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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.06.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191706254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1917
- Monat1917-06
- Tag1917-06-25
- Monat1917-06
- Jahr1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.06.1917
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all frllhFe en. durchaus nicht schwer »ueiden, des Sohne» GemütSz»istaud ! zu erraten; schien er doch, seit Vivian Retzow in seinem Ge sichtskreis erschienen mar. plötzlich wie nmgewandelt. Zwar halte die Mutier ihm öfters Gelegenheit gegeben, die Bekanntschaft hübscher, geistig hochstehender Mädchen zu , machen und ihn gern in iöchterreiche, vornehme Familien - eingestihrt; allein jene flüchtige»» Eindrücke waren resnltatloS vorüber gegangen. Hier jedoch schien zum ersten Mal etwas anderes, tieferes, nch i>n Herzen des jungen Mannes Bahn gebrochen zu haben. Die Dominikus eröffnete Aussicht nach BrannShanseu nbcrzusiedelu und in Viuiaus Nähe zu koiniuen, hatte ihn in eine last fiebernde Aufregung »ersetzt, und bereits den näch ste» Abend nach ihrer Ankunft daselbst war er nach Ärüuan s hinüber gefahren. Fürwahr, ein stattliches, jinigeS Paar, mußte sich Gräfin Amalie befriedigt eiugestehen. Gerade Vivian n» ihrer blü henden Ingeudkraft schien wie dazu geschaffen, die Stamm» > mutier eines allen, sendalcn Geschlechts zn werde», lmd ihr s selbst wiirde nach all den Arngsten m»d Sorgen vergangener § Jahre in des einzigen Kindes Glück vielleicht «och «in fried licher LebenSabeild beschieden sein. Allein trotzdem ivoltte ein quälender Druck, eine ahmmgS- ! volle Pein, nicht vyn ihrer Seite weichen. — ' Mit sicherer Hand hatte Gräfin Ninpach, welche Jahre hindurch nur au da« Leben.der großen, internationalen Hö- > pilS gewöhnt gewesen war, die Leitung deS Haushalt» er- ' griffen. Der Hausstand ivar in tadelloser Weise ans fast fürst- lich-in Fußt eingerichtet, und ailßer de» Sohne» alten» Kam- s merdiener, der sie stet» aui Nelsen begleitete, waren lauter neue Dienstboten für BrannShmtsen gemietet ivorden. i Da« Diner wurde fiel« u>» halb acht Uhr abend» einge nommen und, wie Dominikn«, dessen Wünsche man besonder» , berücksichtigte e» liebte, daraus der Mokka in Gräfin Amatie» ! Bondvlr serviert, einen« Gemache, da» durch sein« gewölbte Decke, seine tlelen Fensternischen, alter-dunklen Lehnstühle und Tnurnhen euiei« äugelst behaglichen, lauschigen Egarak» ter an sich leug. Mit nuNuem Feldherrnblick — zwei fnnge Livreediener, »vetche das aramall ch duftende Letr »nk. ZtgareUeu «rud Kog- im mit dem Ministerpräsidenten Zaiinis eine Unterredung habe». Beide Staatsmänner treffen sich als Gäste Jonnnrts ans dem Boden der ausschlaggebenden Entente. tft auch noch tu« Danken neraten. Solange man ! mit dem Erscheinen einer Abordnung de» rusitschei ter- und Goldatenrate« rechne» konnte, brauchte n.„. noch nicht »u alauben. daß über die Sernha!t»ul- franzt Ucher, italtenlsccher uikd englischer Toztalisten da» lA Jetzt erfährt man an» Stockham Bestellungen auf daö Riesaer Tageblatt - IllSbN! monatlich 8ä F frei Haus — nimmt te-er- 8K« VlITI» zeit entgegen Fra»» A. verw. Riedel, Ärtz-e, Mr immer vereint. Roman von Dori» Freiin v. Spättgen. S2 O, mir einmal frei sein, ein einzige» Mal unbeobachtet mud uugehindert hillanSreitei» zu könne» in di« schöne GvtteZ- rvell'! Fühlt« er sich den» nicht gesund? Gewiß,' Aber nun« ägie, seine Nervosität sei ein Erbteil deS seligen Vaters. Als Knabe habe er zuweilen seine Bonne geschlagen und Wntan- fälle bekommen. Lächerlich! Eine gründliche Tracht Prügel wäre ihn» damals entschieden dienlicher gewesen, al« feucs Verzärteln und Aerpimpeln, wie e» die Mutter am liebsten noch heut« tat. Jetzt hatte Dominikn» einen wahre« Widerwillen vor alle« Kuren »md Aerzten. Mit Groll und wirklich mir an« Pietät gegen die Mutter, war er dazu zn bewegen geweien, Professor von L ouberg n» der Residenz zn konsultiere»«. Allein, gerade dieser Man«« hät^ ihn seltsam angesprochen. ES war da» «st« Mal, daß « sich zu einem Fremde»« hi,«gezogen fllblte. DeS Professor» liebenswürdig, Art mit ibn» zu verkehren, seine Natürlichkeit wich so völlig vo» der Art der anderen, bisher befragt«» Mediziner ab. Sich einmal, hinsichtlich der Mutter übertriebener Aengst- lichkettrnid oft lästiger Tyrannei, rückhaltlos mit Leonberg anSsprechen, ihn» sein Herz ansschütten zn können, das mußte ei»»e Wohltat sein. Dominik«» hatte n>e ein Wort über de»« menen Bekannte»« geäußert, aber e« irent« ihn stet», Aner kennung und Lob über den jungen Arzt zu hören. Seit ihrer Rückkehr «ach BraunShanse» war Gräfin Ama- überhaupt wie vo« einen» andere» Geist« beseel«, vielleicht datierte jene vorteilhaft« Derändernug auch jchon feit dem letzten Aufenthalt in Monte Earto. Der tägliche Verkehr dort mit den kelteren, lebensfrohen Retzow», welche «in dineidenliverie» Talent besaßen, das Dasein leicht zu nehmen, ihn» mir Lichtseiten abzngcwinnen und Grillen zn verscheuche», da» übte zweifellos ««neu gün- tzt-m Gmfluß ans die Gräfin au». Gß-LlllM der.klugen, wetlmsahttneu Fran aber auch uak hernmreichten, anweisend — so stand auch heute der Haushofmeister in kurzen Beinkleidern und Schirallenschuhe»» am Türeingange. ES war alle» so still, so voll vornehmer Ruhe, al» ob ni« Angst und Gorge die Gemüter von Mutter und Sohn gepei» nigt hätte»». Die während de» Mahle» geführt« Konversation stockte. Halbgeschloffeuei» Auges lehnte Gräfin Nippach in der Sofaecke, während der Graf, ein« Zigarette rauchend, lang sam durchs Himmer schlendert« nnd nur gelegentlich «inen Schluck ans euier winzigen Taffe »«ahm. Nach einer Weile winkt« er mit kurzer Haudbewegung den Dienern, sich zn entfernen. „Dir bist so schweigsam heut, Dominikn»? Fühlst Du Dich nicht gut?" fragte die Mutt«, sich au« ihrer bequemen Stellung rtioa» emporrichtend, wobei die Hellen und für ihr Alter »»och immer klarer» Augen über de» Sohne» Züge hm- weg glitten. Der GesellschastSauzug stand diesem vortrefflich und hob die Stattlichkeit ferner ebenmäßigen, breitschultrigen Gestalt hervor. Nur die krankhafte Bläff« de» schmalen, «oelgeschnit- tene» Antlitzes, soivie di« Gewohnheit, den Kopf stets etwa» vornüber zu neigen, ließe»» ihn uin Jahr« älter «scheinen. Zwei mandelförmige, graue, mit sehr langen Wimpern be setzte Augen, die so welkverloren, träumerisch zu blicken vew mochten, gäbe»» diesen» ManneSgesicht «inen eigen««, anspre chenden Reiz. „Weshalb denn immer dies« Frag«, Mutter? Ich fühl« mich anSgezeichnet — so wohl wie seit Monat«» nicht. DaS habe ich doch bereit» bewies«». Wenn «in Mensch drei Stun den unentwegt im Sattel zu sitz«»» vermag, wi« ich «» heute »norgen gen,», dann kann er «umögltch krank sein," versetzte merkbar scharf der Graf und warf den Zigarettenreft davtzi ziemlich heftig ans «i», mit prachtvollen, dunkelroten Dalten angefüllte», getriebenes Stlbergefäß. Beschwichtigens hob Gräfin Amalie die Hand: „Vitt«, Dominikn«, nicht gleich so aufgeregt u»»d uuqednlLta! Sag' mir lieber ganz offen, iva« Dich drückt. Ich kenn« Dich viU zu genau um nicht zu wissen, daß irgend «im Sach« Dich verstimmt" HtzhA treter der des > werde, »tt. »langen zu si i»»ge man des. ""'m Arbei- m<n» auch Wort -esvrochen wäre Jstzk ersährt »naa'an« StöckbÄn* daß der Arbeiter- und Socdatenrat durch dringende Inan- spruchnahme Infolge der tag'»,len Haupkver ammlung aller russischen Arbeiter- und Soldatenräte verhindert sei, zur Vorbereitung der Konferenz Vertreter zu ent enlen. Er lmt deshalb HuySina»), de» Sekretär de» vorbereitenden holländisch-skandinavische»» Komitees z»» einer Besprechung »ach Petersburg eingelade». ' Man stutzt über diese Wendung umsomehr, wenn man hört, daß die Unablömmlichleit der süh.enden Männer im A» Leiter« und Soldaten rat mit der gespannten politischen Lage in Petersburg zusammenhängt. Die bürgerlich'»» Par teien. besonders die Kadetten, wollen versuchen, mit Hilsc der kleinbürgerliche» Kreise und, »oie man wohl aniiehincn darf, der amerikanischen Sonvergesaudtschaft, die dieser Gruppe jeden Kredit versagen, teuer unbegrenzte Tar- lehen versprechen kann, die sozialistisch:» Machthaber zu stürze» und die RegicrungSverwaltung wieder Männern anzuvertrauen, die bürgeriich-impcrialistiscke Ziele verfol gen. Es äst aber nicht cinzuiehen, weshalb der Arbeiter« und Soldatenrat deswegen bei Beginn der Kcmsc en.z — zrvischen den» 11. »rud 21. Juli -- nicht erst recht verhin dert sein sollte, namhafte Mitglieder einige Zeit entbehren LU können. Ein sehr bedcmklicheS Vorzeichen für den Verlaus der Stockholmer Beratungen ist übrigens auch di' merkwürdige Wandlung, die Herr Hunsnmns in seinen Anschauungen über die KriegsFiel- und F.iedenSfraaeu in allerletzter Zeit dnrckgemacht zu haben scheint. Bis vor kurzem galt er für so vernünftig, ausglcichSwillig, gesinnt, dos; der bel gische Ministerpräsident Bwgueville ihn zuw „Landes- Verräter" steniveln .zu müsse;» glaubte, und die belgische Patriotenstga. die Gründung einiger landesflüchfiger Bei gier ii» England, sich »wch vor wenigen Tagen bedrungen fühlte, die belgische Regierung aufzuforkeru, ihn von der Liste belgischer Vertreter in Holland zu streichen. I tzt ians einmal legt. Herr HuySmanö, wie mau aus eiurm Interview mit »hin ersäh t, Wert darauf, über die cuaß- lothringische Frage eine Ansicht zu äußern, die man noch nie von ihm gehört hatte. Er erklärt, diese Frage müsse unter allen Umständen geregelt werden, den,» ohne sie gäbe es keinen Frieden. Hätte er dasselbe schon früher mündlich oder schriftlich deutlich betont, so würde er sich alle gegen ibn gerichteten Angriffe auZ dem Verbands lager erspart haben; denn von dem, der so spricht, weis; Freund und Feind sofort, daß cS sich um einen ausgepräg ten Parteigänger der VcrbandsmSchie, im besonderen Frank reichs, und damit dcö verbohrtesten Gegners Deutschlands lumdelt. Die BczirkSorganisation „Grostberlin" der sozialdemokratischen Partei wird am Donnerstag zu kei» Stockholmer Verhandlungen Stellung nehmen. Der Abgeordnete Scheidemanu und die anderen -Delegierten werden in einer Versammlung im LehrcrvereinShause zu Berlin Bericht erstatten. * v Organisierung von Arbeiter- und Soldatenräten in England. „Soziastiemok'-aten" veröffentlicht Schilderungen eines russisch-englischen Parteifreundes über die Zustände in Eng land, wodurch er seine frühere Meldung bestätigt, das; die Idee der russischen Revolution in England großen Einfluß gewonnen habe und in den breiten Arbeitermasscn lebendig ist. Tatsächlich sei ans dem Kongreß in Leeds beschlossen, worden, eine Landorgauisatiou von Arbeiter- und Sol- dateuräten zu schaffen, die für eine sozialistische Umwälzung arbeiten soll. Zu der Verhinderung der Reife der sozia listischen MinderheitSvertreier behauptet die lee Gewährs mann, daß eii» Kapitän Tapver, der den Beschluß, die Seeleute Maedonald, Donmli und Jowett an dec Abfahrt zu hindern, -urchgcsctzt habe, iin geheimen Einverständnis mit der Regierung handle, die zwar die Passe bewillige, hinterrücks aber alles tue, um die Reise unmöglich zu machen. Tie Regierung stehe auch hinter Ribot, der kurz vor seiner Rede üben die Stockholm--,- Konferenz in Lon don gewesen sei. Tic Vorgcmae m Griechenland. BenizcloS und ZaimiS. Nach einer Havasmclduug wird BenizeloS an Bord des Piräeus ankernden französischen Linienschiffs „Jüstice" Mn-fer der tüuge« rrüstschen Freiheit verwandelt und ihnen die Aufgabe feierlich Übertrag-», da- revqluttonäre Mußlant» gegen äußere und inner« F inde zu. verteidigen. - ' «gewandte Bert.e er der Enteiltestiaien wird die e Stimmung noch, zu steigern versucht, so daß Sitzungen de» Eindruck hinterlassen, daß ein ammenarbe'ten »wischen Kosaken.um und Krieau aller Art zustande kommt. Ob freilich Ire «wvrunou««» A beiter nnd Bauen» an der neue»» Schutz- «Hs»?-« al» ütfetnd« aller russischen Frei^ttSbestre- mmaen tm Dienste der Reaktion kennen nnt» fürchten ge- lernr. Es wird daher kaum Neigung empf'nden, a-'sgereck- net den Kosaken die Verteidigung der Revoluiienserqeb- msse anzuvertrauen. Cher würde man in ihnen die Ban nerträger einer Gegenrevolution sKrchien ,»nd ihren Ein- Autz auf Volk und Heer einzuschränken, statt zn steigern versuchen. Die Kosak,« gegen «inen Sonderfriede«. Ms VeksrSburger Telegraphen-Agentur meldet: Auf dem allgemeinen Kongreß der Vertreter der Kosakentrnpnen ch«n sich die Vertreter der sibirischen «nd der Don-Kv- i argen einen Sonderfriede»» nnd für die Notwendigkeit Offensive in vollkommener Nebereinstimmung mit den rten aus. — Sine weitere Meldung besagt: Die Ko- Vertreter haben an den Oberbefehlshaber Brussilow l«endeS Telegramm gerichtet: Die Kosaken werden ai» » Front »eben, und dort alles zur Sicherung des Sieges otwendiae tun. AustAsung brr Duma und deS ReichSratS. Da» Petersburger Telegr.-Bureau meldet: Der Kongreß aller Soldaten- und Arbeitervertreter erörterte vor Be sprechung der Kriegsziele Rußlands die Frqge der Auflösung ver Duma und des Reichsrates. Nach langen Beratungen vichm der Kongreß eine von den Maximalisten vorgeschla gene Entschließung an, die besagt, daitz Duma und Reichs rat aufgelöst, die AbgeordnetenmcrniMe für ungültig er klärt und die für den Unterhalt dieser Einrichtung gc- «ährten Kredite aufgehobei» werden sollen. Die Korikereui tu Stockholm. Li« -riedenKvorschlägc der amerikanischen Sozialisten. SvenSka Tclegram Bvran meldet aus Stockholm: Der holländisch-skandinavische Ausschuß empfing am 20. nnd 21. Juni die amerikanische Abordnung. bestehen>auS Max Goldfarb, Vertreter der amerikanischen soziafistischen Par tei, Barls Reinstein von der sozialistischen Arbeiterpartei von Amerika und Danvidovttsch von der sozialistischen Lan- deSparter der jüdischen Arbeiter in Amerika. Die Abord nung schlägt für die Beendigung deS Krieges folgendes vor: Keine Kriegsentschädigungen, Kontribniionen oder An nexionen, Zurückgabe der eroberten Kolonien und Gebiete. Polen ausgenommen, das frei, »»»abhängig und geeint wiederhcrgestellt werden soll nach einer Volksabstimmung «»Her drei Teile. Anw.ndung dec Volksabstimmung auf jedes umstriitcnc Gebiet, wie Elsaß-Lothringen; Aner- lenaung deS Rechtes jeder Nationalität, ih»' eigenes Schick sal zu bestimmen. Die internationale sozialistische Bewe- mma soll zur Einschränkung des WettkanwfcS iin Handel die Bestrebungen für Aöderativstaatcu fördern, wie z. B. die vereinigten Staaten des Balkans oder die vereinigten Staaten von Europa; Wiederherstellung der verwüsteten Lander, wie Belgien, Serbien und Galizien; Abrüstung Hller Länder in Verbindung mit Freiheit der Meere und Abschaffung der geheimen Diplomatie. Der Friedenskon greß muß aus Vertretern bestehe», die besonders von Völ kern, kriegführenden wie neutralen, gewählt werden, nicht von Diplomaten und Beamten; Einrichtung einer inter nationalen Stelle zur Ueberwachung aller Abordnungen -tmscheil den Nationen - mit der Ermächtigung, Nationen ausznfchließcu, d,e deren Beschlüsse nicht auSsuhren. Zur mögfichst baldige»» Beendigung deS Krieges empfiehlt die Abordnung d»e Einrichtung eines besonders dauernden So- zialrstcnauSschnsses mit der Aufgabe, für die Völlst.eckung der Beschlüsse der bevorstehenden Sozialistcnkonfercnz ?.u arbeiten. Neue Hindernisse. . Tic Aussichten auf eine friedcnSschöpferische Wirksam keit der Stockholmer Konferenz sind zurzeit nicht die besten. > Tie vcinijchm Hockisck nlen in Warschau sind m ihrem zweiten Semester an Kiudcrkiankheiien etngczangen. Ihre Siudcntcnschai.' da' dnrck' ein Betrage» von ac agezu nn- glaub.ic!'.".- Tii.tipnnlviigi.'ii die S^ließmig noc!- wochen lang vor den Sommerserieu licrausgeforaert. Schon daß lie in dieser ernsten Zeit, nickt am »reuigsten ernst und cntscheidungsschwangcr für Polen« Zukunst, cs zn Zusam menstößen mit den vdrigkcit icken Organen kommen ließen, verriet die arge Unreife einzelner Elemente. Aber raß dann die gesamte Hörerschaft sich eine; für jene Aus schreitungen bestraften Kommilitonen in der Weise ange nommen hat, daß sic erst mit einem Aussetzen d«S Aolleg- bcsuchcS zu demonstrieren versuchte und daun zn den Vor lesungen zwar wieder erschien, abtr die Honorarzahlnng Verweigerte, war ebenso ungehörig wie widersinnig. Mit welcher Stirn haben diese Leute eS gewagt, eineu Unter richt zu empfangen, für den sie leine Bezanlung zu entrichten gesonnen waren'? Ganze ackt Hörer haben diese selbstver ständliche AnstandSpflicht gegen die akademischen Lehrer erfüllt! itüenil gelegentlich in gewöhnlichen Zeiten Stu- stierende Vorlesungen außerhalb ihres eigentliche»; Faches oder StudiengebicteS als eine Art blinder Fahrgäste mit nehmen, so ist das ohne Erheblichkeit, und die Dozenten werden auch, in der Regel nichts gegen die ttcberzähliaen ihrer Zuhörerschaft haben, die bc» scharfer Kontrolle der Eintretcnden- »reggcblieben wären, und sogar über den größeren Kreis der Anwesenden Genugtuung empfinden. Aber in dem Falle des Warschauer „Ausstandes" waren ordnungsmäßiger Betrieb und Finanzierung der Hochschule durch die Allgemeinheit der Steuervcrw'.'igerung Völlig in Frage gestellt, und dem Gcneraigouverneur blieb kein an« dercs Mittel als die Einstellung des unfruchtbar geworde- neu Betriebes anzuordnen. Wie sehr die Studenten die polnische Sacke geschädigt haben, erhellt schon daraus, daß äevade in dieser Zeit en» Uebergang der Nniversitätsver- waltung §n. polnische Behörden vorbereitet wurde. Doch, wenn der sich nun verzögert, bleibt das eine Unerheblichkeit gegenüber der Tatsache, daß durch solche und ähnkcke Vorkommnisse bedauerlicherweise allzuviel Wasser auf di« Mühlen der grundsätzlichen Gegner einer polttrschen Neu- ordnung in Polen geleitet wird. baoe me wte»nuna au«» Rußland Habe durch seinen diese Gewalttat Einspruch erhoben, durch. > Verfassung und sein Recht, über sich fnb verletzt worden sei. Der Arte« »tt A«erUck. Die Rmertkavische GrelheUOnulet-e. ., Das Reutersche Bureau meldet au» Washington: Amt lich wird mitaeteilt. daß dir JreibeitSanleihe emrn Gesamt betrag von 3085226850 Dollar« ergeben hat. « ch * , «in Evkols de» itOlievische« Kabinetts. Nack einer Meldung der „Aaenzia Stefan» ' beriet di« Kammer drei Tage in geheime»» Sitzungen. Die Aeröffent- lichung der Sitzungsberichte wurde verboten. Ti« Blätter »neide»», daß der Minister des Innern, Orlaitdo. am 22. Juni eine Rede hielt, die «inen beispiellosen Erfolg erzielt« und begeisterte Küudgebnngen hervorrie^. ..Tribuna b«- merkt: Nach den Erfolgen SounlnoS seit Zusammentritt der Kammer und Orlandos in der geheimen Tagung sei e« sicher, daß die Mnister gestärkt ans den gegenivärtiaen Erörterung brrvorgehrn werden. Ztt^uimcrrbrrich der Warschauer Nuiveisität. Seit einigen Wocken macht fick Hst der studierenlvn Juaeud der Warschauer Hockic» use ein Wi erstand aeg-ir tie Aiiovstnimgev ter ttnckn'ütäi.n-em'aU'mg veire k a-, wel- cker inödesondrre da in seinen Ausdruck saus, daß die Bezahstlug der » ''» Semesterhegimi sckin üneu .-.'liegien- goidce veur.'igert wurde. Gpneralgv'werneu'.' von Be'e- lcr >-at dU'imlb bestimmt, das; der >'-trieb -v-r beide:, Hockickulen in Warschau bis aus »oeii.'ees ein gestellt wird.
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