02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.09.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000922028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900092202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900092202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-09
- Tag1900-09-22
- Monat1900-09
- Jahr1900
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berugzgebühr: Mat-IiLürNck , Mk. «Df»: dm« dl« ««i, W. 7» DI,. L« .Dresdner NacinÄit»'' nichrmm »,U« ««,,»«; die Betieü«: in Dre-Zd« und der Eite» Umaedun». wo die Zntmaun» durch eiaene Bote» oder Komimiiionäre eriolot. erhallen das Blatt an Wochentagen. die nicht aui Lomi- oder lieieriaae iolaen. in «wei Tbeilausaaven Ldcud» und Mor,e»S uiaekclll. g-r Rüchrabe einaeiandtcr Schrift< iüicke leine Berbwdlichleit. Sernlvrechanickluk: »Ul ILr.Uu.Lr. SO«. Lelearamm-ildreiie: »«chrichtrn Drr«d»». ^rer'tclg-AbendclUSgclbe für Dresden und Umgebung. 185V Nevlafl vsn Hiepsct, LL Reilhardt. Flnreigen-canl. Die Annahme von Ankündiaunse» enolat mderLnurvtgcichäftsstelle imd een iliedenannaümeSellcn in Dresden ln« Nachmillaa» uNhr. Eoim-und - Zeiertaas nur Marienftrahe von ir di-c-lUdc. Die l ivaiaae Gruiw- »nie (ea. « Stillen» IL Li«-. An- ' iuttdiaunaen ain oer Prwatieitr Zeile oo Pi»: die sivalliac Zeile als .Lmaciandl" oder au» Lerticue «Dia- ) In Nummern nach Sonn- und Heie,. loaen i- bez. Lillallige Gruudzellen 20, « de,, m und so Lu, nach deionderem Tarn. Audwärtiae Auitraae nur «euer . LorauSbe^rbluna. Beleabiäüer werden mü ro Di, derrchncr. II. IV«»III. ffeinL»Iiall«IIuHx. II, «8«Iv«, I, f'evlizpi'. 3370., Har«Iv»ALX-, LLIiviu- u l ALo»ivlHV«ittv, IV«r>n«vr1^v«iii«, I^ilLÖrv, «t^KLlxvIiv un i Lonnabend, 22. September 1900. gewaltiger stiiicl. und die Zügel sind ihm ller I,tz,d rasen die Pferde in der pech-^ § schwarze» Fintternry weiter die abschüssige Straße entlang. Vcr' Nr. 261. Neueste Drahtberichte. Hofnachrichtc». Zinn Tode deS Prinzen Albert, Stadtverordnetensitzuiig. „Die Fledermaus". Berliner Leben. I Petersburg. Würden Prinzen Albert von Sachsen ist > eine Hoftrauer von ,7» Tagen angejcht. ! Rio de IaIIciro. T as Gesetz. das dazu beslillttnt ist. der Krisis der Bauer, dn llrezurvlica ein Ende zu inachen, in voni Kon- gres: aiigenommen worden. Tie Negierung vervslichlct sich, die Einlage in 2vroz. Bonds zurückzuersintten. wenn die demnächst ilatlkindende Aktionärversailimlnng iln die Leitung der Bant bis zur Beendigung der Liamdalion überläßr. Lobald dieser Punkt geregelt sei,, wird, werden die Direktoren der Bant imiechalb vier Tagen eine Venciinnilnng der Gläubiger einbernsen, damit diese über die Annahme der Bonds Entscheidung treffen können. Falls die Gläubiger sich in zustin,inende», Sinne cmSsprechen. soll dieser Beschluß durch das Gericht legalisirt werden. Das neue Gesetz soll aus alle Gläubiger Anwendung finden, ausgenoinmen die mit Privilegien ausgestatteten. Aeruschreib-mid Kerilsprech-Berichte v. 21. September. Der Krieg iu China. Berlin. Das Kriegsministerium Geilt über die Fahrt der TmvpentranSportschisfe mit: ,.H. H. Meier" ist am 19. ds. M. in Taku angekommen. Bejahung in bester Ordnung. London. Nach einer Meldung aus Hongkong werden da selbst unter den Eingeborenen massenhaft Flugschriften vertheilt. worin mitgetheit wird, die verbündeten Truppen seien von den Chinesen geschlagen. Peking werde noch belagert, die Großmächte mußten den Chinesen bedeutende Entschädigungen zahlen und sümmtliche von den Verbündeten im Süden belegten Gebiete müßten an China zmückerstattet werden. Man befürchtet in Folge dieser Flugschriften neue Gährung unter der Bevölkerung. London. Die .Times" melden aus Peking vom 17. ds. M : Eine amerikanische Abtheilnng ist zum Schutze der Christen in Schunikuen, im Nordosten von Peking abgegangen. — Der russische Gesandte bat seine Abrciie verschoben. — Tie Japaner belebte» eine Bahnstation bei Fengtai und wollen genieiniam mit den Eng ländern die Bahn in Stand setzen. Washington. Man glaubt, die amerikanische Antwort aus die deutsche Note werde die Form eines Rundschreibens an die Mächte erhalten, welche, ohne den deutschen Vorschlag be dingungslos anzunehmen oder zu verwerfen, den Zweck verfolgen werde, den amerikanischen Anschauungen die Unterstützung der Mächte zu sichern. Peking. Eine aus Engländern und Amerikanern bestehende Abtheilung hat heute Peking verlasse», um das Land westlich von Peking amzuklären und die Zufuhr der Nahrungsmittel sicher zu stellen. Eine deutsche Truppe wird morgen zur Unterstützung der Engländer und Amerikaner aligehen und mit dielen zusammen Patatschou ongreifen. wo sich eine starte chincsnchc Truppen- abtheilung befinden soll. Taku. Kosaken geleiteten Li-Hung Tichang vom Bahnhofe nach dem für den Kaiser von China seiner Zeit hier erbauten Palast. -- I» »»ergangener Nacht feuerten die Peitang Forts auf russische Infanterie und verwundeten 21 Mann. Seit beute früh werden die Forts und die Stadt von einer deutschen Hanbitzen- bntleric beschossen. Mainz. Der sozialdemokratische Parteitag stimmte beute in namentlicher Abstimmung mit IG! gegen 0«! Stimmen für den Antrag Bebel, wonach die Sozialdemokraten verpflichtet werden, bei den nächsten preußischen Lnirdtagswahlen in die Wahlagitation eiiizuticten, und wonach ohne Znsiimmimg des ParteivorstandeS keinerlei Abmachungen mit bürgerlichen Parteien getroffen werden dürfen. Der Antraq Hosmami-Berlin, dahingehend, daß Wahl bündnisse mit den bürgerlichen Parteien zur Ausstellung gemein samer Kandidaten nicht abgeschlossen werden dürfen, wurde in namentlicher Abstimmung mit 127 gegen 02 Stimmen abgelehnt. Darauf wurde der Parteitag geschlossen. Dur. Gesten, 'Abend gelang cs. die 2,1 sini Schacht auf- gefundenen Leichen hcranszuschaffen. Von den Verletzten sind bis her 7 gestorben. Madrid. In Folge heftigen Sturmes sind in Amerika iämmtlichc Flüsse aus den Ilsen, getreten. Einige Städte sind überschwemmt. Auch ans Oran werden heftige Regengüsse ge meldet ; mehrere Hnmer sind cingestürzt, viele Personen verunglückt. Die Soldaten der 'Fremdenlegion zeichnete» sich bei den Hilfe leistungen wesentlich n»S. Ter Eisenbahnverkehr ist unterbrochen, weil viele Eiscirbalmdämme unterspült sind. London. Der „Standard" glaubt zu wissen, daß die Regierung Anerbietungen erhielt bau Personen, die in Transval Minciireclffe erwerben wolle». Das Blatt lügt hinzu, durch den Perkauf dieser Lizenzen werde ein großer Theil der Kriegskosten gedeckt werden können. — Wie der „Dailv Telegraph" ans Lourengo Margnes meidet, hätten die Buren zwar den Ver nich gemacht, die Brücke bei Avoca zu zerstören, doch lei ihnen dies nicht gelungen. Die Brücke >ei unversehrt. G l a sg o w. Von de» mite, ärztlicher Beobachiung stehenden vnwerdächtigc» Personen find 12 ans der Bevbachtniigsstativn entlassen worden. gcbens bitter der Leibjäger Se Konigl. Hoheit, abzu'priugen. der Prinz weigert sieb, und da liegt auch schon der Leibjäger aus der Straße. Weiter geht die urrchtbare Fahrt. Nur etwa 20 Meter fehlen »och. dann biegt der Weg nach rechts, ab, aber die rasenden Pferde schwenleir zu spät Mit einem furchtbare» Krach prallt der Wagen mit der Vorderseite an den nebenstehend durch eine 2 gekennzeichneten Baum und wird zilmimneiigestaiicht, eine von einem früher hier befindlichen Bretichneiders Gur. Oertlichesund Sächsisches. Dresden. 21. September. —* Se. Majestät der König beabsichtigt, sich nächsten Mon tag nach Grimma z» begeben, nur der 22l»iährigen Jubelfeier der Fürsten- und Landcsichnle bcizuwohnen. Er gedenkt init Benutzung eines Sonderzuges Vormittags 10 Uhr 20 Min. in Grimma ein- zrttressen und von da Mittags 12 Uhr 20 Min. wieder abzureisen. Ihre Majestät die K önigin hat wegen der tiefen Trauer um den verewigten Prin n 'Alben die beabsichtigte Rene nach Müncbeii zur Hochzeit der Herzogin Elisabeth in Bayern nrit dem Prinzen 'Albert von Belgien ansgegeben. — Ihre Majeität die K önigi n wird sah nächsten Montag Vormittag 8 Uhr 22 Min. von Niedersedlitz ans nach Schwarzen berg begeben, um der Einweihung des neuen Schulgebäudes der Obererzgebirgilchen Frauen- und Hnushnltmigsschule beiznwohnen. Die Ankunft in Schwarzenberg wird Mittags 12 Ubr 21 Min., die Rückreise von Schwarzenberg Nachmittags 2 Uhr 10 Min. er folgen. In der Begleitung der Königin werden sich befinden Frau Obechosmcisterii! v. Pstngl. Hofdame Frl. v. Nanendorsf und Oberhosmeister Wirkt. Geb. Rath v. Malortie Ihre Majestäten ocr K ön ig und die Königin zeich neten den Knnslsglon Emil Richter lPrageistraße) durch einen längeren Betuch ans und besichtigten n. A. die neiicMarmorbiiste Ihrer Mmestat der Königin von Professor Earl Scsfner. —* Se. Kittserl. Konigl. Hoheit der Erzherzog Otto von Oesterreich hat heute früh 2 Uhr 22 Minnten Dresden wieder verlasse». —* Auf die an Se. Majestät den König und Se. Konigl. Hoheit den Prinzen Georg anläßlich des erjchüttemden Hinscheidens des Prinzen Albert vom Konservativen Verein in Plauen i. V. nbgesandlen Beileidstelegramme sind folgende Antworten eingegangen: „Ich danke den Mitgliedern des Vereins herzlich für ihre mitfühlende Trauer und treuen Wünsche. 'Albert." und Ce Konigl. Hohen Prinz Georg lassen für die zum 'Ausdruck gebrachte Theilnahme herzlich danken. Hoffnarschallam!" —* Zn den verschiedenen Versionen über de» Hergang bei der Verunglückung des Prinzen Albert bringen die „Oschatzer Gemeinnützigen Plätter" eine, welcher eine der Oeri- lichkeit entwremendePlanttizze beigegeben ist. Das Blatt lchreibt: „Se König!. Hoheit Prinz Albert traf am Sonntag o Uhr lMin. 'Abends in Nossen ein. woselbst er von feinen, Leibjäger Schanr- schinidt und den, Kutscher, einem Mann von der I. r-chwadro», erwartet, seinen leichte» Iagdwagen bestieg und die Fahrt über Rhäsa, Wölkau:c. nach Piiliiewttz antrat. Hinter dem Wagen Prinz Albcrt's folgte der des Prinzen von B aganza. der cs in dessen schr^cilig z„ haben schien, denn ungefähr an der in, »eben- stehende» Sitliativiisvlan mit 1 gekennzeichnete» Stelle jag!.' er im Galovv am Wagen des Prinzen 'Albert vorüber die Straße nach Ilkendorf hinaus. Aber schon waren die beiden Schwarzbraunen Prinz Albert's scheu geworden und der KnOcher batte Müde, sie den richtigen Weg nach Wölkau, der von de:» „ach Ilkeiidori links ! abzweigt, entlang zu dirigiren. Plötzlich rollte das leichte Gefährt , rechter Hand in den Ehansseegrabe» und der Kutfcher stürzte herab Gehe 2). Noch aber hält der wackere Mann die Zügel fest in den ^ Händen und laßt sich schleifen, — da fliegt er mit Vehemenz hinter ra- > Weg des Prinzen von Braganza. -- --- >- Wpg des Prinzen Awert. Knust nnd Wissenschaft. '!* Im König!. Op ernhause gelangt Sonntag, den 21. September, neu einitndirt dlc dreiallige komische Oper ..Der Wildschütz", nach Kokebuc frei bearbeitet. Musil vor, Albert Lorying, in nachstehender Besetzung zur Ausführung: Graf von Eberbach—Herr Scheidemantcl: Gräfin—Frl. Huhn: Baron Kronthal—Herr Gießen: Baronin Jreimann--Frau Wedeln,d: Nanette—Frau Teichmann: Bacnlus—Herr Brag: Grctchen—Frl. 'Aast: Pancratius—Herr Erl: Ein Gast—Herr Gutzschbach; Ein Diener—Herr Richter. tz* Ncfidcnztheater. In der „Fledermaus" gaslirte gestern rls Adele Frl. Linda, eine der beliebtesten Künstlerinnen dcS Leipziger Stadtthcatcrs. Sic ist ein echtes Soubrettcmalent, das liebenswürdige Pikaiiterie mit weiblicher Grazie vereinigt und dem es auch an höherer Intelligenz nicht fehlt. Sehr geschickt, die Scene immer vollkommen beherrschend, brachte sie ihre 'Adele zur vollen Geltung, namentlich auch den nmsikalischen Theil, >o daß es ihr un einem ganzen Erfolge nicht fehlen konnte. Einen etwas >ehr schweren Stand neben ihr hatte Frl. Iudar, die. für das Fach der ersten Sängerinnen debutirtc. Wäre es zulässig, Künstler mit dem Metermaße auszumesscn. so dürste Frl. Jndne zweifellos für eine sehr große, wenn nicht für die größte aller Operetten- sängerinnen gelten. Um Haupteslänge über die Mitwirkenden hervorragend, erscheint sie wie die Personsikatioi, von Natur gewalten, äußerlich genügend begabt, ihre Bühnenkvlleaen und -Kolleginnen als Liliputaner zu behandeln. Mit diesen sehr „bemerkeiiswertlicn" Aeußerlichkciten. die an Swift's Satire von „Gulliver'S 'Reisen im Lande der Däumlinge" erinnert, vermag die künstlerische Begabung nicht im »liiidesten Schritt z» halten. Wohl verfügt Frl. Indac über einen im Medium annehmbare» Sopra», der sich für weniger anspruchsvolle Rollen als die der Rosalinde verwende» ließe, aber vorläufig versteht Irl. Indae kann, rein zu iiitvniren, geschweige denn die Mittel kiiiistlcrijch zu verwende». Im klebrigen fehlt ihr Alles, was eine Operette»- sängertn sonst »och »rirzubringen hat: Teniperament, Grazie, Ehie »nd Geschick. Angesichts eines solchen Tcbuls ist man in Ver legenheit, an wen man de» größeren Vorwurf z» richten hat, an ,Frl. Iudae. die eine Stellung prätendirt, der sic absolut nicht ae- LEpr sitz.oder.«der an di« Direktion, die uns eine solche Roialinde znmnthet. — Vollkommen cntschäoigt für diese Ent täiiichnng wurde mau durch die sehr gute Darstellung des Eise» Oer» durch Herrn Schwab, de» vortrefflichen Gcfängnißdirettvr Friesc's und de», flott gespielten und gesanglich sehr gut durch geführte» Alfred des Herrn Schüler. Nicht, weniger verdiente sich Herr Bayer als Frosch die allgemeine Anerkennung. Das; Fr! Kronthal als Orlofsky das Yorge,chriebe»e, die Figur charakte risirenbe russische Kostüm dem Frcickanzuge. in dem sie wie ei» Kellner erscheint, vorzieht, ist schwer erklärlich. U. dt. Berliner Leben. II. Berlin. 20. Sepie,»bei. Man kennt die meisterhafte Schilderung in Zola's Roman ..Au Uonlleur clen cinmes" von der Entstehung und polypenartigen 'Ausdehnung teuer R ies en kc, u sh ä n s e r. die alle kleinen »nd mittleren Geschäfte iu ihrer Nähe verschlinge». Langsam und iystemaihisch vollzieht sich dieser Vorgang mit der ilnerbittlichkcil eines tragischen Schicksals. Als dieser Roma» im Jahre 1K82 erschien, gav es bei uns z» Lande derartige Ungetlmme noch nicht. Heute sind den Bewohnern aller deutschen Großstädte diese Verhält nisse nur allzu gut bekannt nnd sie können den Kampf der Kleinen gegen di« Großen in ihrer eigenen Mitte beobachte,,. Vielfach, so neuerdings auch in Preußen, hat der Staat bersmht. de» Kleinen i» diesem ungleichen Kampfe durch eine besondere Besteuerung dcrGrvßei, zu Hilfe zu komme». Die Wirkung, wenigstens hier in Berlin. ,st bisher recht eigenthümlich gewesen. Derjenige Riesenbazar, gegen den sich hier in erster Linie die Bewegung gerichtet hatte, hat die Einführung der Wareiihansstcucr damit beantwortet, das; er seine Gebäude a», westlichen Ende der Leipziger Straße fast auf den doppelten Umfang gebracht har. Tainit »och nicht genug, hat eine auswärtige Firma am östlichsten Theile dieser Haupt geschäftsstraße sich aus einer Grundfläche von 2201 Quadratmetern einen wahren Palast bauen lassen, der mit einer protzigen Kuppel, dem kvlvssalen Figurenschumc! »nd der sonst mir a»s mächtigen Glasscheiben und schmalen Eisenträgern bestehenden Hauplsazade der umliegende» Geschäftswelt wie ein modernes Zwinguri er scheinen mag. von, Publikum aber wie ein neues Weltwunder c»>- aestaunt wird. Dieses Gebäude, dessen Innenraum 20.000 Quadratmeter umfaßt imd dessen Hauvtsaal 48 Meter 1a»L ist, wird Faun Herrumende Hvlziäule l«>> wird weggebrochen und im Heran? i stürzen zenchmettert sich der unglückliche Prim an der Steinwand > der zum Brctschneiver'fcheii Gute gehörigen «Lchenne den Schädel. ! Siehe -1- . DaS bleiche 'Antlitz mit Blut bedeckt, bewußtlos, aber i leise athmend, fanden ihn kurz daran, — es war zwilchen 's- und. ! Mio Uhr — Knticher „nd Leibjäger, denen ihr Stürzen nichts ge schadet hatte Ttz'i erschüttert wectien sie den Besitzer des Gutes, i ' Henri Bretschneiver, und mit Hille noch hinzugetonnnener Leute wurde Se. König!. Hoheit in das Schlafzimmer des Wohnhauses rin Obemock getragen. Siehe e N. Um 11 Uhr 20 Min. gab Prinz Albert, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben.' seinen Geist ans. — Der gestrigen Stadtverordneten, itzung wurde von Seite» des Publikums ersichtlich ein »ehr lebhaftes Interesse enigegengemaait. va die Tribünen bis auf den letzten Platz gestillt waren. Diese Anziehung hatte die aus der Tagesordnung stehende Berat!»,,,» über eine Neuregelung der Gehälter unserer städtische,, in den Abendstunden mi! 1000 Bogenlampen und 10.0M Glüh, lampen erleuchte, werden. Tie Gesamml,osten des Baues mid der Einrichtung belausen sich ans 8 Millionen Mark. In den nächsten Tagen wird dieses neue, nach amerikanüchen Mustern eingerichtete Waarenhaus eröffnet werden „nd bei der bekannten t > Neugier des Berliner Pnbiilums, die überdies durch gewaltige ^ Rcllamcartiiel gereizt worden ist, voraussichtlich einen ungeheuren i Znlam habe» Wie oiele kleine und nützliche Eristeuzen werden t wieder durch diesen Riesen erdrückt und vernichtet werden! Aber i die gedaiitenlose Menge fragt darnach nicht, sie läßt sich durch die äußere Großartigkeit blenden und durch besondere billige Kleinig teilen aulocke». um zu ipät, mitunter jreilich auch gar nicht zu erkciincu. daß schließlich sie selbst es ist, die diese Pracht und diesen Glanz aus ihrer eigenen Taube bezahlt. Zn diesem übermächtigen Wettbewerb, den diele alle erdenk liche» Waare» feilhaltende» Riesenbazare den kleinen Geschäfts leute,! aiiszwiiigen, komm, min noch für die letzteren vom, 1. Tktvber ab der obligatorische N ein,uh rab end schl»ßj hi»;,,. Diele Bestimmung hat gewiß in mancher Beziehung ihre guten Seiten und wird sich vielfach als nützlich und wohlthätigi erweisen. Für viele Berliner Geschäfte aber bedeutet sieden. : chatten vvrausg sicheren Untergang nnd hat bereits ihre Schatt, , In den während per Nachtstunden belebtesten Theile der Friedrich straße giebt es Läden, die bisher während des größten Theiles der: Nacht geöffnet bliebe» und deren Inhaber fast nur vom Nacht-j geschäft lebte». Es sind dies namentlich Eigarrrmhaiidlnugen. - nußcrdcm aber auch Kurzwaaren-und LuynSgeichästc. Tie Pärchen, t die sich zu nachtschlafender Zeit hier ergehen, pflegten häutig 1 genug die neue oder alte Freundschaft durch mehr oder minder de ! deutende Einkäufe zn besiegeln oder aufznsrischen. Das wird mm l künftig nnmvglich sein. Einzelne dieser Geschäfte haben bereits! das Feld geräumt, andere werden »achsolge». Aber auch in den , Arbeiterviertel», in denen ans anderen Gründen die Einkäufe bisher nieis, in de» späten Abendstunden besorgt wurden, sehe»! die Ladeninhaber der Zukunft besorgt entgegen und wollen von. dem Tröste nichts wiste», daß sie sich ja schließlich auch mit der! ebenfalls zunächst schwer empfundene» Svnntagsruhc abacsuiiden s hätte», e-ric behaupte», daß diese ihnen trvtzdei» dauernde 'Aus-, sälle gebracht habe »nd daß sie neue dazu nicht zu ertragen ino Stande sein würden. Hoffentlich werden sich diese Befürchtungen^
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