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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.10.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19151008018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915100801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915100801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-10
- Tag1915-10-08
- Monat1915-10
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.10.1915
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KV. Jahrgang. ^2 27V Freitag, 8. Oktober INK. Kegvürröet L8SS Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Sammelnummer für fLmtl. Telefonanschlüsse: 25241. Bezug», «edühr »l«rtel>Zhriich In Dre»den bei zweimaliger Zutragung lan Eonn- und Montagen nur «in- mal) 2,«L M., In den Vororten S,M M. Bei einmallger Zustellung durch die Post » M. lohne Bestellgeld). Anzeigen-Preis«. Die einspaltige Zeit« ietwa « Stlden) »»Pf., Dorzugepllltze und Anzeige» in Nummern nach Sonn- und Feiertagen laut Tarif. - Auerpärttg« Aufträge nur gegen Borauebezahlung. — Belegdiatt lo Ps. Hauptgeschäftsstelle: Markenstratze 38/4». Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Tresdeu. Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe «„Dresdner Nachr.') zulchsig. — Unverlangte Echrtststllckc werden nicht ausbewahrt. Lornpklaster beseitiet ^llKNSfLUgSN unck ^05NKaUl 50 ?l. VersLtick Nack auswärts. Solspotdstzv, Vresäen-X.. SsorßMtor. ckirekt aus Amerika eingetrokken. ln allen Oröüen kann jecke knratil geliekert wercken. g stzg I ftünlgt. unck prinrl. Noilleierant I^ILUI vrescken /4.. Wallstr. 25 V«r^»ni«t» Ille- Ille>»ii klillikdilSAl IrtlltlLbi^ als unä kex, enlirke^n ktkl Lc 8okr», Königs. Nokliekeranten. ?ieislis1on auk ^unscii trei. II 14277. IVtrLL>„«nl4l II. iLlennni, ^ IklUlllMI >»S nl'mL« /Xclolk diäter »' Eindringen der verbündeten Truppen in Serbien. Mßersolge der neuen französischen Offensive. — lleber Ivvö Franzosen gesangeugenommen. — Deutsche Fortschritte vor Dünaburg. — Vergebliche russische Durchbruchsversuche bei Smorgon. — Bulgariens Antwort an Rußland. Der amtliche deutsche Kriegsbericht. lAmtlich.) Grobes Hauptquartier. 7. Oktober. Westlicher Kriegsschauplatz Die französische Offensive in der Champagne nahm ihren Fortgang. Nach starkem, nach und nach bis zu anderster Heftigkeit gesteigertem Artillericscuer sekten «estern mit Tagesgrauen die Angriffe wieder ein. Nordwestlich Souain brachen unter schwersten Verlusten «nd Einbube von zwei Offizieren. 18N Mann an Gefan genen sechs Masscnangriffe der Franzosen zusammen. West lich der Straste Somme-Py-Souain konnten in Richtung St. Marie Teile von zwei neueingetrosfeneu Divisionen au einer Stelle über unsere vorderste Linie Vor bringen. Durch sofort einsctzenden (vegenanarisf wurde der Feind wieder hinansgeworfea: IS Offiziere, S9 Unteroffi ziere, 58» Mau» blieben als lycfangenc in unserer Hand, zwei Maschinengewehre wnrden erbeutet. Oestlich der ge nannte« Strabe konnte der Feind bei seinen Maffcn- angrifseu keinen nennenswerten Erfolg erzielen. Gegen ei« kleines Grabenstück östlich des Navarin - Gehöftes, in dem er sich halten konnte, ist der Gegenangriff im Gauge. Nur bei und nördlich Tahnrc gelang es dem Feinde, nach hin- «nd hcrwogcndcm Gefecht etwa 8VV Meter Raum »« gewinnen. Der Angriff kam durch unsere» Gegen angriff zum Stehen. Die Versuche des Feindes, die Stellung nördlich und nordwestlich des Beausejour- Gehöftes zu durchbreche«, scheiterten gänzlich. Wo der Feind bis in unsere Gräben vorstobc« konnte, wurde er uiedcrgemacht oder gcsaugen- genommen. Die Stellung ist rcstlosin nnsercmBc - fiste. 3 Offiziere, 3»ü Mann wurden als Gefangene abge- sührt» 3 Maschinengewehre dem Feinde abgcnommen. Einem heftigen, abor erfolglosen Angriffe in den Mor genstunden gegen die Vriqueterie-Stellung nordwestlich von Villc-sur-Tourbc folgte« im Lause des Tages nur schwächere Borstötzc, die abgewieseu oder durch Artillerie- fener im Keime erstickt wurden. Nördlich von Ar ras fanden nur bedeutungslose Handgranatenkämpfc statt. Fm Aisuetal bei Japigneul mibgliickte ein schwäch licher französischer Uebersall auf eine« vorspringenden Grabenteil. Vestllchev Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschall» v. Hindenburg: Bor Düuaburg drangen unsere Truppen in fünf Silometer Breite in die feindliche Stellung ein. Südlich des Dryswjaty-Sees ist der Feind weiter znrückgedrängt: eine attackierende russische Kavallerie-Bri gade wurde znsammengeschossen. Zwischen dem Boginskoje- See «nd der Gegend von Smorgon wiederholten die Russe» ihre verlustreichen Durchbruchsversuche, die ohne Ausnahme, zum Teil «ach Nahkampf, gescheitert sind. Es wurden 11 Offiziere, 130» Man« zu Gefangenen gemacht. Bei Raggasem fan der Rigaer Bucht) wurde ein russisches Torpedoboot durch nnserc Landbattericn schwer beschädigt. Heeresgruppen der SeneralseldmarschSUe Prinz Leopold Nichts Neues. Heeresgruppe des Generals v. Linsingen: F» den Kämpfen bei Czartoryok ist der Feind aus den Walbnugen westlich dieses Ortes geworfen. Balkan - Kriegsschauplatz. Deutsche und österreichisch - ungarische Truppen habe« die Dring, die Save und Donau au mehreren Stellen überschritten «nd ans dem öft« licheu Drina- und südliche« Save» und Donau-User festen Fnb gefabt. fW. T. B i Oberste Heeresleitung. Die Save bildet bis zur Mündung der Drina die Grenz« Ungarns gegen Bosnien, von dort bis zu ihrem Eiiisluh in die Tunau bei Belgrad die Grenze zwischen Serbien n»d Ungarn. Die Drina flicht in der Hauptrichtung von Süden nach Norde» und bildet die Grenze zwischen Bosnien und Serbien. - Merrelchisch-uilgarischer Kriegsbericht. Wien. Amtlich wird verlautbart den 7. Oktober 1815: Russischer Kriegsschauplatz. An der bcbarabi scheu Grenze und bei Krzcmic- uicc in Wolhynien wnrden mehrere russische Angriffe abgc- wicscn. Sonst herrschte an der ostgalizischen Front und an der Fkwa Ruhe. Nördlich von Dubno und an der P u - tilowka scstte der Feind an zahlreichen Punkten unter gro bem Munitionsauswand starke Kräfte zum Angriff an. Er wurde überall unter schweren Verlusten znrückgeschlaqcn. Stellenweise kam es zu einem er bitterte» Handgemenge, so bei Olyka, wo de« Russen die Linzer Division in gewohnter Kaltblütigkeit entgegcntrat. Wir nahmen etwa 8V» Mann und mehrere Offiziere gefan gen. Nordöstlich von Kolks, beiderseits der von Sarny »ach Kowel führenden Bahn, ist der Feind an einzelnen Stellen auf das Westuscr des Styr vorgcgangcu. Ein von österreichisch-ungarischen «nd deutschen Kräften geführter Gegenangriff schreitet erfolgreich fort. Oesterreichisch-unga- rischc Bataillone entrissen de« Russe» das zäh verteidigte Dorf Kulikowicc am Styr, wobei L»N Gefangene eingebracht wnrden. Deutsche Truppen vertrieben den Gegner aus seinen Stellungen bei Czartorysk. Bei den k. u. k. Strcitkrästcn an der obere» Szczara nichts neues. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Gcfcchtstätigkcit au der Sttdmcstsront beschränkte sich gestern aus die gewöhnlichen Ge sch U st k ä in p fc. Nur gegen den Nordtcil der Hochfläche von Dobcrdo bei Pctcano versuchte» Abteilungen eines italienischen Mobil- miliz-Negiments auzngreifen. Dieses Unternehmen schei terte vollständig. Unsere Truppen jagten den Feind in der Nacht bis über seine Vorpostcnaufstellung zurück. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Oesterreichisch-nugarische und deutsche Streitkräste er zwangen sich gestern zwischen der Mündung der Drina und dem Eiserne» Tor au zahlreichen Punkten den Uebergang über die Save» und Donau-Linie. Die serbische« Bortrnppe» wurden zurückgeworfen. Der Stellvertreter deS Chefs deS GeueralstabS: lW. T. B.i v. Höfer. Feldmarschall-Leutnant. Englische Brutalität und Heuchelei. Der oberste Beamte des Deutschen Reiches ist unter der Last der gewaltigen Verantwortung, die der Krieg ihm in steigendem Grade anferlegt, nicht zusammengebrochcn, sondern sichtlich erstarkt und über das frühere Mab seiner Persönlichkeit hinausgewachsen. Die Kundgebungen, die von ihm mittelbar oder unmittelbar ergangen sind, lassen diesen aufstrebenden Werdegang klar erkennen, der sich mit besonderer Deutlichkeit und eindrucksvoller Schärfe in der unerbittlichen Kennzeichnung des in allem Bösen unüber troffenen Gebarens Grohbritannicns widerspiegelt. Neuer dings hat Herr v. Bcthmann-Hollweg wiederum Gelegen heit genommen, dem deutschen Volksempfinden aus der Seele zu sprechen, indem er zwei für dte englische Dcnk- und Gcsinnungsart überaus bezeichnende Eigenschaften in das volle Helle Licht der allgemeinen Erkenntnis rückt: Brutalität und Heuchelei. Hinter dem Ausspruch des Kanzlers, dast die den Eng ländern innewohnende Brutalität es uns unmöglich er scheinen lässt, sic in intellektueller und moralischer Be ziehung als gleichwertig mit uns zu betrachten, steht ein mütig die ganze deutsche Nation. Schon vor dem Kriege, als noch der Gegensatz zu England nicht in allen deutschen Volksschichten unterschiedslos so scharf und bestimmt aus geprägt war» wie gegenwärtig, empfand jeder wahrhafte Deutsche, auch wenn er noch in der Illusion einer Verständi gung mit dem Inselvvlle lebte, doch jedenfalls im Un- bewubtsein eine »»willkürliche Abneigung gegen diese kalte Nasse mit ihrem lühlen, krämcrhast rechncrischcir Verhalten und ihrer fürchterlichen Gleichgültigkeit gegen alle Ideale, gegen kulturelle und menschliche, geistig sittliche Erwägun gen und Rücksichten. Dieses damals noch vielfach unklare und verschwommene Gefühl hat nun der Krieg aus dem Un- bcivußtsein der deutschen Nation an die Oberfläche empor- gchvbe», und der Kanzler hat es zu einem kernigen und treffenden Ausdruck gebracht. Der Philosoph von Hvhen- sinow hat in der Tat durch diese ungeschminkte Betonung des hervorstechendsten Zuges im englischen Wesen und durch die Feststellung, dast ein so beschaffenes Volk gegenüber dem Germanentum intellektuell und moralisch minderwertig sei, das ganze deutsch-englische Verhältnis in austervrdcntlich überzeugender Weise beleuchtet. Das deutsche Nativnal- empfiiidcu ruht auf sittlicher Grundlage und bekennt sich deshalb zu dem Leitsätze, dass auch ein Volk als Ganzes ^ nicht ungestraft die moralischen Gesetze geflissentlich ver nachlässigen darf, sondern das? es, sofern es berechtigten An spruch auf die Bewertung als führende kulturelle Macht erheben will, die sittlichen Beweggründe von dem rohen Gefühls- und Triebleben loslöscn und sie der Herrschaft einer intellektuellen, vernunftgemähcn Regelung unter stellen muh. Aus diesem Wege gelangen wir Deuts ch c n zu der Auffassung, daß es für uns einen kategorischen Im perativ der kulturellen Pflicht gibt, der uns ein all gemeines kulturelles Vcrantivortungs- bewuhtsein vor der gesamten gesitteten Menschheit ver leiht und uns dazu berechtigt, von einer umfassenden deut schen Kulturmission zu reden, wie wir sie ja auch jetzt in diesem blutigsten aller Kriege nach Vesten Kräfte» z» be tätigen bemüht sind, nicht zum wenigsten durch die sorg fältige Heilung aller Wunden, die der Krieg den von uuS besetzten Gebieten geschlagen hat. Ganz anders der E n g l ä n ö c r, der bei der Betätigung seiner nationalen, mit persönlichen Bercicheruiigsabsichten eng verauicktcn Herrschsucht sich von keinerlei Rücksichten kultureller Art ankränkcln läht, sondern nur das eine Leit motiv der von allen sittlichen Fesseln und Hemmungen be freiten Brutalität kennt. So kommt der Engländer zu fremden Völkern stelS nur als Unterdrücker und Blut sauger, der lediglich einen äuherlichen, dem Wohlleben der herrschenden Kaste dienenden zivilisatorischen Firnis mit sich führt, während wir zugleich mit der Befestigung unserer politischen und wirtschaftlichen Herrschaft den Segen unserer hochentwickelten wahren Kultur verbreiten, die auf einer vertieften sittlichen Grundlage beruht. Englands nationale Brutalität ist niemals vor irgendeinem Verbrechen gegen die Gesetze der Menschlichkeit znrückgcschreckt, wenn sich da von eine Förderung ihrer Zwecke erhoffen lieh, und beute ist sie geradezu bis zum Wahnwitz gediehen. Während des Aufstandes der eingeborenen Sepvhs in Indien in der Mitte des vorigen Jahrhunderts, der Grohbritannieiis Weltherrschaft bis in die Grundfesten erschütterte, kamen die Briten auf den wahrhaft teuflischen Gedanken, die Ein geborenen vor die Mündungen der Kanonen zu binden und sie so Zn die Luft zu blasen". Da die Inder glauben, dah die Seele eines verstümmelten Körpers nicht ins Nirwana, ins Paradies, eingehe» lönne, so erhofften die Engländer von dieser Hinrichtungsart einen wirksamen Einfluft auf die Abdämpfung des Aufruhrs. Tic jedes menschlichen und kulturelle» Empfindens völlig bare Brutalität, die in diesem Verhalten gegen die Inder in die Erscheinung tritt, ist der englischen Nation erb- und eigentümlich und hat sich in ungezählten Fällen vorher und nachher bei der Behand lung unterdrückter Völkerschaften i» ähnlicher Weise be währt, u. a. durch die zum Himmel schreiende erbarmungs lose Hlnvpfcruiig vieler Tausende vo» Frauen und Kindern in den berüchtigten Konzentrationslager» dcö Buren- krieges: eine Schandtat, deren sich noch heute Lord Kitchciicr als des wirkungsvollsten Mittels zur Beendigung des Burcntricgcö zu rühme» pflegt. Der Gipfel dieser natio nalen britischen Brutalität aber wird durch die gegen wärtigen Ereignisse bezeichnet. Europa must im Blute waten, weil England sich der Alleinherrschaft über »»seren Erdteil »nd über die freien Meere versichern will!
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