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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.06.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240604025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924060402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924060402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-06
- Tag1924-06-04
- Monat1924-06
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Nr. 198 Seite Z setzt kaum >'4eil und Fahrgeld! — um im Etnzelsalle die muh. gebende Slusknust zu siudei, Hier können SinSknustestelle» bet HiisSvereinen nützlich eingreisen, um »nd Zeit armer Bolisgenossen n> sparen. denn Sparen. auch im kleinen, soll ja die Loiting des 2Llderalisbanes sein! Unendlich viel wirb scheu nein» durch g>ene Spenden an bekannte grosie. oisentttche 2'öol!ltätigkei!so:gail!sattotlen. Ria» denke nur i» den ««eniiacn Tagen an die nicht buch genug ,n «-bavende V'iiie der deutsch Amerikanische» Gesellschasl. an ne spenden ans dem benachbarien Ziudertande Deutsch- Oesterreich an die S:udeii:enh>lfen ans England. den skandi- ai'isUien ^an^ern, Spanien und nicht zuletzt vom Batikan. Es «ivd :illai-e»gelder. die an die Niassen verieilt irwrdcn und bei dem grosie» Elend fallen doch oll trotz der gcohe» Lunnne» nicht seilen nur kleine Spenden aui den einzelnen. Auch im Krieg gegen die '«tot findet der Ausspruch MonlecueeultS Be rechtigung: es gehört dazu Veld, Geld. und nochmals Geld! Vermittler sur siiliigemähe Benctlung können dt« Hilf»- vereine sein, um so mehr, als bei der noch krankhalten politi lchen lnneren Zersplitterung heutzutage ?!»gehorige einzelner '/ander zuwetten eine unnerdteiue i'lbneinina crfalne» können. Sie haben sür li>ieuiunaevcr>cl>>edenneileu und Zeltler ein zelner Stelle» dann schuldlos zu leiden, inen» es lieisu: „Gehl in Eure Heimat znriick. bei nnc- gibt es nichts sür Euch auS... nur lmben liier nnr :i>iulel snr eigene Landslenie!" Arine Denl-che! Sv begreisltch trotzdem bei unparieUicher Be- n-./iiung solche '.ckviveisnngeil »lanchuial sei» invacn zur Vermeidung der Zersplitterung der cur Verfcigang »ebenden -'laben, io lmri ist es für den -lbgeivteienen. der nicht in die Heunai zürnet tanu. Er wird verbltierl und verpreill und leltt nicht selten einem moralischen und phiisischen Tod ent- vrerdner Nachrichten — „egen Oft liegt es aber auch an dem Ton der durch Not und Entbehrung nervöSgcreizlen Geinchstellcr. das, Behörden bei eigener Uederarbetlung dt« Ansprüche und Bille» zunächst ablehuen. Auch hierbei kann Arbeit in HUfoveretnc» ver miilelnd und aufklärend eingreisen zu», Wohl des Ganzen. Früher sollte solches soziale Interesse mit zu den Aus gaben der innerdeutschen Gesandilchafte» und Konsulate ge hören. die doch nickt nur die Belbindungsotgane zivische» den einzelnen Negierungen bei politischen und ivtrtschast» licken Fragen darzustelleu batten, sondern auch die Inter esse» der einzelnen Landsleute wahren und sich Kenntnis über die Kolonie ihrer Stammesgenviien verschossen sollten. Bei »telsacher Aufhebung dieser Behörden sind nun die HllfS- oereine für die Armen sie einzige Steile, wo sie Aussprache. Not, Belehrung und Hilfe suchen Der nun entstandene eigene Begrtss eine» sozialen Konsuls. etneS landsmänni- scheu Beraters, liegt letzt auSschliesiitch bei ihnen, tin Einn ihrer karitativen Biele Daher sei gerade in lediger Beit höchster Not auf de» Wert dieser sozialen Setflhilfe hin- gewiesen, deren Anerkennung und Unirrsiiivung von alle» volke-srenndlichen Kreisen zu wünsche» ist. Je mehr wieder die Aruicnpolittk. die Bedeutung der Fürsorge für daS ganze Gesellschaft», und Wirtschaftsleben erkannt wird, desto gröber werden auch die gemeinsamen Ausgaben von Staat und privaten Htlfdvereinigiingen. Diese zu »n:erstüvcn. sei de» Regierungen und Eincel Personen im Sinne des Wiederaufbaues erneut ans Herz gelegt. Die Anerkennung hierfür gipfelt heutzutage nicht in Titeln und bunten Bändern, sonder» im inneren Gefühl der Befriedigung, die Pflicht dem Nächsten gegenüber zu er fülle». lei» Voll zu rruen. Armenpolttik ist BolkSpolttik, BolkSversorgnng, Bolksausban. DlaatSausbau. Mittwoch. 4. Juni 1924— Die Plädoyers im Thormann-Prozeh. Berlin, 4 Juni. Zu Beginn dra h«uttg«n Verhandlung erklärte Insttzrat Hahn, da» Verhältnis zwischen der polttts che n Polizei und d e in NeicliSkouimts- sartat für die öffentliche Ordnung als für die Dauer unhaltbar. Tettenborn sei ein Nenrastbentker, ei» verbohrter Parieisanatiker, der ohne Wisse» seiner Isihrer Politik aus eigene Fans» zu macken gesucht Hab«. Dte Frage, ob Insttzrat Lias, vereidigt werden solle oder nicht, hänge mit Grande!» Geständnis zusammen. In diesem sogenannten Geständnis seien aber, wie dte B.-zvelSausna»me ergebe» Hab«, vier Punkt« falsch, da Matz an Grande! nicht INttkXl M. gezahlt, da Thorman», an vöpke nicht dte Waste gegeben und da Dhormann von Grande! kein Geld erhalten habe, Elah, der seit 2l) Jahren im öffentlichen Leben siehe, der von den Franzosen von HauS und Hof vertrieben let, set et» Ehren, man, bnrch und durch Der StaatSgrricktShos. in dein Poll- liker aller Richtungen sahen, habe da» Verbot des Alldeutschen Verbandes aufgehoben und in ben llrtcilSaründen heth» eS: .Institrat Elast ist rin bekannter, ernster, tm öffentlichen Lebe» stehender Mann, dem Ausschreitungen ober Unbe sonnenheiten »lcki znznirane» sind." Wenn der StaatS- .inivalt alanbe. seine Bvrwürsc gegen Elast auf die ..Eckte Diktatur" spitzen zu können, so übersehe er. dast eS doch mög. ick lei. aui Grund der Artikel I und 70 die Ausschaltung deS ParlantkntariS'"nS vorziinestmen. VS gäbe sehr viele r die den heutigen Parlamentarismus, dte Art. t» der regiert würde, in, ei» iNmlihk hielten. Man habe daran gedacht, dem Inlmber der militärischen Gewalt alle Macht t« die Hand z» leaen. aber solle daraus die Nese>tia»na de» Herrn von Seerkt lieranSaclese» werden? Justizrat Elast oerwabre lick mll Neckt dagegen, dast er Seeckt zum Treu- brück stabe verleiten wollen. Elast haste die Diktatur be trieben Seeckt da» Direktorium mit Mino»« und Niedtfeld. General von S eckt sei nicht dnrckäekvinmen und habe dte i"-'e lausen lassen. DaS srl der Bvrwnrf. den der All deutsche Berband aeaen Seeckt erhebt, aber von einer Be- seiltanng des Generals könne nie »nd „immer die Rede sein. Der Verteidiger beantragt dte Brretdigung des Iustlz- rats Elast Derftoflung »Ine» Rotzdachsührers. München, l. Inin. Der Führer der nalionalsvztallstischen Rostbach Gruppe. Leutnant HeineS. wurde verstaftrl und nach LandSbera ctnaeltcferl. Vr wurde seinerzeit mracn veihilse z»m Hochverrat zu einem Jahr drei Monaten Festungshaft verurteilt und istm BewährniigSsrtst zugcdllligt. Französische Angst vor deutschen Sludenlen. Visen, s. Juni. Dte Bereinigung Ktiflhäuserver» band der Beretnc deuischcr Studenten ist von der Be- lahiingSbehörde aufgelöst worden, weil sic eine ..Gefahr" für die Sicherheit der BcsatzungStruppen und sür die öffent liche Ordnung darstclle. Entweder — oder. Berlin, 4. Juni. Präsi inm und Porstanb b«S RetchL« verbandeS der dciüschen Industrie haben dte Geschäfts- sühlung beauftragt, allen densenigen Mitgliedern der Jndu- strtellen-Bercinigung, die dem Nei^överbande angehüre», nahezulea-'n. sich in voller Kenntnis brr Sachlage zu ent scheiden, ob sie in Zukunft dem RetchSverband oder der De ulsckcn In du st rtcllen-Bereinigung ange- Hörer wollen. «Die Deutsche Industrsellen-Veretnigung hatte sich be kanntlich gegen daS Sachverständigengutachten erklärt.) Transporlarbetterskrelk In Kamdurg. Berlin, 4. Juni. 'Wie die Blätter auS Hamburg mel den, streiken dort die Transportarbeiter de» ge samten gewerbliche» Fuhrwesens. Die Netchsetsenbahn- direktion Altona hat sich insvlgcdesien genötigt gesehen, eine Giucrsperre anzuvrdnen. Vs werden nur Vil- und Exprest- gülcr befördert. Englischer Druck in der Enlwassnungsfrage. Berlin, -l. Juni- sPrivattclearamm.) Die „Times" meldet auS Berlin: Der Besuch ocS engllscheu Bot schafters im Auswärtigen Amt hat nicht der Frage der Regierungsbildung in Deutschland gegolten, sondern lediglich der lebten alliierten E n t w a s f n u n g S n o t e. Der englisch« Botschafter hat die Stellungnahme Deutschlands zu den Vnt- wafsttungsfordcrungcn sondiert und besonder» aus die Einig keit aller Alliierten hingewtcsen, die EntwassuungSforderuu- gcn unbedingt und beschleunigt durchzuführen, wenn Deutsch land ihre freiwillige Annahme nicht btS Ende Juni anS- sprtcht. Sir Noberl Korne glaub! an -ie Zukunft tkurvpa« «Eiguer Drablbericht der „Dresdner Nachricht« n^.t Paris, S. Juni. Bor etwa IW Mitgliedern der englischen Handcislaininer fand gestern ein Frühstück zu Ehren deS früheren englische» Schaylanzlers Sir Robert Hornc statt, bei dem dieser eine Rede hielt, in der er set» Vertrauen ans die Zukunst Europa« äustcrte, und erklärte, dast dte äugen- bückliche Situation z»m Optimismus berechtige. Die europäische» Probleme seien einer grundsätzlichen Lösung nahe. Die Tatsache, dast Deutschland zu seinem eigenen Wohl den DaweS-Plan annchmcn und auSsührcn müsse, liehe eine Aera deS Aufblühens unter einträchtigen Handelsbeziehungen zwischen Frankreich und England voraussehen, lieber dt« Währungskrise erklärte Str Robert Hornc: Ich glaube, verstanden zu haben, dast Hcrrtot hofft, den Frankcnkurö zu 7H und M >m Bcrhältnis zum Pfund Sterling stabilisieren zu können. Ich wäre sehr glücklich, wenn dies geschehe. Bielleimt ist daS nur eine Hoffnung, aber eS wäre ein Glück, wenn dies« Hoffnung verwirklicht werden könnte. Amerikanische Slimmung gegenüber Deukschlaud. «Eigner Drahtbericht der „Dresdner Nachricht« n".I London, 4. Juni. AuS Washington wird dem „Exchange Telegraph" gemeldet, dast die ScuatSkommission für aus wärtige Angelegenheiten mit elf gegen acht Stimmen dte Ge- sctzcSvotlagc Fish vcrwvrfcn hat, die die zwangSwctse Auf bringung von IN Millionen Dollar zur Hilfe leistung In Deutschland fordert. Die Kommission hat sich ebenfalls mit neun gegen acht Stimmen gegen einen Vorschlag ausgesprochen, der eine Untersuchung einlelten sollte, i» welchem Maste Deutschland an dem Kriege s ch n l d sei. Dr. Seipels Befinden. iD u r cl, F u n k s p r u ch.» Kien, t. Juni DaS ärztliche Bulletin über da» Be finden Tr. Seipels von Uhr morgens besagt: Der Bundeskanzler hat dte Nacht gut schlafend verbracht. Tem- peratur Ü7.6, Puts IM, Atmung 28, siibsektiveS Befinden und objektiver Befund zufriedenstellend. <W. T. B.) Iaworek leugnet. iD u r ch F u n k s p r u ch.I Wien, -l. Juni. Ter Attentäter Iaworek hielt »vl« dte ossizivsc Pvlizecrorreipondenz meldet, bet asten biSsterigcn Ver hören an seinen ursprünglichen Aussagen scsi, dast er de» Anschlag auf den Bundeskanzler auS eigenem An- triebe ohne irgendwelche Mittäter verübt habe. Nach den angcstellten Nachforschungen war Iaworek bet leinen Arbeitskollegen nicht beliebt. lW. T B.) Das Frauenflimmrechl ln Snglanb. London, 4. Juni. Der ständige NuSschnh des Unter hauses hat mit 88 gegen N Stimmen den Anlrag deS Arbeiter- partetlcrS Adams»,, angenommen, der den Frauen vom 2l. LedcnSIahre an daS S t i m m r c ch t in demselben Umfan-e «t« den Männern aewährt. sW. T. B.) Das kommunistische Narrenspiel im Reichstag. Der Einspruch Remmeles abaewiesen. 'Berlin, st Fniü Die biegiernngSlisäie sind nnbesevl. Proüden! Wailrns leili mit, das; ein Prvtestsihreibeu deS Üiemineie «.'komm.! gegen seinen Aiisschinst eingegnugen >ie lieber den Prolcü ha! der Retcholog ohne Debatte zu uischeioen. Remmeie erklärt in dem Sci>re>ben seinen Ans- üistus; nie- iormeü »nd sachlich »««begründ».!: Er proleineile argen den Ane-'ü'I»!«. der nur dem Uebereiser und der Pgriei- mkeii des Prasioenlen gnijn'chrelben set. Erst nnchdem der .Ür'.neein aeüern sachlich völlig »nbercchiigl »nd mii Pariei- !lü!ke«l !u:z naüieingnder zivei Drd»lu«ge-«nsc g.gen in», st'emmeie. erigsien häne. seien die 'Eeorie ..u>i«>elschgli!ier Kerl' ausgesprochen worden. «H0rl, hörl! Unruhe rechts.> Präsiden« Walirai schiägt vor. das« daS Hans über den Einspruch sofort entscheide. Avg. Zcholem «Komm.) beantrag! ngmentUche Abslim- nning. Ein solcher Antrgg must von öt> Ahgeordnelen unter- s«!i«>! werden. Für de» Antrag erheben sich nnr die Koin- »iilnlüeil Der Präs > d e n t bemerkt, dast nach der Zählung der Führer nur stl kommnnisniche Abgeordnete anwesend seien. «Zuruf bei den Kommunisten: ..Die anderen sitzen im «''esangius."« Der 'Antrag aus namentliche Abstimmung ist also nicht genügend unierstützt. Der Einspruch Reniineles wird nur von den Kom munisten unterstützt, ist also abgelehnt. «Pfuirufe bet de» Kommunisten.« Aba. Scholein erklärt die kommunistische Fraktion fühle sich veranlagt, zur Geschäftsordnung därnus ansnierksani zu machen, dast das HauS henke unter eine»artiae» Umständen rage Bor Peai»n der Tagung habe eine Hundertschaft Schupo die Einaanae be«evst eine völlig kriegsmänig ausgerüstete v-underischas! i'Zcitall rechts«, die ausmarscbieri sei in mili tärischer Form, und die in das Hans acschhri worden sei. «Renali rechts.« Seine Freunde fragten, zu welchem Zwecke neben der Sciuipobelegung. di- schon an sich eine Schande sür den Rcichstaa sei. noch eine besondere Hnnderischasi aus- geboten worden wäre. BleUeich! gedenke man. sie in Er- innernng an Herrn von Oldenburg Ianuscitgu* in den Sihnugsiag! einingrschierc,, zu lassen. Ferner mache seine Fraktion daraus auimer.'iam. dast neben diesen uniformier ten Schupoleulen ein Heer von Spitzeln i» Tätigkeit sei. darunter etliche Galaenvvgclgesichter. «Skürrnische Heitcr- keil rechts. Abaeordnete der Rechten zciaen aus een ^ibg. Schoiem die nürmliche Heiterkeit dauert an. Glocke des Präsidenten) Fch vernehme sagte Schoiem. mit Ber gungen. dv.n die Erwähnung der drgustenstehenden Gaigen- .vgei bei einigen RUigliedern des Hauses aus «ehr qroste Lnmpgihie itöstl Also es sielien dransten eine llieilic von "algen"öaeln. iLlürmische Hciierkeits recchis.« Was ist der gveck dieier «Kalge»i-ö«kel'? Solle» sic dieses Scstandparla- mciil oor der Anwesenheit des 'Aba. Remmc!e schützen? Dazu >»n man sich vcrgnlasit gesehen, einige Dutzend dieser Acht- groscheninngen hier ausmgrs«ch:ercn zu lallen Wir verlangen, dast der Reich-staa den Präsidenten anssordcrl. von derartigen unwürdige,, Mastnakimen abznsesten. iRnfc rechts: Eiwlcra- bazillen!« Präsiden! Wallras rusl Schoiem wegen deS Ausdruckes Schandparkamcnt" zur Ordnung i'Betfall) und fährt fort: Ich hohe Herrn Scholen, zu erwidern dast die Borsichtsmast- regclii leider Gottes hahe» anacwaudl loerde» müsse», viel mehr als bei früheren A»aelegenl> iten. ich alanbe der Reichstag wie lein Präsident werden sich freuen, wenn der artige Borsichtsmastregeln sür dte Zukunsl sich erübrige» 'Beifall.» Daraus wird in die Tagesordnung eingeiretcn: Forl- '«" 'nig der 'Beratung des Berichtes des Geschästsvrdnungs ausskhnves über den Antrag hetr. Einstellung doS Slrasoer- «akrons und Anshebnng gegen die kommunistischen Abgeord neten P eisscr. Schleckt und Lindau. — Aba ttoencn setzt seine aestrige llicdc fort Redner greift die Sozialdemokraten lebhaft an. denen er KncchkseligkctI gegenüber monarchistischen Präsidenten vvr- wirfl. Er wird vom Präsidenten zur Sache gerufen. Abg. Schoiem sKomm «: Kritik an Seiner Majestät Wall- ras ist nicht gcstatlcl. iGegenruie rechts: Unverschämtheit!« Abg Kocncn fährt fori: Der Präsident hat bewusst die Führung in der Kvmmunisienhetze übernommen. Präsiden, Kallras: Stören Sic doch nicht snstematisch unsere Verhandlungen. Ich btttr Sie. sich an die Sache zu hatten. Abg Koenen kehrt sich jedoch nicht an die Mahnung, spricht von sogenannter Kommunistciihcve seitens der Soztatdcmo- traten. Emmingcrei deS Reichstages, Verbindung der Abge ordneten Wnlle, Gracfe, Ncvenlivm und Kube mit Mord- bandttcn. Kube habe die Unterlagen beschafft auf Grund deren Lentnant Müller dann erschossen worden sei. «Kube: Tn wirst mit vricntaltsiert!) Der Jude Weist lasse die Dentschvölkischen laufen, hinter den Kviiimniiisten schicke ma» Spitzel her. lAl'g. Kube: DaS müssen Sic Severtng sagen!» Ja, Severing versteht daS Spitzeln am besten, aber Severtng und Weist seien sich mit Hitler und Lndendvrsf einig «Lachen.i Der Staat, der sie alle verbindet, sei der kapitalistische Ans. bcnterstaal. Dte Kommunisten befänden sich in der Notwehr und würden ihre pol>tistt>cn Aktionen sortsehen. iZnrus bei de» Nationalsozialisten: Die «Folge davon ist die zwölf- und vierzehnstündige Arbeitszeit. Widerspruch bei den Komm« Nachdem Vizepräsident Dr Riester den Redner mehrmals ansgesordert bat. zu schUrsten, schwellen bet der Mehrheit die Rufe: Schlnst! Schl»!,! immer mehr an. Unter groster U» ruhe schliefst Koenen seine lizistündige Rede. «Die Kom munisten klaischcn in die -Hände.) tvk« Lchluh der Redaktion dauert die Sitzung sort.« Der unsichtbare Remmele. Berlin, 4. Juni. Da das Schreiben des Reichstags Präsidenten an den Abgeordneten Remnieie, durch das ihm auch das Betreten deS Ncichstägögcbäudcs untersagt wird, nicht zngesteltt werden konnte, weil Remmele nichlaufstnd - bar mar. ist an den Portalen des Reichstages eine Abschrift des Briefes bercitgchalten, die ihm sofort überreicht werden soll, falls er daS HauS betreten will. In derselben Weise ist im vorigen Reichstage Präsident Loebe verfahren, als er damals gleichfalls einen Abgeordneten auf zwanzig SitzungS- tage ansschliesten musste. Ob Remmele nicht etwa über Nacht im RetchStagsgebäude geblieben ist, hat nicht sestgestellt werden können. Vor der Präsiöenlenwahl in Frankreich. MUerand appellier! an das Parlament. Paris, 4. Juni. In den Kreisen der neuen Mehrheit be- sicht kein Zweifel mehr darüber, dast 'Anfang nächster Woche die Lage soweit geklärt ist, dast die sranzösische National- vcrsamiiiliiug in Versailles die Wahl eines neuen Präsidenten der Republik abhalicn wird. Zwar nehmen dte Blätter, die dem Ettisec naheslehen, an, Miilcrand werde diesen Kamps zu Ende führen. Man spricht von einer parlamentarischen Schlackst, aber bei alledem könne cö sich doch höchstens noch, io führen die Blätter des linke» Blocks ihrerseits aus. um ein Rückzugsgefecht Handel». Eli, Teil der Presse macht den Versuch, um die Abstimmung, die gestern tu den verschiedenen Fraktionen deS Senat? stattgcsnndcn hat, in dem eine» oder anderen Sinne ausznlcgen. Die Tatsache jedoch bleibt be stehen. dast die dcinokratischc Linke des Senats, die sich auf den Boden des linken Kartells gestellt hat, allein schon sür sich etwas mehr als die Hälfte der Scnatsmilglteder umtastt. In politischen Kreisen gilt es mehr als wahrscheinlich, dast Millerand nicht darauf verzichten wird, seine vielbesprochene Botschaft an daS Parlament zu richten, lind die Abstimmung hierüber stattfinde» lassen wird, falls, wie voransgcsehcn ist, die Führer de? Linksblock? die Bildung eines Kabinetts ab- lehnen, ohne vorherige Zusicherung der Demission MillerandS. «Kauz abgesehen von de» rci» persönlichen Probleme», die i» der Frage der Präsidentschgstskrise anstguchen, wird von politischen Kreise» bemerkt, dast dos von Herrivi in seinem 'Briet an Blum veröffentlichte Prvgrannn der kommenden Linksregiernng zu nninitteibare» Konflikten mit dem augen- blicktichen Präsidenten der Republik führen mühte und dah also bei einem etwaigen Verbleiben MillerandS schon a»S rein sachlichen Gründen stälidig Konsliktsstokfe zivische» dem Parla ment »nd dem Präsidenten vorhanden wären. Ein persönlicher Freund Millerands erklärte einem Mit arbeiter deS „Iovrnal", Millerand. der dem Etscnbahncrstrcik seinerzeit eittgegengctre'en sei. sich für Polen gegen die Sowjet - Negierung eingesetzt habe, der für die Wiederher stellung der Beziehungen mit dem Vatikan eingckretcn sei als er »ock> Ministerpräsident war. könne als Präsident der Rep», bltk an die Wiedeietnstellung der seinerzeit nach dem Streik entlassenen Führer nicht dcn/en. noch einem Bruch mit dem Vatikan oder irgendeincr Schwenkung der nationalen Regie rung zusiitnmcll. Er würde gern und aufrichtig an einem fruchtbaren Reformwerk mit dem Führer der neuen Mehrheit zusammenarbcitcn. könne sich aber nickst einer Arbeit htngeben. die daraus auSgehe. Mahnahmen hinfällig zu machen, für dte er sich seinerzeit als Abgeordneter eingesetzt habe. In Er- ivartting der bevorstehenden neuen Präsidentenwahl werde übrigens berichtet, dah der Saal, t» dem die National versammlung in Barsailtcs in derartigem Falle zusammen, znkretcn pflegt, bereits sür eine bevorstehende Sitzung tn Ord nung gebracht wird. Mtlleranv als künsltger Opposilivnsfiihrer. «Tfgner Drahrbertcht der „Dresdner N a ch r I ch t e Paris, 4. Juni. Tem „Oeuvre" zufolge wird Mille, rand nach seinem Rücktritt in dem Departement Mcurthe et Mcuscllc an Stelle etneS verstorbenen Abgeordneten als Kandidat sür die Kammer austretcn. Millerand wird alsdann in seiner Eigenschaft als Abgeordneter Führer der Opposition tn der Kammer werden. Die Slimmenzahl für unö gegen Milleranü. lDurch F u il k s p r u ch.) Paris, 4. Juni. „Petit Parisicn" stellt zisfernmähig dar, ivic Kammer und Senat sich zur Frage der Demission Mtilcra » dS stelle». Danach stimmen tn der K a m m c r für die Tcmissivn dte Sozialisten, die sozialistischen Republikaner, die sozialistischen Radikalen und einige Mit- glicder der radikalen Linken. Das sind nach der am Svniilag tn der fraktionellen Besprechung festgesetzten Zahl !N)7 Ab geordnete. Gegen dte Demission stimme» die dcuio- krattsche Linke, dte LinkS-Rcpublikaner und die republtkanisch- deniokratische Union, tm ganzen 180 Abgeordnete. Im Senat handelt es sich um vier Gruppen: die demo kratische Linke mit I0S Mitgliedern, die republikanische Union mit 0!), die republikanische Linke mit 82 und die Rechte mit 10 Scnatvren. Sechs Senatoren sind bei keiner Fraktion ein geschrieben. Auch sind zwei Sitze vakant. Tie stärkste Gruppe, die demokratische Linke, hat sich mit l'22 gegen ö Stimmen der Resolution deS Kartells der Linken angeschlossen. Dagegen hat die republikanische Union, der Pvincars angchvrt, und die republikanische Linke einstimmig gegen iedc Beeinträchtigung der Tauer de» Mandat» gestimmt, das dte Nattonalversamm- lung dem Präsidenten der Republik erteilt hat. VS würden also 1S2 Senatoren gegen Millerand stimmen und >28 für ihn. lW. T. B.» Ablösung üer bslalschen Besatzungslruppen. Brüssel, 1. Junt. Die belgischen Besatz» ngS- truppen an der Ruhr werden durch dte 7. Division ab- gelöst werden, dt« unter dem Beseht de» General» Borre- man» fteht.
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