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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191702107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1917
- Monat1917-02
- Tag1917-02-10
- Monat1917-02
- Jahr1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1917
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der neue türkische Großvesier ist wie Enver Pascha ein Kind der jungen türkischen Revolution gewesen. Ursprüng lich ein vollkommen unbekannter kleiner Steuerbeamter im türkischen Mazedonien, war er mit . dem damaligen Enver Bei zusammen die leitende Kraft der jungtürkrschen Be wegung, und e» ist mit Freud« zu begrüßen, daß nunmehr in seiner Person auch die Gewähr dafür geboten wird, daß das Oberhaupt der jetzigen Regierung ein Vertreter des IungtürkentumS ist. Bislang war er Minister des Innern. ' e, träge find an gesehen davon, daß es für einen Deutschen unwürdig ist, diese wertlosen Machwerke deS feindlichen LüaenfeldzugeS in die Hand zu nehmen, wird durch die Einfuhr nur «ine Abwanderung deutschen Geldes in das feindliche Aus land erreicht. Auf Grund des 8 9b deS. Gesetzes über den Belagerungszustand wird daher die Ein-, Durch- und Aus fuhr sowie der Vertrieb solcher AuslandSdruckschriften und Bücknw deutschfeindlichen Inhalts im Bereich des 18. und 19. Armeekorps verboten. Soweit derartige Bücher von staatlichen oder städtischen Bibliotheken zu wissenschaftlichen Zwecken benötigt werden, ist in jedem einzelnen Fall« die besondere Genehmigung des zuständigen stellvertreten den Generalkommandos einzuholen. Zur Vermeidung von Unklarheiten sind alle literarischen Erzeugnisse deS feind lichen und neutralen Auslandes vor Vertrieb oder Ein- und Durchfuhr der Presseabteilung des stellvertretenden Generalkommandos deS 19. Armeekorps in Leipzig, und zwar auch für den Bereich des 12. Armeekorps vorzulegen. Die Tageszeitungen fallen nicht unter dies« Verfügung. — KM. Bestandserhebung von landwirt schaftlichen Maschinen und Geräten. Mach stehende Bekanntmachung wird hiermit aus Ersuchen deS Königlichen Kriegsministeriums mit dem Bemerken zur all gemeinen Kenntnis gebracht, daß Zuwiderhandlungen ge gen die Anordnungen auf Grund der Bekanntmachung über Vorratserhebuttgen vorn 2. Februar 1915 MeichSgesetzblatt Seite 54), in Verbindungen mit den Bekanntmachungen vom I. September 1915 (ReichSgesebblatt Seite 549) und vom 21. Oktober 1915 (Reichsgesetzblatt Seit« 684) bestraft werden, soweit nicht nach den allgemeinen Strafgesetzen Iiöherc Strafen verwirkt sind. Wer vorsätzlich dre Aus kunft, zu der er auf Grund dieser Verordnung verpflich tet ist, nicht in der gesetzten Frist erteilt, oder wissent lich unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu zehntausend Mark bestraft, auch können Vorräte, die verschwiegen sind, im Urteil für den Staat verfallen erklärt werden. Ebenso wird bestraft, wer vorsätzlich die vorgesckriebcnen Lagerbücher einzurichten oder zu führen unterläßt. Wer fahrlässig die Auskunft, zu der er auf Grund dieser Verordnung verpflichtet ist, nicht in der ge setzten Frist erteilt oder unrichtige, oder unvollständige Angaben macht, wird mit Geldstrafe bis zu dreitausend Mark oder im UnvermögenSfalle mit Gefängnis bis zu sechs Monaten bestraft. Ebenso wird bestraft, wer fahr lässig die vorgeschriebenen -Lagerbücher einzurichten oder zu führen unterläßt. Auch kann der Betrieb des Han- delSgewerbeS gemäß der Bekanntmachung über Fernhal tung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. Sep tember 1915 lReichsgesetzblatt Seite 603) untersagt wer den. z 1. Meldepflicht. Die von dieser Bekanntmachung betroffenen Personen (meldepslichtigen Personen), unter liegen bezüglich der von dieser Bekanntmachung betroffe nen Gegenständ« (meldepflichtigen Gegenstände), einer Meldepflicht. 8 2. Meldepflichtige Gegenstände. Von die ser Bekanntmachung werden all« nachstehenden aufge führten landwirtschaftlichen Maschinen und Geräte betrof fen, die sich in Fabrikwerkstätten, Handelslagern und bei gewerbsmäßigen Vermietern usw. »um Zwecke des Ver kaufs und der Verleihung befinden und zwar Klasse a) zur Bodenbearbeitung, b) zur Düngung, c) zum Säen und Pflanzen, d) zur Ernte, e) Dreschmaschinen und zugehörige Geräte, f) zur Bearbeitung von Samen, Körner-, Hülsen-, Knollenfrüchten und Gespinstpflanzen, g) zur Futterberei- reitung, h) zur Obstverwertung, i) zur Milchgewinnung und Verarbeitung, y zur Schädlingsbekämpfung, l) zum Antrieb landwirtschaftlicher Maschinen. 8 3- Meldepflich tige Personen. Zur Meldung verpflichtet sind alle natür lichen und juristischen Personen, Gesellschaften, Firmen, sowie die öffentlich-rechtlichen Körperschaften, dis Eigen tum oder Gewahrsam an meldepflichtigen Gegenständen für den Zweck des Verkaufs oder der Verleihung haben, oder bei denen sich solch« unter Zollaufsicht befinden. 4 4. Stichtag. Für die Meldepflicht ist der am Beginn des 1. Februar vorhandene Bestand an meldepflichtigen Gegen- ständen maßgebend. 8 5. Art der Meldung. Für die Meldung sind nur die amtlichen Meldelisten und Klassen karten zu benutzen, welche von der landwirtschaftlichen MaschmcnversorgungSstelle des Waffen- und MunitionS- NOÄ^n^'^mtes, Berlin W. 15, Kurfürstendamm 193/194, kostenlos abgegeben werden. Sie sind auf einer Postkarte anzufordern, welche keine anderen Mitteilungen enthalten darf, als die Anforderung einer Sammelliste und eines Kartenblocks und die deutliche Unterschrift mit genauer Adresse und Firmenstempel. Tie Kartenblocks ent- halten für jede in 8 2 angegeben« Maschinengattung eine besondere Karte, rvelch« nur mit den verlangten Stück zahlen und Angaben auszufüllen ist. In der Sammelliste und dre Gesamtzahlen, der in den einzelnen Karten ge meldeten Maschinen und Geräte zusammenzutragen, und dre entsprechenden Fragen zu beantworten. 8 6. Melde frist und Meldestelle. Sammelliste und Klassenkarte find vom Anmelder ordnungsgemäß postfrei zu machen und büs »um 15. Februar 1917 an die Landwirtschaftliche Ma- schinen-VersorgungSstelle beim Waffen- und MunitronSbe- schaffunaSamte, Berlin W. 15, Aurfürstendamm 193/194, ctnzusenden. 8 7. Anfragen und Anträge. Alle auf die vorstehentwn Anordnungen bezüglichen Anfragen und An- träge find an die Landwirtschaftliche Maschinen-Bersor- sungsstelle beim Waffen- und MunitionS-BeschaffungSamt, KAUM WM Uü WKW »UW, (REG) Grntzs» Hnntztchnnrttsr. 14. -e-nmr 1417. Westlicher Arteß-jch««Plntz. Vet der » Arniee de» Ve»er«lfeld«arfchalls Herzsg Albrecht vo« Württemberg e« der Äffern—Wsttscheetefront, bei der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht i« Artel- sowie zwischen Anere und Somme mehrfach gesteigerte LStigleit artil leristischer Kriifte. Anter Feuerschutz stießen an vielen Stellen englische Srlunr dung-trudd-, südlich do« Sailly starke Abteilungen -ege« unsere Stellungen vor; sie wurde» überall «-gewiesen. Heeresgruppe Aranprinz. Anf dem Westnfer der Maas setzte vo« Mittag an heftige- französische- Feuer ei«. Durch unser WirknugSschietzen ist ei« sich vorbereitender Angriff ge gen HSHe 804 unterdrückt worden. Auf dem östlichen Flntzufer, am Pfefferrücke«, scheiterte der Vorstotz einer feindlichen Kompagnie. Bei Banx (nördlich von St. Mthiel) dpairg einer «nferer StotztruppS in die französischen Linien «nd ver nichtete Uvterstiinde mit ihrer Besatzung. vestlicher SriegSfchaudlatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Nordwestlich do« StaniSla» brachte ein plangemätz dnrchgeführteS Unter nehme« 17 Gefangene «nd 8 Maschinengewehre et«. Ander Front des Generaloberst Erzherzog Joseph «nd bei der Heeresgruppe de» Generalfeldmarschalls von Mackensen ist die Lage bei anhaltendem Frostwetter «nverSndert. Mazedonische Front. Zwischen Wardar «nd Doiransee zeitweilig lebhafte- Geschütz- und Minen- Werferfeuer. Der Erste Generalquartiermeister: Llpden dorff. Berkin W. 15, Kurfürstendamm 193/194, zu richten und am Kopf deS Schreibens mit der Bezeichnung „Bestands aufnahme von landwirtschaftlichen Maschinen und Gerä ten" zu versehen. tz 8. Inkrafttreten. Tiefe Bekannt machung tritt am 1. Februar 1917 in Kraft. Dresden, den 5. Februar 1917. Stellv. Generalkommando 12. Der kommandierende General. — HD. Reiche Svende für den badischen Hei- maüxrnk. Dem Vereine „Badischer Heimatdank^zu dessen Gunsten die badische Bevölkerung in gerechter Würdigung der wichtigen Aufgaben der Kriegsbeschädigten- und Kriegshinterbliebenenfürsorge schon eine großartige Opfer freude gezeigt hat, ist wiederum dadurch ein hervorragen der Betrag »«gewendet worden, daß ihm die chemisch« Fäbrik Ltndenhof C. Wehl u. Lie., Aktiengesellschaft in Mannheim-Waldhof 100000 Mark gespendet hat. Diese reiche Gabe zeigt von neuem, wie sich Überall in Deutsch- tknv das Gefühl der Dankbarkeit gegenüber denjenigen regt, die im Kampf für» Vaterland Leben und Gesundheit geopfert haben. * Kobeln. Mit dem Eisernen Kreuz 8. Klaffe aus gezeichnet wurde der Gefreit« Curt Zschoche im tbünngschen Inf -Regt. 95, Sohn der Gutsbesitzers Arthur Kastner, hier. tu. Meißen An einem Gartenzaun hängend, wurde kürzlich nacht« bei starkem Frost von einem Krankenwärter «in Soldat in Artillerieuniform aufgefunden. Er hing mit einem Arm und einem Bein auf den Spitzen eines rifernen Zaunes, von denen ihm ein« in die Wade gedrungen war. Nachdem der Krankenwärter den Soldaten au» feiner Lage befreit hatte, lief dieser schleunigst davon. Pirna. Im Etsenbahnzuge von Pirna nach Löpitz— Lohmen wurde dieser Tage eine Frau au» der Dürrrohr«- dorfer Gegend gerade auf der Copitzrr Brücke durch die Ge burt eines munteren Mädchens überrascht. Daß es der kleinen Erdenbürgerin in dem jetzt völlig ungeheizten Wa gen übermäßig wohl zumute gewesen sein sollte, kann man kaum annehmen. — Da der Vorfall sich gerade auf der Brücke ereignete, könnten, wie der Pirn. Anz. schreibt, Zweifel über den Geburtsort de» Kindes entstehen. Eine Reichsgerichtsentscheidung besagt jedoch, daß in solchen Fällen bi» zur Erreichung der nächsten Station der Ort als Geburtsort zu gelten hat, den der Zug (oder der Wa gen, das Gefährt usw.) vorher verlassen bat. Chemnitz. Briketts und Kohlen dürfen hier wegen der völlig ungenügenden Einganges bis auf weiteres im Kleinhandel nur noch in Mengen bis zu Zentner für eine Haushaltung abgegeben werden. Die Belieferung der Haushaltungen im Großhandel, die bisher bis zu einer Menge von 25 Zentnern freiaeaebrn war, hat vollständig zu unterbleiben. Die dadurch frei werdenden Kohlen sind sofort an die Kleinhändler »um Klelnvrrkauf abzugeben. Niederwiesa. In der hiesigen Schule wurde der seit langer Zett gesuchte Einbrecher Ernst Oswald Schrepel festgenommen. Schrepel, der vor etwa acht Wochen aus dem Militärgefängnis des 134. Infanterie-Regiments in Plauen ausbrach und sich seit dieser Zeit arbeitslos Herum trieb, werden eine große Anzahl Einbrüche zur Last gelegt. Seine Person wurde auch mit dem Raubmord in Halle a. S. in Verbindung gebracht, für besten Aufklärung bezw. Festnahme der Tater der dortige Staatsanwalt eine Be lohnung von 1000 M. ausgesetzt hatte. Nachträglich hat ^tch jedoch herauSgefteltt, daß Schrepel an dem Mord in Halle nicht beteiligt gewesen sein kann. Delitzsch. Mit Salzsäure versuchte da» in der Fa milie des Buchhändlers Paul Pabst beschäftigte 17 Jahre alte Dienstmädchen Martha Wüste seine Herrschaft zu ver giften. doch wurde zum Glück gleich beim ersten Löffel Suppe wahrgenommen, welcher gefährliche Zusatz darin ent halten war. Das Mädchen wurde sofort sestaenommen. ES sollte wegen fortgesetzten Ungehorsam» entlassen werden »md hat die Tat anscheinend au» Rache hierüber verübt. Weipert. In der Fabrik der Firma Gebr. Bartel fand dieser Lage abends eine Kestelexplosion statt, wodurch da» Dach de» Keyelhause» abgerissen und in der Umgebung viele Fensterscheiben zertrümmert wurden. Ein Arbeiter wurde durch Verbrennung schwer verletzt. Gera. Al« die Fremden eine« besseren Gasthauses hierselbft am Morgen ihr Schubzeug verlangten, wurde fest gestellt, daß in der Nacht der Hausdiener mit dem Schuh- zeug der Fremden da» Weite gesucht hatte. Wohl oder Übel mutzte der Wirt neue» Schuhzeug herbeiholen lassen. Nordhausen. Ein wütender Hund drang in Buch holz am Sonnabend abend 4n eine Schafherde em und tü- tete 28 Hammel. Das Schulwesen der „Vardar««". Man erlnnM fick, wie in Italien au» den Beratungen der Kammer über den letzten Staatshaushalt bekannt wurde, daß dort über 8000 Volksschulen au» Mangel an Lehrern und Geld geschloffen werden ^nutzten. Ja. der italienische Staat stellte sogar die Zahlungen der Zuschüsse ein, die er in etwa 8 Millionen Lire an dre Pensionskassen der Lehrer bi» dahin gab. Man lese ferner, was im Okto- ber die Humanite über die französischen Sümleu schrieb. Da seien oft an die hundert Kinder unter Leitung einer Lehrerin, sodatz man kaum noch von einer Schule und von Unterricht, sondern nur noch von einer Kinderbewahran- statt reden könne. Ja mau hat vielfach Jungen und Miid- chen von 17 und 18 Jahren schon zu Leitern ihrer Mit- schütte und Mitschülerinnen gemacht. In England, das bezüglich seines Schulwesens trotz allen Dünkels auch immer noch erheblich hinter Deutschland zurückblieb, die Schulpflicht nicht soweit ausdehnt und die Fortbildungs schule noch nicht kennt, hat man fast eine Million schul pflichtiger Kinder in die gewerbliche Arbeit gesteckt, hat Schulspeisungen und schulärztliche Untersuchungen aus Sparsamkeitsgründen eingestellt und die Zahl der Lehrer stark herabgesetzt. Da» sind die für Kultur kämpfenden Staaten! Und damit vergleiche man nun die UnterricbtSverwal- tung in den deutschen Staaten. Ueber das preußische Schul- wesen im Kriege erfahren wir jetzt, daß im dritten Kriegs jahr den Haushalt der Schulverwaltung nur um di« ver- hiittniSmäßige geringe Summe von etwa 20 Millionen ver ringert. So beläuft sich der Etat mit rund 275 Millionen Mark immer noch etwa auf die gleiche Summe wie im FrtedenSjahr« 1V11. Ohne den Krieg würde er allerdings gegenwärtig wohl 800 Millionen Mark Überschreiten. Man sieht, wie hoch di« Bildung in Deutschland geschätzt wird. Die Ersparnisse werden in Preußen aber nicht an der eigentlichen Schultätigkeit gemacht, sondern vorwiegend an den Baukosten Da muß eben mancher Schulneubau auf bester« Zetten warten, manche Reparatur noch eine zeit lang vertagt werden. Haben die alten Gebäude bisher gehalten, so werden sie ihre Dienste ja wohl auch eine kurze Zeit länger tun können. Das tut jedenfalls für den Wert der in ihnen geleisteten geistige»» und erzieherischen Arbeit nichts aus. Für di« eigentlichen UnterrichtSzwecke hat man an manchen Stellen sogar noch beträgliche Erhöhungen vor- aenommen. Das höhere Schulwesen bekommt 567 000 Mark mehr als im Vorjahr und das LeürerbildungSwesen sogar 1122000 Mark mehr. Das ist wahrlich ein sprechen- des Zeugnis dafür, mit wie hohem sittlichen Ernst man in Deutschland trotz des Krieges und all seiner Nöte das ErziehungSwesen behandelt. ES ist ein Zeugnis für Deutsch lands sittlichen Ernst überhaupt. Mögen dre Ententclünder noch so sehr von Selbstlob bezüglich ihrer Kultur und Bil dung Lberflietzen: Die Gegenüberstellung der Taten, der Vergleich zwischen deutscher »md italienischer oder franzö sischer oder englischer Schulverwaltung spricht eine unwider legliche Sprache. Und so soll es auch bleiben. Denn gerade dieser Krieg zeigt uns ja, von wie entscheidender Bedeutung die von unseren Feinden unterschätzte moralische und gei stige Kraft ist. Auch die Summen, die wir für unser Schul- wesen aufwenden, betten uns den Krieg gewinnen, helfen uns die moralischen Schäden des Krieges verringern, die materiellen Schäden rascher wieder ausgleichen. Und auch in der kommenden Friedenszeit werden wir auf der Grundlage die unser wohlgepflegtes Schulwesen legt, im scharfen Wettbewerb mit unfern Feinden die Sieger bleiden. Reueste Rachrichte» und Telegramme vom 10. Februar 1917. Weldnu-e« der Berliner Mor-en-lätter. )( B « rlin. Zur Absage der Schweiz an Wilso« schreibt das Verl. Tageblatt, daß die Schweiz, wie man erwarte, sehr bald von der Entente eine neue Note empfangen solle, um sie auf die Seite Amerikas zu reißen. Dieser werde dec gleiche Empfang bereitet werden, wie der Wilsonschen Auf forderung. Zum Bundesrat habe man das Vertrauen, daß die Schweiz gegenüber allen Ueberraschungen nur nach dem Grundsätze handelt, der durch die Gesetze der Neutralität begründet sei. Die Freisinnige Zeitung meint, es sehe so aus, als wenn Wilson jetzt, wo «S sich um den Krieg selbst handele, mehr Vorsicht walte« zu taffen, entschloffen sei. Der Berl. Lokalanz. sagt: Wenn man auch nicht an nehmen könne, daß die amerikanische Behandlung unserer deutschen Landsleute dem Völkerrecht nicht entsprechend sei, so würde man es unserer Regierung schwerlich ver- denke»» können, fall» sie sich einem gesunden Skeptizismus hingebe. Die Germania regt an, daß der NunttuS tu München auch Leim Deutschen Kaiser als Vertreter des Reiche» nach nutzen beglaubigt werde. Im 88. Lebensjahr ist gestern unser ältester Admiral j Vizeadmiral a. D. Otto LtvouinS gestorben.
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