01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.11.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19111110015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911111001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911111001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-11
- Tag1911-11-10
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56. Jahrgang. :112. vezuga-Gebühr nMWMii. slir Drc»- »>»>i l"i täglich ,wkl. >ni>iig«r Zuuo^ui-g inn ---nun- und Mnmogi-N nur einmal» 2.1>tt M>, dc>ichau»>»äw,ieNon>. miistonS» di» a.„>i M. ün einmaliger ,!»- iielinng durch die Post >W.<oh»eBe)Ie»geidi. Die den Lesern uu» Dresden u. »mgedrrnq NIN Inge variier zu- qefteiiierr ?>derrd-Ä»s. naden erhallen die »»«- wirlige» Peprhrr i»ii der Morgen.'lusgnde inrainnren Mgeiieili. Mechdruck nur mri der» ircher Quellenangabe I.vreab. Pachr.» g>- iiiUg. — Unuerionqle irlnnuslrirNe werden rrichi auidewahil. relegmm,„Adresse: Nachrichten TreSden. Fernsprecher: ll » 2KÜÜ * .ttitzf Freitag, 16. November 1611. Druck und Verlag von Liepsch Reichardt in Dresden, ^ainsobmadcae in bovorruxsn stst» In elexanlen :: simaille-KIeclickoren. ?/H.l.-/valT Von 3 LukH»»f1s :: dlu5»n ^Vieäenve5kü»re5. fileili.iiillrii.Sl'Müll. Lningro-r«inf. Annahme non Ankürr. drgungen ins nachin. II Uhr Lonnlag nur Mariensirah» »8 non !> di. r .., Uhr Dre ernipailtge (brundrerle <ra « L!ibe»> L.', Pi . gamilten .«iachrichien I resve» 2» Pi: isreschnsis Anzeigen ant der Privalieile Zeile IM PI i die zweiipairige Zeiiea/Dtilieilk OIIPI- In Pnnrnrern »a<h Soun u sseieriage» die einipairige ic-rand- zetie anPI., auIPrrvai- jeile an Pf.. Furniiien- Pachrichien a. Drechen dieibrundzeileggPf. Aucwärlige Ausiräqe »irr gegen e-arausde- Zahlung. - Jedes «e. legdiail kosirl I» Pf. H a up t g e s ch ä f« S st e l l e: Marienstraste 4«>. U »tt nlittltiinßs»«- N« xi Ii»11iißs„ttKs«« - t» « ->»« I I«i I»i» i lx- cirosste Zuzvaki. ^ Stelz 7,'eukeiirn. liiustrierle vrer.irsre I>o.ten>rci. i-i ll R laailv» tc-niigi. >arb>. 8>iort- null 8oielcvareii. liau!,, u. n. MUttVI, len k»I.L»SsN 8«I». Ss». Lpisls II?NM«I klÄWNMiilW M IMstM«. < <» liiil IlitilW ?.m ktinicküelieii tzesestiAimc; Oer >1, liMllMt 50 IRennij;. Veibsin! nach iniLnüris. ll. llolspotLske, vresäeüveorkentor. kie M «! I Itil. A. Miilniastliche Witterung: Wollig, mild. Der Ltaalshanshalts-Etat für INI 2/1U ist er schienen, die Gesamlsnmme der Einnah inen und der Ausgaben ist gegenüber dem vorigen Eint um je 78 127 1 ist Mk. gestiegen. ,1m König!. S ch o n s p i c l h a n s eniiduichie znm Teil das "icrakligc Lnstipiel „Der T> n l l a" von Paul Ernst, ichlicstlich fand es aber doch noch freundlichen Beifall. In den heutigen 2,'achmittagsverhanölnngcn des Reichstages sprachen sich die Redner sämtlicher Fraktionen, mit Ausnahme der Sozialdemo kratie, gegen die M a r o k k o P o l i t i k der Regierung ans. Das ungarische Abgeordnetenhaus hat den bisherigen Vizepräsidenten Ra van zum Präsidenten geivähtt. Die spanische Regierung hat beschlösse», den Kreuzer „C a t a l u n a" nach T angc r zu entsenden. Balsonr, der Führer der englischen konservativen Partei, ist von der Leitung z u r ü ck g c l r e l e n. /zu der Rühe von Tripolis fanden ne ne Kamp je zwilchen den Türken und Italienern statt, in denen erstere Lieger blieben. Tie Gesandtschaften in Peking haben ihre Wachen verstärkt und einen teilweise» Verte idigungs- - >i st a n d hergestcUt. v,e rächmcke Lhrsnrelle hält sich im Rahmen einer ungemein sachlichen Uebcrsichs über den von den Liänden in der tvmmende» Tagung zu bewältigenden Arbeilsstois und vermeidet die Auf- stellnng pr v g r a m in aIi > ch e r R > ch t l > n i e n. Hierdurch ist in viel höherem '.'Raste als sonst der Anlast zur Knut lortgenvmnic», die sich aern mit der Erörterung allgemeiner Gesichtspunkte oder der Ausspielung angeregter Hossnungen zu verknüpfen psleg!. Da» die Zahl der vom Land tage zu erledigenden Vorlagen diesmal eine beschränkte ist und «ich nicht so v>s Unabsehbare ansdehn!, wie in früheren Zessionen, wird aiiseitia als eine Wohltat cmpsnndcn werde». Wir sind i» dem kehlen Jahrzehnt mit einer solchen vapiernen Hochflut beglückt worden, dast es selbst dem Fachmannc schon erhebliche Mühe kostet, sich durch die unzähligen, zum Teil höchst umsangreilhen Gesehc. Denk- ichrisien und sonstigen Dokumente hindurchziiarbeiten. Es ist daher wirklich vonnöten, dast in der gesehgeberücheu Arbeit endlich einmal ein gewisser Beharrnngszustand gc- stpaiien wird, der ans die nllernotwcndigsten gesetzlichen Rciiichöpslingcn beschränkt bleibt und den grossen Gesctz- gcbungswerken Zeit und Lpiclraum zur praktischen Be währung last». Zwei solcher meitanSschanender Gesetz cniwürsc werden auch dem diesmaligen Landtage vorgelegt werden, wenn es gnch noch keineswegs sicher erscheint, dast ne bereits in der jetzigen Lession zur Verabschiedung ge langen. Die V o l t s i ch n l r c f o r m ist dazu bestimmt, unter voller Ausrechtcrhalknng des konfessionellen Charak ters unserer Volksschule gewisse zeitgemäße Verbesserungen im Lchnlwescn einzusühren. die sich insbesondere auf die fragen der Lchnlansstcht und der Auswahl des religiösen MemoriersiosseS beziehen. Da aber die Ansichten über Mast und Umfang der cinznsührenden Reformen in parteipoliti schen reich» znm Teil recht weit auseinandergehen und die Regierung teinessgllö die Verantwortung für ein Schul- gesch ttberiiehmen kann, das an der konsessionelle» Grund lage der Volksschule rütteli, io must das Tchictial des <Ke- iehcs im gegeninärtiacn Angenblirk noch als völlig unsicher betrachtet werden. Die Vorlage über die Gemeinde st e » c r r c s o r m bietet mancherlei Angriffspnntsc für den Widerstreit zwischen laiidwirtskbastlichen »nd stndtisch- lndnürictlen Interessen, ähnlich wie es seinerzeit bei dem Wassergcsctzcntwnrf der IaI! war. Da es aber auch damals nach langen Vemühuuge» gelungen ist, die gegensätzlichen Aussassungen ailsziigleichen »nd etwas Positives zustande zu bringen, so darf auch in diesem ,>allc die Hoffnung ge hegt werden, dast schliesslich eine Einigung sich erzielen lassen wird, nachdem vielleicht tn einer Zwlichendcp»tntio» eine so gründliche D»>chbcral»»g der ganze» Materie staU- gesiluden hak. dast sie für den nächsten Landtag sprnchrvif erscheint. Lebr erfreulich nnd befriedigend sind die finanziellen Ausblicke der Thronrede. Wen» zu nächst die günstige Wirkung der Rcichsslnanzreiorm durch > Herstellung deS Gleiätgcivichts im Reichshanshalte betont wird, io ist darin zugleich die Anerkennung enthalten, dast auch die Bnndesstaaicn von dieser Entwietlnng durch die damit verbundene Ltabilität ihrer ,Finanzen ihren Vorteil gehabt haben, trotz der von ihnen gebrachten Opicr in Ge stalt einer Erhöhung der Matrikularveiträge »nd einer Lchmäleriing ihres Anteils an der Rcichserbichaiisilcuer. Rnnmehr bleibt nur noch die Ausgabe zu erledigen, die Mairiliilarbeitrage ein für allemal in ihrem Hochstbcirage gesetzlich iestznlegen, damit die Einzelstaaicn dauernd und tluwi-erruflich gegen jede darüber hinaiisgchcnde In anspruchnahme durch das Reich geichiitzt sind. Die säch sischen Laiidcssinanzen haben sich neuerdings so kräftig zur Blüte entfaltet, dast die im Vorjahre bewilligte An leihe einstweilen noch nicht begeben zu werden braucht und dast sogar ohne Erhöhung der Lteuern die Aufwendungen sür Kult u r a u s g a b e n beträchtlich vermehrt werden lonnlen. Diese Iürsorge der Regierung sür idegle Llaais- zmecke wird sicherlich alleinhäibcn mit der größten Genug tuung begrüßt werden. Gegenüber zu weitgehenden Ansor- derungcn, die etwa von parteipolitischer Leite gestellt wer den konnten, bürgt die Persönlichkeit des jetzigen I-inanz- mittistcrs dafür, daß er die bewährten Grundsätze einer sparsamen I-iiianzxolitil, mit denen sein Vorgänger ge- ivirtschaftet »nd die jetzt in der Thronrede gerühmten Er folge erzielt Hai?' auch seinerseits fesrhalien und auf dem ganzen Gebiete der staatlichen Iinaiizgcbarung die Richt schnur einer vernünftigen Anpassung der staatlichen Be dürfnisse an die vorhandenen Einnahmen befolgen wird. Die Lorge für das Gedeihen nnsercr Landesfinanzen must »ach wie vor alten sächsiichen Patrioten in Gemein schaft mit der Regierung unausgesetzt am Herzen liege», und keine pslichtinästGe Auimerkiainkeil darf veriiach- lüssigt werden, um eine Wiederholung der bitteren Er fahrungen, die wir mit der Iinanzkrii'e deS Jahres 1M2 gemacht haben, für immer ausznschlicstc». Der MarsMsvekttsg im steickrlag. Von unserem parlamentarischen Mitarbeiter in Berlin erhalten wir von der gestrigen Litzung folgendes Stiin-- m nngsbild: Der er st e Dag der M a r o k t o d e b a t t e ist vorüber. Er hat befriedigt, wenn Worte und Beteuerungen began gene Hehler wieder gntmachen können; er hat enttäuscht, wenn durch ihn dem tiesgcdemütigten Ralionalbcwustcsenl Genugtuung gebracht werden sollte. Wohl schritt der leitende Staatsmann in dem auf den Tribünen besser alS aus den Abgcordnctenbänken besetzten Oause auf recht und energisch seinem Platze zu, wohl war seine Hal tung kraftvoller und selbstbewußter als die des neben ihm sitzende», in sich zlisaminengtsiinkcnen Staatssekretärs von Kidcrlcn, der, durch eine schwarze Hornbrille blickend, die Paviere sichtete, die der Kanzler als Unterlagen und Ergänzungen seiner Ausführungen benützte. Wohl bewies die Anwesenheit des Kronprinzen in der Hoslogc die Grundlosigkeit der von einem Berliner Lcnsationsblattc verbreitete» albernen Gerüchte, die von einer Erschütte rung der Stellung des Reichskanzlers durch höfische Intri gen wissen wollte. Aber wer hätte es nicht als einen Miß griff, um nicht Schlimmeres zu sagen, empfinden sollen, als Herr Bcthmann-Hollwea einmal über das andere dem Hause zu beweisen suchte, dast Kürst Bismarck, wenn er cin Kalle seines vierten Nachfolgers gervesen, nicht anders gehandelt hätte, als er selbst jetzt getan. Diese Parallelen gingen denn auch ohne jeden Eindruck vorüber. Der Red ner der konservativen Kraktton und der Redner der Ratio- nalliberalcn gaben dem leitenden Staatsmann,.- sehr deut lich zu verstehen, dast die Weltlage in den letzten zwanzig Jahren eine ganz andere geworden, daß die Voraussetzun gen. unter denen Kürst Bismarck einer schnellen Expansion Krankreichs in Rordafrika das Wort geredet hätte, nicht mehr bestehe». Im deutschen Reichstage, in einer Zeit, in der Krieg und Frieden ans des Messers Schneide s»Mn, in der sozusagen jeder Tag die Entscheidung darüber sauen tann. ob Deutschland Weltpoliiit und Wollhandel treiben kann oder nicht, nrit einer Politik a p»Mc>ric>ri zu kommen, das tonnte nur einem Staatsmann einsallen, dem für das Sehnen nnd Leide», da» in diesen Tagen das deutsche Volk in seinen tiefste» Schichten beherrscht, das Verständnis oder die Kenntnis fehlt. Bisher hat die Welt das Schauspiel »och nicht erlebt, daß die Regierung des deutschen Reichs tages für ihre auöch'ärtige Politik Anerke n nung n n d Zustimmung allein bei der Sozialdemokra tie findet. Heute wurde der Welt dieses Schauspiel ge boten. Ob das geeignet ist, unser Prestige dem AuSlande gegenüber wtederherzustellen? Must nicht vielmehr der Eindruck der Schwäche, den die ewigen Beteuerungen unse rer Kricdensltebe haben entstehen lassen, noch weii stärker werden, wenn der Führer der deutschen Sozialdemokratie, der Partei des Antimilitarismus L ontranoo, der Partei, die sich noch kürzlich, in Innsbruck, ihres internal ionalcn Charakters ganz osse» gerühmt hat. dem deutiche» Reichskanzler eine „vernünstige" Politik be scheinigt! Uebrigcns eine recht angenehme Peripettive ine den Wahlkampf, ivcnn den Wählern im Lande gesagt wer den >ann, die iozialdemokiatischeii Abgeordnete» seien oi" einzigen, die in dem entscheidenden Punkte die Ansfaiinng des leitenden Staatsmannes teilen. Und Sie waren die einzigen. Die großen bürgerlichen Parteien. Konsei vatit-e, Zentrum und Rationalüberale, haben über die Politik deS Herrn v. Bethmann-HoUmeg ein ganz anderes Votum ge fällt, ein Votum, das selbstverständlich nicht beeinslustt werden tonnte durch die Versicherung, dast linier Heer uns unsere Flotte jeden Augenblick absolut kriegsbereit waren: ein Votum, das sich noch weniger beirren lasie» tonnte — woraus Herr v. Bethmann-HoUmeg das entscheidende Ge wicht legte — durch das Zustandekommen einer friedlichen Verständigung mit unseren westlichen Rachbar». Wie ein erlösendes Wort inmitten all der Univabrhaftigteit der Be schwichtigiingsversuche, inmitten all der Unfruchtbarkeit der Kritik wirkte die Mahnnna deS konservativen Führers, positiv zu arbeiten, den Blick nach vorwärts zu richten. jedes nötige Opfer zu bringen, damit das deutsche Volk, das jetzt weist, wo sein Feind sitzt, znschlagen und treffen kann, ivcnn dieser Feind noch einmal wagen sollte, offen oder ge heim unsere Ehre anzutasten, unsere LcbcnSgütcr zu schmä ler». Als Herr v. Hertling seine Rede mit der Erklärung schloß, man möge die französischen Militärblätter und ihre hochmütigen Ausfälle gcaen Deutschland lesen, nnd cs wäre nützlich, wenn einmal von autoritativer Seite nicht bloß der Friede Deutschlands, sondern auch seine Kraft und Kriegs bcrcitschast betont werde, nickte der Kronprinz lebhaften Neisall und gab ihm auch durch Worte an seine Nachbarn sichtlichen Ausdruck. Auch däS Haus applaudierte stark dabr«. » § -!- Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg sübrce in seiner Rede, deren erster Teil bereits im Abendbiatic anssühriich wicdergcgcbcn wurde. deS weite ren aus: „Ich habe schon ausgeftthrt, daß und weshalb ich unsere Komvcnsalionsansprüche auf eine Vergrößerung Kameruns richtete. Ich habe weiter ausgesührt, daß sich in dein uns zilfallendcil Teile diejenigen Landstriche befinden, die uns von Kennern unserer Kolonien als erstrebenswert bezeich net worden sind. Ich erwerbe die sür die Gegenwart wert volleren nnd runde zugleich Kamerun in erwünschter Weise ab. Wir mußten aber auch Wert daraus legen, an die größten Ströme Afrikas, den Kongo und seinen Rebcn- flnst, den ttbangi, lieranziitoiirmcii. Auch das ist nnS gelungen. Ich bestreite aber nicht, daß wir dabei auch Länder in den Kauf nehmen mußten» die w c n t g e r wertvoll sind, deren Entfaltung uns noch manche Sorge bereiten wird. sHört, hörtN Dast mir die Abtretung non Logonc zuin mindesten ebenso unangenehm gewesen ist, wie dem Koio nialamt, brauche ich nickt hcrvorzuheben, aber ohne irgend eine Art von Länderaustansch war es uumöglich, das zu erreichen, was wir erreichen wollten. Die ne »geschaffe nen Grenzen sind, das gebe ich zu, znm Teil » n b e a u cm und mit Schwierigkeiten verbunden. Aehnliche Schwierigkeiten lmbcn aber auch schon an der bisherigen Kameruner Südgrenze und auch am Enten ichnabel bestanden. Um die Schwierigkeiten zu mildern, ist der Kommission sür die A b st c ck n n g de r G r c n z e n ein weiter Spielraum gelassen. Sic soll nach Möglichkeit auf die natürlichen Grenzen und aus die Zusammengehörig keil der Etngcdorenen Rücksicht nehmen. Sie soll auch das Recht haben, bald zugunsten des einen, bald zugunsten des anderen Teiles von den in großen Zügen im Vertrag lest gelegten Grenzen abzuwctchc». Sic hat nur darauf zu achten, daß die Abweichung sich im Gcsgintergebnis wieder ausglcicht. Für den gegenseitigen Durchgangsverkehr sind weitgehende Bestimmungen getrossen. Wir haben uns An schlüsse an die Eisenbahnen gesichert und können somit auch durch unsere Bahnen an die Ströme hcranfommreu. Wir gewähren den Franzosen sür ihr nördliches Kvngo- gebiet eine Etappenstrastc ganz nach Analogie einer auch von den Engländern zugestandcnen Etavvcnstraste, was auf beiden Seiten zn keinerlei Schwierigkeiten geführt hat. iDer Kronprinz erscheint in der Hvsloge.j Der S ch l ii sta r t i l e l des Vertrages hat keine aktuelle Bedeutung, kann aber eine solche erlangen, wenn i m Kong ob ecken territoriale VeDündernngen vor sich geben sollten, bei denen wir dann mitznsprechen hätten. Gegen diesen Kongoerwcrb hat sich nun in einem großen Teil der Oesfentlichteit ein Sturm der Entrüstung erhoben. tLebr richtig! links.) Gewiß, ich wiederhole, befinden sich unter den erworbene» minder wertvolle, vielleicht sogar schlechte Stücke, genau wie dies in allen Kolonien, die sich gegen ivartig i» unserem Besitz besinden, der Fall ist. jHvrt, hört!» Die Konzessionen sind eine schwere Be- l a st u n g, die Schlafkrankheit eine böse Zugabe. Wir erhalten aber auf der anderen Seite Stücke, deren Weil Sie nicht bestretten können, die zu Kamerun durchaus gün stig gelegen sind. Wir erhalten den Zugang znm Kongo »nd zum Ubangi. Der Wert dieser Nachbarschaft wird sich erst in Zukunft realisieren. Aber Sie werden nicht behaup ten können, dast die Realisierung ausgeschlossen sei. Wir erhalten im ganzen ein iebr beträchtliches nenes Kolonial gebiet. Deutschland ist spät, leider viel zu spät in die Reihe der K o l o n i a l v ö l k e r getreten. Da sollten wir uns doch keine Vorwürfe machen, dast wir bei dieser Gelegenheit zu erlangen versuchten, was wir er langen konnte». Ich bin der festen Ueberzengnng, daß sich
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