02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.04.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130409026
- PURL
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- OAI-Identifier
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-04
- Tag1913-04-09
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Dies«» Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» al» Hdenä-Hurgade plgefteM. «ichrend e» die Bost Monnenten am Morgen in einer Sesamtaurgade erhalten. S7. Jahrgang. Fä 97. Bezug« »Gebühr ,tekt«l>il-rl. fllr Der». Len det täglich zwei maliger Zuttaaung <on Sonn- und Mmilage» nur einmal» r,i»o M. durch ouewiiriigeitom. mlsitonäre bt»3,l»0M. Bet einmaliger Zu stellung Lurch die Polt i»M, lohne Bestellgeld», «uoland: Oester. reich-Ungorn »,4L Kr., Schweiz d.LL grl»., Italien 7,l7 Lire. — lachdruck nur mit deutlicher Quellen- angab« l..Dre«dncr Nachr.»,zulWg.-Un. oerlangi« Manulkripie weld.ntchtausdewahrt. 2' N> Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von Liepsch 6c Rcichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstraste 28M. Mittwoch, !». April l!»l:l. Anzeigen-Larit. Annahme oon Null»«, digungen di» nachm u Uhr. Sonnlag» nur Marienstrah» 3« oon ,1 di» >/» Uhr Die »inlpaliig« Zeile (eiwa N Silben» »0 Pi., die ..weiipallige Zeile au, Tuileite 70 Pi, di, zweispali. Rekia,„ereile >.d0 M.. Aamtlten Nachrichten au« Dreo- den die einspait. Zeile Ld Ps. — In Num mern nach Sonn und Feiertagen erhdhie, Tarif. — Auswärtige Auitrilge nur gegen Vorau»bezahiung - IcdeiBelegblaitlOPf. kill' vrunüMvIwsntAttssi'iiiiiiiii» asvli VomIiM «iss Ilsts« rri Vrssüvii ertrgo Losev. vinistischcn Stimmung in Frankreich, die Bedrohlichkeit der stürmischen allslamischen Begeisterung in Nustland, die im Grunde nichtssagenden englischen Höflichkeiten: all das fand durch seinen Mund eine überaus treffende Kenn zeichnung." Tie „Tägl. Rundschau" schreibt: Gestern war der Reichskanzler womöglich noch sachlicher, noch vorsichtiger als sonst. Es schien, als wolle er jeden möglichen Wider spruch von vornherein nusschliestcn. Wir glauben, das, die stiebe beruhigend aus die Weltlage cinwirkcn und uns in ihrer Ehrlichkeit und guten Gesinnung Freunde werben wird. Tic „Boss. Ztg." hofft, das, wir um Skutari ebenso wenig unser Verhältnis zu Rußland endgültig zu brvuillicrcn wie zu einem münnermordenden Kampfe aus- zuzichcn genötigt werden würden. Tie „M a g ü. Z t g." sagt: Herr v. Bethmann wird nie ein blendender Redner sein, dennoch gehört er zu den Persönlichkeiten, die man hören m n s, und lesen kann. Sicherlich, er reißt nicht hin. er amüsiert auch nicht. Leine Reden bieten keinen rein ästhetischen, viel eher einen ethischen Genuß. Er verfügt über eine Eindringlich keit des ehrlichen und festen Charakters, die alles andere als kaltherziges Burcaukratcntum ist und die den, der Ohren hat, zu hören — und guten Willen, sich über zeugen zu lassen —, wohl z» überzeugen vermag. Tie „B a >i r. Staatsztg." schreibt: In Rußland sind Kräfte wirksam, die im Taumel eines überhitzten Pan slawismus bereit sind, alles zu wagen und vor nichts zurückzuschrcckcn. Von der Macht dieser Bewegung haben uns die Wcchsclfällc der allerletzten Zeit wiederholt eine Probe gegeben. Wenn in ihrer Gesamtheit auch nicht unbe denklich. so geben diese Verhältnisse Deutschland keinen An laß zur Furcht. Wohl aber bergen sie für das deutsche Volk die Mahnung, die ihm innemohende Kraft zur rechten Zeit zur Entfaltung zu bringen, und dadurch nicht minder den Frieden, wie seine eigene Stellung zu sichern. Die Mittel, durch die dies geschehen soll, unterstehen der Beschlußfassung des Deutschen Reichstages. Mag die kommende Prüfung der Wehr- und Deckungsvorlagcn noch so gründlich, mag die Kritik an Einzelheiten der Entwürfe noch so eingehend, mag die Haltung der bürgerlichen Parteien gegenüber dem einen oder andern Teil der Vorlage noch so ablehnend sein, so wird sich eine Mehrheit z u s a m m e n s i n d e n, die das angcstrcbtc Ziel für groß und bcdeutengsvoll genug hält, um seiner Erreichung zuliebe sich auf dem Boden gemeinsamer vaterländischer Interessen zusammcnzuftndcn. Das „Verl. Tagebt." hebt hervor, daß der Reichs kanzler ohne Glanz, ohne neue Gedanken und ohne unbe kannte Wahrheiten zu enthüllen, aber mit dem Tone des ehrlichen Mannes über unser Verhältnis zn Rußland und Frankreich sprach. Wo er vom französischen Volke, seinen großen und guten Eigenschaften, von dem Friedcnswunschc der Mehrheit und von der aufreizenden Haltung einer Minderheit redete, unterschieden sich seine Worte in ruhiger Abgcwogenhcit angenehm von einer Sprache, die das empfindliche sranzüsischc Nationalgefühl reizr. Der „Vorm." erdreistct sich, folgendes zu bemerken: „Man merkt cs dieser stiebe an. daß sie gegen die bessere Uebcrzcugnug des Redners selbst gehalten wurde. Denn alles Wesentliche, was der Kanzler sagen mußte, spricht »legen seine Schlußfolgerungen, und nur mühsam sind einige Schatten dem Bilde beigcsügi, das Herr v. Bcthmann-Holl- wcg von der internationalen Situation Deutschlands ge geben hat." — Gegen eine derartige unqualifizierbare An zapfung braucht Herr v. Bethmann-Hollmcg nicht in Schutz genommen zu werden,- sie richtet sich selbst. Ter Eindruck in Oesterreich. Tie Rede des deutschen Reichskanzlers Hai in Wien durch ihre überaus klare Darstellung der euro päischen Vage den tiefste» Eindruck gemacht. Mit aufrichtiger Befriedigung entnimmt man wieder ans der Rede, daß Tcutschlanä sich in der durch den Valkankrieg entstandenen Krisis st cts ans einer Linie mit O e st e r r c i ch - U n gar» bes n n de n habe. Dabei emp findet man cs mit lebhafter Gcnngtniing. wie der Reichs kanzler ans die im Dreibünde gegebenen Frie densgarantien hinwei st und ausdrücklich betont. Deutschland mache die Wehrvvrlagc nicht, weil es den Krieg, sondern weil cs den Frieden haben wolle. An leitender Stelle schreibt die Wiener „Ne n c Freie Presse": „Tic ernste stiebe des denischen Reichskanzlers wird noch lange nachwirkcn. Er Hai über die Aussichten der Kriegsmöglichkeit in der Zukunft mit einem Freimut gesprochen, als wollte er, daß das deutsche Volk dieser Ge fahr geradeaus ins Gesicht sehe." An anderer Stelle schreibt das Blatt anscheinend inspiriert: „In hiesigen diplomatischen Kreisen erblickt man in der Rede des deut schen Reichskanzlers eine ernste Mahnung an alle jene Parteien und Personen, deren Bestreben dahin gehl, Europa vor die Gefahr ernster Verwicklungen zu bringen. Ganz besonders fällt der Ernst, der beinahe pessimistische Ton auf, mit dem der Reichskanzler mehr als einmal non der Möglichkeit eines Krieges spricht. Es geht ans der Rede hervor, daß Deutschland entschlossen ist, die Politik des Bundesgenossen Oesterreich» Ungarn, solange es auf diplomatisch friedlichem Wege geht, wenn dieser aber unmöglich wird, auch auf militä rische Weise zu n n t c r st ü tz c ». Mehr als vierzehn Tage sind vergangen, seit Europa durch den Mund der Bot- schaftcrrcnnion klar und deutlich seinen Willen dahin aus gesprochen Hai, daß Skutari albanisch wird, und noch immer setzen Serbien und Montenegro ihren Widerstand fori. Wenn nun ihre Hintermänner daraus spekuliert haben, daß Deutschland unter Umständen nicht bis zu den letzten Konscguenzcn der Vundestrcuc gehen werde, so ist die Rede v. Bcthmann-Hollwegs danach angetan, alle diese Spekulationen ein für alle Male zn vernichten." Stimmen der italienischen Presse. „P v p o l o Romano" schreibt: Die Rede des deut schen Reichskanzlers wird sicherlich mit der Rede Grcus im englischen Unterhaus»: einen heilsamen Einfluß auf die politischen Kreise Europas üben und zur schnelleren Her beiführung des Balkanfriedcns beitragen. — Die „Vita" erklärt: Die Kanzlcrrede atmet friedlichen Geiß. Keiner der Vorgänger des Reichskanzlers hat aufrichtiger seine Absicht gezeigt, einen Konflikt mit Frankreich zu ver meiden. „Vita" schließt mit dem Ausdrucke der Genug tuung über die Erklärungen des Kanzlers bezüglich der Verbündeten Dcnischlands, ans denen hcrvorgehe, daß die völlige Intimität zwischen Italien und Deutschland ivicdcrhcrgcstellt sei. Das englische Urteil. Tic englische Mvrgcnprcssc bcgcitct die Rede des deut schen Reichskanzlers zwar mit kurzen, aber lobenden Kommentare n Ter „Dailn Telegraph" bezeichnet sic als „frei mütig und furchtlos und als „eine der bedeutendsten offi ziellen Erklärungen der führenden Siaatsmänncr EuropaS". Die Rede ist zugleich eine Warnung und eine Ehrerbietung, sic zeigt klar, wie sich die »cropäischc Politik durch die letzten Ereignisse gewandelt Hai. Bisher hielt man das türkische Reich für das östliche Bollwerk des Drei bundes. jetzt triumphiert dort der panslawistischc Gedanke, Der König nahm heute mit dem Kronprinzen an der Feier teil, die ans Anlast der 25». Wiederkehr des Tages statisand, an dem der König die Führung der 7. Kompagnie des t. V e i b - G r c n a d i c r - sti c g i - m cnts N r. l tu» übernahm. Der Neichstaa setzte heute die c r st e L e s u n g der Wehrvvrlagc fort: zuerst sprach der »ationallibcrale Abgeordnete Tr. Basier m a n n. Die st! e d e des Reichskanzlers hat in Wien und Nvm tiefen Eindruck gemacht,- die englische P r esse begleitet die Rede mit kurzen, aber lobenden Kommentaren, wahrend die französische Presse die Notwendigkeit militärischer Gcgenmaßrcgeln betont. Prinz-Regent Ludwig von Bauern svendcte MM Mark zur Ausgestaltung zweier V c t e r a n c n - Er hol u n g s h c i m c. Der Großherzog von M c ck l e n b u r g - S ch w c ri n wird zur Regelung der V c r f a s s u n g s f r a q c auf den i>. Mai einen außerordentlichen Landtag nach Schwerin einbcrusen. In London wird vorgeschiagcn, die Blockade ans Albanien anszndehncn, falls sich Montenegro dem Wunsche der Großmächte nicht fügt. .Zwischen serbische n und türki s ch cn Truppe n haben neue Kampfe stattgefnnden. Sie Kanrlerrede. Deutsche Preßstimmcn. Ter „V c r l. Lokalan z." bemerkt: Der Reichskanzler sprach es nicht direkt ans, aber es war doch ans seinen Worten zu entnehmen, daß er zurzeit mit einer unö un mittelbar angehenden Friedensstörung eher von seiten der französischen Chauvinisten, als von seiten der russischen Panslawisten rechnet. In der ,.K r c u z - Z t g." heißt cs: Mit dem Hinweis auf das in Frankreich durch die eigenen militärischen An strengungen und die türkischen Niederlagen entstandene Ge fühl militärischer llcbcilegcnhcit und die darin liegende, schon von Bismarck gekennzeichnete Gefahr für den Frieden gab der Reichskanzler ein neues gewichtiges Argument für die geforderte Verstärkung unserer Rüstungen. „Deutsche Tngcsztg.": „Das Ausland wird, wenn cs unbefangen urteilt, dem Kanzler nachsagen müssen, das; cr kei» verletzendes, tein scharfes Wvrt gesagt hat und das; das, was er sagte, nicht nur vom Standpunkte des Deutschen Reiches, sondern auch von dem jedes selbstbewußten und krafibewnßlcn Staates eigenllich selbstverständlich war. Einer Politik, die diese Worte immer nach allen R i ch t u n g e n und in allen Fällen in die Tat nmsetzt, werden wir gern und freudig folgen." „Mein.-Wests. Ztg": „Der heutigen Kanzlcrrede kann man nachrühmen, das; sie eine übersichtliche und klare K c nn z c ich« n n g der heutigen europäischen po litischen Lage und der Beziehungen des Deutschen Reiches zu den Nachbarstaaten darbiclct. Tie Schwierigkeiten,die sich sür den deutsch-österreichischen Bund aus derNeuordnung der Dinge aus dem Balkan ergeben, das Slusflainmcu der chan- Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof- tbeatcr. Die Besetzung von Friedrich Hebbels „Geno veva", die Sonnabend, den Ir'. April, außer Abonnement zum ersten Male im Königlichen Schanspielhans a»k- gesührt wird, ist die folgende: Genoveva: Fräulein Trcßnitz, Psalzgraf Siegfried: Herr Mehner!, Goto: Herr Becker, Katharina: Frau Firle, Die alte Margarethe: Frau Bardou-Müllcr, Drago: Herr Müller, Kaspar: Herr Wahl- berg, Konrad: Herr Opel, Balthasar: Herr Lewinsky, HanS: Herr Felde», Edelknecht: Herr Dietrich, Der tolle Klaus: Herr Meyer, Alter Jude: Herr Fischer, Ein Maler, Herr Weinmann, Ritter Hiidebrandi: Herr Deitmer, Ritter Tristan: Herr Eggerih. — Es wird nochmals darauf hin- gcmiescn, daß die an diesem Abend ausfallende Abonne- mentsvorstellung ans Donnerstag, den 10. April (»Iphigenie auf Tauris"j, verlegt wird. Königl. Opernhaus. In der gestrigen ansvcrkausten Bolksvorstclliing der „Lustigen Weiber von Wind sor" sang Elln Gladitsch vom Elberfeldcr Stadt- thcater die Frau Fluth aus Engagement. Es ist bereits mehrmals an dieser Stelle auSgcfnhrt worden, das, eine tüchtige Kolvratnrsonbrcttc dem Ensemble dringend zu wünschen wäre. Die lebendige und im Spiel allerliebste Schelms», die die Gastin aus ihrer F-ran Fluth machte, läßt vermuten, das, die Künstlerin auch eine recht artige Rosine ist, und wenn man noch etwas tun wollte, um das Talent der Sängerin voll ansznprobicrc». so wäre für eine lang vcrmißic Ausführung des „Barbiers von Sevilla" stark cinziltrctcn. Elly Gladitsch verfügt über eine sehr leicht be wegliche. Helle, im Timbre außerordentlich angenehme, echt weibliche Sopranstimmc. deren bestes Gebiet ohne Zweifel die höhere Mittellage ist, der aber auch Kolora turen in der zweigestrichenen Oktave flüssig und rein ge lingen. Hin und wieder stören Töne, die nicht ganz fest- sitzen; aber da ließe sich wohl noch ausbcsscrn. Bor allem scheint hier eine natürliche Vühncnbcgabung für das Svu- brettcnfach in der erfreulichsten Blüte zu stehen. — Die Vorstellung ging sonst in der gewohnten Besetzung vor sich und belustigte das Publikum, das nur pünktlicher er scheinen möchte. 6. L. -r* Der Bachvcrein gab ein Kammerkonzert mit Orchester. Es wurde cingelcitet durch das Tripeltonzert in a für Klavier, Flöte und Biolinc. in trefflichem Zu- sainmcnspicl dargeboten durch Komtesse Wcra Z e d t w i h. Phil. Wunderlich und Gertrud Matthaes. Um rahmt von den kraftvollen Ecksätzcn, in denen die tcinpcra- mcntvollc Pianistin die Kührcrrolle übernahm, gab das wundervolle Adagio in 6 den beiden anderen Solisten Ge legenheit, die Vorzüge ihres oft gerühmten Spiels in bestem Lichte zn zeigen, zumal hier die sonst recht bemerk bare Deckung dnrch das klangsattc Streichorchester in Weg fall kam. Durch aparte Gaben wartete Helga Petri auf. In seinem Stilgefühl und mit rühmlicher musikali scher Sicherheit sang die sympathische Künstlerin zwei weltliche Arien aus Gcburtstagskantaten des Leipzigcr Thomas-Kantors mit Flötcnbeglciiung und Continus, die verdienten Beifall fanden. Nicht weniger gut gefielen die beiden Sologesänge am Klavier (Tr. Arthur Chitz! von Kirnbcrger und Bach <?j, dessen „Willst du dein Herz mir schenken" durch schlichtes, ticieS Erfassen in solchem Grade ansprach, daß eine Zugabe folgen konnte. Beweise absoluten Tonbcwußtscins sind in der Sängcrmcli gar nicht jo häufig anznircfsen. Auch durch diese Fähigkeit bekundete die Petri, daß in ihr glänzende Musikbegabung lebt. Helle Begeisterung lösten Professor Buchmayers Klavicrsoli aus. Er wartete zunächst mit noch zwei »ngcdriickicn, etwa 2M Jahre alten Neuigkeiten ans, einem Präludium, Fuge und Postludinm von Georg Böhm, wohl des be deutendsten Bach-Vorgängers, dessen Schöpfung sdie Fuge geradezu meisterhaft klar gestaltet und imponierend ge steigert! zu blühendem Leben erwachte, und weiterhin von Telemann, des gefeiertsten Zeitgenossen Bachs, Polonäse und Bvurröe in Ns, ein stimmungsfrvhes Werk, das durch seinen kernigen Gedankengehalt ebenso bestach wie durch geistvolle Phrasierung und gewählte Dynamik bei der Aus führung. Ganz prachtvoll spielte Buchmaycr weiterhin die beiden Händelschen Kompositionen, die E-Moll-Fngc mit ihrem markanten Drcitonthcma. sowie die Variationen in E-Dnr, die die Möglichkeit geben zur Entfaltung virtuoser Betätigung. In der Reife seiner Interpretation, technisch und musikalisch, erhebt sich Buchinayer turmhoch über das, was Dutzende Vertreter seines Faches zn bieten vermögen. Schade, das; dieser hervorragende Könner so selten ans seiner Reservehaltung heraustritt. Mit der Komtesse Wern Zedtwitz, die in ihrem äußerst gediegenen Sviel unverkenn bare Wescnszttge ihres Meisters erkennen läßt, bvt er, den Abend genußreich beschließend, Bachs Originalkonzert in O für zwei Klaviere mit Streichorchester, das unter energischer Leitung des Professors Otto Richter der Bachvcrein stellte, die vorliegenden Ausgaben mit lobenswertem Ge lingen bcwültigcno. Das Programm gab dem Bachschülcr Kirnbcrger die ausfallend kurze Lebensdauer von nur zwölf Jahren. N. L. f* Königlich Sächsische Kommission sür Geschichte. Für den ziveitcn Preis der o. F r c g c. W c l tz i c » - S t t f l u n g hat die, Königlich Sächsische Kommission sür Geschichte die folgende Ausgabe gestellt: „Die Sequestration der Leipziger RatSvcrwaltung im 17. Jahrhundert". Tic Kommission wünscht eine ans die Quellen gegründete Darstellung der groftc», von der kurfürstlich sächsischen Regierung angcordnclcn Untersuchung über das Schuldcnwesen, und de» Haushalt der Stadt Leipzig, die im Jahre 1N27 zur Sequestration der gesamten städtische» Verwaltung führte. Tie Kommission legt Wert ans eine Behandlung, welche an dem Bei spiele Leipzigs sichere Ergebnisse zu einer verlicstcn Auffassung der WirtschastS- und Berwaltungsgcschtchtc einer große» deutschen Stadt des l7. Jahrhunderts bietet. Bearbeitungen sind unter Beigabe des Namens des Verfassers in cincin verschlossenen Briefumschläge, der ein Kennwort und eine Adresse sür die Rücksendung de« Manuskriptes tragen muß, bis zum 81. Dezember INtä an die Königlich Sächsische Kommission für Geschichte, Leipzig, Unipcrsi- tätsstraßc II, 8., cinziiscndcn. Preis kk>M Mark. -s-* Der Semmcringprciö. der alle vier Jahre für her- vorragende Leistlingen auf phnsiologischcni Gebiete zu^ Verteilung gelangt, wurde dem Prof. Corrcns in' Münster für seine Arbeit über Vererbung zucrkannt.
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