01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 28.03.1924
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- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- LDP: Zeitungen
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
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Die Reden -er Induslrieslihrer. Berlin, L7. Mär-. In der Staatsoper am KöntgSplah traten aiu Donnerstag der Reichoverband der Deutschen In» dnftrie und die Slerriuigung der Deutscheu Arbeitgeberver bände -u einer gemcivsamcn Mitgliederversammlung zu. sauimen» die aus allen Teilen dcS Reiches außerordentlich stark besucht mar. Etwa 2k»Ut> Teilnehmer hatten sich ctnge- funden. Die ReichSregirrung war durch den Reichs kanzler Marx vertreten, der von dem Vizekanzler IarreS, den« Flnanzmlnisier Dr Luther, dem Arbeits- Minister Dr. VraunS, dein Ernährungsminister Grafen Kanttz und dem WirtschastSminisler Hamm begleitet war. Ferner waren anwesend der prcnstilche Ministerpräsident Braun mit den preustischen Ministern Hirisiefcr .und Siering. weiter der Ehes der Heeresleitung General von Sreckt, der Berltucr Oberbürgermeister Barst, zahlreich« RetchstagSabgeordnete anS allen bürgerlichen Parteien, di« Bertrei— d«r Länder und der verschiedensten Behörde». Der Vorsitzende Dr. Sorge eröffnet« dt« Sitzung mit einer Begrüßung der erschienene« Vertreter der Reichs- und Staatsbehörden und der beiden Ver bände. Wollen und Können der deutschen Industrie sind nur der Gegenwart und Zukunft unseres Vaterlandes gewidmet. Man mag an der Nichtigkeit der beschrittenen Wege Kritik üben. Zweifel an der Aufrichtigkeit vcS WallenS müssen wir als unberechtigt zurttckweisen. Die Jndnftrietagvna tragt nicht den Charakter einer festlichen Repräsentation, ihr Ge danke ist vielmehr hcrvorgcgangen aus der Rot der Zeit und «nS der Erkenntnis, dass gerade setzt eln klare- Bild der Lage de» Behörden und der Allgemeinheit gegeben werde» muß. Wir sehen die deutsche Znkunft dunkel und unsicher vor uns klege«. Nur ernsteste Arbeit, festester Wille. Lusterste Spar samkeit und nationale Geschlossenheit können unS vor weiterem Niedergang bewahren. Durch Stabilisierung nnserer Währung und Schaffung der Goldnotenbank ist die Hoffnung auf Gesundung gekrä'ftigt. Der angedcutrte, kaum wirklich be gonnene Aufstieg kann aber nur fortgrsiihrt werden, wenn außenpolitisch der aus uns lastende Druck gemildert wird» nüd wenn da« deutsche Volk seine innere Zerrissenheit über- «nndet. Unsere Ausgabe ist eS nicht, Schwierigkeit und Un- klarhcit der politischen Lage zu behandeln. Aber eS must auch hier ausgesprochen werden. dast pb»e rasche «nd klare Lösung der Reparatlons- fragc Deutschlands Wirlschast i« weuige» Woche« vor der schwersten Krise stehen wird. Fm Vordergrund der Gefahren stehen die Mtcnmverträge. die «»tragbar sind. Die gemeinsame Tagung der beiden grohen Spitzenorgant- satlonen soll Zeugnis ablegcn für daS. waS die Organisationen bisher getan haben, und waS sie nach ihrer Uebrrzcugung weiter Im Interesse drS Vaterlandes zu tun und zu fördern haben. StaatSavtarität. verständige Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber nnd Arbeitnehmer, die groben kulturellen Aus gabe« des gesamten Volkes, sind die drei Themen, deren rich tige Behandlung für die Znkunft DruischlandS nach Lösung der austrnpoltitschen Fragen lebenSwtchiia ist. Möge unsere heutige Tagung getragen sein vom Geiste der Wahrheit und Sachlichkeit, »nb möge sie mit dazu beitragen, Wege zu finden zur Gesundung unsere- Volkes und Siche rung seiner wirtschaftlichen und kulturellen Zukunst. (Beifall.) Rach der Rebe de- Vorsitzende» Sorge ergriff der Reichskanzler Dr. «arx Laö Wort. Er benutze gern den Anlab dieser bedeutsamen Kundgebung, um einige Probleme zu erörtern, di« ihm als t« Augenblick brennend und entscheidend für die Zukunst unseres Volkes besonders am Herzen llcgen. Das Sern. Problem der gegenwärtigen Wirtschaftslage sei die Ansrechterhaltung unserer Währung. Ste bilde den Ausgangspunkt eine» jeden wirtschaftlichen Wiederausbanö. Mit ihr steige und falle unsere Zukunft. Dann erklärte der Reichskanzler weiter unter Bezug, nähme ans die Mastnahmcn, die die Regierung zur Stützung -er Währung ergriffen: ES ist sich aber niemand mehr bc- wutzl, als die Mitglieder beS gegenwärtigen Kabinetts, daß eS sich hier um einen unter dem Druck einander überstürzender Ereignisse errichteten Notbau handelt, der nicht allen An forderungen entspricht. Fetzt aber, wie von mancher Seite ge» fordert wird, da die Hochslut noch auf ihre« Höhepunkt steht, da neue BelastnngSproblcme uns bevorstchen, an diesem Werke wesentliche Aendernngcn vornehmen z« wolle», das wäre »ationaler Selbstmord. Keine ihrer schweren Verantwortung für das Geschick bewußte Staatsleitung würde ein solches Unternehmen zulasscn könne». In voller Erkenntnis der Notdürftigkcti tlireS Werkes hat sich die Neichsregirrung dennoch schützend daooraestclli, um daS mühsam errungene »nd noch keineswegs gesicherte Neuland stabiler Wirtschafts- Verhältnisse zu verteidigen. Feder, der die unausbleibliche Zwangslage berück sichtigt. der sachlich «nd ruhig die gegebenen Möglich keiten abwägrn kann, mnst zn dem Ergebnis kommen, das, keine Regierung anders handeln konnte, dast ihre Entschlüsse sich zwangsläufig ans der Lage ergaben. Der Kanzler wandte sich da»» nochmals gegen die Be hauptung. dast Dcnlschland den Währiingövcrfali absichtlich herbcisühre. Aber wer heute, nachdem der Nebelschleier der Inflation zerrissen ist. die Lage unserer Wirtschaft und die de» deutschen Staate» prüft, der weiß, wa» der Währungsverfall beiden Teilen gekostet hat. und der kan» nicht im Zweifel darüber sein, dast kein Mensch In Deutschland jema'S daran gedacht haben kann, zu solch wahnsinniger Methode der Sckbft- cutleibung zu greisen, um daiutt zu vcrnichien. waS seit Kriegsende unser Sinnen »nd Trachte» ist: die Ansrechlerhal- tniig deS nationale» Leinö. die Schaffung eines neuen lebens fähigen Reiches auf den Trümmern dcS alte». Wen» wir heute aber wieder etwas ansaiuien können nach den jahre langen F-ehlschlägen wen» so etwas wie Zuversicht und Hoff nung in unsere Brust rtnzichcn darf, -an» doch nnr, weil es gelungen Ist. wieder etwas festeren Boden unter die Füße zn bekommen, mell wir wieder mit Werten rechnen können und nicht mehr nntcrzngehrn drohen lm Strome der astronomischen Niesenzifscrn. Wer aber könnte daS setzt wieder preisgebe» wolle«. der leine sllus Sinne beisammen hat? Niemand. dem da» Wort Vaterland »ehr alS n»r ei« leerer Sehall ist. kau« a» so etwas dcuken. Die Stunde ist noch bitter ernst. Wir haben noch einen langen »nd schweren Weg zu gehen, ehe wtr wieder ausatmen können. Kaum einige Wochen trennen unS noch von jenen entscheidenden Tagen, tn denen her Weste» des Reiches vor neue Ungewißheit «nd Unruhe gestellt sein wird. Mit wrhem Herzen, aber voller Stolz gedenken wir unserer Brüder an Rhein und Ruhr. lLebhasteS Vravo.i Deutsch lft daS Land und deutsch, nur deutsch, echt dcntsch sind leine Bewohner- lErncntes lebhafte» Bravo!» Dort schlägt daS Herz der dentsckeu Wirlschast. ohne daS Deutschland nicht leben «nd nicht arbeiten kann. Die Fragen, die dort der Lösung harren nnd die mit ihnen verbundene Frage der Reparationen must endlich lm Einklang mit den Forderungen der Vernunft und der Gerechtigkeit entschieden werden, damit die Mensch heit wieder frei aufatmen und friedlicher Arbeit sich zuwcnden kann. Das deutsche Volk aber ist, wie immer seither, gewillt, dir sich a«S dem verlorenen Krieg ergebende Forderung bis zur Grenze des Erträglichen aus sich zn nehmen. Bon dieser Last haben wir aber alle unser schweres Teil zu tragen. Ich kann es verstehen, wenn das innere Gefühl manches guten denlschen Mannes sich ansbänmcn möchte in dem Gedanken, daß diese Lasten ihren Ursprung nehmen anS einer Lüge, aus der Lüge v»n der aUetnlgen Schuld Deutschlands am Weltkriege. tStürnrische Zustimmung und Händeklatschens Sie dürfen überzeugt sei«, dast wir »n stiller Arbeit das Unser« tun. nm der Wahrheit nntcr deu Völker« zum Liege zn verlese». Aber solange die Ergebnisse der Wahrheit sich nicht durchgcsetzt haben, kommen wir mit einer auf jene Gefühle gegründeten Politik nicht weiter. Wir müssen »uö ruhig «nd nüchtern die Frage Vorlagen, wie wir so sicher nnd schnell als möglich anS der wirtschaftlichen nnd politischen Erdrosselung heraus» kommen, t» die wtr so tief verstrickt sind und das Urteil jedes Einsichtigen wird dahin gehen müssen, daß unS jede Gewalt anwendung nur noch tiefer tn daS Unglück hinetntrcibt. Denn mit Spazlerstöckcn ln der Hand können wtr nicht gegen Tanks un- schwere Artillerie anmarschleren. Einen AnSweg anS alle« könne» «Ur nnr sind«« dnrch einen Appell an die wtrtschastliche Bernnns« der Welt, der sich anSwtrkt in mühseligen schwierigen rkrhand- l««gen über dasjenige, was Deutschland a« Repara tionen zu leiste« vermag. Wir stehen dem kommenden Sachverständigengutachten in voller Freiheit der Entschließung gegenüber. sLebhafter Bei fall.» Damit stehe» wtr bald wieder vor neue« schweren An droh« ngen, die vielleicht unser Volk z« harten inneren Kämpfe« führe» wird. Erst in der Not zeigt aber jedoch ein Volk, was an Kraft und Lebenswillen tn ihm schlummert, erst tn der Not ert-nnt e» seine treuesten Söhne. In diesem Ringen um Deutschland» Wtederernenerung fällt Ihnen eine hohe und verantwortungsvolle Ausgabe zu. Mehr denn je zuvor ist daS deutsche Volk aus eine blühende «nd leistungsfähige Industrie angewiesen. Dabei geht es nicht ohne ei» Höchstmaß au Leistungsfähigkeit von Kops «nd Handarbeit. Niemand bedauert eS schmerzlicher alS ich, daß der harte Znmng der Gegenwart nach keinen Raum gestattet für die Verkürzung und Verlangsamung unseres Arbeitstempos, um darüber hinaus die Pflege deS wahrhaft Menschlichen ausreichend zu ermöglichen. Nur mit inner stem Widerstreben hat die Regierung der Bevölkerung diese wie andere schwere Lasten auscrlegt. Wen» man sich im A»S land durch unser Vorgehen benachteiligt fühlt, so soll man die Schuld dort suche», wo sic ist. nicht aber bei uns. lZustim- mung.s Di« schwere« Belastungen, die unserem Volke ans gebürdet sind, haben in Verbindung mit anßenpolittsckwr Demütigung in weiten Schichten eine menschlich begreifliche U « lnst und Mißstimmung erzeugt. Verbrecherisch aber ist es. diese verzweiselte Stimmung zn mißbrauchen, znm ge waltsame» Durchsetzen von Idee«, die, weil lediglich aus Illusionen geboren, nichts an unserem Schicksal bessern können. Das deutsche Volk ist un- bleibt eine Schtcksalögemeinschast, in der alle Schichten auf gemeinsamem Gedeih und Verderb unlöslich miteinander verbunden sind. Wer diese Verbunden heit zu sprengen versucht, der lmndclt nicht im Sinne wahrer Volksgemeinschaft. Es geht nm Höl»eres, alö um den Streit, wer Herr, wer Knecht sein soll. Es geht um die Zukunst »nscrco Volkes. Wie sollen wir nuser Dasein gegenüber einer «nS beargwöhnenden Welt verteidige«, wenn in nnscren eigenen Reihen der Kampf entbrannt. Es ist ««zutreffend, wenn behauptet worden ist, daß die deutsche» Wirtschastöstände kein Herz sür di« Ri de» Volke» hätte«, daß sie lieber Deutsche bei SandeSfremde« betteln ließen, als dle eigene Tasche zu öffnen. Reich« und hochherzige ! Spenden zur Erhaltung der hart um ihr Dasein ringenden : Wissenschaft, zur Linderung alles deS Tausendfachen ans Herz greifenden Jammers um uns herum sind aus Ihren Rethen. ^ meine Herren, zur Verfügung gestellt worden und fließen ^ noch fortdauernd. Schroff «nd abgründig ist «»ser Wea^ dornenvoll und mühselig. Er ist gegenüber der nicht «» großen Worten zu überwindende« Rot nnr in Zähigkeit. Vk«t !nnd Selbstvertrauen zu vollenden: Durch Arbeit «nd Ops« für Freiheit! lAnhaltender Beifall und Händeklatsch«»I Generaldirektor vögler spricht über „Staat und Wirtschaft". Er führt aus, daß dt« industriellen Organisationen, obwohl sie keine politischen Organisationen seien, doch nicht an de» großen Fragen -er Staatspolitik vorübergehen können. Wenn die Industrie eine politisch« Richtung verfolgt bat. so sei «» die» die alten Grundsätze bewährter Wirtschaftsführung wie-« herznstellen und ln Einklang zu bringe« «it de« Lvh«» »»d Arvcnöverhältuiffen. Tie politische« Bedürfnisse der Industrie ergeben sich aus de» Grundgesetzen der Wirtschaft von selbst. Der Redner schildert den Vorgang der Industrialisierung Deutschlands. Er weist darauf hin. daß dadurch erst die vteö- seillgen ArbeitSmöglichketlen für die Angestelltenschaft. Be amtenschaft, den geistigen und gewerblichen Mittelstand und die freien Bcruse geschaffen worden seien. Die kulturellen Eturich. tnngen und Aufwendungen, dle Lage des Mittelstandes seien direkt abhängig von der Höhe der Produktion. Als die Produk- > tion um 8» Prozent nach der Revolution sank, wurde ein Drit tel unseres Mittelstandes arbeitslos, soweit er nicht i« Leer- ! lauf der Wirtschaft und des Staate» verwandt wurde. könne also auch i« Zukunft eine Bessern«- der Lage der Arbeiterschaft und d«S Mittelstandes nur davon erhofft »erde«, daß die Jndnstrie ebenso wie die Landwirtschast wieder «ost i» Gang käme und mit Ertrag arbeite. Es wäre verhängnis voll, wenn es einer gewissen parteipolitischen Verhetzung ge lingen würde, einen Sozialismus de» Mittelstandes wachzinufen. Die Parole des Klafsenkampfe» und deS Klassenhasscö habe letzten Endes den Zusammenbruch de» Staates herbeigeführt. Die Industrie «nßt« z« de« «ach» revolutionären, von der sozialisttschen Tenbeuz beherrschte« Staat in Opposition trete«. ES ist heute wohl nicht mehr K« bezweifeln, daß sich auch der Staat völlig von diesem wirtschaft lich unproduktiven und geistig versetzenden System fretmachen muß. Die Industrie lege den größten Wert gerade ans dt« geistige Erneuerung unseres Volkes, ohne die ein kraftvoller Wiederaufbau der Wirtschaft und drS Staates nicht denkbar wäre. Man möge eö den Führern der Wirtschaft glaube«, -aß sie nicht um gemeinen Lebensgenusses willen arbeiten, sonder» ihre höchste Befriedigung nur tn einem Wirke» für da» Sater land finden. sBeisall.) Geheimrat Dr. Ernst v. Dorfig hielt einen Bortrag über »Industrie »ud So-iulpoNktN. »r führte auS: Gegen die deutsche Arbettgeberschaft richte« sich zur Zeit sehr schwere Angriffe. Es wird der Borwurf erhoben, -aß fte die jetzige wirtschaftliche Notlage in selbstsüchtiger Weise a«L- nutze, um den Arbeitern alle sozialen Verbesserungen zu «eh- men. daß ste aus „sozialreakttonSrcr" Einstellung heraus jede Sozialpolitik bekämpfe. Soweit solche Behauptungen u«L An griffe von getverkschastticher Seite, insbesondere von den freie» Gewerkschaften und ihrer Presse her erfolgen, wird sich dle Unternehmerschaft damit mit ihr alS dogmatischer Einstellung abfinden müssen, wenngleich ste unendlich bedauert, daß eine mehr als fünfjährige Zusammenarbeit mit den Führer« der Gewerkschaften deren Auffassung und KampseSiveise nicht ge wandelt hat. Auch daß die Sozialdemokratisch« Partei dev Reichstag und die Regierung tu einer die schwerste» Snseln- dungen enthaltenden Interpellation gegen dt« Arbeltgeder und deren Spttzenorganisation, die Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände scharf zu machen sucht, nimmt bet der grundsätzlich feindlichen Einstellung dieser Partei gegen das llnteruchmcrtum nicht wunder. Bedenklicher erscheint es schon. n»enn auch Teile einer bürgerlichen Partei die Maßnahmen von Arbeitgeberverbänden, die sie offenbar nur a«S ihre» Wir- knngcn, nicht ans Ihre» Ursache» heraus beurteile«, t» eine« offizielle» und verössentlichtc« Ueschlnsse mißbilligte» oder, wenn eine Anzahl badischer Hochschnlprofessorr» an die Arbeit- geberschast eine ernste Warnung vvr „sozialpolitische, Re aktion" richten zn müssen glanbt. Unter diesen Umständen ist es angebracht und notwendig, die Stellung der Vertretung der Deutschen Arbritgeberschast. der Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, zur Sozial politik im allgemeinen und zu den einzelnen Fragen dieser Politik vor aller Oeffentlichkeit klarzulegen. Hierbei darf sich eine mit der Vertretung der wichtigsten Interessen der Wirt schaft und darum mit hoher Verantwortung betraute Organi sation nicht von Opportunitätsgründen leiten lassen, sic Hai vielmehr die Pflicht, das von ihr alS wahr Erkannte auch gegenüber solchen Anschauungen zu vertreten, die aus Gründen der Taktik und der Befürchtung von Widerständen solcher, offener AuSsprachcn unbeguenie Wahrheiten scheuen. Die Bereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände er kennt die Notwendigkeit der Sozialpolitik an und bekennt sich nach wie vor auS voller Ueberzrngung zu einer gesunden Sozialpolitik, an der positiv mitzuarbcitcn sie bereit ist. Die Sozialpolitik bat die reale« wirtschaftliche« Ver hältnisse zur Grundlage und findet hierin sowie in den fing«- zielte» Mittel« de» Volkes zugleich lh« ««»SL . A U i - ?!
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