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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191704187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1917
- Monat1917-04
- Tag1917-04-18
- Monat1917-04
- Jahr1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1917
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rung itärtschen Stand» n nur bet Dread- tse aber bet de« «r dte wtr ver- . Nie den« sich eigentlich Nepington die deren Bedrohung ihn wieder einmal be- i «-.nicht geradezu widersinnig, daß ans» m «uaenbltck «» die Engländer oder we- knglänver sind, dte eine große Landung Ist der Offensivgetst von anno dazumal SrlegSuechrichtk» Li« Aerstör««ß Vo« Tt. Questti«. Gelt dem 7. April vormittags wird St. Quentin in zu- nehmender Stärke von. feindlicher Artillerie aller Kaliber beschaffen. Zunächst erhielten Feuer Nocourt (Vorort von St. Quentin), da» nordwestlich davon gelegene Waisenhaus, die Insel Vorstadt, die Gegend an der Bist« Ferme und um die historische Windmühle. Seit dem 8. April nachmittag» verteilte sich da« Feuer willkürlich auch auf die übrigen Teile der Stadt. Mehrere offen« Gebäude und zahlreiche Privat- uUd Geschäftshäuser wurden durch die Beschickung stark mitgenommen. Am 8. Avril erhielt der Justizpalast über zwölf Treffer und wurde das Denkmal auf dem Platze vom 8. Oktober zerstört Am v. April trafen zwei Schutz da« Musenm Lecnyer. Auch die Kathedrale wurde durch fünf Treffer schwer beschädigt, ebenso da« Denkmal Latour. Starkes Feuer liegt dauernd auf dem Markte, so- dab die Zerstörung de« Theaters und des ehrwürdigen Rathaufts nur eine Frage der Zeit bildet. Der englifche Bericht über den Luftangriff auf Freiburg. Die Admiralität teilt mit: Jnkolge non Angriffen deutscher Nntersreboote auf Hospitalscbiffe in direkter offener Verletzung der Haager Vereinbarung Nr. 10 bat ein großes an« englischen und sranzöstschen Flugzeugen gebildetes Ge schwader als Vergeltung eine Beschießung der Stadt Frei- bürg am 14. d. M. auSgefübrt und viele Bomben mit autrm Erfolg abgeworfen. Nach einer großen Zahl vvn Luftkämvien mit feindlichen Flugzeugen sind alle Maschinen mit Ausnahme von dreien glücklich zurückgekebrt. Tie Atteqerkjimpke im Weste». Durch -tiefhängende Wolken und Regen war am 16. April die Tätigkeit der beiderseitigen Luftstreitkräfte stark behindert. Trotzdem gelang es uns im Lnstkampf 15, durch Abwehrfeuer von der Erde aus 3 feindliche Flugzeuge »umAbstnrzzn bringen. RittmeisterFrhr.v.Richthofen erledigte leinen 45. Gegner, Leutnant Wolff blieb zum 16., Vizefeld, wedel Festnrr zum 1L. Male Siegerin Luftkamps, Leut nant Freiherr von Richthofen das 8. Mal. Besonders rege wat die Tätigkeit unserer Erkundungs- und Infanterie- Flieger. Während es den ersteren an einer Stelle gelang, wertvolle Feststellungen über den Verkehr hinter den feind- licken Stellringen zurückzubringcn, konnten sie an der fran zösischen Angriffsrront rechtzeitig melden, daß der Gegner Reserven zur Entscheidung verführte und Tanks zur Unter stützung des Jnsontelie.Angrifss bereitstellte. Die Infanterie flieger deren Aufgabe es ist, dauernd die Verbindung mit der eigenen Infanterie zu halten und sämtliche Bewegungen der feindlichen sestznlegen, unterstützten mit Erfolg die schwerkämpfcnde Infanterie, die gestern einen Ehrentag hatte. Die licisliegenden Znsanterieflngzeuge erkundeten rechtzeitig, wie die feindliche Infanterie die Sturmstellungen auSfulltc. In ost wiederholten Angriffen auf die dicktbe- setzten Gräben brachten sie durch ibr Mgschinengrwehrfener der feindlichen Infanterie schon vor dem Antreten zum Sturm Verluste bei. Auch die moralische Wirkung solcher Flugzenaangrisfe au f den Gegner darf nickt nutcrickätzt werden. Die feindliche Infanterie sieht sich ständig überwacht und sogar in ihren tiefen Gräben durch Masckinengemehrfener ans nächster Nähr bedroht. Im hin- und herwogeuden Jn- fanterierampf endlich, wen» durch Vas Dauerfeuer der feindlich.u Artillerie alle anderen Verbindungen nach Rück- wärt« unterbunden sind,, ist eä der Infanterieflieger, der die eigene Führung über die Verhältnisse in vorderster Linie auf dem Lausenden zu halten vermag. Auch diese Aufgaben haben, unsere Flieger gestern glänzend erfüllt. Bekannter französischer Flieger gefallen. Der bekannte französische Flieger Alexander Pierson bat kürzlich seinen Ueberwinder gefunden. Pierson, von Geburt Holländer, trat als Freiwilliger in das, französische Heer ein. Amtlicher türkischer Bericht vom 16. April: Jrakfront: Auf dem reckten Tigrisufer nur Patrouillengefechte. Auf dem linken Ufer heftiges In fanterie- und Artilleriefeuer. Nördlich der Dtala Ruhe. Flugzeugführer Hauptmann Schütz schob einen feindlichen Doppeldecker ab, der in der Nähe unserer Stellnngen ab stürzte. Die feindliche Besatzung ist tot. Verse» tt. Ler norwegische Dampfer „Paris" ist in der Nordsee versenkt worden. — Ein Dampfer brachte 13 Mann von dem in der Nordsee verseüktcn Dampfer „Leonore" ein. Lin englischer Torpedobootszerstörer teilte mit. ec sei drei Rettungsbooten von zwei versenlteu norwegische» Schissen begegnet und habe sie bis au die Lerritoriaigreuze beglei tet. ES verlautet, das; der Dampfer „Zero" der Wuson- . linie mit 180 Passagieren versenkt worden sei. Die griechische Regierung , von de» jonischen Inseln vertrieben. kDaily Telegraph" meldet ans Athen vom 13. April: Die königliscke Gendarmerie und die Behörde» der Insel Kevhallonta sind von dort vertrieben worden. Alan glaubt, daß auf deu Inseln Ithaka und Lenkas dasselbe geschehen ist. Auf allen jonischen Insel» «über Korfu ist die Herr- sitzaft der königlischen Regierung beendet. Kein« Aenderung der spanischen Politik gegenüber Deutschland. In einer halbamtlichen Mitteilung an die Presse gibt dte spanische Regierung bekannt, datz eine Acudernng der spanischen Politik Deutschland gegenüber, wie die Entente, presse sie berichtet hätte, nicht im Interesse der spanischen Neutralität liege, sür die das Mmisterium Nomanones eintrete. Wilson» WeltfriedenSplan. Wilson hat den Plan eines Weltfriedens noch nickt aufgrgeben. Nach einem Washingtoner Fnnkspruck arbeitet rr an einem neuen Programm, das künftige Kriege vermei den und den großen, wie den kleinen Völkern das Recht »er Volksregierung sichern will. stvvvv Deutsche in Amerika verhaftet. . Näch einer Mitteilung der „Dailu News" find seit der Erklärung des Kriegszustandes zwischen den Vereinigten Vtzatzen und Deutschland in der Union nicht weniger als svovo Deutsch« wegen Spionage verhaftet worden. Da» ,vandel«blad" meldet a«S London: Der ameri- konische Finanzminister zieht in Erwägung, eine Steuer ^auf Krieg«« ewinnr ,u legen und Revision der Einkommen- steuer voritznehmen. DleSteuer wird füraewiffr Klaffen um »0 Prozent, steigen. Man bat die Absicht, ein« Extra- steuer von S'/. MtStone» Pfund Sterling für Juni en er- W. K erhoben werden. Björn Björns« über die Nentralttüt Ekandtnadten». ^Do» Blatt .Der neue Achtuhr-Tag" veröffentlicht ein . Interview mit viorn Bjsrnson, der erklärte, jeder Norweger Mächte neutral bleiben. Wir würden ein Eingreifen in den Krieg geradezu furchtbar empfinden, ebenso Dänemark, Schweden und Holland. Aber der ungeheure Druck Ameri ka« könnte un» zu zwingen versuchen, von unserer Neu- tralisät abzugehen. England wird vielleicht auch versuchen, un» äbnlich wie Griechenland auszuhungern, damit wir ihm gegenüber wohlwollende Neutralität bewahren. Aber der Begriff «wohlwollende Neutralität" ist ein grauenhafter Zustand. Sein Inhalt ist stet« Doppelzüngigkeit und Hinterhältigkeit. Griechenland bietet uns dafür ein Bei- spiel in der ärgsten Form. Rußland geht hoffentlich einem herrlichen FriedenSfrühlina entgegen. Diesem Staate wünsche ich, daß er Republik werde Das russische Volk kennt keine Expansionsgelüste. Das Volk hat einen langen banaett Winter durchzumachen und die Einbringung feiner geistigen und politischen Ernte wird noch längere Zeit be- anspruchen. Erkrankung GeueralgouverneurS v. Btsflng. Nachdem das Vefinden des Generalaouverneurs Btsfing schon in letzter Zeit zu wünschen übriggelaffen, mußte er fick erneut Schonung auferleacn. Der Kaiser beauftragte mit leiucr Vertretung den Gouverneur Antwerpens, General der Infanterie v. Zwehl. Ler Mtkerfolq de» cttfiMchkn HMdicnstpflicht. Lloyd Georges groß angelegter und mit dem üblichen Pressejubel begrüßter Pinn, nach dem Vorbilde des deutschen HilfSdienstgesetzeS Arbeitskräfte im Sinne einer vaterlän dischen Hilssdienstpftickt mobil zu macken, wird von dem ernst zu nehmenden Londoner „New Statesman" als ein völliger Mißerfolg bezeichnet. Wenn auch nicht dem ersten Minister, sondern dem Hilfsdienstdirektor Chamberlain die Schuld hieran beigemeffen wird, so trifft der Schlag doch auch — und nicht zuletzt — Lloyd George und sein Kriegs programm. Es wird behauptet, daß 7/8 der eingezogenen Hilfsdienstpflichtigen von unentbebrlicken Posten geholt worden wären und daß das letzte Achtel „aus allerlei Gründen" nicht verwendbar seien. Der Stab des Hilfsdienst amtes bestehe aus mehr Köpfen, als er sür die nationale HilfSdienstpflickt zu werben imstande gewesen sei. Der Fehler liege bereits in dem Aufrnf, der auf ungenauen Informationen beruhend viel zu allgemein abgefaßt worden sei. Statt der ungeheuren Reklame hätte es fick empfohlen, Aufrufe für bestimmte, begrenzte ArbettLlücken, also Arbeits- na ckweise zu erlassen. Auch die Anlage der Besoldung sei verfehlt; die Normalsütze der Regierung wären kein An reiz gewesen und hätten die Arbeiter außerdem nicht un abhängig von den Unternehmern gemacht. Der Arbeiter mangel habe für die Landwirtschaft die schwersten Folgen gezeitigt; die Frübjahrssaat sei jetzt vcrpck»t; die Farmer schlachteten das Vieh auf, um ihre Betriebe zu verkleinern, nnd die Heu- und Kornernte stünde bevor, ohne daß Kräfte für ihre Einbringung vorhanden seien. Soweit das ena- liscke Klagelied, das einen schweren Vorwurf erbebt. Wir wissen allerdings, daß Englands Landwirtschaft niemals in der Lage sein wird, wie die deutsche, Englands Bevölkerung auch stur annähernd zu ernähren. Da aber unsere Uboote dem englischen Magen die Zufuhr nach besten Kräften be- schneiden, io dürfte der Hunger bald noch, zu anderen nicht ganz so maßvollen Angriffen anstacheln. Wie es nach de» obigen Schilderung mit der Ueberführüng der englischen Wirtschaft aus dem Kriegs- in den FriedenSzustand aussieht, ist danach leicht zu ermessen. Die Schäden, die fick Eng land durch die Kriegsverlängerung selber zugefügt hat, dürften noch lange nach Friedensschluß allerhand Nack- wehen spürbar machen. feindliche Heeresberichte Französischer Bericht vom 16. April nachmittags. Zwischen St. Quentin und der Oise setzten wir unser Zer störungsfeuer gegen die deutschen Werke fort. Der Feind , antwortete lebhaft. In der Gegend südlich von St. Qnen- tin und südlich von der Oise machten wir weitere Fort schritte auf der östlichen Hochfläche zwischen Barisis und Nieder-Quinchy und besetzten neue Stützpunkte des Feindes. Unsere Streifabteilungen sind sämtlich in Fühlung mit den deutschen Kräften am Westrande des oberen Waldes von Coney. Der Artilleriekampf nahm in der Nächt auf der ganzen Front zwischen Soissous und Reims den Charakter äußerster Heftigkeit an. In der Champagne haben wir zwei feindliche Handstreiche ohne Schwierigkeit zurück««- warfen. Oestlich von Äuporive brachten unsere Erkundungs truppen Gefangene ein. In Lothringen und im Elsaß drangen Misere Abteilungen an verschiedenen Punkten in die gegnerischen Linien ein. Im Walde von Parroy fanden wir viel tote Deutsche in den durch unser Feuer zerstörten Gräben. In der Elsässischen Ebene erreichten unsere Ab teilungen an sechs Stellen die zweite feindliche Linie, und brachten dem Gegner ernste Verluste bei. Wir haben Ge fangene und Kricgsgerät cingebracht. Französischer Bericht vom 16. April abends: Zwischen St. Quentin und Oise Fortsetzung des ArtilleriekampfeS. Im Laufe des Tages haben wir südlich der Oise neue Fort schritte im Gebiete östlich der Linie Bartfis-Nieder-Quinchy gemacht. Zwischen SoissvuS und Reims haben wir nach mehrtägiger Artillerievorbereitung heute Vormittag die deutsche» Linien in einer Ausdehnung von ungefähr 40 Kilometern angegriffen. Die Schlackt ist auf dieser ganzen Front, wo der Feind sehr bedeutende Streitkräfte und zahl reiche Artillerie zusainmcngebracht hatte, erbittert gewesen. Ileberall hat die Tapferkeit unserer Truppen die energische Verteidigung des Gegners überwunden. Zwischen SoilsonS und Cramme ist die ganze erste deutsche Stellung in uns're- Hand gefallen. Oestlich von Craonne haben unsere Trup pen die zweite feindliche Stellung genommen. Südlich von Juvinconrt und weiter südlich haben wir unsere Linie bis zum Westrande von Bermericonrt und bis zum Aisnekanal von Loivre bis Coureo vorgeschoben. Heftige mehrmals wiederholte Gegenangriffe im Norden von Ville aux Bois find unter unserem Feuer mit bedeutenden Verlusten für den Feind zusa^inengebrochen. Die Zahl der von uns ge machten und dis jetzt gezählten Gefangenen übersteigt 10000. Ebenso ist die erhebliche Beute an Material noch nicht ge zählt. In der Champagne bat der Artilleriekampf im Laufe des Tages in verschiedenen Abschnitten in lebhafter Weise seinen Fortgang genommen. An der übrigen Front zeitweilig auSsetzende Artillertebesckießnng. Englischer Bericht oom 16. April abends: Die Zahl der seit dem Morgen des 0. April gemachten Gefangenen betragt 14000. Unter dem erbeuteten Material befinden sich 1N4 Geschütze. Heute Nachmittag starker Regen. General Hais berichtet §om 16: Letzt« Nacht nah men wir «pillerst südöstlich von Hardieourt und kamen nordwestlich von Len! Vorwort?. Unter der in Lievin und Somhez gen,achten Deute befanden sich eine sechSzöllige ScgsffSkansne, tausende von Geschossen aller Kaliber, dar- losigkeit in der Heimat heroorgerufen, und es darf ebenso, wenig durch zu lange verzögerte Entlastung eine Schädi gung der sür die Friedenswirtschaft wichtige» Betriebe ver- ursacht werden. Deshalb werden auch die Heeres- und Marinebehörden nicht allein und einseitig über den Zeit punkt und die Art der Entlassung verfugen, sondern sie werden dabei aufs engste zusammenarbeiten mit den Kriegs amtsstellen, dem Reickskommiffar für UebergangSwirtschaft, den Organisationen für den Arbeitsnachweis und den Ve- rusSvervänden der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Ein eigener Beirat wird ferner im Reichsamt des Innern ge- bildet werden, in dem der Städtetaa, die Landwirtschaft, die industriellen Arbeitgeber und Arbeitnehmer und di« Arbeitsnachweisverbände Wünsche für die Demobilisation vortragen sollen. Um Arbeitslosigkeit in der Heimat zu vermeiden, wird beabsichtigt, nach Möglichkeit keinen Mann zu entlassen, der nickt vorher feste Arbeitsgelegenheit in Aussicht bat. In diesem Falle kann der Mann vielmehr bis zu vier Mo nate» noch im Heere oder in der Marine znrückbehalten werden. Die Marine legt auf diese Frist besonderen Wert, weil sie nach Friedensschluß noch viele rtngeübte Mann schaften für das dringliche, aber langwierige und gefährlich« Geschäft der Herstellung minenfreier Wege für die Handels- schisfahrt braucht. Im allgemeinen sollen die ältesten Jahresklaffen zuerst entlassen werden, die Familienväter vor den Unverheirateten. Unter dieser Voraussetzung wird dann die Reihenfolge der Entlastungen etwa folgendermaßen aussehen: Zuerst füh rende Persönlichkeiten aus dem Bereiche des Handels, der Industrie, der Schiffahrt und des übrigen Wirtschafts lebens; dann Leiter von Handels-, Industrie- und Land wirtschaftlichen Betrieben und deren Angestellte: hierauf selbständige Gewerbetreibende, Landwirte; ferner öffentliche Beamte^ Geistliche, Lehrer und Eisenbahner aller Art: nach ihnen Seeleute, Fischer, Kahnbesitzer und Binnenschiffer; weiterhin gelernte Arbeiter und Handwerker aller Art, so- weit sie sogleich in ein festes Arbcitsverhältnis treten können; darauf ungelernte Arbeiter solcher Berufe, in denen alsbald ein größerer Bedarf an Arbeitskräften vorhanden sein wird, wie Bergbau, Landwirtschaft, Hafen- und lieber- seeverkehr; zuletzt Studierende, sonst in der Berufsausbildung befindliche Jungmannschaften und Ausländsdeutsche. Unabhängig von dieser Reihenfolge werden natürlich alle durch ihre früheren Arbeitgeber besonders anaeforderten Mannschaften sogleich entlasten, wenn sie sich bereit erklären, der Anforderung Folge zu leisten. Ebenso wird nach Mög- lichkeit den Wünschen großer Arbeitgeber unverzüglich ent sprochen werden, wenn sie zwar nicht bestimmte Personen, wohl aber in Sammellisten eine größere Anzahl geeigneter Arbeitskräfte anfordern. Die Namen und Berufe der« ieniqen Mannschaften, dte weder angefordert werden, noch sür Sammellisten in Betracht kommen, werden den stell vertretenden Generalkommandos übermittelt werden, diesie sofort an die Zentralarbeitsnachweise weitergeben. Arn Notfall wird für dte Beschäftigung dieser Leute durch öffent liche Notstandsarbeiten in Stadt nnd Land gesorat werden. Aus diesen Andeutungen geht hervor, daß die oft in diesem Kriege bewährte Organisationskunst der deutschen Heeres- und Marineverwaltung auch bei der Demobilisation unter Zugrundelegung gesunder wirtschaftlicher Grundsätze herrschen soll. Es ist zu hoffen, daß sich dann di« Ent lastung der Millionen von Feldgrauen ebenso geordnet und reibungslos vollziehen wird, wie früher ihre Einberufung. Dor allem aber wird man wünschen, daß der Zeitpunkt der Erprobung dieser gewaltigen Neuorganisation recht nah« gerückt sei, d. y. daß der Friede und die Demobilisation nicht mehr lange auf sich warten lasten müo-o. «wr achtzöMg» Geschosse. eh« Anzahl L-uf«-b«»tzßee und eine grotze Menge von Granaten nnd Soeben aller Art. Dte Beute in Lievin und Touche» uoFatzt auch Eisenbahnwagen voll neuer Werkzeug«, viel« -tßnbatzn- schienen mit Wagen und zwei große Lager mit technische« Baumaterial. Der setndliche Angriff bei Monchy-Le-Pveux am 14. April wurde mit großer Entschlossenheit aoöoo» führt. Die bayrische Division, die herangesührt wuch». um gegen unsere Ofsensiveschlacht hei Loo» ISIS Wider standen leisten, und dte ISIS in der Nähe de» LochwaNeitz kämpfte, »vurde wieder zur Verstärkung der deutschen Di visionen- herangesührt und hatte den Befahl. Monchy-le- Prxur um jeden Preis «nieder zu nehmen. Ihre Verluste bei diesen fruchtlosen Angriffen waren außerordentlich schlver. Ebenso wie die aller bayrischen.Truppen bet de« jüngsten Unternehmung. Ueber «in Drittel der seit de« St Avril gemachten Gefangenen waren Bayern. Russischer Bericht vom 16. April. Westfront r Unser» Aufklärer sprengten die Brück« beim Dorfe Liasovo L0 Werft nordwestlich von Brodv in die Luft. In Galizien bemerkte« wir in verschiedenen Abschnitten der Front der Arme« Versuche kleiner feindlicher Trupp», sich mit Fahnen in tzer Hand unseren Stellungen zu nähern. Bon unserer Artille, ne beschaffen, verschwanden diese Trupp« schnell In ihr« Schützengräben. — Rumänische Front: Nach Artillerievor bereitung griff der Feind unsere Stellunaen in der Gegend der Stadt Botocbu an, wurde aber durch unser Feuer und Geschützfeuer zurückgeschlagen. — Schwarze« Meer: Sine» unserer Unterseeboote vernichtete in der Nähr des Bosporus ein türkisches Motorboot sowie; zwei beladene Goeletten. Die Demobilisation des Heere« und der Marine. Soll man in einem Augenblick, da'»eine ver größt« Schlachte» des gewaltigen Krieges und damit der Welt geschichte" noch ip vollem Gange ist, bereits über Pläne zur späteren Entlastung der Kriegsteilnehmer in die Heimat reden? Gewiß wäre das zwecklos, wenn es sich dabei um Maßnahmen bandelte, die je nach dem Ausmaße unsere« Sieges und den künftigen FriedenSbedingungen sehr ver- scbiedenartig zu treffen wären; oder wenn es darauf an käme, innerhalb ganz kurzer Zeit Grundsätze ausznarbeiten, die heute noch memand mit Bestimmtheit übersehen kann. Das Gegenteil von dem allen ist aber in Wirklichkeit der Fall. Wann und wie immer der Krieg endigt: die Ent- laffung von vielen Millionen Kriegern in die Heimat wird eine Aufgabe von so gewaltigem Umfang und so einschnei dender wirtschaftlicher Bedeutung sein, daß schon heute in großen Zügen wenigstens die Vorkehrungen dafür in An griff genommen werden muffen, soll sich die Demobilisation ebenso glatt vollziehen wie seinerzeit die Mobilisierung un serer Millionenheere. , Sn haben sich den auch bereits die verschiedensten am deut schen Wirtschaftsleben beteiligten Stellen mit der Formulie rung von Wünschen beschäftigt, die sie gleich nach Beendi- gnng des Friedens erfüllt seben möchten. Vor allem aber hat man bei der Heeres- und Marineverwaltnng schon groß zügige Pläne ausgearbeitet, nach denen die Entlassung der Kriegsteilnehmer in die Friedenswirtschaft durchgeführt werden soll. Im ReichstagsauSfcbuß für Sandel und Ge werbe ist darüber von den zuständigen Behördenvertretern eingehend Mitteilung gemacht worden, und der soeben ver öffentlichte Bericht über diese Kommissionsverhandlunaen enthält zahlreiche Ankündigungen, die für die weitesten VolkSkresie von Bedeutung sein werden. Heeres- und Marineverwaltung stehen darnach beide auf dem Standpunkt, daß die Entlastung des Landstürme« und möglichst amb der Reserve» sobald als tunlich- nach Friedensschluß erfolgen muß. Dabei sollen aber zwei Ge sichtspunkte in den Vordergrund gerückt werden: «S darf durch überhastete Entlastungen keine ausgedehnte Arbeit«- durch zu'lange verzögerte Entlastung eine Schädi- der für die Friedenswirtschaft wichtige» Betriebe ver- t werden. Deshalb werden auch die Heere«- und
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