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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.11.1924
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19241117018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924111701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924111701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-11
- Tag1924-11-17
- Monat1924-11
- Jahr1924
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.11.1924
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>» ^>8 fi,OQLI^ pl^tzio oder kür persünlickier Spiel oder rnr »elk5tt»tixen V^Iederxsb« de» Urrpiel, er»ter ^ei8t«r. Vor»pie> dereitvilliz «>i?so»« «ls»n»e ^»dnN» »I« >?>»»»« Oo» vo//- /commenske //wkeument Waisen/raus-Z^. ^ Jas bade der Uenbahnregie. Ein Vorstoß des Reparationsagenten gegen die LSproz. Ausfuhrabgabe. Tirpih über -le nalionalen Ziele - Eine -emokralische Denunziation gegen -ie Reichswehr. Die Übergabe an die -eulsche Reichsbahn. lDrahimcldung unlrrr Berliner Schilitletlung.i Berlin. Ili. Nov. Die Uebergabe der Regiebahnen an die Reichsbahngcsellschast erfolgte heute nacht »2 llbr ohne Stö rungen. Tie endgültige Liguidierung des RegicsnstemS an den Nänmungsstcllcn, vor allem die Kassenabslblüsse. werde» erst im Laufe des Riontags möglidi sein. Die Mehrzahl der französischen Beamten ist aber bereits nach ihrer Heimat ab- gesahren. Tie deutsche Arbeitsweise macht sich jetzt schon i» der größeren Sauberkeit der Bahnhöfe bemeribar. Außer dem sind die Wechselstuben seit gestern «kbend a.-schlossen und die B a h n h o f s b n ch h a n d l n n g c n wieder in die Hände Einheimischer Ubergegangcn. Ter Fahrplan der Regie bleibt außer wenigen Umleitungen vvrlüusig bis t. Dezember in Kraft, da eS der Reichsbalmgesellschast nicht möglich mar, mit dem Tage der Uebergabe neue Fahrpläne ciuznrichlen, die den Bedürfnissen des Berkehrs entsprechen. Ab l. De zember jedoch soll eine vollständige Neuregelung des Gttter- «nd Personenverkehrs erfolgen. / Ucbcr den Bestand der Bahnen werden die Untersuchungen der letzten Tage erst weiteres er geben. Di« Reichsbahngcsellschast hatte verlangt, daß eine richtige Uebergabe mit einem Austausch von Bcstandsnach- weisen vorgenvmmen werden solle. Tie Regie hatte cs jedoch abgc lehnt, mit den Beamten der deutschen Reichsbahn irge n.d welche U c be r g a b e v e r l, a n d l n n g e n vor- z»nehmen, und zwar begründete sie ihre Ablehnung damit, daß sie für Störungen und Beschädigungen im Eisen bahnverkehr nicht verantwortlich gemacht werden könne, da sie die Eisenbahnen bet Beginn des passiven Widerstandes so übernommen habe, wie sie sie vorsand. An diesem Zeitpunkt seien aber schon „umfangreiche" Zerstörungen vorhanden ge wesen. Die Regie hat aber während ihrer Herrschast einen ganz ausgesprochenen Raubbau getrieben. Anschassungen, Ausbesserungen und Instandhaltungen auch auf nur kürzere Licht wurden von ihr gar nicht vorgenvmmen. da sie wohl von vornherein damit rcchneie, daß sie doch eines Tages saug- und klanglos verschwiuten müsse. Wie auS Mainz berichtet wird, ist auch dort die offizielle Uebergabe der Regiebahnen an die Deutsche Reichsbahn gcscllschast ordnungsmäßig in der vergangenen Nacht erkokgl. Tie Bureaus der Netchsbahndirektion Mainz, die während des Regiebetriebes nach Darmstadt verlegt worden waren, sind größtenteils wieder im Etscnbahndirekttvnsaebäudc in Mainz untergcbracht. Der Nest folgt voraussichtlich Ende dieser Woche, sobald die von der Regie zur Abwicklung der Uebergabe noch belegten Räume freigeworden sind. Der Sitz der Gcneraldirektion der Regie bleibt zunächst noch in der Obcrrealschule in Mainz, die weiter beschlagnahm» bleibt. In den Bureaus wird von den Rcgiebcamtcn eUria gepackt. Man sicht viele von ihnen mit ihrem Geväck das Gebäude verlassen. Für heute allein waren 8 Extraziigc vorgesehen, um die Beamten nnd ihre Familien nach Frankreich znrtick- znbringen. Bereits seit gestern mittag crsvlalc der Bcrkauf der Fahrkarten bei der Regiebabn nicht mehr nach Franken, sondern gegen deutsches Geld. Auch aus dem gesamten Gebiet der Pfalz treffen Mel dungen ein, daß der Uebergang der Regiebalmcn an die Dcuische Ncichsbahngesellschast sich unter Ausbietung aller Kräne der deutschen Beamten allenthalben reibungslos voll zogen hat. ^ Wie daS W.T.B. anS< Essen berichtet, läßt der Zu stand der z u r ü ck g e g e b c n e n Betriebsmittel an verschiedenen Stellen zu wünschen übrig. Ein Bezirk meldete bisher, dgß die dortigen Lokomotiven sehr herabgcwirtschaftct seien nnd zahlreiche Maschine» noch in Betrieb bebakten wur den, die nach deutschen Grundsätzen nicht mehr hätten ver wendet werden dürfen. Tie deutschen Beamten und das deutsche Publikum haben die Ucbcrnahmc der Bahnen durch die deutsche Bcrmaltnng überall ans das srendiastc begrüßt. Denvignes und de Meh abgesagt. Paris, 16. Nov. bi« Erlaß der Interalliierten Rhein, landkommission beruft die beiden französischen Generale dcMc tz und TenvigneS. die das Amt eines Delegierten der Rhcinlandkommission in Lpeucr bzm. Mainz ausübten, von ihren Posten ab. Die beiden Generale werden durch Zivilbeamte ersetzt. Gilberts Brief ein Vorstob gegen Sie 26°/«. Der Reparationsagenl besteht aus seinem Recht. v«n«, 10. Nov. Wie wir bereits berichteten, hat der Generalagent für Reparationszahlungen dem Reichs- sinanzmintster in einem Schreiben mitacteilt. daß er der deutschen Regierung für Rechnung der Jahres leistungen nicht einfach die Summe ersetzen werde, die sie als Entschädigung für die Äiprozcntige Ausfuhrabgabc an die Exporteure znrttckerstatte. Diese Summen können nur durch den Generalagenten gezahlt wenden. und zwar in dem vom Ucberweisungökomitce geiicbmiatcn Umfang. Dieser Brief ist verschiedentlich mißdeutet worden. Wie di« Telegraphen Union von gnt unterrichteter amerikanischer Seite erfährt, bedeutet das Schreiben des tycncralagcntcn, obgleich nominell an den deutschen Rcichsfinanzminister ge richtet, nichts anderes als einen Angriff argen die Methoden der englischen nnd sraozösischcn Regierungen. Der Schrill Gilberts würde auch in hervorragender Weise die deutsche» HandelsvertragSverhandlungen mit verschiedenen Ländern, die letzt Im Gange lind, und die Autorität des Dawes Planes beeinflussen. Der Brief des Generalagenten wird als erster Borstos, gegen die unrechtmäßige Besteuerung der deutschen Aussnhr angesehen. Es stände außer Zweifel, daß die Maßnahme Gil berts zur Beseitigung aller Schwierigkeiten, die der Durch führung des Da wcS-Planes cntgcgenstehe». beitragen wird. Gilberts Brief wäre insofern bedentunasvoll. als er das alleinige Recht des R c v a r a t i o n s a g c n t c n in einer seiner wichtigsten Funktionen bestätiat. Die Er klärung wird als das beste Mittel angesehen, um eine mög liche Krisis abzuivenden. Der Brios Gilberts spricht schli ß- lich Engländern. Franzosen und allen anderen Nationen die Berechtigung ab, die 26prozentsgc Aussuhrabgabe zu erheben und somit die Rechte des Gcncralzahlungsagente» zu kürzen. Aussehen in Paris. lDrahtmeldung unsrer Berliner Sibristleitung.l Berlin, 16. Nov. Der Brief, den der Generalagent für Reparationszahlungen, Gilbert, an den deutschen Finanz- minister Dr. Luther gesandt hat, hat. wie ans Paris berichtet wird, in den dortigen politischen Kreisen ziemliches Auf sehen erregt und ebenso wie in England keine einheitliche Auslegung gefunden. Einesteils ist man der Ansicht, daß durch den Brief die Löprozentigc Einfuhrabgabe ans deutsche Waren in England überhaupt abaeschasft werden solle, ander- seit» erklärt man, daß Gilbert eine Kontrolle itber di« Ein» nahmen habe« wolle, die Frankreich und England an» dem Rcparations»Recovery»Arte erwüchsen. Diese Einnahmen würden demnach in Zukunst in den allgemeinen Fonds fallen, der durch die deutsche Annuität gespeist werden soll, wogegen die Einnahmen auS der Abgabe bisher außerhalb der Annut- tat standen. Slresemann verteidig! Dr. Iarres. Drei Neben im Westen. Köln, lg. Nov. NcichSaußenministcr Tr. Slresemann sprach am Sonnabend und Sonntag in Osnabrück in der Stadthalle, in Essen im Saalban und in Köln im aroßcn Saale der Messe über die politische Lage. Diese Reden be wegten sich in den Gedankcngängcn seiner großen politischen Rede in Dortmund. Bor allem beschäftigte sich Tr. Strcie- mann in Köln mit der rheinischen Frage und wicS dabei besonders auch die Vorwürs« zurück, die gegen den Reichoinncnministcr Dr. Iarrcs wegen seiner Haltung in der Rhcinlandsragc erhoben worden seien, indem er daraus htn- ivtcs, daß die arnndlcgcnden Entscheidungen des Kabinetts in der Rheinlandsrnge, in denen Gegensätze in der Auffassung aufgctrcicn sind, schon gefallen seien, che Dr. Iarrcs dem Kabinett überhaupt angchörtc. Zu denjenigen. die in den Zeiten schwerster Bedränanis zeitweise den Optimismus auf eine alücklichc Lösung der Dinar verloren hätten, hätten führende Persönlichkeiten aller Parteien acbört. Dr. Iarrcs, der leine Treue zum Rheinlands mit der Autaabe seiner per sönlichen Freiheit bezahlt habe, und der beute noch auf der Liste derieniacn Persönlichkeiten stehe, denen die Annahme des Amtes nicht aestattet wird, habe es wirklich nicht verdient, von deutschen Männern wegen seiner unzweifelhaften Treue zum Deutschtum angegriffen zu werden. Eine spanische Stimme sür Friedrichshofen. B?rlin, 10. Nov. Ter Aeroklub von Spanien hat an die Federation Aeronautigue Internationale, der auch Deutschland bis zum Weltkriege angchörte, zu Händen des Aeroklubs von Argentinien folgendes Telegramm gerichtet- „Der Aeroklub von Spanien bittet die Federation dringend, bei den alliierten Negierungen vorstellig zu werden, baß die Lnftschisshalle in Friedrichshofen im Interesse der Weltlnst» fahrt nicht zerstört werde. Der Aeroklub von Spanien ist überzeugt, daß die Halle in Frledrlchsbascn ein Element ersten Ranges für den Fortschritt der Wcltlustsahrt darstcllt und bittet die F. A. I , bei den alliierte« Negierungen seine« Wunsch, Laß dies« Halle nicht zerstört »erd«, z» nuterftützeu.' Tirpih über Deutschlands Wellpolilik. Hamburg, 16. Nov. Großadmiral v. Tirpitz, der wieder als deutschnationaler Spitzenkandidat in Bayern ausgestellt ist, hielt gestern abend vor einem kleinen Kreise im Nationalklub von 1»I9 in Hamburg eine bedeutsame Rede, in der er einen klaren Ucberblick über die heutige politische Lage und ihre Entstehung gab. „Unser Volk," so führte er ans, „hat sich zur Erhebung als Wcltvolk nicht geeignet oder nicht gereift gezeigt. Die Kraft an sich war dazu vorhanden, wie sein gewaltiger, im Rahmen des Bismnrckichcn Staats- systcms durch vier Jahre sortaesetzlcr Widerstand argen eine ungeheure liebermacht gezeigt hat. Wohl mögen die Staats männer des alten Reiches auch hierbei Fehler gemacht haben. Im Kriege war durch Hunger und Tod eine große Er mattung unseres Volkes eingetreteni in dieser Zeit gelang es den Vertretern der utopischen marxistischen Ideen, die Oberhand zu gewinnen. Es ist möglich, daß wir in jedem Falle den Krieg gegenüber der gewaltigen Uebermacht nicht voll siegreich hätten beenden können: in den Abgrund sind wir aber nur gestürzt durch die Revolution, die in inhrclangcr planmäßiger Borbcrcituug „ns die moralischen und militäri schen Wasscu vernichtete. — Man hat in der letzten Zeit viel von Deutschlands Erneuerung gesprochen. Hat auch behauptet, ein Volk von 66 bis 7V Mil lionen könne nicht untergehcn. Ich halte das nicht für richtig. Es sind schon größere Völker nntcrgcgangcn, und wenn wir in Deutschland nicht die Energie ansbringcn, uns grundsätzlich von den Führern der Demokratie abzu- wendcn, nnd zwar sehr schnell, dann werden wir noch tiefer hinabsinkcn und später die Kraft zum Wiederaufstieg nicht mehr finden." Nach einigen Auslassungen über die Annahme der Tawes-Gesctze und die Kriegsschuldlüge kam Tirpitz dann auf die Bedeutung der Wahl vom 7. Dezember zu sprechen, die entscheiden müsse zwilchen Klasscnkamps nnd Gcmcin- interesie aller Dcntichcn, zwischen rot und national. „Des halb möchte tch," so fuhr der Redner fort, „allen Deutschen, die den Sinn dieser Gegensätze verstehen, zurufcn, alle sonstigen größeren oder kleineren Unterschiede dieser Parole gegenüber fallen zu lassen. Es dürfen nicht Vcrfassungsfragcn in die Wahlen hincingcworscn werden oder Mcinunasverschicden- heitcn über die Zweckmäßigkeit der am 2!I. Anglist erkolaten Entscheidung oder sonstige sür das tctzige Ziel nicht anöichlag- gebende Differenzen, denn es handelt sich am 7. Dezember -. I. um das Deutschtum schlechtweg. In England haben die Wahlen die Konservativen an die Negierung ge bracht. Tie nächsten Konseaucnzen dieses Ausfalles können mir nicht übersehen. Die Konservativen in England waren srllher sicher nicht unsere Freunde und sind es auch letzt nicht. Aber auch der wohlwollende Ton Macdonalds hat uns nicht das geringste genutzt. Die Erbmcishcit der konservativen Politiker macht sic bei Verhandlungen mit anderen Staaten aber zuverlässiger, und da sic mit Sentiments nicht belastet sind, wird sich auf Grund praktischer Interessen in Fällen, wo sie in Deutschland und England gemeinsam sind, aus die Dauer leichter mit ihnen sprechen lasten. Aber man muß anerkennen, daß sie ein Verständnis gezeigt haben für das unverbrüchliche Deutschtum des NhcinlandcS. Sic haben auch die Anständig keit gehabt, ich möchte das englische Wort kaii-ness hier ge brauchen, die Ruhrbesctznng durch die Franzosen als nach dem Versailler Diktat nicht berechtigt anzniprechcn. Da gegen bestellt bei ihnen noch eine Sorge: vor crncnter starker wirtschaftlicher Konkurrenz durch Deutschland. Diese Sorge ist falsch. Wir Deutschen müssen sagen: Leider falsch. Die englische Sorge ist hervorgcrufen durch eine unrichtige Vorstellung von Deutschlands Leistungsfähigkeit. Unsere Demokratie behauptet, daß nicht nur in Frank reich, sondern auch in England der Zusammenschluß eines Blocks nationaler Parteien in Deutschland in bezug ans das Ausland ungünstig sei, und die Führer »»scrcr Demo kratie suchen unser Volk mit dieser völlig falschen Einstellung von neuem zu betören. Das politische Gefühl des kon servativen VcvölkcrnngStetlcs in England ist viel zu sein »nd der W t r k l t ch k e I t s s i n n viel zu entwickelt, um aus die Dauer die Vorkricgsempfindungcn geschäftlich auf die Jetztzeit zu übertragen. Im übrigen wissen die Konservative» in England zu genau, daß Dent'chland durch den KricgsanS- aang die Möglichkeit eines Ausstieges znr Weltmacht verloren hat. Die Gelegenheit, eine solche Aussicht wieder zu ge winnen, kommt, menschlichem Ermessen nach, nicht wieder. Die völlige Wehrlosigkeit Deutschlands z» Lande durch das Versailler Diktat widerspricht daher tatsächlich der jahr hundertealten politischen Tradition Englands gegenüber den Völkern Europas. Unter Nationalem Zusammenschluß verstehe ich, um mich konkret und parlamentarisch auSzu- drückcn, die Vertreter der Dcutschnationalcn. der Deutschen Volkspartei und hoffentlich des Zentrnms. der Raurische« Vokkspartci und was sich sonst «och an kleineren nationale« Gruppe« zusamme«fi»-«i. I W es K.L 8
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