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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.06.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280614017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928061401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928061401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-06
- Tag1928-06-14
- Monat1928-06
- Jahr1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.06.1928
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K«mer»tag. 14. Juni 162» — «Dresdner Nachrichten" — Nr. 277 Seite 7 Die Ausbildung »er jungen Juristen. von eine« Nichte» t« Nnheftnnbe. Nach den in Nr. 255 der „Dre-dner Vkachrtchten" wieder- «gebcnen Mitteilungen des Justtzmtntsteriums über die Er. jabiungen, die das Amt für die -weite juristische Staats, piüsung im Jahr, 1V27 gemacht hat. haben die Ergeb- »iss« der abgehaltenen Prüfungen tm all. gemeinen nicht befriedigt, und zwar hauptsächlich tethalb nicht, weil die Ausbildung der Prüflinge mangelhaft > gewesen ist. Die Frage, wie die Ausbildung zu gestalten sei. ist für tte mit ihr betrauten öffentlichen Beamten und Rechts- aiuvälte von großer Bedeutung und muß auch aus dem Ge- fichtepunkte des Staatsinteresses als sehr wichtig betrachtet werden. Rechtspflege, Staats- imb Gemeindeverwaltung sind ja zum grüßten Teile in die Hand von Juristen gelegt. Die Art, wie diese auogebildet sind, wird aber natürlich ihre Arbeit in erheblichem Maße beeinflussen. Die Mitteilungen des Justizministeriums finden den Srund für die Mangelhaftigkeit der Ausbildung in der zu kurzen Dauer des Vorbereitungsdienstes. Sie mag für eine »nicht geringe Zahl" der Referendare nicht auSreichen. Weit mehr als an der Zeit fehlt es aber meines Erachtens an der richtigen Gestaltung der Ausbildung. Ob nicht schon der Unterricht auf der Hochschule anders zu gestalten stt, damit er bessere Ergebnisse zeitige, ob nicht auch zwcck- uiLßigerweise eine Zwischenprüfung, wie sie für die Medi. ziner von jeher eingerichtet ist, stattzusinden hätte, kann ich nicht beurteilen. Zu denken gibt jedenfalls die Tatsache, baß sich so viele Studenten der Rechtswissenschaft von Prtvat- lejrern -Repetitoren) unterrichten lassen. Ob bei diesem Unterrichte dt« Wissenschaft zu ihrem Rechte kommt oder das Hauptgewicht auf die Vermittlung bloßen Gedächtniskrams, mit dem allenfalls die erste Staatsprüfung bestanden werden kam, gelegt wird, bleibt wohl zweifelhaft. UebcrdieS märe vielleicht zu erwägen, ob nicht bei der ersten Prüfung die Anforderung an die Prüflinge höher, als es jetzt zu geschehen Pslegt, zu stellen seien, zumal da ja zurzeit der Andrang zum juristischen Studium viel zu groß ist. WaS dann die Ausbildung im Vorbereitungsdienst an langt, so fehlt darin im allgemeinen der nötige Unterricht. Die jungen Leute sind sich zu viel selbst überlasten und finden so bei ihrer Weiterbildung nicht immer den rich tigen Weg. Die Beamten und die Rechtsanwälte, die ihnen den Unterricht erteilen sollen, sind zumeist viel zu sehr mit anderer Arbeit belastet, als daß sie sich noch mit dem immer hin zeitraubenden Unterrichte, so wie es nötig wäre, be fassen könnten und möchten. Meines Erachtens liebe sich nun dem Mangel an Unter richt in erheblichem Grade ans folgende Weise abhelsen: Es wird in dem Bezirke jedes Oberlandcs- gerichtS ein oder, wenn nötig, auch noch ein zweites Amt für Ausbildung von Referendaren errichtet. Das »mt wird mit zwei, vielleicht auch mit mehr Juristen besetzt, die über ein großes Maß juristischen Wissens und praktischer Erfahrung sowie insbesondere über das nötige Lehrtalent verfügen. Nachdem die Referendare an nicht zu großen Amtsgerichten einen allgemeinen Einblick in die Praxis erhalten haben, wozu etwa sechs Monate genügen könnten, weiden sie auf vielleicht fünf oder auch mehr Monate dem »usbildungsamte zugewiescn und hier sowohl zu theoretischen Studien angehalten, wie in praktischen Dingen unterrichtet. In der zuerst bezeichncten Richtung hat sich der Lehrer auf eine Anleitung zum richtigen Studium geeigneter Lehrbücher zu beschränken und sich nur nebenher zu überzeugen, ob die Referendare daS Studium gehörig betreiben. Auch nach Ab schluß der Vorbereitung auf der Hochschule darf die Beschäfti gung mit der Theorie nicht aushören, zumal wenn sie aus der Hochschule zu kurz gekommen sein sollte. Das Hauptgewicht muh im AusbtldungSamt aus die »taktische Ausbildung gelegt werden. Die Referen dare fertigen juristische Schriften, vor allem Urteile an, der Stofs dazu wirb ihnen schriftlich, möglichst wenig geordnet, nicht in abgetanen Akten mitgeteilt. Sie halten Vorträge, um sich im Gebrauch der freien Rede zu üben, alles mit nachfolgender Beurteilung nach Inhalt und Form durch den Lehrer. Nebenher wird den Referendaren Einblick in ge werbliche Betriebe tm Wege von Führungen in Verbindung von Vorträgen gegeben. Auch mit dem Bank- und Börsen wesen sind sie einigermaßen vertraut zu machen, weil sie Kenntnisse hierin in ihrem späteren Berufe vielfach nötig brauchen werden. Endlich lassen sich ihnen in geeigneten Borträgen sehr nützliche Fingerzeige darüber geben, wie sich der Jurist in seinem Berufe im allgemeinen zu verhalten, wie er insbesondere dem Publikum gegenüber auszutrcten habe. DaS im vorstehenden Vorgeschlagene Hot der Verfasser «um guten Teile schon bet der Ausbildung der ihm hierzu in seiner langen Dienstzeit zugewtesenen zahlreichen Neseren- iare erprobt und für zweckmäßig befunden. Vielleicht wäre es möglich, die Arbeit im AusbildungS- amte noch weiter auszngestaltcn, als es hier hat angedcutet werden können. Aehnliche Einrichtungen, wie die fraglichen AuSbildungs- timter wären, bestanden im früheren brutschen Heere in Ge stalt von Schießschulen, in denen Offiziere nicht nur tm Schießen, sondern auch in anderen militärischen Dingen in glücklicher Verbindung von Theorie und Praxis unterrichtet wurden. Aus eigener Erfahrung weiß der Verfasser, wie ergiebig für die Ausbildung die Teilnahme an einem solchen Lehrgänge gewesen ist. weitaus ergiebiger als eine gleich- lange Dienstzeit tm Regiment«. Nach gehöriger Vorbildung tm AuSblldungSamte wird dt« fernere Beschäftigung eines Referendars bet einer Be hörde oder bei einem NcchtSanwalte viel ersprießlicher sein, als eS ohne die Vorbildung der Fall ist. Da er durch diese in die praktische Arbeit schon einigermaßen cingeführt ist, kann der Referendar bet der Behörde sowohl wie beim Rechtsanwalt« sehr wohl brauchbare Arbeit liefern, und wird infolgedessen weit mehr und weit zweckmäßiger be schäftigt werben, als eS zu geschehen pflegt, wenn er noch des Unterrichts in den Aufangsgründen bedarf. Die Ausbildung in besonderen Aemtern wird gewiß für die Rechtspflege von großem Segen sein und zugleich auf die juristische Tätigkeit in den Verwaltungsbehörden günstig einwtrken. Dann muß man sie aber auch, zum mindesten ver suchsweise, einführen. Allerdings verursacht dies einige Kosten. Sie bestehen aber kaum in mehr als den Gehältern sitr die Lehrer an den Aemtern und dürfe» bei dem großen Nutzen, den die Einrichtung haben kan», schlechterdings keine Rolle spielen. Der VVUrerbund auf der Iahresfchau. Unter den zahlreichen Besuchen, die die bieSjShrtge JahreSschan »Die Technische Stadt" in dieser Woche zu er- warten hat, ist der bedeutendste der der ärztlichen Studtenkom Mission der Hygtenesektton des Völkerbundes, die für den kommenden Sonntag er- wartet wird. An diesem Besuch werden als Mitglieder der genannten Kommission Vertreter von tv verschiedenen Staaten teilnehmen. Der Besuch der Sygienesektion des Völkerbundes tst ein neuer Beweis dafür, welches große Interesse der dleSjährtgen JahreSschau aus allen Teilen des öffentlichen Lebens entgegengcbracht wird. Aus der Zahl der weiteren Besuche dieser Woche tst noch der des Wasser. wirtschaftS. und Wasserkrastverbandes zu nennen, der am heutigen Donnerstag die Ausstellung be- sichtige» wird, und die Deutsche krtminalpolizei. liche Kommission. Diese Kommission, die unter Leitung des Präsidenten deS Sächsischen Landeskrtminalamtes Dr. Palitzsch steht, wird von den durch die Regierungen der ein. zelncn deutschen Länder ernannten bedeutendsten Fachver- tretcrn der Kriminalpolizei gebildet. Unter dem Verdacht -es Gattenmvrdes verhaftet. Mit einer ungemein schweren Anschuldigung beschäftigen sich gegenwärtig die zuständigen Dresdner Stellen aus das lebhafteste. Hierzu wird uns von einer Dresdner Korre spondenz, der wir die Verantwortung für ihre Mitteilungen überlassen müssen, folgendes berichtet: Nach einer kurzen Notiz, die Mitte September IVA durch die deutsche und ausländische Presse lief, war am 11. jenes Monats eine Touristin Ilse Treiber ans Dresden am Goldzechhorn auf dem Wege zum Seebichl-Haus bet Heiligen blut tödlich abgestürzt. Die Leiche der Verunglückten war am anderen Tage geborgen und bann auf dem Friedhöfe daselbst beerdigt worden. Am 19. September 192» erschien in einer Dresdner Zeitung eine Todesanzeige, worin der Kauf mann Friedrich Louis Treiber den plötzlichen, völlig unerwarteten Tod seiner lieben Frau und besten Kameradin Ilse Treiber geb. Frotschcr kundgab. In den letzten Tagen ist nun Treiber, der jetzt im Anfänge der dreißiger Jahre steht, unter dem schweren Verdacht des Mordes in Untersuchungshaft genommen worden, nachdem schon einmal ein Verfahren in dieser Richtung gegen ihn schwebte, aber wieder eingestellt worden ist. Treiber, der aus Saalfeld gebürtig ist und in Dresden unter der Firmen bezeichnung Hossmann L Treiber ein Exportgeschäft mit Fahrrädern und Fahrradteilrn betrieb, hatte tm Jahre 192l die Ehe mit der vorgenannten Ilse Frotscher geschloffen, die aus einer altbekannten und hochangesehenen Familie Thüringens stammte. Ihr Vater war der Besitzer einer größeren Buchdruckeret und gab die „Arnstädter Nachrichten" heraus, die als eine der ältesten Zeitungen Thüringens galten »nd 1923 bereits im 166. Jahrgange erschienen. Mitten in der größten Inflation hat Frotscher seinem Leben durch Erschießen ein freiwilliges Ende bereitet. Er vermochte den schweren, durch die Inflation über die Familie herein- gebrochenen Verlust nicht zu ertragen. Die .Arnstädter Nach richten", die seit ihrer Gründung immer im Besitze der Familie Frotscher verblieben waren, sind damals ein- gegangen. Was die jetzige Verhaftung Treibers wegen Mord- Verdachts anbetrisst, so glaubt man in dessen Verhalten nach dem Tode seiner Fra» »nd in sonstigen Wahrnehmungen Beweise gesunden z» haben, baß er seine Frau nach der be treffenden Stelle gelockt und in die Tiefe gestoßen hat. Frau Treiber war bei einer Stettiner Lebensversicherung hoch versichert. Nach deren Tode mußte diese Gesellschaft 109 099 Reichsmark auSzahlen. Der Abschluß über eine so hohe Versicherungssumme hat begreiflicherweise auch gewissen Verdacht mit auskommcn lassen, daß Treiber schon ans geld- lichen Interessen ein so schweres Verbrechen begangen haben könnte. Wie verlautet, findet in allernächster Zeit in den Kärntner Alpen eine OrtSbcsichtiaung statt. Von den Rechts anwälten Dr. Wilhelm (ehemaliger sächsischer Wlrtschastö- mtnistcr) und Dr. Geißler wird Hastbeschwerde eingelegt werden. — lOier 8.«J.-R.«Wieberschcnsfeier. Die Lanbeövereini- gung 192er Landwehr, Sitz Dresden, die eine Offtziersvereini- gung und 29 Ortsgruppen umfaßt, hielt am Sonntag in Fran kenberg ihre JahreStagung ab, in der beschlossen wurde, am 29. und 39. September eine Wiedersehens- und Gedächtnisfeier am Ehrenmal in Dresden avzuhalten. — Der neue Plan von Dresden Ist schneller als erwartet werden konnte Im Verlag von C. C. Mcinhold A Söhne, G. m. b. H., er schienen. In seiner Ausführung untericheidet er sich von den früheren Ausgaben nur dadurch, daß in ihm die erst vor kurzem in Kraft getretenen Aendcrnngcn der Straßenbahnlinien be rücksichtigt worden sind. Er kostet 2 Mark und ist in jeder Buch handlung erhältlich. —* KSnigstein. (Tödliche Hitzschläge.) Am Sonnabendnachmittag wurde ein Ministertalbeamter aus Berlin, als er im Begriff war, mit seiner Frau das Schiff nach Bad Schandau zu besteigen, vom Hitzschlag tödlich ge troffen. — Bet der Feucrwehrinspcktion in Htntcrhermödorf am Sonntag erlitt der Feuerwehrmann Paul Häntzschel einen tödlichen Hitzschlag. — Frciberg. (Wildernde Hunde.) Von dem Wach kommando der hiesigen Reichswehr bei den Schteßständen im Hospitalwalde wurde bei dem Wachgebäud« ein hilfesuchendes weibliches Reh ausgenommen, das sich in einem geradezu jammervollen Zustand befand. Durch wildernde Hunde war das Tier beim Setzen seiner Kitze zweifellos gestört und ge jagt worden. Das Kitzchen hing noch zur Hälfte aus dem Mutterleibe heraus. Die Soldaten befreiten das Muttertier von dem toten Kitzchen und bemerkten dabei, daß noch ei» zweites Jungtier von dem weiblichen Reh getragen wurde. Dieses Rchkälbchen war jedoch bereits tot, als es von den hilfsbereiten Soldaten aus dem Mutterleibe herausgebracht wurde. Nach dieser Geburtshilfe brach das Muttertier wie tot zusammen. Trotz sorgsamster Pflege ist eS späterhin doch noch verendet. Welch grauenhafte Schmerzen müssen das arme Tier in seinem Zustand gequält haben, bis eS menschlichen Sckin» und menschliche Hilfe suchte! — Mittelbach. (Jubiläum.) Mit einer schlichten Feier konnte dieser Tage der hiesige M. G. V. „H a r m o n t e", der sich im Jahre 1916 aus den beiden hiesigen Vereinen „Männer- gcsangverein" und „Harmonie" bildete, das Fest seines 75jährigen Bestehens begehen. Aus diesem Anlaß konnten viele Mitglieder um ihrer treuen SangcStätigkeit willen aus- gezeichnet werden. An den eigentlichen Festabend schlossen sich ein gemeinsamer Kirchgang «nd ein Festzug an. — Auerbach t. E. (Bctm Badcn ertru » ken.» Der Kaufmann Albert Richter aus Olbernhau tst beim Baden tm Schwarzteiche ertrunken. Seine Leiche konnte »och nicht geborgen werden. — Nieja. (Ein tapferer kleiner Mann.) Wie erst jetzt bekannt wird, lcht sich am vergangenen Sonnabend «ine schöne Tat jugendlicher Opserbereitschaft und kindlichen Heldenmutes hier an der Elbe ereignet. Tort war beim Spielen die siebenjährige Tochter eines Werkmeisters von den Wellen in den Strom gezogen worden und dem Ertrinken nahe. Da stürzte sich der 11 Jahre alte Kurt Schmidt, der sich zufällig in der Nähe befand, in den Strom, und es gelang ihm nach heldenhafter Anstrengung, das kleine Mädchen wieder ans Land zu bringen, obwohl dieses in seiner Todesangst immer wieder den Netter umklammerte und in die Tiefe riß. — Wurzen. <Abgelehnte Eingemcindun g.) In der Gemeinde Noitzsch fand eine GemeindebUrgerabstim- mung über die Frage der Eingemeindung von Roitzsch in Wurzen statt. Die Abstimmung ergab die Ablehnung der Ein gemeindung. — Banken. (Das Urteil gegen NeuSmann und Genossen.) Das Gemeinsame Schöffengericht ver urteilte den frühere» Inspektor des städtischen Wirtschasts- hoseS R e u s in a n n wegen Amtsuiitcrschlngnng zu einem Jahre Gesäugnis und zwei Jahren Ehrenrcchtöverlust. Die mit angeklagten Angestellten Richter und Sauer wurden sreigesprochen. — Kirschau. (Großes Schadenfeuer.) Mittwoch mittag entstand in dem etwa 39 Meter langen und 16 bis 29 Meter hohen Lagerhaus der BaumwotlabfaUsptnncrei und -Weberei Gebrüder Friese in Kirschau, das mit Rohmaterialien gefüllt war, aus bisher noch ungeklärter Ur sache Feuer, das mit rasender Schnelligkeit um sich griff und das Gebäude bis auf die Umfassungsmauern vernichtete. Den Flammen fielen außerdem für mehrere hunderttausend Mark Rohmaterialien zum Opfer. Den vereinten Be mühungen der am Brandplatze erschienenen 16 bis 20 Feuer wehren aus Kirschau und Nachbarorten gelang cs, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken, so daß ein Uebergrcifen aus die Fabrikgebäude verhindert werben konnte. Der Schaden dürfte größtenteils durch Versicherung gedeckt sein. Der Einbruch bei -erBrennstoffversorgungs- Gesellschaft Dresden vor dem Amtsgericht. Am 6. Mai d. I. wurde in den auf der Bauhofstraße in Dresden gelegenen Geschäftsräumen der Brennstoffversor- gungs - G. m. b. H. Dresden ein ziemlich dreister Einbruch ver übt, wobei den Dieben reichlich 399 Mark in Bargeld in die Hände sielen. Die Einbrecher waren durch Eindrücken einer Fensterscheibe in die BUroräume gelangt und hatten durch einen zufällig stecken gelassenen Schlüssel der Kasse sich Zugang zu dem Gelbe verschast. Der Krtminalpolizei gelang cs aber sehr bald, die Täter ausfindig zu machen und in Unter suchungshaft zu nehmen. Am Mitwoch hatten sich nun die Einbrecher vor dem Amtsgericht Dresden wegen dieses Einbruchsdicbstahls zu ver- antworten. Es waren dies der 22 Jahre alte Arbeiter Kurt Erich Kaden, der 29 Jahre alte Hausdiener Erich Kurt Vieler und der erst 19jährige Schreiber Richard Erich Neu - mann, sämtlich aus Dresden. Die Angeklagten waren durch weg geständig. Kaden und Vieler waren aus die schon er wähnte Weise in die Räume gelangt, Ncumann hatte auf der Straße den Aufpasser gespielt. Das Gericht verurteilte die Angeklagten wegen gemeinschaftlichen schweren Diebstahls, und zwar Kaden zu vier Monaten, Vieler zu sechs Monaten und Neumann zu drei Monaten Gefängnis. Die Preise in den Markthallen bewegten sich nach dem amtlichen Bericht vom gestrigen Mitt woch in folgenden Grenzen: (Preise in Pfennigen für ^ Kilogramm, soweit nicht eine andere Mengenbenennung angegeben tst.) Fleisch «nd Fleischwaren: Rindfleisch, Brust 80 bi» 129, Bauch 89 bis 199, Hochrippe 99 bi» 129, Querrippe 89 bi» 119, Bug und Bratenflcisch 119 bis 159. Keule 119 bi» 169, Hackfleisch 199 bis 119. Schoß 119 bis IM, Lende, unausgeschält 129 bis 119, Lende, aus» geschält IM bis 299. Kalbfleisch, Schnihelsleisch 29» blS 219, Keule 129 bis 119, Bug IM bis 129, übrige Teile NO bis 1-89, Schweinefleisch, Keule und Bug IM bis 129, Kamm, Karree 189 bis 169, Bauch SO bis 119. Kopf M bis 89, Knöchel 79 bis IM, Pökelfleisch 119 bi» 119, Schöpsenfleisch, Keule IM bis 159, Bug 129 bis 189, Koteletten IM bis >19, Kochfleisch 129, Gesrier-Schöpscnslclsch »9 bis 129, Rauchfleisch 119 bis IM, S-chinkcn im Stück IM bis 2->9, Schinken im Anschnitt 229 bis 299, ger. tnl. Speck 119, roh. inl. Speck »9 bis tM, ger. ausl. Speck 129, ausl. Schioein «schmalz 78 bis 89. Schmer 85, bi» 89, Rinds» talg M bis 79, Zervelatwurst und Salamiwurst 229 bis 329, Mettwurst, Blutwurst, Leberwurst und Landleberwurst IM blS IM, Ziegenfleisch M bis M. Gesricr-Rindsleisch 69 bis 190. Wildbret «preußisches Wildi: Rot- und Damwild M bis 89, Rücken 169 bis SM, Rehwild, Rücke» und Keule 299 bis SM, Blatt IM bis IM. Zahmes lebendes Geflügel (Zucht und Rassel: Junge Gänse lStück) 869 bis MO, Enten (Stück) 1.69 bis MO. alte Hühner (Stück) IM bis M9. junge Hühner (Stück) 199 bl» 599, Tauben (Stück) IM bis M9. Geschlachtetes zahmes Ge flügel: Jung« Gänse 159 bis lM, Eliten IM bis 2M. alte Hühner IM bi» IM, junge Hühner 119 bis IM, Tauben (Stück) 59 bis ISO. Lebende Fisch« und Schaltiere: Schleien 229, Aal« 899. Krebse (Stück) 19 bi» SO. Frisch« Fischwaren: Rhcinlachs IM bis 699. SUbcriachS 229 bi» 269. Stciwbutt 159 bi» 2M, Seezungen 2M bis 260, Zander IM bi» 119, Hechte 119 bi» IM, Elbfische 69 bis IM. Schollen w bi» 79, Kabeltau 16, Schellfische ohne Kops 69, Natzungen M bis 79, SeelachS 86 bis 19, Seehecht 79 bis 89, Rotbarsch 45. Obst. Süd. «nd Gartensrücht«: Ausländ. Aepfcl 96 bis IM, inlän». Acpsel M bi» 95, süße Kirschen 19 bis 99, Gartenerdbeeren IM bi» IM, Berg» erdbeeren IM, Walderdbeeren IM, unreife Stachelbeeren 69, auSländ. Aprikosen IM bi» IM, ausländ. Weintrauben IM, trocken« Wal nüsse 79. Honig im Gla» 149 bis lM. Kartoffeln <69 Kilogramm) IM bis 669, Kartoffeln (>j Kilogramm) 6 bis 7, neue italienische Sommer kart osscln IS bi» 2,6, Maltakartosfcln 25. Grünware«: Petersilie IM bi» IM, Schnittlauch (Bündchen) 6 bis 19, Spargel 79 bis 119, Spinat 12 bis 15, junge Möhren (Bündchen) 19 bis SO, auSländ. Zwiebeln 18 bis M, Knoblauch (Stück) 5 bis M, grüne Inländ. Bohnen IM bi» IM, auSländ. grüne Bohnen 69 bis 99, fremde Tomaten N9 bi» 119, junge Karotten (Bündchen) 69 bis lM, Blumenkohl lStück) 89 bis M. neues Welschkraut 25 bis M, neuer Kohlrabi (Stück) 6 bi» 89, Meer- rettlch IM. Rettiche (Stück) 5 bi» 25. Rettiche ,Bündchen) 8 bi» 19, hiesiger Kopfsalat (Stück) 6 bi» 8, Inländ. Salatgurken 19 bi« 99, ausländ. Salatgurken (Stück) 25 bis 69, Radieschen (Bündchen) 7 bis 8, Pctcrsiltcnwurzel 69 bis 99, Porree (Bündchen) M bis M, Rhabarber 19 bis 12, Waldmeister (Bündchen) 19 bis 16. Pilze: Ehampignons 289 bis 899, getrocknete Steinpilze 7M, getrocknete Morcheln SM. Molkerei-Erzeugnisse: Auslandsbutter 2M bi« 239. Molkereibutter MO bi» 229, Bauernbutter 299 bis 229, SDirgorin« 89 bis 119, Kokosfett 96 bis 89. Vollmilch (Liier) 39, Milch (Dose) 39 bl» M, Quark M bis 85. Eier: Landtier lStück) 11 bis 18, auSländ. Eier (Stück) 8 bis 10. Trockenes Gemüse: Bohnen 26 bis 81, ge- schält« Erbsen 10 bis 16, ungeschälte Erbsen 35 bis 19, Graupen 39 bi« SS. Grieß 82 bis 86. geschälte halbe Erbsen 81 bis 69. Hirse M bi» 85, Linsen M bis 95, Reis 21 bis 95,. Brot (2 Kilogramm): 1. Sorte 89, 2. Sorte 81. Mehl: Kaiscr-Au?z»g 27 b>» M. Kaffer. Auszug griffig 82 bis »1. Ln den ersten lOIakren »olite jelle /Autler ilir Kinll nur mit ller reine«, »iltlev varcben unll bellen. l)»i Kinll virll e» lkr ein»« «lenken, veil ibin llellurcb «röter oumcbe Large um lli« krbrltung »eine» «Uten Teint» ewprrt bleibt, plive»- Kinlleweffe iit überfettet unll narb örrtlicber Vor- »ckrist beionller» kür llie «mplmlllicbe bieu» ller Kin- ller kergertellt.-?rrte 70?/. Lonnenxelrräunt virlllbr Körper, venn 5ie lim vorl-ukt» unllöonnenbillern, vor ssabrten unll V^anllerungen mit «nreiben. Irocleev wuü lk,r Körper rein; 8ie llurken ibn oiemul» a»L llen §onnenrkr»blen >u»etren. k^Iur k>Iive»«Lreme entbüll kucerit: ;ie verrtsrkt llie bräunenlle Vt^irliung ller 8onnenxtrsblen. Qleicbreitig beugt »i« »cbmerrbrktem 8onnenbrvrll vor. Daren 51 0,20 dt» lLO / Tuben »u, reinem Ano »1 0.69 u. l.00
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