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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.06.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270621012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927062101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927062101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-06
- Tag1927-06-21
- Monat1927-06
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.06.1927
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D1-i»1ag. 21. 3«n> 1827 — „vrr»d«er Rachrlchl«,- — Nr. 28S Seile 5 Die Tagung -er sächsischen Aanöwerker- Daugenossenschasien. Zum 2. BerbanbSta» der «ächsischen Handwerkerbau» «nossenschaften. der am 17. Junt 1V27 In Chemnitz statt» fand. hatten sich zahlreiche Ehrengäste und Behörden ein» -esunden. U. a. waren vertreten: Finanzmtntster Weber. Wirtschaft-minister Dr. Wilhelm, da» Finanzministerium durch Regierungsrat Dr. Hartmann, da» Arbeit», und Wohl» sahriSministerium durch OberregterungSrat Dr Rusch, da» Wirtschaft-Ministerium durch Oberregterungdrat Dr. o. Buch, die Kreditanstalt sächsischer Gemeinden durch Bürgermeister Hagemann, die Stadt Chemnitz durch Oberbürgermeister Dr. Hübschmann und Stadtbaurat Otto, der LanbeSausschuh de- stichsischen Handwerk» durch Landtagsabgevrdneten Ober» meister Kuntzsch, ferner zahlreiche Wirtschaft-Verbünde. Baurat Axt ervsfnete die Sitzung, begrüßte di« An- «elenden und wies darauf hin, daß die Handwerkerbau» ßenossenschaftsbewegung in de» letzten 2)4 Jahren sich in einer erfolgreiche» und zufriedenstellenden Weise fortent» wickelt hat. Hieraus ergriff Minister Weber das Wort und führt« aus. daß die Regierung die Handwerkerbau. zenosscnschaftsbcwegung als einen maßgebenden Faktor be» grüße, der an der Behebung der Wohnungsnot tatkräftig mlt- «rbcite und der a»S der Erkenntnis heraus, daß nicht niv mit vfsentlichen Mitteln gebaut werden könne, selbst Kapital Illr den Wohnungsneubau bilde und heranziehe. Ferner sprach Minister Dr. Wilhelm. Er wies daraus hin, daß er die Handwerkerbaugenossenschastsbewcgung als ei» Glied des ge samten Handwerks anspreche und daß er den Weg der Selblthilse des Handwerks in der Bauwtrtschaft alS ein Zeichen für die Gesundung des gewerblichen Mittelstandes deute. Oberregierungsrat Dr. Rusch betonte, daß die Ab setzung von Bauwcchscln bei der Neichöbank auf Schwierig, leiten stoße und daß die Verzinsung der Zwischenkredite zu hoch sei, während Bürgermeister Hagemann eingehend die heutige Kapitalmarktlage charakterisierte. Stadtbaurut Otto. Chemnitz, ging aus die Baustosfprcisc ein und be merkte. daß einer Steigerung derselben nur mit wtrtsch-cft- lichen Maßnahmen entgcgengetreten werden könne. Oficr- meister Kuntzsch schlug vor. eine Rundfrage unter den Handwerkerbaugenvssenschaften zu veranstalten, um follzu- stellen, wie die Verteilung der Mietztnssteuer in den einzelnen Gemeinden gchandhabt wird. Oberbürgermeister Dr. H ü. b s ch- mann. Chemnitz, begrüßte die Versammlung mit nvarmcn Worten seitens der Stadt Chemnitz und, Architekt B. D. A. Janichen namens des JnnungsansschnsseS Chemnitz und der Arbeitsgemeinschaft der Chemnitzer Handwerkerbongesell- schäften. Nunmehr sprach Syndikus Dr. Kunz«, Dresden, über das Thema: Der Anteil der Handwerkerbaugenossenschastö« an dem diesjährigen Wohnungsbauprogramm. Zunächst ging der Redner aus die allgemeine Baumarkt- lagc ein und wieS daraus hin. daß die Bauwirtschoft tn den letzten Jahren ein ganz besonderes Interesse allcrr zuständi gen BcrufSstände und Körperschaften erfahren habe. Maß gebend war das Interesse des Staates, die Wohnungsnot als dauernden Unruheherd für politische Agitationen sobald als möglich zu beseitigen, und das Interesse dyr Wirtschaft, durch Ankurbelung der Bauwirtschaft den Vtv.uenmarkt zu beleben. Die Handmcrkcrbaugcnvssenschaftöbewegung bedeute die Selbsthilfe des sächsischen Handwerks und stelle heute mit 88 Baugenossenschaften ein vorläufiges Bauprogramm von etwa 3503 Wohnungen auf. Das Hauptproblem bedeute die Finanzierung. Das Rückgrat derselben bilde die Miet- ztnSsteuer, die möglichst voll dem Wohnungsneubau zur Ver» fügung gestellt werden müsse. Die Bedingungen. zu denen heute Baugelder erhältlich sind, müßten «'inter allen Um- ständen einer Revision unterzogen werden. Die Frage der Rentabilität zwinge unsere Handwerkcrl'Liugenosienschasten zu dem Gedanken der Nationalisierung. Diese dürfe jedoch nicht zu einer Häuserfabrikation, wie tn Frankfurt a. M.. sichren. Ueberhaupt müsse jede Sucht, amerikanische Einricht tungen wahllos auf Deutschland übertragen zu wollen, unter bleiben, da die amerikanischen Verhältnisse mit den deutschen nur wenig zu vergleichen seien Die Harrdwerkerbangcnosscn- ichastobewegung in Sachsen gelte als mn'stcrgültig aufgezogen. Der in der vorangcgangencn Mitgliederversammlung be- schlossene Beitritt zum Deutschen Gew.issenschaftsvcrband sei als erster Schritt für einen allgemeine,: Zusammenschluß der dentschcn Handwerkcrba>lgcnvsscnschaft//bcwcgung zu deuten. Vom volkswirtschaftlichen Standpunktc ans sei die Hand- werkerbangcnosienschastsbewegung ein Bekenntnis zu den alten, soliden Grundsätzen des Bav.cnS der Vorkriegszeit unter bewußter Bekämpfung jedes BauspekulantcntumS. Vom Genvssenschaftsstandpunkte au>t. bedeute sic aber durch Hochhaltung des Prinzips der Solidarität einen Schritt vor wärts in dem Bestreben, den gewerblichen Mittelstand unter eine einheitliche Devise zu stellen und bei gleichmäßiger Ver antwortlichkeit und gemeinsamer ?Lragnng des Risikos tat- krä'tige, zielbewusste Gemeinschaftsarbeit am Wiederaufbau Das Sängerbun-essesl in Oschatz. Der Sängerbund vom Meißner Land, dem neuerdings der „Elster^klbe-Sängerbund" angegltedert ist, beging am 18. und lü. Junt tn Oschatz sein 22. Bundeslänger. fest. Die Anteilnahme war eine ganz gewaltige. Die schmucke Stahl prangte tm Kestkletbe. Zahlreiche Ausschüsse hatten in nimmermüder Arbeit alle», auch da» sein auSgeftattete Fest- buch. trefÄtch vorbereitet. Nur da» Wetter klappte nicht. ES goß am Empfangsnachmittag« in Strömen. Nach herzlichem Willkommen ging es mit Musik zur Stadt, den Quartieren zu. Der BegrüßuugSabend fand I» der Feschallc statt. AlS solche dient das Neithaus der ehemaligen 17 er Ulanen. Die eingebaute Bühne gewährt etwa fyÜO Sängern Raum. An die 2000 Zuhörer können auf 200 Bönken bequem untergebracht werben. An den Längs, seiten, waren die Dutzende von Fahnen ausgestellt. Die Akustik der Halle erwies sich besonders in der Saalmitte alS aus gezeichnet. .lach einleitendem Orchester (verstärkte Stadt- kap. ellei und dem von der Ortsgruppe Oschatz gesungenen „Ap.s Vaterland" (W. Herrmann) sprach Max Görlt als Vcrrsitzcnder des Festausschusses herzlich gehaltene Be- gr/ißungs- und Dankcsworte. Die Olchatzer Sänger, von H. Stelz» er und K. Otto geleitet, stimmten das „Nehmt urCern Gruß!" (M. Kluge) an. Weitere Ansprachen hielten T». S i e b l i st, der Erste Bürgermeister von Oschatz und Achstshauptmann Dr. Vogel von Frommanns- stau sei,. Gruppengesänge folgten: Liebenwerda-Herzberg, Meißen, Wilsdruff, Elster-Elbe-Sängerbnnd. Großenhain, Riesa und Oschatz. Packende Worte zum Lobe des deutschen Liedes sprach der Bundesvorsitzende Karl Adelhelm. Seinen Ausführungen folgte der von Nich. Rost vertonte Oschatzer Festspruch: Deutsch sei das Lied, der Sänger treu und unser Vaterland sei frei!" (Nud. Merkel). Damit mar — allerdings tn schon sehr vorgerückter Stunde — die rechte Einstimmung zur Bannerweihe gegeben. Oberkirchenrat Michael hielt die Rede und führte zu Herzen, daß das Banner einen möge, mahnen zu hohen Zielen und stärken im Kampfe gegen undenttches Wesen. Georg StrieglerS „Weihclicd" klang durch den Raum. Karl Kühne trug den von Erich Langer gedichteten Fahnenspruch in die Seelen der mit Andacht lauschenden Hörer. Sodann erfolgte die Ucbernahme des Banners durch den Bnndesvor- sitze.iden. ES ist ein Meisterwerk der Koburgcr Fahnenfabrik (Chr. Wittmann), bewundernswert in der Farbcnharmonie und ebenso in der sinntiefen Durchführung der einzelnen Ge. danken mit dem Spruche: „Mein deutsches Lied, mein Meißner Land, euch schirme Gott mit starker Hand!" Unter Ucber- reichung von Geschenken schlossen sich Ansprachen und Beglück wünschungen an. Dankesmorte des Bunbesvorsihenden gaben der imposanten Feierstunde den Ausklang. Ein eigentlicher Kommers fehlte. Man bezog aus Umwegen die Stand- quartiere und ließ die Sängerfröhlichkeit dort zum Leben er. wachen. Getanzt wurde natürlich auch, unter blinkendem Sternenhimmel sogar. Polizeistunde gab es nicht. Als der Sonntagsmorgen mit seiner Sonnenpracht heraufzog, hörte man es noch allenthalben singen und klingen... Sehr gut besucht war die Morgenfeier in der prächtigen Aegidienkirche zu Oschatz. Organist Her- bert Geiler erwies sich mit Werken von Reger und Bach als ein tüchtiger Vertreter seines Faches. Ter Oschatzer Kirchenchor unter Leitung von Kantor Stelzner über zeugte von starkem Können nach technisch-musikalischer Seite hin. Der achtstimmige Mendelssohn-Psalm 43 erblühte zu voller Schöne. Als Solistin erbaute Dorothea Mtinck» ner mit Altgesängen von Bach und Wolfg. Franck. Psalm vorlesungen. Ansprache. Gebet und Segen, auch Gemeinde- gesänge gaben der Feierstunde besondere Weihe. Für 10 Uhr vormittag» war die Hauptprobe zum Konzert angesetzt. Sie bauerte länger al» zwei Stunden. Der frühe Nachmittag brachte den imposanten Festzng. Er zeigte in acht Abteilungen Bilder au» der Pflege des deutschen LicdeS im Lause vergangener Jahrhunderte, ein setzend mit den Glanzzeiten des Mittelalters, an den Sieges- zug des Christentums erinnernd, an die Zeit der Ritterherr lichkeit, der Städte-Machl (Hans Sachs) usw. Singend? Kinderscharen bringen den Namen des Magisters C. Gotil Hering in Erinnerung, der vor hundert Jahren in Oschatz verdienstliches Wirken entfaltete. Vertreten mar im Festzuge weiterhin die Biedermeierzeit. Postillon und Postkutsche er zählen ebenfalls von dem Einst. Wandervögel tauchen aus. Frau Musika breitet segnend die Hände. Und dann der Wagen mit dem neuen Vundesbanner. In Riesenausmaßen wuchs der Festzug durch die eingegliedertc Sängerschaft, die Wage» des Bundesvorstandes, des Ehrenausschusses und der Ehren gäste. Auch das deutsche Handwerk war vertreten (Innungen der Bäcker. Fleischer usw.). der Sport (Turner, Radfahrer, Netter). Bogenschützen. Der Vorbeimarsch währte eine Stunde und bot außerordentlich belebte Bilder. Zwar fehlte die alle Mühe lohnende Junisonnc, doch kam man aus ohne aufgelpannten Regenschirm. Die Anteilnahme der Bevölke rung war eine glänzende. Das Festkonzert begann nachmittags 4 Uhr. Der erste Teil der Vorträge war dem Gedächtnisse Beethovens zugedacht. Der Egmont-Ouver- türe folgten als Massenchöre, vom Ehrenbundesmeister Paul Gläser schwungvoll geleitet: „Die Ehre Gottes aus der Natur". „Fahr wohl, du goldne Sonne", „Hymne an die Nacht" und „Gottes Macht und Vorsehung". Die Orchester begleitung von Iwan Schönebaum zu den beiden Eckchörcn hals ihre Wirkung steigern. Ter Elster-Elbe-Tängerbund unter Führung von Fr. Behrendt und A. W e r n e r über zeugte in zwei Sondergaben von sorgfältiger Schulung und klangschönem Besitz. DaS am Schlüsse etwas vcrkünstelte ,^)m Walde" (H. Schäffer) minderte um einige Punkte den bei „Des LicdeS Heimat" (A. Prümers) gewonnenen guten Ein druck. Weiterhin bot -er Altbcstand des Meißner Sänger bundes unter Leitung von Hugo Stelzner in gewählter Abtönung „Es liegt ein Reich" (P. Geilsdorf), das von G. Wohlgemuth geschickt bearbeitete „Altdeutsches Liebeslied" und „Morgen im Walde" (Fr. Hcgar). Wenn bei den führen den Tenörcn Ermüdung zutage trat, ist das erklärlich bei der Temperatur des vollbesetzten Saales und bei den Zumutun gen, die das Fest an die Ausstthrenben stellte. Den letzte» Teil dirigierte Bundesliedermeister Iwan Schöncbanm mit belebendem FUHrergeschick. Naglers schön aufgebautes „Heiliges Lied" (Erich Langer) mit Orchester birgt Klippen in sich, die mit viel Glück umschifft wurden. .Konzertsänger Horst Kraube (Riesa) sang das Baritonsolo recht ein drucksvoll. Der Erfolg war ein starker. „Untreue" (Fr. Glück) erschien im Vortrage und auch durch Taktwillkiir entartet. Allerliebst kamen das leicht beschwingte „Die grünen Jäger" (H. Kirchner) sowie Silchers „Abschied des Handwerksgesellen". Die Krönung brachte dem ganzen „Deutsche Hymne" (mit Or chester), Dichtung und Musik von I. Schönebaum. DaS Werk mit packenden Steigerungen und wirkungsschönen Stimmungsgegensätzen, vom Geiste der Gegenwart durch haucht. wurde mit Begeisterung gesungen und ebenso aus genommen. Und dann zum Abschied noch einmal: Mein deutsches Land, mein Meißner Land, euch schirme Gott mit starker Hand. Damit ging das Sängerbundesfest zu Ende. Es ist in seiner Durchführung als wohlgelungen zu bezeichnen. Aus Wiedersehen in Wien! L. ?. des deutschen Marktes und mithin des deutschen Vaterlandes zu leisten. Dieses Referat löste eine lebhafte Aussprache auS und fand den ungeteilten Beifall der Erschienenen. Hieran schloß sich eine Besichtigung der Ausstellung, die in Form von Plänen, Skizzen, Bildern und Modellen Auf schluß über das von den Handwerkerbaugcnossenschaften bis her Geschaffene und Geplante gab. Nachmittags wurden die von den Chemnitzer Ballgesellschaften errichteten großen Wohnhöfe — Helenen-, Wartburg- und Tcrrassenhvf — be- sichtigt. —* Der Allgemeine Handwcrkerverein Dresden hatte am Sonnabend nach dem Schlachthosrestaurant zu einem Rose «fest eingeladen. Trotz des unfreudlichen Wetters hatten sich die Mitglieder, deren Angehörige und Gäste in über raschend grober Zahl eingesunden. Es dauerte nickt lange, un- alle Teilnehmer befanden sich in einer frohen und familiären Stimmung, wie sic die Veranstaltungen des Vereins immer beherrscht. Den Höhepunkt erreichte das Fest, als den Damen bei einer Polonäse prachtvolle Rosensträuße überreicht wurden. Alt und jung gab sich VIS zur Mitternacht den Freuden des Tanzes hin, um dann befriedigt über das Gebotene bas All tagswerk wieder aufzunehmen. — Am Montag, dem 13. Juni, besichtigte der Verein unter starker Beteiligung die Papier fabrik in Heidenau. Die Entstehung und der Werdegang deS Papiercs wurden in liebenswürdiger Weise fachmännisch er läutert, was bei allen Vereinsmitgliebern allgemeines Inter esse erregte. Mit Worten des Dankes über das Gesehene schie den die Teilnehmer aus diesem hochinteressanten Betriebe. 8Iu>en Dinnenvilirk« SockemSasel IckerrenvSscke Müller L 6. XV. Iliiel vroger Ltrad« ZS. kcto dloecrlnrli^olrad» die Plöncr Station zu einer re.incn ForschungSanstalt ge morden und entfaltete nun eine rege wisscuschastlichc Tätig, keil auf den verschiedenen Gebieten der Limnologie, d. h. Liisuvasserkunde. und Hiidrobio/^ogie, der Lehre vom Leben iw Wasser überhaupt. Ihre Lage inmitten eines KvmpleyeS zahlreicher und vcrschiedcnartig.rr Seen verivcist die Anstalt für ihre Forschungen in erster Linie ans die vergleichende biologische Seenknude. So hakrcn die Arbeiten des Direktors der Anstalt und seiner Mitarbeiter vor allem in einem ver gleichenden Studium der verschiedenen Lebensgemeinschaften der norddeutschen Seen und !n dem Ausbau der Lehre von de» biologischen Sectypen beshnuden. Neben den Seen wurden auch die Quellen sowie Salzgeivässcr des Binnenlandes untersucht. Bekannte Spczio,listen habe» die Verbreitung der verschiedenen Organismeng ruppcn tn den Gewässern des UutcrsuchungsgcbieteS der Anstalt untersucht. Mancherlei Arbeiten stellen sich direkt oder indirekt in den Dienst der sjschcreilichen Nutzung unserer Seen. Neuerdings werden chemische Studien über den Gehalt des Wassers an den Stoffen aiigcstcllt. von denen die Hsshc der Produktion eines Gewässers vorwiegend abhängig ist. Die Anstalt ist zugleich Geschäfts stelle der 1322 tu Kiel wad Plön gegründeten „Internatio nalen Vereinigung für theoretische und angewandte Limno logie". die weitaus die Mehrzahl der Süßwasserforschcr der Velk »msgßt. Der Direktor der Anstalt ist erster Präsident der Vereinigung. Er gibt auch das „Archiv für Hndro- biologie" die älteste dieser Wissenschaft gewidmete Zeitschrift, heraus. Dadurch, daß er ordentlicher Professor für Hndro- biologie an der Universität Kiel ist. ist eine für beide Teile wichtige Personalunioq zwischen Anstalt und Universität hcrgestellt. ch Der dänische Porträtmaler Luplan Jansscn ist nach längerer Krankheit im Alter von 5,8 Jahren in Kopenhagen gestorben. Jansser.i war Schüler der Kunstakademie von 1307 bis 1831 und Ist besonders bekannt geworden durch seine Porträts König Chr/.stianS lX in Frcdriksborgs Schloß und Sörcn Kirkegaards und Peter FaberS, beide am Schlosse Frcdriksborg. ch RnbcnS-GedNchtniöansstcllung in Siegen. Vermutlich wissen nur wenige, daß Peter Paul Rubens in dem kleinen westfälischen Jndnftricort Siege» geboren wurde (1577). Diese nach langeu.i Konknrrcnzstreit zwischen Köln, Ant werpen und Siegen durch Urkunde» und Briefe aus staat lichen Archiven einwandsrei scstgestellte Tatsache gibt dem Siegerländer Heimatmuseum Veranlassung, eine R ii b e n - G c d ä ch t n i 8 a u ß st c l l u n g zu veranstalten, die am 28. Junt altz dem 350. Geburtstage des großen Malers feierlich eröffnet werben soll. Eine Reihe von Rubens bildern aus Privatbcsitz, die bisher nicht öffentlich gezeigt wurden und in die erste Schaffensperiode des Meisters ge hören, Leihgaben berühmter NubcnSschcr Gemälde aus den staatlichen Galerien Berlin, Kassel, München, Köln und Wien, sowie eine umfangreiche Sammlung von Kupferstichen, Holzschnitten und graphischen Blättern werden das Gesamt werk Rubens' aufzeigcn. -s* Plastiksnnde in Mainz. Die StcherungS- und Wieder- hcrstellungsarbciten am Mainzer Dom haben ein für die Ge schichte der deutschen Plastik sehr erfreuliches Nebenergebnis gehabt: es sind weitere Teile des alten Wcstlettners gesunden worden, dessen plastischen Schmuck ein Bildhauer von über ragender Bedeutung geschaffen hat, der Naumburger Meister. Schon früher hat man erkannt, daß derselbe Meister, der im Naumburger Domchor die herrlichen Stiftersiguren schuf, vorher in Mainz gearbeitet hatte. Bon seinen dortigen Ar beiten sind nun eine ganze Reihe von Bruchstücken in spätere Bauteile eingebaut gesunden worden. Figuren von Auf erstehenden, Köpfe vom Weltgericht usw. Hoffentlich wird es möglich sein, durch Nachgrabungen noch mehr davon fcst- zustellen: handelt eS sich doch bei diesem Meister um eine der bedeutsamsten Figuren der deutschen Kunstgeschichte. -f Maschincndynamik, eine neue Wissenschaft. Nach Aus führungen von W. Hort in den Nachrichten des Vereins Deutscher Ingenieure, verlangt die Maschinentechnik dringend nach der Ausgestaltung einer neuen technischen Wissenschaft, für die Hort den Namen ..Maschinendynamik" prägt. Diese betrachtet die Maschine in erster Linie als eine Gesamtheit von Einzelteilen, die ihrerseits als elastische Masieng-ebildc mechanischer Schwingungen fähig sind. Diese Eigen schwingungen macken sich bisher oft sehr störend bemerkbar, z. B. wenn sic in Resonanz mit der Drehzahl bei umlaufenden Maschinen kommen, und können zu höchst gefährlichen kritischen Zuständen der Maschine führen und deren Funda mente nnq die Maschinengebäudc in Mitleidenschaft ziehen. Ihre Beherrschung durch eine „Maschincndynamik" wird tn Zukunft sowohl zu ihrer Vermeidung und damit zu einer erhöhten Sicherheit besonders auch des Verkehrs führen, als auch die Möglichkeit bieten, sie in bestimmter Weise zur Steigerung des MaschincnwirkungSgradcs hervorzurnfen. In dieser Richtung liegen bereits bedeutungsvolle Konstruk tionen vor. s- Ein Hänblerverband gegen Fälscher. Die bedeutendsten Kunsthändler von Neunork haben sich zu einer Liga gegen die Fälscher zirsammengcschlosscn. Sie erklären, daß sie die Fälscher, ihre größten Feinde, unnachsichtlich verfolgen werden, und verpflichten sich, nur wirklich echte Gegenstände zu verkaufen. P* Ein hydrographischer Atlas der deutschen Meere. In der Literatur über die heimischen Meere fehlte bisher ein Atlas der wichtigsten hydrographischen Faktoren Dem Be dürfnis, das hiernach, von dem rein geographischen Inter esse abgesehen, bei der Unterwasserschiffahrt, der Unterivasscr- schalltcchnik und <>r ein-<"->e Rrob'emc auch beim Schiffbau, ferner bei der Hndrobiologie, besonders der Fischcreibiologte, besteht, ist jetzt die Deutsche Seewarte mit einem „Atlas für Temperatur, Salzgehalt und Dichte der Nordsee und Ostsee" entgegenackommen. der 43 Tafeln enthält. ß Wie man Gold finden kann. Im Kaiser-Wilhelm-Jn- stitut fand ein Chemiker bei seinen Analysen ständig Gold- spuren. Da dies keinem anderen Untersuchenden gelang, so ging man der Sache nach, und cs ergab sich, daß der Forscher nichts getan hatte, als seine goldeneBrille öfter auf- und abzusetzen. Von den Spuren Goldes, die dabei an den Fingern hasten blieben, hatte sich etliches aus da» Blei übertragen, da zu analysieren war. Und diese winzigen Spuren waren durch die Chemie nachweisbar, ein Zeichen mehr dafür, wie fein diele arbeitet. Ist cs da zu verwundern, wenn mau gemeint hat. ans Quecksilber Gold gewinnen zu können, weil sich darin zufällig eine Spur davon fand? Bücher un- Zeilschriflen. X Das legt« Sonderhest der „Süddeutschen Monatshefte" sMNn- chen) ist der Astrologie gewidmet. Der Anhänger und der Gegner kommen zu Wort. Wenn ihren Beiträgen etwas gemeinsam ist, so ist es die vorsichtige Art, mit der an diese Fragen hcrangegangen wird. Das macht die Zusammenstellung selbst schon Interessant. Bolle Sicherheit ist auch in der Ablehnung selten, und dieses Heft wird zweifellos einmal höchst charakteristisch für eine Zeit sein, über der deutlicher als je DuboiS-Ncymonds „lanorakimus" steht. X Di« Kultur des Bucheinbandes. Die Kroßbuchbinberei Gcbr Hossmann, Leipzig, hat auS Anlaß ihres kürzlich geleierten 75jährigen Bestehens ihrer dicslührigen Kantatcgabe den Charakter einer I u b I l ä ii m S s ch r t i« verliehen. Einer der namhaftesten Kenner der Geschichte de« Bucheinbandes und seiner ästhetischen und künst lerischen Probleme, Professor Dr. Jul. Zeltler, gibt anher einem kurzen lleberblick über die Geschichte der Großbnchbindcrel Gcbr, Hossmann und Ihrer vielseitigen Betätigung auf dem Gebiete des Bucheinbandes und der Herstellung von Katalogen und Einbanddecken eine Einführung in alle mit der Herstellung des Bucheinbandes zu sammenhängenden Fragen. Bor allem ist cS die Einbandknnst -er Gegenwart, die dem Verfasser Anlaß gibt zn einer Klarstellung der Begriffe des modernen Bucheinbandes. X Rechtschreidung und Zeichensetzung In kurzen Regeln »nd Bei- svielcn. Für Schulen und Selbstunterricht. Bon Studienrat W t l b. E d «. Zweite, vcrbesterte und erweiterte Auslage. (Elberfeld, A. Martini L Grüttefien.)
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