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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.06.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19110616011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911061601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911061601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-06
- Tag1911-06-16
- Monat1911-06
- Jahr1911
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.06.1911
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- 546 - Der KriegSnttutfter nahm ihn. Schon bet dem ersten Blick aus üaS Kuvert zuckle er unuierklich zusammen. Dann ritz er es hastig aus und taumelt« im nach,reu Moment, sodah er sich an der Tischplatte sesthielt. Und als er dann sprach, da war das Zittern seiner Lumme nicht zu überhören. „Nehmen Lre den Revolver jort, lassen Lie den Mann," sagte er. Und als der Eisenbahumintster unschlüssig und verwundert hinitberblickte, sügte er hiu^u: „Hier stellt: Ich bin der Gras Murat und Gefangener in de» Häirden de- Volkes in den schwarzen Bergen. Und unterschrieben ist: General Pipinosf." langsam ,ant die Hand mit dem Revolver, der Fremde lächelte grimmig. „General Pipiuvsf," hauchte der Eiienbahnminister. .Genera! Pipinofs," echote der ÄrtegSminister. „Und cs ist seine Unter, 'christ. Hube :ch Ihnen nicht gesagt, meine Herren, General Pipinofs hat eine Dun.ucheir gemacht!?" 9. Kapitel- Kail um dieselbe Zeit, zu der sich die Lzene im Ministerium der Hauptstadt arge,vielt Halle, gelaugte iu einem der unzugänglichsten Teile der Berw: des Landes ein Maultierzug von etwa sechs Tieren an. deren jedes aus seinen Rücken inen Mann trug. Dort, wo die Gegend am wildesten schien, wurde hallaemacht. Nus Be!ehl des Anführers stiegen alle Mann von ihren Tiere», ergriffen die .I.nime und hinein ging es. in einen Sichren Wald. Immer schwieriger wurde das Borwärtslchreiten und ein weiteres Vordringen schien unintlglich. als plötz- lich eine Dichtung durch die Bäume schillerte, und einige Minuten tväter ein Heiner, freier Platz tatsächlich erreicht war. In der Mitte des Platzes war ein ZeU ausgeschlagen, ein leichter Rauch stieg aus dem Nauchloch in der Mitte de» Zeltes empor und bewies, üah irgend jemand der Ankommenden harrte. Rechts >m Hintergründe befand sich der Eingang zu einer natürlichen Höhle, und hier machte die Karawane endgültig halt. Einige Mann, bewaffnete und unbewasf- ncte. begaben sich aus Befehl des Anführers sofort in die Höhle hinein, die ver- hältnismähig komfortabel anssrafsiert mar. Ltrvh und Kelle waren zu bequemen lagern berge richte: worden, groste und kleine Kiste», alle mit Wolldecken zugebcckt. ersetztes) Tische und Stühle. Ein grostes Feuer brannte mitten im Raume, der Qualm zog bequem durch den oberen Teil des sehr hohen HöhleneingangeS ab. Die bewaffneten Männer ivarsen sich sofort ans ihre Lagerstätten vor dem Eingänge nieder, die anderen machten es sich, io gut es ging, im Innern bcauem. Alle. Mensch und Tier, schienen wie nach einem langen Marsche aufs äußerste erschöpft, denn auch die Maulesel liehen sich lofort auf ihren Strohlagern nieder. Tie anderen vier Männer Hanen indessen das Zelt bezogen, wo ein fünfter ihnen warn: die Hunde schnkielke. ..Gelobt sei der Himmel, der alles znm Guten gefügt! „Amen!" Lie setzten sich um das Jener. Diese vier Männer waren jene aus La Bilette in Paris. d:e an ,enein Abend geschworen halten: „Das Vaterland zu retten oder nun rzugehen!" Habt Ihr Hunger?" iragle der siii'jie. „Wohl! AVer nachher davon. Erir wollen wir noch das Notigste erledigen!" Der Lvrecher wies am ein senverichnürles Paket aus dem Boden. ..Das sind seine Lachen, lind jetzt sprecht: In Nummer Eins zum Minister?" Lelän hie» »minien sie sich »ichi bei 'Namen. „Ja," antwortete Nummer Juni, „jetzt muh er dort sein!" „Es >n ani. Wo wir n»s ietzr aiishallen, weih er selber nicht?" „Nein, wie Wille er. Leit er sich gestern mit Pipinoffs Brief unterwegs von uns geliennk. Hai er keine Nachricht mehr von uns. Er kehrte zurück, wir gingen we,ie>. — ich voran." „Das in gut Du wirn Dich noch heute aus den Weg zur Stadt machen und Horen, was er :u tagen har" „Das werde ich! lknd nun — sehen wir. was wir da haben!" De, Lvrecher last, nach Turkenarl. mir gekreuzten Beinen aus einem wolligen Iell am Boden. Jetzt nahm er das Paket zwischen die Beine, zog einen ^olch aus dem Gürtel seiner malerischen Tracht und hatte mit einem Ruck die Harken Lchuüre durcktrenni. Portemonnaies. Portefeuilles, Mappen. Etuis lollren aus den Boden, llnö eine gelbe Handtasche. Snstcmatisch begann der Slawe die Lachen einzeln dnrchzmehen. Zuerst die Portefeuilles. Es fand sich e'ne ganz nette Lumme 'lNrpiergeld vor, die sofort ungezählt zurückgelegt wurde, lkeberhaupt wurde alles von Wert vorsichtig wieder ausbewahrt. - 547 - „Unter diese» Lachen muß es aber sein," sagte der Mann, indem er sein »cschäst ruhig fvrrsetzte. „In dem Koffer und der Handtasche war absolut nichts. Wir haben selbst die Böden untersucht." „Wo habt Ihr dt« Lachen gelassen?" ,Hn girier Hut. Wir mutzten sie bald untersuchen, da wir sie nicht mit schleppen wollten. Aber sür diese Sache» konnten wir unS Zeit lassen. Nur — ich finde nichts!" „Weil Lu in der gelben Handtasche dort nicht gejucht hast. Dort wirü's wohl sein!" „Das glaube ich auch. Darum habe ich eS auch aus zuletzt gelassen!" Natu« Menschen und Kinder haben vieles gemein. »Es ist zugeschloffen." „«» schneide es aus!" Wieder blitzte das Messe, im Keuerschetn. „Und wenn « nicht da drtn' ist?" „Dann hat er'S »och an seiner Person. Aber eS wirb schon darin sein!" Mit einem Schnitt war dt« Lette der Handtasche am Bodentetle ausgescklitzt Ein massives, in eine» Leinwaiiübeutel gehülltes Paket rollte heraus. Wieder trat daß Messer in Aktion, auch der Beutel war geschlitzt. Käst gleichzeitig drang ein Rnj des Erstaunens durch das Zelt. Ueberau, aus den Kellen, aus dem Stroh, aus dem Kissen üeä Sitzenden funkelten Brillanten. Borsichtig wurden sie ein. gesammelt, bewundert und dann in den Beutel zurückgetan. „Hebt sie gut auf," sagte der eine zum andern, „damit cs nie heißen kann, wie hätten etwas entwendet!" „Und die Papiere, wo sind die?" „Wie gesagt, an- seiner Person!" „Wir haben seine Taschen durchsucht!" „Aber nicht seine Schuhe, nicht seine Unterkleider!" „Dann — gehen wir zu ihm!" „Nein, laßt ihn hierher kommen. Es ist besser!" „Gut. so gehe Tu. Nummer Zwei, und hole ihn!" Und Nummer Zwei erhob sich. „Der Sonderzug des Grafen Murat sieht noch in der Hauptstadt, dort am Balkan. Der Eisenbahnminister telegraphiert, das, er den Zug dort angehalten hat, weil er ihn zu politischen Zwecken selbst brauchen wird, erklärte, ein Tele, gramm in der Hand, der Assistent dem Ehes der Münchner Kriminalpolizei. „Und George Köhler ist dort unter Schloß und Riegel und kann jederzeit auSgetiefert werden!" „Dann ist's >a g»t!" sagte Ser Ehes. „Leiten Sic nur ein. Und — ja, rnsen Lie die beiden Beamten, die den Kall so erfolgreich bearbeitet haben! UebrigenS — die Kerle scheinen sich ja nickt zu knapp ans den Krieg vvrzubereiten, wenn sic selbst einfache Sonderzüge zurückhalten!" — — — — — — — — — — „Der Eisendahnmintstcr telegraphiert," berichtete der Sekretär dem Direktor der Lchlaswagengesellschast. „daß er die beiden Wagen zurückgehalten hat. weil er sie selbst braucht!" „Lo ähnlich dachte ich mir gleich den Zusammenhang," erwiderte der Gewaltige. „Also, belasten Lie wie üblich, tragen Lie, wann wir die Wagen zurückbekommen und teilen Sie gleich den Preis sür Berlustsälle mit. Denn sicher wollen die unsere Wagen für den Krieg requirieren." „Aliv," sagte der Beamke zu seinem Kollegen, als sie in die Droschke stiegen, „Jetzt werden wir einmal sehen, wie der Haie laust." Und sie liehen sich zum Karlsplatz zu Meta Krobius fahren. Diese war erstaunt und erfreut, ihre Kreundc — denn Georges Kreundc waren auch die ihrigen - wiederznseheu. Doch die Kreunde waren diesmal nicht so liebenswürdig, als daS letzte Mal. Kurz gaben ne sich als Kriminalbeamte zu erkennen, mit wenigen Worten war Meta in den Stand der Tinge eingeweiht. Und dam, zeigten sie ihr da» Telegramm. Meta schrie nicht aus, sie wurde auch nicht ohnmächtig. Ihre kleine Figur schien zu wachsen, ihre klaren Augen schienen Blitze zu sprühen. „Es ist nickr wahr! Ich sage Ihnen, meine Herren, es ist eine Verleum- düng, eine Lüge!" .I'lber daS Telegramm ist vom Eisenbahnminister." „Und wenn cs vom Könige selber wäre, eS wäre dennoch eine Lüge!" „Um so besser!" sagte einer der Beamten. „Um so eher werden Sie gewillt kein, mit uns zu reisen, um George Köhler zu itendisizieren." tKorrseyung folgt.. Schneiden Sie diese Annonce sür etwaigen späteren Bedarf ans. Kein Ulis»! ^ tm» in l.sllen! Zufolge Ermanne der hohen Ladcnmicte und eines kolossalen Umsatzes ver kaufe zu enorm billigen Preisen: L Ii«< H orii« Iini« ?.ss UV ss KvIrl-rtHinn,«-», 1 grojz. 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