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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.02.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270214013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927021401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927021401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-02
- Tag1927-02-14
- Monat1927-02
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.02.1927
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Briefkasten. «vrech»,,»«» »es vet»»I,«»»»»k,l»r v»r«tt»a>» «au»« a, r»»». au» d»»»»»«»»«» K«Nck U bis ><> Uhri ,ochm »»tag» nur Mvntaa» ««»» Mittwoch» von a dt» a Ubr Achrtttttch kbnne» ön'raae» au, beantwort»» «erde» »«»« N a e >> o r« , betaetsta» »s» Di« A»sw«r«»,g0l»rechst»»de» a» DtenSlagnachwtttaa »üsie« Sit au> weitere» ausiallea *** Schlitten rrcht — Autorecht. Bor einigen Wochen war aus ein« Anfrage in entsprechender Einkleidung erläutert worden, worin das „Sehliitenrccht* besteh«. Line klein« Nichte, die offenbar viel von allen, lieben Bräuchen hält, weif, selbst für diesen ichneelvlen Winter eine» niedlichen Slat. Sie schreibt: „Lchttttenrecht. Sin hochheilig Recht, ein altlieber Brauch! Bon Schnee aber leider kaum nur et» Hauch! So mlissen di« Herren die lieiblichcn Frauen, Statt Schlitten zu fahren, im Auto verstauen. Ich hoffe, mein Sckuörke. auch Du bist modern Und kündest nun unseren liebwert«» Herrn: »Ob Schlitten — ob Auto! DaS Recht ist das gleiche.* Das, ich Dich druu, bitte, doch lieber verschweige! — — Kind! DaS ist eine Idee! Schnürte schasst sich ein Auto an! *** Stramin. »Bon einem Arzt in Vochem an der Mosel erhielten wir einen an ihn aesandten Bries zurück. AI» Freinxrt Imtten wir «ine Friederikus-Marke verwendet Auk dem Brtesunischlag finden mir einen roten Zettel mit der weihen Schrift: „Briese mit Frtcdcrikuü-Rer-Markcn werden von mir grundsätzltch verweigert.* Wie findest Du das?* — Stramm! Man sieht, man kann ein so wütender Republikaner sein, das, man sich zu dem kindlichen Protest gegen eine Brief marke sogar eine besondere Drucksache Herstellen läf,t. Der Beschluss der Reichsvvst. so „ausgezeichnete" Annahme verweigerungen nicht znrtickznbesördern. von dem neulich in der Zeitung zu lesen nwr. scheint sich in der ReichSpost noch nicht ,"''llia hernmgesprochen »n haben. *** Wißbegierige Alte vom letzten Brief- k a st e n. „Danke bestens sür die vromvten Auskünfte. Deine Verwunderung, dah ich von Lilian Sanderson nichts mehr weih, ist eigentlich nicht am Platze. Wenn man als „Für- sorgezügling" ans ein paar Mark anaewirsen ist, hat man dock für Kunst und Wissenschaft kein Geld übrig, und so gut, wie i» den Altersheimen, wo auch sür geistige Nahrung gesorgt wird, haben wir Losch- und Blasewitzcr es nicht. Selbst die Er werbslosen bekommen Kammermusik vorgcsetzt. Da ist wehl grösstenteils das Sprichwort von MnSkate und Haferstrvh am Platze- Manchem wäre am Ende eine Bratwurst und ein paar GlaS Bier lieber Auch in den Gefängnissen sollen setzt die »Herrschaften* llnterssaltiinasabonde haben: ist denn das wahr? Man hält eS doch nicht für möglich. Am Ende gibtö da auch Maskenbälle und Kostümfeste. Unsere Vorfahren würden sich recht wundern, wenn sie wiederkämen!* — Dah in Loschwitz und Blascwiv nichts für eine gelegentliche An- regung und Unterhaltung der alten Kleinrentner geschehen ist, l'eat vielleicht nur an einem Mangel an Anregung. Im Innern der Stadt bat ia eine Dame gelegentlich etwas der- artiges zustande gebracht, auch sonst haben sich Gesellschaften «n den Dienst der Fürsorge.,zöglinge*. wie Du Dich ausdrückst, gestellt. Vielleicht nimmt aus diese Anregung hin in Loschwitz oder Blasewitz mal temcind die Sacke in die Hand. Im übrigen wickt Du Dick aber nun mal ganz gehörig umkurbeln. Glaube ja nickt, dah Erwerbslose scmalS so mit glühenden Wangen und leuchtenden Augen vor einer Bratwurst gesessen hätten, wie vor einer ihnen durch liebevolles Eingehen auf den Um fang ihres Verständnisses nahcgebrachten guten Musik. Und waS Du über die Unterhaltiingsabende in den Geiangen- archtaltcn denkst, ist auch nickt richtig. Erstens sindS keine Abende: zweitens sindS keine „rauschenden Feste*, sondern meist sachliche, wen» auch stimmungsvolle Bortre . meist mit Licht bildern: drittens Kat man mit solchen stimmunganregenden, ablenkendcn Anregungen in der Gefangrnsürsorge die beste» Erfahrungen gemacht: und viertens . . . warum sollen sich die Vorfahren nicht wundern, wenn wirklich mal etwas tn der Welt menschlicher und damit auch vsnckologisch richtiger wird. Wenn mir mal wiederkämen, wäre es doch reckt schön, wenn wir »nS ans diesem Gebiete über reckt vieles wundern mühten. *** N c g i m e n t N r. 1 3 ll. Zu der im Briefkasten vom 21. Januar gegebene» Auskunft über die Zusaminenstcüung «des Sach'eichen Regiments Nr. 13!) Kat sich noch heranSgestcllt idah wahrscheinlich durch eine Umstellung währen- de- Aus- ibaucS die 13. Kompagnie ll)7 nicht !).. sondern 7. Kompagnie -es neuen Regiments wurde. Tie 11. Kompagnie MI wurde dem- entsprechend nicht 7„ sondern lt. DaS s«t -er absoluten Ge nauigkeit Kälber nack-getragen. »** Papier. ,LStr haben uns an dem „Lustlg-en Preis. auSschrciben" der Dresdner Iahrcsschau beteiligt. In Selbst überschätzung hatten wir den kleinsten Preis erhofft. In der Aufforderung dazu steht wörtlich gedruckt: „ES stehen zur Verteilung von Preisen 2000 Mark zur Verfügung, die in Beträgen zwischen 300 und 50 Mark verteilt werden* Wir erwarten heute noch die gedruckte Zuteilung, denn ich kann nicht glauben, dah mein Freund richtig unterrichtet gewesen ist, alS er behauptete, die Preise seien längst verteilt, aber in einer ungewöhnlichen Weise. Auf Kosten der einfachen Be werber sei der 1. Preis mit >000 Mark und das übrige tn vier oder fünf Tellen, der niedrigste mit 100 Mark, vergeben worden. Für uns ist die Ausstellung abgetan: wir haben unS Jahreskarten in den Zvolc'gischen Garten genommen und finden dort unsere Gesellschaft.* — Welche Gesellschaft Ihr Euch im Zoo herauSsuchcn wollt wogt der Onkel nickt zu entscheiden, es gibt dort auch „kluge Vögel*, „stolze Adler* und „grimme Leuen". Ihr aber werdet von Eurem Grimm gewiss etwas oblegen, wenn Ihr erfahrt, dah Euer Freund falsch unterrichtet gewesen ist. Das Ergebnis dcö PrelSauS- schrctkcnS ist schon vor Weihnachten veröffentlicht worden, und cs hat sich gezeigt, dah die Preise ganz nach dem auf. gestellten Plane auSgcgcben worden sind. Ihr werdet wohl also doch auch einmal zum „Papier* kommen und dort die lustige Gesellschaft derer finden die Ihren negativen Erfolg beim „Lustigen Preisausschreiben* mit mehr Humor er- tragen als Ihr. Treffpunkt natürlich: Preisgekröntes Bei- gnügnngöeck. *** Für meinen HanS-Joachim. „Bitte, hilf mal dafür sorgen, dah unser „Plaucnscher Platz* auch mal von anderen, als nur den „Roten" geehrt wird! Kommt „Musik* smcin neunjähriger Junge kennt st« genau), dann sagt er: Ach was. es sind ja nur wieder die „Noten*! Voll Begeiste rung kam er neulich aus der Schule: Heut« kommen richtige Soidatcu! Bitte, bitte, lah mich nach der Bergstrahel Daraus ist aber wohl beinahe Kaitz geworben. Denn er kam so spät, wie nie. gottlob mit roten Backen, leuchtenden Augen und einem Bärenhunger! Nun möchte Ich Dir sagen, dah wir lm ganzen Hause und wohl am ganzen Platze keine „Roten* sind und gerne einmal eine Erinnerung an besser« Zetten schauten! Ein „nationaler" Umzug fördert die Stimmung aller Mit bürger und kann nur nützlich sein. Extraausgaben erwachsen dock auch nicht! Allo tue etwas zur Hebung unserer Gegend!" — Viel mehr kann der Onkel allerdings auch nicht tun, alS dah er Deinen Wnnich hier wiodcrgibt und ihm zustimmt. LS könnte nichts schaden, wenn auch nationale Verein« den früher oft geübten Brauch eines kleinen Um. und Aufzuge» wieder ciuflcbcn liehen. Das brauchen keine politischen Dem»«- strationen und Gegendemonstrationen zu sein. Nein, nein! Aber es würde schon manch einem alS Rückenstärkung dienen, wenn ihn einmal ein schmetternder Laut von einem so hübschen Platze wie dem Suren darauf aufmerksam machte, -ah e» wufter denen, die jetzt Umzüge veranstalten, auch noch andere Men schen gibt, und zwar solch«, die »e. Mut haben, ihr« Festfreud' auch einmal mit Tsching und Bumm auf die Straft« zu tragen. Und grüst Deinen Hans-Joachim! *** Nesse von der Striesener Straft«. „Der Unfug dcS Photographiertwerdens ohne ElnverständniS, dem man neuerding» vielsack auSgesetzt ist, hat mich schon ost de» schästigt. Der Aufsatz „Sin kleine» Nachspiel zum Prozeft Rouvel* gibt mir Veranlassung. Ihnen doch einmal die Frage «ach Ihrer Meinung vvrzulegen. Ich weih wenigsten» soweit. *** B «lorat» daft ,» „«in Recht aus» eigene Bild* al»t ve« einer Gelegen.^ alt, üb«, sein« Zeit geiittg und körperlt heit, bet der ick mit betroffen war. habe tch einmal d«» Öpe- rateur zur Rede gestellt und habe ihn darauf anfmerksam ge macht. daft er sich strasbar mache durch sein Photographiere». Da wurde er natürlich ausfällig, rift mlr aber die Karte, dir mir in die Hand gedrückt worden war. au» der Haud, »errtft sie und sagte: „Der Herr ist ja gar nicht photographiert worden, gehe» Sie nur zur Polizei!' Lei» Lchuldbcwuhtscin sck>etn> mir aber doch daraus hcrvorzugehcn Können Sie darüber mich und die Allgemeinheit ausklären?* — Nur nicht gleich „Unfug" rufen, wenn S etwas Neues auf der Strohe gibt. Die Photo graphen. zum Teil Angestellte recht angesehener Firmen, di« jetzt auf der Strahc ihre unvermuteten Filmousnahmen machen und dem Passanten dann ein Zeitlichen in die Hand drücken: „Sie wurden soeben gefilmt!*, kennen ihre Rechte ganz genau, wissen ganz genau, ivaS sie dürfe» und nicht dürsen, und sind der Polizei ganz genau bekannt. Sic sind mit diesem Berus besonders gemeldet: vor etwa vierzehn Tage» wie» dle Polizei- meldeltste l-5 Firmen aus. Diese Photographen wissen, daft st« photographiere» dürfen, wen sie wollen. ES atb» nämlich nicht wie Sie schreiben, ein Recht „auf da» eigene Bild*, sondern nur ein Recht „am* eigenen Bilde. Man darf von jedermann jedes Bild Herstellen, aber man darf e» »ich» veröffentlichen oder vcr- kauscn ssowcit e» sich nicht um eine lm dfscntlichen Leben stehende Persönlichkeit handelt) Man kann also dem Manne auf der Strahc nickt verbieten, einen zu knipsen oder zu silmeu. inan kann auch nickt lwenn nicht ein Mihbrauch zu befürchten ist) die Herausgabe der gemachten Ausnahme verlangen. Man kann nur einen gemachten Mihbrauch strafrechtlich versolgen lasten, und dabei kann daS Gericht aus Herausgabe oder Ver nichtung der Platten und Filme erkennen. Auherdem be- denken Tie, dah durch diese originelle Einrichtung wieder ein paar Menschen ihr Brot gefunden haben, denn Hunderte sreuen sich, wenn sic da» Zcttclchcn bekommen haben, und warten voll Spannung auf die in Aussicht gestellten Bildchen. *** Neffe Menschenfreund. „Eine mir bekannte Dame, leider schwerhörig, möchte sich g«rn Geld verdienen, und »war am liebsten als Wirtschafterin in einem Hauslmlt, wo Mann und Kindern die Mutter fehlt, als Okie1lfchastcr>» oder dergleichen. Sine solche Stelle wäre nicht schwer zu fin den. wenn nicht die Geschtchl« mit dem Gehör wäre. Wohin könnte sie sich wenden, um trotzdem Aussicht auf Erfüll,ui»g ihres Wunsches zu finden?" — In allen Schwerhörige be treffenden Fragen wendet man sich um Rat am besten an Pfarrer Schuknccht von der Frauenkirche, der Mittwochs von 5 bis 7 Uhr in Schwcrhörigenangclegenhciten dm Schwer- hvrigenheim. Moritzstrahe 1. zu sprechen ist. *** Stammtisch. <1 M.) „Kannst Du mir Antwort geben, waS eine Pumpe jeglicher Art an Saugkraft hebt? Ich will misten, was die Naturkraii hebt?.' — Na . . . ganz klar geht ja auS Deiner Frage nicht hervor, was Du wissen willst. Aber wenn man ein bihchcn Ralelndcr spielt, komm, man schon dahinter. Du willst die Hubhöhe der Pumpen wissen, d h a»S welcher Tiefe eine Pumpe daS Waster emporznsaugen vermag. Diese» TIescnmah unterliegt in der Tal einem Naturgesetz. Eine Kolbenpumpe saugt da» Waster bis zu 8,10 Meter empor Mit den neuzeitlichen Motvrkreiiclpumpcn steigt diele Hub höhe auf 10,10 Meter. *** Frau Iusttzral A B „Sag mal. meine snng. verheiratete Nickte möchte gern mit Ihrem Mann znm Pn- snma-Ball gehen. Acker der junge Ehemann fürchtet dah die Frage der Kostümierung z» schmierig, ja riskant sei Was zieht man denn eigentlich zum Pnsamg-Ball an? Könne» ältere Damen auch zu einem solchen Feste gehen? Ich möchte meine Nichte und meinen Neffen so gern begleiten. Bitte, teile mir recht bald Deine Ansicht mit!" — Was man zu einem Pnjama-Ball anzicht und ob die Kostümierung etwa „riskant* ist, wie Du Dich vorsichtig ausdrückst? In erster Linie sollte daS Kostldm für einen solchen Ball natürlich daS „Pnjama* sein. Ausdrücklich nicht euva der „Schlafanzug* Allo kein Gcbrauchspnsama, sondern eben ein für Gesellschaft und Tanz eigens angefertigtes möglichst lnkttgeS und muntere», dem „Schlafanzug" nachgebildetes Kostüm. Ein« FaschtngSztgeu- nertn zieht sich auch nickt genau so an, wie die Zigeunerin, dle vom schmutzigen Wagen mit Bär hintendran von der Land strahc tn dle Güter wahrsagen und Butter betteln geh«. Der Herr wird selbstverständlich unter dielen, Pnsama seine vollständige Frackiväsche tragen. Du stehst also „riskant" wird die Saäx keinesfalls. Im Gegenteil, der Pnjama-Ball wird vielleicht ungezogener* ausfallen. als manches ander« Fi- schingsvergnügcn. Und eine ältere Dame? Nun. Ne wird auch im Gesellschaftskleid willkommen sein und ihr Scherfleln sür den Künstlerhilfsbund beitragen dürfen. *** Kegel spiel. .Stellte, Onkel Schnörk«, da hast Du'S! Warum verlässt Du Dich aus ganz gewöhnlich« Kegler wenn Du so eine Auskunft gibst, wie neulich unter „Kamerun". Du sagtest. w«nn ei» Kegel auf dem Brett rumtrudelt und so landet, -ah nach dem Fallen eines zu einem „Bilde" gehörigen Kegel- das „Bild" doch wieder komplett sei. so sei das kein Bild! Das Ist aber falsch. Kegelet ist nämlich keine so ein- fache Sache. Ta gibt- Bünde, und Blind« haben Gesetz« . . . gewaltige! Und dagegen Hilst keine Ucberzeugung eine» noch so tüchtigen Keglers. Nun gickt's aber in Dresden einen „Bor sitzenden de» Kegelausichusseö im Verbände Dresdner Kegel klub»". Ia. ja, solche lang« Titel gibt » bei den Kegler». Und dieser war anderer Meinung. Aber er schrieb zur mehr besseren Sicherheit noch an den Mindessportwart In Leipzig und dieser entschied: „Nach den Bestimmungen des Deutschen Bundes zählen nur gefallene Holz sür die Wertung, folglich müssen tn dem angeführten Falle umgekehrt die stehen- gcbliebcnen Holz zählen: cS gilt also das Blld zu werten? — Onkel Schnörke nimmt alles zurück, was er bisher über Kegelet gesagt bekommen hat. In Zukunft weist er Fragende nur noch an den Leipziger Univ«rsitüisprof«ssor der Kegelogie. *** Seltsame Frage. lb» Pf.» „ES tst nichts seltenes, dah man in lustigen, derben Reden einmal eine» einen „dum men Hund" nennt. Aber einen Bekannten l>abe ich. der hat für semand. der ihm wegen Mangel an Temperament oder wegen mangelhafter Leistungen nicht gefällt, ständig die Be» zcichnung „stummer Hund". Al» ich ihm etirnnU Bor« Haltungen wegen der Derbheit dieses Ausdruckes mache, gibt er mir zur Antwort: „Bitte, der „stumme Hund" steht in der Bibel!" Kannst Du das bestätigen?" — Na. hör« mal! Zunächst sagt ein Gentleman» niemals „dummer H . . .l* bas gehört sich nicht. Ein feiner Mann sagt selbst zu seinem besten Freund« «Freunde hat man doch dazu, dah man zu ihnen „du Ochse* sagen kann» nur „dummer Hirsch!* Aber der Mann mit dem „stummen Sund* bat recht. Bet Jeremias 5S.IV heiht es: „Alle Ihre Wächter sind blind, sie misten alle nichts: stumme Hunde sind sie. die nicht strafen: stich faul, liegen und schlafen gerne". Wer also keinen Mund nicht aus- tut. wo er reden sollte, oder sonst Mangel an Tapferkeit und Temperament zeigt, wird sich den Ehrentitel des Pro- pheten gefallen lasten müssen- *** Fragen vom Kairo» Fe st. „l. Wa» ist der „Schleier der Maja"? 2. Wa» versteht man unter der „Kaste der Maya*?* — 1. Wenn man vom „Schleier der Maja* spricht, so denkt man an eine Vorstellung alttndlscher Philosophie. Nach den Lehren dieser alten Denker und seltsamen Welterklärer ist alles, wa» wir mit den Sinnen wahrnehmen können, un wirklich, wirklich nur die mit den Sinnen nicht wahrnehmbare Gottheit. „Maja* heiht aber die weiblich schöpferisch« Form des Göttlichen, dir unS in den Formen der Wirklichkeit entgegen- tr.ft. Maja selbst ist also gleichsam der Schleier, hinter dem sich die Gottheit vor den Blicken der Lebender verbirgt. 2. Die Maya sind ein Indianerstamm tn MIttelamrrtka. die Im wesentlichen ihren Sitz in Guatemala und in einigen mextkani» schrn Staaten haben. Jetzt sind e» ganz heruntergekommen« Salb, oder Dreiviertelwilde. Einst, vor dem Eintreffen der Europäer in Amerika, hatten sie etn« hohe künstlerische und wohl auch staatliche Kultur. Dort, wo sie mit den eigentliche« Mexikanern zusammenlebte«, dürkte» st« die herrschende Nass« und. soweit st« staatlich mit Mexikanern elngegliedert waren, auch die herrschende Kaste gewesen fetn. *** « , so rZ k, M n t 1« r. „Mein Tdchtcrchkn, SA Jahre L'LNNN'KjH.» jetzige Zustand ist ganz plötzlich einaetrrte». Er tst zrllwetltg schlimmer oder weniger schlimm, jedeusaUS aber ständiy. Ein um Rat gefragler Augenarzt erklärt, es wäre übermässiges Sichanstreiigen de» Kinde» und würde sich „vielleicht* von selber beheben. Diese Auskunft befriedigt mich aber nicht, da cd eher schlimmer wird. Kann man mit Eleklrizität. Bädern oder Mgssag« die Auaciiftrliung wieder normal betanune». oder Ist Operation ratsam?* — Da» Schielen der Kinder wird ueuerdtng» mit ,ut«>» ^tlolg mit orthopädischen Uebunge» der Augen behandelt. Den» der Mensch muh auch da» Sehen mit zwei Augen lerne». Diele Behandlung kan» schon sehr früh beginnen. Wir e» zu mache» ist, muh natürlich im einzelnen Fall der Arzt bestimme». Bor eleklrisckxr oder Bäderbehand- lung ohne ixranztebnng eines Arztes wird gewarnt. Audio-Näherinnen. Nun tst auch da» Rätsel gelöst, warum drr im letzten Briefkasten erwähnten Llrohhut- Näherinnen, die da» Zusamnicnnühc» der Ltrvhhuigcslcchle Kante an Kant« besorgen, „Anita-Näherinnen* heißen. Sic verdanke» diesen Name» einer Slrohhut-Zickzacksttch-Näh- maichine, der ihr Fabrikant den klangvoUen Namen „Aiuia* gegeben hat. *** Schlecht geheizte Züge. „Seit etwa zwei Monaten bin ich wiederholt genötigt, von Dresden »ach Bautzen zu sahrrn und de» Zug ab Dresden-Hauvtbahnhos 7.03 zu benutzen. Dleser Zug tst ausnahmslos entweder ganz nn. genügend oder überhaupt nicht gehetzt, und zwar In ollen Klassen. Wiederholt angebrachte Beschwerden aus alle» Kreisen der Mitreisenden sind bisher nur mit Achselzucken ausgenommen und ohne Wirkung geblieben. Ich persönlich habe diese Beschwerde wiederholt vet dem Begleitpersonal des Zuge», wie auch bet den Fahrdienstleitern in Dresden. Bischofswerda und Bautzen angebracht. Dies geschieht regel- »lästig und täglich von seiten anderer Reisender mit dein gleichen Erfolg: ,^>a. da müssen Sie sich »ach Trcsd n wenden." Durch die Zeitung lies aber unlängst eine Ve. kanntaabe. das, man sich wegen schlecht geheizter Züge an !>c>S Bkglcttpcrional zu wenden habe. Ich bitte dringend, dielen offenbaren Mthftand in Ihrer Zeitung zur Sprache zu bringen. Bin ich nicht auch berechtigt. Schadenersatzansprüche wegen einer Erkältung zu erheben, die ich mir aus dieser Reise zugezogcn habe?" — Der Erfolg eines solchen Schaden- ersatzansprucheS wäre abzuwarten. Da wohl ein ähnliches Urteil kaum rorltcgl. würde ein solcher Prozest gewist ae- hörige- Aussehen machen und der Rejchsbalindirektton einmal klar machen, hast es kein Kunststück tst. elnc» Il-Zpg zu über heizen. wie eS gewöhnlich geschieht, das, es aber auch nötig ist. einen Lokalzna so zu erwärmen, daft die zahlenden Fahrgäste, die sich ihm anvertranen. keine» Schaden erleiden. Man nimmt doch im Vertrauen aus die Setzung der Balmmaaen beute zu einer „Reise* von Dresden nach Bautzen keine» Neberpclz. keinen Pelzkustsack und sieben Decken mehr mit, wie es unser« Altvordcren zur Reis« in der Postkutsche be nötigten. *** Indiskrete Anfrage. „Unser Stammtisch „Zum srShliche» Kännletn* ergötzt sich immer ausicrordcnt- sich an den Auslassungen Rumpelstilzchens in Deinem Blatt. Sei doch so freundlich und erkläre uns den lm letzten „Berliner Allerlei* vom S. Februar angeführten Ausdruck „Lcndcngrübchen*. der im Zu ammrnhang mit dem Ball- Dekollrts der Berliner Damen gebraucht wird. Sogar die verheirateten Mitglieder unsere» Stammtisches können un feinen genügenden Aufschluft geben, während uns Jung, gesellen dtese Naturersch-i^»»g selbstredend völlig fremd ist. SS ha» sich «tn großer Srreit entlponnen. sür dessen Schlich- tung Du zu Freibier in da» „fröhliche Kännletn* eingeladen werden sollst. Alio gib Laut!* — WaS ein guter Jagdhund tst. gibt nur Laut, wenn er den „Feind* oder da» ,-Wild* genau erkannt bat. Wie könnte da» tn Eurem Falle der Onkel, wenn weder die Verheirateten noch die Jung, gesellen . . . na. schwelgen wir davon. Uebrigen» in der deutsche» Dichtung kommt alle» vor. Die betreffende Parti« der Frau V n»s ist von Grtesebach im „Neuen TamUMser* schwungvoll besungen. « HeiratSsehnsnchtSeck«. In dieser HeiraiSIebnlnchtSecke will Onkel LikinSrk« nnr die Wünsch« seiner Nichten und Neffen zum Auddriick bringen. Dagegen kann er rS «Ich, übernehmen, die hieraus eingrhrnden Brirsr an dielr wellerzulctten Wrr «l« den Heiratslustigen ln Briefwechsel zu trexm wünscht, wird gebeten, sich de» Anzeigenteil» unsere» Blatte» zu bedienen. Nichte s) l s r tS Mk.l, Anfang SO. blond, mlitelgroft. evangelisch, au« angesehener Familie, wünicht einen gebildeten, lieben Menschen. Ta sie einzige» Kind isi, ist später gut sür sie gesorgt- Gegebenen falls ist lm elterlichen Grundstück Wohnung vorhanden. Höherer Beamter »der strebsamer Kaufmann angenehm. — Nlch > e Heimchen ll Mk.l, »c,, sucht einen soliden Mann, der eine sröbliche, gesunde, im Nähen und in allen hauSwirtichattlichen Angelegenheiten erfahren« Fra« zu schätzen weitz. LI« stammt an» guter Familie und ist von sehr angenehmem Aruvrern. Für gute MSbek und Välche- auSsiattung mlrd gesorgt, «nb später gibt e» nach etwa» »» erben. — Nichten Sehnsucht. Wllbsang nn» Gatentknovs tl/ck Mk.t diäncn: „KIn Kleeblatt lung und lebcnSsroh sucht sich drei Männer ebenso zweck» spätrer Heirat, ach wie schön wird « lein. Io in dle Ghe zu geh'n. Brrmdgen wollen wir nicht, nein, wir wollen dt« Liebe ganz allein und glücklich sein lm eig nen Heim. Wer krabbelt mit un» aus diesen Lelm? Doch Scherz beiseite, wer meldet sich und macht ui»S glücklich sicherlich? — Nicht« Glisabelh ISO Ps.t, 2«, liefoeranlagte, ledoch lebenslustige Sinderschwesier, von schlankem Wuchs und nettem AuSlehen. sucht Lebenskameraden, der gesund an Leib und Lerle lein «u». LIe gäbe ««hl »tn« laviere Lrztsran ab. doch klnnee r» auch etn anderer Akademiker oder ac- bildeter Kaufmann sein. Aussteuer und etwa« Vermögen vorhanden. — Nicht« tlhemnttz tdü Vf.I, ll, von iugendllchem Aussehen, seif tSIä Wliwe, mll einem allerliebsten wohlerzogenen l5>iährlgen löchderchen, dem sie trotz schwerer Sorgen und fas» nur durch Ihrer Hände Arbeit eine gufe Erziehung angedclhcn Ile», sucht soliden gebildeten Sansman« oder höheren Beamten ln möglichst sorgen- srrler Stellung — Nichten Blond und Schwarz ISO Ps.I, Ll, binen um zwei Neffen, am llcbstrn ebrnfallS Freunde Tie Nichten sagen von sich, da» sie beruflich tätig sind und Bubiköpfe tragen. Tie Neffen möchten schlank, grog und von ehrlichem verträglichem Eba- rakler sein. — Nesse WelhnachlSwunsch <2 Mk.l, 21, ohne Anhang, möchte gern seinem,einsamen Junggescllenlebcn ein Ende machen. Er Ist gu-tsiluierter Kansmann, gras und schlank, und wünscht hübsche» Mädel, möglichst blond mit blauen Augen, von natllrliibem rlnsachem Wesen und verträglichem llha-rakler, da« alle Eigen schallen einer tüchllgrn HauSsrau zu besitzen glaub«, also kein Zterpttp,-chcw. Da er sür die Grvgstadt nicht viel übrig ha», wäre ihm ein« Land- «IrtSkochter am liehst««, vermögen Nebensache. A»Sstattung er wünscht. da Wohnung vorhanden. — Nicht« Elisabeth i-'-O Ps.i, >3, blond, gesund, deutsches Mädel von heiterem Eha-akter. einzige» Kind eine« groben Gutsbesitzer«, sucht einen netten aufrichiigcn Mann au» erster Familie. Er mutz Inter«,>e sür Tanz, Spor! und Reiten haben. — Nichte Veilchen l'iv Ps.i, 2i>, Stütze In seinem Haushalt, badelloie Vergangenheit, WäschcauSsieuer vorhanden, sucht einen «ulen, christlich gesinnten Neffen ln gesicherter Stellung. Sl« ist in allen Fächern de» Haushalte» gut bewandert und verspricht eine trrue LebenSkamerabtn zu srin. — Nicht« Grr » rud iüO Ps.i. 27, gesunde» deutsche» Mädel, einsach und gut erzogen, sehr nürtschalt» sich und geschästStllchtfg, bescheiden, lieb »nb sröhlich, würde gern einem guten anfrichifgen hübschen Manne ln sicherer Position elne llebr Frau sein. Wäsche und teilweise MöbelauSstatlung vorhanden. — Nicht« Mario idü Ps.i, 10, dunkelblond, angenehm« Er scheinung, mit elferlichcr Ausstattung, di« bisher dem Bruder die Wirtschaft geführt hat. sucht rincn lirben Mrnschen als LebenS- grsährten. — Nicht« LandwirlStochler il Mk.t, 21, ist ans dem Gute Ihrer Eltern tätig und sehnt sich nach einem stillen Lebens- glück. Einem tüchtigen Landwirt ivürdr sir mit Na» und Tai zur Seite stehen, auch einem Pfarrer würde Ne gern di« Hand reichen. Ter Ersehnt« möchte recht grob nnb sehr smnvafhlsch sein. los «S/Mk sitzie r,a-ßkreDi-L »*iii.0ooo«*voirLro
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