01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.03.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260316018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926031601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926031601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-03
- Tag1926-03-16
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Nr. 126 Sette 2 — »Dresdner Nachrichten* — Dienet««. ISAU^ 1«S richtig ist oder ob. wir di« Gewerkschaften «„»führen, eine ZwailgSoereinbarinig einer aus freiem WillenSentscblub be» rnliendcil Veleinbainna gleicbziisctzen ist, mag zunächst d«tzi«. gesteiil bleibe». Hierbei ge»l der Streit immer »och um die Auslegung zweier :>ieichsgesetze, den» schtiestlich IN auch ein niiler Zwang angenommene» Gesetz, wie das Reich»- bgimgeietz. doci, noch eui ReichSgrsetz. Die völlige Lotz- iöinng der (sjienb.ib» au» -em deutsche» Arbeit-recht aber er» gib! »cli ans de» wetteren UrteilSgründe», hast »ein Unter» neilnie», das ,»u e>»er Schuld von seltenem AnSmast belasset sei, ,»l> in,:» ohne ivcitcreS in da» Schlichtungsverfahren hin» e,»"resse» lape wie jede andere beliebige Wirtschaftsform* und dan „nur die VerwaUnngsvigane der RetchSdab» zu beurteilen veimöge». wie sie den besonderen Erfordernissen unter gleich» zelnger Verücksiküliguiig de» ArbettSfrieden» am «heften ge» iiuaen könne»". Was in diesen Gründen zum Ausdruck kommt, ist eine krasse HerauSarbettnng des Standpunkte»: „Dawe». Reüst br>cht llieictiSrecht", ist eine Abstempelung der Reichsbahn zur reinen RcparativnSbaün, die die ReichSlivheit über di dentiche Eiseiiöah» in einem wesentlichen Punkte verneint, Daran ändert auch der vertröstende Hinweis deö Gerichts aus daS bcreilS von der Reichsbahn angeriifene, beiin Reichsgericht aebiidrte :Keich?bahnschiedSgeric!>t nichts: deiin schon die Be stimmung, da» gegen eine Entscheidung dieses Reichsbahn scinedaaerichi) der Schiedsspruch eine» ausländischen neittralen Schiedsrichters angernfen werden kan», würde nnS in die nvch grvlee-Iere Vage bringen können, das! unter Nm- slailüen öaS Au-Kaild iu letzter Iilslanz über die deutschen Eisenbahnerlöbne entscheidet! Was das Urteil deS Berliner Gerichts anSsvricht und waS unbedingt bis in di: letzte Instanz geklärt werden must, ist eine Streifrage vvn criistester nationaler Bedeutung. Dean wenn eS bei nnS Rechtens ivcrden soll, daki sich das :>ie- paralivliSrechi über die Schranken deS deutschen Rechte» liin- ivemebt. dann ist eS nicht einzusehen. wie man die übrigen deutsche» Industriebetriebe, die statt der Kvrvzentigen Belastung der Reichsbahn mit övrozeiitigcn Indlistricobliaationeli belastet sind, zur Anerkenn»«., der ZivangsschledsiprÜche zwingen.wie man vor allen Dingen die vvn dein Staatssekretär a. D. Siieler bclvnie Forderung der Reichsbahn nach LoSlösnng > von ber G«tzakt»*r»u»ng tztz» Welch«», wodurch bte ganze Relchskkhu-eamtenkchast entrechtet würbe zurttckweistn will. Daö würde »» Kons,«»nenzen führen, die sich heute noch nicht übersehen lassen. Trotzdem ist e» notwendig, sich bei diesen rein rechtliche» GestchtSpnnkten auch der bedenklichen Zwangs läge bewusst z» «erden, ln der sich di« RelibSoulm tatsächlich befindet. Eingekeilt zwischen der ungeheuerlichen Sie» «rtind« vcrdretten da» Gerücht »o« «tue« «reue» varattonsbekasinng von 512 Millionen ln diesem Fakire unb AahiaettAlrisei die durch LatllaUU gelbft werden di« Uebernah«« b«t Fmanzmtntftir, einer tn erster Linie noch sozialistischen und agitatvrlsch- vnrlamentarlschen Methoden arbeitende« Gesetzgebung»« Maschine sucht die Reichsbahn ihren West. Gewiss durchaus nicht einwandfrei. Mein, man sich aber rorstellt daß alleitz im vergangenen Jahre au» den verichiedenartiasten Re, schlüsien de- Reichstage» sozialer Art und durch Lohn« schllchtmig-nersahren berBabn Mehrausgaben vonSKVPtilltsneN erwachsen sind, dle durch keine Mehleinnathme» anSgcgliche« werden, wenn i»a» a»S falsch verstandenen sozialen GcsichtS punkten damit IVOVOO Arbeitern eine ganziäbrige Be schästianng nimmt, während inan setzt mit einen, l»0 Millionen- Kredit des Reiches an die Eisenbahn der Erwerbölosiakeit steuern zu können glaubt, so lässt sich nicht verkennen, das, es in erster Linie derartige dilettantische Methoden sind, die den anine» schweren nationalen Konflikt bcrvvraernsen haben, lind so kehr man tn dem Kamps zwischen Reich und Reichs bahn ans die Sette de» Reiche» treten must, um dle aller- gefährlichste Einschränkung der deutschen Etsenbakinhohett über dgS durch dle VersklavungSgesetze gegebene Mast hinan» zu verhindern, so sehr haben die Parteien, die letzt am lautesten da» Wort führen. Beranlaksung. die eigene Schuld an der Ent Wicklung t» Abzug zu bringen. Selbst ein Gerichtsurteil, welches da» ReichSrrcht auch gegenüber der ReichSbghn stgbiltstert. würde die Eisenbahn nur zu bald in die wett schlimmere Gewalt de» französischen Kommissars Leverve hringen. wenn mit den bisherigen kalsche» Methoden nicht gebrochen wird- Der Schrei de» sozialistischen Eisenbahner' ".-rhoiideä »ach reichsgesevlichev Aenderuna.» im Verhältnis der Eisenbahner zur Reichsbahn ober bedeutet hast die fremden Machthaber die Gesetze diktiert haben, nur «in ohnmächtiges Klirren mit Sklapcnkettcn. Das Vorspiel -er Aalskrise in Locarno. Die polnischen Forderungen eines Geheim abkommens. Interessante Gegenüberstellung deS Berner „Bund»*. Bern. 15. März. Das halbamtliche Organ der Schweizer Regierung. .Der Bund", bespricht die gegenwärstge Situation in Gens in Aufsehen erregender Weise. DaS Problem, ko führt dao Blau anS, sieht jetzt klar und un- verhnllc da. ES handelt sich darum, Polen aus irgend eine Weise in den Rat hineiuzubringen. Die» geht ganz u»zweifelhaft ans den Bestrebungen hervor, die seil der l!eber,eichnng der letzten abschlägigen Antwort TeulschlgnöS sestzuslelle» sind. Statt daß sich der Rat am Sonnabend ans Grund der Aeununngen EhambcrlainS und BriandS nur der einzig »och iibrigblcibenden Aufgabe be schäftigte. den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund für die Behandlung der Vollversammlung sertigzumachcn. be schäftigt er sicl, hgnvtiächlich mit der Frage: Wie kann Polen doch noch zu seinem Rechte kommen und in den Rat hincin- buosiert werden? Ein berechtigter Anspruch Polens ans einen ständigen oder nichtständigen Ratositz bestehe nicht, auch nicht in dem Sinuc, wie ciwa bei Deutschland, das seinen Eintritt in den Völkerbund von der Gewährung eines ständigen RatSsitzcs abhängig gemacht hatte und dem seine Forderungen zugcsichert worden waren. Aber cS gibt, fährt daS Blatt fort, Ver sprechen, die im geheimen gemacht werden, die mit einer Klausel bebaktet sind, und deren Erfüllung man erst ans Um wegen, vielleicht sogar erst durch Anwendung von Hock- und Druckmitteln, durch Schaffung von besonderen .Konstellationen und so weiter zu erreichen hosst. Hatte die Erledigung dieser Angelegenheit nicht wirklich bis znm Herbst warte» und aus normale Weise vvn der nächsten VölkerbundSversammlung behandelt werden können? Oisenbar nicht, denn die ver zweifeln: Aiisirengnng Frankreichs nnd Englands um de» polnischen Ratssii; hat doch nnr dann einen Sinn, wenn eine Verpflichtung vorhanden ist, wenn Polen sich auf ein Versprechen nnd damit ans ein Recht berufen kann. GS tauch, da eine Episode ans der Konferenz vvn Locarno in der Erinnerung ans. Plan wird sich noch entsinnen, hast gm vorletzten Tage der Locariio-Konferenz von einer Krise gesprochen wurde, im- zwar war eS gerade Polen, da» dies^ .Krise hervvrgeruscn hatte. Die Situation war da mals so gefährlich, dah die Deutschen mit der Abreise drohte» und da» ganze Werke in Frage gestellt war. Plötzlich und un vermittelt aber war diese Krise behoben. ES hick, daß es Bencsch gelungen sei, den poluischen Widerstand zu beseitigen. Plötzlich wurde unterzeichnet, ohne dast man Genaueres Über den Zwi'chenfall erfuhr. Wie. wenn nun damals der Keim der spateren Verwicklung gelegt worden wäre, wenn B '"ich damals im Aufträge BriandS zu Skrzynski gegangen märe, wenn Ehambcrlain, um sein Werk nicht zu gefährden. Briand erlegen wäre und die verhängnisvolle Zusage au Polen ge» gebcn hätte »nd wenn Pole» nur durch die Zusicherung eine» RatSsitzeS, mit denen damals so wie so gehandelt wurde, zu« Etnlcnken gewonnen worden wäre? Die gegenwärtige Krise in Gens wäre dem nach nur die Fortsetzung und die logische Folgerung der Locarno-Keile. ES ist sehr interessant, dast in amerikanischen Blätter» Lhnliche Vermutungen, wie sie vom Berner „Bund" ausgesprochen werden, auftauchen. So führt die „dt cm Aork World" aus, die Vermutung sei gerechtfertigt, dast die öffentlichen Vereinbarungen vvn Locarno durch g e h e i in e A b in a ch u n g c » erkauft seien, von denen Dentschland nichts gewuftt habe. Der Genfer Zwist sei auch das Ergebnis jener Geheimabkommen. Polen sei durch daS Versprechen aclockt worden, Grostmacht zn werden «nd einen ständigen Sitz im Vülkcrbnndörat zn erhalten. Darum sei Polen in Locarno ruhig gewesen. Man stelle sich vor, meint das Blatt, dast Polen plötzlich den Grohmächten gleich gestellt würde. Ehambcrlain sei sich nicht darüberklargcwvrdcn, dast er in Locarno reinen Raub am Völkerbund betrieben habe. Ehambcrlain nnd Briand hätten in Locarno nicht an Gens gedacht. Deutschland allein hätte jetzt ein Rech« ans einen ständigen Ratssitz im Völkerbund. Den nächsten Anspruch hätte Polen, wenn später andere Sitze vergeben würden. Europa könne nicht so dumm sein, die Vereinbarungen von Locarno zu zerstöre», um verwulichc Versprechungen Ehambcr- laius oder die politische Stellung des polnischen Ministers zu schützen. Schleich«,»« ««btxeUswss, 1» Perl». efppßch n seg Hn,s <« G«g Pa^G ,S. März. „Pari» Midi- stellt in Bner »efpreckun, der parl»me»tartschrn Lage fest, dast die Intrige nZ«ge» da» Kabinett Briand tn Abiveirnftett de« Minister. präNdeuten «n wachsendem Maste zu nehme«, DI« Gegner würde. Laillaur Hab» - -v- Posten» bei der letzten Kabinettskris, nnr avgeledtzt. weil er alsMInistretzräfidentmItblktatort s G,e «Voll, machten ausaeftattrt werden wolle. LatNaull bade kein, Absicht nickt aeändert »>»s wart« darans Latz »I« parlamr,,. »arische Verwirrung ihre» Höhepunkt erreich», nm den Augen, blick zur Begründung einer Diktatur zu benutzen., AuSsichtei, sstr «tue güuftiae Entwicklung ketner Pläne feie« hurch die Besetzung de» Justizministeriums mit seinem Freunde Lavlll gegeben. „Paris Midi* will weiter -inzelbelten au» den Plänen EaUlaur' kennen, z. V.. dast sei«; erste Regierung», Handlung darin bestände, eine Reihe seniaktaneller Verhaftungen pvrznnehmen. ylnanzmiatfter Per«! s»»-er1 Vertrau««. Paris, 1». März. Von offizieller Seit« wird bestätigt, daß der neue Finanüninister Peret Anfang April zur Aus. nähme der Schnldellverhalidlungc» nach London reise» wird. Peret bespricht in einein Pariser Finanzblatt die Lage der französische» Finanzen »nd stellt fest, das, er sich in keine» Finanzpolitik vor allem von dem Grundsatz de» ver trauen» leiten lasten werbe. Worauf e» ankomme. sei, das allgemeine Vertrauen wicderberz«- stellen, dann würden die noch bestehenden Schwierigkeiten leicht überwunden werden. Skur- -es belgischen Franken. Loudo«. 18. März. An der heutigen Vürs, fand ein völllz unerwarteter Sturz des belgischen Franken statt, der seit Monaten mit etwa 107 Pstnnd lag nnd heute vormittag auf 12 1^ siel, nm bis zui» Schilift der Börse leicht anzuziel»:». Man bringt diese Verschlechterung mit der Entwicklung der Lage In Gens in Zusammenhang. Auch hält man c» für möglich, dast sich bei den Berlmndlungen über eine eng- lisch-amerikantschr SanicrungSanleihe an Belgien Schmierig keiten ergeben haben. Brüssel, 18. März. Zu den im Umlauf befindlichen Ge rüchten über die finanzielle .Krise Belgiens hat nach dem „Soir* der Finaazmtnister erklärt, dast er mit den vankr» «n vollem Einverständnis sei. um die durch die Lage ae. orderten Mastnahmen zn ergreifen. Bon morgen an wil der Kur» gestützt werden. Nach dem gleichen Blatt« sind Mastnahmen tn An»sicht genommen, um der Spekulative gegen den Franken Eiühalt zu tun. Die Devisenkon trolle soll verstärkt werden. bin Notruf der rheinischen Wirtschaft. Große Industrie- und Handelskammer- Tagung in Essen. Ellen. 18. März. Die V e r e i n i g n n g v o n I n d » st ri e- «i n d Handelskammern des n t c d e r r l> e i n i sch- ni e st s ü l i l ch e n I n d n st r i e b e z i r k S in Verbindung mit der Vereinigung von s ü d w c st fä k i sch c n Indü st r l e - und H a n o e l s k a m mein veranstaltete heute nach mittag hier eine gronangclcgtc Wirtschaftstagung. Ter Präsident der Industrie- und Handelskammer Ellen, Generaldirektor Tengclmann. begrüßte die An- wesendcii und sühne aus, daß die Not de» deutschen Kauf mannes die hiesigen Industrie- und Handelskammern veran lasse, ihre Mitglieder und Freunde zu einem Appell der Wir«scl>ast an Negierung «nd Volk zusammenzurusen. Die cingclcitcten Gesundungsmastnahmen der Wirtschaft können nur Erfolg habe», wenn die Masse der Arbeiterschaft und daä ganze denkschc Volk eine andere innere Einstellung zur Wirtschaft ciniü-mmt. als dies bisher der Fall ist. Der erste Redner der Tagung, Dr. Schmidt-Elberseld, begründete den Notschrei der Wirtschaft an Negierung nnd Volk. Er führte u. a. auö: Tie politische Struktur unseres Vaterlandes erfordert V e r w c> l t r> n g s k v st e n. die un tragbar wurde». ES geht nicht an, dast wir tm Deut schen Reiche über 82M Parlamentarier, ohne die Stadt- Parlamente z» rechnen, sowie 120 amtierende Reich?- und EtaatSmintster haben. Die in Aussicht gestellten Steuer ermäßigungen von 500 Millionen klingen viel, machen aber für den einzelnen nichts aus. besonders, wenn wir be- rücksichttgen, dast gleichzeitig durch neue Stenern der Wirtschaft neue Lasten auferlegt werden. Tie Uebcr- spailiinng der Ge iv erbe st euer, besonders durch die Lohnsummcn- und die Kapilalstcmer. ist unerträglich. Die Forderungen zum Steucrprogramm sind: Ausstellung eines ProbertatS mit Lll Prozent Abstrich, automatische Senkung der Stenern, wenn bic Eingänge über den Vor anschlag hiuel Sgchen. Ferner muß verlangt werden: Daö 2 t e u e r l c i st u n g Sg c sc tz. das die Höchstftcucrqrcnze für jeden begrcn zt; das Vetorecht des FiuanzmrnisterS gegen alle AnSgabcnbenrilllgungen des Parlaments nnd der Gemeinden über den Etat lsina, S; Selbstkontrolle der Parteien nicht ohne Einvernehmen mit dem Finanzmiaifter bei Rcscblicstnng neuer Stenern; Senkung der Ein» k o nr m c n st c » e r < g r i s e zur Ermöglichung der Kapital« bildnng; Acnbrrung des EinkommenstcucrtarisS in Grnnd- raten mit jährlich neu zu bewilligende» Zuschlägen, um s, jeder Partei die Vcravtwortnng für alle Ausgaben jährlich neu vor Augen zu sührc«; endlich Vereinfachung des Steuersystems. Als zweiter Redner sprach der Präsident der Handelskammer Dortmund. Dr. Juche. Er er klärte. dast sich die Wirtschaft von der beabsichtigten Wirt schaft S e n a n et e keine wetteren wertvollen Ausschlüsse über die Ursache des wirtschaftlichen Zusammenbruchs ver spricht. Der Redner erhofft den WirlschaftSsricdcn ans einer neuen Arbeitsgemeinschaft. Die Aufgaben der Organisationen sollen fest Umrissen sei» »nd sich nur aus Gesetzes, und Manteltartssragen beziehen. Alle Fragen de» Betriebes, wie Lohm Arbeitszeit. Urlaub usw., sollen in den BrtriebSgemeinschaftc« behandelt werden. Die Zunahme der Erwerbslosigkeit Ist die Quit» tungauf den Achtstundentag. Das Washing toner Abkomme» wird abgelchnt. weil eö der mili tärischen Abrüstung die wirtschaftliche hinzusligen würde. Hin sichtlich der Lohnpolitik wird gefordert, dast sie ans Fest setzung des ortsüblichen TagclohncS sich beschränkt. Angebot uirö Nachfrage müssen den Negulaior abgeben. Das staatliche Schlichtungswesen must sortsallcn. Die Erwerbslosen- nnd die Krankenfürsorge dürfen den Anreiz zur Arbeit nicht ver hindern. Den Arbeitern must gestattet sein. Arbeit auch unter Tarif anzunehmen. Kartelle sind beim Wieder- ansbam der Wtrtlclmst nichi zu entbehren. Ibr«' RrKSpolltik ivar maßvoll. DaS Kartellgesctz wird deshalb abge- lehnt. Die Frachtsätze müssen gesenkt werden. Zum Schluffe wurde eine EntschNcstnug angenommen, worin eö u. a. hcistt: Tie Versammlung bean tragt den Vorstand, bei den angrkündigtcn Besprechungen mit der Reichsregierung folgende Forderungen zu nnterbrettcn: 1. Steuermilderuuge«, di« ei»« direkte Eut» laftnug für die Produktion bringe« und die Kapitalbildung wieder ermöglichen. r. Durchgreifende Finanz» «nd Verwaltung»« resorm. Abba» der vsseutlichen Ansgabcn nnd der Be hörden. klare Ausgabcleilnun zwischen Reich. Ländern und Gemeinden. ». Sofortige Rückkehr zu einer wirklich gesunden Sozialpolitik; Beseitigung aller Bestimmungen, die den Arbeitswillen und bic Sclbstvcrantwortnng de» ein zelnen zunichte machen. 1. Aushebung jeglicher Zwangswirtschaft, Beseitig»«« dcS staatliche» LchlichtnngSwcsens «nb Förderung de» ArbcitS- sricdegü durch Bctriebegemeinschasten. Diese Entschlirstun» fand einsrtnuntge Annahme durch die Versammlung. ' Die eiserne Internationale. Wiederherstellung des internationale« Schieneukartell». . Este«. l5. März. Di« am Dvnncrtag in Paris wtedcp, aufgenvmmrnen Verhandlungen haben grundsätzlich zur Wiederherstellung des internationalen SchtenenkartellS geführt. Die Ouotenfrag«. bis- her die wichtigste Streitfrage, ist durch gegenseitige» Ent- grgcnkommeii gelöst worden. Die Verständigung über tit Art und Weise der BertragsauSführung. Kontrollmastreg-ln. Strafbestimmungen nsw. steht noch aus. In Anbetracht de» guten Willens sämtlicher Beteiligter erwartet man tn dies« Hinkic«'» keine ernsten Schwierigkeiten mehr. Bisher wnrdt nur über die O.uotenfrage verhandelt. Die Pret-fest. setzung bleibt augenblicklich „och frei. Die Frage der etwaigen ('snlassnng noch andersstaatlicher Mitgkiedrr zum internationalen Schienenkartell soll erst nach iveiterer Förde rung der derzeitigen Verhandlungen in Aussicht genommen werden. FranzösischcrseitS wird als die Grundlage der Pariser Etsenverständignng die derzeitige Produktion der französischen Werke betont. ES handle sich also keinesfalls um eine Pro« duktsvnScinschräiikung für Frankreich, sondern im Gegenteil um die Gewistheit. die augenblickliche Erzeugung auch abzu- setzen. An dieser Absatzkonkingentierung seien Deutschland, Luxemburg, Belgien und Frankreich beteiligt. kW. T. B.j „Mitteleuropäische Konferenz" kn Mo«. Belgrad, lS. März. Die Blätter bestätigen, daß Ntntschttsch und Dr. Bencsch nach Schluß der Dölker- bnndStagttilg nach Rom reisen werden, nm mit Musso« lint die Eindernsnng einer mitteleuropäische« Sonierenz z» beraten. Die Konferenz soll die Frage eine» mitteleuropäi schen SicherheitspaktcS im Geiste von Locarno behandeln. Der italienische Gesandte in Belgrad ist gestern in Gens ria- gctroffen. Der poluttch.INauische SreuzNrett erledigt. «Durch Funtlpriich.» Genf, 15. März. In der heutigen öffentlichen Ratssitzung teilte Scialoja. -er sich in seiner Eigenschaft als Prä sident des VölkerbnndSrats während der letzten drei Monat« mit dem p o l n t sch - l i ta » t sch c n G r r n z k o n f l i kt «« befassen hatte, mit. dast dieser Grrnzzwischensall «ine be friedigende Lösung gesunden lmbe. so dast es nicht not« wendig sei. dast sich der Rat selbst noch mit dieser Angelegen heit beschäftige. tW. T. B.) Polen witt di« Saager Snlscheidnng anerkenne«. Haag, 18. Mär». Der Vertreter Polen» beim Haager Tchicd-gerichtShos hat erklärt, daß Polen die Ent scheidung de» Gerichtshofes über die Auslegung der Be stimmungen des DawcS-Planrs über di« p o l n t sch. d e n t° sch e A nS e i na n d e r s c h u n g in Oberschlesie« ohne Einschränkung oder Vorbehalte anerkennen werde. Französische Gespenslerseherei. Paris, 18. März. Pariser Blätter wollen wissen, der Kronprinz hätte an die Alliierten da» Ersuchen gerichtet, die Uebersicdclung seines Vaters von Holland nach Spanten zu gestatten, da die Gemahlin Wilhelms II., Hernckn«, da» holländische Klima nicht vertragen könne. Der „Jntransigeant" erzählt allerhand Räubergeschichten über deutsche VerschwVrer- plänc. Während seine? Aufenthalts in Berlin habe der deut sche Kronprinz mit zahlreichen deutschen Militärs ver handelt. darunter auch mit Seeckt und Mackensen. DeS weiteren habe tm „Rhcingold" eine Feier zu Ehren de» ältest Generalstabc» stattgefundcn. an der auch Reichspräsident von Htndcnvnrg tetlnahm. Hier hätten sich alle alten Gegner ver söhnt und cS seien folgende Beschlüsse gelabt worden: Mackensen wird GeneralstabSchcs. Starke Abteilungen deutscher Geheimorganisattviicn besetzen Obcrschlcsicn und Ost preußen. um im Falle eine» Konflikts sofort in Polen einzu« marschieren. Die monarchistische Restauration wird mit allen Mitteln betrieben. Der Kronprinz wird znm König auSge« rusen. In der Schweiz wird eine Zentrale geschaffen. »I« mit den österreichischen nnd ungarischen Monarchisten Verbindung hakten soll »nd dergleichen mehr. Brüssel, 18. März. Der Präsident des Deutschen Reichstages hat dem Generalsekretär der Inter parlamentarischen Ha n d c l» nn > o n, Eugen Bane, mttgetcllt, daß der Reichstag die Einladung zu der am 28. Mai in London stattsindendcn 12. Vollversammlung annehme. Llom. 15. Mär,. Der Pavst hat znm Nachfolger be« ver storbenen Kardinals Mcrcier den Erzbischof non Mccheü», Monsignore Ban Reiey. ernannt.
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