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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.12.1925
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19251211017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925121101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925121101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-12
- Tag1925-12-11
- Monat1925-12
- Jahr1925
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.12.1925
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irr. 87g Seite 4 — Vre^aer Nachrichten —' ^ - - Freitag, tt Vezemtee IS25 Oeriliches und Sächsisches. Neue SISSttsche Kraslomnlbusltnie Äauptbadnftos vo rftwiy. Am Sonntag. dein >!!. Dezember, erössnet die Verwaltung brr Städtische» Ltrabenbahii eine neue KraslvmnibuSlinie: H a u p t b a l> n h v s — Strehlen — G r „ n a—S triefe n— B l a s e w i tz — L v > ch w i tz. Di« Wagen nehmen folgenden Weg: Hauptdahulivf l Wie »er Platz'. Wiener Strafte. tNichard-Straub-Platz, Ger- lmrk Hanptmann Strafte. Sirehiener Platz. Gerharl-Hanpt- mann - Strafte, Wasaplah. Friedrich ','lngnst Pt ah. 2l» der Clirisiuaiiiclic, Vasteiplah. Karchcr Allee. A» der Pikardie. Winterlergstrafte, Zwingli strafte, Lchneebevg strafte, Lchliiter- strafte, C rin cl strafte. Wittenberger Strafte, Dornbliilhstrafte. Prohliser Strafte, Tvlkeiviher Strafte, Schillerplah. Blaicwitz Lvschmitzer Brücke, Körnerplatz. CS werden folgende Halt«, stellen eingerichtet: Harptbahntws. l^oeiliestrafte, Gellertstrafte. Slrehlener Platz, Wasaplah, Friedrich-Angnsl-Platz. Tier- garicnstrafte. An der Pikardie. 'Bc'denbacher Strafte. Heunahl- strafte, Cibciistcckcr Strafte, Schandan e r Strafte, 2lngSbnrger Strafte. rsiiederivaldstrafte, Sclnllcrplatz. Körnerplatz. Die Fahrzeit der ga»;en Linie beträgt 20 Minuten. Die Wage» folgen sich in r'lbständen von 15 Nlinnte» am Tage und von 20 Pkinnien abends. Die genauen Fahrzeiten find aus den anohangende» Streckensalnolänen zu ersehen: sie sind auch inc- neue Fahrplanbnch der Städtischen Straftenbaln, auf- genemme» worden. Der Fahrvrcio betragt für die einfache Fahrt 20 Pf.: im llinfteigeeerkehr nnl der Llraftenbahn wird cum Siraftenlatin-ilmsieigeiahroreis lo Ps. Znichlag erhoben Umstcigevcrkelir von OinnibnSlintc zn Omnibuslinie ist vor läufig nicht gestattet, minder haben keine Crniäftignng. Welches Dresdner Lerl»el»rsmittel besörderl die meisicn K.is»r«iäsle? Die Direktion der Dresdner Straftcnbahn schreibt unS: Hude Marz und Anfang April d. I. ha: das Städtische Dicfbanaml an sehr vielen wichtigen Verkehrspnnktei, der Stadl eine interessante Berkelirezählnng vvrgenoinmen. Gezalilt rvurden die Personen, die an bestimmten Verkehrs punkten in einer bestimmten Stunde mit der Straftenbaftn. mit Personenkraftwagen, mit Pferdegeschirren und ans ä,adein befördert wurden. Die Zählung ergab folgendes Bild: Hs sind entfallen ans die Straftcnbahn .... 86.8 Prozent Personenkraftwagen . . . 88 . Perionenpserdegeschirre . . 02 Fahrräder 07 „ aller beförderten Personen. Diese Zahlen beweisen aufS neue, in welchem Ausmafte die Straftcnbahn das Maftenbesörderungsmittcl d"r Stadt Dresd n und ebenso wohl ziemlich aller deutschen Groftstädte ist. — lieber das Verhältnis der Straftcnbahn zum Dresdner Groft- Autobus gibt folgende kleine Berechnung einen bemerkens werten Ansschluft. Stellt man die Frage wieviel Quadrat meter des öffentlichen BerkelirSranmS cin Fahrgast bean sprucht. der in einein Straftenbahn-Zivelerzng. Straftenbahn- Dreierzng oder in einem Autobus fährt, wie sie z. B. zwischen Gorbitz und Nenstädter Bahnhof verkehren, so ergibt sich folgendes: Der Fahrgast im Zweier,zng beansprucht 0.47 gm „ , , „ Drcierzng . 0.44 „ „ „ „ Autobus „ 1.02 „ des öffentlichen BerkehrSranmes. Die Zahlen wenden be dingt durch den geringeren Fassungsraum auch der neuzeit lichsten 'Autobusse im Vergleich zu den neuen Ltraftenbahn- ivagcn und durch die erheblich gröftcren Gesahrenzahlcn der Autobusse. Man erkent hieraus, wie falsch es ist. wenn die Herausnahme der Ltr>Menbahn aus verkehrsreichen Straften der inneren Stadt und ihr Ersatz durch 'Autobusse verlangt nstrd. Die Erfüllung dieser Forderung würde bedeuten, das; man ans den Massentransport durch die betreffende» Straften überhaupt verzichtete. Das wäre aber nicht Verkebrs- ncrbessernng, sondern Vcrkebrsver^chlcch''rnv': denn jeder Fahrgast, der von seiner Wohnung zur fernen Arbeitsstätte oder umgekehrt fahren will, hat einen Anspruch auf schnellste, mithin ans gradlinigste Beförderung. Keine Besserung aus üem llrbeilsinarlif. Das Landcsamt für Arbeitsvermittlung veröffentlicht über die Lage auf dem sächsischen Arbeitsmarkie für die Zeit vom 20. November bis 5. Dezember 192', folgenden Bericht: Tic Arbeitsmarktlage hat auch in dieser BerichtSwochc keine Besierung erkennen lassen. 'Absatzschwierigkeiten und Mangel an Betriebskapital und an Aufträgen führten in der Ziegeleiindustrie, in den Steinbrüchcn. in der Metallindustrie, in der Papierindustrie, sowie in der Leder- und Holzindustrie und im Baugewerbe zu weiteren Be triebSei li sch ränkun gen und Entlassungen. Dauernd un günstig blieb die vage für kaufmännische und Bureau, angestellte. und nur wenig BeschäftlgungSmSglichketten boten sich für Btihnenangehörige, Musiker und für Bedienstete in der «''last, und Schankwirtschast. Eine weitere starte Zunahme weist die diahl der arbeitsuchende» ungelernten Kräfte und der Hilfsarbeiter «m Handels- und TranSporlgemerbe auf. 'Nur gering ivar dis Nachfrage nach Arbeitskräften ia der Landwirtschaft und bei sonst »och leidlich gutem Geschäftsgänge i» der chemischen Industrie. In hen einzelnen Branche» des NahrungS- und GeliukmittelgewerbeS und des Bekleidungs gewerbes ha» sich die ArbcitSmarktlage auch jetzt noch nicht gebessert, und in der Tertilindustrie neigt sie immer mehr zur Verschlechterung. Noch einigermaften befriedigend blieben die VcrmiltiungStütigkeit im Bergbau, und der Geschäfts gang in der Glasindustrie, im keramischen und Tvnwaren- gewerbe und im graphische» Gewerbe In de» letztgenannten Gruppen lässt die Nachfrage nach Arbeitskräften jedoch eben falls immer mehr nach. Die Zahl der u n t e r st ü tz t c n E r w e r b S l o s e n betrug am I. Dezember 50042 !480I0 männl.. 7820 weitst.> und die zsphl der ZuschlagSempsänger 40 020. so das; seit dein 15 'No vember eine Erhöhung von 20 7II <18 001 männl.. 2050 weilst.l HanptnnlerstützungS- und 22 825 ZnschlagOempsängern ein- getrcte» ist. Es yeiiürrt nicht, wenn du selbst dem Scherflem tur die Zeppelin-Lckener-öpende vergibst Du sollst auch die Laue» und Lässigen dazu veranlassen, sich an diesem Merke w beteiligen Die Hauptgeschastöstelle der Dresdner Nachrichten nninni selbst kleinste Beträge entgegen, auch können Zahlungen aut Postscheckkonto IsoS Dresden erfolgen — Berufung in das Ministerium des Innern. Der Tel- unioii-Sachjendieiist verbreilel folgende Meldung: Wie wil ! von zuverlässiger Seile erfahren, wird der OberverivaltnngS- l gerichlSrai Dr. Scheliler demnächst inS Ministerium des ! Inner» bernsc» worden. Dr. Schettler war vor seiner Er nennung zum Oberverwalliingsgerichtsrat Amtshanptmann in Flöha. — Die Kreisdirektio» der vandwirtschasiskammer Dresden hält ihre nächste Aiisschnftsitznng am Freitag, den 18. De- ^ mber, vorniiltags 11)» Uhr. im Weiften Saale der „Drei Naben. DreSden-A.. Maricnstrafte. ab. — Die Wirlschastspartei des deutschen Mittelstandes hat sich in der letzte» Ncichüanöschuftsitznng den Namen: ,,'N eichspartei des deutschen Mittelstandes" tWirtschaslspartei E. B.s gegeben. Die Ortsgruppe Dresden. 2. Bezirk, veranstaltet am Montag dem 14. Dezember >025, abends 8 Uhr im „Odeuni". Carusstrafte. eine Versa m m- l n » g. Sprecher: Dr. Wilhelm. — Der 'Bahnhof Tebnist erhält am 1. Januar 1020 die Bezeichnung Sebnitz lS a.i. —* Die 6 Sächsische Landwirtschastiichc Woche sindel vom 25. bis 20. Januar >020 i„ Dresden statt. Das Bersamm- lnngöivkal für die Vorträge der Landwirtschaftskammer be findet sich — wie im 'Vorjahre — im Hcftviz. DreSde»-A., Zinzendorsslrafte. Die 'Vorbereitungen sind in vollem Gange, und es lst bereits gelungen, eine Reihe namhafter Vertreter ans Wissenschaft und PrariS für die BortragSfolge der Land- wirtschaftskammer zu gewinnen, so das; auch diese Veranstal- tnna — wie alle srüberen — eine» interessanten Verlaus zu nehmen verspricht. — DaS erste Gastspiel der „Ehocoiatc ÜiddirS". daS am Montag, dem 14. Dezember, im Residenz-Theater statt- sindct, hat — wie nach dem 'Vorverkauf zu schlichen ist — daS allergröfttc Interesse des Publikums hernvrgernsen. Die Truppe kommt heute Freit'a abend an und am Sonnabend findet die erste Probe statt. Nach LssreSden werden kurze Gast- iviele in Frankfurt a. M. und Köln stattftuden, wonach stch die Truppe nach Spanien und Italien begibt »nd von dort ans — an; 'Aufforderung der Direktion der Staatstheatcr — nach Nuftland. um dort cin viermonatigeS Gastspiel zu absolvieren. — BittthnmscheS ftinmnastum. Morgen Sonnabend. lkhr nach mittags. sindel in der Aula eine Musikalische Aufführung statt, der Sch ul ball Tlcnslag, de» 15,. Tczembcr. in den Sälen der Harmonie, 'Sandliauöstrahe. Die ehemaligen Schüler sind dazu cingeladcn. — Tnmians Thalia-Dhcaicr. Gestern haben die Märchcnvor- stcünngen. die icden Mittwoch und Sonnabend 8 Uhr mit „Schnee wittchen" in vorircislicher Darstellung bei kleinsten.Einirittsorcilcn stattfindcn. begonnen Abends 8 Mir bringen die Tegcrnscer ein heileres Volksstück „'S Liefert vom Schlierlee". — Kraftposlverkchr. .0raftvoflomnibn» Sonnabend ab Dheater- platz nach P u l S n i p - O h o r n zur Geflügel- und Kaninchcn- .!„Sstellung ln Dhorn. — Sonittag Sondcrsahrien ziviichcn Dhorn, Bretnig. PiilSniy. Alederstclna. Weistbach und GerSdorf zu mägigen Preisen. Rüäfahrl nach Dresden am Montan 248 Uhr früh von Dhorn. 8 Uhr von PulSnip. PlatzvorauSbestellungen Hauvlpostamt, Briefausgabe, Schalter 5, Fcrnfprcchcr >205,2. und Postämter in Lhorn und Pulsnitz. Im Prozrd gegen II lürdttsch» Kommunalen v»r dem Slaalegerichlvhose znm Schutz« »er Aepnbttl» tn Leipzig stellte dt« Neichsonwaltichaft gestern folgende Sirgsanträge: Pastow 8 Jahre Zuchtlmus und 300 Mk Geldstrafe, die Brüder Thumrr> er je 2)4 Jahre ZuchtlzauS »wd 250 Mk. Geldstrafe. !l u h n 2 Jahre Zuchthaus u»d 200 Mk. Geldstrafe. Engel mann 2 Jahre 0 Mvnaie Zuchthaus und 25» i Mk. Geldstrafe. Keller 1 Jahr 3 Monate Gefängnis und 2»v Mark Geldstrafe. Neubauer l Jahr 0 Monate Zuchthaus umd 150 Mk. Geldstrafe. Tobiasch alias Meuer 3 Jahre Zuchthaus und 800 Mk. Geldstrafe und Ausweisung aus dem NeichSgebiet. Für die Angeklagten Müller. Siegelt und T » ch s ch e e r e r beanlragle er ans Grund des Amnestic- geletzeS F-reifprechiing Zur Begründung seiner Slrakanträge führte der Anklage, vertrete, u. a. aus. das; die 5l. P D. in der Krilenzeil 1U28 21 versücht hätte, die Gewalt an sich zu reiften. Wie ini gan;cn Neiche, io habe auch die Partei in Sachsen gerüstet und n,ws,c Wasseniager unkerl-alle». Oiach Ehemnitz sei der Russe Tobigich entsandt worden, um die Qrgantiation in die Hand zu nehmen. Die Angeklagte» hätten, soweit er Bestrafung beauiraat ''äiie, Handgranaten in gröfterem Umsauge hergesteüi. An""-';», des geplanten Teulichen TageS im Juni 1024 in Limbach sei beabsichtigt gewesen, mit Handgranaten vorzugehcn. und nur durch das 'Verbot des Deutsche» Tages sei dies unterblieben. Mittler und Siegen ieten Führer der vereinigten Hundert schaften in Ehemnitz gewesen. Sie fiele» jedoch, da eine höhere Strafe als zwei Jahre Gefängnis nicht in Frage komme, unter das Amnestiegeictz. ebenso auch der Angeklagte Tuchscheerer. DaS Urteil: Der StaatSgerichtshos ging für mehrere Angeklagte, in dem er eine» besonders schwere» Fall annahm, über den An trag der NetchSanwgltschasi hinaus. Wegen Verbrechens gegen 8 7 deö SprengstvssgcsetzeS und gegen daS Nepnbiik- schutzgcsev sowie wegen Verheimlichung von Wasfeulagern und unbesugle» Waffenbesitzes wurden verurteilt der An geklagte P a st v w zu 8 Jahren Zuchthaus. Arno Th» m c »er zu 2)4 Jahre» Zuchthaus. Fritz Thumener z» 8!4 Jahren Zuchthaus. Engel», an» zu 2 Jahren 9 Monaten Jncl,!- ha»s, Kuh» z» 3 Jahre» Zuchthaus, Neubauer, der mit als einer der Hauptschuldige» angesehen ivurde. z» k!4 J»l,r Gefängnis, und schlieftlich der Russe Tvbiasch alias M euer z» 5 Jahre» Zuchthaus und Ausweisung aus dem Reichs gebiet. Die weiter nach dem Repnblikschuvgeictz auSgeworlenen Geldstrafe» sowie bei Tobiasch 8 Monate und bei den anderen Angeklagten 0 biS >2 Monate der Freiheitsstrafen sind durch die Untersuchnngshast vcrbüftt Bei den Angeklagte» Keller, Sieger«, Müller und Tuchscherer wurde das Verfahren aus Grund des Amnestiegesetzes eingestellt I» der Begründung wurde besonders hervvrgchvbe», das; Tobiasch nur zu dem Zwecke nach Sachsen und Chemnitz gekommen sei, um die kvm. mnnistislhen Umtriebe im Jahre i028 zu fördern Auch sei er ösicrS in Kvmvlau in der Tschecho-Slowakei gesehen worden und habe von dort aus Sprengstoffe »ach Sachsen ein geschmuggelt. Aus diesen Gründe» wurde bei ihm ein ganz besonders schwerer Fall angenommen. ösxinnst vci jsirt rum Esst» vis t.4clsa abrulauksn — Vsi-gik ja niokit ctss Sests: suts» Surr», reu «esutsnl li Wie !aki Jesus aus? Von H. Stcffcnhagen. In dieser Advenlszeit ist in der italienischen Presse wieder die Frage anfgcwonen morden, wie das Ehristnskind in der Krippe öarzustcllcn sei, und wie überhaupt Jesus ansgcschen habe. Dabei ist dann auch wieder, wie vor einigen Jahren, die Behauptung ansgetancht. in der Bibliothek dcS Vatikans befinde sich ei» 'Brief des römischen Prvkonsnlö von Snrien. Publiiis Leninlus. an de» römische» Senat, worin JeinS ge nau beschrieben werde, sein Acnftcres, seine Hnliung, seine Stimme »sw. Im Anschluss daran hat man gemeint, aus diesen Angaben hätten die alten Maler geschöpft, als sie Jesus darzustellen suchten. Dieser Annahme aber widerspricht von vornherein die Tatsache, dass man im Vatikan eine» solchen Brief überhaupt nicht kennt. Ein solcher Brief kann auch nicht vorhanden sein schon ans den; Grunde, weil cs einen Vorgänger oder Nacli- sokger dcS Pontius Pilatus mit 'Namen Publius Lentnlus überhaupt nicht gegeben hat. Vergeblich lrabcn die Gelehrten bisher danach gesucht, auch nur Andeutungen über das Aussehen Jesu zn finden, und es kann wohl als Tatsache scstgcstcllt werden, dah keinerlei Aufzeichnungen darüber vorhanden sind. Bei der leicht er klärlichen Abneigung der ältesten Christen gegen die Ab bildung der Gottheit überhaupt wurde in de» ersten Jahr hunderten des Christentums der Heiland auch nur durch Sinnbilder dargcstcllt. z. N. durch das bedeutungsvolle Kreuz, das Lamm, den Fisch, den Wcinstock und die Reben, das Schiss, oder auch durch Allegorie», z. B. Orpheus, der durch die Töne seiner Leier die wilden Tiere zähmt, das heistt. die Menschen zu Christen macht: durch den guten Hirten, der das wicdcr- gcfundene Schaf aus dem 'Nacken Irägt. oder auch durch die bekannten konventionellen Zeichen, das A und das Q, das Alpha und Omega, die ersten und letzten Buchstaben des hebräischen Alphabetes, oder ferner auch durch JHS. Als aber daS Christentum einen festen geschichtlichen Boden gewonnen hatte, begnügte man sich nicht mehr mit einer allegorischen Darstcllungsweise. wie sie uns häufiger in den römischen Katakomben cntgegeittritt. sondern sehnte sich »ach einer wirklichen Darstellung des Erlösers, nach einem Abbild seiner wahren irdischen Gestalt. Schon Konstantia, die Schwester des Kaisers Konstantin, sprach dieses Verlangen gegenüber dem berühmten EniebiuS. dem Bischof von Eäsarea. aus. der ihr zwar nicht willfahrte, aber in seinen Schriften erzählt, er habe bei den aus dem Heidentume bekehrten Christen Bilder von Christus gesehen, namentlich eine porträt- ähnliche Statue, die der Legende zufolge das blutflüssige Weib des Evangeliums habe errichten lassen. Taft man aber weder an die Echtheit dieser Statue, noch an das Vorhandensein eines anderen zuverlässige,, Bildes geglaubt hat. geht schon daraus hervor, dah die Kirchenväter Uber die Gesichtszüge Christi sehr verschiedener Ansicht sind. Die älteren von ihnen, dar unter auch EniebiuS. glauble». gestützt aus daS bekannte Kapitel 53 des Jcinias. der Heiland sei in hästlicher Kncchts- gcsialt erschienen, die spätere» hielten dies für seiner un würdig und bezogen ans Christ»», die Beschreibung der Schön heit in Psalm 45, eine Ansicht, die seit dem 5. oder 0. Jahr hundert herrschend blieb. Aus dem Wunsche, diese Aussicht bestätigt zu sehen, ent standen um jene Zeit die Legenden von den nicht „von Menschenhänden gemachten" Ehristusbildern. Die bekannteste unter ihnen ist die von dem König Abgnrus von Edessg, der Christum durch einen Boten um Heilung von keiner Krank heit bat, woraus Christus ihm sein wunderbar in cin Tuch cingewickelteS Bildnis geschickt habe. Eine andere Sage ist die der Heilige» Veronika, jenes blutslüisigen Weibes, von dem eine erst im II. Jahrhundert nachweisbare Legende er zählt. das, sie dem krcuziragcndcn Heiland mit einem Tuche den Schweift vom Angesicht gemischt habe, worauf es sich aus dem Tuche als das wahre Ebenbild Christi abgedruckt habe. So schwand allmählich der Widerstand gegen die bildlichen Darstellungen des Erlösers, und es konnte nicht fehlen, dass sich die schon früher üblichen Darstellungen des Antlitzes Christi allmählich zn einem festen Tnpus ansbildcten. Dieser älteste, sogenannte Kntakombcnttipiis. zeigt Christum in idealer Auffassung als eine iugcndlich holdselige Gestalt, ohne Bart, mit »ngcschciteliem kurzen Haar, das nur im Nacken etwas länger hinabsälli. Neben diesem noch bis in das 18. Jahrhundert vvrkommcndc» TnpuS entwickelte sich seit dem 0. Jahrhundert von Vnzanz aus der sogenannte Mosaikeittnpns, der dem Kopfe Christi eine längliche Form, ein nicht immer jugendliches, oft strenges, finsteres Aussehen, blondes, gescheiteltes Haar und einen vollen, gespaltenen Bart verlieh, wie es auch in der Beschreibung stehen soll, die Lentnlus angeblich In den, oben erwähnten, bei Anselm von Cantcrburi, im 11. Jahrhundert zuerst vorkommcnden Briefe an den römischen Senat von der Person Christi macht. Dieser Tnpus erhält stch dann fast das ganze Mittelalter hindurch. biS er an der Schwelle der Neuzeit der jedes maligen individuellen Auftastung des darstellenden Künstlers Platz macht. Im allgemeinen aber erscheint Christus der biblischen Geschichte gemäss stets in iugcndlichcm Mannes- altcr mit Nimbus »m das unbedeckte Haupt, mit unbekleideten Füssen, in langer Tunika und kürzerer Toga, öfters auch mit der Dornenkrone. Jdealtsch ist d'< fett dem Ende des 15. Jahrhunderts vorkvmmende Darftelluna Christi in Engcls- gcstalt alS unbekleidetes Kind, stets mit Beziehung aus seinen Opfcrtod. In der Maleret und Bildhauerkunst gehören Leben Wir ken und Leiden Christi seit langem zn den beliebtesten Vor- würfen und haben aus diesem Gebiete Schöpsungen hervor- gebrachl. die zu den schönsten der Kunst überhaupt zählen ES seien hier nur kurz erwähnt: Christus aus einem altchrist lichen Mosaik ln der Sophientirche in Konstaniiiiopel: das Schweiftttich der Heiligen Veronika von Schonganer. Leona do da Vincis Cbrtstilskops. Dürers Holzschnitt: Christus in der Vorhölle. GrüneivaldS Aiiserstehnna vom Jscnheimer Altar, RnbcnS' Christus »nd die reuige Sünderin MurikloS guter Hirte, Ncmbrandts Heilung der Kranken ans neuerer Zeit Klingcrs Kreuzigung, und schliesslich daS Abendmahl von Leonardo da Vinci, wovon sich Nachbildungen in vielen chrtsi- lichen Familien finden. Kunst uni» Wissenschaft. ft Dresdner Theaterspielplan für heute. OvernhanS: „Sizilianischc Bauernehrc", „Bajazzo" <!48j: Schauspiel haus: „Der Froschkönig" i'^8>: Albert-Theater: „M adame Sans-Gene" l^8>; Residenz. Theater: „Gräfin Mariza" 1)48»,- Ccntral-Theater: „Neben einander" l8». ss Alberl-Tlieater. Am Tonntag, 18. Dezember, nachm. )4i »br, klndcl die Uranftlüiruna dcS WBbna>c"s„iäi'cheni> ->Fca» Holle" van Hanna Lcholv statt. Musik von EBch Schneider. BaNellinuNk von Arno äaiisniann. In den Haiinirelten sind bclchäftiat die Damen: Mathilde Heerdt, Meta Bünaer. Elisabeth Todoross-Bertram. tklisaheih illeitz. sowie die Herren: Mezel Hoffman», Mar Jähnla, Albert Kehler. Richard Benden Albert Willi. Lndwia Marder. Reale: "b-rO'iellciler Mar Rein. Bühnenbilder: Hermann Haindl. Tänze: Tanzgruppe Kaiilmann-Prallch. ss Central-Theaier. Am Sonnabend und Sonntag, )44 Uhr, finden die ersten Rachmlttaad-Vorstellungen de» Weilinachldmäräien» .Hans G r a d c d u r ch" von P. H. Hartwig zu ermählgten Preisen statt. ss Vcranstallungen. Heute )48 Uhr im Palmengarien UebungS- abcnd de» Tonttinstlerveretna. ft* Klavier-Abend. Im leidlich gut gestillten Palmengarten bot die einheimische Pianistin Elke Zipfel ein erfolgreiche» Konzert, das von ihrer Spielbcggbiing überzeugte. Die Fer tigkeiten fanden in gewissenhafter Schulung solide Gründung und lassen bei weiterer Entwicklung recht Gutes erhoftcn. Was noch fehlt, ist Zuverlässigkeit. Sicherung der linken Hand und dann vvr allem Ausgestaltung des GesanaSlvneS der der melodischen Linie daS Lessen gibt, -er den diiuamischen Ab-
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