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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.03.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160331011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916033101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916033101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-03
- Tag1916-03-31
- Monat1916-03
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.03.1916
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H» 8 am Freitag «arge«. Am Görzer Brückenköpfe traten beidersettS starke Kräfte ins «tzesechtr die österreichisch-ungarischen Truppen nahmen 350 Italiener gefangen. Ein Geschwader österreichisch-ungarischer Geeslug. zeuge belegte die feindlichen Batterie« an der Ddobda- Mündung ausgiebig mit Bomben. Die russische Offensive wird in einer offiziösen Meldung de» „TempS" aus Petersburg als vorläufig de endet bezeichnet. In der französischen Schwei» trafen über 22 VW Flüchtlinge aus dem Gebiete von Verdun ein. Der französische Ackerbaumiuifter erklärte tn der Kammer, daß die Bebauung des französischen Bodens um 3894000 Hektar abgenommen habe. Im englischen Unterhaus«: wurden wieder von mehreren Abgeordneten lebhafte Klagen über den mangel haften englischen Luftdiensr vvrgebracht. 4 0 Deutsche, die in England interniert waren, sind an Bord deS holländischen PostdampserS „Königin Wilhel- mina" in Blissingcn eingetrvffen. Kaiser Wilhelm hat einen Gnadenerlaß für Elsaß- Lothringen ergehen lassen. In der Ersten Kammer deS sächsischen Landtages sprach sich Finanzministcr v. S e y d c w i tz für die Selbständigkeit unserer Staatsbahncn aus. Der Schutz der österreichisch-ungarischen Untertanen imd Interessen in Portugal ist der spanischen Gesandt schaft in Lissabon anvertraut worden. Wetteransagc der amtl. sächs. Landcöwettcrwarte: Zeitweise heiter, ivärmer, trocken. wichtiger ist, die Kaliber ihrer Geschütze in dieser Zeit zu vergrößern. Zeppeline und Unterseeboote zu vervollkomm nen und einen neuen Abschnitt des Seekrieges zu beginnen, der die Findigkeit Englands ans eine schwere Probe stellen wird. Die Zeit steht auf der Seite desjenigen, der sie ausnntzt. „Ein Schlag ins Wasser." b. Die „Neuen Züricher Nachr." schreiben zu dem Er gebnis der groben Pariser Konferenz, dah die geplante Aushungerung Deutschlands einfach eine noch schärfere Knebelung der Neutralen bedeuten würde. Das Blatt be merkt dann: Aus der Kürze der Berhaudlungen ergebe sich, dah die Friedenssrage nicht einmal ernstlich gestreift wurde. Aber auch nicht die F r a g e c i » c s m i r t s ch a f t ° Itchen Bonkot ts Deutschlands nach dem Kriege. Dieser, sagt das Blatt, ist ohnehin als abgetan zu betrachten nach dem kategorischen Latze von Lloyd George, dah cs in Gcschaftssachen keinen Rcvanchckricg gebe, und der ebenso ablehnenden Geste aus Petersburg. Das Positivste des wenigen Positiven, das die Konferenz zutage förderte, ist die Einsetzung einer permanenten Kom mission der Alliierten in Paris — ein Uederbein mehr, wie der Schweizer Boiksansörnck lautet. Die Alliierten waren schon bisher kommissionsficbcrkrank. Nun noch eine Kommission mehr. Mit zuviel Kvmmissivncn kann man selbst die beite Sache der Welt kompromittieren. Eine solche ist nun freilich jene der Alliierten entschieden nicht. Noch acht Tage, und ivir werden sogar von London, Paris, Nom und Petersburg her zu hören bekommen, dah die Pariser Konferenz ein Schlag ins Wasser war. Frankreichs geschwächter Kredit in Amerika. b. Ans einer Mitteilung der „Times" aus Ncuyork geht hervor, daß von der letzten Ausgabe einjähriger sran- 'zösischer Schatzscheine, die im Betrage von 50 Millionen Dollar zu einer Verzinsung von 5t; Prozent in Neunork an- geboten wurden, nn r etwa 35 Millionen Dollar .verkauft werden konnten. ! Eine neue italienische Offensive? z stk. Der militärische Mitarbeiter der „Grazer TngeS- > post" schreibt: Die Italiener bereiten wieder eine große ! Unternehmung gegen die Iivnzosront vor. Sa unsere z Flieger starken Euenbahiivcrkehr ans den venezianischen 'Linien sesistelien. Möglicherweise und auch unsere Erfolg« im Küstcnländischen die Beranlanung, dah die italienische Heeresleitung eine Krasteverschiebuiig vvrnimmt, nm nach Wiedereiutrcssen Geiieral Eadornas die Offensive beginnen zu können. Der Umstund, dah in den gebirgigen Teilen der Grenze gegenwärtig Unternehmungen ungemein er schwert sind, mag den Entichluh bccinfluht haben, nm Isvnzo wieder gesteigerte Tätigkeit zu entfalten. An scheinend bereiten auch die Nüssen an unserer Front Unternehmungen vor. ! Der Nnterseekrieq. l.Nentcr.j Wie »ntgetcilt wird, ist der Dampfer „Kil-! bridge" am I. März versenkt wurden. — Der Dampfer j , Sarinia Westoll" ist gesunken, die Mminschast ge-i rettet, aber der Maschinist verwundet, — Nach einer LloydS-! Meldung ist der russische Schoner „Ottvman" gesunken. I Der Schisser und neun Mann sind gerettet, — Beim Unter gänge des holländischen Dampfers „Duiveland" ist die ganze Besatzung gerettet worden. sW. T. B.s Weitere englisch? Schisssverlnftc. b, Lloyds meldet: Stach englischen Blättern ist der! e n g l i s ch e P c t r v l c u m d a m v s c r „S t. E h r i st v b a l". -041 Tonnen, durch eine Entzündung zerstört worden. Auch der cngli'che Tanipfer „E ity os Napc I", 5780 Ton nen, ist kurz nach Bcrlasscn von Boston in Brand geraten. Eine Wirkung des Uutcrscekrieges. Nach Meldungen über Kovenhagen weigert sich die Mehrzahl der norwegischen und schwedische» H a n d c l s m a t r o i c i!, Dienst nach englischen Häsen zu übernehmen. Die Londoner Admiralität teilt mit: Alle unsere Schisse, die an den U n t c r n c l, m u n- a e n gegen die deutsche Küste beteiligt waren, sind jetzt zunickgekehrt bis auf den Torpcdobvotszerstörcr, der initergegaugcii ist, nachdem die ganze Besatzung ihn ver lassen hatte, Während liniere Torpedobootszerstörer mit den feindlichen Borvostcuschissen beschäftigt waren, wurden stc von Fliegern angegriffen. Sie haben jedoch keinerlei! Schaden crl'tieii, Bon den durch unsere Schisse versenkten feindlichen Patrouillenbooten sind folgende Gefangene ein-! gebracht worden: Bier vom „Otto Nudolph" und sechzehn! non der „Braunschweig". Am Sonnabend abend sind unsere! kleinen Kreuzer auf eine Division von deutschen Torpedo-! bootszcrstörcrn geflohen. Einer von diesen Zerstörern ist vom Kreuzer „Klevvatra" gerammt und in den Grund ge bohrt worden, Bon der Besatzung wurde niemand gerettet. «Anmerkung: Es Handel! sich nm das Torpedoboot, das nach der deutschen amtlichen Bekanntmachung von dem Vor- stoh zur Berivlgung der englischen Schiffe nach dem Flieger angriff am 35. d. Mis. nicht zurücigekchrt ist. W. T. B.l h Tiefer Bericht der englischen Admiralität enthält die Bchaupluiig, dah gelegentlich des englischen Angriffes aus Sylt ei» deutsches Torpedoboot von dem Kreuzer „ Kleopatla " gerammt und so zum Sinken gebracht worden sei. Ter deutsche Admiralstab hat sofort gemeldet, dah eins unserer Torpedoboote nicht zurück- gekehrt sei. ES ist nun höchst ausfallend, dah die englische Admiralität mit ihrer Mitteilung, die ja für England günstig ist, erst jetzt nachhinkt, und cs liegt die Bcrmntung nahe, dah sie ohne den deutschen Bericht den Vorfall über haupt nicht erwähnt Hütte, und dah ihre Darstellung un zutreffend war, Ei» Ereignis, das so aussicht wie ein Erfolg der britischen Marine, hätte sie sicher mit größter Eile der Welt betaniitgegebeii Wahrscheinlich liegt die Saih» umgekehrt: das d c » t i ch e Torpedoboot wird die „Kleovstr«" gerummt ß«»«n und wirb badet selbst ,u Schade« gekommen sein. Go erklärt sich wohl da» biSherige Schweigen der Luglänber über ihren „Erfolg" G»g«sche »Berichtig»»,««''. Die englische «dmtralttät weist darauf hin. dah der englische Bericht über de« Luftangriff auf Gchle«- wig.Holftei» die «ugabe enthielt, baß »wet. nicht zehn bewaffnete deutsche Borpofteuschifse gesuuken seiru. Be tresfs des Untergaugr» des Hilfskreuzers „Greif" betont die englische Admiralität, bah sie nicht er klärt habe, der „Greif" hätte unter norwegischer Flagge ge- feuert, sondern er habe über dt» norwegischen Farben dm- weggefeurrt. Endlich wirb erwähnt, daß »er britische Be richt. demzufolge da» deutsche Gchiff gefunken sei. nach deutscher Auffassung unwahr sei. da angenommen «erde, der „Greif" habe sich selbst in die Luft gesprengt. In diesem Zusammenhänge wird daraus hingewiesen. daß die Deutschen selbst in einem drahtlosen Berichte bestätigt haben, bah die Gefangenen, die auf dem „Greis" gemacht worben sind, von jeder Verbindung mit der Außenwelt abgeschnitten feien. Die Nachricht der Deutschen könne deshalb nicht von einem Mitglied- der Besatzung stammen. iW. T. B.) Sin augedltcher Versuch eiueS Luftangriffs a»f E»gl««d. d. Im engltsche» Unterbause wurde am Dienstag die Tatsache erwähnt, daß am Sonntag vor einer Woche, am iS. März, ein neuer großer Zeppeltnangrtfs gegen England versucht worden war. Der Abgeordnete für Canterbury fragte, ob die sechs Zeppeline, die in der Nacht vom 19. März in der Nähe zweier Städte von East Kent und in zwei Städten von East Anglta gesichtet wur den. von den englischen Flugzeugen vertriebe« worben seien. Tennant antwortete, in der betreffenden Nacht seien Zeppeline tn der Nähe der Kstfte gemeldet worden. Darauf seien die geeigneten Maßnahmen getroffen worden, und kn einigen Städten seien Flugzeuge aufgesttegen. Da» sei alles, was er mitzuteilcn für erwünscht halte. Der englische Unterstaatssekretär Tennant teilte im Unterhause mit. daß bet dem letzten Zeppeltnangriff auf London drei Offiziere des englischen Flieger- korp» getötet worben seien, jedoch nicht durch die Tätigkeit deS FctndeS. Lohnbewegung englischer Arbeiter. b. In Dundee streiken die Jutcarbetter. Der Ge schäftsgang war in der lebten Zeit sehr lebhaft. Der Grund für den Streik find höhere Lohnforderungen. Etwa 25 000 Männer und Frauen haben die Arbeit ntebcr- gelegt, und die „Times" teilt mit. daß weitere Arbeiter ihrem Beispiel folgen werden. Zur Bersenknng der „Tubantia". In der sozialistischen Zeitung „Het Volk" wird von sachverständiger Seite der Behauptung de» Amsterdamer „Handelsblad" widersprochen, daß England die söge- nannten Schwarzkopff-TorpcdoS, wie ein solche» bei der Torpedierung der „Tubantia" verwendet worden sein soll, nicht besitze. Diese Torpedos seien zwar ein ver alteter Typ, man habe aber aus praktischen Gründen den alten Vorrat wieder tn Gebrauch genommen, so auch Eng land. Wenn man die englische Erklärung genau durchlese, werde man auch sehen, daß dies nicht geleugnet werde. lWTBj Versenkung eines franzSflsche« Kutterv. Der Sonderberichterstatter des „Petit Journal" aus Kvrfu meldet, baß der auf Erkundungen auSgesandte be- waffnete französische Kutter „Ginette" vvu einem Unterseeboot versenkt wurde. Von 29 Mann der Besatzung sind 6 gerettet. Englands Vorschüsse an seine Verbündete«. Londoner Telegrammen zufolge erreichen di« finan ziellen Aufwendungen und Barvorschüsse Englands an die Verbündeten am 31. März 16)4 Milliarden Schilling. Die Unterbrechnng deö Kabels zwische« England ««d Holland. Die Amsterdamer Blätter widmen der Störung des telegraphischen Verkehrs mit England aus führliche Artikel. Während einige glauben, daß das einzige Kabel, das tn den letzten Monaten in Betrieb war. gerissen sei. und zwar, wie „Handelsblad" meint, etwa infolge Be schädigung durch ein Wrack, deuten andere die Möglichkeit einer absichtlichen Beschncidung deS Kabels durch die Deutschen an, denen daran, wie „NteumS van den Dag" schreibt, gelegen sei. den Lügen- und Lasterfeldzug weiter unmöglich zu machen. Das Kabel sei gemeinsamer Besitz Hollands und Englands. Dieses habe die Verpflichtung, für Reparaturen zu sorgen, werde aber wohl kaum ein Kabclschiff aufs Spiel setzen. Holland besitze ein solches nicht, so daß man an die Einrichtung eines drahtlosen Dienstes zwischen den beiden Ländern denken müsse. lW. T. B.) Verhängung des Belagerungszustandes über Irland? Aus London wird gemeldet: Dem englischen Kabinett liegt ein Antrag des Ministers des Innern vor auf Ver hängung des BelagcrungSzu st arides über ganz Irland. Die russische Offensive beendet? h. Einer offiziösen Meldung des „Temps" aus Peters burg zufolge darf die russische Offensive vor läufig als beendet betrachtet werden. Der Be richterstatter deö „TempS" erklärt, das nun wieder cin- getreiene Tauwetter und die Schnceschmclze machten die Fortführung gröberer Operationen unmöglich, und die noch andauernden Kämpfe, die den Nüssen gestattet hätten, einige Ihrer Stellungen auf dem Nordabschnttt der Front zu verbessern, würden wahrscheinltch bald gänz- lich aufhören. Nnssische »riegSziele. h. In der russischen Duma hielt der Kabettenführrr Mi link vw eine Rede über die äußere Politik. Er sagte, man hätte Rußland zum Vorwurf gemacht, daß es die großen Ideen der Freiheit und Gleichberechtigung aller Völker vergessen hätte. Polen, Belgien und Serbien wären von dem Bundesgenossen verlassen worden. Die» entspreche nicht der Wahrheit, da unter keiner Bedingung der Friede geschlossen würde, bevor diese Staaten nicht befreit wären. Rußland werde nicht früher Frieden schließen, biS der Bosporus in seinen Händen sei. Für Rußlands Zukunft sei unbedingt ein freier Zugang zum Meere notwendig. Eine siegreiche Zukunft Deutschlands sei für Rußland sehr gefährlich. Deutschland werde ßn Verein mit Oesterreich auf den Balkan drücken. Wirtschaftlich und kolonisatorisch werde der Balkan zu einer deutsche» Provinz gemacht werden und die Balkanvölker Rußland entfremdet, was mit Bulgarien schon geschehen sei. Die Türket und Oesterreich müßten ausgeteilt werben. Die slawischen Nationen Oesterreichs müßten Rußland eng an- geschlvssen werden. Die Rede fand starken Beifall. Eine russische Abfuhr für England. Der „Köln. Ztg." zufolge wehrt sich „Nußkvje Slowo" gegen die Bersuche Englands, die innere Politik Rußlands zu kritisieren und diesbezügliche Rat schläge zu erteilen, indem sie darauf htnwetst, daß die innere Organisation in den einzelnen Ländern ketnerlel Bedeutung für die internationale Verbindung habe, wes halb jeder Versuch eines Alliierten, sich in die Verhältnisse eines andern z» mischen, als ungehörig betrachtet werden müsse. Man müsse sich der vergeblichen Anstrengun gen Rußlands erinnern, tn Bulgarien ein System nach russischem Muster einzustihren, und nicht minder de» Fiaskos, bas England bet dem Versuch, Persien tu eine konstitutionelle Monarchie zu verwandeln, erlitten habe. Russische Urteil« über DcntschlandS »rast. tz. Von der russischen Grenze wird gemeldet: Ein Redakteur des Blattes „Rußkojc Slowo" hatte mit dem frühere» Oberlommandierenden der russischen Nordwest- » s« GGirvigrn, uno vnnn rrn zur rVenerlu- e gegen die russische Front vorzugehcn, weil jeder Borstoß tn Frankreich beispielsweise viel emRtud- Nerven treffe als tn Rußland. Wenn e» dem Bter- front General Rußkt eine Unterredung, t« deren Ver, lauf der General sich dahin äußerte« daß der «eltkrtrg nur auf den Gauvtsronten entschieden werde, und daß dem OrientkrtegAschauptatz, wa» die Fraae der endgültigen Entscheid»»« betreffe, nur sek«ndäre Bedeutung zukomme. Rußkt glaubt nicht a» einen Sonderfrieden »wischen Ruß land und der Türke!, den» die Türket wisse gau» genau, daß ihr« Zukunft tu den künsttgen FrtedenSverdanblungen entschieden werde, und daß Deutschland dabei tn jedem Falle für den Fortbestand der Türket etntreten werbe. Rußkt glandt, daß Deutschland »och beträchtliche Kräfte zur Verfügung Hab« und noch lange nicht erschöpft sei, ferner, daß eSbenDeutsche» t« der Hauptsachedarauf ««komme» müsse, dte Franzose« und Eng länder zu erledigen, und dann erst zur General- offenst»« gegen die russische s deutsche Borstos sichere Nerven ^ verband nicht gelinge, tn der großen gemeinsame» Offen- sive dte Zentralmächte völlig lahmzulegen, müsse man sich auf eine» heftigen Offcnstvsturm be» Feindes noch für dje ersten Sommermonate gefaßt machen, denn Deutschland werde alle» versuchen, um eine Entscheidung möglichst noch vor dem Winter Hrrbeizuführen. — Mentschikoff schreibt in der „Nowoje Wremja". baß die Reserven Deutschlands immer innerhalb der Entente unterschätzt würben. Wäh rend mau »och vor kurzer Zeit angenommen habe. Deutsch land wüste an» Mangel an Menschenmaterial tn kurzer Zeit zerschmettert am Boden liegen, sei e» Tatsache, daß Deutschland von seinen tnSgesamt 19 Millionen Mann- tchaftSrrserveu erst ein Drittel verbraucht und mindestens noch zwei Drittel zur Bersügung habe. Deutschland habe seinen Offensiv stoß im Westen unter- nommen, ohne auch nur «tuen Mann von der russischen Front fortzunebmen. ES sei ver- kehrt, anzunehmen, baß, wenn Deutschland irgendwo einen Angriff unternehme, gleich eine andere Front durch MannschaftSentnahme geschwächt sei. Man müsse zugestehen, baß Deutschland bisher den Krieg sehr klug und mit Ber- nunft geführt habe. E» verstehe mit seinem verfügbaren Menschenmaterial gut hauSzuhalten. Rußland müsse sich gefaßt machen, demnächst einen starken deutschen Vorstoß auSzuhalten. Kaiserlicher Gnadenerlaß für Elsaß-Lothringer». l>. Di« amtliche „Straßburger Korrespondenz" ver üfsentltcht folgenden Allerhöchsten Erlaß de» Kaisers vom 2V. März: 1. Ich will Meinen Erlaß vom 8. Februar ISIS über dt« Niederschlagung von Strafverfahren gegen Kriegs teilnehmer dahin erweitern, baß die bisher noch nicht nieder geschlagenen und noch nicht rechjSkräftig erledigten Unter suchungen gegen Personen, dt« vor dem heutigen Tage die Eigenschaft als KriegStetlnehmer erlangt haben, wegen der in dem erwähnten Erlaß bezeichnetrn Straftaten nieder geschlagen werden, wenn die Straftaten vor dem heutigen Tage und vor -er Einberufung deS Täters zu den Fahnen begangen sind. Auch in diesen Fälle« erfolgt -i« Nieder schlagung unter der Bedingung, daß nicht ber Täter durch mtlttärgertchtlicheS Urteil mit Entfernung auö dem Heere oder der Marine oder mit Dienstentlassung bestraft ist ober bestraft werden wird, oder, wenn er keine Person des Sol- datenstanbeS ist, mit Rücksicht auf «in« Straftat sein« Eigen schaft als Kriegsteilnehmer verloren hat oder perlieren wird. 2. Weiter will Ich den Teilnehmern an dem gegcn- »värtigen Kriege die vor ihrer Entlastung von Len Fahnen durch Urteil oder Strafbefehl eine» elsaß - lothringischen ZtvilgerichtS einschließlich -er auf Grund deS Gesetze» über den Belagerungszustand gebildeten außerordentlichen Kriegsgerichts oder durch Strafbescheid einer elsaß- lothrtngtfchen BerwallungSvehörbe wegen der vor der Ein- berufung zu den Fahnen Gegangenen Straftaten bl» zum heutigen Tage rechtskräftig erkannten Strafen, soweit sie noch nicht vollstreckt oder «klaffen sind, einschließlich der Nebrnstrafen und der rückständigen Kosten in Gnaden er- laste», sofern die einzeln« Straf« oder ihr noch nicht voll- trecktrr Teil nur tn Berwet», Geldstrafe, Haft, KestungS- Haft bis zu einem Jahre einschließlich, oder Gefängnis viS zu einem Jahr« einschließlich allein oder in Verbindung miteinander oder mit Nebenst-rafen besteht. Der Erlaß der Nebcnstrafen erstreckt sich indessen nicht auf die nach 8 42, Absatz 1 des MilitärftrafgesehbucheS von Rechts wegen cin- getretene militärischen Ehrenstrafen. Die vorstehend be- zeichncten Strafen sind auch dann «klaffen, wenn sie zu einer Gesamtstrafe veretntgr sind: jedoch tritt in diesem alle der Straferlaß nur «tn. wenn der Gesamtbetrag der -traf« oder sein noch nickt vollstreckter Teil das oben be- zrichnete Maß nicht übersteigt. Auf dt« Strafen, bi« von einem der mit anderen Bundesstaate» gemeinschaftlichen Gerichte erkannt sind, findet dieser Erlaß Anwendung, so weit die AuSüburw deS Begnadigungsrechtes in dem be treffenden Falle Mir znsteht. I« der letzte« Sitzung d«S BnndeSrateS aclangtcn zur Anncchme: der Entwurf einer Bekannt machung betr. den Absatz von Kalisalzen, der Entwurf einer Bekanntmachung über PreiSbeschränkungen bet Verkäufen von Wed-, Wirk- und Strtckwaren und der Entwurf einer Bekanntmachung betr. daö Süßstoffgesetz vom 7. Juni 1902. <W. T. B.) Rückkehr ans England. An Bord de» PostbampferS „Köntgtn Wtlhelmtna" in- 40Deutsche tn Ältsstngen ringetroffen, di« tn Eng land interniert waren. tW. T. B.) Die Gpaltuug in der Sozialdemokratie. Die au» der sozialdemokratischen Fraktion auSgetrete- neu 18, dir sich »u der „Sozialdemokratischen Arbeits gemeinschaft" zusammengeschloffen haben, wenden sich jetzt ebenfalls im „Vorwärts" an dte Partei mit einem Aufruf, in dem «» heißt: Die Mehrheit der Fraktion hat unS Lurch ihren Be- chluß alle Rechte, die uns als FraktionSmitgltedern »u- tehcn, entzogen. Danach sollten wir stumme Mitglieder )er Fraktion sein; sollten in ihr nicht reden und nicht ab- timmen, weder im Plenum noch in den Kommissionen die Partei vertreten dürfen. Damit waren wir tatsächlich auö der Fraktion hinausgedrängt. Zu einer neuen Arbeits gemeinschaft vereinigt, bleiben wir Vertreter der Partei. An dte Parteigenossen richten wir dte dringende Aussordernng, im Rahme» unseres Organisattonvstatnts sich weiter zn betätigen und die durch die Zugehörigkeit zur Partei gegebene» Verpflichtungen zu erfüllen. Wir zweifeln nicht daran, daß, sobald dte Parteigenossen aus Grund freier Rede und Gegenrede ihr Urteil über die politischen Vovaängc ,e,t -ein 4- August 19t4 abgebcn können, unser Vorgehen von ihnen als «in Akt politischer Notwendigkeit gebilligt werden wirb. Das Interesse des Proletariats erfordert tn dieser Zeit gebieterisch eine selbständige, grundsätzliche Politik, wie wir sie stet» und am nachdrücklichsten dann betätigt haben, wenn der Druck am stärksten war. Unser Auftreten schädigt nicht das An sehen der Partei, sondern hebt «S im In- und Auslände. Unser Auftreten wirkt nicht spaltend und zerstörend, son dern sammelnd und organtsatioüSerhaltenb. Unser Auf treten ist kein Disziplin- und Treubruch, sonder» ein Gebot der Treue »egen die Parteigrunbsätze, dte Beschlüsse der Parteitage und der internationalen Kongreffe. Nicht wir, sonder» Angehörige der Mehrheit, haben am 24. März „lärmende Aktionen" unter stürmischem Beifall der Gegner veranstaltet. Angehörige der Mehrheit haben — ein 1» der parlamentarischen Geschichte unerhörter Vorgang - dafür gesttnnnt, daß ihrem eigenen Parteigenossen daö Wort entzogen werde. «tn englisches Flugzeug von deutsche« Fischern «bgefauge«. b. Aus Husum wird dem „Tag" geschrieben: Währen des Fliegerangriffs auf die Westküste von NorbschleSwtg am Sonnabend moracn waren zwei Amrumer Watten-
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