02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.07.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240730024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924073002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924073002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-07
- Tag1924-07-30
- Monat1924-07
- Jahr1924
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«8. Jahrgang. 2S2 Mittwoch, L0. Juli 1924 Abend-Ausgabe Gegründel 185« Droklanlchrift: Nachrtchie» Dre,»«. Fernlpeecher-Sammelnummer 2S 241. Nur sür DachlgelprSch«: 20 011. »om Ni.dis ZI Iu» IS2«d«iIiiglichjw»lm-l>i»r3u(ieUunatr»i k«us i.socvoidmaril. Poftdezug.preis >ür MonaiIuUZ.ävvildmLrk. SI»zeI>»««rr lt woldpleosig. Dl» Anzeigen werden nach Ssidmark derechnel: di» »inlpallige zu MI» droil, Kle»,r»l„ae>-<Ti^r»ls»- J«><« ZOPs»-. ftir auswLrt, ZSPlg. gamllienan,eigen und Sieiiengeiuche ohne ^scLIstz. Radall 10 Ps., auherdald 20 Mg., di» uo MN, drelie Redlamezeji, ISO Ms., auherdaib 2»0 Mg- Osleriengedllhr 10 Mg Nusw. Auiiräge gegen Dorausde,,ai>>. Schriftieilung und ZraupigelchLsisstelle: Martrnsirah» 3S/4O. Druck u. Verlag von Liepsch L RcichardI in Dresden. Postscheck»§ron1o z 06 6 Dresden. Nachdruck nur mit deuiiicher Ouellenangade (»Dresdner Nachr") zuiLssig. — Unveriangi« Schristftück, werden nicht auidewndri. Englisch-französischer Ruhrräumungs-Plan. Das Tempo -er militärischen Räumung -urch -ie deutschen Sachlieferungen bestimmt. Die Franzosen schlagen ein Sanklions-Schiedsgerichl bei Nichtübereinstimmung von Repko und Sachversländigenausschutz vor. Die entscheidende Rolle -er Räumungsfrage. lSonderdienst von der Londoner K o n s c r e n z.i London, 30. Juli. Im allgemeinen ist die politische Lage kn den Verhandlungen der Konferenz zu Beginn der neuen Woche nicht sehr vielversprechend. Der diplomatische Berichterstatter des „Daily Telegraph" schreibt, die französi schen und englischen Sachverständigen seien gestern erbend zusamincngetrctcn, um ihre Plane über die militärische Räumung des Ruhrgebietcs miteinander zu besprechen. Sie hätte« ihre beiden Pläne in einen umgc,vaudelt. Das dem Plan zugrunde liegende Prinzip sei, das, das Tempo der militärischen Räumung durch die Pünktlichkeit bestimmt Würde, mit der die dcntsche Regierung ihre Lierpslichtnngen ans dem Dawcsplan anssührc, insbesondere der Sachliesc- rcungeu an die Alliierten. Unter den Sachverständigen hätten sich General Seydour, Gutt und Terlinden befunden. Wie der Berichterstatter des „Dailn Telegraph" weiter meldet, sind die „g r o st c n Fü n s", zu denen noch der Bievmte Jshii und der belgische Außenminister H » in a n s getreten waren, gestern vormittag zu einer erneuten Besprechung zir- sammengctreten. Hier sei als Ergebnis der französisch- belgischen Auseinandersetzung vom Montag abend endgültig beschlossen worden, dast die Frage der militärischen Räumung deö Ruhrgebicteö vorläufig vollkommen außerhalb der Konferenz bleiben und den Gegen stand besonderer Berhandlnngen zwischen den beiden Bc- satzungsmächten und der deutschen Regierung bilden solle, lieber diese Berhandlnngen würden die übrigen Alliierten natürlich vollkommen unterrichtet werden. Mit diesem Be schluß stimme die Bedingung überein, dast die Probleme der Sicherheit und der alliierten Schulden außerhalb des Pro gramms der augenblicklichen Konferenz lägen. Obwohl natürlich zugegeben werden n.nß, daß die militärische Räumung überhaupt nicht ans der Tagesordnung der Kon ferenz steht, so beginnt sie doch eine ausschlaggebende, picnn nicht entscheidende Rolle zn spielen. Dte Räumung -er Kölner Jone und -es Ruhrgebieles. f (Durch F u n k Ir u ch.l Paris, 30. Juli. Der Sonderberichterstatter des „Echo de Paris" berichtet, die markanteste Tatsache, die er zu ver zeichnen habe, sei die Wandlung Hcrriois in bezug aus die militärische Räumung des Ruhrgcbiets. Das Bcrdieust dafür, dessen Bedeutung man allerdings nicht übertreiben dürfe, müsse er General Rollet zuschreibcn, der seit drei Tagen nicht anshöre, Hcrrivt zu bestürmen. ES sei jetzt wahrschein lich, dast die französischen Delegationen versuchen werden, die militärische Ruhrbesctzung, die für alle Fülle gradweise verschwinden werde, wenn sie nicht mehr von der wirt schaftlichen Besetzung begleitet sei, während der Periode bei- zubehalten, in der man bei einem Scheitern des Daweö-Plaus den Versuch machen könne, das Regime vom kl. Januar 1023 wieder ausznrichtcn. Es verstehe sich von selbst, daß ein der- aitiger Plan nur Wert habe, wenn daS Programm der mili tärischen Räumung der Kölner es o u e mit dem der Räumung des Ruhrgcbiets verbunden werde. Nach dem Sonderberichterstatter des „Platin" will man sranzösischcrseits verlangen, daß die progressive Räumung auf zwei Jahre verteilt werde, und man müsse versuche«, die Besetzung der Kölner Zone mit der Anwesenheit der Franzosen im Ruhr- gebiet so lange zu verbinden, solange die militärische Räumung nicht durchzusührcn sei. <W. T. B.) Die französische Kompromitzsvrmel im Sanktionsausschutz. lSonderdienst von der Londoner Konferenz.) London, 30. Juli. Wie der „Daily Telegraph" berichtet, lautet die neue Formel, dte heute von den Franzosen beim Zusammentritt der ersten Kommission vorgcschlagcn werden soll, dahin, daß ein Schiedsgericht nur dann einberuscn werden soll, wenn die Reparativ »skommissiou oder der SachvcrstäudigenauSschuß zu keiner Ein stimmigkeit über eine dcntsche Ncrsehlnng gelangen. Für die Verfehlung deutscher Industrieller durch Nicht erfüllung ihrer Kontrakte oder der deutschen Regierung durch Unterlassung der notwendigen Maßnahmen werden kaus- männischc Sanktionen vorgesehen, zu deren Durch führung in erster Linie eine Verlängerung der Repa rationskommission bis 1030 und später eine Durch führung durch das Ucbcrwcisnngskomitcc vorgesehen wird, das die Sachlieferungen finanzieren soll. Frankreich und Bel gien würden für jede einzelne Macht, die sich irgendwie be nachteiligt glaubt, ein BernfungSrecht gegen die Ent scheidungen der UebermeisnngS- oder ReparaUonskommisfio» In allen Fällen vorsehcn, die im Zusammenhang mit der Be schränkung der Ausfuhr der Barzahlungen aus Rcparations- konto stehen. Die französischen Juristen sind gegenwärtig da bei, die Frage zu untersuchen, wie weit diese schiedsgericht lichen Vorschläge die absolute Unabängigkcit der Repa rat i v n s k o in m i s s i o n , wie sie im Versailler Vertrag vorgesehen ist, vermindern. In politischen Kreisen erregt die Bereitwilligkeit Frankreichs, daö bisher mit großem Argwohn über die Rechte der Reparationökommission wachte, große Ucbcrraschnnq. Der Wortlaut des vorgestern vom Obersten Loga» gemachten Vorschlags wird jetzt bekannt. Der Haupt punkt des Vorschlags besteht darin, daß die Konferenz zunächst eine» Ausschuß znsammensctzt ans Vertretern der deutschen Regierung, der Rcparationskommission und der Bankwelt, der sich über die Bedingungen der im Sachvcrstäildigen-Gut- achteii vorgesehenen Anleihe einigen soll. Vollsitzung in London um 3 Uhr. (Eigner Drahtbcricht der „Dresdner Nachrichten'.) Rotterdam, 30. Juli. „Courant" meldet ans London: Die heutige Vollsitzung beginnt nm 3 Uhr- Alles deutet auf Konzessionen hin. Die Bankiers treten erst heute früh kurz vor der Vollsitzung zusammen: an dieser entscheidenden Be sprechung nimmt auch Morgan teil. — Das Herrivtschc Telegramm an Kammer und Senat wird in London sehr gut beurteilt, da man in dem Telegramm keiner lei Absage an den Herriotschcn Verständignngsivillen ans der Konferenz erblickt, vielmehr lediglich eine unverbindliche Konzession an die nationalistische Einstellung des fran zösischen Parlaments. Die 3. A. K. Ei« Kampfmittel der bolschewistischen Weltrevolntion. Die Wcitrevolutivn! — das ist Moskaus Ziel, und im Sinne dieses Zieles hat cs Trotzki neulich wieder in seinem Schreiben an die Zentralexekutivc der K. P. D. als die Pflicht der deutschen kommunistischen Partei erklärt, ihre Kampibc- reitschaft aufs höchste zu steigern. Die Eroberung der Macht selber wird, so verkündet das Manifest der Dritten Inter nationale, deren letzte Sitzung in der Hauptstadt Somjrt- rußlands zu Anfang dieses Monats beendet wurde, nur durch physische Gewaltanwendung durrhgcsctzt werden können oder wie es in einer Resolution an das Exekutivkomitee sehr be- zechnend heißt: durch „russische Mittel". Diese russischen Mittel sind bekannt genug. Man braucht sich nur der Notiz zu erinnern, die letzhin wieder durch die Blätter ging, daß in Petersburg 70 Frauen erschossen wurden, weil sie ihren aus der Roten Armee desertierten Männern Unterschlupf gewährt hatten. In Rußland also selber wird noch heute die Re volution und die Diktatur des Proletariats mit echt russischen Mitteln ansrccht erhalten. Daß diese echt russischen Mittel auch von den deutschen Kommunisten angewendet werden, ist eine Tatsache, für die jeder Tag seine Beweise liefert. Denn die Meldungen über kommunistische Gewalttaten und Ucbcr- fälle, über Vorbereitungen von Svrcngstoffattcntaten und Störungen von Versammlungen Andersdenkender reißen nicht ab. Wie wirksam die Anwendung der rohen physischen Gewalt auch ist — so sind sich doch die Sowjetmachthabcr darüber klar, daß sic recht eigentlich erst zur Durchführung der Welt- rcvolution selber brauchbar ist, d. h. zur siegreichen Durch führung jenes letzten Kampfes, für den sich die kommunistische Partei bcreithaiten, den zu beginnen sic im letzten Herbst laut Sinowjews Kritik versäumt hat. Solange dieser Kamps aber bloß vorbereitet wird, ist man gewillt, auch zn anderen Mitteln zu greifen, mit denen man die Völker bolschewistisch zersetzt, »m sie reif zu machen für die sklavische Untertänigkeit von Mvskau. Das friedlichste dieser Mittel ist die I. A. H.. die Internationale Arbciterhilfe, die sich ausgibt als eine reine charitativc Organisation der Proletarier aller Länder zur Unterstützung Notleidender, wo immer sie sich fnden, die sogar Bürgerliche unterstützt hat, die sich aus der anderen Seite auch die hilfreiche Teilnahme aus bürgerlichen Kreisen nicht nur gefallen läßt, sondern sogar dazu anssordcrt und so scheinbar den Klassenkamps des internationalen Proletariats völlig vergißt. Wie eine von der Vcrlagsgcsellschaft des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftshuiides herausgcgebene Broschüre („Die dritte Säule der kommunistischen Politik I. A. H.", Berlin lO.'lj ausführt, ist die Internationale Arbcitcrhilsr ausdrücklich für kommunistische Parteizwectc gegründet morden und ganz und gar von der politischen Kommunistischen Internationale abhängig. In dem Material, das die kleine Schrift anführt, heißt es über das Verhältnis der I. A. H. zur Kommunistischen Jntcrnativiiale wörtlich: „Die Inter nationale Arbeiterhilfe untersteht in ihrer politischen nnd propagandistischen Tätigkeit den Direktiven nnd Anweisungen der Kvmmuliistischen Internationale". Organisation, Tendenz und kauiinännischc Leitung liegen also völlig in den Händen der Internationale. Der wahre Zweck der I. A. H. wird natürlich nicht vor der Ocifeiitlichkeit tlindgegeben. Sehr klar hat ihn aber der Generalsekretär der I. A. H. vor dem 21 er-Aiisschuß Umrissen. wenn er sagte: „Der Zweck, zu dem wir lebe», ist dte eigentliche große breite Propaganda für Sowjetriißland. In allen Ländern . . . werden unsere I. A. H.-Komitces vorübergehend den Ausbau der kommu nistische» Partei führen müssen." Daß cs der I. A. H letzten Endes gar nicht darum zu tun ist, Not und Elend zn lindern, geht auch ans den Erklärungen eines Erekutivmitgliedes, der Russin Kamcneiva, hervor, die i», 2t er-A»ssch»ß sagte, es handele sich bei der I. A. H. i» erster Linie nm die politische Einwirkung mil Hilfe des moralische» Einflusses. Tie materielle Unterstützung durch die I. A. H. sei eines der besten taktischen Mittel, um n» die breiten Schichten des Prole tariats hcranznkomiiien. Viel Wert legt Tvwictrnßland auch daraus, den Internationalen Geivcrkschastsbund mit Hilfe der I. A. H. zn zersprengen, und besonders in Amerika bat in dieser Hinsicht die I. A. H. Erfolge errungen, deren weder die Kviniiiniiistischc Partei noch die Kommunistische Inter nationale sich rühmen könne». Schon oben war die Rede davon, daß die I, A. H. auch Leute ans dem bürgerliche» Lager »»terstüvt und umgekehrt mit Unterstützung bürgerlicher Kreise arbeitet. Die I. A, H. ist bcniüht, sogar nntcr Annahme falscher Namen „in breiteste Schichte» einzndringen, Künstler, Profcsivren zn gewinnen, Theater nnd Kino zu beiintzc» und überall zn sagen und darauf hinzuweiscn: Rußland gibt alles preis, Rußland hat sich gedemütigt, Rnsiland tut alles, »m der Welt den Frieden z» erhalten", wie Münzenbcrg wörtlich erklärt bat. Es ist eben dem Bolschewismus überaus daran gelegen, die Ab neigung des Bürgertums gegen Moskau in Zunciguna z» verwandeln, damit, wenn den Svwjetmachthabern die Stunde gekommen scheint, der Durchführung der Weltrevolntion nin io weniger Widerstände entgegenstehen. Wie die finanzielle Leitung der I. A H. ist, kann ziemlich gleich sein sür die Be urteilung dieser Einrichtung, die Beiträge aus Arbeiterkrcisen aller Länder dazu benützt, in Rußland eigene Betriebe zu be gründen und — freilich schlecht genug — zu unterhalten. Der Kernpunkt bleibt doch der, daß auch die I. A. H. in ihrer inneren Unniahrhaftigkeit ein „echt russisches Mittel" zur Er zielung der Weltrevolntion ist. Und dieses Mittel ist, da es sich nicht anf die rohe, phnsische Gewalt verläßt, sondern mit der Beeinflussung der Geister arbeitet, nur um so wirksamer, weit hier der Bolschewismus «U irte-stchL« Äeae, «vMOt Urleile über -ie Londoner Konferenz. Kughes über die Londoner Konferenz. Die Ansrottnng des Hasses ist die beste Sicherheit sür Frankreich. IVtgner Drahtbcrlchi der „Dresdner Nachricht»»'.) Paris, 30. Juli. Staatssekretär Hughes gewährte einem Redaktionsmitglied des „Petit Parisien" eine Unterredung, i» der er seine Ansichten über die Verhandlungen in London äußerte: Ich bi» Optimist, führte Hughes ans, weil ich opti mistisch sein will. Seit fünf Jahren wird nun über die Schwie rigkeiten debattiert, die der Krieg hcransbeschworcn hat. Was soll den» werde», wenn anch diese Konferenz scheitern würde? Der DaweS-Pla» ist zwar keine vollkommene Lösung. Ein Ideal gibt cs überhaupt nicht, aber ich kann zu seinen Grundlagen wenigstens das Ideal der Gerechtigkeit und der Bern n » ft rechnen. Er ist überdies leicht und prak tisch dnrchzusühren. Die StaatSinäiiner in London, dessen bi» ich sicher, sind von dem guten Willen beseelt, zn einem Ziele zu komme». Wie soll es da nicht möglich sein, zn einer Einignngs- formel zu gelange», die alle Forderungen und alte Interessen befriedigt, de» Friede» vollkommen hcrstcllt und den Wünschen der Welt entspricht? Ans die Frage des Interviewers, v b Amerika die 300 - M t l I i v » c » - A » l e i h e zeichnen und dte l(> - M i l l i a r d c » - O b l i g a t i v n c n am amerikanische» Markte »»tcrbringe» würde, erklärte Hnglics: Sie werde» verstehe», daß cs mir »»möglich ist, anf Einzelheite» dieser Ftnaiizorgaiiisatio» cinzngehcii. Ich kan» »nr den Wunsch anSdrücken, daß dieser Finanzoperation ein Erfolq beschiedcn sei» möge Auf eine weitere Frage, welche Sicherheit Frank reich als K v in p c n s a t i o n gegen die militärische Räumung des RuhrgebieteS gewährt werden könne, er widerte Hughes: Ich glaube, daß die wahrhafte Sicherheit darin besteht, den Haß ansznrotle», die diplomatischen Bande zwischen den Völkern durch die Arbeit und den wirtschaftlichen Frieden wicderherz,.stellen und gute» Willen zn zeigen. Der Interviewer erinnerte Hughes an seine frühere Erklärung, daß das französische Volk immer auf die mora lische und materielle Hilfe der Vereinigte» Staaten im Fall eines Angriffs rechnen könne. Hughes erwiderte: Ich habe nicht das Recht, hieraus zu antworten. Ich könnte dadurch nur die Arbeiten der Staatsmänner in London erschweren, die sich in diesem Augenblick bemühen, eine Eini gung hcrbcizuführcn. Ich kann und will nur dieses sagen. Der Dawcs-Plan ist die erste Notwendigkeit, die anderen Fragen werden sich nach seiner Jnkraftsctznng schon regeln. Wird der DawcS-Plan abgelehnt, dann wird ein unendliches Ehaos entstehen, wird er aber durchgeführt, glaube ich, ver sichern zu können, daß dies zum Wohlc Frankreichs und aller Völker sein wird. Sine Konferenz von Deamien 3. Klaffe. Eine französische Opposttionsstimmc über London. tEigner Dralilbericht der „Dresdner Nachrichten'.) Paris, 30. Juli. Pcrtinax beschränkt nunmehr seine Kritik nicht mehr allein anf die französische Delegation in Lvndvn, sondern nimmt jetzt auch die englische Delegation nnss Korn. Er schreibt, eine hohe englische Persönlichkeit habe ihr Urteil über die Londoner Kvnfcrcnz in folgendem Stoßseufzer abgegeben: Eine Konferenz von Beamten dritter Klasse. Die Wahrheit dieses Ausspruchs, schreibt Pertinax, »»iß jede», sofort ausfallc», der die Verhandlungen nnd die Haltung der Delegation, der Sachverständige» »sw. beobachtet. "Nirgends siebt man eine leitende Ansicht, die die verschiedene» Frage» verknüpft. Im übrigen müsse es aber auch notwendig sein, daß die leitenden Köpfe energisch wären. Die Verwirrung und die Unordnung in der Konferenz werden noch verstärkt durch die deutliche Rivalität zwischen Macdvnald nnd seinem Schatzkanzler Snoivdc ». Nur so kann man sich erkläre», daß sich diese Konferenz so träge hinzicht. Aber es habe vielleicht ein Gnies, daß die Bevollmächtigten in London vollkommen niikvmpctcnt seien, denn so würden sic sich viel leicht vor den Kvnscgncnzcn ihres Unternehmens schützen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht