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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.06.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280614017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928061401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928061401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-06
- Tag1928-06-14
- Monat1928-06
- Jahr1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.06.1928
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Ar. 277 Se»e 4 Sertliche« «ad SSchfisches. Deutsche Keramische Gesellschaft. Die neunte Hauptversammlung der Gesellschaft gewann insofern an besonderer Bedeutung, als an ihr amertkantsch« Gäste teiluabmen. 68 Herren zum Teil mit ihren Damen der amerikanischen keramischen Gesellschaft waren zu Studten- zwccken unter Fübrung ihres Vize-Präsidentcu Booz her- libergekvinmcn und batten der an sic ergangenen Einladung ihrer deutschen Aachkollegen Folge geleistet. Ihnen, wie den deutsche», nicht Dresdner seienden Teilnehmern Besonderes zu bieten, hatte die Leitung des VerbandötagcS nach Schluß der Fachberatungen eine Dampferfahrt veranstaltet, die zu der Stadt hinfilhrte, von der ans vor 20V Jahren die Keramik ihren Sicgeszng durch Europa antrat: nach Meißen, der Stadt BöttgerS. Begünstigt vom prächtigsten Sonnenschein, gewährte die Fahrt am frühen Morgen bereits einen besonderen Genuß, der erhöht wurde durch das Hervortreten der alten Mark- grasenburg aus dem Dunstschleier, der über Höhen und Fluß- tal lag. Nach der Ankunft teilte sich die Gesellschaft. Die einen besuchten die Manufaktur, die andere Hälfte eine Maschinenfabrik am Hainivcg. Man traf sich wieder im OrdenSsaal der Albrechtsburg zu einer Festsitzung. Zu dieser waren von Dresden hcrttbcrgekvmmen Staats minister Dr. Krug v. Nidda und v. Falkenstein, für die Staatsregierung Ministerialdirektor Dr. Klien, die Mini sterialräte Dr. Kirsch und Küttner, Staatsminister a. D. >>. Dr. v. Beck, Kreishanptmann Buck. Amtshauptmann Dr. BenuS, Stadtbaurat Dr. Wahl, Generalintendant Dr. Reucker: ferner bemerkte man AmtShauplmaun Schmidt und Oberbürgermeister Dr. Busch lMcißen», Bcrtrcter des Ver eins „HauS Wettin", Professoren der Technischen Hochschule, der Kunstakademie, der Kunstgewerbeakadenuc, der Pvrzellan- manufaktur und verwandter Industrien. Generaldirektor Harkvrt, der Vorsitzende der Deutsch-Keramischen Gesell schaft. bot den Willkominengruß, ging kurz auf die Bedeutung Meißens ein und betonte, daß die Teilnahme der amerika nischen Kollegen neue Wege und Bahnen für gemeinsame Arbeit und gemeinsames Forschen öffne. Nach ihm sprachen wunschgemäß ganz kurz StaatS- ministcr Dr. Krug v. Nidda, Oberbürgermeister Dr. Busch, sowie die Vertreter der verwandten Industrien. Ein amerika nischer Kollege begrüßte die Versammlung in seiner Mutter sprache. Sodann erhielt Dr. Singer sCharlottcnbnrgl daS Wort zu einem Vortrag über »Die keramische Industrie Deutschlands." Ausgehend von dem Einfluß der Kultur ans die Entwicklung der Keramik erläuterte er ausführlich die Bedeutung der deutschen Bodenschätze fiir diese Industrie und wies darauf hin, daß diese mehr als bisher auf Spezialarbcit und auf OualtläiSlieferung angewiesen sei. Er verbreitete sich weiter ilber den Stand der wissenschaftlichen Forschung nnd die Lage der Ziegeleien. Seine Ausführungen wurden ergänzt durch einen Pro- fessor aus PittSburg, der von den neuesten Errungen» schäften amerikanischer GlaSfabrikation berichtete, und durch Mister Booz. Letzterer sprach englisch. Im Dom begrüßte sodann StaatSmiuister a. D. 0. Dr. v. Beck die Teilnehmer der Tagung. An die Sitzung schloß sich ein Festmahl. Die Tafeln im Bankettsaal waren reich geschmückt durch Kostbarkeiten der Manufaktur und blühende Blumen. In seinem Verlause überreichte der Führer der Amerikaner der Deutsch-Kerami schen Gesellschaft eine Adresse zum Danke. Tie gemeinsame Heimfahrt verlief in fröhlichster Stimmung. So wird die Tagung zu ihrem Teil mancherlei zur Verständigung beider Völker beigetragen haben. Ergebnislose Verhandlungen in -er Textilindustrie. Ehemniß. Zwecks Herbeiführung einer Einigung über ein neues A r b e i t s z e i t a b k o m m e n für die sächsische Textilindustrie an Stelle des für den 80. Juni gekündigten alten ArbeitszeitabkommenS sind am Dienstag in Chemnitz Verhandlungen zwischen Vertretern des Arbeitgeberverbandes für die sächsische Textilindustrie und Abgeordneten der Ge werkschaften der Textilarbeiter gepflogen worden. Wie wir erfahren, sind diese Verhandlungen jedoch nach mehrstündigen, zum Teil sehr lebhaften Aussprachen als gescheitert abgebrochen worden. Es wird nunmehr ein Schiedsspruch herbeigeführt werden. — Einrichtung einer Postanstalt ans dem Flugplätze. Während der Sommermonate — in diesem Jahre vom 1. Juli an —wird auf dem Gelände des Flugplatzes eine Postanstalt an — wird auf dem Gelände des Flugplatzes eine Postanstalt nnd Ausgabe von Postsendungen und Telegrammen sowie aus die Vermittlung von Gesprächen. Es werden nur solche Kunst und Wissenschaft. f- Dresdner Theater-Spielplan siir heute: Opernhaus: Volksvorstellung,- Schauspielhaus: „Intermezzo" l^8»; Albert-Theater: „Dyckerpotts Erben" s)48>,- Re sidenz-Theater: „Die leichte Isabel!" s8>: Die Komödie: „Fünf von der Jazzband" s«i8); Central» Theater: „Der Herzog und die Sünderin" <8). ck Di« Komödie. Heule abend Crsiaussiibrung der Komödie „Fünf von der Jazzband" von Felix Joachims»«. Tie Titel rollen spielen: Trude Nesseln. Kersten, Fiedler, Larlmaor, Costa. In den übrigen Rollen sind beschäftigt: Gertrud Bergmann, Glathe, «och. Regie: Renata Mordo. Bühnenmusik: Dresdner Rundsunk. kapelle. Bühnenbilder: Leopold Lustig. -s- Die Kaiser-Wilhclm-Gesellschaft in München. Fit» Dienstagabend hatte die Kaiscr-Wilhelm-Gesellschaft die bayrische Staatsregterung, die Vertreter der Stadt München und zahlreiche prominente Persönlichkeiten zu einem Abend essen in den Bayrischen Hof geladen. Es waren unter anderem erschienen: Ministerpräsident Dr. Held, Vertreter der ein zelnen Ministerien, die Gesandten des Reiches und der Länder und andere. Der Präsident der Gesellschaft, Exzellenz v. Harnack, begrüßte die Gäste und wies darauf hin, das; es nur dem Wohlwollen weitester Kreise des deutschen Volkes zu danken sei, daß die Gesellschaft nach schwerer Zeit die ihr bestimmten Aufgaben und Ziele weiter verfolgen könne. Der Redner gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß die dies jährige Hauvtversammlung der Gesellschaft in München habe stattsinden können, und verlas schließlich ein Telegramm des Reichspräsidenten, der der Gesellschaft für die am Morgen übermittelte Huldtgungsadresse herzlich dankte und die besten Wünsche für ihr weiteres Gedeihen aussprach. Nach ihm sprach Ministerpräsident Dr. Held und begrüßte namens der bayrischen Staatsregierung die Kaiser-Wtlhelm-Gesellschast in der bayrischen Hauptstadt. Die Gründung der Gesellschaft, die zu einer Zeit erfolgt sei, als Deutschland in der ganzen Welt hohes Ansehen genoß, habe sich heute als Reichs- und Staatsnotwendigkett erwiesen. Mehrmals hätten in den letzten Jahren die geistigen Leistungen Deutschlands ln der ganzen Welt Anerkennung gefunden, und aus diesem Wege voranzngehen, sei die Kaiser-Wilhelm-Gesellschast ihrer Be stimmung nach besonders berufen. Anschließend übermittelte Ministerialrat Donncvert vom Neicböministcrium des Innern die Grüße und Wünsche des Rciihsmiuistcriums. der preußi schen Staatsregierung und des preußischen Kultusministe riums. Er hob hervor, daß in der schwersten Zeit deutscher Not ein bekannter Vertreter der Bayrischen BolkSpartet es gewesen sei, der die Not als Rcichsnot bezeichnet habe. Er — »Drrrduer Aachrichkeu" — votmrrskag. 14. 3«nü 1S2t „Wie ich Amerika eroberte! Graf Vuckaer» Wort -rr seiaer Tal. — Di» Labung der „Vaterland" bei der Rückkehr. Der Held de» »Seeadler»" und de» Seeteufel»" ist «ln anderer geworden. Als er am Mittwochabend im über- besuchte» Saale des Gewerbebauses lpraA brachte er wohl in manchen Aeußerlichketten den tollen Seesahrer mit, al» de» wir thn aus setuen Vorträgen über seine eigene See- mannSzett und über die tolle« Fahrten jener Kaperschiffe bis vor zwei Jahren kannten. E» kam wohl auch mal ein Ge- lächter vor über einen ulkigen Seemannsftretch, wenn er von Altem und Neuem plauderte. Aber immer mehr wurde im Lause des Abends ein Lachen der Freude und der Zustim mung zu dem neuen Grasen Luckner, zu dem er mit seiner Ervbcruiigofahrt geworden ist, dem Grafen Luckuer -er „Vaterland". Für ihn gäbe eS keine Partei. Er hat sich der Jugend angenommen. In ihr muß man da» Volk lieb haben! »Ich habe für ketue Partei gekämpft, sondern für mein Vaterland,- dafür will ich welterkämpfenl" Vom Ernst seiner Aufgabe will er sprechen. Erinnerung faßt ihn — er berichtet von seiner Arbeit tm Krieg. Aber er bricht ab: von einem neuen Kaper,»« de» Frieden» will er berschten. — 16 000 wollen mit, auch Mädchen, sogar alte Primadonnen: als SchifsSnachttgall. Als die »Vater- land", blendend weiß, mit mehr al» 8000 Quadratmeter Segelfläche und ausgewählten <0 prächtigen deutschen Jungen an Bord, au» Bremen sährt, finden sich zwei blinde Passagiere: Der eine ein IllXjähriger Junge, der ihm vorhält, daß er, der Seeteufel, doch einst selber aus der Schule gelaufen sei. nnd draußen vor Bremerhaven findet man noch unten in der Segelreserve ein junges Mädchen, das man mit gebundenen Händen dem Lotsen mttgeben muß. damit e» sich nicht in der Verzweiflung über seine Entdeckung ein Leid antnt. Er kommt noch einmal auf die Jugend: wir wollen sie begeistern, sie zu Sport und Tätigkeit anhalten, möglichst weit ab von den politische» Ideen. »Wenn wir Alte« die Politik nicht verstehen, wie soll sie ein Kind verstehen?" Er berichtet von seiner ersten Amertkafahrt als Junge, wie er Tausende von Meilen auf den Eisenbahnschwellen „getrampt" Ist, nm Buffalo Bill zu suchen. Als er Amerika betritt, befällt ihn die Angst vor seinen mangelhaften Sprach- kenntnissen, denn das Englisch, das er früher drüben gelernt, ist eben das Englisch «ineS »Tramp»", der stolz ist, als er einmal in einem vornehmen Hotel Türkltnkenpuher wird. Aber als er nun mit der »Vaterland" tn den Hafen von Neuyork einsährt und die Presse sein Schiff stürmt, da brechen durch die Mengen der erwartungsvollen Reporter zum ersten Gruß zwei Männer hervor, deren Schiffe er versenkt hat. Nie hat er bet seinen Kaperfahrten ein Menschenleben zer stört, sondern alle Besatzungen der gekaperten Schiffe als seine Gäste tn Sicherheit gebracht. Mit diesem Ereignis ist die Presse erobert, und tm Bewußtsein seiner Mission gibt er ihr den Satz mit: »Ein Europa kann nie existiere« ohne Deutschland!" Er spricht vom Amertkanertum, von der Art. wie wir es verstehen, und tn seiner Bedeutung achten müssen, wie wir es durch Zurückhaltung und Takt sicherer gewinnen, als wenn wir »mit beiden Vorderbeinen in den Trog springen". Zuerst will er drüben die Kinder gewinnen, die Eroberung eines Kinderherzens gewinnt drei Personen: das Kind und »Vadder un Muddcr"... und Onkel und Taute noch dazu. Fast durch einen Zufall kommt der Leiter der größten Schule Neuyorks an Bord. Sein Herz geht auf, und nnn komme» die Kinder. Kaffe« und Kuchen gibt er ihnen. Al» sei« Seid alle ist, sagt er » den Kindern: Kuchen bring« sie ihm so viel, daß man wieder acht Tag« Kinder mit tluch« bewirten kann. Der Letter der „Tim«»" lädt thn ein. Sie sprechen sich au» Über da», wa» den Deutschen drüben unbeliebt mach«: sein Auftreten, seine kritischen Presseberichte, die er nach Deutschland schickt, sein Mißverstehen der amerikanischen Kultur, die Ueberschätzung seiner Schulbildung. Er wirb zu einem Vortrag tn Prtnceton, bei stolzesten Universität der Bereinigten Staaten, geladen. Er erfährt, bah tn 14 Tagen dort Prüfung sein wird, ltt wünscht den Kandidaten da» Prädikat »gut" und erbittet für die Prüfung, die e r heute hier zu bestehen hat. die Note,gc< nttgcnd" — denn es sei sein erster englischer Vortrag. Aber danach erteilt ihm der Präsident der Universität bas Prädikat »vxooUsnl". Die Sorge um die Erhaltung seiner Expedition zwingt Ihn zu Vortragen quer durch den Kontinent. Seinem Lchils, das inzwischen durch den Panamakanal »ach San Franzisko fährt, kann er nicht einmal Segel- und Takelagereserve mit. geben. ' Und bei seinem Weggange von Neuyork — wohlgemerkt, bet seinem Weggange —. nm den Eindruck der Reklame,n vermeiden, bringt er dem Reeder de» amerikanischen Schiffes, das von den Deutschen gekapert wurde, während es schon ein englisches Prtsenkommando in seinem Bauche trug, die Flagge zurück, unter der es einst Amerika verlieh, ehe es — der »Seeadler" wurde. Sr gewinnt seinen schlimmsten Gegner, die amerikautfche Legion, die amerikanischen Fronlsolvalen, durch eine Erinnerung an die Taten seine» Vorfahren, de« französischen Marschalls Lnckner. Er erobert tm Sinne einer Weltverbindung den Advcrtifina Club. die gewaltige Presse- und Neklamcvcreintgung Amerikas. Ei gelingt ihm, diese wahrhaste Großmacht zu bewegen, ih« Tagung tm Jahre 1920 tn Deutschland abzuhaltcn. 8VW Nmcrtkaner sind zu erwarten. In San FranziSko wird ans seine Anregung ek Deutsch-amerikanischer Franc nfrcundschast«. bund gegründet. Er wird zum Ehrenbürger von San Franzisko gewählt. 64 höchste Beamte wählen durch Kugelung: 6i weihe Kugeln werden gefunden. »Glauben Sie, daß das möglich gewesen märe bei uns?" Mit einem Amerikaner schreibt er drüben ein Buch. SO Seiten aus diesem Buche kommen in alle amerikanisch« Schulbücher,- Titel: »Ritterlichkeit und Menschlichkeit." Ford, der Kaiser -er Industrie Amerikas, lädt ihn ein. weil er sein Buch gelesen. Er findet dort Nock«, feiler, Cornelius Vanbcrbilt und alle anderen Wirtschaft»- gewaltigen Amerikas. Und schließlich empfängt ihn die Ladteö Society. Nun darf er wirklich bas führende Amerika als erobert ansehen, und er schließt seinen Vortrag mit der Löschung der Ladung, die er von drüben mitgebracht, den amerikanischen Kerzen. Es erübrigt sich, von dem Jubel zu erzählen, der diesen Worten folgte, die uns den hoffnnngSsicheren, in seiner Form frisch uirü jung gebliebenen deutschen Mann in dem Wachs tum seines Ernste» und in der Würde von dem Bewußtsein seiner Tat offenbarte. Sendungen angenommen oder auSgegeben, die mit der Flug post befördert werden sollen oder mit der Flugpost ein- gegangen sind, und solche, die von Fluggästen aufgeliefert werden oder an Fluggäste gerichtet sind. Die etngegangenen Sendungen müssen mit der Anschrift „DreSden-Flughafen. postlagernd" versehen sein, damit sie beim Postamt DreSden- Flnghafen zur Ausgabe bereitgehalten werden. Die Post- anstatt führt die Bezeichnung Dresden-Flughafen. Sckialter- dienststunden: werktags 8.15 bis 12 Uhr. 15.20 bi» 17 Uhr. Tonn, und feiertags geschlossen. — Abgabe der BermögenSerklärnng. Die vorliegende Nummer enthält die öffentliche Auforderung zur Abgabe einer Vermögenserklärung fürs Kalenderjahr 1928. Den meisten ErklärungSpfltchtigen werden Vordrucke bis znm Ende dieser Woche zugegangen sein. Mit der Abholung von Vor- drucken bei den Finanzämtern empfiehlt eS sich daher bis zum Anfang der nächsten Woche zu warten. Wer alsdann, obwohl er nach der öffentlichen Aufforderung eine Erklärung abzngcbcn bat. einen Vordruck noch nicht erhalten hat. muß sich an LaS Finanzamt wegen Aushändigung oder Zusendung eines solchen wenden. — Der Trick mit dem GlaS Wasser. Der aus Glauchau gebürtige, 46 Jahre alte Beitragskassierer Walter Kurt Schürer, vorbestraft, hatte in der Knffhäuserstraße Beiträge für eine Sterbekasse etnzuzichen. In dem einen Falle erbat er sich ein Glas Wasser. .Mährend ihm dieses geholt wurde, stahl er ans der Brieftasche der betreffenden Frau einen Zehn, markschetn. Diese Dieberei wurde mit sieben Tagen Gesang- niS geahndet. knruge ckemisck L seinigen bei remRermgwr»- Smchervr -eute erklären, daß ein wissenschaftlich so Hoch- Institut wie die Katser-Wtlhelm-Gesellschast Unterstützung der RetchSregierung entbehren könne schon heute bedeutsame» Ins! niemals die Unterstützung der RetchSregierung entbehren werde. -f PiScatorS Ende. Eine Versammlung der Gläubiger PiscatorS hat ihre Beratungen unter Ausschluß der Oefsent- lichkeit gehalten. Das Ergebnis dieser Gläubigerversamm lung ist, wie verlautet, ein Beschluß, der PiScator-Bühne zu nächst ein Moratorium bis zum 15. Juli zu gewähren, um der Verwaltung wettere Verhandlungen zur Finanzierung einer weiteren Winterspic: ttt zu ermöglichen. Die Steuer behörde besteht aus ihrer Forderung von 70 000 Reichsmark. Inzwischen hat Piöcator keine Konzession nieder- gelegt, wodurch die Kaution von 50 000 Reichsmark vcr- siigbar geworden ist. DaS Personal, daS an den Theatern am Nollendorkvlatz und am Frtedrich-Karl-User von Piscator beschäftigt wirb, hat den Beschluß gefaßt, sich unabhängig von den sonstigen Verhandlungen zu einer Notgemcinschast zn- sainmenznschlicßen, um die Durchführung der Sommerspiel- zeit in den nächsten Wochen zu sichern. ch* Eine versammln»« de» Welt,M«stk» nnd SangeS» bnndes. In Wien findet anläßlich de» 10. Deutschen Sänger- buiidesfcstes am 18. Jult d. I. vormittag» 10 Uhr eine Be» grüßungS-Festverscnnmlung im MusikveretnSsaal zu Ehren der in Wien anwesenden Mttgliedvereine des Welt-Musik- und Tangesbundes aus dem nahen und fernen Ausland statt. Die Festversammlung wird unter dem Vorsitz des Begründers und Präsidenten, Violinvirtuosen Gustav Mäurer, stehen, der auch die Festrede halten wird. ES haben schon heute eine große Anzahl von Mttgltedvereinen au» Deutschland. Oester reich. Tschecho-Slowakei, Holland» Nord, und Südamerika, Mazedonien, Griechenland, China, «. a. Vertreter der Musiker, Tanger und Musikfreund« sich angemeldet. Der Welt-Musik- und Sängerbund stellt eine International« der Musiker, Tänger und Musikfreunde dar, hat seinen Sitz tn Wien und besitzt bisher tn 18 Staaten, darunter Japan und China. Nundcsräte. Die Hauptleitung besteht au» 87 Vertretern der musikalischen Vereinigungen Wien» und Oesterreichs. Ehren. Präsident ist Dr. Richard Strauß, Präsident Gustav Maurer,- unter den vundeSräten befinde» sich Dr. Wilhelm Kienzl, Erich Wolfgang Korngolb, Richard Specht, Viktor Keldorfer, Hosrat Max Springer. Direktor der GtaatSakademie für Musik und darstellende Kunst, ferner Vertreter deS Bundeskanzleramtes, des Unterrichtsministeriums »sw. i Südslawischer vcsnch ln Deutschland. Auf Einladung der Deutschen Akademie in München sind setzt tn Deutschland fünfzehn der hervorragendsten südslawischen Gelehrten und Industriellen, unter ihnen auch «tn Vertreter der deutschen Minderheit in Südttawien. ctngetrosfen, um tn einer drei wöchigen Studienreise durch Süd-, West- und Mitteldeutsch- land die Fäden neu zu knüpfen, die in kultureller Beziehung zwischen dem Reiche und Städten wie Agram, Belgrad und Laibach von jeher bestanden haben. Nach dreitägigem Auf- enthalt in München werben die Gäste RegenSbnrg, Augsburg, Nürnberg, Stuttgart. Frankfurt, Bonn. Köln. Düsseldorf, Weimar. Leipzig und Dresden besuchen nnd hier von Be hörden, Universitäten und Handelskammern empfangen werden. Ein deutscher Gegenbesuch in Südslawten ist vor gesehen. Karl Augusk von Weimar. 8»m Gedächtnis seines 100. TodeStaae». am 14. Juni. Wenn uns Deutschen der Name Weimar als der Stätte, da unsere größten Dichter wirkten, zu einem Naiio- nalhetligtum, zu einem Symbol deutscher Geistigkeit wurde, so verdankt das die kleine Stadt tn Thüringen mit tn erster Linie jenem Fürsten, tn dem der Wille sowohl wie die Kraft lebten, die bedeutendsten Männer der Zelt an seine» Hof, an sein Land zu fesseln. In diesem Capua der Geister, in diesem Ilm-Athen kulminierte lange Zeit das deutsche Geistesleben — dank dem Herzog Karl August. Nicht durch KriegSrnhm, nicht einmal durch überragende persönliche Größe an sich erwarb er den Lorbeer der Unsterblichkeit swenn ihm schon eine gewisse Genialität nicht abgcsprochcn werden kann, was kein Geringerer als Goethe bezeugt) - als Schirmherr der schönen Künste ist er ins Pantheon unseres Volkes eingezogen. Daß er seiner eigenwilligen, berrtschen, von GeltungS. und Machttrieb bestimmten Natur In bewundernswerter Selbstzucht bas Opfer brachte, die strahlendsten Geister um sich zu sammeln und zu dulden lin deren Schatten er doch mitunter fast verschwand) — das bleibt sein herrliches Verdienst, um dieser Tat willen wird sein Name wetterleben, hierin liegt doch Größe des Charakter« Fern« sei eS von uns, seine Person zu idealisieren — oft genug gab «S durch seine Schuld Reibungen und Konflikt! mit den von ihm selbst herangezogenen Männern, wenn li<b gelegentlich sein überaus stark ausgeprägtes Hcrrengesiibl ungestüm und rücksichtslos entlud. Wir misten, wie beispiel«- weise Goethe In späteren Jahren durch starr« Formalität, durch Betonung deS Verhältnisse« von Staatödieiier »ni Souverän eine gewisse Schranke zwischen sich und dem tollen Kameraden toller Jugenbjahre zog,' eS war diese oft miß«»
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