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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.08.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150813017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915081301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915081301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 5-6 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-08
- Tag1915-08-13
- Monat1915-08
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.08.1915
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SS. Jahrgang. Ah 223. Freitag, IS. Angust 1»15. Vq«g»-GMhr I»r ree», n« »,c ,««t. S,»n-».M«m»,«»mlr durch «nakK,« Nnmi-Mt. jtrl-n dl» >.» M. Hel elnmatt-er Zu- stillunz durch dt« Polt ,M.,°»ne Bestellgeld;, «lurtand^ Oester- relch.Uugarn ».P> ttr., 8ch««ii L.kb Sri».. Idilie» 7 >7 Lire. — -iachdrock nur «it »tätlich« vueNrn- ,»,»d« <.Dn,dner k!»Lr'»MN>g-l,n. chrl«n»i« Schrlstststck» «r».»iqlaufl>e»'«hr1. 1 Telegramm-Adresse: Rackrichten Dresden. Druck und Verlag von Liepsch Sc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: rilarienstraste 58/^0. Sammclnummer für sämtliche Telephonanschlüsse: 2.'» 241» Nachtanschluh: 20014. «uzeigen-Pretse Lnnahm« »»« Nnklln, »lnungen di» «achin. .1 Uhr, Sonntag» nur Marlenstrah« r« »on tl bi, >/>l Uhr. Li« einspaltige Zeile («twa 8SiL«n> so Ps.. di« zweispaltig« Zeile auf Te-iscit« 70 di« -n-ispallige Sieklam«. zelle l.b» M. — An- kllndigungen in Slum- mern nach Sonn-und ff«lertag«n erhllhi« Anzeigen - Preise. — Auswürlige «ustrilge nur gegen vorau»- bezahiung. Jede» Belegt lall lOPs. l-l-rlM«! i-SHiLm ^ckolk k^Ster lll'ggl« Vceruu-I a«ck »urvLi-lr. Katulog Ilviienlo». Kn neuer erfolgreicher Angriff ans Ne Mimische Mste. Sin Borftotz Sfteneschisch-nngarischer Seeftreittröste von Molsetta dir Scno San Giorgio. — Große Verluste der Italiener an der MenISndischen Front. — Fortsetzung des rassischen Rückzuges zwischen Bug und Weichsel. Sefterreichksch-nugarischer Kriegsbericht. Wie«. Amtlich wird verlantbart. de» 12. Angust MS, mittags: Russischer Kriegsschauplatz. Die nördlich deü unteren Wieprz verfolgenden öster- reichisch-nngarischeu Krästc habe« heute Lukow genommen und die Bystrzqca westlich Nadzyn überschritten. Zwischen -er TySmienica und dem Bug wurden gestern die Russen von unseren Verbündeten an mehreren Stellen geworfen. Der Feind räumte heute früh das GesechtSseld und zieht sich zurück. Sonst ist die Lage unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Au der küstenländischen Front wurden in der vergangenen Nacht ein gröberer feindlicher Angriff gegen den vorspringende« Teil des PlateanS von Doberdo und zwei Vorstöße bei Zagora, denen unter Tag eine heftige Artillerievorbereitung vorangegangen war. unter groben Verlusten der Italiener abgewicscn. Vor dem Görzer Brückenköpfe herrschte Nnhe. An den übrige« Fronten dauern die GcschÜtzkämpsc und Plänkeleien fort. Der Stellvertreter des Chefs des Gcncralstabs: jW.T.B.) v. Höser, Feldmarschall-Lentnant. Ereignisse zur See. Am 11. August früh beschossen unsere Fahrzeuge die italienischen K ü st e n b a h n a « l a g e « von Molsetta bis Scno San Giorgio. I« Molsetta wurde» vier Fa briken und zwei Strabeubahnviadnkte stark zerschossen. Ein Viadukt stürzte ei«. Eine Fabrik geriet in Brand. I» San Spirito find der Bahnhof und verschiedene Depots bis aus den Grnud niebergebrannt. In Bari wurden das Kastell, der Semaphor, die Bahn und fünf Fabriken be schossen, von welch letztere« eine in Flammen aufging. Ganz Bari war in Staub« und Rauchwolken gehüllt. In -er Bevölkerung herrschte Panik. Italienische Geschütze mittleren Kalibers richteten ihr Feuer erfolglos gegen unser« Zerstörer. Auch der Angriff eines feindlichen Unterseebootes mißlang. Der Bahnviadnkt von Seno San Giorgio wurde dnrch unser Feuer stark beschädigt. Unsere Fahrzeuge find alle völlig «nvcrsehrtheim- gekehrt. Bo» den feindliche» Sccstreitkräfte« war autzer dem erwähnte« Unterseeboote vor Bari nichts z» sehen. lW. T. B.) Flotte «kommando. Bari ist die Hauptstadt der Provinz Apulien. Die Stadt liegt ans einer Landzunge am Adriattschcn Meere und ist Knoten, punkt der Eisenbahnlinien Ancona—Brindisi und Bari—Tarent. Die Stadt hat autzcrdem eine nautische Schule und ein Arsenal. Molsetta liegt etwas mehr als 20 Kilometer oberhalb von Bari an der Abriakliste. Für die Freiheit der Meere! Die Antwort des Reichskanzlers an den amerikanischen Presscvcrband „United Preß", die als hochbedeutsamc Kundgebung bewertet werden mutz, erfordert zunächst in formeller Hinsicht eine Abwehr nach der amerikanischen Seite hin, weil es sich mit den in Europa und jedenfalls bei uns in Deutschland eingebürgerten Begriffen von monarchischer Autorität und politischem Taktgefühl nicht vereinigen lätzt. datz eine derartige Anfrage, wie sie von der „United Pretz" gestellt worden ist, an das Staatsober haupt persönlich gerichtet wird. Die „Republikaner in Hemdsärmeln" jenseits des „großen Teiches" legen freilich bekanntermaßen einen besonderen Wert darauf, sich gerade Monarchen gegenüber möglichst „unabhängig" zu gebärden, und zum Beweise dieses „Männerstolzcs vor Königs thronen" gefallen sie sich darin, - regierende Fürsten ge flissentlich als „Privatpersonen" zu behandeln und ganz sv zu tun, als wenn eS eine Schranke zwischen der Autorität eines Souveräns und der Persönlichkeit eines einfachen Staatsangehörigen überhaupt nicht gäbe. Wir müssen von unserem deutschen Standpunkte aus aber doch verlangen, daß unsere anders gearteten Anschauungen von den Ver tretern der amerikanischen öffentlichen Meinung geachtet und praktisch befolgt werden, wenn es sich um unseren Kaiser und die verbündeten Fürsten handelt. Das Gegen teil kann nur dazu beitragen, die Kluft, die sich schon jetzt zwischen den beiden Nationen aufgetan hat. noch weiter zu vertiefen. Wenn die Herren der „United Pretz" etwas mehr Verständnis für deutsches Wesen und deutsche Etgen- art besäßen, hätten sie sich selbst sagen müssen, datz der Träger der deutschen Kaiserkrone dem Wunsche nach per sönlicher Aeutzerung nicht entsprechen würde. Wenn aber auch der Kaiser in diesem Falle nicht selbst gesprochen hat, so ist doch nicht minder bedeutsam, was er durch den Mund des obersten verantwortlichen NeichS- beamten über die Grundlagen des zu erstrebende» Frie dens der Welt verkünden läßt. Die Worte des Reichs kanzlers unterstreichen nochmals mit allem Nachdruck die beiden grundsätzlichen Forderungen, die Kaiser Wilhelm II. in allen früheren Erklärungen, und zuletzt noch am 31. Juli dieses Jahres erhoben hat: datz der Friede für Deutsch land und alle seine Mitkämpfer die zuverlässige Sicherheit ihrer dauernden Ruhe und nationalen Zukunft verbürgen und überdies allen Völkern ohne Unterschied die Freiheit der Meere verschaffen und ihnen die Mög lichkeit eröffnen müsse, den Werken des Fortschritts und der Gesittung durch eine» freien Verkehr in der ganzen Welt zu dienen. Also sie wissen es nun alle, unsere Freunde wie unsere Feinde, datz das deutsche Kaiserwort von der Freiheit der Meere festfteht wie ein rocllei- cle bronne, wie ein Felsen von Erz, datz an ihm nicht gerüttelt noch gedeutelt werden darf. Es ist ein gewaltiges Kulturwerk, um das wir kämpfen, die Befreiung der Meere von dem unerträglichen Druck, von der tyrannischen Willkür, die jahrhundertelang unter dem englischen Seedcspotismus auf allen Nationen lasteten! Noch einmal hat das Gebaren Englands in diesem Weltkriege allen Staaten ohne Unterschied gezeigt, was sie zu gewärtigen haben, wenn die britische Secwillkttr nicht gebrochen wird. Mit brutaler Athletenkrast hat Groß britannien seinen Futz auf den Nacken aller Staaten gesetzt, die ihm nicht willfährig zu Füßen liegen und dem Götzen des britischen Mammvnismuö huldigen. Es gibt für Eng land kein Völkerrecht, kein Gesetz, keine Moral, sobald cs sich darum handelt, die britische Alleinherrschaft zur Sec zur Geltung zu bringen. Nicht bloß für Deutschland und seine Bundesgenossen hat Großbritannien das Meer ge sperrt, sondern auch alle neutralen Staaten seufzen in stei gendem Maße unter dem Zwangsjoch der englischen Sec- willkür, die als neuestes Opfer Griechenland zwischen ihre grausamen Fänge genommen hat und diesem Staate gegen über wahre Orgien von Recht- und Gesetzlosigkeit aufführt. Allüberall hat sich denn auch schon in den neutralen Staaten die Empörung über das willkürliche Verfahren Englands geregt. Auch in Amerika ist die Opposition gegen den englischen Seedespotismus im Wachsen begriffen und sogar in den England verbündeten Staaten nimmt die Miß stimmung gegen das britische Treiben sichtlich zu. Ist cs da zuviel gesagt, datz alle Welt aufjubeln würde, wenn sie sich erst einmal im Genüsse der von Deutschland erkämpften Freiheit der Meere sähe? Dieser goldenen segensreichen Freiheit, die mehr und mehr aus dem Bereiche der Mög lichkeit zu entschwinden und zur Fata Mvrgana zu werden schien? Um dieses große, gewaltige Endziel kämpft nun Deutschland seinen Riesenkampf, und wenn er zu dem er sehnten Ziele führt, dann wird Deutschland zeigen, daß cs anders geartet ist als Großbritannien. Dann wird es dnrch die Tat beweisen, daß feierlich gegebene Versprechen ihm heilig sind, und alle Nationen werden sich gleichmäßig des befreiten MecreS erfreuen. Auch in Rußland möge man auf das deutsche Kaiserwort von der Freiheit der Meere merken! Die deutsche Politik wird nach wieberhergestelltem Frieden sich deS alten Vismarckischcn Grundsatzes erinnern, wonach ein eisfreier Zugang zum Meere ein natürliches Interesse Rußlands ist. dessen Förderung durch uns gegen über einem uns freundnachbarlich gesinnten Zarenreiche nicht verweigert werden darf. Es ist nicht deutsche Art, etwas feierlich zuzusagcn, um es hinterher nicht zu halten oder durch zweideutige Aus legungen und widerspruchsvolle Handlungen abzuschwächen. Was neulich ein griechisches Blatt in dem Sinne sagte, daß auf deutsche Versprechen unbedingter Verlaß sei, während der Vierverbanb alles Mögliche verspräche, aber nichts ge wissenhaft erfülle, trifft den Nagel auf den Kopf. Wenn von deutscher allerhöchster Stelle aus erklärt wird, daß wir allen Völkern die Freiheit der Meere zum friedlichen Wettbewerb in den Werken des Fortschritts und der Ge sittung verschaffen wollen, dann ist das die reine und lautere Wahrheit, die sieghaft über die Hinterhältigkeit unserer Feinde triumphieren und eine neue Morgenröte über Europa heraufsühren wird. In diesem Zeichen fährt doS deutsche Reichsschiff mit Volldampf voraus, bis es den Hasen des gesicherten Friedens erreicht hat, über dem als Inschrift die goldenen Worte prangen: Das Meer ist für alle Völker frei! b. Mehrere französische Senatoren und Deputierte forderten nach Kenntnisnahme der „United Preß"-Depesche über die Aeutzerung des Reichskanzlers v. Bethmann- Hollwcg zur Lage den Präsidenten Poincarö auf. die voraussichtliche Wirkung dieser höchst bedeutsamen deutschen Kundgebung auf die neutralen Staaten in einer für letztere bestimmten Botschaft 'abzuschwäche». Schweigen hieße die Fricdenssehnsucht der Verbündeten be kennen. Man müsse im Gegenteil die emsigste Vorbereitung Frankreichs und Großbritanniens sür einen Wintcrfeldzug betonen, weil in Amerika schon die Meinung stark ver breitet sei, datz die jetzt in Arbeit gegebenen Munitions aufträge unverwendet in den Magazinen bleiben würden. Aus belgischen Archiven veröffentlicht die „Nordd. Allg. Zig." weitere Aktenstücke. Das Blatt schreibt hierzu u. a.: Die zweite -Halste des Jahres 1809 und das Jahr 1810 >var vom belgischen Standpunkt aus gesehen ein politisch stilles Jahr, was die Tatsache erklärt, daß die uns vor liegenden belgischen Depeschen aus dieser Zeit wenig aus giebig sind. Wir beschränken uns darauf, aus diesem Zeit raum einen Bericht Barem Greindls wiedorzugeben, der der Potsdamer Begegnung zwischen S. M. dem Kaiser und dem Zaren gewidmet ist. In Wirklichkeit war aber das Jahr 1810 für Deutsch land politisch nicht ohne Bedeutung, weil damals der in Reval besiegelte politische Zusammenschluß Rußlands und Englands im Orient dieselben Früchte zu zeitigen begann, die das Zusammengehen Englands und Frankreichs iw Marokko hervorgebracht hatte. Das erste Anzeichen dafür, das; im Jahre 1811 ein (Vewitter im Westen aufsteigen werde, bot eine Artikelserie deS früheren englischen Mili tärattaches im Haag und in Brüssel, Nepington, in den „Times", der ans Anlaß der geplanten Neubefesti- gung Vlissingcns die Neutralität Belgiens und die Sicherheit Hollands für gefährdet erklärte. Da die fran zösische und die russische Presse geräuschvoll sekundierten, gab es einen ungeheuren Lärm. Die Berichte der bel gischen G cs and len zeigen, daß die Drahtzieher dieser Kampagne die englische und die französische Negierung waren. Weit ernster, als Symptome kom mender Gefahren und als Gefahr für den europäischen Frieden des Augenblicks, war jedoch der Ende April an gekündigte und im Mai durchgesührte Einmarsch der Fran zosen tn Fez. Es entstand allmählich eine Bewegung der um Fez wohnenden Stämme, die, durch zufällige Ereignisse gesteigert, schließlich zu den Kämpfen führte, die noch im allgemeiner Erinnerung sind. Die angebliche Gefährdung der Eruopäer in Fez konnte zu einer wirklichen Gefähr dung aller Fremden in vielen Teilen Marokkos den An stoß geben. Nicht überall aber standen französische Trup pen zum Schutze bereit. Wollte die Kaiserliche illeg-ierung die im Süden des Landes lebenden Deutschen uitd die Lor> vorhandenen großen wirtschaftlichen Interessen nicht un geschützt lassen, sv mußte sie mit eigenen Machtmitteln ein- greifen. S. M. S. „Panther" wurde mit dieser Aufgabe betraut. Die Ernennung DelcassSs zum Marine minister veranlatzte Baron Greindl zur Bemerkung, daß Delcassü sich damit gebrüstet habe, einen aggressiven Bund gegen Deutschland zusaimnveitgebracht zu haben. In einem Bericht vom 4. März 1811 erwähnt Baron, Gnillaume, daß in Deutschland längs der französischen Grenze andauernd eine regelrechte Propaganda ge trieben werde, um Desertionen ans der deutschen Armee in die französische Fremdenlegion herbeiznsühren. In «irrer Besprechung der Rede, die Sir E. Grey am 13. März gehalten und in der er auch die de ui sch-englischen Beziehungen berührt hatte, meint Baron Greindl, die Rede sei in Deutschland mißtrauisch ausgenommen worden. Es sei das verständlich, zumal die englische Regierung sich noch ganz kürzlich an der Blissinger Intrige beteiligt habe. „Dcrr Beweis dafür haben wir in der Demarche, die Sir A. Hardinge sdamals englischer Gesandter in Brüssel) bei Ihnen (dem belgischen Minister des Auswärtigen) machte, um zu versuchen, uns mit hineinznziehen." Trotzdem suchte er noch Anzeichen für eine mögliche Besserung der deutsch-englischen Beziehungen, die, falls sic erfolge, Sic Sicherheit Belgiens wesentlich erhöhen würde. Sehr bald danach aber mußte der Gesandte auf neue drohende Verwicklungen Hinweisen. Die marokkanische Frage tauchte wieder auf. Herr Cambon wies in Berlin darauf hin, daß Frankreich genötigt sein könnte, einzu schreiten, um dem bedrängten Mulcy Haftd zu Helsen. Ohne Zweifel, so meint Greindl, handle es sich um Annexions- pläne, denn Frankreich habe die Algecirasakte mit der festen Absicht unterzeichnet, sie nie mal s zu beobachten. Auf einen Krieg wegen Marokko werde Deutschland es nicht an kommen lassen. Deutschland habe nur seinerzeit dem König von England und Herrn Deleassö beweisen wollen, daß es sich nicht als gmntitö nökligesble behandeln lasse. Die korrekte Sprache Herrn Pichons habe stets im Widerspruch zu seinen Daten ge standen. Wolle die französische Regierung einen Konflikt vermeiden, so müsse sie viel Vorsicht und scheinbare Mäßi gung zeigen, wenn Deutschland nicht gezwungen werden solle, aus seiner passiven Haltung hcrauSzntretcu. Graf Lalaing weist am 8. Mai gleichfalls auf die Ge- fahren hin, die eine Besetzung von Fe- nach sich ziehen könne. Er sagt wörtlich: „Eine Besetzung von Fez. die beispielsweise allzusehr den Anschein einer endgültigen erweckte oder einen Verstoß gegen den Geist, wenn nicht gegen den Buchstaben der in Algeciras eingegangenen Ver pflichtungen, könnte Berlin eine Gelegenheit zum Eingreifen bieten." Der 2. Juli bringt die erste belgische Aeutzerung über die Sendung des „Panther". Auch hier nimmt Herr Guillaume sür das gute Recht Deutschlands Stellung. Er schreibt: „Für die, die zugebcn, datz Frankreich ohne ernste Gründe nach Fez ging, ist cs klar, datz es schwerlich dort wieder herausgehen wird oder aber sich gezwungen sehen wird, dorthin zurückznkehrcn, und datz es auf diese Weise den Geist des Vertrags von Algeciras ver letzt. Wenn Deutschland angesichts dieser Tatsachen ein« „Kompensation" fordert, so bedeutet dies, datz es nicht er- zwingen will, datz Frankreich zurückweicht. aber auch selbst nicht die Absicht hat. sich in Agadir scstzusetzc». Aber es ist der Ansicht, Latz die Regierung der Republik ein verein bartes Gleichgewicht der Kräfte gestört hat. und fordert seinen Anteil." — Treffender konnte der deutsche Stand punkt gar nicht öargelegt werden. Während aber der Sen
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