01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.12.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001223014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900122301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900122301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-12
- Tag1900-12-23
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.12.1900
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verirgsgebühr: MstetiLbrN»-M « durch dte Doli s M. DK.Dn4dn«rN»chrIcktm' crschririr» »t»llch M,r,e»»! die Beheber I» Dresden und der nächsie» Umaeduna. wo die Äutraaunr durch eigene Boten oder Äommiiüonüre eriojul. crdallcn da» Blait an Wochenlaaen. die nicht aui Sonn- oder,^c,erläge folgen, in iwet LdrilanSgüden »den»« und ' «,r,eu» zugellellt. Für Rückgabe eingeiaudter Schritt- tüickc keine Verbindlichkeit. Kernlvrechauichlud: »mit I »r. II «. »r. Ut-S». Telearamm-Rdresse: »«chutchlu« »raadr». S«. I IloNivleravt-eu 8r. LkajostLt cjo» XUnix« vczu k^okseu. Geariivdel 1856 I ^L«o«2»SoZr. I kivratverkLnr dllmee^kt» S. I. Vrksäver ikl,UkInI>« § üsiisarlLlt-': ! I^ouitL. M'lkl, ^ LÄ St».U>VL«u ... . :;r. ^«s'oizuMr: 2-. ^ Telegr.-Ad«sse: Nachrichten. Dresden. ! Llslltrotderspeitlred« -I IllSÄllt ' ! ersten kLvxes. »» ^ .r--»iutirl. iLusL. Ldd»ll«N?.: *. ^ I'!v ikelivietruncel-n -i. Mercri/-0t' A B gE^au s>t i-e. pi »»p^Nt« »net. k. kvxvr, !'ripioi'-^l'N88-!>Ml!!uii5. Vro««Leo>L. 4i» biv« Ltt ^ Kelolqtse llktgse »Her seien Papier«, Pappen «tv. Nie eiligen ösüarf. ^Uv ^lorki'^un^KN Mtl»jLor-x«;mL58 prompt un<1 dilU^st! Vm vor» OUvrleiA uv6 ILnNtutali«»»»«», vnil Idolen. Lillixsto l'rsiss. — 'IlläeUnso unii seknsllst« hiiotdrirn»». Favbenkaften. Aquarell» und Oelfarben in Tuben. Carl Tkedemam», Hoflieferant. Altstadt' Marienstr. IN. Ainaitrnstr. US, Zwickauer Ltr. 52. Neustadt: üeiurichstrasic fZtadt Görlitz). ^ klL8VLLrvll ^ zsäer Ttst au« «Ion lloclgutaiiästau OlLsdüttsu äes lu- un-I Aullsnäes smpkeklen in rOiokIntltigsr TusvM . lVilll. llilll öll >iolm. tioklietornntöii, ^ K >» uttti»eitl LL. ^n^pn«<I»xI<»U«e ch. i. aa»»i. Zr LvLvil8edirms v. L. kvt8e!ckv. Misiil'ülkenli'. 17. ^«^1«. SSSW-^V» äl,ll<Mtl»M!). Nr. ASS. b»i«l,ei: sd--N«« und witthschcistttche Laar'- Hosnachrichten, Freiberger Bergakademie. Pariser Muthmaßl. Witterung: Modeiiaiisstellung. Braiintiveingenuß. Jvbaiiniterkruiikeiiverein, Weihnachtöschaii Unsicher Sonntag,^:;. De zemver Llit äew 1. llLnusr dsxioot äio Der ksru?»nwis kür LLeo««I^a un<i <i>s Vororts 8Ie»e«^^tta. L»1»vea unü I-öUlna kvträxt der !Lu- stsilunx üured uosors Lotsu s I^LLL. Z>o r»tM. >LNS ^rnouern»!? äsr öostoliimx Leiions lior diskonsron Lsiiivtivr ist niodt srkorüorljek, «i» üis „vrestlnsr Haed- lieäion" otms Untsrbrsodunrr vvitsr rrvliokort «sräon, U o Igsser io I>rv««I«n niiet ,I«>r nsi,Ii«.t^n Rimu«di»v«, an veiods <i!o '/nstsllun^ klurek „nsers sixenon Itorsn oüsr Komminnlsiiitr« xoreliieiit. vrkalt°n äio ,^)rssciner Anedrielttou" au <ion tVookoutaxoll, rrolelig nickt auk sillso 8ouo- ocier k'eisrt.i-r toixsn, WS- tüsllvl» s Alal -WG MloirMvii» uuck ^kviiLl». KercdglkstoUe Svr «vrosüLvr «»vdriedtva" Llarienstrasso Ü8. Zur finauzielleu und wirthschaftlichen Lage. Die Finanzlage des Reiches und ilire Rückwirkung auf die finanziellen Verliültnisse der Eintelstaate» bildet fortgesetzt eine» Gegenstand der Sorge skr alle diejenigen Kreise, die zu gewissen- Last sind, um mit agitatorischen Schlagworlc» so tietgreiiende Fmaen des öffentlichen Interesses abzutliun. Namentlich in süd- deurichen Blättern werden bange Befürchtungen laut, ob es den krampfhaften Bemühungen der CentuimSvresse gelingen werde. Stimmung dafür zu machen, dag. falls in Zukunft Reichsausgaben durch Retchseimiahmen nicht gedeckt werden könnten, nicht etwa neue Steuern zur Deckung ausgeichrieben, sondern die Einzel staaten rur Erhöhung derMatrikularbeitrnge hcrangezogen werden. Durch die nach übereinstimmendem Urtbeil aller Finanzpolitiker nMnalich als Provisorium gedachlcn Matriknlarbeiträge bat es das Reich allerdings in der Hand, alle mvnlichcn Ausgaben zu beschließen und die Deckung srenndlichit den Einzelstaatcn zu über lasse». Formell ilt das Reicb ia dazu berechtigt, aber seiner Würde und einem guten bundesstaatlichen Beihältaib würde ein solches Verfahren nicht enlivrechen. Das sohlt denn auch die Centrums- vresse nnd sie hat deshalb einen Borwand erwnne». um den Einzel- staaten die Last ausrnbnrden. Sie behauptet nämlich, die Neu- aiisgaben, zu deren Deckung die Reickscinnalimen später einmal nickt binreichen könnten, seien von den Regierungen selbst im Bundesrgtke vorgeschlagrn- Wenn die Einzelllaaren mit der Deckung solcher Ausgaben belastet würden, so würden sich die im Bundesratb vertretenen Regierungen später hüten, Neuausgaben zu beschließen: thäten sie es aber dennoch, so sei es ihnen ganz recht, wenn sie durch die Ausbringung der nötlsiaen Mittel „bestraft" würden. Das heißt also pralcische Politik betreiben nach dem Vor bild jene- famosen Jungen, der da iaat: „Es ist meinem Vater schon ganz recht, daß ich mir die Hände ersrorcn habe. Wa.um schafft er mir keine Handschuhe an l" Eine kleinlichere Auffassung von der politischen Aufgabe des Reiches ist selten kund gegeben, selten aber auch die Stellung des Reichstags in der Gesetzgebung deS Reiches mehr herabgesetzt wordru. Rach der Auffassung der CentrumSpresse wäre nämltm der BundesraR der einzig be>r im inende Faktor und der Reichstng hotte bei der Bewilligung von 'Ausgaben ar nichts zu sagen! Dazu kommt »och der weiteie Umstand, daß ie in Zlzkunft drobenden Mehrausgaben gcmde mit aut Betreiben Ves CentrnmS im Reichstag bewilligt worden sind. So regt das Centrum auf der einen Seite immer größere Ausgaben an, ans der anderen aber macht cs die Negierungen für die Deckung der Ausgaben verantwortlich. Dieses Spiel ist denn doch zu durch sichtig, als daß es Erfolg haben könnte. Das Eentrum har an den AuSaaben, die im Reiche als drückend empfanden werde», seinen wohlaemesseuen Äntbeil und es wird sich deshalb auch nickt nm die Lösung der Ausgabe, wie Reichsausgaben durch Reichs- cinnahmen zu decken sind, heramdrücken können. Inzwischen regnet es aus den Einzelstaaten von allen Seiten Proteste gegen' die Erhöhung der Matriknlarbeitküge. Bon den Kundgebungen diel« Art ist namentlich eine lehr energische Ans- Wung der »iia»elossiziösen „Bert. Pol. Nachr." hervorzuheben, die augenscheinlich ans dem preußischen Finanzministerium selbst inspirirt ist. Das genannte Blatt weist dabei ans folgenden hoch interessanten und grundsätzlich überaus bemerkenswerthen Vorfall hin: In der baverff'chrn Stadt Fürth hat ein Theil der sozial demokratischen Mehrheit der Gemeindcvertreter sich gegen die von den übrigen Genossrn befürwortete Aufhebung der in Fürth wie in den meisten bäuerischen Städten in erheblichem Umfange be stehenden städtischen Verbrauchsabgaben erklärt. Dieses Verbalten, dos der sozialdemokratischen Partewarole: „Gegen olle indirekten Gteuern I" scharf widerspricht, ist von Selten der dem Parteiprinzip untre» geworvenen Genossen damit begründet worden, daß, wenn die indirekten Komnnnialabgaben ausgehoben würdet,, die direkten Steuem sehr stark erhöht werden müßte» und unter deren Druck ein erheblicher Shell der jetzigen Gefolgschaft von der Sozialdemokratie abfallen würde. Au« der Begründung dieses sozialdemokratischen Votums solarrt das Miouelblatt. daß der natürliche Weg zu dem ziel einer Vermehrung »er RelchSeinnabmen in der für die breite isse am wenwstrn drückende» Welse ausschließlich in der Richtung z»eUe«> Ausbildung der indirekten Beiteuer- ! nngimReiche liege. Jeder Anhänger einer vernünstiacn und ! gerechten Steuerpolitik muß dem preußischen Fnianzmlnister ein recht langes Leben wünschen, damit er noch im Stande ist. diesen höchst weisen nnd heilsamen Grundsatz Praktisch zu verwirklichen. Wie großartig übrigens Herr Miguel zu wirst,ichaiten versteht, aeht u. A. wieder aus der jüngsten Veröffentlichung über die Betiiebsergebnisse der preukisryen Staatseisenbahnen hervorlin der,Zeitu»g dcsVereins deutscherEisenbahnverwaltungeir"). Der gedachte Bericht ist auch deshalb bcmerkenswerth. weil er j zugleich Ausblicke aus die allgemeine wirthichastliche Lage giebt , und sich gegen eine pessimistische Auffassung der Dinge ansspricht. Es beißt darin: ..Nachdem bis Ende Oktober d. I. die Eiien- ^ bahnverkehrs-Einnnhmen geaen den gleichen Zeitraum des Vor- ^ iahres nm 56 Millionen Mark gestiegen waren, sind diese im Monat November d. I. um weitere Millionen Mark ge wachsen, io daß für die erste» acht Monate des lausenden Jahres I ans dem Personen^ und Güterverkehr eine Mehreinnahme von ^ rund 60 Millionen Mark czieit ist. Die folgenden vier Monate ^ des Etatsiakres werden aller Voraussicht narb weitere erhebliche Mehreinnahmen bringen. Wenn die preußischen Staatsriien- ! bahnen bereils im vorigen Etatsiahre 1800 einen Mehrnbcstchuß i von mehr als M Millionen Mark gegen den Etat ergeben haben, ^ lo wird nach unierer Schätzung für das lausende Elalsiahr mit j einem »och höheren Meürubestcbiiß gerechnet werden dürfen. Auch die weiteren Aussichten über das laufende Elatsiahr binaus zeigen j sich für die Eisenbahnen in einem recht günstraen Lichte, wenn , I man erwägt, daß die Ausdehnung der industriellen Betriebe, ins- ' besondere der Bergwerke nnd Eisenwerke, zu einer weiteren Ver- kehrssteigernng sübren muß. während der inzwöchen eingetrctene Stillstand in der Preisbildung für Koblcn und andere Betriebs- j Materialien den Betriebsam wand der Eisenbahnen in angemessenen ! Grenzen halten wird. Im Ganzen wird man zugebcii müssen, daß die anqenblicktich einqetrelene wirthschaftlrche Rnbe- Vnuse, so unerwünscht sie industriellen Kreisen gekommen >ein mag, doch im Ganzen heilsam wirkt und vor Allem dazu beiträgt, das wirthscbastliche Lebe- gesund zu er',alten. Die J.idustcie war doch vielfach hoch angespannt nnd die Preise für Kohlen nnd Eisen fingen an. hier und da bedenklich zu steigen. Die zeitiae Zurückhaltung in den Bestellungen ist denn auck nicht io sehr als ein Anzeichen mangelnden Bedarfs, vielmehr als eine Gegenströmung aeae» die weilerc Preissteiaerung anzusehe». Eine solche lritischc Zeit beeinträchtigt natürlich vorübergehend den reaelinäßigen Abigtz und wird in dieser Beziehung noch weitere Encheinungen zu Tage fördern, welche äußerlich einer wirtliichast- liche» Abflaunng ähnlich sehen. Das gegeawcntige Bild ist aber von früheren krankhasten Erscheinunaen ans wirthschastlichem Ge biete wesentlich veuchieden. Jnsbeiondcre i,ce» sich Tie,eilige», die da alauben. daß jetzt eine Periode des allaenreinen wirthschaft lichen Niederganges eingetreten lei und auf Ja'ire hinaus Handel und Wandel dnt.iiedecliegen würden. Wie schon die fongeietzt wachsenden Leistungen der Eisenbahnen erkennen lassen und auch im Nebligen von jedem Eingeweihten bestätigt werden wird, sind die Aufgaben der Industrie noch fortgesetzt große und handelt es sich l'nr die in ihrer Leistungsfähigkeit ausgedehnte Industrie z. Z. weniger um die Sorae für eine angemessene Beschäftigung, aiö um die weitere Preisbildung. Hut sich diele erst einmal voll zogen. so wird sich zeigen, daß die gesunde wirthichastliche Grund- laac uneffchüttert geblieben ist. Ja, man darf sogar noch etwas weiter genen: Man kann behaupten, daß die weitere gesunde Entwickelung umerer Industrie die jetzt vor sich gehende Preisüchtigstellung geradezu erheischt. Wäre diese Ausgleichung nicht gekommen, dann märe in den ferneren Stadien der Krach, de» gewisse Elemente schon an die Wand zu malen bereit waren, thatsächlich eingetreten." Die „Franks. Zlg." erläutert die Bedeutung dieser Betriebs- ergebnisse im Zusammenhang mit dem preußischen Geiammtetar. Der preußische Etat für 1000 schließt nach dem Voranschlag ohne Defizit ab. trvtzdcm darin über IG! Millionen Mark für außer ordentliche Einnahmen vorgeiehen sind. Allo jedes Mehrerträgniß der Einnahmen bedeutet demnach, wenn nicht ganz ungewöhnliche Ansgabesleigerungen einlrelcn. einen Ueberickintz. Das Jahr 1800 hat einen solchen Reinübcrichuß Von 87 Millionen Mark ergeben, woran die Eisenbahnen mit 20 Millionen Mark belheiligt waren. Da für das laufende Etatsjahr der Eisenbalinüber- schuß noch höher geschätzt wird, io wird man wonl aus einen mindestens so Höpen, vielleicht noch höheren Geiammt- nberschuß für das Etatsiahr 1000 rechnen können, da alle Einnahmen diesmal wegen der Möglichkeit von Rückschlägen besonders vorsichtig veranschlagt waren. Dazu kommt, daß der Etat von vormierein innere Neberscbüsse enthielt durch die über den Bedarf weil hinausgehende Dotiruny des Ertraordinariums. die allein für die Eisenbahnen sich auf 86.8 Millionen beläuft. Da mit sollen die Reserven als Ansgleichssonds für schlechtere Zeiten geschaffen werde», die nun, das sinanzielle Bild in Preußen noch günstiger clscheine» lassen. Herr v. Miguel wird sich diele wnnder- scböne Rechnung nicht von der agitatorischen Bedienungsmann- tcvast der direkten Srenerschraube verderben taffen: des mögen sich die Hüter der einzelstaatlichen Finanzen im Reiche getrösten. Neueste Drahtmeldunge« vom 22 Dezember. (SommtULe nicht als Privat Meldungen gekennzeichneten Devetchen stammen von Wolii'S Tet. Bureau: die mit " vmcvcnen sind wLbrrnd des Drucks einaeaangm-, * Berlin. Graf Waldersee meldet aus Peking vom 2l. d. M.: Die aus Paotingsu abgcsandte Kolonne unter Major Haine. Kommandeur des 2. Bataillons des 3. Ostasiatischen Infanterie-Regiments, hatte am 15. d. M. bei Dungtsienhsien, !^1 Kilometer.nordöstlich von Paotingsu, einen Zusammenstoß mit regulären Truppen, wobei diesseits 1 Offizier und 2 Unteroimiere leicht verwundet wurden: chinesischerseits war der Verlust bedeutend. Am IS. d. M ist eine Kolonne unter Oberst Grübel. Kommandeur des 6. Ostafiaiischen Infanterie-Regiments, über Foengtai nach Aetienshien, 100 Kilometer notdöstlich Tientsins, geschickt worden. , , * Berlin. Wolff'S Bureau meldet aus Peking vom '23. Dezember: Der Gesandte Conger Unterzeichnete heute als Letzter die Kollektivnote. * Berlin. Meldung der „Agenee HavaS" aus Peking: Die Gesandten beschlossen, die chinesischen Bevollmächtigten sur Montag behnfS Nebcrreichung der Kollektivnote zu berufen. -- * R o in. Der Senat hat sich auf den 28 Dezember vertagt. * Brüssel. Bei den Ausschreitungen am Oirai Cockerill in Antwerpen sollen, wie aus Antwerpen gemeldc: ! wird, etwa 30 Personen, darunter 10 schwer, verwundet worden ! sein. Die Polizei schritt nicht nur mit blanker Waffe ein, sondern i war auch genöthigt, Revolverschüffe auf die Ausständigen abru l geben, die schließlich znrückgedrängt wurden und die Verwundeten ^it sich nahmen. Die Polizei ivuröe um 40 Mann verstärkt, j Mehrere Verhaftungen wurden vorgenvmmen. * Antwerpen. 7 Uhr Abends. Jetzt herrscht wieder Rübe. * London. Oberst Carringtvn kehrt nach England zurück. * London. Ter „Evening Standard" erfährt, hierher sei die Nachricht gelangt, daß Kimberley ernstlich bedroht sei. * London. In der letzten Ausgabe des .Evening Standard" heißt es: Es versautet, daß die Buren wüßten, wo sie Geschütz e und Munition s vvrr ä tl> e. die sie vor ihrem Rückzüge über den Oramestuß vergraben hatten, aufzumchen hätten. i "Kapstadt. tReuter-Meldiing.) Die Stadt Britstown , ist heute früh von W Buren besetzt worden. Eine große Anzahl i Buren steht vor der Stadt. Die Standard-Bank hat mit Rück- ' sicht aus den Ernst der Lage ihre Kasscnbestände aus den Nieder- ! taffungen in Graaf. Reinet, Aberdeen und Cradock nach Port i Elisabeth geichafft und die Bestände aus anderen Orten nach . Kapstadt. I "Kapstadt. Meuter-Meldung.) Tie in die Kaokolonie j cingebrochenen drei Burenkolonnen werden von den Komma»- l danken Hertzog. Phrlivv Botha und Haasbrock befehligt. Außerl diesen Kommandos ist letzt noch ein viertes über den Oranje! gegangen, und zwar bei Zoutpansdriit. um die Buren in Philipps ! rown zu verstärken. ! Berlin. Wie der Chef des Kreluer-Geichivaders telegraphirt.! hat der Dampfer „Frankfurt" am 19. Dezember von Tsingtau aus mit dem zweiten Transport der abgelösten Marine-Mannschaften dieHeimreise angetreten. Ter Transport ist zusammengesetzt ans 7 Nitterofsizieren nnd 52 Mann der 1. Matroien-Tivision, 15 Unteroffizieren und 75 Mann der 2. Matroien-Tivision. 4 Teck- offizieren. 17 Unteroffizieren und 10 Mann der I. Werst-Division, 2 Deckoffizieren. 18 Unteroffizieren und 15 Mann der 2- Werft- Divisio». t Mann von der 1. Torpedo-Abtheilung. 1 Unteroffizier und 3 Man» von der 2. Torpedn-Abtheiluiig. Dem Transport a„gefftzloffe» haben sich der Oberleutnant zur See Kühlenthal. Transvvrksührer. und der Marine-Ingenieur Kruie, beide krank. Außer >5 Seesoldaten und einem Matrosen der Artillerie-Abtheilung in Hongkong steten noch hinzu 2 Zahlmeister. 2 Feuermeistermaate! der 2. 'Werft-Division, zusammen 3t5 Köpfe. Die Namen werde»! 'Väter bekannt gegeben. Die heimtelirenden Mannschaften waren! mit wenig Atisnabmen bereits für die Heimkehr im Juni vor-j gesehen, haben sich aber freiwillig zum Dortbleiben gemeldet und! unter schwierigen Berdältniffen Vorzügliches geleistet bei sehr guter Disziplin. Darunter befinden sich viele Dekorirte. Berlin. Prin.-Tel.) Ueber die Strandung des Sch»! sckiffeS „61 neiicna u" wird nachstehender amtlicher Be richt veröffentlicht: Am Moraen des 16. Dezember Herrichten aiff der Rbede von Malaga schwache nördliche nnd springende Winde. Gegen 10 Uhr Vormittags schlief der Wind vollständig ein. Kurze Zeit darauf setzte plötzlich eine Boe ans Südost ein. der Wind frffchtc in wenigen Minuten bis zur Windstärke 8 ans und nnbm andauernd an Stärke zu. Ter Kommandant befallt sofort bei der ersten Boe, den einen Kessel, welcher Dampf ans batte, ausznseuern, die übrigen Kessel anzustecken und daiin in See zu geye». Inzwischen fing das Schiff bereits an zu treiben. !Es wurde daraufhin der Maschine der Befehl gegeben, das Toms,! 'aufmacben io viel als irgend möglich zu beichlcunigen. Nack Verlaus von ungefähr einer halben Stunde kam die Meldung, dag die Maschine mit langsamer Fahrt angehen könnte. Tä das Schiff mit dieser Maichiiiciileistung Fahrt vorauf machte, entschlon sich der Kapitän, die Ketten zu schlipven und frei zu dämme». Kurze Zeit, nachdem dies geichcben war. versagte die Maschine, das Schiff lies nun bei dem starken Winde sehr schnell achteraus, woraus der Kommandant den Bnckbordanker sollen ließ. Tc> Anker hielt jedoch nicht, daß Schiff trieb weiter auf die OffnwI- zu. Als der Kommandant sah, daß keine Rettung sür das Schiff möglich war, ließ er schottendicht anschlagen. Kurz Zeit darauf stietz das Schlsf mit dem Heck auf die Steine der Mole. Gleich daranf kam von der 'Maschine die Meldung, die Maschinen abtheilinig liefe voll Wasser. Be! jeder rollenden Sec wurde» die Stöße stärker, und da der Kommandant die A»Ssichtslvs>qken der Rettung einsak. gab er den Befehl: „Alle Mann aus dem Sckiffe!" Dementsprechend besah! der erste Offizier: .Die Steuer bordboote zu Wasser! Leinen an Land geben nnd nach diesem das Schiff verlassen!" ES wurden von Bord ans Leinen an Land aegeben und an diesen versuchte die Maniffchnst. sich zu retten. Die ersten Leinen wurden von den Spaniern wahrgenommen. die anderen durch die an Land bereits geretteten Leute. Nach Bei laus von ungefähr einer halben Stunde, während welcher Zeit das Schiff stets ichwer auf die Fellen schlug, fing cS an langsam zu sinken und sank bis an die Hohe der nnteren Masten. Der noch an Bord befindliche Theil der Manillchait enterte zum Theil in die Takelage und wurde von dort aus mit Leinen gerettet. Das Verhalten der Besatzung war ausgezeichnet. Die Bevölkerung Malagas leistete vom Lande aus opferwilligst Beistand. Berlin. sPriv -Tel.) Aus deni Kabinet der Kaiseri n wird die Mittheilung, daß sich der Bankdirektor Santen in Hrff- krellen und speziell bei Freiherr» v. Mirbach dadurch in Gunst gesetzt hätte, daß er sür den Kirchenbausond :)00 000 Mk. und zwar nicht in baar. sondern in den jetzt ganz werthlosen Grundschuld bankaktien hergegebcn habe, als vollständig erfunden erklärt. Bo» Bantoirektor Santen sei niemals etwas Derartiges oder dem Aehn lichen geschehen, was zn einer solchen Erfindung einen Aula» bätte gebe» können. — Der Schriftsteller Julius Isenbeck in Friedenau, welcher sich kürzlich erichoß. war Sekretär des Hos- vankiers Scknn'dt und verwaltete die Kirchcnkaffe, deren Schatz meister Kommerzienrath Schmidt ist. Man vermuthet große Ver untreuungen aus Mangel o» jeder Kontrole. Gester.i wurden von Anhalt und Wagener massenhafte Depots abgehoben. — August Sternberg wird sich demnächst von Neuem vor dem Stn» lichter ,u verantworten hoben. Es handelt sich um neue Straff fälle von ganz derselben Art wie diejenige», waren, welche der Llklkk NISPMlMZ 8M0S8S
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