Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.05.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191705110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1917
- Monat1917-05
- Tag1917-05-11
- Monat1917-05
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.05.1917
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««d Arr-ri-er fEldeblM m> Arycherj. Amisötati -rr- für die König!. ArntShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und dm Rat der Stadt Ri-Kl, sowie den Gemeinderal Gröba. 108. Freitag, 11. Mai 1917, aöends. 70. Jatzrq. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» La» avends '/,7 Ubr mit ÄuSnahm« der Tonn- und Festtags VettMSpret«, «egen «orauszahUmg, durch unser, TrSger frei Hau» oder dei Abholung am Schatt« her Kaiser!. Postanstalten vierteljährlich 2,55 Mark, monatlich 85 Pf. Anzeigen iiir di« Nummer des Ausgabetage« sind bis »0 Uhr vormittag« aufzugeben und im oorau« zu bezahlen; eine Gewähr für daS Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die 43 mm breite Grundschrist-Zeile (7 Silben) 20 Pf^ OrtSprei» IS Pf.; zeitraubender und tabellarischer Satz ent. sprechend höher. Nachweisung«- und vermittelungLaebühr 20 Pf. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wem» der Bettag verfällt, durch Klag« eingezoaen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Wöchentliche Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg ober sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebes der Druckerei, der Lieferanten öder der Besördirungkeiinuchtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezag-p.eise«. Rotationsdruck und Verlag: LangerL Winterlich. Nieia. Geschäfts stellt: Startürstratze 59. Verantwortlich für Redaktton: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Niesa. In Rahmtz-Hellerau (AmtShauptmannschaft Dresden-Neustadt) ist die Maul- «nd Klauenseuche ausgebrochen. Dresden, de» 8. Mai 1917. Lll ttll V. Ministerium ded Innern. 8199 - a. — Abgabe von Sarrerkrant mW Marmelade. Don Montag, den 14. laufenden Monats ob, wird in den Lebensmittelgeschäften bez. in Len von den einzelnen Gemeinden eingerichteten LcbcnSmittelobgabescellen auf Ab schnitt 2 der WarenbezngSkarte II (gelb) über Sonerkrant usw. Sauerkraut und auf Ab schnitt 5 derselben Karte über Marmelade usw. Südfruchtmarmclade l abgegeben. Es entfallen von Sauerkraut 1 Pfund, von der Südfruchtmarmelade 100 Gramm auf die Person. Dis Entnahme bat bis zum Sonnabend, den 19. Mai 1917 zu erfolgen. Die Be- standSanzeigen gemäß 8 10 Ziffer 2 der Bekanntmachung vom 26. Februar 1917 sind bis zum 22. Mai 1917 an die Königliche Amtshauptmannschaft eiuzusenden. Vordrucke für die DestandSanzeigen sind bei den Gemeindebehörden zu entnehmen. Trotzen Hain, am 10. Mai 1917. 585ei'IIü.. Der Kommunalverband. Brcnnspiritiis-Brzngsmarken werden Montag und Dienstag, den 14. und 15. Mai in unserer Polizeiwache auSqeqeben. ES können nur die Inhaber der Ausweise Nr. 101—850 eine BezuaSmarke erhalten. Wir weisen noch besonders darauf hin, datz dir Inhaber der übrigen Ausweise erst bei der Ausgabe Anfang Juli BrennspirituS-DezuaSmarken erhalten können, da die bis herige für 1 Monat zugetcilte Menge während der Sommerzeit auf 2 Monate reichen mutz. Ter Rat der Stadt Niesa, um 11. Mai 1S17. Fnd. AM; -a Redl, md WMrtn >« Mr Die Brot» und Mehlkarten auf die nächste Woche sowie die Neichsfleischkarten »nd Fleischzulagekarten auf die nächsten 4 Wochen werden Sonnabend, de» IS. Mat 1V17, nachmittags 5—7 Uhr in den bekannten Markenausgabestellen auSgsgeben. Die Karten sind durch Erwachsene abzubolen und b^i Empfang wfort nackzuzähle». Die Abholung bat unbedingt in der vorgeschriebene» Zeit zu erfolgen, insbesondere ist es nickt an« gängig, die Marken nachträglich im Gemeindeamts abzuholen. Die Marken für den Bezirk „Roscnstratze, Mühlweg" werden von jetzt an im Gemeindeamte ausgegcben. Gröba, Elbe, am 10. Mai 1917. Der Gemeindevorstaud« MttchkartenansMbe in Gröba. Die Milchkarten auf die Zeit vom 14. Mai bis 10. Juni 1917 werde» Sonntag, de» IS. Mai 1VL7, vormittags v—i-S Uhr im Gemeindeamts gegen Rückgabe der mit Namen und Nummer versehenen jetzigen Stamm karte ausgegeben. Aerztliche Zeugnisse sind, soweit sie nicht bereits inneoehalten wordev sind, wieder vorzulegen. Gröba, Elbe, am 10. Mai 1917. Der Gemeindevorstand. Grieskartenausvabe in Gröba. Die Ausgabe der auf die Zeit vom 14. Mai bis 10. Juni 1917 gültigen GrieSkartr» erfolgt Sonntag, den IS. Mai ISIV, vormittag- »—IS Uhr im Gemeindeamte und uur gegen Vorlegung der Ausweiskarten. Gröba, Elbe, am 10. Mai 1917. Der Gemeindevorstand. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den 12. Mai, voll vormittag V,8 Uhr ad, gelangt ans der Frei bank im städtischen Schlachthof Rindfleisch zum Preise von M. 1.25 pro 1«? gegen Fleisch marken an die Inhaber dec neu ausgegebenen Freibankmarken von 1—200 zum Verkauf« Niesa, am 11. Mai 1917. Die Direktion deS städt. Schlachthofe-. OertticheS »nS Sächsisches. Niesa, den 11. Mai 1917. —* Auszeichnung. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde dem Gefreiten Richard Ulbricht, Sohn der Frau ver.v. Ulbricht, hier, verliehen. Wohltätig keitS ko uz ert der vereinig. tenRiesaer Mannergesangvereine. Die hiesigen Mannergesangvereine vom Deutschen Sängerbund hatten für gestern abend zu einem Wohltätigkeits-Konzert nach dem „Stern"-Saal ringelnden, dessen Erträgnisse unserem Verein „Heimatdank" zugute kommen sollen. Ter Ruf hatte wohl nickt ganz den erhofften Widerhall gefunden. Der Everrsik war zwar fast vollständig ausverkaust, dagegen wies die Besetzung der nichtnununericrten Stnhlrciiien größere Lücken auf. Dem Konzert wurde nicht nur wegen des künstlerischen Genusses, den die Mitwirkung des hier in bester Erinnerung stehenden Kammersängers Herrn Al fred Käse in Aussicht stellte, nut Interesse und Erwartung engegcngesehen. Man sreute sich nnch, nach längerer Pause wieder einmal unsere Männergesangvereine vor der Ocs- fentlicbkeit zu sehen. Freilich, wenn man auf der VortragS- folge die Namenreihe „Amphion", „Sängerkranz", „Orpheus", „Sckubertbund" las, und schliesslich auf der Bühne nur 60 bis 70 Sänger, gegen sonst etwa 200, antretcn sah, dann begriff man die im letzten Jahre von der Sängerschaft ge übte Zurückhaltung; Orlog Krieg hat eben auch ihr Opfer auferlegt. Umso höher ist das gestern von den Sängern Gebotene anzuerkennen, das durchweg bei den Besuchern die besten Eindrücke hinterließ. An erster Stelle der Chorge- gesänge stand die „.Landerkennung" von Gricg, die wir von den hiesigen Mannergesangvereinen zum ersten Male hörten. Die abermalige Ausnahme eines Chorwerkes unseres hei mischen Komponisten Iwan Sckönebanm in die Vortrags folge, hat den meisten Beiuchcrn gewiß grosse Freude ge macht. Gewählt batte man diesmal sein „Volk in Waffen", LaS, wie von uns schon berichtet, anderwärts eine sehr gün stige Aufnahme gefunden hat und auch gestern abend seinem Komponisten einen schönen Erfolg eintrng. Da es gestern abend seine hiesige Erstausführung erlebte, musste rS einige Verwunderung erregen, datz es ganz am Schlüsse der Vor- tragSfolge stand. Die Sänger hatten beide Chorwerke tmit Orchester) mit sichtlicher Liebe und grosser Sorgfalt studiert und waren mit Ernst und Eifer bemüht, ihr Bestes zu hteten. Die in dem Schönebaum'schcn Chor in einigen Takten zu starker Kraftentfaltung gesteigerte Tonmalerei im Orchester bedingt freilich für die Wiedergabe des Werkes einen stattlichen Chor, mindestens einen solchen, der durch Kraft der Stimmen zu wirken, sich dem Orchester gegenüber zur Geltung zu bringen vermag. Uns schien es, a,l4 seien die Sänger in den ersten beiden Strophen an diesen Klippen nickt ganz glücklich vorbeigekommcn; die packenden Echlutztakte der letzten Strophe gelangen dagegen vortreff lich. Ericas .Länderkennung" sang der Chor unter Leitung des Herrn Obermusikmeister Himmler, bei der Wiedergabe des Chorwerks „Volk in Waffen" führte der Komponist selbst den Taktstock. Autzerdem steuerte der Chor zur Vortrags- folge noch drei Lieder von Wohlgemuth, Jüngst und Kirchner bei, die unter Leitung des Herrn Kirchenmusikdirektor Fischer «ine stimmungsvolle Wiedergabe fanden. Pracht volle Leistung«» bot in seinen Borträgen Herr Kammer- länger Käse. Mit seinem herrlichen kraftvollen Bariton, der auch im Forte noch edel klingt und im Piano durch »eichen Wohllaut erfreut, sang er „Rezitativ «nd Arie des Simon Dach" von Heinrich Hofmann, „das Regiment For- kade bei Hochkirch" von G. Ehrlich, „Volkslied" nnd «Stolzer Trost" von Paul Pfitzner. Nack seinem letzten Vortrag Uchte« die Zuhörer mit ihren, Beifall nicht eher, bis er sich zu einer Zugabe verstand („Reiters Abschied" von Merkel). Das Barrtousolo in Kriegs „Landerkennung" wurde von Herrn Käse eindrucksvoll gesungen, wie überhaupt jeder seiner Vorträge inniges Empfinden verriet. Das unter Herrn Obcrmusikmeistcr Himmlers Leitung Welende Or chester brackre als Einleitung des Konzertes Nick. WagnerS „Einzug der Gäste auf der Wartburg" aus der Oper Tann- Häuser zu wirksamer Darstellung. Schuberts H-Moll- Symphonie (1. Satz) entdeckte man mit Freuden in der VortragSsolge. Die Symphonie ist in ihrer schwermütigen Romantik so schön, datz sich ihr Wohllaut den, Ohr jedes Hörers einscbmeichclt und das wehmütige, ländlerartige zweite Thema sich dem Gedächtnis unmittelbar einprägt. Für die Wiedergabe, dir sorgfältige Vorbereitnng erkennen ließ, gebührt der Kavclle volles Lob. Auch in der Beglei tung offenbarte das Orchester Zuverlässigkeit. Die Beglei tung der Gesäuge des Herrn Käse lag bei Herrn Kirchen- mmikdirektor Fischer in bewährten Händen. Allen Mitwir- kcnden wurde für ihre Darbietungen durch reichen Beifall gedankt. Tie Wahl der Vorträge verriet durchweg eine glückliche Hand. Dass man fick hinsichtlich des Umfanges der VortragSsolge Beschränkung anferlegt hatte, ist sicherlich von der Mehrzahl der Besucher wohltuend empfunden wor den. Wrun trotz der nur sieben VortraaSnunnnern und nur einen Zugabe das Konzert anstatt um 10 Uhr erst einhalb 11 Ubr sein Ende sand, so ist die Schuld hieran nicht den Veranstaltern, sondern den Besuchern beizumesscn, von denen ein Teil wieder so in'vün'clich erschien, datz das Konzert erst mit einviertclstündiaer Verspätung beginnen konnte. —* Von; städtischen Scklackthof. Im Monat April 1917 gelangten auf dem städtischen Schlacktbofe zu Riesa 505 Tiere zur Schlachtung nnd zwar 4 Pferde, 143 Rinder tdavon 2 Ocksen, 45 Bullen, 87 Kühe, 9 Jung- rinder) 141 Kälber, 202 Schweine, 6 Schafe, 2 Ziegen und 7 Zickel. Von anSwärt-7. wurden in den Stadtbezirk ein geführt und der vorgeschricbensu Konlrollbcsicktimma unter worfen: 4 Aiuderriertel, Sckwcine und ein Kalb. Für minderwertig erklärt und im rohen Zustande auf der Frei- backk zum Verkauf kamen 5 Kühe, 1 Jungrind, 4 Schweine und 2 Kälber. An einzelnen Organen wurden verworfen 67 Lunsen, 5 Lebern, 2 Darmkanale und 5 mal sämtliche Eingeweide. —y Landgericht. Die fünfte Strafkammer des Dresdner Landgerichts verhanhclte gegen den 42 Jahre alten, bis ru seiner Verhaftung in W ei da aufhältigen, 18 mal voroe'tra'kci, Bäckergesellen W. wegen Diebstahls im Rückfälle. Dec Angeklagte stellte nicht in Abrede, einem Maschinenarbeiter, nut dem er zusammenwohnte, einen Winternberzicher, ein Jackett und ein Paar Stiefeln im Werte von 50 Mark gestohlen zu haben. DaS Urteil lautete auf eine 8 monatige Gefängnisstrafe. — 2400 Mark in Gold wurden vor einiger Zeit am Tetsckner Bahnhofe beschlagnahmt. Zu einer Gesell schaft Herren, unter denen sich auch ein relchSdentscher Ge heimpolizist befand, gesellt« sich eine Frau, die so beiläufig fragte, wa« denn in Oesterreich für ein 20 Markstück in Gold gezahlt werde und wo man denn am meisten bekäme. Der „Herr Geheime" witterte gleich einen guten Fang und sagte recht harmlos: ,,Ja, da licht fick schon etwas verdienen, aber wegen eines Stuckes stehts nicht dafür. da mutz man schon mehr haben; haben Sie denn viel?" — „Na, cs geht schon", sagte die Frau. — „Nun, sagen Sie es nnr ruhig, wieviel istr denn?" — „2400", antwortete die AhnnngS- lose. — „Ws haben Eie das Gold, haben Sie eS bei sich?" — „Ja." — „Es. da kommen Sic nur mit mir, gleich wer den Sie Ihr Sold tos sein", sagte der freundliche Herr und führte die Fra» ins — Untersuchungszimmer des Bahn hofes, wo man wirklich das Gold im Ustterrocke eingenaht fand. Wie die Untersuchung ergab, war die Frau von einem Spekulanten nach Oesterreich geschickt worden, um das Gold hier zu dem hoben Kurs zu verkaufen. — kf. Kriegsgefangene. In letzter Zeit meh re» sich die Anzeigen seitens der Zivilbevölkerung, datz Kriegsgefangene ohne Begleitung von militärischen Wacht- leuten aus den Straßen sowohl, als auch in offener Flur frei umherlaufend angetroffen worden sind. Bor allen Dingen häuft sich der Eingang annonymer Zuschriften an das Kriegsgefangenenlager, worin über die,es Verhalten der Kriegsgefangenen Klage geführt wird. Bereits öiter hat das Kriegsgefangenenlager mangels eingehender An gaben in diesen Schreiben zeitraubende Ermittelungen an stelle« müssen. In vielen Fällen, insbesondere bei fast allen annonymcn Anzeigen ift festgestellt worden, da.tz di« Beschwerden nicht berechtigt waren. In dieser Zeu des Mangels an Arbeitskräften, wo so vielfach Kriegsgefangen« ohne militärische Bewachung auf Einzelkommandos zwecks Unterstützung der Landtmrtschast und der kleinen' gewerb lichen Betriebe abgegeben werden müssen, ist es nicht zu vermeiden, daß Kriegsgefangene bei der Arbeit oder auf ihrem Dege zur Arbeitsstelle ohne Postenbegleitung anaetroffeu werden. Dagegen ist jedes Herumlaufen der Kriegsgefangenen "in der Freizeit streng verboten und führt zur Bestrafung der Gefangenen und der Arbeitgeber wegen Mangels an Beaufsichtigung der ihnen ohne militärische Be wachung überwiesenen Kriegsgefangenen. Die Bevölkerung wolle künftig Vorstehendes berücksichtigen und Anzeigen nur unter voller Nennung des Namens und der Mahnung bei dem in Frage kommenden Kriegsgefangenenlager an bringen, das durch Kontrollorgane sofort energisch gegen die Schuldigen ein schreiten wird. Der geplante ErzeuaerhöchstvreiS für Milch. Die Landcsfcttstelle schreibt unS: Wie be reits mitgeteilt, wird der einheitliche Erzeugerhöchstpreis für Milch auf 26 Pfennig, für die Großstädte auf 28 Pfen nig bemessen werden, ein Preis, der unbedingt gewährt werden muß, damit der Milchpreis mit den Milchcrzsng- »tssen (Butter, Quark und Käse), welche reichSrechllictz sest- gelegt sind, in Einklang steht. Dieser ErzcugerhöchstvreiS wird allerdings eine gewisse Erhöhung der Milcyvreise in den Städten zur Folge haben; dafür aber werden die Städte eine reichlichere und regelmäßigere Milchznfnw- er halten, besonders gewährleistet dadurch, daß es owe Schä digung der Landmollereien möglich sein wird, die bisher zu Butter und Käse verarbeitete Vollmilch den Städten znzuweistn, wenn dort ein empfindlicher Milchmanae! ein tritt. Von manchen Seiten wird bezweifelt, daß eine Er höhung der Milchprcise für Sachsen notwendig sei lind überhaupt zu einer Vermehrung der Milchvrodultion füh ren könne. Dem ist entgeaenzuhaltcn, daß die neuen Milch höchstpreise bereits im grössten Teile Deutschlands Geltung haben, z. B. in der benachbarten Provinz Sachsen, und daß eS für Sachsen, welches auf Diehzukauf aus anderen Teilen Deutschlands angewiesen ist, besonders notwendig ist, den MilchpreiS in Einklang mit den Milchpreiseu anderer Reichsteile zu halten, denn für Milchvieh und anderes Zucht vieh, bestehen keine Höchstpreise, find auch nach Urteil aller Sachkundigen schwer durchführbar. Die Milchvicbprcise richten sich daher nach dem Ertrag, der bestenfalls aus der Kuh gewonnen werden kann. Wenn nun in anderen Teile« Deutschlands der Ertrag einer Kuh höher ist als rn Sachsen, so sind unsere Milcherzeuger nickt mehr in oer Lage, die im übrigen Deutschland für Milchvieh ge zahlten Preise anzulegen, und die Milü-wirtschgft Sach sens mutz allmählich, aber sicher in Verfall geraten. Des halb ist eS Pflicht der maßgebenden Stellen, dafür »u köre
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