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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.03.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19140301020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914030102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914030102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-03
- Tag1914-03-01
- Monat1914-03
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Dresdner Nachrichten Nr.W —* Le. Majestät der König hat genehmigt, baß der Ber, leger der »Dresdner Nachrichten" Geh. Hosrat Dr. Erwin Netcharbt den ihm vom König von Preußen verliehenen Note» Adlerordeu 8. Klasse aynehme und trage. —* Dem hier lebenden UniversitätSprosessor a. D. Dr. Karl Voll möller wurde vom König von Wiirttem» berg das Niiterkreuz t. Klasse des FricdrichSordenS ver- liehen. —* In Leipzig ist im -liier vvn 71 Jahren der VerlagS- buchhändler Dr. -Idols Geibel gestorben. Mit ihm ist einer der hervorragendsten Männer deS deutschen Buch handels heimgeaangen. Dr. Geibel. der einer bekannten Buchhändlerfamilie entstammt, wurde am 15. August 181g geboren. Cr übernahm 1670 die im Jahre 1837 gegründete, meist Pädagogik sührende Firma Georg Reichardt-Berlag in EiSieben, die er »ach Leipzig verlegte, und sie in Ber- bindung mit dem Berlage seines Baterö weiterfiihrtr. BiS in die jüngste Zeit hinein hat er sein Geschäft selbst geführt. Am 30. Dezember des vorigen Jahres lieh er. durch Krank heit dazu veranlaßt, seine Firma Georg Reichardt-Berlag an Stephan Geibel in Alteuburg übergeben. Dr. Gcibel gehörte lange Jahre dem Börsenverein der deutschen Buch Händler an hervorragender Stelle an. Bon 1881 bis 1889 war er Mitglied des BerwaltungSausschusseS des Börsen Vereins. Die Hälfte dieser Zeit war ihm das Amt des Schriftführers anvertram. Dr. Geibel ist bis zuletzt auch Mitglied des Direktoriums des Leipziger Gewandhauses gewesen. — * Am 31. Februar starb hier die ehemalige Vor steherin einer von ihr gegründeten höheren Müdchenichnle Frl. Sophie Schnitze. In einer 31 jährigen Tätigkeit er warb sich die preuso>che Luperintendentenrochtcr hier einen Kreis von Anhänger», der ihre» Erzichungsgrundsützen zu- slirnmte und ihr seine Töchter zusührte. Sie vertrat hierbei vor allem eine sorgfältige Pflege des Denkvermögens auch im Mädchenuntcrrichtc. eine Forderung, der unsere neue sten Lehrpläne volles Recht einrüumcn. —* Mit der bevorstehenden Wahl des Vorsitzende» der Dresdner Ortskrankcnkasse beschäftigte sich eine am Freitag abend abgehaltene Generalversammlung des Aus. schusses nationaler Arbeiter- und Au ge st e l 1 t e n - O r g a n i s a t l o n e n. Die zahlreich Ver sammelten stellten sich einmütig ans den Standpunkt der Einschließung. die in dieser Angelegenheit von der Ausschuh, leitung letzthin verössenllicht wurde, -lach mehrstündiger Debatte fand folgende Resolution einstimmige Annahme: „Die nationale Arbeiter- und Angestelltenschaft Dresdens weist daraus bin, daß die Allgemeine Lrlskrankenkasse zu Dresden 30 Jahre lang von einer sozialdemokratischen Mehr heit und Leitung beherrscht worden ist. In dieser Zeit hat die sozialdemokratische Richtung von ihrem Machtbereich nicht das mindeste abgetreten durch Kompromisse oder dergleichen. Dieselbe Haltung wird den bürgerlichen Kassenvorstandsmit- glieüern hinsichtlich der Vvrsitzenüenwahl dringend empfohlen. Gegenüber einer sozialdemokratischen Kassenleitung, die wie die bisherige, trotz öffentlicher Kritik, die Zahl der bei den Bertreterivahlen am v. Dezember abgegebenen ungültigen Stimmen bisher noch nicht veröffentlicht hat, kann die nativ- nale Arbeiterschaft unmöglich Vertrauen besitzen. Die sozial demokratische Ankündigung von Obstruktion in den Kassen organen im Falle der Nichtwiederivahl Frühdorfs Lars kein nationales Vorstandsmitglied umstimmen. Was in Leipzig, Chemnitz und an vielen anderen Orten bezüglich Bestellung von unparteiischen Kassenvorsiyendcn möglich war, darf iu .tM'erer Residenzstadt nicht unmöglich sein. Die sozialdemo kratischen Drohungen mit dauernder Beunruhigung der Kassenorgane, wenn ihrer Richtung nicht unter allen Um stünden die Leitung eingerünmt wird, beweisen nur. daß bei dieser Grnvpe weniger das Interesse an selbstloser Mitarbeit maßgebend ist, als vielmehr das Bestreben, die Beherrschung und Besetzung der maßgebenden Kassenposten in die Hände sozialdemokratischer Parteigenossen zu bringen. Dafür, dah einem Anhänger jener Partei, die sich als Gegner unserer Sozialpolitik gezeigt und betätigt hat, so zuletzt noch durch Ablehnung der Reichsversichsrungsordnung. durch bürgerliche Vertreter die Leitung der Dresdner Ortökranken-- kaffe iu die Hände gelegt werden könnte, besteht in den natio nalen Kreisen kein Verständnis. Die Wiederwahl des bis herigen Vorsitzenden ist auch insofern bedenklich, als noch nicht geklärt ist, ob nach den Bestimmungen der Reichs versicherungsordnung Abgeordneter Frähdors mit seinem weil über 1000 Alk. betragenden Einkommen fernerhin noch Mitglied der Ortskrankcnkasse sein kann. Ein Verzicht der bürgerlichen Vorstandsmitglieder auf ihren Einfluß tn der Kaffenleitung. herbeigefühlt durch einen Kompromiß sllr die Vorfftzendeinvahl. müßte in der nationalen Arbeiter- und Bürgerschaft außerordentliches Befremden Hervorrufen. Unter Beobachtung aller erwägenswerter Gesichtspunkte wird die Notwendigkeit und das Bedürfnis »ach einem Kompro miß, wonach der Sozialdemokrat Früßdors mehrere Jahre als Kassenoorsitzenöer gewählt werden soll, entschieden ver neint." -* Der «»stakt ,«» JnbiUtn« d«r U. Bezirksschule. Wt« schon «emelöet. wurde vor 2ö Jahre» da« große Schul, gebäud« an der vünaustraße in Vorstadt Löbtau geweiht, in dem die nunmehrige 85. Dresdner Bezirk«, schule ihr Heim hat. Ein Ausschuß aus Eltern, ehe maligen Lchülern, Freunden und Gönnern wird am 2. April im „Drei^katser-Hos" die eigentliche Jubelsetsr mit einem Festabend begehen: ber Ausschuß beabsichtigt auch, «ine Jublläum-sttstuna zu begründen, deren Zinsen ertrag den Klndern der Schul« zugute kommen soll. Als Vorfeier de» SchuljubtläumS werden gegen- wärttg Schüleraufführungen geboten, und zwar eln von den Lehrern Karl Fischer und Artur vezlocka ver faßtes Kinderbühnenfptel. da« vom Lehrer Rüden» Arnold musikalisch bearbeitet worden ist. Gestern. Freilag, abend sand in ber Turnhalle ber Schule die erste Aufführung de- Spiels statt, das »Des kleinen Volkes Frühlings, s e st" zur Darstellung bringt. Diese Idee ist glänzend durch, geführt, in dem Stücke webt echte, deutsche Märchen- und VolkSyoesic ihre Fäden, des Ktndeü Sinnen und Trachten, seine Lebensfreude und Eigenart sind glücklich ersaßt. An Zuschauern fehlte es der kleinen Welt nicht, denn die ge- räumige Turnhalle konnte kaum die Besucher fassen, unter denen sich alS Ehrengäste Stadtschulrat Dr. Thümmler, die Geistlichen pon Löbtau, Direktoren und Lehrer anderer Schulen usw. befanden. Bevor sich der Vorhang teilte, rief der Direktor der 85. Bczirksschule. Herr B. Philipp, den Erschienenen ein herzliches Wort des Willkommens und Dankes zu und gab u. a. die Sammelsiellcn für die ge. plante Jubiläumsstiftung bekannt. Dann wickelten sich tn rascher Folge die Vorgänge ans der Bühne ab. Ein Vor- spiel: „Vorfrühling im Zwergenwaldc" brachte de» Sieg des Frühlings über den Winter mit einem humorvollen Reigen der Schneemänner und dem allerliebsten Tanze ber Schneeglöckchen beim Klange der Barcarole aus „Hoff nianiis Erzählungen". Nun folgte „Frühlings Einzug", wobei ein schönes Lanzlieüchcn und Kindcrgcspräch. Chor lieder und andere Gesänge aufgeführt wurden. Lebhaft fesselte auch das Zwiegespräch zwischen dem Naturfreund und dem Bücherwurm, der sich schließlich doch dem fröh lichcn Treiben der Knaben entschließt. die zu lustigem Spiel und frohem Kampf ausziehe». „Ter Lenz als Sänger", ein weiterer Teil des BühnenspielS. ließ wieder melodicn- reichc Chorlioder und Einzelgesänge, Tanzliedchcn der Kleinen und muntere Dptcllieüer hören. Frisch und frei spielte dann eine Knabengruppe „Ter Wanderer frohe Rast" und bot dazu die heitere Eberhardschc Deklamation Pecer in der Fremde" und das humoristische Lied vom Reiseonkel. Als Sieger, stolz die Brust geschwellt, hatten sie doch alle Gegner gefangen, kehrte daraus die Knaben gruppe zurück, um jedoch alSbald den Gärlnermädchen Platz zu machen, die ein sinniges Tanzlied vortrugcn. Der Tanz und Gesang der SchmetterlingSelsen und Kinder, wieder eine der reizendsten Einzelheiten deS Stückes, leiteten über zum Lchlußchor mit der Apotheose: „Ter Lenz als König". Die jugendlichen Darstellerinnen und Dar steller. Sängerinnen und Sänger hatten ihre Sache sehr brav gemacht und sich den reichen Beifall, der ibnen ge spendet wurde, wohl verdient. Auch die Lehrerschaft der Schule, vor allem die schon genannten Antoren, darf sich beglückwünschen zu der sinnigen Jubiläumsvorfeier, die heute, morgen und am Montag wiederholt wird. —* Auf dem Sabjtzer Flugplätze landeten heute. Sonn- abend, vormittag, von Döberitz kommend, zwei Militär flieger. Leutnant v. Seydlttz s2. Gren.-Regt. 101) alS Führer und Oberleutnant Siel er als Beobachter. Die Orientierung war infolge deS dunstigen WetterS erschwert. — Morgen. Sonntag, ist sogenannter billiger Sonn tag. Ter Eintrittspreis beträgt für alle Plätze 25 Pfg. Besichtigung der Halle und der darin befindlichen Flug zeuge des Herrn Reichelt ist gestattet. Der auf dem Kaditzer Flugplätze für die Firma „Aero" errichtete Flugzeug, schuppen ist nunmehr serttggestellt und wird in den nächsten Tagen bezogen werden. —* Der Coucessionierte Sächsische Schisfer-Berein trat heute vormittag unter dem Vorsitz deS Direktors Curt Fischer im oberen Saale der »Drei Raben" zu seiner SS. ordentlichen Generalversammlung zusam men, die außerordentlich gut besucht war. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorsitzende der im letzten Jahre verstorbenen vier Bereinsmilgliedcr, deren Andenken man in der üblichen Weise ehrte. Jahresbericht uirü JahreS- rechnung für ISIS, die wir bereits vor einigen Tagen aus zugsweise veröffentlichten, wurden genehmigt und dem Vor stand Entlastung erteilt. Nach Ausnahme einiger neuer Mit glieder schritt man zur Ehrung von zehn Mitgliedern, die 35 Jahre dem Verein angehören, der Herren: Segel-, Zelt- und Planenfabrikant Paul Binnewald, Dresden, Kaufmann Carl Braune. Riesa, Oberingenteur Richard Aierth, Dresden, Stadtrat Wilhelm Hönel, Königstein, Kaufmann Martin Vanckel. Schönebeck. LchlsfSelgner Martin Walther, Wehlen, und Kausmaun Max Wittenberg, Dresden. Diesen Herren wurde die tradtttouelle Ehrennadel deS Vereins überreicht. Im Name» »er Jnbllar« dankt« Stadtrat Hönel, Küniasletn. Dl« luruu-gemäß auSichetberrben Borganb-mllglieder Dlrek- tor Fischer und Stadtrat Earl Kro«> tS t» Meißen wur den durch Zurus elnstlmmig wtedergewählt. Dle tn den letzten Versammlungen augeregte Siretchung der Zuwendung au den UnlerstützungSsonds im Betrage von jährlich 50 Mk. wurde endgültig genehmigt. Hieraus gedachte der Vorsitzende mit ehrenden Worten elner Reihe verdienter lang! ährt, ger Angestellter, denen daS EhrenzrugntS sür laug, jährige, ununterbrochene treue Dienste bet. einer Firma vom Verein »verkannt worden ist. SS sind die- solgende Herren: Kapitän Richard Emil Peschke, Loschwltz. Kapitän OSwl« Julius Arltzsche, Dresden. Maschinist Johann Moritz Köckritz, Loschwltz. Maschinist Adolf Bernard Thiele, Loschwltz, 1. Steuermann Otto Eduard Noack, Laubegast. Ztmmermann Friedrich Wilhelm Kurz». Lolchwttz. Kapitän Ernst Eberhard, Slein-Tschepa. Kapitän Ernst Schreier, Gohli» bet Rie'a, Kapttän Hermann Schünitz. Dresden, Maschlnensührer Richard Richter. Dresden, Maschlnensührer Heinrich Witt, Dömitz, Steuermann Wilhelm Blertng, Galllen bet Elster, Steuermann Franz Bühmtg, Mühlberg a. E.. Steuermann und Häupter Karl Hermann Hering, Sünigstein, Bootsmann Hermann Richter. Wehlen, Bruch, und Lademelster Paul Hanke, Zehren. Ihnen wurde dle Ehrenurkunde überreicht. Namen» der Ausgezeichneten dankte Kapitän Peschke. Zum ehrenden Gedächtnis eine» Jubilars, des Steuermanns Rein hardt, Postelwltz, der tn Ausübung de» Dienste» ertrunken ist. erhob man sich von den Plätzen. Die im Entwurf vor- liegende Verordnung Herr, den Befähigungsnachweis sür SchlssSsührer und Maschinisten wurde einer Kommission zur Beratung überwiesen. Syndikus Karst von der hiesigen Handelskammer empfahl dringend, bet den Beratungen sich unt dem Zentralverein für deutsche Binnen- schissahrt ins Einvernehmen zu setzen. Vom Verein Sächsi- scher Holztndustrieller war bei der König!. Wasser- baudirektion ein Antrag eingegangen, zu veranlassen, daß die Dampfer bei Vorübersahrt an st i l l l c g e n d e n Flößen ihre Fahrt auf halbe Kraft mäßigen müßten. Der Verein sprach sich tn einer an das Ministerium des Innern gerichteten Eingabe gegen den Erlaß elner solchen Bestimmung auS, weil erfahrungsgemäß von den Dampfern schon die nötige Vorsicht im 'gen- ' Interesse beobachtet würde, und die Holzindustrlel . sie Elbe als Lagerplatz für ihre Flöße benützten, aur vpesahre : auf sich nehmen müßten, die auS dieser Art r Holzlag' UcbrrdieS wirb tn einer s che. Best!' gehende Beschränkung des D.iir serbetrte Den Standpunkt der Holz« ustrie r Grumbt, in Firma Ernst -rumbt. nis nahm man einen Bescheid des R- dieses ablehnt, Ersatz zu leisten für S pg sich erzeben, r § eine weit- ' ^haupt liegen. Herr Alfred gf>^. zur Kennt- „tzaö.teö, wonach e n an den Schliss- ^ Prasser. Pirna, i Kaiserlicher Rat Direktor Hermann Schneider, Dresden. Paul Siegfried. Aussig, Stadtrat Oskar büden, die bei Färbung der Gerste .... Eostn entstanden sind. Der Verein beschloß, eine Eingabe abzufassen, die eine erweiterte Ersatzpflicht deS Staates beantragt. Auf Antrag deS Schiffseigner-Fachvereins Stadt Wehlen-Posta und Um gebung betr. daS Verbot deS AnkernS wegen deS Kabels bet Rathen wurde eine Eingabe an die AmtShanptmann- schast Pirna beschlossen, um da» Notankern bei höherer Ge- malt an jener Stelle zu gestatten und eventuell da» Kabel auf 2,50 Meter Tiefe einzubaggern. * Der Oestcrreichisch-Uugarische Hilfsverei» hielt am Donnerstag im Hotel Continental seine diesjährige Hauptversammlung ab. Ter Ehrenpräsident uüd Protektor des Vereins Se. Exzellenz der österreichisch- ungarische Gesandte Freiherr v. Braun begrüßte die Er- schienencn und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß er wieder in Dresden sei und an der Erreichung ber schönen Ziele deS Vereins wieder tätigen Anteil nehmen könne. Ter Vorsitzende Fabrikbesitzer Franz P I ck erstattete daraus den Jahresbericht. Ter Verein, der in bezug auf die Unter stützung der bedürftigen Landsleute unter den gleichen Vereinen im AuSlanbe an erster Stelle steht, hat im ver gangenen Jahre rund 18 000 Mk. an Unterstützungen ver ausgabt. So wurden in 665 Fällen an ansässige und tn 1833 Fällen an durchreisende Landsleute Beihilfen gewährt, zahlreiche Familien, die durch die militärischen Einberufun gen beS Vorjahres ihrer Ernährer beraubt waren, unter stützt und SÜO Kindern und 12 greisen Personen durch reich liche Gaben eine Welbnachtsfreude bereitet. Die am 19. Januar unter dem Protektorat Sr. Königlichen Hoheit deS Kronprinzen im Central . Theater veranstaltete Austria-Reboute brachte dem Verein neben dem ge sellschaftlichen Erfolg auch einen reichen finanziellen Er trag von 10 700 Mk. für seine wohltätigen Bestrebungen. Nach dem Bericht deS Schatzmeisters Direktors Et seit be trägt das Vereinsvermögen gegenwärtig 126 400 Kronen und 28 400 Mk. Tie Neuwahlen zum Vorstand ergaben ans Vorschlag deS österreichisch-ungarischen Generalkonsuls Geh. Kommerzienrats v. Klemperer die Wiederwahl der bisherigen Vorstandsmitglieder und die Neuwahl des Herrn nicht gefehlt haben, aber auch an der Freude nicht, und nicht an jenen Höhepunkten, wo das Schaffen gesegnet erscheint, mo man aufs neue Lust zum Wirken und Aufbaucn ge winnt. Zwanzig Jahre — cs ist ja nur ein Abschnitt, kein Abschluß — möge er noch lange hinausgeschoben sein. Hartwig. Ter Tank des SSuigs. Nachmittags !^1 Uhr wurde der Jubilar vom König in Audienz empfangen. Ter .König hat dem Grafen Scebach bas grüne, schmal geränderte Band zum Großkreuz des Albrcchtsordens mit dem Stern in Gold ver liehen. Der Dank der Stadt Dresden. AlS erste Gliickwunschdcputation erschien heute '/-12 Uhr normittagS in der Wohnung deS Grafen Seebach eine Ab ordnung des Rates und der Stadtverordneten der Stadl Dresden, an der Spivc der Oberbürgermeister Ge heimer Rat Dr.-Jng. Dr. Beutler, und Stadtverord- nelcnvorsteher Lberjustizrat Dr. Stöckel, sowie Stadtrat Hosrat .Kamm setze r und Stadtverordneter Oberkassierer Kotte und überreichten Sr. Exzellenz die große gol dene Ehren denk münze der Stadt Dresden. Das Diplom hatte folgenden Wortlaut: Dem Generaldirektor der König!. Musikalischen Kapelle und der Hoslhcater Seiner Exzellenz Herrn Wirklichen Geheimen Rat Nikolaus Grasen von Teebach, Großkreuz pp., haben wir. der Rat und die Stadtverordneten der Königlichen Haupt- und Residenz stadt Dresden, in dankbarer Würdigung seiner hohen Verdienste, die er sich durch die z-ielbewußte und erfolg reiche, von tiefstem Verständnis und höchster Begeisterung für die musikalische und dramatische Kunst getragene Leitung der ihm anvertraule» Königlichen Anstalten um die Haupt- und Residenzstadt Dresden erworben hat, ans Anlaß der Vollendung seines zwanzigjährige» Wirkens in dieser Stellung die große goldene Ehrende»!, münze der Stadt Dresden verliehen. Dresden, am 28. Februar 1014. Der Rat Tie Stadtverordneten der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden, sgcz.) Oberbürgermeister Tr. Beutler. Tr. jur. Georg Stöckel. Die Uebergabe der Ehrendenkmlinzc mit Diplom be gleitete der Oberbürgermeister Geh. Rat Dr.-Jng. Tr. Beut ler mit einer Ansprache, in der er die großen Verdienste Sr. Erzellenz um das Kunstlebcn Dresdens feierte und die Glückwünsche des Rate« und der Stadtverordnete» auS- sprach. Exzellenz Gras Leebach dankte in herzlichen Worten aus die Ansprache deS Oberbürgermeister» und betonte, baß es ihm eine ganz besondere Freude sei, daß seine Tätigkeit an der Spitze der Loftheater so warm von seiten der städti schen Behörden und der Bürgerschaft anerkannt werde. Der Mückwnusch der Bühne».Genoffenschast. Vom Präsidium der Genossenschaft Deut scher Bühnenange höriger, unterzeichnet vom Vize präsidenten Nickclt. ist bei Exzellenz Graf Scebach daS fol- gcnde Glückwunschschreiben eingegangen: Berlin, den 27. Februar 1914. Ew. Exzellenz begehen am 1. März die zwanzig jährige Wiederkehr des TageS, an dem Ew. Exzellenz die Leitung der Königlichen Schauspiele zu Dresden übernommen haben. Diese zwanzig Jahre Ihrer Leitung sind von so großem Erfolge begleitet und erfüllt gewesen, daß die kulturelle Entwicklung der von Ihnen geleite ten Theater einen außerordentlichen Aufschwung genom men hat. Ihre wohlwollende Gesinnung gegenüber Ihrem Personal, Ihre stete Hilfsbereitschaft, wo eS galt, Nöten des Schauspielerstandes Linderung und Besse rung zu schassen, müssen von uns auf das freudigste an erkannt werden. Die Genossenschaft Deutscher Bühnen- Angehörtger gebattet sich hierdurch Ew. Exzellenz die herzlichsten Glückwünsche zu dem Jubiläum tn der Hofs- nung auözusprcchcn, daß Ew. Exzellenz eS vergönnt sein möge, noch viele Jahre wie bisher zu wirken. Der Vizepräsident: sgez.) Rickelt. Kunst und Wissenschaft. 4* Mitteilung«» aus dem vurea» ber König!. Hos« theater. Infolge der „Parsifal". Proben muß da für Freitag, den 20. März, angesetzte sechste Sinfonie- Konzert Serie v aus Freitag, den 17. April, verlegt werden. Im Königlichen Opernhanse geht Montag, den 2. März, Richard WagnerS „Tann hä User" in der neuen Ein. studierung und Ausstattung in Szene. Die Besetzung brr Hauptpartien ist wie folgt: Tannhäuser: Herr Vogelstrom» Elisabeth: Fräulein Forti. VenuS: Fräulein Serbe, Wolf, ram von Esckinbgch: Herr Plasclske, Landgraf: Herr Zott- mayr. Biterolf: Herr Ermold, Walter von der Vogclwetde: Herr Tauber. Beginn der Borstellung 7 Uhr. Königliche- Scha'uspielhauS. SIS nächste Erst aufführung geht Sonnabend, den 7. März, da- breiartige PassionSspiel „Ostern" von August Strtndbcrg. übersetzt von E. Schering, tn Szene. — Für Anfang April ist sodann eine vollkommene Neueinstudierung von Goethe- „Faust" 1. Teil geplant. Die dekorativen und kostümlichen Bor- bereitungen sllr die neue szenische Gestaltung des Werkes sind seit längerer Zeit im Gange. Nach Ostern sind an Erstaufführungen und Neueinstudierungen geplant: das Schauspiel „RoSmerSholm" von Henrik Ibsen, die Komödie „Kater Lampe" von Emil Rosenow. bas Schauspiel „MarguiS von Keith" von Frank Wcde- kind, daS Drama „Herzog BoccaneraS Ende" von Leo Gretner. Außerdem wirb eine Neueinstudierung von Shakespeares Lustspiel „Der Widerspenstige» Zäh- mung" geplant. 4* Die Leitung de- «ldert-Dheaters hat heute an fünfzehn Mitglieder die Kündigung ergehen lassen, und zwar wurde gekündigt zum 80. September den Herren Bathe. Beli'la, Dietrich, Feiüler, Mcnzinger, Schwarz, Wolf und Dr. Nvrk, den Dame» v. Berkanyi, Drexler. Ren6»Htlpert. Scholtz, Schwarz, zum 1. Mai Fräu lein Sagan und Frau Stassar-Mtllowitkch. Die Verwaltung des Theater» hat ferner an den Rat zu Dresden ein Gesuch um Subvention des Albert-Theater» aerich'et. Dieses Gesuch wurde abgelehnt. Gleichzeitig hat sich die Verwaltung auch an das Königliche HauSmtntsterium gewandt mit ber Bitte um Ermäßigung brr Hypothek von 800000 Mark, die auf dem Theater ruhen oder um Gewährung eines Bar darlehen S. Beide Wünsche sind umgehend ebenfalls ab ge lehnt worden. 4» Spielpla« de» Albert-Theater« vom 1. März bi« 9. März. Sonntag: „Der ungetreu« Eckehart". Montag: „Was ihr wollt". DlenStag: „Die relegierten Gtundenten". Mittwoch, nachmittags: „WaS ihr wollt"; abend-: „Die glückliche Hand". Donnerstag: „Der ungetreue Sckebart". Freitag: „WaS ihr wollt". Sonnabend: „Die glücklich« Hand". Sonntag: „Wad ihr wollt". Montag: „Dle g'llck- llch« Hand". 4» «ptelpla» des ReüdeuztHeaterS vom 1. MSrz bit 9. MSrz. Sonntag, nachmittags: ,WIe etnst Im Mal": abends: Zu» 59. Male: Wie «inst im Mal. Montag: „Alt-Wlen. Dienstag: „Alt-Wien". Mittwoch: „Alt Wien". Donnerstag: „Wir einst im Mal". Frei, tag: „Alt-Wien". Sonnabend: „Alt Wien". Sonntag, nachmittag»: „Puppchen": abend»: „Wie einst i« Mai". Montag: „Alt-Wlen". 4* Sptekpla» de- Sentral-Dheaters vom 1. Mürz biS S. März. Allabendlich: „Der liebe Augustin". Sonntag», Mittwoch und Sonn, abend nachmittag»: „Jung Habenichts". 4* DaS Albert-Theater machte gestern den Versuch mit dem klassischen Lustspiel — und zwar batte man Shake- spcareS „WaS ihr wollt" gewühlt. Die Snfordernn- aen die mit ber Aufführung eine» solchen Werkes an Spielleitung, Ensemble, szenische Wirkungen gestellt wer- den. sind keine geringen, zumal die Erinnerung an Muster- aufführnngen Ghakespearescher Lustsrtele beschwert ist. Doch legt man ja nicht überall den gleichen Maßstab an. Direktor Röbbeltng führte bi« Regie. DaS Zusammen, legen aller Vorgänge auf einen Schauplatz war für da» Tempo sehr günstig, wenn e» auch das Verständnis ber romantisch«« Handlung nicht eben förderte. Die Szene trug de» Charakter südltch-lusttger Buntheit: italienische Villa mit Treppen und Pergola, hyazlnthfarbtgeS Meer. Palmen,
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