01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 10.08.1920
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- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-08
- Tag1920-08-10
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G4. Iahrzan-. S0S. Dien»r«g^ IS. Augusl ISLS. <vncht»n«hrift! »xchrich«»» Uirniprecher-Saimnitnummir ».».1« Mur lür Nachtzesprilch«: »00«. ln Dr«»»« u. Dorortru dri «i-lich »wetm-I.Lukagun, monail. 8.» M-. virrirljiltzr- ^"aUA5^ vvkvuyk >tch iszco«.. durch »P»8 d«II»,l. porimal. Versand mono«.»«., ,i,n»ljsj!rl. >8 «. 37 inm drei!« 3»il» 2 M. ,»m»rLI. I spolita e a«.- DorauA Di, I ip»vio» 37 »um drrii« Z»il» 2 W. Aul E«mM»nan»rig»n, Anzei^n r ÄklztzttlöN-^lktzlltz. 8ikllei>. u. Wod»un,»m»k»I, sspsliia« A». und DerkLusc 2S«'» Dortuübplühk 0 o " > i«ts. Au,w<k«.*ÄlrL«e»^.'v»rauÄi«iadlung. a>n»»lprei»d.'vorabe«ddlali^2> laut aIi«AVf. Machdnick nur mit -«uLch« (,Dr»«»«« piUiM. — UnverkmM« Schrift»!»», ««d« ntchi -acst>-wa»N. Schriftleilun- und L»uptgeichftft»ft«>« »,rir»ftr,k» «,«0. Druck u. Verlag von arisch ck A,ich,r»i in Dl«»«», Vv«ch«ck.Ul»ct, ,»»»» 0-ft^ft. -^ususl ^örslvr ^Iü§el, Pianos il-VIssTH (Ls.) LSR" VsfllsuklollLi: vfsscjsn-/^., Wsissnksussli'sks 8, Üen1sLl-7ksLlvs-ps58Lge. Rußland lehnk Englands Vorschläge ab. Direkle Verhandlungen mil Polen. Parig, 8. Aug. Nach einer Havasmeldung ans Hqthe hat die M.Skauer Sowjetregiernug die eng lische» Vorschläge endgültig abgelchnt. Man berichtet» das, die polnischen und die bolschewistischen Dele gierte« sich am Mittwoch in Minsk tresscu werden. Es sei »arznzieheu, das, die Bolschewisten und die Pole» sich unter sich allein verständigen. fW. T. B.s London. 9. -lug. (Reuter.) Ein drahtloses Telegramm aus 'wioscau an die euzliichc Negierung besagt: Die polnische Regierung teilt mit, daß sic bereit sei. Delegierte nach MinSk zu entsenden, »m einen Waffenstillstand und Borfrieden a ü z u s ch l i c ß c n. Die bolschewistische illegierung ist deshalb der Ansicht, daß das von den Alliierten verfolgte Ziel, nämlich die Einstellung der Feindseligkeiten uud die Herstellung sreundschastlichcr Beziehungen zwischen Rußland und Polen, aus der Grundlage voller Unabhängige seit Polens am schnellsten und einfachsten durch u nmilte 1 - bare Verhandlungen erreicht werden würde. Am Schlüsse des Telegramms gibt die bolschewistische .Regierung der Ueberzcugung Ausdruck, die Alliierten würden an erkennen, daß die von 'Gien augestrcbten Ziele aus der de- vorsteheudcn Konserenz in Minsk vollständig erreicht wer den würden. Polnische Bereitschaft zu Verhandlungen. Kopenhagen. 9. Aug. In dem drahtlosen polnischen Tele gramm. dessen Aufnahme dir Moskauer Funkeustation zu nächst verweigert hatte, heißt es nach Mitteilung der pol nischen Regierung. In ihrem Bestreben, alles zu tun, was in ihrer Macht steht, um dem Kriege ein Ende zu bereiten, ist die volnische Regierung bereit, den Vorschlag der Sowjet-Regierung anzunehmcn und Delegierte nach Min Sk zu entsenden, uz» gleichzeitig über den Prä liminarfrieden und den Waffenstillstand zu verhandeln. Tie polnische Regierung glaubt ans Grund der Ablehnung der Sowstt-Regiernng, einen regelrechten Waffen stillst and abzuschliestc», das, sie die Pflicht hat, zum mindesten zu ver langen. das, alle aggressiven militärischen Opera tionen von beiden Leiten von Beginn der Verhandlungen an abgebro ch e n werden. Die polnische Regierung ist be reit. Frieden zu schließen auf der Grundlage gegenseitiger Anerkennung des uiibestrittcncn Rechtes der Nationen auf Selbständigkeit. «ussisch.rumänische Verhandlungen? Paris» 7. Aug. Nach einer Havas-Meldrrng bat die Lowiet-Negierung einen Funkipruch an die rumänisch« Regierung gerichtet, wonach sie sich be reit erklärt, Verhandlungen anfzunehrnen, um die noch schwebenden territorialen und politischen Fragen zu lösen. Die Sowjet-Regierung schlägt als VerhandlnngS- vrt Charkow vor. Wettere Ersolge -er Russen. (Eigner Drahtbcrlcht der „D r « S d n. Nachrichten".) Gens» 9. Ang. Der „Matin" meldet am Sonntag ans Warschau: Die Polen haben am Sonnabend auch Sokol- now an die Russen verloren. Der Brückenkopf von Sadowo ist nach hartem Kampfe von den Polen geräumt worden. Gens. 9. Aug. Der „T-emps" meldet: Die Russe» haben den Uebergaug über den Narew forciert. Rozan ist von russischen Vortrupps beseht worden. Zwischen dem Narew und Bug ist eine neue russische Armee im Vorrückeu. Warschau. 9. Aug. (Havas.) Es werden starke bolschewistische Lruppentonzentralioncn vor Warschau im Norden der Stadt gemeldet. Man erwartet einen wcit- ausho lenden Angriff der Roten Truppe», um den Vormarsch aus die Hauptstadt zu versuchen. lW. T. B.t Englische Geschwader in der Ostsee. Kopenhagen» 9. Aug. Aus Göteborg wird gemeldet. Hier wurden mehrere Geschwader der englischen Flotte im Kattegatt mit dem Kurse nach Osten ge sichtet. Das Ziel ist angeblich Reval. Die englischen Gewerkschaften sür Polen. 'Eigner D r a h t b « r l ih t -er „D r e S d ». St a ch r j ch t e »".I Rotterb»«. 9. Aug. „Dailn Mail" meldet, daß -ic Trade Union den Antrag der Londoner Abteilung des Radi kalen Arbeiterbundcs, die Arbeiter aufzufordcrn, sich im Kampfe Sowjet-Rußlands mit Polen gegen die Unter stützung Polens zu erklären und die deutschen Arbeiter in ihrem Widerstand gegen Truppentransporte nach Polen zu unterstützen, gegen vier Stimmen abgelchnt hat. Uebcr de» Antrag der kleinen radikalen Gruppe wurde nicht einmal :n eine Beratung eingetrctcn. yran-öslsche Besetzung -es Korridors? Genf» 9. An«. Wie der Pariser Berichterstatter des „Lnoner Proges" versichert, denke man in Paris allem An scheine nach an die Absendung einer Armee zur Be setzung der Stadt Danzig und des sogenannten Wcichjcl- boulevardö (!). nicht nur um Polen Hilfe zu bringen, son dern vor allem um Deutschland von Rußland zu trennen. Dr. Wirlh über -ie Lage. > Frankfurt, st. Aug. Der ReichSfinanzministcr Dr. Wirtb behandelte heute auf einer Konferenz der Zentrumspartei eine Reihe wichtiger Fragen der äußeren und inneren Politik. Im russisch-polnischen Kriege müsse Deutschland ruhigesBlut und un bedingte Neutralität bewahren. Es habe keinen Anlaß, sich für den französischen Kapitalismus in einen Krieg zu stürzen. Anderseits könne man aber auch nichts Gutes vom Osten erwarten. Jedenfalls könnten die in fran zösischen Zeitunoen genannten phantastischen Summen von Deutschland ganz unmöglich gezahlt werden. Die Lage im Innern gebe der äußeren an Schwierigkeit und Gefährlich keit nichts nach. Bei einer Sabotage der Einkommensteuer, wie sie bereits mehrfach versucht wurde, sei der Zusam menbruch unvermeidlich. <W. T. B.) Der parlamentarische Enlwassmmgsbeiral. Berlin, 8. -lug. In dem parlamentarischen Bei rat» den der Reichstag der Entwaffnungs-Kom mission zur Sette stellte, ist der Vorsitz dem Abgeordneten Brüntnghaus von der Deutschen Bolkspartci über tragen morden. Der stellvertretende Vorsitzende ist Zcn- Irumsabgeordnctcr Hofmann und bas Amt des Schrift führers ist dem unabhängigen Abgeordneten Rosen selb übertragen morden. Delagerungszuskan- im Saargeblel. Frankfurt. 9. Aug. Die „Franks. Ztg." meldet: Am Sonnabend wurde ohne sede Ursache der verschärfte Be lagerungszustand über das ganze Saargebiet ver hängt. Die Negierungskommission ordnete gegen eine ganze Reihe politisch mißliebiger Personen Haussuchungen und Verhaftungen an, hauptsächlich gegen Angehörige der Presse. Der Vertreter des Daarlandes in der Rcgterungö- kommission. Herr v. Boch, legte zum Protest gegen die Behandlung der ganzen Ttreitangclegenheit sein Amt nieder. Oesterreich vor dem Postslrelk. Wie«, 9. Aug. Die Montagsblätter bringen Einzel heiten über den Streik der Telegraphen- und Tele- phonb« amten, der heute mittag ausbrechen soll, und dem sich morgen auch die Postbeamten anschlieken wollen. Die bisl>crigen Verhandlungen mit den Ver- tretern des Staatsamtes waren ergebnislos, da die meisten Re-ckerungsmitgliedcr nicht in Wien weilen. Mne grotzdeulsche Bolksparlei ln Oesterreich. Mion, 8. Ang. Heute fand hier die Konstiinternng der Großdeutschcn Volkspartei statt, zu der sämt liche Länder Deutschöstorreichs Vertreter entsendet hatten. Die Frauzosenwttlkür in Wiesbaden. (Eigner Drahtberiikit -er „Dreödn. Nachrickitc n 'j Wiesbaden, 9. Aug. Die im D c m o n st r a t i o n s - streik gegen die Franzosen befindlichen Straßen bahner der Wiesbadener Linie haben gestern dem französisch:,, Kommandanten die Forderung auf Haftent lassung zweier mit Gefängnis bestrafter Schaffner gestellt. Der eine munde wegcn einer Aeußerung über die im Schloß gehißte Fahne zu acht Monate» und der andere zn vier Monaten Gefängnis verurteilt, weil er beim -lbschellcn einen Offizier mit dem Ellbogen gestreift hatte, worin dieser einen tätlichen Angriff erblickte. Die Bevölke rung, die durch Flugblätter über die Ursache des Streiks unterrichtet ist, nimmt Partei für die Straßen bahner, die mit der grüßten Langmut die heraus fordernde Behandlung durch die französischen Soldaten und Zivilisten ertragen hatten. Wird der Forderung der Straßenbahner nicht statttgegeben. so schließen sich die Arbeiter des Städtischen Gas- und Elektrizitätswerks dem Streike an. Die belgische «nls Hädigungsfvrderrrng. (Eigner Drahtbericht acr „Dreson. Nachrichten".) Brüssel, 9. Aug. Die Alliierten haben Belgiens Entschädigung aus mindestens 10 Milliarden garan tiert, die Deutschland zahlen soll. Brüssel, 9. Ang. Das Wirtschaftsministerium kurt be kannt-gegeben. daß die Quantitäten der von Deutsch land zu liefernden Kohlen nicht alle von der bel gischen Industrie gebraucht werden, so daß eine größere Menge für Hausbrand verfügbar sei. Diese Kohle soll nun an die Kohlenhändler in Belgien abgegeben werden. Und Tausende deutscher Arbeiter werden durch -ie Kohlennot deutscher Industriebetriebe arbeitslos! Die gewattsamen Aushebungen tnDeuifchbShmen In D e u t sch b ö h m e n, namentlich in der Ascher Gesend, werden jetzt regelrechte Treibjagden auf die deutschen Gestellungspflichtigen seitens der tschechischen Soldateska verübt. In Asch wurden sic, so weit sic nicht geflüchtet waren, von den Patrouille» nachts ^8 Uhr aus den Betten geholt. Die meisten Gestellungs pflichtigen konnten nach Bauern oder Sachsen entschlüpfen. Die Straßen zeigen das Bild militärischer Belagerung. In Asch sind daö Post- und Tclegrapl>enamt, die poli tischen Verwaltungsgebäude, das Gericht und der Bahnhof militärisch besetzt. Der Minister des Innern lehnte jede Verhandlung ab. Infolgedessen hat sich der General streik «ochverschärft. gur Arbeilslosen-Deb aile im Reichstag. Von Dr. I. W. Reichert. M. d. R. Es ist zweifellos bedauerlich, daß diese wichtige Frage erst z»m Schluß des jetzigen Tagungsabschnittes zur Be sprechung kam, denn viele Abgeordnete hatte das Ferien fieber dermaßen stark ergriffen, daß die Redner vor fast: leeren Bänken sprachen. Insgesamt genommen wurden gute Vorschläge gemacht, und es wird zweckmäßig sein, in dem Ausschuß sür Volkswirtschaft und dem für soziale Fragen die Angelegenheit weiter zu erörtern. Im übrigen arbeite« der Ncichswirtschaftsrat ständig daran, so daß die Regierung allen Anlaß hat, sich des Schicksals -er Arbeitslosen anzu-- nchmen. Meine Anträge, die sich auf diese Frage beziehen, be schästigen sich mit der Förderung der Ausfuhr mittels eines, Abbaues der Anssuhrabgaben. und aus der anderen Secks fordern sie die Beschränkung der Einfuhr aller Waren, dis im Inlande hergesteilt werden können. Auf diese Weise müssen wir meines Erachtens unbedingt für eine Erhaltung and Mehrung der Arbeitsmöglichkeit sorgen. Zu diesen Nußenhandcisregelung muß eine zweckmäßige inländische! Prvdultionspolitik kommen. Hierbei verspreche ich mir oon üer Selbsthilfe der Wirtschafter fast noch mehr, als von beb so vielfach angernsenen Staatshilse. Voraussetzung ist aller dings, daß sich andere Auffassungen hinsichtlich des Slreik- rechls und der Arbeitspflicht als bisher durchsetzen. Die unabhängigen Redner haben die Gelegenheit zu einseitigen Agitationsreüen im Sinne der Verwirklichung des Sozialismus weidlich benutzt. Dabei erhoben sie gegen die Unternehmer den Vorwurf der „Sabotage", „der kapi talistischen Unfähigkeit uled Oberflächlichkeit". Die Beweise für diese der Unternehmcrwelt entgcgeugeschlcuderten Vor würfe sind die Radikalen schuldig geblieben. Von Still legungen oder BetriebSeinschrälikungeil, die angeblich ledig lich aus Profitsucht erfolgt sein sollen, rau» gar keine Rede st,». Wenn gewisse Betriebe, z. B. im Ziegcleigeiverde, ab gebrochen worden sind, so ist das selbstverständlich zu be dauern, namentlich wenn das Ausland sich derartige Ein richtungen zunutze macht. Allein jedes Kind weiß, -aß der Kohlenmangel so ungeheuer groß ist, das; eben nur ein Teil der industriellen Anlagen in Betrieb gehalten werden kann, daß viele Werte zu Ruinen verfallen müssen, wenn kein Kapital vorhanden ist, sic zu pflegen. Daher ist cs nicht verwunderlich, daß man, um überhaupt etwas zu retten, in einzelnen Fällen zu einer Verwertung von Betriebseinrich- stmgen übergegangen ist. Jeder Latz der scharfen Kritik der unabhängigen Bcr treter über das kapitalistische Deutschland erinnert immer wieder an das kommunistische Rußland. Dort sind die bei uns nur einzeln ausgetretenen unerfreulichen Erscheinungen in der Industrie so allgemein, daß man non einem Zusam mcnbruch fast aller Industriezweige sprechen lau». Das ist der beste Beweis dafür, daß man mit sozialistischen Rezepte» im Wirtschaftsleben nicht vorantommt, und daß cs eine gesunde kapitalistische Wirtschaftssührnna immer noch besser macht und zu allen Zeiten besser machen wird, als der So zialismus. Die Kritik der Unabhängigen ist negativ. Sie haben während der ganzen Revolution nicht einen großen Gedanken anfzuweise», wie er z. V. in der ArbeitSgemein schalt der Arbeitget>er- und Arbeitnchmervcrbände vor uns steht. Mag man auch nicht alles billigen, was in dieser Arbeitsgemeinschast geschieht, so muß man doch anerkennen, daß die dort wirkenden Männer die großen Grundprvbleme linfercr Wirtschaft schon uvr Jahr und Tag erlannt haben. So ist bereits vor l'z Jahr in der Arbeitsgemeinschaft der großzügige Plan der Steigerung der Kohlenförderung durch die Gründung von zahlreichen Bergarbeiter-Heimstätten bc handelt und insolgrdcsstn gesetzgeberisch verwirklicht worden. Für Dresden ist besonders interessant, daß der Un abbängigc D i ß m a n u, der Führer des freien Metall- arbeitcrverbandes, erklärt bat, die Metallindnstricllen Dves dens trieben Lohnabbau, und beunruhigten auf diese Weist die Dresdner Arbeiterscinrft. Ans eine telegraphische Anfrage beim Verband der Metallindustriellen in Dresden habe ich sofort folgende Mitteilung bekommen: „Behauptung Dißmanns unwahr. Von Lohnabbau keine Reoc. Nur gesetzliche Steuerabzüge. Bitte, nach drücklich Beweise von Dißmann verlangen. Uebrigcns streiken einige Betriebe, weil Forderung ans Uebcrnahme des Steuerabzugs abgelchnt." Ferner nimmt der Abgeordnete Dißmanu die neuer liche Preissenkung auf dem Eisenmarkt als einen Erfolg des Wiedereintritts der unabhängigen Metallarbeiter in den Eistnwirtschastsbuud in Anspruch. Das scheint mir dock» eine schlechte Bemäntelung -des Verhaltens des Stick! gartcr Verbandes zu sein. Tatsache ist, daß dieser Ver band wegen seiner grundsätzliche» Gegnerschaft gegen die Arbeitsgemeinschaft sich lange nicht a» den Arbeiten des Eisenivirtsckmstsbundes beteiligt bat. Nun mußte der Ein tritt irgendwie begründet werde». Daher behaupten jetzt die Unabhängigen, sie hätte» die Eistnivirtschast gerettet. Demgegenüber muß fcstgestcilt werden, -aß die Preissen kung schon lange vor dem Eintritt der Unabhängigen zu beobachten nmr. Tic Preissenkung ist also keine Folge der langwierigen Beratungen, die nencrdings, seitdem der Stuttgarter Metallarbeitervcrband sich wieder im Eisen- wirtschastsbund betätigt, häufig die Form -er scharfen Ver handlungen im Reichstag annehmen. Die Preissenkung ist vielmehr -ie Folge der natürlichen Entwicklung -es Eisenmarktrs «nd der Eiscnwtrtschast, -ic infolge der Besserung bcr deutschen Valuta nicht mehr so stark durch das Anölandscrz belastet wird. ES ist außerdem eine Folge der Umkelir in der Etstnspeknlation in Dcickichland, die einen große» Umfang angenommen hatte. Nicht zu letzt ist es eine Folge der Zurückhaltung der Käufer uckti neuen Airfträgen und Bestellungen.
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