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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.08.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100806012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910080601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910080601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-08
- Tag1910-08-06
- Monat1910-08
- Jahr1910
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.08.1910
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tung schön, wurde wundervoll abgetönt voraetragen. Die Sängerin Fräulein Dort» Drescher führte sich mit der «Titansa'-Aric aus „Mignon" vorteilhaft ein. Die Koloraturen waren tadellos rein. Fräulein Drescher lang seiner das MrndelSIvIiiilche „Aut Flügel,, de» Gesanges" wundervoll. Dir wettere» Nummern. Mannerchöre, lande» gletchsalts Beifall. Durch „Friedrich llkvtbart" erhielt das .Konzert einen würdigen Abschluß. — Bestrafungen und.saht der militärischen Bcrbrechcn und Bergehen in der sächsischen Armee von tltlll bis t»U8. Leit dem Jahre >991 haden die Bestrafungen durch die Militärgerichte i» der iächiischen Armee ersrenlicherweiie ganz erheblich abgcnvmmen. Während im Fahre 1901 die Zahl der bestraften Personen noch 034 betrug, wurden >903 nur noch '.lt.'>, 1904: 499, ,9t>.1: 4!».1. >997: 188 und >008: 431 Angehörige der Armee seitens der Militärgerichte abgeurteilt. Bo» diesen wurden: Mit: lt>:>, »«>2: NI. I!«03: til, l007: -1> »nd 1998: 5,7 tu die zweite Klasse des Soldaten- standes verseht. Auch die Zahl der militärischen Ber- brechen und Bergrhen, deren rechtslräitige Beilrainng er solgtr, ist stetig tm Abnehnien bcgristen. Sie betrug INNl: 193, 1ütl2: ll.11. liitri: 48i ,,„d 1998: 422. Haiiülnugen gegen die militärische Unterordnung wurden geahndet: INtii: >87, 1998: 131. Wegen Mißbrauchs der Dienitgeivatt der Bor- gesetzten und Wache» erfolgte INM in NN, 1993 in 78 und 1998 in .19 Fällen Bestrafung. — Birnen als Heilmittel Während des Loireseld- zngeS >879/71 hatte Generalarzt Dr. Schill zni» erstenmal Gelegenheit, Beobachtungen über die Heilkraft der Birnen zu mache». Damals fehlte ans dem französischen Kriegs schaiiplntz oft tagelang Brot, nie aber der ans Aevsein und Birnen bereitete Obstwein, der indes, zumal in 'Verbin düng mit de» die regel »lästige Kost bildenden Kartossetn und srischgrschiachtetem Hammelsleisch dir Därme oft in Ausruhr versetzte. Dagegen bildete sich bald eine -bell Methode aus, die an Einfachheit nichts zn wünschen übrig lieh: Der trennst getrockneter 'Birnen, welche überall da, ino sich Obstwein fand, nicht sehlte». Die stopfende Wir kung war eine ganz augenscheinliche. Später hat Dr. Schill bei länger dauernden Durchfällen ohne tiefere Darm erlrankung von getrocknete» Birnen stets mit Erfolg Ge brauch gemacht. Natiirgemüs, tritt die stopfende Wirkung der Birnen, und zwar nicht nur der getrockneten, sondern auch der frischen, nicht nur bei Kranken, sondern auch bei Gesunden, zutage. Daneben besitzt aber die Birne noch eine andere Wirkung: sie wirkt harntreibend und nach dieser Richtung sind frische Birnen wirksamer wie getrock- nete, und edle, iastrciche, völlig ansgereiste besser als mehlige und trockene. 'Bier bis sechs «roste Birnen ge nügen, um die Wirkung herbeizusühren. Demnach ist der kennst frischer Birnen nicht nur ein völlig unschädliches, sondern dabei auch wohlschmeckendes Bvrbengungsmittel gegen laicht und Rhenmntismus. Das Berliner Publikum z. B. scheint dies schon längst erkannt z» haben, denn in dieser Stadt, die doch nur etwa .1 mal mehr tzinivvliner inblt als unser Dresden, werden nachweislich jedes Fahr annähernd 199 mal mehr frische, namentlich ans Böhmen nsw. bezogene Birnen gegessen als hier. Man verabreicht dort den Kindern nachweislich viel häufiger als bei uns frische uud gekochte Birnen, sowie anderes Obst einfach mit trockenem Brot, was doch gcwist nicht nur eine wesentlich billigere, sondern vorzugsweise auch gesündere Speise sei» dürste als Butterbrote mit Beilagen von Fleisch »nö Wurst. — Unliebsame Tischgenossen. Es gibt viele rücksichtslos« Menschen, bei denen das Wörtchen „Ich" nicht nur gross ge schrieben wird, die zum lleberflug in ihrer LelvstHucht auch noch jede Rücksicht aus ihre Mitmenschen einfach mit Lüsten treten. Diese Art Menschen glauben, dass sich das gesamte Dasein nur um ihre eigene Person dreht. Handel und Wandel, Kultur und Verkehr seien nur ihretwegen geschaffen. Ihr rücksichtsloses Be nehmen lässt uns deutlich erkennen, dass diese Leute meist darauf ausgehen, ihre Mitmenschen für eigenste Zwecke auszunutzen. Wir wollen hier gar nicht von denen reden, welche anderen Leuten vorsätzlich niemals aus dem Wege gehen, oder die sich in der Eisenbahn oder sonstigen öffentlichen 'Verkehrsmitteln unliebsam breit machen: auch nicht von denen, die durch ekel haftes Ausspucken ihren Mitmenschen ein zufälliges Beisammen, sein vergälle». Wir möchten hier nur von solchen Selbstsllchtlern reden, welche uns durch widerliches Essen und Trinken bei Tische, oder durch fortdauernd ausfallend laut geführte Gespräche stören, die in der Kneipe gesuchte Erholung zu verleiden wissen. Essen und Trinken bei Tische ist nicht immer so einsach wie es scheint, L h. appetitliches Essen und Trinken wenigstens! Dort sehen wir den Vielsras; wie er schlingt. Das. was die Kabel seinem unersättlichen Munde zuzufiihren imstande ist, genügt ihm nicht, das Messer mutz zu demselben Zwecke mit herangezogen werden, obgleich es nur zum Zerschneiden der Speisen bestimmt ist. Wie hässlich das Esse» mit dem Messer ist. weis; der betreffende Esser wohl nicht, wenigstens mutz man solches zu seiner Entschuldigung annehmen. Spnst würde er cs sich ganz abzugewöhnen versuchen. Das Unappetitliche an dieser Angewohnheit kann nur der be urteilen, der solche Art des Essens nicht kennt und nun plötzlich mit jemandem zusammen am Tische sitzt, der sich mehr des Messers als der Gabel zum Expedieren der Speisen in den Mund bedient Da sehen wir noch jemanden, dem das Tisch tuch zu sauber scheint. Mas sein Magen aufzunehmen verschmäht, logt er. falls er es nicht gar ausspuckt, vorsichtig neben seinen Teller aufs Tischtuch. Fischgräten, Fleisch oder Geslügelknochen und schlietzlich Fruchtkerne wandern rücksichtslos auf das Tisch tuch, ohne datz solcher Egoist daran denkt, das; nach ihm noch andere Gäste am selben Tische Platz nehmen werden! Oder glaubt dieser Selbstsiichtler, datz der Wirt für jeden East, welcher für 1 Mark verzehrt, ein frischgewaschenes Tischtuch auflegen kann? Da ist noch ein Gast, für den niemals etwas Passendes auf der Speisekarte zu finden ist. trotzdem diese an Reichhaltig keit nichts zu wünschen übrig lätzt. Er sängt dann an — natür lich möglichst laut — zu erzählen, datz die Leber stets hart wie Stein sei. die Schnitzel würden immer kleiner, der Fisch sei neu. lich auch nicht frisch gewesen, und die Suppen seien schon gar nicht mehr zu geniesten! Nichtsdestoweniger kommt dieser East tagtäglich wieder »nd kann keine Portion grost genug bekommen. Aber er versichert trotzdem, datz es ihm hier nie so recht geschmeckt hätte! Nun must man noch einiger recht unangenehmer Tisch- genoslen gedenken, z. B. derjenigen, welche bei der geringsten Gelegenheit widerlich lachen »nd bei jeder dieser zarten Gesühls- ausdrllckc ihre Umgebung mit Speichel oder Speisenresten aus ihrem Munde überschütten. Ferner solcher, welche alsbald nach dem Platznehmen zum Zahnstocher greifen und diesen in äußerst unanständiger Weise möglichst offensichtlich gebrauchen, oder solcher, die beim Trinken mit ihrer Gurgel ekelerregendes Ge räusch verursachen. Die widerliche Angewohnheit des Auf- stostens soll in China als Zeichen „vollster Zufriedenheit" gelten, wobei der Nachdruck auf das Wort „Zufriedenheit" zu legen ist. während man bei uns den Nachdruck aus das Wort „vollster" zu legen hat. Der Mensch soll niemals so viel essen, datz er nicht in der Lage wäre, noch weiter zu essen: diejenigen aber, welche regelrecht „voll" gegessen sind, gleichen einer Sorte Mer- süstler, welchen wir manchen Leckerbissen zu verdanken haben, und die gleich diesen Tiere» als Zeichen ihrer Ueberstillung un- anständige Laute von sich geben. Nur mit dem Unterschiede, datz der Mensch die Krone der Schöpfung ist und den Verstand besitzt, Anständigkeit und Unanständigkeit zu unterscheiden, wäh rend die genannten Dierfüstler eben nur Schweine, unberührt von Anstand und guter Sitte, sind. Ein Sprichwort sagt: „Zeige mir. wie Du istt, und ich will Dir sagen, wer Du bist!" Hierin liegt cbensovics Geist wie in dem ähnlichen: „Sage mir, mit wem Du umgehst, und ich werde Dir sagen, wer Du bist!" — Der Bcrcin Dresdner Gastwirte hält am 9. d. M., nachmittags 4 Uhr, im Restaurant Stefanicnhof eine Mit gliederversammlung ab. — Die Uebernabmc des Etablissements Kurhaus Weiher Adler in Obcrloschivih-Wciher Hirsch durch den Redaktions-Schaukästen, Marienstr. 38, aus, und zwar vom Besuch der Köntgl. Familie aus der Vogelwiese, sowie Bilder von den hohen Herrschaften bei Abgabe von Schüssen aus dr» «rosten Bogrl. ssoarervaüve plerrrtimmen über <>en sfinirabunck. Die Erklärung des Hansabundes über den angeblichen Bvnkott seiner Mitglieder durch den Bund der Landwirte hat in der konservativen Parteiprcsse rin lebhaftes Echv gesunde». So schreiben die „Hann. Tagcs-Nachr." „. a.: „Der Hansabund spricht in seiner Erklärung allerdings nur vom Bunde der Landivirte. Dir tl»» nahestehende Presse aber macht kct» -Hehl daraus, daß es sich »in eine» B v r st v st gegen die K v n s e > va > i v e n überhaupt handelt. Wäre der Hansabiind das, wosür er sich anfangs, da es sich sjir ihn darum handelte, Mitglieder zu werben, nnsggb, n»d wäre ihm ernstlich daran gelegen, Industrie, Handel, Handiverk und Gewerbe vor Wahtierrvrssiniis zn schütze», dann würde er sich in allererste» Linie gegen de» s v z i a l d e m v k r a t t s ch e n Wahlterrvris m n s ge wendet habe», unter dem der gewerbliche Mittelstand schwer zn leide» hat. Und er würde sich weiter gegen de» Wahl- terlvrismns im allgemeine» gewandt habe», anstatt eine bestimmte Partei heraiisziigreifcn, der ei» Wahltcrroris »ins am wenigsten zni» Vorwürfe gemacht werde» kan». Zn seiner Erklärung stellt der Hansabiind die Vcrösieiit lichiiiig von authentischem Material in Aussicht, das bc weisen soll, „in welch frivoler und verantwortungsloser Weise von seiten dieses 'Blindes lder Landwirtei gegen de» sozialen Frieden gewütet wird". Mgn wird dieses Mute rial in Rnlie abwarten könne». Es wird voraiistzchtlich eingehend geprüft werden, »nd falls sich B c r l c n m d » » g c n darunter befinde» sollten, so wird cs vermutlich an den erforderlichen weitere» Schritten nicht fehlen. Gleichzeitig dürste cs angezetgt sei», G c g c n m a t e r i a l z » sa m m e l » , um den linkstiberalcii führenden Geistern des Hansabniides sv recht ml c»nlo^ zn führen, das, es nicht gut ist, mit Steinen zu werfen, wenn man selber im Glas- Hause sitzt." Die „Mecklenburger Warte" meint: „Der Hansabiind hat niin freilich die a l l e r g r ri n g st c n Ursachen, über Terrorismus seitens des Bundes der Landwirte zn klagen. Es sind »ns Fälle bekannt, wo Bankdirekivren ihre Ange stellte» mit Kündigung bedroht haben, falls sic dem Hcinsa- biindc nicht beiträten. Wir habe» nvn solcherlei II »gehörig leften keinerlei Notiz in der Oessentlichkeit genommen, weil wir nicht aniirhmcn zn können glaubten, das, der Hansabiind als solcher seine Mitglieder zn derartige! Werbetätigkeit veranlassen würde. Es entzieht sich auch .iiiserer Keiintnis, ob vv» der Zentralstelle ans ein solcher Wink an die Mitglieder des Hansabniides gegrben worden ist. Wohl aber ist uns bekanni, dast in einem besonderen Falle der Zentralstelle des Hansabundes Mitteilung vv» dem eigenartige» Bvrgehe» eines Bankdirektors gemacht worden ist. Dieser Herr hat trotzdem etwa vierzehn Tage ipätcr seine Angestellte» i» der gleichen Art für de» Hansa- b»nd zn gewinne» gesucht. Es handelt sich hier durchaus nicht um Fälle, wie sie vom „Bvrwärts" der Oefsentlich teil uiiterhreitet worden sind. Trotzdem sind mir nicht so lühn, den Hansabiind als solchen für ein derartiges eben falls einen Bvnkott darstellendes Verhalten seiner Mit glieder veraiiiivortlich zn machen — dazu sind wir zn ehr lich, wir kämpfen auch dann nicht mit tückischen Waffen, wenn der «Gegner sich solcher bedient. Etwas anderes ist es, wenn der politische und ivirtschastlichc Gegner des Hansabundes bei solchen Firmen nicht mehr laust, die schon äns,erlich sich als Gegnerinnen kennzeichnen. Wenn man bei Gesinnil»gssrelilideii kaust, so wird mn» das gewis, nicht übelnehmen können. Und wenn die Londlcntc Hansa- bündler meiden, deren Organisation ausgesprochener masten zu dem Zwecke gegründet worden ist, uin den Blind der Landwirte und damit nnsrr bäuerliches Element zu bekämpfen, so kann man es ihnen wahrlich nicht verdenken. Vom Bviitott bis zn dieser selbstverständlichen Bevor zilgniig vv» Gesinnungsgenossen ist ein himmelweiier Weg. Wer selbst nnter dem Glasdachc sitzt, wie der Hansa- buiid, sollte sich wirklich hüten, mit Steinen z» iverien. Der Hailsabiind hätte hier besser geschwiegen »nd ans d!e Frage geantwortet, wie er sich wirtschaftspolitisch zu de» kleine» Handwerkern und Gewerbetreibenden zu stellen be absichtigt." veiittcde WegzsclMe für Sie cUrkei. Die Tatsache, dast die türkische Regierung die beiden deutschen Linienschiffe „Kurfürst Friedrich Wilhelm" und „Brandenburg" ailgekanit hat, ist den Franzosen stark in die Knochen gefahren. Ter französische „Figaro" bringt einen längeren Artikel, in dem er die Uebcrlegcnheit der deutschen Marine über die französische konstatiert. Dann bcistt es: „Die deutsche Marine ist ausgezeichnet. Geht das nicht schon daraus hervor, das, die Türkei zwei der älteste» deutschen Panzerschifsc, die „Brandenburg" und den „Kurfürst Friedrich Wilhelm", kaust? Beide stammen ans dem Fahre >891 und sind erst vor kurzem allster Dienst gestellt worden. Der Fortschritt auf dem Gebiete der Technik dcö Schisssbanes bat sie als veraltet erscheinen lasse», »nd daS Deutsche Reich kann sic daher in seiner Flotte nicht mehr gebrauchen. Die Türkei erwirbt jetzt die von Deutschland ansgeschiedenen Schiffe für 12'-- Millio nen, »m damit eine türkische Flotte zu begründen! Auch wir haben in unsere» Arsenale» einige alte Panzerschiffe. Welcher Gewinn für die Staatslasse, wenn auch wir sie zu einem ähnliche» Preise wie die deutschen Schisse losschlagen könnten!" Dast diese Kriegsschisse in der Tat für Sie Türkei einen erheblichen Machtzuwachs bedeute», geht aus folgende» Ausführungen der „Kv>>. für nationale Politik" hervor: „Die vier Schiffe der „Brandend»rg"-Älasse sehe» aller dings aus ein Zndiensthaltiiiigsnlter von >9 und 17 Zähren zurück. Zm Frühjahr 1899 wurden ihre Kiele gestreckt. „Wörth" lies im August 1892, die anderen drei Vertreter der Klasse im Sommer bezm. Herbst 1891 vom Stapel. „Wörth" und „Weistenhiirg" hinten 189:1, „Brandenburg" und „Kurfürst Friedrich Wilhelm" 1894 Flagge und Wimpel. Bei einem Deplacement von >9 090 Tonnen sind sie mit vier 28 Zeniimeter 1-/49 iKaUberlängei und zwei 28 Zentimeter I./3.1, acht 19,,1 Zentimeter und acht 8,8 Zentimeter-Geschütze» bestückt. Zwei Unterwasserlanzier- rohrc bilden die Tvrvedoarmicriing. Die beide» stehenden dreifachen Erpc.nsivnsinaschincn indizieren 9799 Pferde stärken und verleihe» den Schissen Geschwindigkeiten von >9,3 bis 17 Seemeile». Der Aktionsradius beträgt bei 10 Knoten Fahrt 1.199 Seemeilen, ist also ein ziemlich grvster. Der BcsatzungSetat beläuft sich ans insgesamt .179 Köpfe. Wen» auch die Artillerie, die 28 - Zeiitlineter- Kanoncn keine Schnelladegcschützc sind, so ist dennoch die Armierung 'ausgezeichnet. Dir Geschwindigkeit genügt heutigen Anforderungen natürlich nicht mehr, wenigstens nicht für den Fall, das, die Schiffe z. B. mit „Dreadnoughts" fechten solle». Die Schiffe würden für uns in einen, Kampfe mit unseren voraussichtlichen Gegnern vo» ge- ringem Nutzen sein. Aber für die Türkei erfüllen sie voll ihren Zweck, und die ottomanische Regierung kann sich qratulteren, für einen verhältnismäßig billigen Preis in den Besitz vv» für sie äusterst wertvollen Schlachtschiffe» material. „Messudise", ein Panzerschiff von 9290 Tonnen, stammt a»S dem Fahre >874, „Asian-i-Tcwftt" mit 4790 Tonnen Wasserverdrängung gar aus dem Fahre I8i>7. Ferner sind Vorhände» zwei tleine geschützte Kreuzer nvn 13- bis 1199 Tonne», einige Kanonenboote, 8 Zerstörer, >2 Torpedoboote nnd einige Schntschlsse von ganz niedri gem Deplacement. Die griechi s ch e Flott e zählt drei Rüsteiipanzerschlsse von je 1899 Tonnen, „H»dia" ivom Stapel >889j, ebenso „Lpetsai", „Piara" svvi» Stapel 1899s. einen modernen Pniizerkrenzer nvn 19 >99 Tonnen N919 bet Orlando-Livorno vom Stapels, acht neuere größere und sechs alte kleine Torpedoboote. R n st l a n d hat tm Schwarzen Meere versammelt: sechs Linieiuchisse. deren Stapelläuse zwischen >892 und >999 liege», mit einem Deplacement von 9929 bis 13.139 Tonnen, zwei geschlitzte «roste Kreuzer von 9819 Tonne» tvon, Stapel >993j, >7 Tor pedobvotc nnd 4 Unterseeboote. Mil Hinsicht der zwei iiiiii angetansten deutsche» Linienschjsse ist die lürlftche Flotte der griechische» unbedingt überlegen. Es heistt, das, die Absicht herrscht, auch noch die beide» »»deren 'Vertreter der „Brandenburg"-.«!»»,' zn erwerben. Hiermit inürdc ein homogenes Geschwader vorhanden sein, das bei ge schicktcr Führung selbst gegen die russischen Schisse nicht aussichtslos in einen Kamps ziehen würde. Die Flotten begeisteriiiig in Kvnstantinopel ist »»genblicklich grast. Ter ins Lebe» gernsene F l v t t e n v e r e i n Hai bereits einige Torpedoboote, erfreulicherweise von denischen Finnen, »n gekauft. Der Sultan stellte einen Teil seiner Einkünfte zur Anschuss»»« non Kriegsmaterial zur 'Verfügung. Die 'Verwendung der Mittel in der nun erfolgten Form in. wie oben gesagt, in jeder Beziehung zn billigen. Für 9« Millio ne» Mart heilte knapp ein Viertel „Dreadnought" gebaut werden können. Fetzt ist die Türkei für diese Summe in den Besitz von zwei in jeder Beziehung für sie brauch baren Schisse» gelommcii." ragergerckicbte. Kaiser Wilhelm und der Herzog von Eumbcrland. Bon Wien aus wird wieder einmal die Meldung ver breitet, das, ans Anlast des 89. Geburtstages Kaiser Franz ,;osephs eine Aussöhnung zniische» Kaiser Wil h e I m und dem H e r z v g v o n E n in t> e r l a n d stattsiv. den werde. Diese 'Meldung ist, wie die „N. Pr. Evrr." von unterrichteter Seite erfährt, noch nnbcüäligt, und sie hcii ni» so iveniger Anspruch, für wahrscheinlich gehcilien zn werden, als sie dem .«aiser die Fniiiative bei einem solchen Schritt znicbreibt. Kaiser Wilhelm hat dem Herzog wieder holt die Hand der 'Versöhnung enigegengesiieckt, ohne dgs, der Herzog eingeschlggen hätte: im Gegenteil, die Fälle sind noch in aller Erinnerung, in denen der Kaiser vom Herzog in verletzendster Form brüskiert worden ist. Ni an wird deshalb zn dem Schlnst berechtigt iein, dast der «niier mit seinem bekannten Ausspruch ^.Nachläufe» tue ich ihm nicht!" ein für allemal alle Versuche einer Annäherung von seiner Seite ansgegeben hat. Danach ist die neuerdings ansge tauchte Geschichte von dem Tetegrammwechsel, der von, Kaiser eingeleitet werden solle, sein wenig wahrscheinlich. Nichtig dagegen ist, das, Kaiser Franz Foscph ein eifriger Förderer der 'Versöhnnngsbestrebniigen zwischen den Häusern Enmberland und Hohenzollern ist. Ob er die Aus sicht hat, den Anlast seines Geburtstages und der even tuelle» gleichzeitigen Anwesenheit des Kaisers und dcS Herzogs zu einem 'Versöhnnngsschritte zn benutzen, must natürlich dahingestellt sein. Auffallend ist, dast über eine solche Absicht des österreichischen Kaisers schon jetzt die Oessentlichkeit unterrichtet worden sein sollte, da dieser Weg sicherlich wenig geeignet wäre, die Pläne des Kaisers zn fördern. Eine solche Veröffentlichung, daS weih man auch in Wien, kann nur eine Diskussion nach sich ziehen, die am Ende für den Herzog bestimmend wäre, die Pläne des Kaisers Franz Foscph zn durchkreuzen. Aus allen diesen Gründen ist die Meldung des Wiener Blattes mit äusterstcr Vorsicht anfzunchmc». Gerüchte von einer be vorstehende» Versöhnung zwischen Kaiser »nd Herzog sind übrigens noch bei jeder Gelegenheit ansgetancht, wo die Möglichkeit eines Zusammentreffens zwischen den beiden Fürsten gegeben war. — Fm übrigen wird die Meldung von der angeblich bevorstehenden Bersöhnnngsaktion, der Wiener „N. Fr. Pr." zufolge, von Berlin wie von Gmun den aus dementiert. t Freisinn und Kanzler. Aus dkl» Lommersest des liberalen Vereins Rcmscheid- Südwcst hielt der freisinnige Abgeordnete Eick hoff, der „Tägl. Rdsch." zufolge, eine Rede über die gegen wärtige politische Lage. Nachdem er das Scheitern des Bülom-Blocts sehr bedauert hatte, wandte er sich dem heu tigen Kanzler zu, um zu erklären: Nülow überließ seinem Nachfolger Bethmanii schwere Aufgaben, aber so snmpathisck, die Gestalt des jetzigen Reichskanzlers ist, »nd s v w c n i g ich ihn für eine n B ureankrate n oder R eak tiv n ü r halte, darf doch nicht verschwiegen werden, dast er sich bis jetzt der Lösung seiner Aufgabe nicht gewachsen gezeigt hak. Kein Mensch weiß jetzt, wohin die Reise gebt. Auch die jüngsten Ministerwechsel haben darin nichts ge ändert. Die jüngsten Basiermannschen Auslastungen über die Stellung der Nativnalliberalen zu den Konser vative» werden in der „Dtsch. Tagesztg." einer schärten Kritik unterzogen. Bassermann hatte ». ». gesagt, es werde schwer falle», für die kommenden Reichstagswahlcii eine zugkräftige Parole zn finden. Dazu bemerkt das ge nannte Blatt: „Gewiß, eine zugkräftige Parole zn finden, wird nicht leicht sein. W ir Ag r a r i e r habe n sie.... Wenn da»» Herr Basierina»» als Mittel gegen die Un zufriedenheit im Lande eine volkstümliche Politik emp fiehlt, die der liberale» Weltanschauung Rechnung trägt, so ist das wieder eine gerade setzt nnbegrciflichc Unklar heit. Die 'Vertreten der „liberale» Weltanschauung" haben überall Mißerfolge erlitten. Fbre früheren Anhänger sind mit fliegenden Fahnen in das sozialdemokratische Lager ühergegange». Wie will man nach solchen nnlengbnrcn nnd nicht mistzilverstehende» Vorgängen einstlich die libe ralc Weltanschauung als Allheilmittel empfehlen? Was Herr Basserman» i» Hamburg gesagt hat, ist im allge meinen nicht meltcrschütteriid »nd läßt an Klarheit sehr viel z» wünschen übrig. Wir leugnen nicht, im Gegenteil, wir haben anerkannt, daß Herr 'Vassermann ein kluger Kops ist. Daß er aber das Z e u g z n e i n e m Partei - führet nicht hat, das hat das Hamburger Gespräch für jede» Unbefangenen nochmals bewiese». Fn dieser Meinung stimmen wir übrigens mit dem Vorgänger des Herrn Vastermann in der Führung seiner Partei, mit Bennigsen, überein. Fn einem Punkte hat Herr Vasicr- mann allerdings eine gewisse Klarheit geschaffen. Er hat ein Z n s a ni m e n g c h e » mit d e n K v n s c r v a t i v e n n n d de m B u »de d e r L a n d m irtc schlechthin ii n d unbedingt al> gele h » t. Wen» er dabei ein schränkend vo» Konservativen Hendebrandscher Richtung gesprochen hat, so hat das keine Bedeutung, da cs ver zweifelt wenig andere Konservative gibt. Der Bund der Landwirte wird sonach i» einer nativiialliherale» Partei unter Basscrniaiins Führung eine Gegnerin z» erblicken habe». Das muß mit zwingender Logik aus Basscrmanns Worten geschlossen werden." Fnternationale Kriminalistische Vereinigung. Den zweiten Vrrhaiidliingsgrgcnstand der Internatio nalen Krinzinalistische» Vereinigung bildeten zwei Rcfc rate über die Psuchvlogic der Z c » g c n a u s s a g c. ^ ^ > gekommen zn sein. Die t ü r k i sch c Le c m a ch t hat in , erster Linie mit der griechischen, in zweiter mit den im Hierüber sprach a» erster Stelle Professor Elaparede- nachften Fahres statt. Schivarzc» Meere versammelten russischen Secstrcitkräftcn Genf. Er unterschied vier verschiedene Formen der Zcugcn- — Neue Bilder vom Tage stellte die Photographische z» rechnen. Bisher verfügt die Flotte unter dem Halb aussage: Freie Zriigrnaiisiagc, plötzliche unvermutete .Handlung von Oskar Bohr, neben Easü König, In unseren mond über geringes und meist recht ehrwürdiges Schiffs- Zeugenaussage, Zeugenaussage über Ereignisse, die au» Seite 3 »Dresdner Nachrichte«- Sette 3 Sonnabend, v. August,1VL0 Sir- 218
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