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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.06.1924
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240612013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924061201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924061201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-06
- Tag1924-06-12
- Monat1924-06
- Jahr1924
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.06.1924
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irr. 20Y Seite 2 schasse» wird, dürfte die Zukunft deS Gutachtens nicht all absolut sicher beliaclilel werde». Tic pailamenlariictien Krisen in Frankreich und in Deulschl.iiid baden voller verhindert. das; jene dringend not wendige Aussprache »der die Auslegung der zahlreichen debndare» Besil»ii»n»gen des DaweSbcrichteS «rsvlgte. die vor allem für die Hauplkvntrahentcn »»erlätzlich ist Ohne diele Aneinrache wird jeder versuch der Durchführung sich »lS nnirnchidar eriveisen müssen. Denn selbst /livischen den vertiaUnisniätzig gemilderten Aussassnngen eines Herrtot und den vor» deutschen, nationalen Standpunkt a»S von unrealt- itlschein Enlgegenkommen beseelten Ansichten eines Marx Nässt nach ein tiefer Abgrund von 'MetnungSverschiedenbeiten, nicht zu reden von den diametral entgegengesetzten An- >chanungen, die von der französischen und von der deutschen nationalen Bewegnng geltend geinacht werden. Gelingt eS nicht, diele Gegensätze zu Überdrücken, so Hai das Gutachten 'einen innere» Wert verloren. Denn zwei feindselig einander gegenüverstehende Hauplinteressenren am Gutachten, von denen wenigstens der eine ganz bestimmt seinen egoistischen Verstrebungen keinen Zwang ansei legen wird, können frucht bare Zusammenarbeit im Nahmen verniinftiaer gegenseitiger Zugeständnisse nicht leisten. Ob cS aber möglich kein wird, ein grundlegend neue? deutsch französisches 'Verhältnis ohne Rücklicht ans die iörmlirniigcn der 'Vergangenheit und die Seelenstimmung der Völker zu schassen, mutz glatt verneint werden. Herriol, der kommende Mann sfrai.kreichS, wird unter dem Drucke einer starken Opposition die nmstrittensten tragen der Wiederherstellung der wirtschaftlichen Gin heit des bleiches, der Räumung des Riihrgebiets und der militärischen 'Besetzung liberbauvt in einem siir Deutschland nn,»länglichem Sinne ansgelegt ivisse» wollen Und der Kanzler wird, wenn er sich auch in diesen Punkten nachgiebig zeigen durste, an anderer Stelle die schweren Hemmungen mangelnder parlamentarischer Unterstützung erfahren, die lein Entgegenkommen in Schranken halten werden. Plan braucht nur einen Augenblick an die trotz der entgegen- ersetzten Ansicht Dr SlrcsemannS sür das Gutachten not- — Dresdner Ilachrlchie« — wendige» »ersoflungSänörrnden Ersetze »u denken, die ohne stärkere Berücksichtigung der deutsche» Interessen nie eine Zwei- drittelmehrhei« erlangen könne», um zu ermesse», wie wenig auosichtövoll die aus deutscher Seite bereits in Angriff genommene Durchführung der Sachverftündtgenberichie ist. Man kann nicht sagen, datz dieser Zustand der allgemeinen Unsicherheit hinsichtlich des Gutachten» etwa» Erfreuliches an sich hätte Auch die Kreise in Deutschland, die sich mit vollem Recht für ein« Ablehnung der »»veränderten Rat schläge der Sachverständigen einsetzten, rvaren doch in -über, wiegendem Umsange der Ueberzeugung. bas, a»S ihnen im BerlmndlunaSweae etwa» Brauchbares geschaffen werden könnte. Denn an und für sich bedeutet« die Arbeit der Komitee» im Bergleich zu den früheren rücksichtslosen Dik taten einen nicht wegzudiSputierenben Fortschritt, der nicht ungenützt bleibe,, durfte Indessen haben sich seit der ersten tendenziösen Bekanntgabe der Berichte durch das amtliche deutsche Bureau nicht zuletzt infolge dieser entstellten Ber- vsfentlichung, die Richtungen deS Aür und Wider allein innerhalb Deutschlands so versteift, das» mit einer gegen- seitigen Annäherung oder einem Ausgleich kaum noch ge rechnet ivrrde» dars. Dine einheitliche Bolksmetnung zum Gutachten wird Deutschland demnach in der entscheidenden Stunde nicht in die Wagschale werfen können. Und das mus» dazu führen, das, entweder das Gutachten »nS wie frühere Entcntesprüchc schltctzlich in ungemilderter Iorm ausgezwun gen wird oder das, eS in vollem Umfange undurchgeführt bleib» In beiden Iällen wären wir di« Hauptleidtragenden. Im erskeren würden sich unsere 'Lasten in einer Weise steigern, das, daS Wort vom „zweiten BcrsailleS" tatsächlich zu furchtbarer Wirklichkeit würde, und im anderen wäre keine Aussicht vorhanden unsere augenblickliche Lage, die nach dem Urteil sührcnder deutscher I-ina'"ierS immer unhaltbarer wird, zu verbessern Eine tragbare Lösung wird sich vielleicht dan„ noch finden lassen, wenn die Regierung jedes Mittel ver sucht umgehend mit den für daS Gutachten in Betracht kom menden Mächten in Iühlung zu kommen und die bisher ver säumte» AuSeinavdersetzunaen über die Meinungsver schiedenheiten endlich anzubahnen - vonnkrslag. 12. Juni 1824 Die lei-lge Ausreises-erre. lDradtmeldung » n s -« r Berliner r>drtltl»tt»>g.» Berlin. l>. Juni. Zu der hets,umstrittenen A«»reise. sperre wird von unterrichteter Seite mitgetrtlt. batz die Organe ber zuständigen Ressort» tlire Beratnngr« über die Iragr tn diesen Tage» wieder ausgenommen haben. Tie werde» wahrscheinlich am Sonnabend znm Abschlnb gebrach, werden können, woraus dann da» Kabinett sich endgültig ent- scheiden wird. Die Arbeit der etnzelnen Ressvrtbrhürden bat dadurch eine etwa» andere Richtung erfahren, da durch die Ausreise, sperre dt« Preise in den bevorzugten deutschen Badeorten ganz anherordrntlich gestiegen sind. ES lei dadurch die sach liche Grundlage sür die AuslandSsverre iiisvfern verschoben, als dir Steigerung der Preise in den Badeorten eine Störung der WarenpreiSabbaumatznaliinen der Regierung dar stelle, und ausierdei» der Zuzug vom Ausland« nach Deutsch land bei einer Steigerung der Preise von 5l> bi» 100 Prozent über das allgemeine Preisniveau deS Auslandes ganz ans- gchört habe. GS wird aus diese» Gründen der Vorteil, der in der Devisen Ersparnis durch die AuSreisesperre liege, »um Teil wieder aufgehoben, da durch den kurzen Ansenthalt von Ausländern tu Deutschland auch der damit verbundene Ein gang von Devise,, ansgehört linde Wetter seien Erwägunge» über die allgemeinen Gründe im Gange. Durch die Stabilität der Warenpreise tn Dentsch- land sei bei dem Dell der BevölkernngSkrelse, die früher für eine Auslandsreise in Betracht kamen. daS Bedürfnis nach einer solchen ziemlich nbgescluvächt Antzerdem verhindere auch die „roste augenblickliche Wirtschaftskrise, dast bei de» Auslandsreisen mehr Geld ansgegeben und mehr Ans. wand getrieben ivrrde als bei den notwendigen Reisen im In- landr. ES sei daher nicht ausgeschlossen, dast eventuell z« einer Milderung der Ausreise geschritten werde. Dennoch können auch bei einer allgemeinen Milderung die Bestimmungen über die Ausnahmen schärser grsastt werden, damit dadurch den, sehr weit eingerissenen Mistlranen enlgcgcngetreten werde. Der sozialbemokrakische Parteitag. Die Eröffnungssitzung lsIk> ntr T I (1 i> t b e r i ik> t der „Dresdner Nachricht« Berlin, II Juni. Im grasten Sitzungssaal,.' des prensti iche» Landtages trat heule abend n Nbr der diesjährige sozial demokratische Parteitag unter sehr starker Beteilig»»!, zu sammen. lieber dem Bvrsiandslisch war aus rotem Hinter- gründe das Bild August Bebels angebracht. Darunter zog der Borsitzcnde des BezirksverbandeS Berlin. Künstler, die Delegierte» und Gäste. Er führte u. a. a»S: Die Arbeiter schaft gehe schweren Kämpfen entgegen. Berg- und Werstarbeiierstreik seien nur Borposlcngescchte gewesen. In den schweren Kämpfen der Zukunft brauche die Arbeiterschaft die zielbewustie Iiilirnng der Sozialdemokraten. Sicher würden die Meinunacn scharf aufeinander prallen, aber die Hoffnungen der Gegner ans Zersplitterung der Partei würden sich nicht erfüllen. Plan habe sich lü.',' in 'Nürnberg nicht ge einigt, »in beim Aiislanchen der ersten Disserenzen wieder aiiseinanderiiilausen. Der Parteitag dürfe den .Kommunisten nicht den Sieg bereiten. Er müne sie energisch abschütteln, ionsr sei er geradezu e,n Schrittmacher der Reaktion. >Leb basier Beiiall I Ter Hauptredner des Abends war das 'Mitglied deS Parteivorüandes Abgeordneter Erispien. Er ging von den politischen und wirtschaslliche» Wirkungen »es Ber saiiler Berlrags aus. der letzte» Endes die Einigung der sozialdemokratischen Parteien erzwungen habe. Dast die Einigung richtig war. zeige der Verfall der noch ab seits gebliebenen Splitter des Proletariats. Die Bolschewisten seien nur wild geworden, weil sie nicht wüstte», waS sie wollten. Die dentsche Einigung dagegen habe den Sozialis mus auch international gerettet. Aach die ReparationSsrage. die politische Irrige der Gegenwart, sei dadurch günstig bc- einslustt worden. DaS 'Verdienst der Internationale sei eS, dast sic aut eine friedliche wirtschaftliche Lösung hingcarbcitei habe. Die Reparationen müstteii sich beschränken aus die Wiederherstellung der zerstörten Ge biete. Immer klarer sei aeivordc», dast die Belastung Deutschlands über das Erträgliche hinaus auch verderblich sein müsse sür die Sicaerstaaten. Der ErsiillimgSgedanke wolle üch gegen alle Widerstände der Regierungen und auch Ser Bolschewisten ans friedlichem Wege durchsetzen. Die Sozialisten aller Länder haben ihre Pflicht ans diesem Wege sür das Proletariat aller Länder erfüllt. i!> Kein Sozialist ,n iyrankreich habe den Vertrag von Versailles ancrkanni. iondern ihn als ein Dokument der Gewalt bekämpft. Blum als Iranzoie habe gesagt. das erzwungene Bekenntnis Deutschlands zur K r i e a s s ch u I d f r a g e habe keinerlei Gelt u n g. Die Sozialisten IrankreichS hätte» auch der Be setzung des Ruhrgebiets widersprochen. Die Sozialisten Frankreichs sähen allein in der demokratischen Republik DenischlandS eine Garantie für den Iricden. Sie wollten auch gegen Poinear eine iozialistiiche friedliche Politik durch setzen. In Frankreich könne jetzt nicht mehr gegen oder auch nar ohne die Sozialisten regiert «nb Politik gemacht «er den. l!> lZuslinnnnng.i Die belgischen Genossen hätten ebenso gekämpft gegen den Geivaltsriedcn. In England habe auch Maedvnald der Gewaltpolitik Poinear öS Widerstand geleistet. Mit der Annahme des SachverständiaengutachienS würden wir als Sozialisten auch in Deutschland Boden unter den Iützeu erhalte«» und dann sür eine gerechte Verteilung der Laste« kämpfe» könne«. Eine Lösung im sozialistischen Sinne sei allerdings auch dieses Gutachten nicht. E^ sei eine Lösung des ReparationSprohlcinS im kapitalistischen Sinne. ES handle sich auch bei dem Gutachten um eine kapitalistische Machenschaft. Tie sozialistische Zustimmung znm Gutachten sei nicht der Aus druck deS BertranenS in irgendeine kapitalistische Regie- rung, sondern zu den anSläudischen Genossen. <Bei- fall.« Die andere Schlnstfvlgerung sei die, dast die Bolsche wisten keine wahren Erfolge für daS Proletariat erringen könnten. In der Einigkeit liege die Kraft. iLebbastcr Beifall.> Rn »mehr erüssnete E r i s p i c n den Parteitag. Ans Vor schlag werden We l S und D i I l in a » n zu Vorsitzenden des Parteitages gewählt. Wels übernimmt den Vorsitz und ge denkt der im letzten Jahre verstorbenen Parteigenossen, ins besondere der bei der Besetzung der Kruppschen Werke durch französische Kugeln gefallenen Genossen. Der Vorsitzende teilt mit. dast der Partcivorstand eine Reihe von Anträgen nicht veröffentlicht habe. N. a. lägen auch Anträge ans AnSschlust Ebcrts aus der Partei vor. «Lebbafle Psnirnfe.l Iür diese» Antrag sc» im übrigen der Parteitag nicht die zuständige Instanz. Der Vorsitzende stell» in Aussicht, dast diese Anträge morgen behandelt werden sollen. Der Vorsitzende begrüstk dann noch die Vertreter der anoländischen Organisationen. Als erster von ibnen nimmt das Wort Dr Brouckcrcs l'Belgienl, mit Händeklatschen empfangen, und überbrtngt dem Parteitag in französischer Sprache die Grütze der belgi schen Brndcrpartei unter Hinweis auf die Solidarität der Sozialisten aller Länder. Die Lüning im Sachverständigen gutachten sei nicht eine sozialistische Lösung. Aber der Svzia- lismne- müsse aus die Regierungen einivirke». dah das Gut achten nicht im kapitalistischen Sinne durchgesührt werde, son dern im Sinne des Volkes. Icrner sprachen noch Mitz Bell iEnglandl, Andersen iDäncmarkl. 'Voigt IHollands, Pohl i richecho Slowakei». Dan überbrachte die Grüne der Sozia listischcn Arbeiterpartei Rutzlanös, die die Schülerin der deutschen Bruderpartej gewesen und noch sei. Wenn sic sich trotz jahrelanger bolschewistischer Verfolgungen erhalten habe, io verdanke sic das den Prinzipien des KlassenkamvseS, die sie von den deutschen Arbeitern gelernt habe. Der Kommn- nismnS könne in der Wel! nicht überwunden werden, wenn es nicht zuerst in Moskau geschehe. Der Vorsitzende Wels verlas ferner Begrützungstele gramme der armeunchen, österreichischen, jugoslawischen und skandinavischen Arbeiierparleien. sowie der jüdischen Arbeiter partei. Sodann schlotz 'Vorsitzender WelS die Sitzung mit Worten deS Dankes an die Gäste. An der Republik liehe man in Deutschland nicht rütteln, denn die deutsche Republik sei die 'Voraussetzung sür den Irieden Europas. iBeisall s Siebend sang daraus die Vcriaiiiminng die Internationale. sich eine schnnrri rot goldene Draperie hin. Seitwärts standen die 'Büsten von Marr und Laäalle. Im Aufträge der 'Ver- ! Iiner Parieiorganisalion begrntzlc Ne Schulnot im besetzten Gebiet. Eine Denkschrift des preuhischen Volksbilbungsminifteriums. D r a I, I NI e l d u n g unsrer Berliner T ch r i s I l e i I u 11 g.I Berlin, ll. Juni. Ter preusüsche 'Minister für Wissen- 'chast. Kunst und 'Volksbildung hat der ReichSregiernng eine umsangreiche Denkschrifi übe, die S ch n l n v I im be - etzien Gebier „vier Beifügung statistischen Materials überreich!. Es heitzt darin: Unter der Besetzung Hai in ganz besonderem Matze daS Schulwesen gelitten, vor allen, dadurch, Satz zahlreiche Schulen beschlagnahmt wurden. Der Statistik znsolge wurden Ll.', Schnlqebäude ganz und Schulgebäude teilweise beschlagnahm,. Die Zahl der beschlagnahmten Schnl- ränme beträgt über !>L»ü. Uebrr 7 It » ü ll Kinder erhielten unzureichenden Unterricht- Vielfach mutzten Ge'bünde mil zwei oder gar dret Schulen belegt, in anderen Iällen »instten die Schulen ans weit ans- einanderliegende Gebäude verteilt werden. Selbst in W i r t S h a n s s ä l e n oder Baracken wurden Schnlklasscn »ntergcbracht. Im Gegensatz hierzu mutzte die Ltadi Esten zwölf »lasten verschiedener Schulen heraeben. damit sür die Kinder von All»! französischen Iamilien eine sranzii- iii'che Schule eingerichtet werden konnte. Reben den körperlichen Erfahren, die aus dieser Art des Unterrichts sür die deutschen Schulkinder erwachsen, ist zu befürchten. datz allmählich das geistige Rineau der Schulen hcrabgedrückt wird. Weiter ist der regelmätziac Besuch des Religions unterrichts sowie des SchulgotlkSdiensteS durch diese Matz- unhmeu der Besatzung stark behindert. Das, diese Verhält nisse auch ans die sittliche Erziehung der Ingend verhänaniSvvll cinwirken, ist leicht ersichtlich Zahlreiche Gesahrcn drohen de» Knaben und Mädchen, die in früher Morgenstunde zur Schule gehe«, und oft spät abends in der Dunkelheit nach Hause znriickkehre« müsse«. Wiederhol» sind hierbei Schülerinnen überfallen wordeu. Die geistige Reise ha, io gelitten, datz die bisherige» Abitu rienten kaum mehr sind, als Kricgsabitnrientcn. Hierzu kommen die seelischen Ein wirk« „gen der AnS- weisnngen. Es entsteht »ntcr den Schülern und Schüle rinnen starke Erregung, wenn sie mit anichen müssen, wie Lehrer »nd Schüler von den Besatzungsbehörden a u S ge wiesen werden. Ans alledem ergibt sich, datz zahllose Schüler und Schülerinnen deü besetzten und deS Einbruchsgebictes in ihrer körperlichen, geistigen »nd sittlichen Entwicklung Schädigungen erfahren, die nicht wieder gut zumachen sind. Der Minister appellier« zum Schlntz seiner Denkschrift an das Weltgewissen, nicht achtlos daran vorübM,,»gehen. das, unzählige Kinder einstmals blühender ProvinWn nicht wieder gut zu machende Schädigungen erfahren. Die gesamte gebildete Welt wird aus» gerufen, daran mitzuwirkcn, datz die Schulen des besetzten Ge biets bald wieder sreigegeben werden. England und die Räumungssristen am Rhein. London, ll. Juni. jPrioattelcgramm.j „Daily Eheo- n»cle" meldet, die liberale Unterhauspartei hat beschlossen, im Parlament von der Regierung Macdonald eine Inter pretation der Räumungssristen am Rhein zu verlangen. Die Dringlichkeit des Antrags, der einstimmig beschlossen ist, gründet sich ans die nach dem Versailler Ver trag bevorstehende Räumung des Brückcnkopses Köln. Franzvslsch.belgische Vereinbarung über -te Mteumverlräge. Gens, t>. Innt. sPrivattelegramm.i Havas bestätigt, datz Frankreich und Belgien am V Inni zu einer Einigung über die Verlängerung der Micumv ertrüge bi« S«. September gelangt find. Die Grohhandelsrlchlzahl. Weiterer Rückgang «m t Prozent. Berlin, X. Juni. Die auf den Stichtag deS Ist. Juni de- rechnete GrotzhandclSinderziffer deS Statistischen RctchSamteS ergibt gegenüber dem Stande vom 8. Istint sNN.zj einen weiteren Rückgang um I Prozent aus 1I7.L. Bon den Haupt- gruppen sanken die Lebensmittel von lüü.g ans oder um ,.5 Prozent. «W.T.B.i Anfang Juli Aushebung -er Verordnung über -le ISeschäsiStinfsirhl. lSIgner Drahtberlcht der «Dresdner Nach richte »Vj Berlin, Ist. Juni. Nach einer Mitteilung der Handels- tammer ist die Aushebung der Verordnung betr. der G e s ch a s I s a n s sicht schon s ü r A n s a » g Juli zu er warte». Sofern die Nachprüfung der bisherigen Anträge auf tzzeschäftSaussicht unrichtige Angaben der Antragsteller ergeben, soll die Abgabe der Akten allgemein durch die Amts gerichte an die StaatSauwaltschnsten wegen Betrugs erfolgen. Völkischer Protest gegen das Gutachten. Berlin, tl. Juni. Die ReichStagssraktiou der Deutsch völkischen Ireiheitdpartei hat de», RetchStagSprnsidenten ein Schreibe» übersandt, in dem sie dagegen protestiert, daß die Annahme der BUiigungsivrmel durch den Reichstag der ReichSregiernng die Ermächtigung geben könne, in Ver handlungen über das Dgwesgntgchten einzutreten. ES sei mit der Bersassnng nnvereinbar. das, eine Regierung mit ein» sache, Stimmenmehrheit ermächtigt werden soll. Bindungen gegenüber dem AnSlande cinzugchen, deren Durchführung eine Zweidrittelmehrheit fordert. Es wird vor den politischen Iolgen und der evtl, sich ergebenden Lage vor dem An- und Auslände gewarnt. Bindungen der Reichsreaiernna in dieser Richtung würde die Nationalsozialistisch? Pnmi niemals anerkenne». Der RcichStagspräsidciil wird dann gebeten, so wohl l», Plenum des Reichstags als auch der Rcichsregieriing von diesem Protest Kenntnis zu geben. Das Veichskabinett über öle Gulachlen.Ausschüffe ID r a h t in c l d u » g unsrer Berliner S ch r t s t l e i t u n g.j Berlin, ll. Juni. In seiner heutigen Sitzung nahm das Reichskabinett zunächst Vorträge der Staatssekretäre T r e n d e l e n b u r g und Voigt über die bisherigen Ver handlungen der OrganisntionskomiteeS für die Industrie- Obligationen und die Eisenbahner entgegen. Der amerikanische Äkzeplkre-it für Deutschland. Berlin, II. Juni. Nach der „Voss. Zig." geben Neuyorker Baiikkrctse, die an dem kürzlich gegründeten Snudikot zur Uebernahme von 5 Millionen Dollar Akzepikredtten beteiligt sind, die Uebernahme von 1 Million Dollar deutscher Handelswechsel bekannt, die von den industriellen Kon. zerucn ans deutsche Banken gezogen sind. Die Wechsel haben eine Lanfzeil von zwei bis drei Monaten. Sturz der albanischen Regierung. Rom, ll. Juni. „Mcstaggerv" meldet ans Albanien, datz die Aufständischen gestern abend o h ne B l n > v e r g i e tz c n in Tirana eingezogen seien. iW. T. B l Graz. ll. Juni. Die „Grazer Tagespost" meldet ans Belgrad: Gestern teilte der albanische Gesandte in Belgrad im Autzcnministerium mit. datz die sruhe re Regierung in Tirana v o l l st ä n d i g kapituliert habe und nach Italien gcslüchtct sei. In Balona habe sich eine provisorische Regierung mit San Noli a» der Spitze gcbitdet. Die srcnndschastlichcu Beziehungen zwischen Jugoslawien und Albanien erfuhren durch diesen Regierungswechsel keine Acndcrnnq. sW T. B.i Neuausgabe des deutschen Weitzbuchs zum Wassenstiltsiand. Berlin, 1U. Juni. In diesen Tagen erscheint im Berlage der Deutsche» 'VerlagSgcsellschail sür Politik und Geschichte eine Ncnansgabc des erslnialS lin Jahre lOlst vom RcichSkabinetl' veröffentlichten W cItzb » chs zur Bor ge s ch I ch t c deü Waffenstillstandes. Die NcuauS- gabc ist nötig geworden: einmal, weil die erste von l»1» längst vcrgrtsfcn ist, dann aber vor allem, ivcil gegenüber der ersten Ausgabe wissenschaftliche Wünsche geltend gemacht werden, deren Berücksichtigung in einer endgültige» Ausgabe wünschenswert c en Die Dokumentensammlung führt jetzt de» Titel: „Amtliche Urkunden zur 'Vorgeschichte deS Waffenstillstandes von 1N18" »nd wird aus Grund der Akten der Reichskanzlei, deS Auswärtigen Amtes und deS Reichs- archivs gemeinsam vom Auswärtigen Amie und vom NeichS- »ltnsstcrinm deS Innern heransgcgebe» DaS Urlunden- material der ersten Ausgabe ist durch die Ausnahme von 4 1 neuen zum Thema gehören den Urkunden er gänzt worden. Nnmentllch sind alle vorhandenen Urkunden, ans deren Ausnahme General Ludendorff ln seinen Gegenschriften Wert gelegt hat, niisgrnoniincn worden. Die Zusammensasjuug, die der ersten Ausgabe beigcgebcn war. ist fortgelasien, und auch sonst ist jede Stellungnahme ver mieden worden, ui» der wisscnschastliche» Iorschnng nicht vor- zugrcife». lW. T. B.i Das Wiener Kttsswerk für derUsrhe Kttnftter. Wien. II. Juni. Wie die Blätter melden, betrug das Gcsaintei'gebnis der im Ottober 1»At von, Bnndcsminister Lchürfs ins Lebe» gerufenen Hilfsaktion sür notleidende deutsche Schriftsteller und Künstler i» österreichischer und fremder Währung Uber 4N«> Millionen Kronen.
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