01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.04.1924
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240403011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924040301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924040301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-04
- Tag1924-04-03
- Monat1924-04
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.04.1924
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Jahrgang, S7 Donnerst«, I April 1924 Gegründet 1888 D^dlantchr«- g«rnlpr»ch»r - Samm»<n»mm»r- S» »49. 9»ur l>ir Aach»a«i»»ach«! 20 011. »«" > »>» t».«pr» >«« d»« U,N» Oub.llu», I»»« No« > «»»Idmar». <)"AuA9*iVLI)Ul)r Polid»i»i»fr»!» lür Nional AprU^L.1 Goldmorö. Ti»j«1»i>»«»r Di» Aoj»»o»a «erden »ach Soldmord »»rechne: d>« «nioallio« LI mm .nil» Anzeigenpreise: autzerdaU, MPI» oster »niedukr >0 Vlg. 4>ue«. vujlrSg» regen Vorauede.-adl. «chrVbm, und Nauo^chSNoikll«, »,rt»»sir»i>e SS,40. l u. Verl,, oen Lteplq » vetcherd» ln Dl DMch«S»N«u1o 100« L««»«. «echdruch mn m« OeutUcher Su»«»na»»ad» i.Dlrebnrr «ochr.-l imILMa- — Nnverlon,«« SchrUMÜch, wrrden ntchi eufdenx»». Ae Golddiskontbank als 3lveig der Reichsbank Die neue Bank nimmt in der nächsten Woche ihre Tätigkeit auf. Sofortige Kredite für Äohstossbezug und Exportinöuftrie. — Veröffentlichung des Sachoerstän-igenberichts am Montag. Dr. Schacht über die Wirkung der Goldbank aus die Deoisenlage. Berliner Schrlftleltungl e der GolddtSkontbank t»ra»tmeldv ng unsrer Berlin. 2. April. Zur g erklärte Rcichsbankpräsident Schacht heute einem Presse Vertreter, daß diese Baut bereits im Lanse der nächsten Woche ihre rätiakeit ausnehme« werde. Es sei nicht beabsichtigt filr die Golddiskontbank einen besonders großen Apparat ans zuziehen. Sie werde auch räumlich im Gebäude der Reichsbank in Berlin «ntergebracht sein und »rnaulsch als eine Goldabtciluua der Reichsbank snnktionicreu. Für baS Beleihgeschäst ständen die in Aussicht aenammeneu Beträge und vor allem daS eigene Kapital per Rank sosort zur Bcrsligung. Bet der Auswahl der Kreditoren werde vor allem darauf zu achten sein, daß daS Institut in erster Linie gegründet wurde, um die Produktion -er deutschen Wirtschaft zu fördern. Die bisher in der Ocsfent- lichkeit angestelltcn Mutmaßungen über den voraussichtlichen Zinssatz seien größtenteils nnzutrrsfend. Wahrscheinlich «ürden die Kredite bei der Bank selbst mit 10 Prozent zu »er» zinseu sein, so das, der letzte Kreditnehmer nicht mehr als Ir Prozent zu zahlen hätte. In erster Linie würben IcdcnsallS diejenigen Industriellen Berücksichtigung finden, die ausländische Noh Materialien usw. für den Export weitrrvcrarbeitcten, da in diesem Halle das Hcrctnkounn.u neuer Devisen n»d damit auch die Zurückzahlung der Kredite -m meisten gesichert erscheine». Es sei zu hassen, daß der so fortige Arbeitsbeginn der Bank günstig ans den inländische« Devisenmarkt zurück,virkc und einem großen Teil der Wirt, fchaft die beruhigende Gewißheit geben werbe, daß er die be» nvtlgte» Einfuhrdevisen jederzeit bekommen könne. Hierdurch dürfte die jetzt infolge der scharfen Repartierungen ctn- getreteye ängstliche Nervosität bald beseitigt, werden. Dr. Schacbt stellte dann noch fest, daß er in absehbarer Zeit nickt nach Paris zurückkehre, da die dortigen Beratungen zunächst abgeschlossen seien. Veröffentlichung -es Sachverständigen- Berichts am Montag. 78 OOÜ Worte Gesamttcxt. Berlin, 2. April. Tic französische» Blätter fahren fort, Angaben über den bevorstehenden Abschluß der Sachver- ständigcnarbcitcn zu machen. Dem »Matin" zufolge werde der Eesamttcxt von 78 lM Worten unmittelbar telegraphisch nach den Bereinigten Staaten übermittelt werden, und dert am gleichen Tage wie in Frankreich, und zwar im englischen Originaltext, veröffentlicht werden können. Nicht nur die Ziffern seien interessant »nd geeignet zu befriedigen, da die Zahl der Jahresraten nicht begrenzt werde, sondern vor allem habe inan auch zum ersten Male ein ganzes Snstcm auSgcarbeitet und burchgeführt. dessen Ziel sei, nach und nach die politische Schuld Deutschlands tn eine Schuld von finanziellem Eharakter gegenüber den Gläubigern aus allen Länder» umzuformen. Nach dem „New Pork Herold" sind gestern abend die Sachverständigen einig geworden, und der Bericht wird am Sonnabend der Reparationskommtssion übermittelt werden, falls der Druck nicht Schwierigkeiten macht. Die Veröffent lich»«« dürfte aber erst am Montag erfolgen. Sorgfälligfie Redaktion der Ausschutzberichte. Parts, 2. April. „Havas" meldet aus Brüssel: Die ,Zn- dependance Belge" erfahre von einer in enger Fühlung mit der Neparationskommisston stehenden Persönlichkeit, das; alle Entschließungen einstimmig gefaßt worden seien. Jeder Aus druck des Berichtes sei genau berechnet und abgewogen, um zu verhindern, daß er auf zweierlei Weise auSgelcgt werden könne. Der Sitz der Emissionsbank unter interalliierter Kon trolle solle jetzt doch nach Dcutschland verlegt werden, wie es kürzlich nach der Pariser Reise des Gouverneurs der Bank von England beschlossen wurde. Annahme -es Gesamtplans -urch die Entenke? Belgien verlangt Erhöhung seines Anteils. Paris, 2. April. Der Brüsseler Koraespondent des „Tcmps" meldet, man sei in autorisierten Kreisen in Brüssel der Ansicht, daß die alliierte« Regierungen die Schlußfolge rungen der beiden Sachvcrständlgcn-KomitccS in ihrer Gesamt heit annehmen würden. Es iverde erklärt, daß kurz nach der Ueberrejchuyg des Berichtes eine Zusammenkunft der glli ie rlLn Ministerpräsidenten tu Paris kür üstiMkMch gehalten werde. Falls diese Zusammenkunft statt- fähde^müsse auch die Frage der interalliierten Schulden und jjier Verteilung der dcntschen Zahlungen untereinander ge prüft rverben. Belgien werde eventuell, so will der Bericht erstatter erfahren lmbcn, auf den Rest seiner Priorität im ungefähren Betrage von 800 Millionen Goldmark ver zichten, wenn sein Anteil an den deutschen Zahlungen pro zentual erhöht werde. lW. T. B.j Die feierliche Übergabe -es Sachverständigen- berichls. Paris, 2. April. Der Redaktivnsuntcrausschuß des Komitees Ta-weö setzte heute nachmittag seine Verhandlungen fort. Heute vormittag hat auch das Komitee Mac Kenna seine Berhandlungcn wieder ausgenommen. Der Akt der Ucbergabe des SachvcrständigenbcrichlcS an die Ncparatlonskommission wird nach dem „Jntransiacant" einen feierlichen Eharakter tragen. Sämtliche Mitglieder der Reparatiouskommission und sämtliche Sachverständigen würden der Zeremonie beiwohnen. General Tawcs werde bei der llcbcrgabc des Berichtes das Begleitschreiben verlesen, Barthou werde in einer Ansprache erwidern. sW. T. B.j Ae neue Lohnbewegung der Reichsarbeiter. Das neue Asien. Die Verhandlungen im Reichsverkrhrs- mmislerium. iDrahtmeldung unsrer Berliner Schriftlettung.j Berlin, 2. April. Die im ReichSnerkchrsniinisterinm statt- gefundcnen Besprechungen mit den Spitzcnorganisativnen sind nicht, wie berichtet worden ist, gescheitert, sondern werden sort- Sesetzt. Ueber den Verlaus de, gestrigen Besprechungen wirb berichtet, baß bis tn die Nacht hinein verhandelt wurde und daß daneben Besprechungen zwischen dem ReichSverkehrS- ministcr, dem Rcichsfinanz- und dem Reichswirtschaftsminister stattfandcn. In der Hauptsache verlangen die Arbeiter eine AngIeichung ihrer Bezüge an die Gehaltsausbesse- rnngen für die Beamten, die im Mittel 20 Prozent be tragen. Das R e i ch s v e r ke h r s m i n i st e r i u m erklärte gestern, daß eine Lvhnansbesscrung nur tn der Höhe von V Prozent möglich sei, und daß aus finanziellen Gründen eine Verkürzung des Urlaubs für die Arbeiter unbedingt nötig sei. Man machte den Vorschlag, den Jahresurlaub eines Arbeiters im IS. Dienstjahrc auf 12 Tage, bisher 2l. fcst- zusetzen und weiter soll eine Kürzung der Krankengelb- zuschässe und der Kinderzulagcn eintreten. Auch die Ver gütungen für die Wege zur Arbeitsstätte sollen verkürzt werden. Ter Vertreter des Neichsverkchrsministeriums be tonte in seine» Dar egungen. daß das Verkchrsministerium dnrchaus gewillt sei, seine Arbeiter angemessen zu entlohnen, daß aber die Finanzlage des Reiches keineswegs so sei. daß man zurzeit größere Erhöhungen vornehmen könne. Man könne und dürfe nicht die Gefahr einer neue« Inflation durch größere ungedeckte Ausgaben Hervorrufen und dieser Stand punkt wurde auch vom RcichsverkchrSministerium und vom Reichswirlschaflüministcrinm anss nachdrücklichste vertreten. I-j- p>,e"-<-7kschaU>'n traten l"->'tc rnso-n' e" »m z» dem - gen Angebot des NeichsverkehrSministerS Stellung zu nehmen. Die Lage im Eisenbahnerskeik. Berlin, 2. April. Wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, haben die Aus stände der Eisenbahner ab- geebbt. Nac dem heute morgen 7 Uhr eine Versammlung abgehaltcn worden war, wird in Bcrltnvoll gearbet- trt Im Ttrck'ionsbezirk Elberfeld streiken etwa 800 Mann, in Erfurt 180. In den Bezirken Karlsruhe und Magdeburg hat sich die Lag« gebessert. I» Württemberg ist sie unverändert. Ti« Stimmung ist im allgemeinen gegen einen Auöstand. Man erwartet, daß am Donnerstag er neute Berhandlungcn der Regierung mit den Spitzen- vrganisativncn stattfinden. Sollten diese scheitern, so ist jedoch ein allgemeiner EiscnHahnarbeitcrstrcik nicht ausgeschlossen Heidelberg, 2. April. Der Teilstrcik der Eisenbahnarbciter ist im Abflauen begriffen. lW. T. B.» Altona, 2. April. Wie die Neichsbahndirektion Altona mitteilt, mußte wegen wiederholter Verweigerung der dienst- planmäßigen Arbeitszeit ein großer Teil der Güterboden- a r b e i t e r in Groß-Hamburg entlassen werden. Ein an derer Teil ist wegen dieser Entlassungen in den Snm- pathie-Strcik getreten. In den nächsten Tagen können daher voraussichtlich Eil- und Frachtgüter bei den Güter- und Eikgutabfertigungcn Groß-Hamburg nur in beschränktem Um fange angenommen und ausgclicfert werden. sW. T. B.j Schiedsspruch slir Dnch-rucker. Berlin, 2. April. Der Deutsche Buchdrucker-Verein teilt mit: Im Lohnstreit des deutschen Buchdrnckgewerbes fällte der vom Nclchsarbeltsministerinm eingesetzte SchlichtungS- ausschus; Mittwoch Nacht den Schiedsspruch, daß für die Zeit vom 20. Mürz bis einschließlich 31. Mai der Spitzcn- wochcnlohn auf30Goldmark festgesetzt wird. sWTB.j Die Daterlän-ischen Derbün-e gegen eine Berliner Kinkemann-Aussührung. lDrahtmeldung unsrer Berliner Schristleltung.) Berlin, 2. April. Wie die Bereinigten Vaterländischen Verbände Mitteilen, haben sie sich an die preußische StaatS- regierung mit der dringenden Bitte gewandt, die für Berlin in Anssicht genommene öffentliche Ausführung des Tollcrsche« Machwerkes „Hi « kemann" zu verbieten, da das Stück eine schamlose VerMmung aller Begriffe bedeute, Sie sich für den vaterländisch gesinnten Deutschen mit der Erinnerung an das gewaltige vierjährig« Ringen unseres F.ldhccrcs verknüpfen. Die Bereinigten Vaterländischen Verbände sind der Ucberzcu- gung, mit dieser Bitte nicht nur den Wünschen der gesamten nattpnalen Bevölkerung Groß-BerlinS Ausdruck gegeben zu haben, sondern auch im Sinne der Reichswehr gehandelt zu haben, die es sicherlich begrüßen wird, wenn diese Besudelung -es -««Ische» FrontheereS «nd der alte» Armee verböte» wirb. Bon Alexander o. G lei chen-R ußwurm.*j " Wir sind mit unseren europäischen Geschäften und de« drückenden Lasten der Innenpolitik so überhäuft und in An spruch genommen, daß wir zu wenig merken, wie sehr die Be deutung Europas in der Welt zusammengeschrumpft ist. BiS zum Weltkrieg hatte trotz aller nationaler Gegensätze der Europäer als solcher die Stellung der Ueberlegcnhcit. und sein Prestige tn Asien war anerkannt von Japan bis zur kletnäsiatischen Küste, von Sachalin bis Ceylon. Niemand zweifelte es an. Wer hätte sich denken können, daß diese- Prestige im Laufe eines Jahrzehnts zusammenbricht, und die demütigen Schüler oder Vasallen, die Völker, denen man mit mäßigen Fabrikerzeugnissen europäische Zivilisation bringen wollte, heute den einst so ehrwürdigen Erdteil be handeln. wie es im Leben oft mit alten ruinierten und un fähig gewordenen Verwandten geschieht'? Für Asien, das unter der Vormundschaft des Westens schon unruhig auf- begehrte. war der Krieg von 1914 bis 1V18 eine Erlösung. Mit kühler Ruhe hörte man von den Blnt- opfern der Kriegführenden, »nd jene Phantasten, die das Ein greifen des heiligen Krieges, die Wasfenhilsc von Afghanistan und ähnliches erwarteten, erlebten Enttäuschung auf Ent täuschung. Der Orient konnte nur mit geduldiger Freude vernehme», wie sich jene zerfleischten, deren Bestreben eS gewesen, Asien wirtschaftlich auszunutzcn. Für die jungvtz I ndustrieninJapanundJndien wurde der Weltkrieg zum goldene »Zeitalter,- denn unsere Feinde häuften in diesen Ländern Bestellung auf Be stellung,- dadurch entfesselte der Frieden aber eine heftige, wirtschaftliche Krise, die sich in Arbeitseinstellungen und ähn lichem äußert. Die Landbevölkerung, die sich an Fabrikarbett gewöhnt hat, weigert sich, zur Bancrnarbeit znrüclzukehrcn, und es zeigt sich wieder einmal, das; Asiens Glück unver träglich ist mit sencm Europas, wie es die Weltgeschichte seit Jahrtausenden schon öfters bewies. Im „Asyl des Friedens", das der Vater Nabin- dranath Tagores nördlich von Kalkutta gegründet hat, sucht die indische Jugend den Weg zur Natur zurückzufinden — aber eine reiche Bibliothek deutscher, englischer und fran zösischer Werke bereitet die künftigen Schüler der Hindu- Universität auf ihre Bestimmung vor, die europäischen Fesseln zu zersprengen. Noch hält Tagore eS für notwendig, daß der englische Polizist die Ordnung tm Lande bewacht, doch die Jugend, die zur indischen Natur seelisch und geistig zurück- kehrl, soll lernen, das fremde Aufsichtspersonal zu ersetzen, damit das Land seinen Bewohnern zuriickgcgcbcn werde. Einen Gegensatz zu Tagore in der Art. aber nicht im Geiste des Vorgehens, bildet ein Vertreter des rein politischen indischen Nationalismus, weit ent fernt von der seinen Philosophie und den religiösen Ge sängen des Dichters. Es ist Shamshcr Jang, der Maharadscha von Nepal, der Heimat der durch den Krieg be kannten GurkaS. Zum Dank für deren militärische Hilfe, die wohl dem indischen Gcbirgsvolk manchen Einblick in Europas Schwäche gestattet lnil. erhielt der Maharadscha für sein schwer zugängliches Gebiet die Unabhängigkeit von Eng land zugesichcrt, und in seiner hochgelegenen Hauptstadt Katmandu, die als natürliche Feste dem Himalaya südlich vorgelagert ist, wird Großbritannien nunmehr durch einen Gesandten vertreten. Das andere Geschenk, einige Luftschiffe, die Katmandu mit der übrigen Welt in Verkehr halten sollten, hat der Maharadscha abgclchnt, und ebenso die geplante Tele- graphcnlinie. Er ist Asiatc und will vollbewnßt in seiner Einsamkeit thronen. Was Europa zu sagen hat, kommt früh genug, wenn cs ein reitender Bote von seinen Grenzen aus vermittelt. Wohl erleichtern Straßen und Drahtseile für Warcntransporte den Handel im schwierigsten Gelände von Nepal, denn der Fürst weigert sich nicht, die Erzeugnisse des Westens aufzunehmcn, er kämpft nur beharrlich gegen dessen Ideen. Shamshcr Jang wendet seine ganze Macht auf, dem Inder das Gefühl des Jndicrtums zu geben, die Mundart der Gurkas zu einer literarisch ausgeprägten Sprache zu machen, wie man in allen Ländern Asiens bedeutsam den Wert der einheimischen Sprachen betont, und die geistige Selb ständigkeit seines Reiches zu gründen. Die politische Wichtigkeit Nepals besteht darin, daß cö die Straße von Tibet nach Indien beherrscht, und in Tibet sind reiche Goldlagcr, die zu den Hauptreserven der Erde gehören. Im Altertum hat Indien den persischen Ache- mendidcn tibetanisches Gold alö Tribut gegeben und damit Persiens ttberhöhendcn Reichtum geschaffen — heute ist Nepal Hüter dieser Schätze, die auf primitive Weise kaum aus- gebeutel werden, und fängt an. die Macht zu begreifen, die ihm dieser Wachtposten verleiht. Ich habe dieses Beispiel herauSgegrisfen: aber überall, in der Mongolei, wo der „lebendige Buddha" herrscht, in Sibirien, in China, in Persien, erhebt das neue Asien, die er- wachende alte Welt ihr Haupt und wendet sich vom trügerischen Glanz der europäischen Zivtlisatton ab. um zur eigenen, ehrwürdigen Ueberlieferung zurückzukebren. Die Politik Shamshcr JangS drückt keinen anderen Grund- «j Rach de« Briefe eine« iünaß ans Indien hetmgekehrtr». t» Sualaas lebende« Freundes.
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