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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191708255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1917
- Monat1917-08
- Tag1917-08-25
- Monat1917-08
- Jahr1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1917
- Autor
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Eonnnbenb, SS. Augast 1917, abends 7«. Jahr« 197 MMMlUk Ml Wk> 3'!- «- LtüU. ? der zu dem Geforderten sein Teil beitrage, dann blieben wir sicher vor einem Hungerfriedcn bewahrt. — Herrn Unterstaatssekretär Dr. Müller wurde für seine Ausfüh rungen lebhafter Beifall gespendet. Nach dein Vortragenden nahm Herr Neichstagsabgeordneter Buch-Dresden das Wort und wandte sich gegen die von der Regierung ge- ,währten Druschprämien und gegen eine stiefmütterliche Behandlung Sachsens bei der Nayrungsmittclversorguug. An der Aussprache beteiligten sich noch die Herren Land- tagsabgeordneter Uhlig, Geheimrat Huppe und Er zellenz Geh. Rat Dr. Mehnert, welcher für die in der Landwirtschaft arbeitenden Frauen hochanerkennendc Worte fand. Einige Anfragen, die sich im Nahmen des Vortrags bewegten, wurden schließlich von Herrn Unter» staatssekretär Dr. Müller ausführlich beantwortet. Gegen I Uhr.mittags war die erste Versammlung be endet. Nachmittags 3 Uhr wurde die Tagung wieder aus genommen. Am Bortragspulte erschien zunächst Herr Geb. Regierungsrat Dr. Schmitt, Vorstand des Sächsischs» Landeslebensmittelamtes, und behandelte das Thema »Die Ernährungswirtschaft in Sachsen." Der Vortragende entrollte ein umfassendes und interessan tes Bild von den mannigfachen ur. sehr schwierigen Auf gaben, deren Lösung der vom Red-.er geleiteten Behörde obliegt. Vor dem Kriege waren wir auf Bezug von But ter und Fischen aus dem Auslande angewiesen und in folge seiner dichten Bevölkerung, die den 14. Teil deri^ nigen des ganzen brutschen Reiches ausmacht, nimmt Sach sen nicht nur bezüglich dieser Nahrungsmittel eine beson ders schwierige Stellung in der Ernährungswirtschasr ein. Im Weiteren berührte der giedner die Zucker-, Obst-, Ge treide- und Kartoffelversorgung und nach welchen Grund sätzen sie erfolgt. Auch die vor kurzem viel erörterte Frage der fleischlosen Wochen, die nicht kommen werde?, wurde gestreift und dann einer nachdrücklichen Beläm; - fung des Kriegswuchers das Wort geredet. Zum Schuch bemerkte der Redner, daß der kommende Winter wo!l wieder harte Zeiten bringe, man könne aber volles und' berechtigtes Vertrauen in die Zukunft haben. Tie Mög lichkeit eines Durchhaltens bis zu einem für uns ebreü-j vollen Frieden besteht ganz zweifellos. Nicht zuletzt seien' es aber die sittlichen Kräfte in unserem Volke, die ich» das Durchhalten erleichtern. . Dem sehr beifällig aufgenanunenen Vortrag folgte eine Aussprache, an der . sich mehöeve Dresdner üich austvär- Tag«»« für kriegswirtschaftliche AnfklSr«»«. hl. Dresden, 24. August. 1. Tag. Im Einvernehmen mit dem Landeslebensmittelamt veranstaltet das stellvertretende Generalkommando 12. A.-K. eine Vortragsrerhe über Kriegsernährungsfragen, um in weiteste Kreise der Bevölkerung die nötige Aufklärung über die Richtigkeit und Zweckmäßigkeit der großen Fülle ge setzlicher Maßnahmen, wie sie der lcmgandauernde Krieg mit sich brachte, zu tragen. Ter Gedanke dieser Veranstaltung begegnete allge meiner Zustimmung und nicht nur aus allen Städten und Amtshauptmannschaften des Kriegsbereichs, sondern ciuch aus dem übrigen Teil des Landes meldeten sich Teilneh mer und Teilnehmerinnen aus allen Berufen und Stän den. Die Tagung begann heute vormittag im Evangelischen Vereinshause, dessen großer Saal mit Galerien dicht be setzt war. Aus Dresden selbst waren die Leiter vieler militärischen und Zivilbehörden erschiene». Tie Veran staltung eröffnete Herr Generalmajor Baßler mit, einer Ansprache, in welcher er die Versammelten na mens des stellvertretenden Generalkommandos 12 begrüßte und auf dre Gründe verwies, welche diese wichtige Tagung veranlaßten. Deren weitere Leitung übertrug dann der Redner Herrn Hauptmann Thierig vom stellvertr. Ge neralkommando 12. Den ersten Vortrag hielt einer der vor kurzem in die Reichsregierung berufenen »neuen Männer", und zwar Herr Unterstaatsseketär Dr. pW. August Müller über »Die Grundlage« der Ernährung deS deutsche« Volkes im Lichte der Zentralisation." Ter Redner ging zunächst den Ursachen der in einem solchen Kriege nne dem gegenwärtigen unvermeidbaren Knappheit an Nahrungsmitteln nach und rechtfertigte dann die Notwendigkeit, diese Nahrungsmittel von Siner Zen tralstelle aus entweder -u bewirtschaften oder doch ihre Bewirtschaftung zu überwachen. Die Ursachen der Knapp heit sind der Wegfall einer Einfuhr von Nahrungsmitteln und Hilfsstoffen für unsere Volksernährung im Gewichte von über 12 Millionen Tonnen im Werte von nahezu 2»/c Milliarden Mark. Das jetzt Fehlende durch eine größere Produktion auSzugleiche«, ist nicht möglich, denn unser anbMtähiim^ödW^w^^LkwEIMtL mod unsere Ar- Unter Garantie d->r Gemeinde. Prozent. Tägliche Verzins»!!« Unentgeltliche Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapiere». Einlagebücher gebührenfrei. Kontrollmarke« «" Gemeinde - Giro - Verkehr. Kostenlose Geldüberweisung innerhalb Deutschla»td _. Verzinst!«« der Einlagen dis 4" Och La» Riesa« Tagchtatt erscheint jede» Tag avmb« V,7 wir mir LuSnahm« der Sonn- und Festr»«. v«»»«SpretS, gegen Vorauyahlung, durch unser» Trilger frei Hau« od« bet Abholung am Schall« der Kaiser!. Postanstaürn vierteljährlich 2,SS Mark, monatlich SS Pf. Anzeige« für di» Nummer de« Ausgabetage« sind bi« 10 Uhr vormittag« aufzugeben und im vorau« zu bezahlen; eine Gewähr für >S da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Prei« für die 43 mm breite Grundschrift-Zeile (7 Silben) 20 Pf., OrtSprei« IS Pf.; zeitraubender und tabellarischer Satz ent- SÄ sprechend höher. Nachweisung«- und BermittelungSaebühr 20 Pf. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klag» eingezogen werden mutz oder der Austraggeber in -A<§ jeoiwtt« gerat. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Wöchentliche Unterhaltungsbeilage ^Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg ober sonstiger irgendwelcher Störungen de« T § Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der BesörderungSrinrichtungen — hat der Bezieher reinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung, der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. SL RptattonSdruck und Verlag: Lang er L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethektratze 8S. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. KM»*-»» i«dedM MAWtzch. KwtsktM fiS dr? Königs«mtshauptmamrschast Großen^*«, das König!. Amtsgericht und den «Ick der Stadt m-k, sowie den Gemeinderat GröVa. beitsmittel stehen uns nur in beschränkterem Maße zur Ver fügung als im Frieden. Zur Erschwerung des landwirt- schaftlrchen Betriebes kommt noch das Fehlen der Dünge mittel. Der Vortragende kennzeichnete dann die Tätig keit unserer Landwirtschaft als über jedes Lob erhaben und wies weiterhin zahlenmäßig nach, daß wir an Nah rungsmitteln, gemessen am gewohnten Friedensbedarf, etwa so viel besitzen, daß für jeden Menschen etwa drei Fünf tel der Friedensration zur Verfügung stehen. Die dies jährige Brotgetreideernte sei mittleren Umfanges und sie sie enthebe uns aller Brotsorgen. Die Kartoffelernte werde gut ausfallen, dagegen ist die Heu- und Klee-Ernte nur zum Teil mittelgut und teilweise sogar sehr schlecht gewe sen. Oel, Fett und Butter seien nur soweit vorhanden, daß eine Erhöhung der Rationen nicht inst Bereiche der Möglichkeit liege. Das Hauptproblem, das zu lösen sei, wurzele in der Tatsache, daß an der sich zu kurzen Nah rungsmitteldecke Menschen und Tiere zehren. Die Vieh zählung am 1. Juni 1917 ergab das Vorhandensein von 12 700 000 Schweinen gegenüber einem Friedensquantum von etwa 25 Millionen in der letzten Zeit vor dem Krieg. Tie nötigen Futtermittel an Gerste besitzen wir nicht, und es muß daher der Schweinebestand verringert »verden. Bei der schon erwähnten Viehzählung wurde sestgestellt, daß wir'beinahe ebenso viel Rinder hatten wie in Arie denszeiten, wenngleich mit einem etwas ungünstigeren Al tersaufbau. Tie Hoffnung sei berechtigt, daß wir die jetzige Fleischration auch den Winter über durchhalten und zeitweilig vielleicht sogar erhöhen können. Zusammen- sassend meinte der Redner, bleibt die Lebensmittelknapp- heit auch weiterhin bestehen, wir werden Sparsamkeit wal ten lassen müssen, aber bei einigermaßen gerechter Ver teilung doch alle satt zu essen haben und Schädigungen ' der Volksgesundheit werden vermieden. Im zweiten Teile seiner Darlegungen rechtfertigt der Redner die Notwen digkeit der zwangsläufigen Bewirtschaftung der Nahrungs mittel und daß wir gezwungen sind, die uns in der Haupt sache im Herbst zufallende Ernte auf das ganze "Jahr zu verteilen. Ter Vortragende streifte dann die viel fachen technischen Schwierigkeiten die? er zwangsmäßigen Be wirtschaftung und kam zu der Schlußfolgerung, daß wir auch daheim alles, daran setzen müssen, daß der Krieg ein Ende nimmt, das uns nicht als die Besiegten sieht. Der Redner forderte zuletzt auf, den Schleichhandel zu bekämpfen, den Wucher zu beschränken, das Schicbertum' zu durchkreuzen und Uebertretungen von Verordnungen zu verhindern. Auch sei es nötig, mehr Achtung vor den. ibebördlicken MaLllaLvterr.ru' üerbreitill. Wen«, so rin I«, ' , Beim Verkaufe durch den Kartoffelerzeuaer wird der Höchstpreis für den Zentner Frühkartoffel« im Königreich Sachsen ab 26. August 1917 auf 8 M. herabgesetzt. Maßgebend ist der zur Lieferungszeit geltende Höchstpreis. Bet Beförderung mit der Eisenbahn sind hiernach als geliefert nur diejenigen Mengen anzusehen, welche 1. spätestens am letzten Tage jeder Höchstpreisstufe verlade« sind und bei denen 2. der Frachtbrief spätestens an diesem Tage bahnamtlich abgestempelt ist. DreSden-N., am 24. August 1917. 2368II8IV . ' Ministerium des Innern. 3992 Bekanntmachung. Mündliche Meldungen werden beim Hauptmeldeamt und bei der VersorgungS-Ab- Nachstebende Bekanntmachung wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Dresden, am 23. August 1917. 10981-. S. 0. Ministerium deS Juxern. 3990 Verordn««- zur Abänderung der Verordn««- über Gemüse, Obst und Südfrüchte. Vom 19. August 1917. Auf Grund der Verordnung über Kriegsmaßnahmen zur Sicherung der VolkSernah- rung vom 22. Mai 1916 (ReichS-Gesetzbl. S. 401) wird verordnet: Artikel!. In der Verordnung über Gemüse, Obst und Südfrüchte vom 3. April 1917 (ReichS- Gesetzbl. S. 307) wird hinter 8 16 als 8 16» folgende Vorschrift eingesügt: »Mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu zehntausend Mark oder mit einer dieser Strafen wird bestraft, wer einen Vertrag über die entgeltliche Liefe rung von Gemüse oder Obst, der von der Reichsstelle für Gemüse und Obst oder einer von ihr ermächtigten Stelle abgeschloffen oder genehmigt ist, oder in den die Reichsstelle für Gemüse und Obst oder eine von ihr ermächtigte Stelle als vertragschließende Partei eingetreten ist, vorsätzlich oder fahrlässig nicht oder nickt zur vereinbarten Zeit erfüllt." Artikel II. Diese Verordnung tritt am 26. August 1917 in Kraft. Berlin, den 19. August 1917. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. ' vr. Helfferick. ' Verordnung, oie Erwetteruug der kleine« Viehzählung betreffend; vom 23. August 1917. > Zur Ausführung der Bekanntmachung des Reichskanzlers über die Erweiterung der vierteljährigen Viehzählungen vom 9. Apgust 1917 (Reichsgesetzblatt Seite 701) wird für daS Königreich Sachsen folgendes bestimmt: Der erste Satz von Punkt 1 der Verordnung über die Vornahme kleiner Viehzäh lungen vom 8. Februar 1917 (Nummer 35 der Sächsischen Staatszeitung vom 12. Februar 1917) erhält folgende Fassung: Vom 1. September 1917 erstreckt sich die kleine Viehzählung auf Pferde, Maultiere und Maulesel, Esel, Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen und Federvieh (Gänse, Enten und Hübner). Für die Aufnahme der Viehbestände sind in den Amtshauptmannschaften ein schließlich der Städte mit Revidierter Städteordnung Ortslisteu und in den bezirksfreien Städten Zählkarten zu verwenden. Die Angaben der Zählkarten sind in den bezirksfreien Städten auf Ortslisten zu übertragen. Ferner ist im ersten Satze von Punkt 3 hinter „und" noch hinzuzufügen: — „die Zählkarten nebst Ortslisten". DreSden, den 23. August 1917. 2029 H 8 lll » 'Ministerium des Innern. 3991 teilung des Bezirkskommandos Großenhain vom 1. 9. 17. ab, an Wochentagen nur vou 8 Uhr früh bis 12 Uhr mittags und an Sonn- und Festtagen nur von 11 bis 12 Uhr mittags angenommen. Königliches Bezirkskommando Großenhain Abgabe von Jungvieh. Zwecks Schonung der heimischen Rantzfuttcrbestände hat sich die oberste Heeresleitung bereit erklärt, Jun-Vieh zu kaufen und auf den ihr zur Verfügung stehenden Weiden unterzubringen. Landwirte, welche an Fntternot leiden, können ihr Jungvieh zum Verkaufe dem Haupthändler Paul Thiele in LampertSwalde anmelden, der das weitere veranlaßt. In Anbetracht der vorgeschrittenen Jahreszeit ist jedoch die Anmeldung mit größter Be« schleunigung zu bewirken. Großenhain, am 20. August 1917. 34dkl. Der Kommunalverband. Kleinkartoffelanbau. Die Erfahrung hat gelehrt, daß die Besitzer der im Kleinaartenbau (z. B.: in Schrebergärten) erzeugten Kartoffeln diese vielfach restlos aufzehren in der Annahme, daß ihnen Saatkartoffeln geliefert werden müssen. Diesen Kartoffelerzeuaer» wird hierdurch dringend anbeimgcgeben, ihren Saatbedarf für das kommende Frühjahr von den geern teten Kartoffeln zurückzulegen, da sie bei der Schwierigkeit der Beschaffung von Saat kartoffeln und der Verteilung so kleiner Mengen unter Umständen damit rechnen müssen, keine Saat zu erhylten. Großenhain, am 22. August 1914. 15291 k ilL. Der Kommunalverband. Die Firma Göpfert ch Laube in Gröba, Blatt 437 des Handelsregisters, ist erloschen. Riesa, den 20. August 1917. —Königliches' Amtsgericht. Einlagen werden i« unbeschränkter Höhe entgegengenomme« und köune» sofort oder in kürzester Frist zurück erhoben werden. Mündelsichere Kapitalanlage. Strengste Verschwiegenheit über alle Geschäftsvorkomumiffe. Geschäftszeit: Werktags 8—1 und 3—5 Uhr, Sonnabends 8—1 Uhr.
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