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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.08.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040827017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904082701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904082701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-27
- Monat1904-08
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.08.1904
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Dre»öner Aachrichten. Nr. 238. Seite 2. MW Lonnadeud» 27. August LVV4 etatmäßige Vrvfrffor m, der Technffche« Hochschule ,« Danzig. Geh. RegierungSltU Dr. Hau» v. Mangoldt. ist zu deren Rektor auf die Amt»v«riove bi» zum 1. Jul» 1907 ernannt worden. — Der berühmte ZivilrechiSlehrer der Berliner Uni. versnät, Geheimer Justizrat Proirffor Dr. Heinrich Dergburg beging heltt« da» bOlährig« Jubiläum als hier rofessor. — Der geschrieben: . Der Zeitung* wird an Futter. .Schlestschen Mangel auch in der Mark sehr grob zu werden droht, zwingt dazu »ach einem Ersatz umzufehe», den der Landwirt noch bezahle» kann. Da will, so weit es möglich ist, die Berwaltung der städti schen Nieselgüter «inspringen. Di« Stadt Berlin, di« 7000 Morgen Rieseliviesen besitzt, erzielt mindesten» süns Schnitt jähr lich. in trockenen Sommern, wie diesmal, sogar sechs Schnitte. ES konnten täglich 10000 Zentner Grünsutter verkauft werden. Dieses Rieselgra» besitzt durch keinen Gehalt an Salzen usw. einen Nährwert, der von den Agrikulturchemikern auf 60 Pfg. für 50 Kilogramm berechnet ist. In diesem Jahr« der Futter »ot dürfte man sogar den Zentner bis zu 1 Mark «Hetzen Der Stadt selbst kosten die 50 Kilo Rieselgras 40 Pfg., trotz dem verkauft sie an ständige Abnehmer den Zentner NleselgraS für 90 Pfg. Potsdam. Der Kaiser traf um 6 Uhr nachmitagS aus der Station Wildbark ein, wo die Kaiserin zum Empfange anwesend war. Das Kaiserpaar fuhr alsdann nach dem Neuen Palais. Lübeck. lPriv.-Tel.f DaS Bauamt arbeitet im Auftrag dcS Senats die Pläne zu einem neuen Stadttbeater aus, das auf der Stelle des alten erbaut werden soll. Der Bor anschlag beträgt 2^ Millionen. Dortmund. lPriv.-Tel.I Auf dem Hörder Verein wurden größere Unregelmäßigkeiten beim Versand ermittelt. Gestern wurden wieder zwei Beamte entlassen. Trier. tPriv.-Tel.s Im Ort« Lauterbach ist eine starke T n p h u « e p i d e m i e auSgebrvchen. Sie soll bereits mehrere Opfer gefordert haben. Franks u r k a. M. <Priv.-Tel> Nach längeren Verhand lungen ist laut einer Meldung der in Lausanne erscheinenden „Revue" ein Vertrag zwischen der Schweiz und Deutschland über die Nutzbarmachung der Wasserkraft deS Rheins bei Lau sen bürg zustande gekommen. Die Bewerbung eines aus deutschen und schweizerischen Finanzinännern benetzenden Konsortiums wird von den Behörden geprüjt. Wenn der Be- scbeid der um ihre Meinung angegangenen Handelskammer von Schopfheim günstig anSsäilt, wird, wie die „Franks. Ztg." Nüreibt, die Konzession erteilt und dadurch die Möglichkeit ge schallen werden, weitere 30- bis 50 000 Plerdekräste (Ncklnzitnt dnräi den Oberrhein zu gewinnen. Dirschau. iPrip.-Tetj Zwischen Morroschin >r»d Pelelin stürzte in vergangener Nacht der Schaffner Klar aus Dirschau von der Schlußbremse des Gülerzuges und wurde von einem vorbeifahrenden Schnellzuge to «gefahren. Svsnowice. IPriv.-Let.s Im Keller eines hiesigen Hauses fand man ein 14jährigeS irrfinniges Mädchen, das dort seit zn>ei Jahren gefangen gehalten Warden ist. Als die Mutter gestorben war, wollte der Vater durch das unglückliche Kind nicht gebunden sein. Er zog den Hausverioalter durch Be stechung ins Vertrauen, und beide beschlossen, das Mädchen in dem dumpfen, feuchten und sensteriosen Keller zu internieren. Hier wurde es in Luurpen gehüllt und notdürftig ernährt. Als man das Verbrechen entdeckte, wurde das Mädchen als ein nur menschenähnliches Wesen mit verworrenem Haar. Ungeziefer und Wunden bedeckt, von Schmutz triefend, ans Tageslicht gebracht Das Kind hatte die Sprache vollständig verloren, cs gab nur unverständliche Laute von sich und verfiel schließlich in Bewußt- losigkeit. Vater und Hausverivalter wurden verhaftet. Paris. Der König der Hellenen ist heute zum Be suche seines Vaters nach Kopenhagen abgereist. Paris. (Priv.-Tclsi Den Blättern zufolge wird im näch sten Frühjahre, Oieneral Galliens von seinem Posten als Gon verneur t ' wird aus Ministers Besprechung wegen Konversion der gesamten anSIändi schen schuld Bulgariens galt. Marseille. Der Präfekt empfing heute die Abordnung der Dockarbeiter und der eingeschriebenen Seeleute, welche ihm mitteilten, daß sie die Arbeit nur unter der formellen Be dingung annehmcn würden, daß der Achtstundentag mit einem Lohne von 6 Francs eingetübrt wird. Sie gaben ferner be kannt. daß. wenn nicht innerhalb 18 Stunden ihre Forderungen bennlligt würden, die Vereinigung die Bewegung auf alle fran zösischen Häfen ansdehnen würde. R o m. Die Versuche mit dem Unterseeboot „Ventina" sind eingestellt worden, da befriedigende Resultate nicht erzielt wurden. Brüssel. lPnv.-Tel.s In der Nacht vom Montag auf Dienstag vernichtete eine heftige Feuersbrunit vermutlich infolge eines Blitzstrahls die große Seidcn'abrff von Tubize. 1000 Arbeiterinnen werden dadurch, auf lange Zeit OerUich»» u»d GAchßsche«. , Pf»ntl» velnltch Gal« bet. iuneren kolj und Pstznei. , — Der zweit, Sich» de» Kkvnprinze», Prinz Friedrich Christian. erhält seit kuizem von dem zweit«, Konzertmeister der königlichen Kapelle. Herrn Bärtich. Biviineaunierrtchi. - Prinz und Prinzessin, «Hb a »-Pa s cha - - a.l t m au» Aegvpten, die etwa« Lage im Hotel Bellevue abgrsttege» waren, haben beute Dresden wieder verlassen, — Ai» Zuschauer de, gestern und heule bei Taucha statt- findenden Angriff-Übung des 19. A*tmeekort>» netz- men Teil: Der Herzog von Sachsen-Koburg und Gotha, brotlos. Ter Schaden beträgt, mehr alS 1 Million, ist jehoch Menschenleben sind durch 12 Versicherungsgesellschaften gedeckt, nicht -n beklagen. Antwerpen. Ter Brand der Petroleum-TankS in Hobcckcn isi durch Explosion eines Reservoirs unter dem Druck von Petroleumga'cn entstanden. Das Petroleum lief aus und ent- undete sich an einer in der Nähe befindlichen Feldschmicde. Man schätzt die brennende Menge / gut 100000 Kubikmeter Petroleum. Waggons und Schuppen stehen in Flammen. Ein Korker, gegen die Schelde hin webender Wind begünstigt das Feuer. Es besteht keine Gefahr sür die Kais von Antwerpen: aber die i» der Nähe von Hoboren festgemachten Schiffe ver lassen ibre Liegeplätze. Die Feuerwehr, unterstützt von Sol daten. isi lremüht. das Feuer auf seinen Herd zu beschränken Vis jetzt lind verbrannt von der Standard Oi! Company 00 000 Bcrrells. von der russischen Gesellschaft „Eiste" 120 000 Barrells. Ein Mann ist verletzt. London. lPriv.-Tel.I Nach dem „Iron Mongrr" steht auf dem amerikanischen Eisen markte die lana- rrwartele Besserung der Laac noch aus. Ter Markt ist äußerst ni egt. wie Preise unregelmäßig. Der herrschende Optimismus Oi angesichts der verschlechterten Weizencrnte und der Lage des ArbeNsmarkteS wenig berechtigt. K onitauti novel. Wie Berichte der, Konsuln ans Musch nie sen, bat am 13. August bei einem Torfe in der Nähe von Bitlis zwi'chen e uer 40 Mann starken armenischen Bande und einem aus Truppen und Gendarmerie zusammengesetzten De.achement ein Kamvt stattgesunden, in welchem letztere einen Oerluft von einem Toten und sechs Verwundeten batten. Tie Bande zog sich zurück. Am 17. drang eine Bande in Bitlis ein. wo sie einen Zusammenstoß mit den Truppen hatte. Ties rief unter den Mohammedanern und Armeniern eine große Panik hervor, und schließlich kam es zu Ausschreitungen gegen die Armenier. Der Dali, der in Musch weilt, ist nach Bitlis abgereist. Der Hauptchef der armenischen Bande ist Andranik. 7ln letzter Zeit sollen neue armen'icbc Band-n aus dem Kaukasus die Grenze passiert haben. Konsularmeldungen aus Erz>.rum und Btlis melden große militärische Vorbereitungen. Tie hiesigen Botschaften von England, Frankreich und Ruß- lano liehen der armenischen Bewegung sehr kühl gegenüber, da es ersichtlich iit. daß die Bewegung revolutionären Ursprungs ,si und man daher der Pforte di» militärische Unterdrückung der- iclben überlassen muß. Die russische Regierung hat wiederholt mit der Pforte verschiedene Maßregeln bezüglich der Grenzüber- ichreitungen und andere Maßnahmen vereinbahrt. Newnork. lPriv.-Tel.) Die gestern zu den Olympischen Spielen in St. Louis eingeiroffenen deutschen Studenten er hielten eine Einladung vom Präsidenten Roosevelt zur privaten Vorführung einer regelrechten, natürlich unblutigen Studen ten m e n s u r. iNaclitS eingehende Tevrscsten bestndeu sich Gelte 4.) grinksuri a. M iSchluti.I Or'dN rot »0. rukonio —. rr«»°n«, Dank SloalSbahn >55,20 Lombard»» NI lü. Lauratzütt« 252 70. Ungar. Sold — Porlual«!»» —. r>lrkenlof« —. fllichlg galt-. <l> llbr »achmltlaa. llt»»>» aa.llt. Malle»»» IM!Xt. S»a»l»r I7,I2>/, -»«>,« Lorlnalel«» m.—. rllrten (untflc. Antelb«! »r.sn. Wrkratoli 12»,bo. Lllomandank 5S7.—. «taat«bad» —,—. Lombard»» Al.bck g«s>. Varl«. vroduNenmarkl. Wollen vor Mistust 22 25, per Novbr.-Fedr. 2».»». stramm SvlrNui per August <»,25. per Novbr -Frbr. »3.75. ruh. Mbsl «er August «3 7«, per stanuar-AprU «>>.—, ruhig. London. lNletroldemarki l Sagt Wel,en s«st. srrmder nihtg, »/. Sh. niedrig«, amorik. eilat« nonilnell unverändert, lonauer fest, Mehl, Gerste und Hafer fest. — Wetter ^ Schön. der Fußartillerie Oberst Pelkmann, der Inspekteur der 1. Fuß artillerie-Jnspektion Generalleutnant v. Wittken, der Komman deur der 1. Fußartillerie-Brrgade Äeneralmajvr LipinSki, ferner die AbteilungSchesS im preunischen Äriegsminislerium Oberst Bücking und Oberstleutnant Eden, der Abteilungschef im Großen Generalstabe Oberstleutnant Stein, der Major »m Großen Generalstabe KllhI, der Inspekteur der 1. Jngenieur-Jnspektlon Generalmajor v. Ammon, der Kommandeur de» Luftschisfer- BataillonS Major v. Lieber. Von sächsischen Offizieren sind ein getroffen: Der General der Infanterie, KdciegSminister Freiherr v. H a u j e n, der Adjutant des KriegsministerS Maior v. Craus- haar, die AbteilungSchesS im Kriegsministerium Oberstleutnant v. Eriegern und Edler v. d. Planitz, der Major tm Kriegs- ministcrlum Neubauer, der Ches des Generalstabes Generalmajor Barth, der Kommandeur der 1. Division Nr. 23 Generalleutnant v. Broizcm, der Major im Generalstabe der 1. Division Nr. 23 Lucius, der Kommandeur der 3. Division Nr. 32 Generalleutnant v. Kirchbach, der Kommandeur der 1. Infanterie-Brigade Nr. 4b Generalmajor v. Schweinitz, der Kommandeur der 5. Infanterie- Brigade Nr. 69 Generalmajor v. Lassert. der Generalmajor von der Armee Freiherr v. Hausen, der Kommandeur der 1. Feld- artillerie-Nrigade Nr. 23 Oberst Mehlhorn, der Kommandeur der 9. Feldartillerie-Brigade Nr. 32 Oberst v. Gersdorff und fast sämtliche Regimentskommandeure. - Wie das Mi»iste»I»m de- Innern bekannt gibt, bat es in Envägulig gnogrn. ob es sich empielile. über Uniformierung » n d B ewg i f n u >l g der V o li»ei bea m te » der iächsischen Gemeinde» bebnss Heibeisübruiia giößerer Einheitlichkeit ähnlich eing-bende BeitKilinuilgeli zu treffen, wie solche im Inlne 1895 sü> Preußen getioiieii worden seien. Die liierüber gebv-Ien Kreis- hgilvlilianil'chailen Hove» jedoch in ibrer Mihualil die Notwendig kelt oder auch nur ein Bedürfnis tür de» Erlaß deigrtlgcr Vor- ichrittrn nicht anerkannt, und da- Ministcrinm de- Innein de Ntnimt daher in der Verordnung, daß die bisher über dielen Gegenstand ergangenen Vrsllnimnngc» a»siech« erhalten weiden «ollen. Darnach unterliegt die von den Gemeinden sür ihre Voll zeibcamlen rinzusühleiide Uniformierung und Bewaffnung, sowie «ede Aenderung der Genehmljznng der KieiSdanvtmailiischaft. Die Uniform darf nicht Ver.ililaming geben zu Veiwechllungen mit den Unlsorme» deS Nklchsbeeres. von Reichs- und Staatsbeamten, >ow>e des Landgelldaimerieloips Alle auffallende Uuisvemierung und alle Rangabzeichen, die in keinem Verbältnisse zu dem Wir kungskreise und der Bedeutung deS Amtes stehen, tolle» ve>miedkn werden. Die AliSrnitung der Polizenvachimeiiier mit einen» Schleppläbel dari in Zukunft nur dann genehmigt werden, wenn die in Frage koniiiiendc Polireimannschaft miiidcnenS sechs Köpfe stark ist Neben den, Seitenglwchr kann de» Polizeimaiimchalkr» die Führung von Schlagringen oder Grimmlstäden ge»a>trt wer den. Schußwaffe» dürfen nur von der Poiizeimannlch.ist größerer Städte und auch dort nur getragen werde», wenn dienstlich regel mäßige Schreßühi,ilgcn statisinden. Die Tienslbezcichnilnäen kadtgendarmene". .Stadtgendarm', „OrtSgendan»" sind nicht nrekr zn-älsig Für die Städte Leipzig und Eiiemintz blelden die »her die Nnifpiniierniig und Bewasfiiung der dvrkige,, städtischen Potlzelmnnnlckalteli mit vderbehördlichrr Genehmigung erlassene» besonderen Borschii'te» in liiast. ^ ^ , zu Dresden über das stä-dtlsch « Leiha mt im Jahre 1 903 allgemeines Interesse oc anspruchen. Die Zahl der gesamten Pfandgeschäfte lWcrtvapiere, Gold- und andere Pfänden blieb dem Voriabrc gegenüber um 22 565 mit 321715 Mk. Darlehen zurück. Hiervon entfallen 6478 .Pfandgeschäftc mit 150 775 Mk. Darlehen auf die Haupt geschäftsstelle in Neustadt und 16 087 Psandgcschäfte mit 170 940 Mark "Darlehen auf die Zweigaeschästsstelle in Altstadt. Ver gleicht man nur die Neuverpiändiingen seinschließlich Verlänge rungen!, so kamen zusammen 13167 mit 178 410 Mk. Darleoen weniger vor, die sich mit 3371 und 70680 Pik. Darlehen auf di: Hcmptgeschcittsstelle und mit 9796 und 107 730 Mk. Darlehen auf die Zweiagefchäftsstelle verteilen. Die Verpfändungen blieben der Zahl nach um 60 ans die Wertpapiere, 4078 aus Gold- »nd Silber-, und 9029 auf andere Pfänder zurück. Bei lebhaftem Handel und Verkehr steigt crsahrnngsgemäß auch der Psandverkehr. Es wag« auch der kleine Geschäftsmann und Gewerbtrcibende e'was, er gibt je nach Bedürfnis Waren in Versah, um sich Mitte! sür einen guten und billigen Gclcgen- heitskciiif zu schaffen. Bei stauein Geschäftsgänge dagegen bleibt auch der Psandverkehr zurück. Es ist von verschiedenen Seiten die Einführung der durchgehenden Geschäftszeit als Ursache des Rückgangs der Verpfändungen bezeichnet worden, weil daö Publikum von 3 Uhr ab kein Geschäft mit dem Leihamte mehr abschließen könne, während die Privatpfandleihanstollen dem Publikum die Annehmlichkeit bieten, seine Pfandgeschciste bis in die Abendstunden zu erledigen. Dieser Umstand kann aber keines wegs als Ursache des Rückgangs der Pfandgeschäste ernst ge- nommen werden, da ungeachtet der am 1. Oktober 1899 zwecks Erhöhung der Jeuersicherheit eingeführten durchgehenden Ge- schästszeit die Zahl der Pfandgeschäfte während der Jahre 1900 und 1901 sich bedeutend vermehrte. Der Äassenverkchr erforderte 265 488 Geschäfte und ergab einen Geldumsatz von 9 523 747,19 Mk. Die Bctriebsübersicht ergab an Einnahme 158 144,33 Mk., an Ausgabe 149 226,43 Mk., sonach einen lieber- schuß von 8917,90 Mk. Das Betriebskapital des Leihamts be trug am Schlüsse des Jahres 1635 OM Mk. und das Vermögen des Leihamts behielt seinen Bestand von 600 OM Mk. un verändert. — Gestern mittag ^12 Uhr traf mittelst ExtrazuaeS der Könial. Holländische Eircus Carr« auf dem hiesigen Abstell- vahnyofe ein und begann sofort mit der Ausladung. 11 offene Loris, auf denen je zwei Transportwagen standen, sind zur Jortschaffung der zum Aufbau des Circuszeltes und der Neben- ränme nötigen Materialien erforderlich. Außerdem besitzt der Circus noch sechs von Pferden gezogene große Transportwagen, einen Wagen, auf dem das Kleingepäck befördert wird und vier grobe Personenwagen, aus denen, das untere Personal wäh rend der Reise untergebracht ist. Das Carrösche Unternehmen, das bereits in früheren Jahren Dresden ausgesucht hat, kommt, wie schon erwähnt, diesmal zum ersten Male mit einem Zelt circus nach Dresden, und zwar mit einem solchen von ganz besonders großen Abmessungen. Gegen 2000 Quadratmeter Grundfläche werden nämlich zur Ausstellung des ZelteS und seiner Neoenräume gebraucht. Mit der Errichtung des großen Borstellungszeltes ld>e Stallungszelte waren ,chon vorher er richtet! begann man sofort nach dem Eintreffen auf dem großen Platze in Vorstadt Löbtau, auf dem sich bald ein Leben wie in einem Amelsenhaufen entwickelte. Zahlreiche Arbeiter luden die große, aus ganzen Flächen zusammenzusetzende Zeltleinwand ab. andere raminten die BefestigungSpstöcke ein, wieder andere schlcpvten Holzteile und Taue herbei. Binnen kurzer Zeit war die Leinwand mit Riemen zusammengeknöpft und ongepstöckt, und dann begann das Emporziehcn an den zwei gewaltigen Mittelmasten, von deren einem die deutsche, von dem anderen' die holländische Flagge weht. Nach etwa zwei Stunden war die Aufstellung deS n seiner Form oval gehaltenen Zelte» be endet, worauf an den inneren Ausbau gegangen wurde. Wie der Geschäftsführer des Unternehmens mittelste, dauert der ganze Aufbnu nicht länger als 4 bis k Stunden. Die Leitung des Eircus hat sich entschlossen, in Zukunft mit einem Zeltcircus zn operieren, weil dies in jeder Hinsicht praktischer ist und es der Leitung gestattet, sich ihren und den Wünschen deS Publikums entsprechend einzurichten. Sämtliche Räume werden durch eigene elektrische Anlage beleuchtet, zu deren Antrieb eine eigene große 50pf«rvige Lokomobile dient. Der CircuS ver- Perjonal von i V und reue« mte da» """ Pt»ße vor- zügliche» genannt zu weichen verdient. Gegen 100 P ster Nass« - hauptsächlich Ungarn, Araber. «nMche . und Ostpreußen, sowie einige Holländer. Mecklenburger und Holsteiner — stehen ta de» ausgedehnten Stallungen, und Di- rcktor Carrs wird in Gemeinschast mit mehreren feiner Künst- 13 Tage in Dresden bletven, doch ist es nicht ausgelchtc daß er bei gutem Besuch den Aufenthalt länger auSdehnt. Hauptvergnügen bildete Gestern die Aufstellung de» Zelte« die jlchlreich erschienene Jugend, die sich unermüdlich in star e besonder« zahlreiche Freihcilsdressuren Vorfahre». Auch die ödere Reitkunst hat sich im Circu» Larrü tlnrr besondere,, siege zu erfreuen. Bezüglich der Qualität der übrigen Dör rungen genügt e» völllg, aus den alten, guten Ruf de» Unter- nehmen» htnzuweisen. Vorau»sichtlich wird der Circu» 10 bis 12 Tage in Dresden bleiben, doch ist «» nicht ausgeschiosseu. "dehnt. Ern Zelte« für dem'Beschauen dieser „Äratisvorstellun'g" «wie». Den ^meisten dieser Zaungäste werden sich die Pforten de» Lireu« unent- aeltlich offnen: denn die Direktion wußte gestern di« jugendliche Begeisterung sich dadurch vortrefflich nutzbar zu machen, daß sie all den Buben und Mädchen erlaubt», an der Herstellung des Wunderbaues mitzuhelfen, indem die Kinder Stühle und Bänke anfsteklten. Der Lohn dafür war allemal ein Jreibillettz Heut, abend wird der Circu» seine Vorstellungen beginnen. — Die Rekruten haben in beiden sächsischen Armeekorps wie folgt bei ihren Truppentci'rn einzutreffea: Am 5. Oktober: di, Rekruten der gesamten Kavallerie. deS Train» und der Fuß- artillerie; am 12. Oktober: die Rekruten der Infanterie- Regimenter Nr. 104, 106. 134, 139 und 181, der Grenadier- Regimenter Nr. IM und 101 und der Feldartillerie-Reaimenter Nr. 68 und 79: am 13. Oktober: die Rekruten der Infanterie- Regimenter Nr. 105. 107. 133 und 179, des SchützenGiegiments 4kr. 108, des Jäacr-Bataillons Nr. 12, deS Pionier-Bataillons Nr. 22 und der Feldartilleric-Regimrnter Nr. 92 und 77. — An den 32 öffentlichen uno 6 privaten Realschulen Sachsens werden nach dem Sächsischen Realschulalmanach zur Zeit 10 471 Schüler unterrichtet. Vor 10 Jahren betrug zu der selben Zeit die Scbülcrzahl 6538: gegen das letzte Schuljahr er- höbt« sich die Zahl der Schüler um 179. Die größte Zunahme weisen die Dresdner Realschulen auf. Das Reifezeugnis erwarben am letzten Osiertermine an allen Anstalten 1069 Zöglinge. — Eine große Ausstelluiig von Mnitärbries- tauben wird diese» Jabr der Sächsisch-thüringisch« Verband deutscher Bricstanben-Llebhaber-Verrine, der unter dem Pro tektorate des Kaisers steht. >n Plauen i. V. veranstalten. Die nötigen Vorarbeiten und die weitere Ausführung dieser Aus stellung, die am 19. und 20. November stattfinden wird, sind dem dortigen Brieftaubenzüchter-Vereui «Eilbote" «übertragen worden. — Der Verein für vaterländische Festspiel« wird am 3. Ceptcmvrr im Koinrrthause deS Zoologische» Garten» einen Festabend zur Feier dr- Eevantage- abhall-n. An diesen, Abend wird die Vektci ang der Uiknnden an die Sieger der dieSMriaen vaterländischen Festspiele vorgrnvmmen. Die Frstaiilpiache hat Herr Staotverork>lirie»-Vi>rovistrher Dr. Haeckel übernommen. Außer den Vorträgen der Kapelle dr» 19 Ingrrdatatlloii- werben gesangliche uns anoere Daidirtungen statistndrn. — Ter Militärverein ehemaliger 103er be- geht heute abend 9 Ubr im „Eldorado" den RegimentS-Ehrenlog der Schlackt von Nouart durch eine würdige Feier in Form einer geselligen Vereinigung. — Die Westgrupp« deS Evangelischen Arbeiter- Verein- zu Dresden hielt am Mittwoch ihren diesjährigen Wanderabend im „Feldscmößchen" ab. Herr Pfarrer Göhier führte die zahlreich Anwesenden im Geiste nach Frankreich und machte sie, cinknüpfcnd an den 24. August, mit den Ursachen und Wirkungen der Bartholomäusnacht IButthochzeit! am 24. August 1507 bekannt, seinen mit größtem Beifall ausgenommenen Vor trag mit dem Anfänge de» Lutherliedes: „Eine feste Burg ist unser Gott" schließend. Ter Musikkapelle „Fürst Bismarck", unter Leitung des Herrn Fleischer, ward Zür ihre exakten Leistungen viel Dank zuteil, während die Sängerschaft der Gruppe, unter Leitung des Herrn Tonkünstlers Schaum, sür ihre hübichen Borträge viel Beifall erntete, sodaß sich Kapelle und Sängerschaft zu verschiedenen Zugaben v-rsteken mutzten. Mit Dankesworten seitens eines Vorstandsmitglieds an alle Mit- wirkenden wurde der schön verlaufene Abend geschlossen. — Der Stenotachygraphenverein Dresden-West wird am 1. September abends ^9 Uhr im Weißen Saale von Helbigs Etablissement einen öffentlichen Vortrag über das Thema: „Was sind, was sollen Stenographie »nd Stenotachygrophie?" veranstalten. Referent ist Herr Handelshochschuistudcnt Rud. Schmidt aus Leipzig, arpr. Lehrer der Slenotachygraphie. Des- gleichen eröffnet der Verein am 6., 7., 8. September je einen Kurnis in Stenographie, System Stenotachygrophie, und macht besonder» auf die leichte Erlernbarkeit und große Kürze dieses SwtemS aufmerksam. Näheres ist aus dem Inseratenteile zu er.cl^n. Saale deS .Gewerbebauses" begeht Sonntag, den 4 September, von nachmittag» 6 Ubr an die Kranken- und Begräbniskasse der vereinigten Schuhmacher ,» Dresden ihr 35 Stiftungsfest durch Konzert der Junghähnrlsche» Sänger- geselllcdast. — Morgen früh 6 Uhr 40 Minuten wird rin Sonderzug ,u ermäßigten Pieben vom diesigen Haiiptbahnhofe nach Leiv- i t g abgclalsen werden. Der Schluß de- JahrkartenverkausS erfolgt heute abend lO Uhr. — In unserer heutigen Humoristischen Beilage bringt Ren tier „Meisgru" sein tausend st eS Sonett! ES behan delt das letzt in Berlin viel Aufsehrn erregende gelehrte Pferd HanS". — Von der für Oktober in Stuttgart geplanten Geld- lotteriedesGrafenv. Zeppeltnzu Gunsten der Ver- vollkommnung der Lustschisfabrt sind 10 OM Lose zum Vertrieb« im Königreiche Sachsen zugelassen worden. Die Hauptkollektion hat Herr Alexander Hessel. — Durch Urteil des Landgerichts Dortmund wurde die im Verlage von Cäsar Schmidt erschienene Druckschrift „Nette Kollegen! Begebenheiten im Dienste der Rechtspflege" rin ge z o g e n. — Im AuSstellunaSvark konzertiert beute abend 6 Uhr die Kapelle deS 177. Infanterie-Regiments — Direktion H. Növc- nack. — Im letzte» Teile de- Programms gelangt das motze Schlachtenpoipourri von Saro unter Hinziniebliiig eines Tambour- und Hornistenzugc» zur Aufführung. Die Schlachtmusik wird durch Gkwehifeuer und Kanonrnschläge verstärkt werden, während zum Schluß die Teichuier durch Vuntfeuer möglich beleuchtet wer ben. Am Sonntag finde», wie üblich, drei Konzerte statt. Der Viktoria-Salon eröffnet heute mit einem glänzenden, reichhaltigen und durchaus neuen Programm, da» fast ausschließlich von Künstlern und Künstlerinnen ersten Range- a»S- geführt wird. Die Vorstellung beginnt um V,8 Uhr. — Obcrverwaltunasgericht. Am 4. September 1902 beschloß der Stadtrat, die Gangbahnen der LeiSniger Straße in Vorstadt Pirschen, zwischen der Bürger- und Oster- berg-Straße, die nach Maßgabe des Pieschener Ortsgesetzes bereits mit Platten belegt waren, auf Kosten der Anlieger um 40 Zentimeter zu verbreitern und durchweg mit Granitplattcn auSzustatten. Er setzte die Adjazenten — in Frage kamen 96 Hausbesitzer — von seinem Vorhaben in Kenntnis mit der Auf forderung, di« auf sie entfallenden Anliczerbeiträge bis spätestens 1. Oktober 1902 an die Stadtkasse abzuführen. In einer bald darauf beim Stadtrat eingeganaenen und von 19 Anliegern unter- zeichneten Petition wurde die Bitte ausgesprochen, m,t Rücksicht auf das wirtschaftliche Darniederlieaen deS Erwerbslebens und die gegenwärtig nicht zu leugnend« Notlage der Hausbesitzer von der oeabsichtigten Straßenveränderung abzusehen, da auch kein dringendes Bedürfnis hierzu vorläge. Der Stadtrat holte ein Gutachten de» TiefbanamtS ein und blieb auf Grund desselben bei seinem Beschlüsse bestehen. Al« Antwort ging hierauf aber mals beim Rat ein Schreiben ein, wonach diejenigen Anlieger, vor deren Grundstücken der Fußweg schon bei der Einverleibung von Pieschen in den Stadtbezirk mit Platten belegt worden war, auf keinen Fall nochmalige Anliegerbeiträge entrichten würden. Als nunmehr aeaen den Lokomotivführer Adolf Greaer und Genoffen Zahlungsbefehl erlassen wurde, legten diese Rekurs «in, in dem dem Stadtrat di« Berechtigung zur Erhebung der Anlieger- betträge abgesprochen wurde. Die Kreishauptmannschast als Ver-
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