01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.11.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061130018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906113001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906113001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-11
- Tag1906-11-30
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.11.1906
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VfsLvaML-SsLeLeuLön Knreigen-tan'f. »nual-m» r>u» Lulündiaunaen di» michmrtteuü s Ubr. >-,»». and Krinlaa« nur Manrnftratze 3« von U bi» V,l Ui» Die r >val!»e Ariius- «ciie lca. s Silbew « Li, , An. küudiuuiilil'N am der Lnratieile Zei.e L Li, : »>e Sivallioe Zeile aus Lerl ieile so PIu. als Smacmuül Zeile w Ptg An »iummcrn »ach Soun- und Ketcrl»»en > ,val„»e Änmlnea. so Bi»., am Brivalicile ckv B>».. rwalliae Zeile au> Lerueil: uud au LmoeiandlsoPl» A»snii:li»iAa. lräae nur «e,e» Vorausderablulu. Beiesviatier keilen io Lienni^. gemlprecher: Rr. II und SO»«;, HaupIgeschSftrtteü«: Marreultt LS. Ilvtur. ^ ^Iilli'ti'llii-kliillliilin grosso l'Iiumko 2 lllrulr. GEk" Voisanä ucmb ausvrürts. Lövlel. Solspowv^v. vrsLäei». Seorevutor. Ijlem»«r MmWllink« ^ baden VVoliruk! - ^ Ilaupt-^ilvelvnlax« bei AI. HielirmNtvr d>»> »«»» Ick. GM' kipsrstlirdii »Iler bestem« >» eircaer Keriackett. LckoU «later, s: -r«j I nIdiHIt lt iiivr Veilu>i»«lil8-Mulie>1ea. 7 § «r.rttO. SiikikllÄ nbnrgs Debüt. Stadtverordncteiiwahlen, Friedrich List u. d süchs. Enenb , Diakonissen anstalt. Geräuschloses Pstaster, Gerichtsverh. Beriissvereine. Marokko, Dentschsüdwestasrika. I Kühl, veränder M.»«> ^ Freita,,. :k». Navciulrer liNXi Gegrüirdet 1S8S ^eder I-eser ad Vororten kann ricl »« er von keinem nnäeren Vr68äner vlntt in vrerdeo und Vororten kann rict> tLxlicli d»von überreuxen, ci»»5 er korllrukend über »Ile vicktixen l'Lxerereixniree »o »vknstt untsrrloNtst; vird, nrie von den s tLxlicl, 2 Mal ersckeinenäen „vresöner 5ie bieten ibren l.«ern vor allen vre»da«e KILtter» ununlerbroeken äas sseunte. öeruzspreis kür den ^kon»t Dezember für Vresilvn und VI»8vvltr! A. 0,Stt für dis üdrltzsn Vororte LI. 1,— bsrrv. LI. t,1v. Herrn TernvurnZ Debiit. II»l! Tie Sache wäre gemacht! wird die neue Exzellenz im Noloniallessort gedacht haben, als sie ihre varlamentarilche Zimglcliirede glücklich hinter sich hatte, worin sie den vergnügt mifharchenden Volksboten die völlige Abtragung der Tippelskirche bis auf die Grundmauern und die endgültige Zerreißung der Lsi'erinann-Ketten verkündete. Das waren gleich von vornherein zwei gute Schlager, mit denen der »neue Mann" sich günllig ein- sührte. Auch bei der Entwicklung seines Programms ging Herr Teruburg mit einer gewissen ursprünglichen Irische zu Wecke, die erkennen läßt, daß er zum mindesten den selten Willen hat, die koloniale AnSkehrarbeit mit energischem Griffe anzupacken. Herr Ternburg will selbst sich der trügerischen Salzflut anvrrtrauen, um an Ort und Stelle Umschau zu halten, zwischen den Kolonien und der W>lhelmstraßc in Berlin eine unmittelbare Verbindung herzu- stellen »od mit der Wirtschaft des grünen DsichcS auszuräunien. Soweit war's gut. aber das dicke Ende der Rede kam bei der Erörterung der kolonialen Tenkschristen, mit denen der ehemalige Vankdicektor seinen Weg vom Ministerium zum Parlament gepflastert hat. Mit diesen Denkschriften bat es eine eigene Bewandtnis, indem sie trotz ihres für das neue Regime Programm malischen Eharakters in der rechtsstehenden Presse nur vereinzelt einer lieferen Würdigung tcilhaslig geworden lind, woran offeiibar die Schwierigkeit der rasche» Durchdringung des weitschichtigcn Materials i» io knapper Zeit Hciupffächlich schuld ist, während der gleiche Umstand die Presse der Linken keineswegs verhindert hat. ein schnell fertiges absprechendes Urteil zu fällen und reichlich Hohn und Spott über die erste ministerielle Arbeit Herrn Dern- bnrgs auszuschülten. Eine abschließende Zensur für die Denkschriften erscheint im Augenblick lchon deswegen untnnlich, weil Herr Dcrnburg sich ausdrücklich verpflichtet hat. der Bndgetkommission das genauere Material vorzulegkn. auS dem er leine rosa Inventarisierung unseres koloniale» Besitzstandes geschöpft hat. So lange wird man also jedensalls warten müssen, che man das Schlußzeichen hinter die Kritik der Denkschrift setze» darf. Schon jetzt aber läßt sich nach dem Kern der Darlegungen fesistellen. daß wir es ohne Jrane mit einer neuen originelle» Methode zu tun haben, die schon an sich die erste Rechtfertigung des Entschlusses des Reichskanzlers bildet, einen „Geschäftsmann", einen finanzielle» „Headman", mit der Führung der Kvlonialnbteilung zu beauftragen. Tie Ergebnisse, zu denen Herr Ternburg gelangt, haben bei der gründlichr» Art, wie sic die bisherigen Anschauungen über, koloniale Rentabilität gewissermaßen glatt hinwegrasicren, etwas Ueberraschendes, jo. man kann sagen. Verblüffendes an sich. Sie besagen nämlich 1.. daß der Umfang des in unseren Kolonien angelegten Gesamt« kapitals die allgemeine Annahme erheblich übcrtrifft, sowie, daß das investierte Privatkopital die von Reichs wegen angelegten Gelder wesentlich übersteigt, und 2.. daß auch die Rentabilität des kolonialen Kapitals im ganzen besser ist. als man glaubt. Das wäre ja nun allerdings wunderschön, und Herr Ternburg hätte damit schon sicher gewonnenes Spiel. Leider kommt aber noch ein böses „Wenn" dazu, das sich der neuen Exzellenz bei ihrem Versuche, aus kolonialem Häckerling Gold zu machen, hindernd in den Weg stellt. Tie von Herrn Ternburg aus gemachte nette, runde, glatte Rechnung gilt nämlich nach seinem eigenen Zugeständnis nur. wenn mau — die Militärlasten, sowie die Ausgaben für die Ablösung der Hoheltsrechtc der Deutsch» ostafrikanischen (ffesellschast und der Neuguinea-Kompagnie vom Kolonial-Etat loslost und sie dem allgemeinen Reichsetat ein- verleibt. Die Denkschrift begründet diese Umstellung im Budget damit, daß die militärischen Dkkupalionskostcii im wesentlichen zurzeit noch die Kosten des ersten Erwerbes der zwlonien darstellten, der durch die Uebernahme der Oberhoheit durch das Reich zwar begonnen ist, aber erst im Lause der Zeit durch- geführt werden soll. Tie militärischen Ausgaben seien deshalb nicht in die Gewinn, und Lerlustrechnung eines einzelnen Jahres einzustellen, sondern sie bildeten sozusagen den Bilanz. Posten des ersten Erlverbes. der aus die allgemeinen Ausgaben des Reiches verteilt werden müsse. Das Ei des Kolumbus! möchte man ausrusen, wenn man's so hört. Ganz so. wie es auf den ersten Blick den Anschein hat, klappt die Sache freilich doch nicht, wenn man erwägt, daß es sich zum größten Teile gar nicht um „Kosten des ersten Er- Werkes" handelt, sondern um die Kosten von Aufständen, die auf längst besiedeltem und wirtschaftlich erschlossenem Gebiete ausgcbrochen sind. Hier tritt also eine augenfällige Schwäche der Denkschriften z» Tage. Immerhin erschein! die zum Teil recht gehässige Schärfe der Kritik, die Herrn Darnburgs „neue Methode" in der radikalen und zum Teil auch in der nanonal- libcralcn Presse erfährt, nicht begründet. Will man von dem „Vorwärts", der n. a. von „unverfrorenem Bilanzschwindcl" redet, abiehen, weil sich von dieser Saite eine sack-liche Kritik überhaupt nicht erwarten läßt. — Herr Dcrnburg wird wohl, salls er sich wirklich unvorsichtigerweise in eine» Briefwechsel mit dem „Genossen" Ledebonr eingelassen haben sollte, bald erkennen, daß «r Gentlemcn unter der Partei des Umsturzes, zumal wenn sie auf die Fahne des „Vorwärts" schwören, ver geblich sucht —, so müssen auch Wendungen, wie sic dic „Nat.-Ztg" gebraucht, die von „Tendenzarbcit" und „Feucrwcrks- künsten" spricht, zum mindesten so lange als unangemessen gelten, als nicht Herr Ternburg Gelegenheit genommen hat, sein Mvleria! der Bndgetkommission zu unterbreiten. Auf der rechten Seite des Hauses hat Herr Dcrnburg mit seinem Debüt viel mehr Gegenliebe gesunden als auf der linken, die sich ziemlich lärmend und ungebärdig bcirug. Wie weit der neue Mann in den Debatten seinen Mann sieben wird, muß sich erst noch zeigen. In seiner Jungfernrede ha« er sich, den Berichten zusolge, ziemlich stark aus sein Manuskript verlassen. Ter Gcsamteindruck seines ersten Auftretens darf alles in allem als ein durchaus günstiger bezeichnet werden. Man ersieht aus der ganzen Haltung Herrn Dernburgs, daß er seine Sache versteht und daß unsere Kolonialpolitik sich wohl einer ernstlichen Förderung von ihm versehe» darf, wenn auch der lebhafte Optimismus, der sich in seiner ganzen bisherigen Art bekundet und der auch in dem ihm nachgeiagten solschen „M. w." bei der Uebernahme seims Amtes zum Ausdruck kommt, sehr bald unter den Schwierigkeiten dcü kolonialen Ressorts und der parlamentarischen Lage einer gewissen Resignation Platz machen dürfte, der er vorahnend unter dem zu- stimmenden Lächeln des Reichskanzlers bereits jetzt eine Be» Wahrung gegen optimistische Neigungen vorausgcschickt Hai. Die nationalen Parteien liabcn durchaus keinen Grund, Herrn Dcrnburg von Anfang an Steine in den Weg zn rollen. Ebenw- wenig aber erscheint cs angebracht, ihn schon jetzt mit Bor schußlorbcercn zu bekränzen, die vielleicht später zurnckgesordcr! werden müßten. Der richtige Standpunkt ist der des Ab» Wartens, was sich im Laufe der Zeit aus der neuen kausmänni- schcn Exzellenz hcrausschält und ob sic von ihrer Tatkraft z» der Höhe eines selbständigen kolonialen Staatssekretärs cmpor- gchobcn wird. Auf dem Wege dahin wird ihm die Unter stützung seines mittelbaren „Entdeckers", des Reichskanzlers Fürsten Lülow, nicht schien. Dieser war .in der vorgestrigen Neichslagssitzung augenscheinlich nicht gut disponiert. Er svrach ganz gegen seine sonstige Gepflogenheit sehr trocken, was ja beim Sekt nach der Meinung vieler einen Vorzug bilden soll, bcitn Reden ober weniger angenehm aussällt, wenn man den sonst gewohnten prickelnden Esprit vermißt, wie er dem Reichs kanzler eigen ist. Ein freisinniges Blatt ist ganz boshaft, in dem cs dem Kanzler nachsagt, er habe sich bei der Verteidigung der Beamtenschast „nur bis zum weinerlichen Pathos eines Sotintgg - Nachmittags > Predigers erhoben". Haben viel, leicht dic erneuten internationalen Sorgen, die aus der Wieder- aufrollung der Marokko-Frage heranwittern, dem Kanzler in der vorgestrigen ReichstagSsihung die Stirn gestircht und ihm den sonstigen Schneid geraubt'? Neueste Draytmeldunuen vom 29. November. Deutscher Reichstag. Berlin. (Priv.-Tcl.) Am Bmidesralslische Staatssekretär Freiherr v. Stengel, jiolonialdtccktok Ternbnrg. Die erste Be intung dcS kolonialen N a ch t ra gse t a ts wird fortgesetzt. Aba. Seniler (nat.-lib.i: Eine erscdöpsende programmatische Uebeisicht hat Herr Dernbnrg geiler» nicht gegeben, aber er hat sich mit klugen Handlnngcn k!ng eingeführt. Auch mit den von ihm entwickelten Leitsätzen sind wir einverstanden. Be! der in der einen Tenkschiisl ausgestellten Berechnung darf man aber zweifel los auch die militärischen Ausgaben nicht außer Betracht lassen. Wir bitten um nachträgliche Ukbcrwkiiung eincr Aufstellung dieser militärischen Ausgaben. Unsere Kolvnre» sind dem Deutschen Reiche sehr verschuldet, und einen großen Schuldner läßt man nicht fallen. Eine genaue Uebeisicht über die militärische» Lasten wird ergebe», daß das System einer unvorbereiteten Kriegführung Verkehrt war. Schon liM hätte man sich sagen müssen, daß ein Krieg in Südwestasrika mit 70U0Ma»n nicht niitErfolg «u sichren sei. Ohne einigen Optimismus läßt sich Kolonialpolttil nicht treiben; aber daß die Linie Swakvpmund—Kuribib als „werben des Kapital" anzusehen lei, ist doch zu bestreiten. Ebenso steht es mit Karibik- Windhuk. Wenn die Denkschrift es als möglich hiiislellt, daß eines Tages alle anderen Staaten sich gegen unser Wirtschaftsleben und gegen unseren Handel abspellen könnten, wozu brauchten wir dann noch die deutsche Flotte?! Was den NnchtragSetat anlniigt, io hatte man ganz etwas anderes erwartet, eine Vorlage mit einem großzügigen Bahnbnuvlun durch ganz Südwestasrika überhaupt. Was jetzt in der Vorlage steht, daS ist das alle System, nach dem man bisher planlos gebaut hat. Hcktte man schon irüher nach einem wohlüberlegten Plan gehandelt, so wäre Swakopmnnd—Windlmk niemals >o gebaut worden, wie diese Bahn leider gebaut worden ist Bahnen müssen gebaut werden. Es fragt sich nur Ivo! Was soll in bezug auf eine Verbindung von Norden und Süden geschehen? Bisher ist eben nicht nach einem wohlbedachten Plan gebaut worden. Ein systematisches Bahiiballproarcimm abzulehnen, für so unverständia halte ich diesen Reichstag nicht. Jetzt fordere man u. a. die Kosten für eine Kapspurbahn. Dies würde aber jetzt nur eine Vergeudung von Staatsgeldern sein. Zimächst müssen wir eine Felobahn rasch vorausschicken, um die schnellere Verbindung der rxnippen untereinander und mit dem bisherigen Endpunkte der Bahn herznslcllen. Tie jetzt wieder geforderte Bah» Kubnb—Kectmanshoop ist nicht schon im Vorjahre bewilligt worden, weil damals eine allgemeine koloniale Verstimmung herrschte. Eine wirtschastliche Enlwicklnng in Südwestasrika kan», wenn wir dieses Gebiet überhaupt behalte» wollen, nur erfolgen, wenn wir uns dort einer gesunden Bnhnbaupolitik befleißigen. «Beifall bei den Nalionalliberalen.) — Abg. v. Nicht Hofe» <koiis, dankt dem Reichskanzler dafür, daß dieser sich so warm der Beamlenichast überhaupt und der in den Kolonien angenommen habe. Tie Ankündigung einer Untersnchnngslommission habe er jedoch mit etwas gemilchten Gesnhlen angehört. Im allgemeinen müsse er vor der Einictznng solcher Kommissionen doch warnen. Im allgemeinen habe unsere Beamtenschast das Vertraue», da« in sie gesetzt weiden müsse, zu rechtfertigen gewußt, lieber dic Lösung deö Vertrags mit Trppclskicch u. Eo. weide man sa näheres in der Kommission hören. Bis dabin lasse sich über den erfolgten Vergleich kein Urteil gewinnen. Jedensalls möge man »ach Lösung des Beitrags mit Lippelskirch in möglichst großem Umfange vertragliche Beziehungen zu Handwerkcrgenossenichafleik anknüpfcn. Was die Firma Wocrmaim anlnnge, io habe sich diele »nlengbare Verdienste erworben. An der Zerfahrenheit der kolonialen Verhältnisse bade der Reichstag einen grojze» Teil Milichnld. Soweit Herr Dernbnrg unsere Unterstützung zur Lösung seiner Ausgabe braucht, wird er uns hinter sich haben. Ich spreche das Vertrauen zu dem Kolonialdirektor ans, daß dieser im Zusammenhänge mit den Kreisen, in denen er «bisher gelebi, mehr Privalkapstal nach den Kolonien leiten wird. Vor uferlose» Eisenbalmprvieltcn muß ich warnen. Redner schließt mit dem AnSdruckc der Hoffnung, daß in Südwestaffika der Aufstand bald ganz »iedergewörfen und dann freie Balm für eine wirtschaftliche Entwicklung geschaffen sein werde. -- Kolonialdirektor Geh. Rat Terirburg ^ An einer sorgsamen Prüsnng der von mir vvrge legten Ziffern habe ich selbst das größte Interesse. Wie der konservative Redner treffend bemerkt hat, sollen dic Berechnungen in meinen Denkichristen nur Bausteine sein zur Beurteilung dessen, irüe ivcit unsere Kolonien hereits wirtschaftlich gediehen sind Wen» in meinen Ausstellungen dic militärische» Ausgaben nntcr drückt sind, so denke ich doch, i» diesem Hause ist niemand, der nicht wüßte, ivie hoch diese Ausgaben sind, und der. der dies nicht wüßte, der möchte sich melden. lGraße Heiserkeit.) Zwilchen Rentabilität und werbendem Kapital ist i» den Tenkschristen unter schieden. Rentabel sind die Balmcn Swakoymimd—Karibik »nd Karibib—Windhuk nicht aber werbend sind sie. Auch das. was in der Denkschrift aufgeiüblt worden ist als Eingeborenenkapital. muß man nur richlig und verständig lese». (Heiterkeit. Lachen links.) Herr Ledebonr hat meine AassteUuiige» gestern Unsinn ge narurt. Ich gebe ibm das rnbig wieder. (Heiterkeit.) Bei seine» eigenen Kapitalisierung dcS denlseyen Erporlwertes hat sich Herr Ledebonr nm eine Null verrechnet Der .Vorwärts" freilich bat das Falsche korrigiert. (Heiterkeit.) Zur Darmstädter Bank kam einmal jemand, der an) ihm gemachte Vorschläge enlaegnete ^ „Gehn Se mcr fort mit Bergwerke»! ^Was unter der Erde ist. kan» man nicht wissen." I» gleichem Sinne sagte Herr Ledebonr ^ „Gehn Se mcr fort, was da diütren an ei»gebore»em Arbeitswert und Produktion ist. kann man nicht wissen," (Hciierkeit.) Man wirft mir Optimismus vor. Ohne ei» bißchen Optimismus, ohne Zuversicht, daß etwas geschaffen werden kann, ohne feste» Wille» etwas dnrchznffihren ohne Rücksicht aus dic Schwierigkeit, läßt sich doch nbeihany! nichts erreichen. Diesen Optimismus besitze ich und werde ihn mir bewahre», nicht aber etwa werloien Pläners und Phanlasiereicn nachiagcn. Ich werde Ihnen et» festes Pro grnnim vorlegen über das, waS innerhalb zehn Jahren anSgesnhri werden mnß, aber das von Herrn «emmler gewünschte Eisenbahn hanprogramm kann ich letzt nicht sesllegcn. daS würde avirdings ins Merlvse gehen. Wir haben jetzt schon >ür 50 Millionen Bahnkanten, sind da mnß »och abgewartet werden, wir sich der Verlchr au> diesen Bahnen entwickeln wird Der Kolonialdirektor
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