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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.02.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120207018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912020701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912020701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-02
- Tag1912-02-07
- Monat1912-02
- Jahr1912
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.02.1912
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e>» Da» de»»tsch»enM«l>e BrrhiUtai». Berlin. «Priv.-Tel.i Die Nachricht, dast gegenwärtig zwilchen Lviidvn und Berlin Verhandlungen über eine d e n t sch - e n g l t s ch e Annäherung gepsvlgen werden, wird der „Nativlialzeitting" vvn gut unterrichteter Leite als unzutreffend bezeichnet. Diese Gerüchte gingen nun England ans und hatten dort den Zweck, die Liberale» gegen neue Wehrvvriageil einzunehinen. Zn den mast- gebenden politischen .greisen stehe man allen diesen Mel- düngen abwartend gegenüber. Man erkläre, es sei nun doch schon an der .Zeit, dast den englischen Worten end lich auch Laten folgten. Zum Brand des Detmolder Hosthcaters. Detmold iPriv^Tel.i Der Direktor des fürst lichen Hvftheaters Geheimrat Graf Bcrthvld er- klärte, da» das Lheatergebäude nur mit lnniioo Mark gegen Brandschaden versichert war. Das gesamte, der Krone gehörende Inventar einschliesilich der znm Teil sehr kostspieligen Dekorationen ist unversichert geblieben. Der Brandschaden ist hiernach sehr erheblich. füus Kinder erstickt. Berlin. jPriv.-Tel.i Zn A n n e n >valdc in der Uckermark sind s ü v s »linder deS Arbeiters Brach im Aller von fünf Monaten bis zu . Jahren durch Ofen- rauch erstickt. Alle A>iederbelebn»gsversiiche blieben erfolglos. Die Ursache des Unglücks ist darin zu suchen, da» Holz und Kohlen, die unter dem Ösen aufgeschichtet waren, zu schwelen begannen. Das deutschrsranzüsilche Abkomme» im Lena». Paris. Der Senat fuhr heute mit der Beratung des deutsch.srauzösiicheii Abkommens fort. Eaudin de Btl- l » i n e kritisierte die »irisiere Politik Frankreichs. Die Afsare der „Eartiiage" und des „Niannba" habe de» B » ukerolr der Politik d e r F r e n n d s cb a st mit .l l a l i e n dargetau. jZwiicheiiruf Pichvus: Diese freund schasr habe durchaus nickt bankerott gemacht.> Redner kritisierte dann das Abkommen und sagte weiter, die »Segen- wan des englischen Botschafters bei den französisch-spani schen Berhandlnngen erscheine ihm deprimierend. Die »«e- heimvenrage tadle er lebhaft. »Eaudin de Billaine bespricht dann die Ereignisse, die sich vor einigen Monate» ab gespielt haben und erklärt dabei, die s r a n z ö s i s ch e n Ba n k e n batten die nach Deut'chlan- anSgcliehenen »a e I d e r p r o longie r t. Diele Operativ» habe Dvrnon siir Herrn Eaillanx vermittelt. Redner bekämpsl "en Austausch des K o n g v g e b i e t e S gegen die sv- geiianiiien Borteile in Marokko und schlv» mit dem Be- meiken, da» er das Abkommen mit seinem Rainen nicht unterzeichnen würde. Groste Uebcrschwemniungen in Andalusien. Madrid. iPriv.-Tei.j Zufolge des seit Wochen an haltenden Regens sind in Andalusien starke lieber- s ch io e m »i n n g e n eingelreten. Ltrasieiidamme und ! Schienenwege sind eingesiurzi und der Berkehr unterbrochen. ! Eadir ist von der stürmischen Lee znni Teil unter! W a s s e r g e s e b t. 'Bon vielen »iitstenorten iverden L ch i s s b r ii ch e gemeldet. Zahlreiche Leichen ivcrdeit an 'band geschwemmt. Der Bauten-Direklvr erklärte, er brauche -ö Millionen zur Ausbesserung der Handsirasien. - weil neue Unterschla- ^ g u u g e n seslgesteill wurden, die einen sehr bedeutenden ^ Umsang angenoinmen liaben. - -s ^ die üiiiljährigc Wiederkehr des L.ages eenuaei loecoeu, Ui» »dem der damalige Burggraf zu Nürnberg, friedlich VI., nachmaliger Kurfürst, mit der Berivaliung der Mark Bran denburg betraut wurde. - Berlin. sPriv. Tei l Als künftiger P r a s i d e n t des Kaiserlich Statistischen A in l e s an Steile des zurückiretenden van der Bvrght ivird der Geheime Ober- regiernngsrat »koch aus dem Reichsauu des Znncrn ge nannt. Berlin sPriv.-Tel i Der englische Botschafter in Ber- > lin, Sir Edivard El v s ch e n . iü am Sonntag imch London! gereist. Man bringt die Reise mit diplomatischen Pour parlers in Verbindung, die gegenwärtig slgltfinden. Berlin, iPriv.-Tel.l Tie B e r eini g n n g f ü r e r akte W irrs ch asts s o ri ch u n g halt ihre diesjährige H a u p t v e r i a in m l » n g am 17. Febrnar, nachmittags :! Uhr, hier ab. Es iverden u. a. sprechen .Kamin er Herr Tr. v. fr ege über „Heimatpolitik", Geh. Banral Sckrey über „Tarifverträge", Schriftsteller Steinmann-Bucher über „ P r ob l e m e d er Beoblkernngsbewegnng ". Paris. iPriv.-Tel.s Der srnhere französische Minister- präsioent Eaillaup, der ivährend der letzten Tage iin Departement Sartlie verweilte hatte dort gestern einen durch Glatteis verursachten A n t o m o b i I u n s a l l. Eaillanr und seine frau wurden aus dem Wagen ge schleudert, kamen aber mit leichten Kontusionen dav.». Eaillanr in Heine in Paris eingelrosfcn. Paris. iPriv.-Tel.i Die Z lal jener scheinen mit der II e b e r tv a ch n n g d e r s r a n z ö i i > ch e n Handels- s ch i s s e den E'iseli erzielt zu haben, da» nunmehr f rank- r e i »h die G r e n z e n g e g e n Zkali e n weil schärfer bewacht a!s früher und nichts dnrchlästl, was einer »triegstonkerbande auch nur ähnlich ».ein. So wurden oieier Tage mehrere zerlegbare f l n g m a i ch i » e n nicht durch den Tunnel von frejns dnrchgclasien. sie mustten znrncklransportiert werden. Bern Ter s ch >v e i z c r i s ch e B n n desrat verlangt von den eidgenössischen Räten sür neue Haubitzen f-estnngs- niid Gebirge Artillerie und Znfanterie-Maschinengewehre einen Kredit von 1 5 7 »>N >>0tz f r a it k e n. Wien. «Priv. Tel.! Der <9 r v st s ü r st A n d r e a s vvn :>k ii st l a ri d >ü beute früh hier eingetrvfsen. Abends wird er vom Kaiser in Audienz empfangen werden und dann an der Hoftafel teilnehmen. iRactits etwa eingehende Depeschen siehe Seite 1> franksur« a. M. lSclilust. abends.i Eredit Eff,. Tisconio tu.''.. 7rcsdner Bant I'inZ. Ttaarsbahn I'B'i. Lombarden M'ü. Behauptet. Paris, g! Uhr nachnnttags.l u 'Z Rente !>5,ü5. Ztalicncr :! Porittgieien ck>,7ä. 7valiier ltl>,85. z 7is Türken unin-, V0B2'... Türkeniose M-'. Lraalsbiihn 7M. Ltkomanbank >,K!. iflelianotet. Paris. lPrvdnktenniarkt.i Weizen per februar '2S.!V>, per tviai- -'liigiiü -n.liv, träge. — Rübvl per' gcbrnar 7,',7.->, ppr Mai-Angnst 7u.ps, rnliig. — Lpiritns per fcbrnar »V, per September-Dezember 7U,7>»>, träge. Seitlicher und Zäckrireber. — Dem Bürgermeister Delling in Kohren ist bei seinem Ucbertritt in den Ruhestand das Ritterkreuz 2. Kl. des Albrechtsordens. dem AbtcilungSvorsichcr El r o h- »tonn in Leipzig-Neustadt das AlbrechtSkrenz. dem Faktor Schäfer in Leipzig-RendnitZ daö Ehrcnkreiiz mit der »ronc und dem Metteur Gros, in Leipzig Thonberg die friedrich-August-Medaille in Silber verlieben worden. — Dem Rechltamvalt u»L Notar Zustizrat Dr. Drücker in L«t»Aä kst Titel vnb Rang eines Oberjusti». ratS verlieben worden. — Dem Vberpostrat Ehnert i" Künigsbera lPrZ ist vom l. April ad die Otell« des «bteilungSdirigeuten bei -er «aiserltchen Oderpostdirektion in Leip-t- übertragen worben. — Dem Gefreiten brr Res. Hofmann im Landwehr- bezirk U Leipzig, znleht im Larabinier-Regiment. ist die silberne Lebensrettungsmedaille am vanbe verliehen wurden. — Der Svntg hat genehmtgt, das, der ordentliche Pro- fessor an der ttniversttät Geh. Kirchenrat v. ZhmelS das Koinmandelnkreuz I. Klajse des schwedischen Rordstern- vrdens und der Lllperilltklident Kilchenrai I>. Kaiser in tlkadeberg das Kommalldeurkreuz 2. Klasse desselben Ordens annehmen und anlegen. — Zn das Dresdner Kupserstichkabinett wurde der bisherige Hilfsarbeiter ain Berliner Kaiser- friedl ich - Museuun Dr. Detlev Freiherr v. Habe ln be rufen. Er übernimmt den Posten von Prof. Max GciSberg, dem bisherigen Direktoriaigssistentrll im Königl. Kupser- slichkadinetl. der als Museumsdirektor nach Münster geht. Dr. v. Hadein behandelte in seiner ErsllingSarbeit die DarsleUliiinssoNliell des Heiligen Sebastian in der italieni sche» Malerei bis zum AuSgang des l'>. Jahrhunderts und hat dann aus dem Gebiete der venezianischen Kunst ge arbeitet. — Staatsvertrag mit Reust. Heute nachniiitag t Ubr findet im Ministerium des Auswärtigen die Aus wechslung der Ratifikationsurkunden statt über de» Staatsverirgg betreffend den Anschlust der Fürstentümer Ren» ü. und j. Linie an das königl. sächsische Obrrver- waitnngsgericht. Ans diesem A»last treffen der Präsident der Landesregierung des fürsten in ms Reust ü. L. Wirkl. Geb. Rat v. Meding aus Greiz und der Borstand der MinislerigigbteiUliig im Ministerinin des Znnern des fürsteiitnms Reust j. L. Geh. StaatSrat Ruckdeschel in Dresden ei». - Dor Bnndcsrat Hai sich mit der Erhöhung der Servisklassen beschäftigt nnd die Elemeinde Loschwih »ins der Klasse »' in die Klasse >! verseht. Dagegen sind die Beinüinlligen der städtischen Behörden, um Dresden wie auch Leipzig wieder in die Serviskläst'e V zu bringen, erfolglos geblieben. Der Bundesrät hat die dahingehen den Petitionen abgelebnt. Die Notiz, dast ber in Bautzen gewählte Abgeordnete der Resormpartei Heinrich Grase der deiitschlonierva- liven fratlio» beigelrcten sei, ist, wie uns von zuständiger Stelle geschrieben wird, in dieser form nicht richtig. Herr Grase hat unter Wahrung seiner Selbständigkeit als Re former lediglich seine Zustimmung gegeben, sich der konser vativen fratlivn zuzählen zu lasjen, um durch den Anschlust a» eine grünere fraktivn vorteilhafter für die Bcrtretuug seines Wahlkreises wirke» zu könne», als ihm dies so mög lich ist. Bisher liest sich Gräfe ebenso wie die übrigen Re former. der Reichspartei zuzählen. - Der Entwurf zu einem Gesetz über die Anstaltosür- sorgc an Geisteskranken ist den Stünden zngegangen. — Die Gesetzgebungs-Deputation der Zweiten Kammer erstattet 'Bericht über den Antrag Döhler und Genossen wegen Abänderung des Gesetzes, die f e u c r b e st a l t u n g betressend. Der Antrag lautete: die Staatsregiernng um 'Boriegniig eines Gesetzentwurfs zur Abänderung des Ge setzes, die feiierbestattnng betreffend, vom Al. Mai I!M> dahin zu ersuchen, dast a> zur Ausstellung der nach 88 l> und 7 des Gesetzes ersvröerlichen übereinstimmende» Zeug nisse nicht nur die beamteten, sondern alle approbierte» Aerzte, nnd zwar auch dann besngt sind, wenn der Tote nicht ärztlich behände it worden ist, iü in den «fälle» des 8 lö7 der Ltrasprozestorönnng die stgatsanwaltichastlichc oder amtsrichteriiche Genehmigung zur Beerdigung ohne weiteres auch zur feuerbcstnttnng gilt, G bei Neber- sührnng von Leichen ans anderen -Staaten zur Feuer- öeüalkuna in Sachsen der vvn der ausländischen Behörde ansgeüellte Leichenpap als Nachweis zur Erteilung der Genehmigung zur fenerbestatinna ausrcicht. Die Depu tation heantragt, zu beschliesten: die Staatsregiernng zu ersuchen, dem nächsten Landtag einen Gesetzentwurf ans Abänderung des Gesetzes über die Feuerbestattung vor- zlilcgen, in weichem die im Anträge Döhler und Genossen unter l I» und >«' geänsterten Wünsche Berücksichtigung, linden und in weichein zu 8 lO des Gesetzes Tispens- möglickkei! vorgesehen ist. - Aus dem Landtag«. Die Fortsetzung der Berhand- lnngen über den n e n e n B o l k s s ch u l g e s c tz c n t w n r f in der Zweiten Kammer brachte gestern zuerst die erste Garnitur der Frakiiviisredner ins Tressen. Für die Natioiialliberalen sprach als Fachmann Leminardirektor Dr. 2 e l> f e r t, der in fein abgeschlisscncn Sätzen auf das Wese» der Arbeitsschule einging, die Entfremdung zwischen Kirche und Schule bedauerte, namens seiner Fraktion aber die konfessionslose Volksschule ablehnte. Trotz mancher Wünsche betrachtete der Redner schliestlich den Entwurf als einen Ausgangspunkt für die kommenden Verhandlungen. Den Standpunkt der Konservativen ver trat in sehr temperamentvoller Weise Herr Abgeordneter Opitz, der besonders aus Religion und Äonsessiolislosig- keil einaing, scharf den materialistischen Geist geisteltc, der sich in gewissen Kreisen breit mache, von dem die Mehrheit des Volkes aber nichts wissen wolle. Tic Dienstaussicht hielt Redner sür notwendig und bemerkte, dast keinem Lehrer eine Perle aus der Krone falle, wenn er einer ge wisse» Aussicht unterstellt sei. Mit ernster Mahnung an die Lehrerschaft schlost der Redner, um dem sozialdemokra tischen Sprecher Flcistner Platz zu machen, der alle Register der Volksversammlungen zog. um die Lehrerschaft für sein Schulprogramm einzilsangen. -Hierauf kam Dr. Dickel für die «fortschrittliche Volkspartci zum Wort, der sich in Verteidigung der Zmickaucr Thesen erging und gegen den Abgeordneten Opitz polemisierte. Dann sprachen weiter die Herren Dr. Schanz sür die Selbständigkeit der Schulgemeinden und Länge-Leipzig sür sozialdemokra tische fvrdernngeil. Das Interesse ist aber bereits er schöpft. — «fremde in Dresden. Heinzes Hotel „Regina": Gras von Hptnüct», Scklosi Milckel: Kommerzienrat RoeIsing, Planem Rittergntobesiver frciherr von Plalen »nd Isemalilin, Holle: Lekonvmierat Ztälil, Wiltgcnodort: Regiernngsrät Kclirl, Ltel-En: fron Profelsor Tegel, Baiirciuh. Königl. Oberförsier Hübner und lscnralilin, föhsiabt: NiNcrgulobesivcr Türe »nd ckcniahlin, Pauls- dori: Kunstmaler Czapcck und ölemvhli», .München. —- Grand Union Hotel: Gräfin B-crnotorfs-Gnldcnsieen und Töchter, Schlost :»,igmst: Baron dillford, Berlin: Hanptmann von Schröter, Darm üadt: Dr. von Wilczerski, Eharloti-enbnrg, Baron non Dettcn und Gemahlin, Kreuznach: RittergutSbesiher von Badkoivski, Mascr- miv: Dberjägermeister Baron von Minkwip, Gotha: Oberst von Stamnitz und Gemahlin, Berlin: Frau Kommerzienrat Berger, Leipzig Kommerzienrat «fue», Stuttgart: Lau brat Scheu nemann, Danzig: Rittcrguiobesiper Mar Schcnnemann, Leescldz Rittergnis- beiiycr Han» Schcnnemann, Tameran. — Für eine Entlastung der Teestraste tritt die folgende Znschrifl ein: „Wer jetzt die Seestrastc begehen must, wird sich wundern, dast nicht jeden Tag dort UnglückSsalle Vor kommen. Der Verkehr ist namentlich in den Abendstunden e.n so gewaltiger geworben, dast die Passanten zum Fort kommen die Fahrbahn benützen müssen, der Bürgersteig kann dir Menge nicht mehr fassen. Zwischen AutoS. Zwei spännern, Droschken. Radfahrern hindurch must sich das Publikum seinen Weg bahnen. Dast hier Wandel geichasfen werden must durch Ablcitnna des Verkehrs, wird der Unbe fangenste znacstchcn müsse». Neuerdings hat sich denn auch der Büracrverein der inneren Altstadt nnd der Sec- vorstadt mit der Angelegenheit beschäftigt »nd zur Abhilfe beim Rate einen Antrag eingebracht, endlich das schon vor Jahren erörterte Projekt, die Verlängerung der ,vtktoriaftra»e na» »er »ra««r «traZe. «« I Ausführung zu bringen. In früheren Jahren „erschlug sich dieses Unternehme», «veil sich ein Anlieger von keinem vr> sitze nicht trenne» »vvllte, neuerdings ist derselbe aber scho» aus LvkalpatrlvtismES geneigt, seinen Besitz herzugebe«. Die meisten lLiraberiburchbrüche scheitern an den «u hohen Svstrnl hier sind aber nur drei Häuser anzukaufen, dann wird durch die dazwischen ktegenden Höfe und Gärten so viel kostbares Strahenland frei, dast durch dessen Verwertung die Hauptunkosten des Durchbruches ausgewogen werben können. Der neue Tirastenzug würde die S t r u v e ft r a ste durchschneiden und bei dem Hotel du Nvrd in die dort breite Prager Straste einmündrn, der Verkehr teilweise über die Ringstraste beim neuen Rathaus« vorbei nach der Pir- naischen Vorstadt geleitet werden öder später durch die schon längst geplante verbreiterte Weistegasse über die König- Zohnnn-Straste hinweg nach dem jetzt toten Neumarkte zur Elbe fühlen. Zn welcher Brette die zukünftige Weistegasse aiisgeführt iverden soll, kann man schon jetzt an dem Eckhaus Köiilg-Zvhalili-Straste »nd Weisteaasse ersehen. Ein Teil der Häuser t» dem Gästchen, welches den Neumarki mit der Kö»ig-Zvhail»-Sira»e verbindet, ist schon jetzt im Besitz« der Stadt Dresden, desgleichen auch ein Teil der Häuser t» der Weistegasse, ein Beweis, das, dieser Strabenzug schon längst geplant ist itnd nur aus seine Ausführung wartet. Den 7N0W Bewohnern der Südvorstadt würde dann end lich ein zweiter Zugang in das Zentrum der Stadt, in die Pirnaische Vorstadt und zum Elbgelände acschaffen werden und die schmale Seestrastc würde entlastet «ein." — Die Borschrisieu über de» Bierschauk. sowie die hierzu benutzten Driickvorrichtungeil in Dresden vom tu. Zuli l8»7 habe» sich mit der Zeit als abünderungS- und elgülizuilgsbcdürftig herauSgestellt, nachdem bereits in den Zabren 19M und lllilll Nachträge dazu erlassen worben waren. Das Wohlsahrtöpvlizeiam-t hat daher eine neue B e k a » n t n, a ch » » g über den Bierschauk und Bier- Handel, den Verkauf von Triilkbraliiitwel»,, Fruchtnreinen, Flttchtsästen, sowie sonstigen alkoholfreien Getränken und über die hierbei benutzten Druck- und Abfüllvorrichtungen entworfen, die auf alle hiesigen Betriebe des gewerbs- »lästigen oder »ichlgeiverbsmästigen, öffentlichen oder nicht- öfsentiichei, Berköhrs und Handels mit den bezeichnet«« Getränke», sowie auf die hierbei im Stadtbezirk verwen deten Druck- und Abfüllvorrichtungen Anwendung zu finden haben. Der Rat genehmigte diese Bekanntmachung. — Zur Hebung der Milchproduktio«. Die „Sachs. Landw. Zeitschrift" schreibt: Eins der wichtigsten Mittel, dte Produktion unserer M i l ch v i e h st ü l l e zu steigern, ist die Prüfling der Tiere ans ihre Leistung, wie sie von den RindviehkvnirvUvereineii gehandhabt wird. Erfreulicher weise sind zu dieser Ansicht auch schon viele Landwirte ge langt, die anfangs von diesen nivdernei« Bestrebungen nichts wisse» wollten. Daher wird auch von seiten der Landwirte ber Wunsch nach Gründung vvn solchen Vereinen immer dringender. Leider macht sich aber zurzeit noch ein Mangel an Beamten für Rindviehkoiitrollvereine bemerkbar, so dast viele Lnndwlrte vvn der beabsichtigten Gründung solcher Vereine absehe» müssen. Es sei daher besonders auf die vom Landeskultnrrate an der Landw. Schule zu Annaberg veranstalteten Kurse — der nächste sindet vom 15. April bis g. Mai statt — hiiigcwiese». Zn Anbetracht dessen, dast die Tierzucht heutzutage eins der wichtigsten Glieder des land wirtschaftlichen Betriebes ist und wohl auch in Zukunst bleiben ivird. sollten besonders solche junge Landwirte, die später das väterliche Gut Übernehmen vder sich anderweitig selbständig machen wollen, einige Jahre als Beamte von Rindviehkoittrollvcreinen i» Stellung gehen. Durch diese Tätigkeit eigne» sie sich natürlich in erster Linie tterzüchtc rische Kenntnisse an, die ihnen in späteren Zähren von lwheni Werte sein werde». Dann lernen diese Beamten eine gröstere Anzahl Güter kennen: sie sehen wie es dieser nnd sener macht. Der Einblick in die verschiedenen Wirt schaften dürste den Gesichtskreis der jungen Leute so er weitern, das, sie später weit eher in der Lage sein werden, ihre eigene Wirtschaft den Verhältnissen entsprechend etn- ziirichtcn, als andere Landwirte, die nur wenige Wirt schaften kennen gelernt haben. Eine mehrjährige Tätigkeit als Beamter von Nindviehkvntrvllvereiiien dürste demnach die beste Vorbereitung für einen späteren Gutsbesitzer bezw. -Pächter sein. — Auch Omsewitz will nicht cinvcrleibt werde«. An einem Bericht über eine Sitzung der Werksverwaltung des Elektrizitätswerkes Elbial war gesagt worden, die Ge meinden .Kemnitz, Lentewitz und Omsewitz möchten gern einverleibt sein. Die Gemeinde Lentewitz hatte sich bereits hiergegen gewandt. Nunmehr erhalten wir auch vom Vor sitzende» des Hans- nnd Grundöesitzervereins in Om se in i tz eine Zuschrift, die alle EinverleibnngsgclMe in Ab rede stellt. Es heistt darin: „Soweit cs sich um Omsewitz lsandcit, kann ich Ihnen verbürgt Mitteilen, dast sich hier weder der Gemeindrrat, noch der Hans- nnd Grundbesitzer- vercin in Wort nnd Schrift jemals mit einer Einver leibung beschäftigt haben. Auch müsse» nach den Statuten des Elektrizitätswerkes sämtliche Verbanüsgemcindcn einverstanden sei». Im übrigen verspüren wir in Omse witz herzlich wenig Lust nach solcher Rangerhöhung. Unsere stattliche Landgemeinde, aus leichter Anhöhe gelegen, hat eine sehr gute Verbindung mit Dresden durch gute, zum Teil gepflasterte Strastcn, ferner elüktrisches Licht und Kra-st nnd eine Hochdriickwasserleitniig, die ft» letzten ab- nvrin dürren Summer anster dem iviistigcn Wasserverbrauch in Landwirtschaft und Zn-dnstrie noch '22 Gärtnereien ge nügend Wasser spendete. Und werden die jetzt schweben den Landankaussproiekie zur Errichtung eines „Sana toriums" perfekt, dürften weitere Pillcnbautcn baldigst folgen." — Der Sitzung des Königl. Sachs. Altert«möoereins, die Montag unter Vorsitz Sr. Kvnigl. Hoheit des Prinzen Johann Georg im Saale des Kurländer Palais statt- fnlid, wohnien auch Ihre Königl. Hoheiten die Frau Prinzessin Johann Georg und die Prinzessin Mathilde bei. Nach der Erledigung der geschäftlichen Angelegenheiten sprach Herr Regierungsrat Dr. Lippert- Dresdcn über das Thema: „Zur Geschichte der Z ii d e n i n S a ch s e n w ährend d e S M i t t e l a l t e r S". Der Redner behandelte das Thema vom rein historischen Standpunkte und skizzierte hcsvnders auf Grund ein gehender Forschungen die Rechtslage der im Mittelalter in Sachsen nnd Thüringen lebenden Jude». Die erste amt liche Urkunde hierüber sei das Privileg Heinrichs des Er lauchten, das nach der Meinung des Redners aus den Jahre» 12«Nl—il« stamme, wahrend es von anderen Forschern einer viel srnhere» Zeit zugeschricbeii werde. Dieses Pri vileg sei für die Inden sehr günstig gewesen, den» cö habe sic rechtlich den Ehriste» gleichgestellt. Der Redner beschäs tigte sich ferner eingehend mit der Tätigkeit der Juden, denen das Pfandleihen und das Geldverleihen gestattet war. Tic Höhe der Zinsen, die damals für Darlehen ge nommen wurden, waren sehr hoch, denn der landesherrlich genehmigte Satz betrug »ngesähr Prozent, ei» Zinssatz, der, wenn er heute gefordert würde, das Einschreiten des Staatsanwaltes sofort z»r Folge haben würde. Mehrfach seien anch bedeutend höhere Zinsen, »nd zwar bis z» 89 Prozent verlangt wurde». Im 14. Jahrhundert habe eine Leidenszeit für die in Sachsen »nd Thüringen lebende» Inden begonnen.» Man fand in einem Teiche die Leiche eines Knaben, dessen Blut von den Juden zu rituellen Zwecken benutzt morden sein sollte. Obwohl diesen Behaup tungen damals sogar vom Papste eiltgcgengctreicn wurde, war es doch nicht möglich, diese» Aberglauben ansznrotte». der bedauerlicherweise noch bis in die jüngste Zeit ein dunkles Kapitel bilde. Die Folge dieser Behauptung seien Iiidenversvlgiingc» und die Auflösung der bestehenden Iltdcligemcindcil gewesen. Erst im >5. Jahrhundert wieder erfreuten sich die Inden des Schlitzes des Landesherrn dnrklv daS Privileg des Kaisers, der auch die anderen Fürsten mit
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