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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.06.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020608014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902060801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902060801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-06
- Tag1902-06-08
- Monat1902-06
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.06.1902
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AB ck«e k»«»l« ke»»t» « « « , DRe verMchrs «d Güchfische«. — Der 8mt M der Monat de, Rosen «n^ nicht Alks ttüat, «veedfn wir diesmal einen besonders schönen fftvleussor haben. Leider machen sich aus virien Stöcken ,wei de, «rasten Naiensetnde demnkdar: de, Rosenrot» nnd der Rotenwtater ttrilerr» ü>ng man in früheren Jahren namentlich mit Schwele! dinmen zu Leide, die man mit einer Pudkiguast« g^s hj, Blätter aiitllrent«. Seitdem man aber dir Bochelatser Brühe kennt, wendet man besser nur noch diese an. Sie wird mit ein», Spritze, welche die Brüh« staubfein rerstäudt. ans beide Seite» der Blätter geivritzt. Dem Rotenwickier bedaat diese Flüssigkeit auch nicht, doch kann man ihn auch dadurch vertilgen, daß mau die Manzen mit starkem Seitenwasser aründllch bespritzt. — Ein prächtiae- Mete», wurde am Freitag Abend kurz vor 10 Uhr hier in Dresden sowohl, wie an verschiedenen anderen Orten — Meldungen darüber liegen au» Niederlötznitz. Laut». Weixdorf. Nossen,r. vor — beobachtet. E» erstrahlte in hellstem Glanz« and ging scheinbar senkrecht zur Erd« nieder: in der Npsiener Gegend will man dabei eine erhebliche Detonation ge» hört haben. — Der verband deutscher Klempner-Innungen HÄ» vom 14. bi» 17. Juni in Hall« a. S. sein« diesjährige Jahres- > orsammluna ab. — Nächsten Mittwoch sollen di« von den Herren Direktoren und Lehrern zur Aussendung iu Ferienkolonien in Vorschlag gebrachten Kinder ärztlich untersucht werden, lieber 800 Ge- suche liegen vor und noch treffen täglich solch« ein. Inwieweit diese Berücksichtigung finden können, hangt von der weiteren werk- ihätigen Förderung des LiebeSwerkes ob. Möge daher die noch- malige Herzliche Bitte um Beiträge freundliche Ausnahme finden bei allen Denen, di« für die schwächlichen und leidenden Kinder der ärmeren Bevölkerung gern mit sorgen Helsen. Die Erfolge werde» abermals zeigen, daß kein Scherslrin umsonst geopfert ist. - Für die ländlichen Ferienpflegen gehen Bezahlung werden fort gesetzt Anmeldungen Mittwochs und Sonnabends zwilchen 5 und 6 Uhr in der Geschäftsstelle des Gemeinnützigen Vereins, Juden hos 5, 1. Etage, entgegen genommen. — Im Naturtheater des Verein» „Volks wohl" im Heidepari wird heute Nachmittag 4 vor mit den Kinder- atsanasaussührungen, welche im vorigen Jahre so überaus großen Beifall gesunden haben, wieder begonnen werden. Uni 5> Uhr gelangt da» Drama »Ein schwache» Werkzeug" von Bruno Reichard und um S Uhr .Die Raft im Walde", vramatischer Vorgang von Frau» Heine, zur Ausführung. — Der Verein für Landlungsgebilfinnen für Trelde« und Umgegend hält heute. Sonntag, Abend» 6'/? Uhr, im Heim JohanneS-Mee 1. 3. Etage, seine Monatsversamm- Iung ob. Hierbei wird u. A. Herr Oberlehrer Dr. Bassengc einen Vortrag über .Deutsche National-Denkmäler" halten, dem musikalisch« und deklamatorische Vorträge vorauSgehen und folgen. — Der NeueDreSdner Tdiersch»tz-Beiesn hielt i» seinem neuen BereinSloknl. Heldig'S Restaurant, dir erste Monatsvrrsammlung ab. Der Vorsitzende thellte mit. das, die »»sängst verstorbene Gräfin Mathilde von Reicheirbach-Zesscl den Verein zum Universalerbe» eingeletzt »»d daß Frau Fürstin Lwvss ans dem Uederlchutz de» von ihr im März ftr Berlin zu Grinste» dr« Thterlchutzes veranstalteten Feste» dem Verein 800 Mark über wirten bat. E» wurde drichlvssen. sich der Eingabe des Nrnen Leipziger Tbierichutz-Verkin» a» de» Reichstag wegen entspreche» der Abänderungen bei dem Entwurf zu einen, neue» Bvgrlschirtz- Gesetz anzuschließeir. Ter Reue Dresdner Tbierlchiih - Verein petnlonirt auch darum, daß Sperling wie Krähe im Hinblick nus chrr» audenveitigen groben Nutzen au- der Liste der schädliche» Vögel zu streichen sind. Ebenso wurde man dahin vorstellig, dab di« Katze in Feld und Flur zu schütze», ihrer allzu gioße» Ver mehrung aber dadurch eutgegrnzutreten lei. dah dir Jungen bald nach dem Wurfe bi- auf e>»S zu tödten seien. — Der Vadelsbergersch« Stenogmphenverein .Fortschritt"- Tresden «Vorsitzender Lehrer Tittmai n) unternimmt beute einen ' ' zsgrund-Pillnitz. Die Abfahrt ampfschiss von Altstadt aus. ^ _ »et am Abend Tanz statt. — Zur SommerauSgab« de« Frttzsch«'s-«n Kursbuches ist in dielen Lagen ein Ergänzrmasblatt erschienen und kann von jetzt atz Unentgeltlich bei allen Buchbandlunge» und FahttarlenanSgaben von In- Ladern des Kursbuch«» sSoinmerausgabe) bezogen werden. Da« Er- aänzunaSdlatt glebt «in« llrbrrfich« über dt« aus den Sächsischen Staat«, eisenbaonen im Sommer in Verkehr kommenden Sonderzüae zu eruiäsiigien Preisen. Di« SommerauSgabe de« KurSSuchcS enthielt hierüber bekannt, tich nur theiliveile Angaben. Angesichts der Ferien und der vielfach ein- tretenden veurlaubungen wird d„ Ergänzung von den Inhabern de« Kursbuche« dankbar begrübt werden. — Im Apollo-Theater iGörlltzkrstrabe 8) tritt heute die Gesangs- und Gplelgeiellschaft .Edelwrib" aus. — Der Eintritt wärmerer Witte,u»a legt jedem Gar'enbesitzer di« Pflicht nnde. der Finge der Bewässerung erneut leine Auf merksamkeit zuzuwende». Gerade tue jungen, in der Entwickelung begriffenen Pflnnzen. bedürfe», um ihre Reize voll zur E»tsnlt»ng zu bringen, erhöhter Nabrungöznsuhr. die in allererster Linie von einer rationellen Bewässerung de» Boden» abhängt und diese wieder ist abhängig von der Benutzung wahrhaft guter, jedem Druck widerstehender, begann zu bandoabender Wasserschläuche Feder Garlenbesitzer und Gärtner, der dtShrr Ealmon'S rothen Universalschlauch noch nicht veisucht hat. wich schon nach dem ersten versuch mit diesem nie wieder einen anderen schlauch in die Hand nrbmen wollen. Die Hauptvorzüae desselben sind: javrelaiige Haltbarkeit auch bet täglich stärkster Benutzung. Aiderstand-säbigkeit gegen den denkbar höchsten Wasserdruck, dabei grobe Lelchttgkelt und >n Folge dessen ungemein beaneme Hand dabung Zu allen dielen groben Vo«zügen tritt »och der grober Wohlfeilheit. Di« Verkaufsstellen hier am Platze sind au» dem betrugen Inserat zu «rieheu. — Unterer heutigen Nummer siegt ein Prospekt der Hoflieferanten Gebrüder Eber st ein, HauS- und Küchen niagrutn, Dresden, Altmarkt, bei. worin auf einen vnr Knrzrm gesetzlich grichützten Butterkühler aufmerksam gemacht wird In Bern». Breslau. Hamburg, Köln a. Nh. rc. hat dieser Butter kühler sich bereits gut «ingrsübrt. Auch wird darin aut die Cdamvtori-Pktrolrurnga-kocher „ebst neuem Aussatz für 5 Gelchiire, von denen die Firma bereit» >000 Stück verlaust bat. dingewirsen. — Bet dem groben Gewitter am Donnerstag wurde auch Lockwitz stark in Mitleidenschaft gezogen. Die den Borthener Berg herabstürzenden Wossermassen stauten sich an der Schalerer de» Kapherr'schen Rittergutes und brachten eine dort in der Stalldüngergrube beschäftigte Magd dadurch in grobe Lebens gefahr, daß der Wasserschwall die Deckbohlen aushoo und da» Mädchen in der 3 Meter tiefen Grube versank. Einem Unbe kannten gelang es, das Mädchen mit eigener Lebensgefahr zu retten. Die Borthener Straße und der Dorsplatz boten Abend» ein Bild der Verwüstung, einzelne Grundstücke waren bi» 20 Centi» meler hoch mit Schlamm angrfüllt Bresben «iuorunenvcr veyrer Liirmai.» Ausfl»g nach Keppgrund-Friedrichsgr erfolgt Nachmittags 1 Uhr per Damp Im Goldeiwn Löwen zu Plllnttz findet « >8» in der Faffuna vom >0. April so», a .. — Akn 8. d. M. sprang eine autgesieidete unbekannte FmuenSpersn» unter Mitnnhme ihre» 4 btz» 8 Iabre alten, blond gelockten Söhnchrns bel Heidenau in die Elbe. Nachdem Vorübergehende dle lebensmüde Mutter nebst ihrem Südlichen an s Land gebracht hatten, wurden sofott an beide» Unglücklichen WiederbelebunnSversuche vorgenommen, die aber erfolglos blieben. Di« Mutter hat dunkelblondes Haar, trug weihen Strobbut. blaues Sommerkleid mit Spitzenbesatz, goldene Uhr mit Kette und Medaillon, tu welchem sich ein Schmetterling besindet, ferner Touring, gezeichnet 6. U W /6. 1898, braune, zriedriae Leder- schuh«, Gmnatbiosch« und dergleichen Ohrringe. Uisrtrbahiiblllet Sebnitz-Mügeln bet Pirna, gelüst am 8/S. 1908. «DsvKnabe bat hellblonde-, langgelockt«» Haar, trug weihen StroDhut. weihe Blouse. Sammethosen und braun« Lederschuhe. — Ein Blitzstrahl fuhr am 8. d. M. in da» Stollgebäude de» Gutsbesitzer» HSbold in Elieben. ritz ein Stück des Giebels henmter und tödtete im Stalle zwei werthvolle Kühe — I« dem «um Ortsbestcllbezirk de« Postamt« iu Rosen- thal-VchwchermühIe aehörigen Ort Rose»«Hai wird am ÜkJuni eine PosthilsSslelle eingerichtet. — Am Freitag fand im Hotel Forsihan» zu Graupa da» erste Grobe Mtlitär-Eonrett vom Trompeterkorps de» 28. Feld- i «rttaerie-Regiment« ausPttna statt. DaS Eonrrrt war von zahl «ich« Versonen au» Dresden. Pirna. Pillnitz. Ol den anlitgeudeu Otten besucht. Bet rlutrrtrnder Dunkrideit wurde de, Gatten bciigalisch beleuchtet. — kein Ljähriges Oraanistenjnbiläum sriette am 1. Juui der Lehrer Bernhard Tränkner in Strehla a E., während dessen Ehefrau am 1. Juni 28 Jahre lang dem Handarbeit», unterricht an der dortigen Schule Vorstand. Seil 380 Jahre« hat sich der Lehrerberus ohne Unterbrechung in der Familie Tränkner behanpret. — Leipzig, 7. Juui. Gestern wurde «ine 25jährige Frauensperson aus Hohenmölsen von der Kriminalpolizei in Hast genommen wegen Verdachts, im Gaschwitzer Walde ihr etwa 8 bi» 6 Wochen altes »indousgesetzt zu haben. Da» Kind ist bei Oetzsch onsgefilnden worden und gestern im Kinderkranken- Hause zu Leipzig verstorben. Man hält e» aber auch für müg- sich, dah ein gestern in der Pleiße bei Dölitz ausgesundener Kindesleichnam der de» von der verhafteten vor Kurzem ge borenen Kinde» ist. — Hainichen. 7. Juni. Während eines Gewitters schlug der Blitz i» de» Blitzableiter der hiesigen alle» Kirche, ohne besondere» Schade» anznrichte». Ei» anderer Blitz schlug in eine Wnldbiittk. in welcher der FuhrwerkSbesitzer Johne ans Gvhberg seine Pferde zum Adiüttern eingeilrllt hatte. Die Thiere waren sosort todt. Johne und sein Knecht wurden betäubt. — Ta» goldene Ehejubiläum feierten in Annaberg der Bürger und Hutwacher Franz Eduard Wendt und Frau Auguste Wilhclmine geborene Raak. — In Rtt«erSgrün bei Schwarzenberg wurde der Ge- ichästSgchilse OSwin Weigel unter dem Verdachte, die Weigel'iche Brettlchneideniiihle vorsätzlich ,iir Brand gesteckt zu habe», ver haftet. — Am S. d. M. ging im Knösenbachthal bei Zö blitz ein Wolkenbruch nieder. Bei vcstigem Gewitter hat es geschlokt. In der Wrtzel'schea Scheune schlug der Blitz ein: die Scheune brannte ab. — In Falkenau ertrank am Freitag Nachmittag der dreiiähriae Knabe Max Erich Lange in der Flöba. — Herr Robert Steinert rn Zwickau wurde zum Mit glied« der Mewerbekammer Plauen gewählt. — In Zwickau wurde am Freitag Abend in der 10. Stunde ein prachivolleS Meteor beobachtet — Iu Aue wurde die Frau de» EiieiidrebrrS Lingel von Drillingen — 3 Knaben — entbunden, die sämmtlich lebens kräftig sind. — Bei einer Dachreparatur in Zittau stürzte am Donners tag der 27 Jahre alte Klcmpnrrgesclle Nllwcr anS einer.Höhe von 4 Metern ans daS Strahenpftasler. wobei er einen Schädclbruch erlitt. Der venrngtückte ist am Freitag seinen Verletzungen erlege». — Amtsgericht. Der 1876 in Neubau» geborene Nedak- teur Carl Wilhelm Hermann Jochade veröffentlichte in de» Nummern 23 und 24 vom November und Dezember vorigen Jahres in dem von ihm als verantwortliche» Schriftleiter gezeich neten, in Hamburg erscheinenden „Weckruf der Eisenbahner an- geblich aus Grund der »hm von Gcwäbrsmäiiiiern zuaegangcnen Mittheilungeii zwei Artikel, die sich mit Vorgängen aus dem Bahn- Hof DreSdeii-Friedrirbstadt und Zwickau beschäftigte». In ihnen war die bcwcislose Behauptung von einer gefährlichen Sparwuth der Eisciibahnverwalluiig ausgestellt worden, oie die Sicherheit der Reisenden gefährden und NnglückSsälle herdeifnhre» würde. Ferner würden die Zustände aus dem Bahnhof Dresden-Friedrich- stadt durch da» Verlangen des dortigen Inspektor» immer schlechter, daß die geringsten Kleinigkeiten zur Anzeige kämen: die Kolonnen würden dadurch aneinonbergehetzt. Der Angeklagte hat seinen Wohnsitz in Rothenburgsort bei Hamburg und ist mit Rücksicht aus die weite Entfernung zum Gerichtsstände vom persönlichen Erscheine» entbunden: mit seiner Vertretung hat er Herrn Rechts anwalt Koppel hier beausttagt. Nach der zur Verlesung gelangen- den kommissarischen Vernehmung dr» Angeklagten war er anfäng- sich bereit, den Wahrheitsbeweis für die von ihm ausgestellten Behauptungen anzutreten, da aber seine Gewährsmänner Ange stellte der StaatSersenbahn seien und diese bei Bekanntwerden ihrer Namen von der Verwaltung Unannehmlichkeiten befürchte- ten, sehe er von Nennung seiner Gewährsmänner ab und über- nehme die Folgen der von ihm zum Abdruck gebrachten Artikel. Strafantrag stellte wegen der darin enthaltenen Beleidigungen die Äeneraldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen, die sich dem Ossizialverfahren al» Nebenkläger angeschlossen hat und in dem Ende April in dieser Angelegenheit schon einmal stattgefande- neu Termin durch einen Beamten vertreten war. Als Zeuge wird Herr Babnhoss-Jnspekior Thomas vernommen. Dieser be kundet, daß in den Äerichten des „ÄeckrusS" die Vorgänge gänzlich enlsiellt geschildert wurden. Die von «hm angeordncte Erstattung von Anzeigen über dienstliche Vorkommnisse sei im Interesse der Sicherheit deS Dienstes geboten gewesen. Der Verthcidiger de» Angeklagten ploidirt für Freisprechung seines Klienten, da dieser mit der Publikation der ihm zugegangenen Miltheilungen in Wahr- nehniung berechtigter Interessen gehandelt habe. Dieser Ansicht tritt da« Gericht nicht bei. E» erachtet den Angeklagten der Be- leidigung schuldig: denn schon au» der Forni der Artikel gehe die Absicht hervor, vre Eisenbahnverwaltiing und den Inspektor des Bahnhof» DreSden-Friedrichstadt zu beleidigen. Zu Gunsten deS Angeklagten berücksichtigt da» Gericht, daß er in dem Glauben gehandelt haben mag, die ibm zugeganyencn Mittheilungen be ruhten aus Thatsachen; strafschärfend wird dagegen in Betracht gezogen, daß eine Verächtlichmachung der StaatSersenbahnverwalt- unarn bei dem reisenden Publikum Beängstigung hervorzurufcn grergnet sei. — Der in Plauen bei Dresden wohnhafte frühere Schuldirektor und jetzige Schriftsteller Gustav Wilhelm Carl Schmidt arranairte am 12. Januar im „Musenhaus" als Vor stand de« Freisinnigen Volksvereins eine Festlichkeit, dir, nur au» lloncert und Tanz bestehend, und als ein geschlossenes Ver- gnügen bei der Polizeidirektion gemeldet wurde. Zm Laufe deS Abend» verschaffte sich ein Gendarm in Civil, der beauftragt worden war. die in seinem Bezirk stattfindenden Vergnügungen zu revidiren, gegen Zahlung von 30 Pfg. für ein Programm Ein- tritt. Er stellte darauf fest, daß da» Vergnügen ein öffentliches sei. Gegen dies« Behauptung protestirt Schmidt mit den Polizei- beamten angeblich velerdigenden Worten. Die Polizeid>rekt>on stellte Strafantrag. Der Angesiagt« bestreitet, die in der An- klaaeschrift enthaltenen Aeußerungen gethan zu haben. Nach de» Feststellungen des Gerichts gelangten bei de», VercinSvergnügen auch tbeatralische Veranstaltungen zur Aufführung, die nach 8 3 de» Regulativ» über die Lustbarkeiten der Polizeidirektion zu vor zu melden gewesen wären. Für diese Unterlassung wrrd der Angeklagte zu 3 Mk. Geldstrafe oder 1 Tag Hast verurthcilt. Einen Anhalt dafür, daß die Aufführungen öffentliche gewesen leien, hat sich durch die Beweisaufnahme nicht ergeben. Was die Beleidrgungcn anlangt, so könne zugegeben werden, daß der Beamte sich verletzt gefühlt haben mag: dem Angeklagten stehe aber der Schutz deS 8 193 des RcichSstrasgesctzbuchS zur Seite: er war berechtigt, Nichtmitglieder von dem Vergnügen fernzubokten und sich gegen deren Eintritt zu verwahren. Wenn er daoei in seinen Ausdrücken scharf gewesen sei, so beweise da» noch nicht, daß er die Absicht gehabt habe, den Zeugen zu beleidigen. — Der jetzt in Kiel lpohnhaste Zunmervolier Emil Mwin Grunert be nutzte zur Frankirung eines der Post zur Beförderung übergebenen Briefe» ein« bereit- enlwerthete Freimarke. Gr. hatte sie geschenkt erhaiken und bei seiner erheblichen Kurzsichtigkeit nicht bemerkt, daß sie abgestempelt war. Er kommt deshalb mit 8 Mk. Geld strafe oder 1 Tag Haft davon. — Der 1881 in Topf-SeiferSdors geborene, vorbestraft« Glasarbeiter Max Richard Seidel wird wegen Widerstand« gegen die Staatsgewalt, verübt am 7. Mar im benachbarten Plauen, zu 2 Wochen Gefangniß verurtheilt. «eberficht über de» JmserutentheN. )ben>ovrttz „ndi FamMennachttchten .... 8 Pttvatbesprechungen ... 7 UnPerttchtS-Anküudigrrngen S, 7 vergnügunasanzrigen . 6. 7. 6 17. 18 Angebot«« Stell« ... 14 Stelle,-Gesuche ... 14. 18 «eldverkchr ik 82 Mietbgesuche u. Angebote 18c 32 Pensionen . . . . 1k 3L 83 Grundstück», und Geschäfts- An.«. Verkäufe 1k 1k » 84 vebördl. Bekanntmachungen 12.19 Versteigerung« .... 18- Eisenbahnfahrplan ... 17, Vörser» «nd Handetecheil. Lechnische». Asrsen-Wocbenbectchr. Dresden, den 7. Juni ckiii pe» Jabr «rd Dag bald mehr, bald minder uahc nrglnubtes Eceiantb tlt n»n- nrrbr »inaetrrlen: der Friede tu Lüdalcika ilt »nlerjeichnel und et> bietet eia mehr al» ge«vb»lübrs Interesse, di« Wickunacn zu beobachten, die diese lkbatsache im atesotge bat. Seit der Zeit schon, als dte Engländer in Pr«, toria ringerückt waren, «la später Lord Robert« de» Kriegsschauplatz ver lies! und den EoldgrubcN'Belellschiislen gellatiet wurde, ihren Nelrieb tlieil- wetle wteder auszunebmen. fing das Spekulanten«!»»» der Londoner Stock- ezchange an, den lttdasrikanllchen Minen ihr Interesse wieder zuziiwenden. >lü vor «i»tg«n Monaten dte Beniiüielnne,«versuche der holländischen Ne gierung bekannt wurden, setzte di« raiche Ausn>Lri4bewcguug der Minenkuric ein. doch war r- bemerkenswert!), wie lchnell diele Bewegung insolge uni- tangreicher Vettänse zuin Stillstand kann Di« gleiche Erscheinung tritt setzt bec dem Friedensschlüsse «in: aus der ganzen Linie »eigen sich >a!t auüjchlüb lich die Vertäuter. Nach der stetigen Sietgerung der letzten Wochen ruhte» aus allen Engagements bereits so beträchiliche Lewuine, dab der Medciuke zu nab« lag. di« »ach der Frtrdensdolschast z» erwartende Hacissesiimmung zu günstigen Nealtlationen zu benutzen. — Der gut« Ersolg, den die »ngn- rische MlUtardeiitonvernrung selbst vor Beendigung des TrairSvaallricgeü batle, lätzl daraus lchlleben. das; ähnliche Operationen nunmehr tin Zeichen deS Friedens umso leichter gelingen werden. Zwei Konvertirnngen scheinen nun m erster Linie in Betracht zu kommen und »war einmal diejenige, der im Jahr« l870 aiiSaegebenen ehemaligen S-proz,, setzt S' ,-proz. sranMschen Rente, und dann dieienia« der «-pro», italienische» Rente. Während die Konvettining der sranzünlchen Reine eine Angelegenheit des sranzösischen Geldmarktes bleiben wird, wird di« der italienischen Rente, welche aus S'/, 7« reduzlrl werden toll, an den lnternaiionalen Beldmarkt appelltrci. Nus dem Geldmärkte find wesentlich« Veränderungen nicht «in- getreten. Dägltch tälligeS Geld blted zu 2 angcboten und der Privat- dttkont hielt sich aut 2'/, "/»: es hat jedoch den Anschein, als nehme die Rachsrage nach Wechseln in Aolge vorthcilhastercr Verwenduna der slüssigen Mittel etwa« ob. Di« Inanspruchnahme der N « ichübank »um MvnatS- schlutz ist nicht allzu stark gewesen: dennoch ilt die Ueberdeckung der Nvtcu- umlaus«, welcher vor acht lagen »u konstatiren war, wieder verschwunden »nd statt dessen ist ein Betrag von 68'/. Mll. M. ungedeckter Noten in, Umlauf. Dte steuerst««? Notcureierve stellt sich mithin aut Mt'/, Mill. M «egen 3b1 Mill. M. in dertelbc» Woche des Vorjahre«. Diese Deräadcnmg ist in der Hauptsache dadurch hervorgeruftn worden, dab von den Gwo' Einlage» knapp er Mill. M. zurückgezogen «uroen. Nnwclenistch erhöhten sich die Anlagen in Wcchtel» und mc Lombard, sie belauscn sich gcgcnivsttig aus 7S8',. Will. M. <i. V. «tvh, MIN. M.>. Der Metallbestand erhäll sich troh der dicSnialigen Abnahme um 27 Mill. M. noch immer aus der respcüal. len Höbe von >072 Mtll. M. Aus dem oberichlestschen Wal-eisen markte dielt sich daS Geschält in der letzten Zeit durchweg in ruhigen Bahnen. Durch de» Umstand, datz die Merle des Rheinländer und Westfalen« in den Früh- jahiSnionatcn durchgängig aus höhere Preise hielten, als dies gegenwärtig der Fall ist, lässt sich schlirbcn, dab das Geschäst dort »icht mehr die birhir gezeigte Fettigkeit besitzt. Neue Abschlüsse komme» nur neck vereinzelt vor. doch sind die Wette noch recht auskömmlich mit Arbeit versehen, weil die durch die Verladungen erledigten Spezifilaitoncn durch neue erseht rvcrdcn. Für Feinsorten werde» noch immer achtwöchig» Liesersriste» verlang«, und wa« weiter das Wcrldvolle an dieser DlnUlache bleibt, ist der Umstand, dab die Produkte losort in den Verbrauch genommen werden. Droh derbescic- lügenden Beschäftigung lassen aber rnnner »och die Preise sehr z» wünschen übrig und decken zum Dbeil seht »och nicht einmal die ProdnltionSkosik». Ein kleiner Anfang znr Besserung machte sich aus dem Kohlenmarkt geltend. Der Versandt der Nuhttohtenzechrn erbbbte sich tm Monat Mai soweit, dab die vorgesehene Färber, und ErzcugtmgSeinschräukung nicht ganz etngehallen zu werden brauchte und dte Gelanimlergebntsse gegenüber dem Vormonat sich weiter bessern konnten. Immerhin hat die Kohlenvcrladiing zur Zeit noch nicht den Umfang angenommen, wie solcher in den letzten Jahre» um die'« Zeit zu verzeichnen war. was in der Hauptsache aus die Zurückhalt ung der grbberen Abnehmer zurückzulühren lein dürste. Der Optimismus, mit dem die Berliner Börse den AblSlub beü Frieden« aulgenommen hotte, konnte sich nur am ersten Tage der Berichts- woche behaupten, da die Wahrnehmung, dah London und Newyork daraus wenig oder gar nicht reagin«, di« Spekulation zu gröberer Zurückhaltung veranlahte, wodurch sich von Tag zu Tag gröber« Geschästsunlust und Schwäche bemerkbar »»achte. Die Kurse gaben säst allgemein nach dir aus einig« österreichisch« Wertbe, welche aus VettiaatlschuiigLintldungen ihre Steigerungen sortsetzen konnten. So gewannen Lombarden S- , -/» und Fraiizolen 3 >!h. Einen recht ansehnlichen Abstrich muhten sich da gegen TranSvaalbabn gesallen lassen, für welche angeblich Verkäufe für Wiener Rechnung ftattfanden: man wollte aber auch wissen, dah die eng lische Regierung eine ungünstige VerstaalichunaSoffcrle gemacht habe. Die leitenden einheimischen Bankpapiere, welche in voriger Woche ihren Werth- stand beträchtlich erböben konnten, bitsstei, ihre Kursgewinne zum gröhten Tbcil wieder ein. Ein« recht günstige Stiömung herrschte aus dem inter nationalen Rentenmarkle, aus welche«» «»Sbelonder« Portugiesen und Spa nier bei sehr lebhaftem Geschäst gröbere Kiirsavancci« erzielten. Ebenso henichte sür türkische Anleihen, durch Pariser Känse gestützt, feste Stimm ung. Für Montamvcrthc zeigte sich nur geringes Interesse und erlitte!« deren Kurse unter der allgemeinen Lustlosigkeit mehr oder iveniger Einbußen. Di« geschäftliche Belebung, welche an der hiesige» Börse im Anfänge der Woche sich geltend machte, lieh sich später z»»> grössten Tbeil völlig vermissen, da die Umsätze in den bisher bevorzugten Aktien der Ma schinen- «nd Fahnadsadriken sehr inlntinalc wurden. Nur ganz geringes Geschäst verzeichnen wiederum die Werth« der Brauereien. In den Aktien der Papierfabriken zeigte sich an einigen Tagen geringes Inlercss« sür Vereinigte Sirohstoss, ohne dah dieselben sich indes, veränderte». Auch Schleuhncr Ginüste waren im Ansang der Woche noch ein begehrtes Ob- jekt, wodurch dieselben noch einige Mark profitirtcn. DaS Geichäst in TranS- porlwerthen beschränkte sich nur aus beide kiesige Straßenbahnen, welche da- durcki grnnge Avancen erzielen konnten. Bankaktien veränderten bei geringen Umsätzen ihren Werthstand nur wenig!: eine Ausnahme bilden nur Leipziger Kredit, weiche eine Avance von 8 7, erreiche» konnten, und Dresdner Bank, welche im Zusammenhang mit Berlin tbre letzten KurSausdesserungen voll ständig abgcben muhten. In den Aktien der keramischen Branche traten Hirsch-Tafelglas in Verkehr, doch kamen nur gering« KurSschwank- ringen darin vor. Bon diversen Aktien waren Kattonnaaen-Industrie. ver schieben« Gardtnenaklim und Englische DtchcrbcilSzündcr. letztere mit einem Gewinn von 17 A bevorzugt. Be« BaugeiellschastSaktien wurden einige Mal« Dresdner Baugctelltchast ohne Veränderung aus dem Markte ge nommen. Der Anlagenmaiit blieb bei den« gcwöhnltche» Dnrchschnittv- geschäft ungefähr aus dein bisherigen Kursstand. — Wesentliche Kurv- Veränderungen kamen lm Laute dteter Woche vor bei: 3-proz. Demichcr NcichSanteihe S3 Itz (4- o.bü 7»), 3-proz. Preiih Konlolö 83 sst- v.7S 7,), «-pro,. Rumän Rente 83 7° <4- 1 Itzt. 2-proz. dergleichen 86 7- <4- ».so 7»>, Deutsch« Sirahenbahn lv4.7» 7° <4- 2 ',!>>. Dresdner Strahenbabn N3.K0 7» <4- 0.7» 7«>. Sächl-Böbm.Dampsichissabtt l6>.S0 7° <4- 7°>, Leipziger Krebst 177 7, <4- 2 7tz). Dresdner Bankverein >07,2S -z <4- 0.7S 7.t, Kur,-Genüsse >60 M. <4- S M t. Hasscröder 7S 7° <4- 2 7°>. Htlle K u. 0 >27.2b 7° l4- 8.2S 70. Lauchbammer >00 ",tz <4- >.7S 7°>. Seck >»6 7. (4- >.S0 7°). Döhlen >38 7. <4- 3.S0 7.), Berginani, 263 7° <4- 2 7>. Elckka «8 7- <4- > 7°), Mehlich 268 <4- 8.SO 7°>. Corona >>S2b 7« (4- o.-o 7°). Pctzbrauerei >30 7. <— 2.80 7«>. Hahnenbräu 80 7° <4- « 7°>. Melbner Ösen >01.60 7» <4- 2.70 70. Kar- tonnagen-Jndusstie 88.S0 7« (4- « 7«), Plauensche Spitzen >L5 7i> <4- 3 7>. Englisch« Stch-rb-itSzünder >87 7- <4- >7 7». VergletchSweüe folgen noch die Kurie von den hauptsächlichsten Aer- llner SpckutalionSwcrthen: Berliner Kune. Oesterr. Kceditaktien DtSkt. Commano. . Deutsche Bank . . Dresdner Bank . . Darmstäbler Bank . Bert. HdlSgel.-Anlh. Ostpreußen. . . . Lombarden . . . 31. Mai 7. Juni 2>7.«0 2>7.lv >88.<0 2II.2Ü X8.N0 >38,2» >S8.l0 >87.80 2>0.S0 >«7.2S «0.60 ibs.eo >«.S0 t».S0 Franzose» . . . . Bochumer Guhstabl. Dort»« Un-St-Pr. Harpener Hütten . Laurahüttr. . . . Norbd Llohd. . . Hamb -Amu. Packet Spanier . . . . lll.Mai 7. Juni «8,70 IS1.2S >98.60 x.oa >77.90 206.76 1I2.PÜ >>I.°0 79.80 200,76 >4.26 179. Sy 206.01, >10.60 >09,S0 80.80 Im Uebttaen Aiuetarn vettriiedenn AE. Sächsische Bodencrrditanstalt in Dresden. Die am 1. Juli 1902 fälligen ZtnSichein« der Hvpotbekcnpsandbricse Sen« ll, NI und IV werden nach einer tm Inseratenthetl vorliegender Nummer be findlichen Bekanntmachung bereits vom >0. Juni d. I. ab bei sämmtlichcn Psandortes-Vettauzsstellen etugelöft. -Erektra', Aktien aasallschast in Dresden. Dem »elchüsilbettcht entnehmen wir Folgende« : Dt- rückläufige Bewegung, in du first alle Zweig« du Jnbusme und de» Handel« schon «m vergangenen Iabre begriffen waren, har auch in dem VerichiSjahr« die Ergebnisse unserer Gesellschaft um so ungünstiger beeüiflubt, je länger sie andaucrte und je größere Kreis« mit du Zeit von ihr ergriffen wurden. Dt« Entwickelung ein« Reib« von UM«rn«»m„ngen, an denen wir tntereifitt sind, hat des- halb den Erwartungen nicht zu entsprechen vermocht, dte man unter nor malen Verhältnissen an st« ,u knüpfen berechtigt gewesen wäre. Uns« Elektrizitätswerk und dte Straßenbahn in MUKlhaulen in Thüringen haben wir an die .Lonttnenlale Gesellschaft für elektrische Unternehmungen- in Nürnberg «um vuchwetth« verkauft. In Anrechnung aus den Kaufpreis i haben wir 1 500 yoo Mk. unserer Aktien zum Pr-ti« von 900 000 Mk. zurstck- erworben. von dem hierdurch entstandenen viichgrwmn von 800 000 Mk. I stird rooooo Mk. für Abschreibungen aus Effektenkont», »so voll Mk. zur Dvesdnev Nachvichten. L5S. Seite A- Som»tag. 8. Juui 18UL
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