Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.08.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130815011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913081501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913081501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-08
- Tag1913-08-15
- Monat1913-08
- Jahr1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.08.1913
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
bältnis zwischen Wien unk» Petersburg not wendig. dn sich in der Herne das Wetterleuchten eines Gegensatzes zwischen Rußland »nd Deutschland an kündige. Der russische Imperialis mus dränge Rußland mehr und mehr aus den Weg einer Expansionspolitik gegen Armenien. Deutschland aber habe schon einmal zn verstehen gegeben, dab es in -er Aus- rolliing der k I e t n a s i a t i s ch e n Hragen keinen Spas; kenne, .hier würden früher oder spater die liegen sähe a n s e i » a n d e r p r a l l e n und Deutschland wie Rußland kbnnie dann die Vermittlung einer dritte» nicht interessierte» Macht nur willkommen sein. Angesichts des vordringenüe» Panslawismus sei ein gutes Verhältnis zwischen Rumänien und der Donaumonarchie not wendig, und Oesterreich müsse aus der Hut sein, da man von Rußland aus versuche. eS in Bukarest ans dem Sattel zu heben. Im Hinblick hierauf müsse Ungarn seine verkehrte Rumänien-Politik ändern. Ebenso sei der Play Griechen lands keineswegs im Gefolge Serbiens und Rußlands, sondern weit eher au der Seite des Dreibundes. In Athen müsse man einsehen, öasi Griechenland sich nicht zum Schrittmacher des Panslawismus am Balkan machen könne, ohne seine eigenen Interessen ernstlich zn gefährden. Dann wäre es auch in der Donaumonarchie möglich, jene An näherung an (Griechenland zu vollziehen, die in Berlin gern gesehen würde. DcutscheS Dementi. Die „Köln. Ztg." meldet offiziös ans B e r l i n , hast das angebliche Handschreiben des Kaisers an den Kaiser Hranz Joseph, worin nach einer Berliner Meldung deS „Rußkvie Lloivo" der Kaiser seinen Elnslnß geltend zu machen suchte, das? eiue Besserung der Beziehungen zwischen Oeslerrcich- llngarn und Serbien durch eine entsprechende Aende- rung der Berchtoldschen Politik ermöglicht würde, nicht existiert. Man hat es mit einer grundlosen Erfind u » g zu tun. Hrcnndschafc zwischen Rnmänicn »nd Bulgarien. Der erste bulgarische Bevollmächtigte ans der verflösse neu Bnkaresler Konferenz To» t s ch e w erklärte vor seiner Abreise ans Bukarest, daß trotz gewisser Agitationen in Bulgarien der fundamentale Grundsatz der künftigen aus wärtigen Politik Bulgariens eine wirkliche und möglichst enge H r e n n d s ch a s t zwischen Bulgarien und Rumä nien sein müsse. Hür die Erreichung dieses Zieles würden er und seine ,z rcunde ihre volle K rast ei u se tz e n. Auch die Ministerpräsidenten Griechenlands und Serbiens, BcnizeIvs und Pasitsch, betonten die gemein samen Int e r c s s e u i l , r e r L ä nder m it R u - in anie n und die Rvtwendigkeit, die beslebendcn freund schaftlichen Beziehungen noch enger zu knüpfen. Ein Tagesbefehl des Kölligs von Rumänien. König Earol hat an die Armee folgenden Tages befehl gerichtet: Aj ..Der begeisterte Elan, mit dem Ihr meinem Ausrufe in schwerer Stunde entsprochen habt, hat mir von neuem bewiesen, dag Ihr bereit seid, zu jeder Stunde Euer »27 V e b e n s ü r d a s B aterIanö zn opse r >r. Ihr seid fröhlich und vertrauensvoll von Haus und Hof auf das ^ Held der Ehre gezogen, entschlossen, kraftvoll allen Ge fahren des Krieges zn trotzen. Biele unter Euren Kame raden sind jenseits der Donau unbarmherzig Krankheiten , ^ znm Opfer gefallen. Ihr schmerzlicher Berinst hak mein ZV Herz tief verwundet. Rie werde ich die Beweise von Liebe -A"" vergessen, mit der Ihr mich an den beiden Usern der Donau umgehen habt an dein Tage, an dein die Armee V A unter meinen Augen znm zweitenmal über diesen mächtigen 5 s Strom setzte. Eure begeisterten Ruse haben ein mächtiges A 8 Echo von den Karpalhen bis znm Baikau gesuudcn, und . mein Herz mit tiefer Hrenöe erfüllt. Uebcr alles Erwarten LH seid Ihr bis zn de» h öhen der bulgarischen Berge § .gekommen. Euer Erscheinen hat den Hriedcn ohne I Blutvergießen erzwungen, unser Land um ein be- deutendes Gebiet. das unseren Glanz erstarken lassen soll, vt L vergröbert und Rumäniens Ansehen in aller Angen ge- kV hoben. In der Erinnerung an diese Taten werdet Ihr in Eliren ans Eurer Brust daS sichtbare Zeichen Eurer Davscrkeit tragen könne». Ihr werdet demnächst an V Euren Herd znrnckkebren können mit der hohen Besriedi- A gung, Eure Pflicht erfüllt und eine der stolzesten Seiten in den Blättern der Geschichte unseres Vaterlandes . acichrieben zn haben. Laßt »ns in Ehrfurcht heiße A Dankgcbte znm Allmächtigen emvorscnden. der uns beichiedcn hak. so schöne Tage zu erleben. Lassen tvir unseren Nachfolgern ein Rumänien zurück, stärker denn je und vertrauender denn je auf die Tapferkeit seiner Söhne. Bon ganzem Herzen danke ich meiner teuren Armee, die ich immerdar mit väterlicher Liebe umgeben werde." Vitt starkes bulgarisches Ttückcheil. Die bulgarische Gesandtschast in Berlin veröffentlicht ein Telegramm, das die Professoren der Universität Sofia an ihre Kollegen in den ausländischen Univer sitäten gerichtet haben, und worin sie feslstcllen. dag wäh rend der Datier des Balkankriegcs die Bulgare n stets die Opfer der Grcneltcttcn in T h r azic u und M aze - donien gewesen seien. Diese Ausschreitungen könnten also nicht von Bulgaren begangen worden sein. Am Schlüsse heißt cs: „Im Namen der Wahrheit richten die Professoren von Sofia durch Bermittlung der Presse an ihre Kollegen aller ausländischen Universitäten die Bitte, die Arbeit der internationalen Uniersuchnngskommissioil, die die bulgarische Regierung znm Zwecke der Hcslstellung der wahren Urheber der in Thrazien und Mazedonien während des Krieges begangenen Grenellaten vorgeschlagen intt, nach Möglichkeit zn erleichtern. Sie sind überzeugt, dah ihre Athener Kollegen dazu beitragen, da» die Unter suchung, die Griechenland unter falschem Bvrwandc zn ver hindern sucht, zustande kommt." Dicie Ablengnnng der bulgarischen Greuel stellt doch ein narkeS Stück der W a h r h e i l s e » t st e l l n n g dar. Hast zu derselben Zeit, in der die bulgarische Gesandtschaft in Berlin diese Mitteilung vervsseittlicht, bringen die „Hamb. Nachr." einen Briet ihres Korrespondenten ans Konsianttnopel. in dein es beim: „Die in Thrazien von den Buiaaren verübten (Kreuel reden e r st i e tz c B ä n d e n n d B ü ch e r. Ans der Strecke Konnaniinovcl —Tichataldicha Babneski —Adria- novel sichen mir noch vereinzelte Dörfer oder Städtchen ansrecht. Alte übrigen sind dem Erdboden gleich ge macht worden. Ich bcmertie er» in KuleUbnrgnS die Reste einer Bevölkerung. Zwischen diesem Orte und Tscha- taldicha lebte keine Mcnichenicele mehr. Tie Bulgaren haben mit Borbcdacht ge in o r d c t. Die Grenze E n o s — Midia galt für sie als Scheide zwilchen Wüste und Kultur. Auf der türkischen Leite sind sämtliche Ortschaften n i c d c r g c s c n g t oder auf andere Weise zerstört, die Bewohner beraubt, gefoltert und ermordet, die Viehherden gestohlen und sorlgetricben, die Helder verbrannt oder zerstampft, die Hriichtbäumc »mgcichlagen, die Brücken in die Lust gesprengt und die Eisenbahn und die Wege zerstört worden. DaS südöstliche Thrazien liegt als wilde Sieinwüsie da und wird Jahrzehnte hindurch sorgfältiger Pflege zu seiner Erholung bedürfen. Nordwestlich der Linie Enos—Midia wechselt dc>s Bild mit einem Schlage. Zwar leben auch dort nur noch wenige von der ursprünglichen Bevölkerung, und nur in solchen Ortschaften, die als Etappen unbedingt er halten werden muhten, zwar zeugen rauchgeschwärzte Triimmerhaittcn rechts und links der Bahnstrecke von wahnsinniger bulgarischer Mord- und VernichkniigSwitt, aber die Anpflanzungen s,nd geschont und bestellt worden und reifen in fruchtbarer Ueppigkeit. Das gröbere Bul garten brauchte keine fremde Bevölkerung, keine vom Joche der Osinanen befreiten christlichen Brüder, sonder» Rcich- tümer und Bode»schätze. Es ist die höchste Zeit, dafi die Wahrlxit über die haarsträubenden Vorgänge in Thrazien, deren genauere Wiedergabe diesem Berichte sorgen soll, in ganz Europa bekannt wird. Wir zehn Berichterstatter, die wir uns ans Deutschen. Schweizern. Russen. Engländern und Hraiizvsen zusammen,eben, sind einer und derselbe» Pfenning, das, das von den Türken endlich wiedereroberte, von unerhörtem Vandalismus, ma» kan» fortan sagen: vom Vulgarismus befreite Land dem Halbmonde ver. bleibe» mnk>, und das, die Herren Diplomaten gut tun würde», vor der Abfassung neuer Beschlüsse über das Schicksal Thraziens die Berichte über bulgarische Mißwirt- schast gründlich an Ort und Stelle nachzupriifen." So ein deutscher Journalist. Die Auffassung über die Urheber der Greuettaien ist in Hrankreich dieselbe. Aus Paris wird gemeldet: Der Pariser Deputierte George Berrn erklärt in einem an den Minister des Aeußcren gerichteten Briese unter Bezugnahme auf dir Meldungen über Greneliaien der Bulgaren: Nicht nur Europa, sondern die gesamte Well hat die Pflicht, Zustände zn vermeiden, Sie an die schlimmsten der Geschichte erinnern und sich nicht erneuern dürfen. Glauben Sie nicht unlcr diesen Umstanden, Herr Minister, dah dir Regierung der Republik sich selbst eine Ehre erweisen würde, wenn sie, wie sie es öfter unter anderen Umständen getan hat, die Initiative zn einem wirksamen Protest gegen eine solche Verletzung deS Völkerrecht S ergriffe? Berry fügt hin zu, er würde diese Aufforderung von der Kammertribüne an den Minister gerichtet haben, wenn das Parlament nicht geschlossen wäre. Konstantin XII. Die Athener „Estia" bringt einen interessanten Artikel über eine» Zusatz, offenbar „XU.", de» der König zu seinem Namen Konstantin annehmeii wird. Als vor drei Monaten der Wunsch des Volkes mitgeteilt wurde, er möge sich als Nachfolger des letzten Kaisers von Byzanz Konsianttn Xi., Ser 1458 bei der Verteidigung KvnstantinvpelS fiel, Kon stantin Xll. nennen, sagte er: „Ich muh gestehen, das; Titel, die man sich leicht nehmen kann, mir nicht imponie re». Ich kann keinen Unterschied finden, ob ich einfach Konstaitti». Konstantin I. oder Konstantin XU. genannt werde. Ich will dennoch Sem Wunsche meines Volkes gern eittgcgeiikommen. Ich hal'c aber andere Wünsche, zu deren Erfüllung mir hoffentlich Gott verhelfen wird." Als er weiter gefragt wurde, was es für eine Bewandtnis mit dem große» B habe, das er seinem Namen hinzusüge, sagte der König lachend: „Diesem B wollte ich eine andere Be deutung geben, als „König". „Basileus". Es ist mir ein geheimer Wunsch entstanden seit dem Tage, als die Bulgaren trotz ihrer entgegengesetzten Zusagen in Saloniki blieben und somit meine Gastfreundschaft mißbrauchten." lOfsenbar soll dieses „B" an den byzantinischen Kaiser BasilinS ,,B u l- garvktonv s", de» B n l g a r e » t ö t e r, erinnern. Uebcr die griechische Armee hat jetzt auch General Eydoux, der Chef der französischen Militärkommission, ein sehr schmeichel haftes Urteil abgegeben. „Ter griechische Soldat." sagt der General, „besitzt eine vorziiglichc Moral, die ihn dem bul garischen Soldaten gegenüber überlegen machte. Die Bul garen zeichneten sich im Kriege gegen die Türken durch ihre Bajonettangriffe aus, den Griechen gegenüber muhten sic von dieser Taktik abgehen und sich vor deren Bajonett angriffen defensiv verhalten. DaS ist der Beweis der Unterlegenheit einem überlegenen Hcind gegenüber. Griechenland wird künftig 4»»»0» biS 45»»»» gut geübte Leute ins Held schicken können. Da für die notwendigen Offiziere zu viel Geld aufgeivendct werden mühte, was sür die Hinanzcn des Landes unvorteilhast wäre, wird man sich durch gut ausgcbildeie Reserveoffiziere helfen müssen. Die griechische Armee wird sich zukünftig genau so schlagen wie in diesem Krieg, vorausgesetzt, dah man mit den Uebungs- arbeiten nicht anfhört. Der AngriffSplan des Königs war ausgezeichnet." Drei griechische Erinnerungsmedaille«. Die griechische Regierung läßt drei Denkmünzen in der Pariser Münze prägen. Die erste Medaille zur Erinne rung an den griechisch-türkischen Krieg zeigt aus der Vorderseite daS von einem „<!" ninschlnngene Mono gramm des ermordeten Königs Georg, ans der Rückseite die Namen der drei befreiten griechischen Länder Maze donien. EpirnS lind den Archipel. Die zweite zur Erinne rung an den griechisch-bulgarischen Krieg ge prägte Medaille führt auf der Vorderseite daS Vild des Königs Konstantin, aus der Rückseite daS Bildnis des Kaisers Basileus Bulgarochtvnos. Eine drille zur Er innerung an K önjg G corg geprägte Münze zeigt denen Bildnis. Drahtmeldungen vom 14. August. Besuch des Reichskanzlers in Homburg v. d H. Berlin. lPriv.-Tcl.i Der Reichskanzler v. Beth- mann-hollwcg trifft am 18. August zu einem kurzen Besuche in Homburg v. d. h. ein. Dreistündiger Hlug mit einem Hluggast. Halbcrstadt. Der Hluglehrcr Kani tz vom hiesigen Hlugvlatze hat heute von » bis l> Uhr vormittags auf einem Bristol-Doppeldecker mit Hluggast einen dreistün digen Hlng ausgcführt und sich damit den Preis der Nativnalflugspende in Höhe von 45»» Mark gesichert. Dnppetgcdächtnisfcicr 1914. Schleswig. iPriv.-TclI Die D ii p p c l g e d ä ch k- nisseier soll im nächsten Jahre hier veranstaltet wer den. Die Kosten für die ans diesem Anlaß geplanten Ver anstaltungen sind ans I»»»»» bis 18»»»» Mk. veranschlagt. Mit der Heicr soll eine grohc Ausstellung von Erinne rn n g s g c g e » st ä n d e n aus der Kricgszcit veranstaltet werden. Errichtung eines Beethoven-Denkmals in Karlsbad. Karlsbad. tPriv.-Tel.i Eine Vereinigung kunst sinniger Persönlichkeiten Hai beschlvssen, in Karlsbad ein Beethoven-Denkmal zu errichten, und zu diesem Zwecke einen Denkmalsfonds zu schassen, dem auch der Er trag eines großen .Konzert- und Unlerhaltungsabends zu- slicßcn wird. DcntschseindUchc Stimmen in Dänemark. Kopenhagen. «Priv.-Tol.» ein der Meldung, das, die De Nische L » s t s ch i f s a h r t s g c s e l l f ch a s t lDclagf eine regelmäßige Lnstschissahrtsverbindung Hamburg- Kopenhagen in den Bereich ihrer Pläne einbezogen habe, erheben sich dänischcrsciis Stimmen, die davor war nen. den Dentschen die Erlaubnis zur Errichtung einer Luftschiff Zivischcnsiation aus Laaland zu geben, da befürchtet werden könne, daß Deutschland, wenn es einen Lustschtss- hafen an der dänischen Küste erhielte, gegebenenfalls einen solchen Hasen als Stützpunkt für seine Lustslotte benutzen würde. Die Grönlandexpcdition des Hanptmanns Koch. Kopenhagen. Der Ausschuß sür die Grönland- crpedition des h a u p t m a n n S K v ch hat heute mit dem Grönlandschisfe „Godthaab" einen Bericht des Hanp!- manns Koch über den Verlaus seiner Expedition erhalten, iv dem cs heißt: Am 2». April verließ die Expedition das Winteranartier aus dem Inlandscise mit fünf Schlitten und fünf Pferden, um den IM Kilometer langen Marsch über das Inlandseis nach der Wettrunr Grönlands anztztreten. Nach beschwerlichem Marsche wurde am ll. Juni das vor letzte Pferd wegen Hutterinangrlo geschlachtet. Am Juli bekam die Expedition vom Inlandscise ans Land in Sicht, hier mußte nun das letzte Pferd geschlachtet werde», nach drin es II»» Kilometer auf dem Inlandseise zuriickgelcgt hatte. Die Expedition setzte den Marsch fort und hatte in den folgenden Tagen viele Schwierigkeiten zn überwinden. Sie mußte u. a. wegen schlechten Wetters unter einer Klippe >'t>", Stunden lang vkne Speise liegen, da der Prvviant auf gezehrt war. Am IS. Juli wollte man iveiterziehen, aller die Teilnehmer waren so erschöpft vor Hunger, Kälte »nd Henchttgsett, daß sie nicht vermochten, sich einen Weg durch den tiefe» Schnee zu bahnen. Sie schlachteten de» Hund, der ihnen auf dem ganze» Wege gefolgt war, und kochten das Hleisch. Sie waren gerade dabei, das Mahl zu be ginnen, als sic ein Segelboot auf dem Hsord östlich von Pröven bemerfteii. Durch Schüsse und Signale riese» sie das Boot herbei. Es gehörte dem Pastor Ehemnitz, der sich selbst in dem Boote befand und die sehr erschöpften Polar forscher nach Pröven brachte, wv sie mit großer Liebens- Würdigkeit vom Leiter der Kolonie ausgenommen wurden und svfvrt die nötige Pflege erhielten. Seemännische Hilfsbereitschaft Paris. Die deutsche Regierung hat auf amtlichem Wege in ihrem Name» und im Namen der deutschen Levantelinie dem Kommandanten deö Kreuzers „E h a t e a u R cnaul d" und dem Marinearzte Eollin ihren leb haften Dank ausgesprochen für die Hürsvrge, die diese am Juli in Brest dem zweiten Ossizier des deutschen Dampfers „h a i d a r Pascha" haben zuteil werden lassen, der während einer Reise ans dem Atlantischen Ozean ver letzt wurden war. Pariser Polizeibcamtc als Erpresser. Paris. lPriv.-Tcl.i Die Untersuchung gegen eine Anzahl der Erpressung angeschnldigtcr Poiizei- beamtcr bat die Entlassung von acht Beamten zur Holge gehabt. Die Schuldigen sind mit beispielloser Hrechheit vorgegangen und haben durch falsche Anklagen und falsche Aussagen in vier Hallen die Verurteilung vollkommen unschuldiger Personen erwirkt. Amerikanische Hlottenstation am Panamakanal- Washington. lPrtv.-Tel.l Infolge deS Entschlüsse? der Engländer, auf den Bermuda-Inseln eine HlottenbasiS znm Schutze ihrer Interessen am Panamakanal zu er richten. plant nunmehr auch die Regierung der Vereinigten Staaten die Anbahnung der Verhandlungen mit Holland, die den Ankauf der Inseln Eura<.-av und Vuen Anre «nördlich von Veneznclai znm Gegenstand haben sollen. Die amerikanische Regierung beabsichtigt, gleichfalls hier eine Hlottenstation zu errichten, die die Interessen der Ber einigten Staaten am Panamakanal wahren soll. Berlin. Einer hiesigen Großbank ist von der Naphtha - Prvduktionsgesellschast Gebrüder 'Nobel in Petersburg folgende telegraphische Mitteilung zugegangen: „Nachdem sich die Streikbewegung in Ll a k u in den letzten Tagen weiter ausgebreiiet hatte, haben die Arbeiter nun mehr zum großen Teile die Arbeit wieder ausgenommen unter Annahme der von den Arbeitgebern vvrgeschlcigcncn neuen Bedingungen. Wir vermuten, daß der Streik binnen kurzem vollständig aufhört." Kloster Bcuron. lPriv.-Tel.l Der Primas des ge samten Benediktiner-Ordens. Abt hildcbranüt de hcmpiinne, ist gestorben. Leipzig, 14. August. IPriv. Tel.» Die An baltische Auto mobil- und Motorcnfabrik Aktiengesellschaft bat ihre Zahlungen c i n g c st c l l t, nachdem erst in der am 7. Juli abgchaltenen Generalversammlung die Erhöhung des l Million betragenden Aktienkapitals durch Ausgabe von 500 00» Mark Vorzugsaktien genehmigt worden war. Ehemnih, 1t. August. lPriv.-Tcl.i Der nächste Tresst ag der Tcrtil-Interessenten findet am lll. September statt. Berlin, It. August. lPriv.-Tcl.i Das Kupferblech-Syn dikat erhöhte abermals den Preis sür Kupferbleche um 8 aus 177 Mark. Berlin, lt. August. (Priv. Tel.i Der „Voss. Ztg." zufolge interessiert sich ein Elektrizitätskonzcrn für die Haradit- Isolicrrohrwerkc Mar Saas, Aktiengesellschaft in Reichcuftain Chemnitz, deren Aktien sich größtenteils in den Händen der Tüllfabrik Hlüba befinden. Gera lNcußl, den lt. August. lPriv.-Tel.l Die am '25. und 2«. August d. I. slattsindcndc W o I l a b f a l l - A u k t i o n des Sächsisch-Thüringischen Industrie-Bezirkes umfaßt NtXNXXl Kilo- gramm Abfälle aus der Wollgarn-Spinnerei und Weberei, sowie Baumwollabsällc. Zürich, lt. August. Di« Nationalbank hat den Diskont von 5 auf t>4 herabgesetzt. Sertliches und Sächsisches. — Rener Gefängnisgeistlicher sür Dresden. An die Königl. Gefangenen Anstalt zu Dresden versetzt wird znm 1. September der Gefängnisgeistliche der Gefangenen Anstalt zu Planen, Pastor Max William Hann. Pastor Hann, der im 45. Lebensjahre sieht, stammt auS Thierbach bei Borna und kam l!)»l als hilfsgcistlicher an die König liche Gcsaiigenen-Anstalt in Dresden, zu der er nunmehr wieder zurttckkehrt. Seit >»»:! wirkt Pastor Hayn in Plauen. — Eine Geldbclohnung hat die Krcishaüptmannschaft Dresden dem Schulknaben Erich Lpillmann in Ltteu- dors für das Aushalten eines durchgehenden Pferdes be willigt. — Die Hragc der Beschoss»«« von Spielplätzen sür die Jugend in der Wilsdruffer Vorstadt hat bereits mehrfach die städtischen Kollegien beschäftigt. Der Antrag, das durch die Erschließung des alten Annenfriedhoss ge wonnene Areal sür diesen Zweck nutzbar zu machen, wurde abgelehnt. Nur ein kleiner, nach der Seite der Iosephinen- Ltraßc gelegener Teil der Anlagen wurde als Kinderspiel platz bestimmt. Die in Aussicht genommene Erweiterung des Bereinigten Hranen - Hospitals lMatcrni - hospitalj durch Errichtung eines neuen Hlügelbaues an der Ecke der Ebrtich- und Ammon-Straße drohte eine weitere Ver minderung herbcizusühren, da das jetzt als Promenaöen- anlage und Kinderspielplatz benutzt- "»real sür diesen Neu bau völlig in Anspruch genommen werden wird. Als Er satz hierfür sollte das ans der gegenüberliegenden Seile befindliche Gelände entlang der Bahn dienen. Es war bisher als Stcinmctzwcrkplatz. Kohlen- und Kistcnnieder- lagc, sowie für andere Zwecke verpachtet. 'Nach tcilwciser Räumung des umfängliche» Areals hat nun seit kurzem die Stadtgartcnverwaltung mit dessen Umgestaltung zu einem Kinderspielplätze begonnen. Außer der Herstellung von gärtnerischen Anlagen als Abgrenzung gegen die um- liegenden Straßenzüge müssen auch neue Zugangsmcgc »sw. geschaffen werden. Zu bedauern ist, daß der hohe Baumbestand der älteren Spielplntzanlage in Wegfall kom men must. Weniger unliebsam sür die dortige Gegend dürste es sein, daß auch die „Alte Pechhütte", ein pittoresker Ban. den neuen Verhältnissen weichen muß. Wie die an dem Bauwerk angebrachten Inschriftstaseln besagen, wurde das „alte Pichhaus" ursprünglich im Jahre 17»» in der Nähe der jetzigen Stelle errichtet. Nach einem Brande im Iabrc I7M wieder nnsgebaiit, diente es seinen Zwecken bis 184». Zn diesem Zeitpunkte fiel cs dem Ban der Sächsisch-Böhmischen Eisenbahn zum Opfer. Es wurde abgebrochen und aus der jetzigen Stelle neu errichtet.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder