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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.09.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270905011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927090501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927090501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-09
- Tag1927-09-05
- Monat1927-09
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.09.1927
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«». 41S Sette ir M MMMW Briefkasten. «»rechst»»»«» de« vrteskaste«»uk«l»r Vvrmtttag» «außer »» Sonn- und Feiertagen» »«gltch »o» U bt» ttl Uhr: »ach «t »tag» nur Montag» an» Mittwoch» von » dt» I Uhr. Gchrtktltch kvnnen Anträgen nur branrwort«! «rr»«» «»«« Rückporto betaetüa» ist. *** Nichte Margarete, <80 Pfg.) »Im Jahre 1902 oder 1903 stand tn den »Dresdner Nachrichten" ein Roman »La Spatu". Kannst Du sagen, wer diesen Roman geschrieben hat, und ob er in Buchform erschienen ist?" — Der Roman stammt von Eufemta AdlerSfeld-Baüestrem. Sr erregte bet seiner Veröffentlichung tn den »Dresdner Nachrichten" großes Aufsehen. Später erschien er auch in Buchform und Du kannst ihn Dir vom Buchhändler besorgen lassen. Aber er heißt nicht »La Spat»", sondern »La Spuck»". Spada ist »da» Schwert". .Ca" ist eine Abkürzung für »Casa" das »Hau»". Der Titel mürbe also übersetzt »Das HauS des Schwertes" heißen. Ein Schwert spielt tn dem überaus spannenden und grauslichen Roman eine entscheidende Rolle. *** Nichte Ida. (IS Psg.f »Bitte, schlichte unsere Meinungsverschiedenheit. Ich behaupte, in den Jahren ISIS bis 1913 im Zoo lebende Heringe im Seeaguartum gesehen zu haben: ja, sogar durch Anzeige deS Zoo darauf ausmerksam gemacht worden zu sein. Meine Freunde, Aqnartenliebhaber. sagen, das wäre unmöglich. Heringe seien sehr empfindlich und ließen sich nicht lebend transportieren. SS gäbe sie also nur im Fischgeschäft eingesalzen. Wer hat Recht?" — Die Direktion des Dresdner Zoo teilt mit. daß hier im Aquarium niemals Heringe gewesen seien. Der Hering sei in der Tat außergewöhnlich empfindlich, so daß in einem binnenländischen Aquarium seine Erhaltung selbst nach vorsichtigstem Transport immer nur auf wenige Stunden möglich gewesen sei. Ja. ja, so ein feines Fischchen ist der Harung. *** Silberner Hochzeitskandibat. »Ich bitte Dich um Auskunft, ob es üblich ist, zur Silberhochzeit offiziell einzuladen, oder ob es üblich ist, daß Verwandte und Gäste unaufgefordert zu erscheinen gewöhnt sind." — Die Feier der Silbernen Hochzeit wird sehr verschieden gehandhabt. Manche lieben es. sich im Stillen des langen Glückes einer freudigen Ehe und allein zu erfreuen. Sie warten es ruhig ab, ob je. mand davon Notiz nimmt. Andere, die gern einmal im Kreise ihrer Familie und guter Freunde ein lustiges Fest feiern, laden ein. Es gibt also kaum einen bestimmten Brauch und jeder machts, wie es ihm ums Herz ist. *** Nichte vom Lande. »Wir haben einen neuen Messingkessel, auf den wir sehr stolz sind, an dem wir aber sonderbare Erfahrungen lynchen. Daß darin gekochte Bohnen sehr „freudig" grün werde», ist vielleicht erklärlich: bei Kupfer ist bas ja auch so.- Aber daß Gurken zu Gemüse, die vorher fast iveiß ivaren, geradezu giftig blaugrün werden, daß neuerdings die Bohnen beim Ankochen erst grasgrün, dann gräulich und erst im „Weck" wieder ganz grün werden, ist doch merkivürdig. Wir wüßten aern. ob dieser Prozeß irgendwelche gesundheitsschädlichen oder die Haltbarkeit be einträchtigenden Folgen haben kann. Ist ein solcher Kessel überhaupt das Geeignete zuyi Einkochen?" — Messingkessel werden sehr empfohlen, doch ist dabei zu beachten, daß man gut tut. die Speisen gleich-nach dem Kochen (noch warm» hcr- auSzunehmen. Hast Du den Verdacht, daß die in Deinem Kessel gekochten Speisen gcsundheitSgefährdend sind, so lasse sie einmal von einem NahrungSmittelchcmiker untersuchen. Besten Dank überdies für Deine schönen Rezepte.- sie werden gelegentlich Vcrwenduna finden. *** Nesse C u r t. ..Kannst Du mir. bitte, ein Mittel gegen blasse Gesichtsfarbe sagen? Blutarm bin ich nicht, im Gegenteil, sehr gesund: bloß die weiße, blasse Grsichtssarbe gefällt mir nicht." — Denkst Du vielleicht, der Onkel ist so ein unmoderner Mensch, der nichts davon weiß, wie man sich in die rechte Farbe setzt. Bitte: Nimm Rosebonbo» oder Flüssige Schminke, die mit einem Schwämmchen auf getragen werden. Legst Du mehr Wert auf Seebadstetnt als auf liebliche Nöte der Wangen, so verwende Grado- Braun. bas in gleicher Weise auf die Haut gebracht wird. Neuerdings gibt es eine Oroms suporb«: die schmiert man auf die Haut und nach 20 Minuten bildet sich eine frische, ge sunde Hautfarbe. Na, wenn das nichts ist! Aber Du kannst auch Fettpuüer in Rot nehmen, das trocken ist und mit dem Puderauästchen aufgelegt wird. Verabsäume ja nicht. Dir dazu ein goldenes Puderdöschen anzuschaffen. Das ist tot- schick- Kommst Du dann ins Restaurant oder ins Kaffeebaus, so vergiß nicht Deinen Taschenspiegel zu fragen »Spivglein. Spieglet«, in meiner Hand, bin ich der Schönste im ganzen Land?" und bewahre bet Deinem PuderdöSchen (am besten ist'S, Du kaufst Dir gleich einen partz--esse> auch einen Lippenstift mit Ananas-Geschmack oder ein Tübchen mit Lippencrem« aus. damit Dir nichts mangele an dem. was wir vor den Menschen haben wollen. *** AlteNichte <60 Pfg.) »Kann denn das fürchterliche Schiefen der Motorräder in der Nacht, wo Menschen nicht auf den Straßen laufen, nicht behördlich untersagt werden? Diese Nacht wurde ich durch dieses Ungetüm um 1 Uhr durch fort gesetztes Tuten aufgeweckt und so erschreckt, daß ich ein grobes Unglück befürchtete und Herzklopfen bekam. Fast jede Nacht fahren die häßlichen Motoren an der Ecke vorüber und er schrecken mich durch langes Tuten." — Ja. da wirb zunächst nicht viel zu machen sein. Das Tuten der Autos und Motor räder an Ecken und Straßenübergängen ist eine Vorsichts maßregel, die einem etwa in der kreuzenden Richtung fahren den Wagen gilt und diesen »nr Vorsicht mahnt. Aber recht hast Du dennoch: der Auto- und Motorradlärm des Nachts auf der Straße ist eine Plage für die Anwohner, und die Verkehrs polizei wird sich auch der Pflichten bewußt werden müssen, die ihr zum Schutze »nicht verkehrender" Stadtbewohner obliegen. Vielleicht wäre es möglich, den nächtlichen Kraftverkehr auf bestimmte Straßen zu beschränken oder durch ähnliche Maß nahmen den Lärm einzuschränken. *** Dr. P. W. »Was wird aus der Gartenwirtschaft Saloppe? An beiden Eingängen sucht man vergeblich einen Anschlag der Stadt über die Wiedereröffnung. Gerüchtweise verlautet, man beabsichtige, hier ein Kinderheim einzurichten. Unserer Jugend alles Gute: aber man vergesse nicht, daß diese wundervoll gelegene Gaststätte im Lause de» Jahre» Ruhe und Erholung Tausenden von Erwachsenen gewährt. Sie haben also ein Recht darauf, vom Rate zu Dresden genaues zu erfahren: anderseits müssen sie gegebenenfalls aus das ent schiedenste dagegen Einspruch erheben, daß man die Bedürfnisse weitester Kreise der Volksgemeinschaft außer acht läßt. Ich bin von vielen Seiten gebeten worden, diese wichtige An gelegenheit in die Oesfentlichkeit zu bringen." — So viel bis jetzt bekannt geworden ist, wird die Wiedereröffnung der Saloppe als Gaststätte nickt geplant. Sie hat sich allzu lange als unrentabel erwiesen. WaS hineinkommen soll, ist noch nicht entschieden. Es werden aber mehrere Möglichkeiten erörtert, so auch der Einbau von Malerateliers, an denen bekanntlich in Dresden ein empfindlicher Mangel ist. *** VielfragerViktor. »1. Welche Kosten erwachsen, wenn jemand tn ein Genesungsheim, Liegau-AugustuSbad bei Radeberg oder Lausigk auf ärztlichen Rat gewiesen wird? 2. Wann wirb die neue Brücke vom Schlachthof nach der Erfurter Straße erbaut? 8. Werden von der ReichSdruckerei poch Fünf, und Zehntausend-ReichSbanknoten angefertigt? «. Wie ist da» Verhältnis der Gewinne und Nieten der Säch sischen Landeslotterie?. Mir wurde versichert, daß eS je zur Hälfte Gewinn« und Nieten seien — was mir nicht glaubhaft erscheint. Wie viel wird in Abzug von der Lotterie gebracht, wenn jemand etwa» gewinnt? ö. Ist der kleine Gewinn beim Finanzamt anzumelden?" — 1. Wende Dich um Auskunft an die Heime. Diesen Weg müßte doch der Onkel auch beschretten» und da machst Du » doch besser gleich selber, da Du gleich Deine Ansprüche mit angeben kannst. 2. Ueber den Ban der Brücke vom Schlachthof zur Erfurter Straße ist noch nichts entschieden. Rur «in kleiner Betrag zu Vorarbeiten ist bis jetzt bewilligt. Damit ist aber noch, nicht gesagt, ob diese Brücke oder die von der Neustadt geforderte vom Feldherrnplatz zur Louisenstraß« zuerst gebaut wird. ». Die höchsten zurzeit lausenden Noten lauten Uber 1000 Mark. S. Das Verhältnis der Zahl der Ge winne zu den Losen überhaupt ist aegrnwärttg so. daß au 140000 Lose rund 88 000 Gewinn« und eine Prämie falle». Der Staat erhält von jedem Lotterieaewtuu LS Prozent, ö. Lottertrgewinn« sind der Einkommensteuer gegenüber nicht steuerpflichtig: BermögrnSzuwachSsteuer wird zvrzett nicht er. hoben. *** Nichte Martha. Lch lieh im Jahr« t«2» von einem sehr guten Bekannten ö Millionen. Da er aber immer Lebensmittel und Kleider von un» kaust«, wurde immer auf gerechnet. Heute, nachdem der Mann gestorben ist, kommen dir Erben an un» heran und wollen di« Aufwertung, da sie tn seinen Büchern den Betrag von ö Millionen al» auSgelteheu gefunden haben. Quittungen über die ihm gelieferten Dachen haben wir nicht. Nach unserer Berechnung hätten wir noch etwa» von den Erben zu beanspruchen. Muß ich »un die Aufwertung für diese b Millionen zahlen? Wieviel würde e» heute sein?" — Zunächst kann nach der bloße« Angabe de» Jahre» 1V3S nicht gesagt werden, wieviel damal» b Millionen Mark wert waren. Du scheinst ganz und gar vergessen zu haben, was damals los war. Damals sank doch der Wert de» deutschen Geldes von Tag zu Tag . . . nein, von Stunde zu Stunde. Zu Anfang des Jahre» waren b Millionen beul schen Papiergeldes immer noch etwa 2890 Mark wert: am Ende aber stellten sie nur noch den 20 000. Teil «ine» Pfennig» dar. Also läßt sich der Wert der b Millionen nur festftelle«, wenn man weiß, an welchem Tage sie geliehen wurden. Wen» Du Forderungen an das Erbe hast, so stelle sie aus, teile sie de» Erben mit. im Notfälle mußt Du st« darum verklagen. Du mußt sie freilich beweisen. Der Beweis dafür kann unter Um- ständen Dein Eid sein. Aber zunächst mußt Du Dir wirklich einmal in sachlicher Weise über den Wert Deiner Lieferungen an den Verstorbenen klar werden. *** Nesse Biehnenmühle. s20 Pfg.) »Gib mir doch bitte Bescheid, ob das Los 128 600 der Hetmatdank-Lotterte gezogen wurde, deren Ziehung am 20. und 21. Juli stättfand?" — Es hat sich leider in Deiner Nummer zu sehr genullt. *** Neffe Erich, Bautzen. <16 Pf.) »In unserem »Deutschen Kalender 1S27" habe ich die Abbildung eines Brunnens gefunden, der nach dem Bilde ein herrliche» Meisterwerk zu sein scheint. AIS Unterschrift steht darunter Im Marcolinischen Garten zu Dresden. Leider war es mir nicht vergönnt, ihn bei mehreren Besuchen in Dresden zu finden. Ich habe mich bet vielen Dresdnern erkundigt, aber niemand konnte mir sagen, wo tn Dresden der Marcolinische Park ist. Da ich mich für alte Bauwerke sehr interessiere, so würde ich Ihnen sehr dankbar sein, wenn Sie mir meine Bitte erfüllten, mir zu sagen, wo ich den Park und Brunnen in Dresden oder in dessen Nähe finden könnte." — Nun ein bißchen bist Du an Deinem Nichtwissen über den Mar- colint-Brunnen auch schon mit schuld. Läsest Du Deine »Dresdner Nachrichten" gründlicher, so würde Dir doch schon ausgefallen sein, baß mindestens jede» Jahr einmal die Klag« erhoben wird, daß der Brunnen sein schwer mit anderen zu vergleichendes Kunstwerk) an einer so unglücklichen, schwer zugänglichen Stelle steht. Er steht nämlich zwar im Marcoltni» Garten, aber bas alte Marcolini-PalaiS ist . .. das Friedrich- städter Krankenhaus. Wer geht in ein Krankenhaus, um ein Kunstwerk zu besichtigen! So kommt es, daß sehr viele Dresdner von dem prächtigen Werk nichts wissen. Neuerdings bitten die um die Förderung der Neustadt bemühten Kreise um Aufstellung des Brunnens etwa im Garten bes Japanischen Palais. Aber das Banausentum, das sich darin bekundet, daß man ihn so lange dort ließ, wo er jetzt ist, wird wohl verhindern, daß er an einer geeigneteren Stelle der Allgemeinheit zu einer Freude und zu einem Geschmacks, erztehungsmittel wird. *** Z w e i N i ch t e n v o m L a n de. <66 Pfg.) »Wie schon seit einigen Jahren, so plant auch dieses Jahr unser Vater zur Belohnung für unsere Erntehilfe einen Ausjlug mit uns in die sächsischen Berge. Die Sächsische Schweiz und da» Erzgebirge haben wir schon kennen gelernt. Die» Jahr wollen wir Mitte September swenn bei uns in der Landwirtschaft etwa» Zeit ist) uns das Lausitzer Gebirge ansehen und durchwandern. Drei Tage stehen uns zur Verfügung. Wir würden recht dank- bar sein, wenn Du uns dazu eine hübsche Tour vorschlügst." — Fein von Eurem Vater! Also: 1. Tag. Bahnfahrt bis Groß- schönau. Nach Waltersborf. Auf die Lausche. Ueber die Nonnenklunsen nach Onbin. Die Umgebung besichtigen, Naturtheater. Nacht in Oybin. 2. Tag: Ueber Hain auf den Hochwald, über Felsengasse auf den Töpfer. Nacht tn Zittau oder nach Bahnfahrt in Löbau. 8. Tag: tzöbau, Löbaüer Berg sAussicht), Kottmar, Löbau. Bei einem Ueberschuß an Zeit: Bahn nach Niederneukirch, Valtenberg. ober nach Herrnhut. *** NeffeDr. Kr. ,L>ein Urteil wäre mir interessant. Man hört immer von großen Anstrengungen, um für Dresden draußen zu werben. Da fällt es auf. daß auf internationalen Ausstellungen Dresden niemals für sich wirbt. Auf dgr Binnenschiffahrts-Ausstellung in Basel 1S2« waren -er Rhein, die Weser und andere Ströme durch anziehende Modelle vertreten. Von der Elbe und Dresden sah man nichts Der artiges. Das internationale Besucherpublikum mußte geradezu annehmen, baß die Elbe und Dresden keine auffälligen Reize besitzen, die hier doch gerade in verschwenderischer Fülle, mehr als z. B. am Rhein, vereinigt sind. Die Elbe ist landschastl. lich viel länger schön als der Rhein. Die statistischen Tabellen, die das Wasserbauamt Dresden in Basel aufgehängt hatte, wurden selbstverständlich von allen Besuchern geschnitten. In diesem Jahre machte ich ein« ähnliche Wahrnehmung auf her Internationalen Musikausstellung in Frankfurt am Main. Dort haben Leipzig und Bautzen Sonderabteilungen. Bon Dresden und seiner Mnsiktradition ist nichts zu spüre». In einer Autographenabteilung entdeckte ich lediglich wenige Originale von Hasse <auS der LandeSbtbltothek) und Weber laus Prtvatbesitz). Dresden als Musikstadt tritt überhaupt nicht in Erscheinung. Das ist um so bedauerlicher, weil sonst jeder Musikwtnkel vertreten ist. Hat man sich etwa aus der Deutschen Theaterausstellung tn Magdeburg überanstrengt, so daß man auf internationalen Ausstellungen fehl«» muß? Dt« Frembenwerbung darf keine Grenzen kennen." — Du hast leider allzu recht. ES ist bedauerlich, baß offenbar die Mtttff der Stadt und -er sonstigen Behörden zu einer wirklich großen Fremdenwerbung nicht auSreichen. Denn Dresden war lang« eine Fremdenstadt. und Handel und Wandel, vor allem auch die Kunst, haben durch die Anwesenheit so vieler Fremden einst die umfangreichste Förderung erfahr«». Da» gegen wärtige Hauptelend für Dresden ist ja, daß es sein« Fremden nicht mehr hat. Jede Propaganda würde sich lohnen, da fl« durch die Auskünfte derer gestützt würde, die früher in Dresden landschaftliche Schönheit, gesellschaftliche Zerstreuung und die vielseitigsten Kuwstanregungen fanden. *** Einige Radeb««ler N«ffe». <20 Pfg.) »Die Hinrichtung der Italiener Sacco und Banzettt veranlaßt «n». Dich zu bitten, uns eine möglichst genaue Schilderung über die Beschaffenheit de» elektrischen Stuhle» und d«n Bomang einer Hinrichtung zu geben. Insbesondere legen wir Wert darauf, zu wissen, ob der tödlich wirkende Strom sofort oder nach und nach dem Opfer zugeführt wird." — Eine im vorigen Jahre veröffentlicht« ausführliche Darstellung tn einer Fachzeitschrift berichtet, baß der elekttüche Hinrichtung», stuhl ein dretbetrriger Stuhl ist, an den der Delinquent mit Riemen um Brust »und Arme festgeschnallt wird. Eine El«k- trode wird an das entblößte rechte Bein gelegt, die ander« führt in eine Metallkappe. die dem Delinquenten auf den Kopf gesetzt wird. Zur Ueberwtndung de» Hautwiderstaude» liegen feucht« Tücher tn ihr. Im Augenblick der Ausatmung wird der Strom, der 2600 Volt und 10 Ampere hat, ein geschaltet und «0 Sekunden durch de» Körper hindurchgel«tt«t. Ein leichtes Zittern der Finger ist dt« einzige Reaktion»- äußerung deS Opfer», die man beobachtet hat. *** Neffe Alter Ernst. »Al» guter Staatsbürger hatte ich meine Ersparnisse tn „mündelflcheren" Gtaat-- papieren und in Kriegsanleihe angelegt. Ich meldete mein« Papiere zur Aufwertung a« und bekam auch «tutge huudert Mark sogenannte Deutsch« Ablösungs-Schuld. die bei der AuSloluoa mit dem fünffachen Betraa zurückgezahlt wird. Ich habe daraus verzichtet mir durch Verzicht aus die Aus- lvfuug eft»« Rente zu sichern. Dies, Papiere standen tn der »wette» Hälfte de» vorigen Jahre» 820 und tch glaube in der erste« Hälfte diese» Jahres 290 ober so ähnlich. Jetzt finde ich zu meinem qicht geringen Erstaunen, daß »er Kur» jetzt nUr »7.8 beträgt Der Kredit de» Deutschen Reiche» kann doch in dtffer Zeit nicht so gefallen fein, wie dies« Papiere «m Sur» gesunken sind. Oder ist etwa wieder ein« ver- orduung berauiSgekoinm««. nach der eine neue „Aufwertung" bestimmt wirb. E» wäre die» allerdings schon, um den „HaUiur" z« verlieren. Also .... wie ist da»?" — Du brauchst Deinen „Hamur" nicht zu verlieren, lieber alter Ernst. Deine Retch»anleihe-AblösungSschuldscheine haben den Kurswert nicht verändert Au» Börsentechntschen Gründen ist nur ein« ander« NotterungSart angeokdnct worden. Bt» Ende Juli diese» Jahre» wurde der Kur» dieser Wertpapiere für de« bei der Aufwertung festgestellten Nenn- wert notiert. Ein Beispiel: Au» 4000 Paptermark alten Anleihen de» Reiche» und der Bundesstaaten wurden, da Ne mit 2-B Prozent aufgewertet wurden, bekanntlich 100 Reichsmark Ablösungsschuld mit fünffachem AuSlosungs- recht. Dafür stellte sich der Kur» am 80. Juli auf etiva 290 Prozent; d. h.> Du würdest beim verkauf 290 Reichsmark erhalten haben. Seit dem 1. August diele» Jahre» wird nun aber picht mehr der Nennwert der Ablüfungsschulb. sondern da- fünffache AuSlosungSrecht kurSmäßig zum Ausdruck ge bracht. das heißt in unserem Falle für 600 Reichsmark Au»los«ng»rechte. Dafür stellten sich der Kurs anfänglich auf 68 Prozent, hat sich aber bi» letzt auf etwa 66 Prozent geßenkt. so daß Du beute beim verkauf diesen Kurs, mit ö multipliziert, also 280 Reichsmark erhalten würdest. *** Deutscher Neffe. -Auf dem hiesigen Haupt- bahnhof hängen die Fahrpläne der Tschecho-Dlowaket nur tn tschechischer Sprache au». Ich weiß aber bestimmt, daß e» auch znteisprachtgr Fahrpläne der Tschecho-Slowakei gibt. Denn drüben hängen dies« im deutschsprachigen Gebiet in allen Bahnhöfe»' au«. Findest Du nicht, daß eS von der Reichs, bah« unverantwortlich gehandelt ist. hier auf dem deutschen Bahnhof die nur tschechischen Pläne auSzuhängen?" — Auf eine Erkundigung bet der Reichsbahn wurde mitgetetlt. bah die Tschechoslowakei durch die FrtebenSverträge wohl ver. pflichtet-ist, i» dem deutfchsprechenden MinberhettSgebiet zwei, sprachige. Fahrpläne auSzuhängen. Dagegen ist sie nicht ver- pflichtet, solche zweisprachige Fahrpläne an fremde Länder und ihre Bahnen abzugeben. Sie hat auch nach Dresden nur tschechisch« Pläne gelangen lassen. Dabet sei gleich etwas andere» berührt. ES hat Verwunderung erregt, daß bei der deutschen Reichsbahn Karten mit der Aufschrift „Dresden— Praha" <nicht „Prag") auSgvgeben werben, das beruht auf einer internationalen Abmachung, wonach die ausländische Zlelstatton in der Schreibweise angegeben wirb, wie sie der fremd« Staat schreibt. Auf den in Prag nach Dresden aus. gegebenen Karten steht „Praha—Dresden" lnicht „Praha— Drasdany"). vielleicht gelingt eS der Reichsbahn zur besseren und leichteren Unterrichtung, auch für ihre Bahnhöfe zwei- fprachtge Fahrpläne zu erhalten. *** NesfeKarl. „Ich möchte gern die bayrischen Seen besuchen. Dafür stehen mir drei Wochen zur Verfügung. Welche sehenswerten Orte könnte tch von Hof ab dabet de- suchen und welche Strecken wandern?" — Die bayrischen Seen besucht man besser von München aus. Willst Du aber von Hof aus die sehenswertesten Gegenden sehen, so kannst D« besser bi» Bayreuth fahren, wanderst dann über Watschen- selb durchs Wiesenttal bi» Ebermannstadt, fährst nach Nürn- berg, machst dann noch «inen Tag Aufenthalt tn Ingolstadt mrd fährst dann nach München. Bon da au» kannst Du zum Starnberger See <fünf Stunden) und von da zum Ammersce <drei Stunden) wandern. Zurück nach München. Dann fährst Du an den Tegernsee und schließlich zum Chiemsee, in dessen Umgebung Du dann wandern kannst. Es lohnt natürlich auch von da au» ein GanztagSauSflug mit der Bahn zum KöntgSsee. *** Nichte Else. „Wo finde ich da» Zitat: „Du sprichst ein große» Wort gelassen auS"? Ich bin sonst in derlei Sachen sehr bewandert, aber hier verläßt mich mein Gedächtnis. Ist es in Schillers Werken zu finden?" — Es klingt beinahe so. Aber'» ist nicht von Schiller, sondern von Goethe und wird in der „Iphigenie" dem Thoa» in den Mund gelegt. » ^ HeiratSsehnsuchtSecke. I» dlrlrt. HelratSlehnsuchtSecke will Onkel Schnürt« «uv dt« Wünsch« s«ln«r Richten, und Neffen zum Ausdruck bringen. Dagegen kann rr e« nicht übernehmen dl« hieraus eingehenden Briese an diese wetterzuleiten. Wer mü de» Heiratdlustigen in Brtefwrchsel zu trexn wünscht, wird gebeten, sich de» Anzeigenteil» unsere» Blatte« zu bedienen. Nicht« vertrau»« <S0 Pf.), Sb, fragt: »Selcher vornehm denkend« gebtlhrtr Herr bi» «0 ist in der Lag« und hat den Mul, vtner unvermögenden jungen Dame ein lieber und treuer Leben», kamerad zu sein?» — Richte Einsam vom Lande <1 Mk.> ucht einen Neffen, der viel Sonn« In da» einsam« Leben einer li0filhrtg«n SutSbefltzerSwItwe bringen soll. Sieb und treu aber muß er sei«. — Nicht« Trotzkopf <vv Pf.). A>. dunkel und schlank, mochte »er» «ine« lieben Reffen mit vernünftigen Anschauungen, tuten» Charakter und in staatlich fester Stellung, nicht unter l>0, dc» ie mit einer. Ausstattung sicher eine gute Hausfrau sein würde. — lleffer Fester Entschluß l1,60), 81, Nichttänzer, aus dem Land«, wünscht «ine Frau so groß und stark wie er, möglichst ohne Bubikopf, die wirtschaften und Haushalten kann. Es wäre angenehm, mey« sie selbst müslzterte. Aussteuer ist nötig, erwünscht etwas Berinögrn, da er sich dadurch «ine gute Position schassen könnte. Er ist in gesicherter, angesehener Stellung. Auch tst er nicht vermögenslos. Er sieht mehr anf seinen Charakter al« aus Schönheit. — Nichte Krohgemnt <S Nhß). Ai. blond, mit guter Herzen»- und GclsteS- btkdung. gutem Willen zu wirtschaftlicher Tätigkeit, in der sie Er fahrung hat, und guter Ausstattung, wünscht zuverlässigen, gewissen- haften «nd im Grunde seine» Wesen» ernsten Mann, der natürlich auch einem Scherz« nicht abhold sein darf. Mlt einem tüchtigen Geschäftsmann möchte sie gern strebsam arbeiten, einem Beamten da« Heim gut ln Ordnung halten und ihn heiter versorgen. — Reffe Kärlfred <»V Pf.), innger Lehrer, wünscht eine iunge Dame von-17 dt» SS. —Nesse Walter <8K Pf.), junger Lehrer, ucht hübsch« junge Dam«, die Freude an größeren Ausflügen und einer Motorrabpartt« hat. — Nesse Herbert <80 Pf.). Lehrer, S«. wlfnschi tNng« Dame von 17 bi» S«. — Neffe Alfred ll Mk.s, S«, Geschäftsmann, ruht» und strebsam, gesund und kräftig, wünscht ltebe Nichte gleiche« Alter» mtt gutem aufrichtigem Charakter als Leben»kamerabtn. — Nichte Grete <80 Ps.) wünscht sür ihr liebe» Rtchtchen lSV) guten treuen Mann. Da» Ntchtchen stammt au» guter "gmtlte, tst schlank, gesund, musikalisch und tn allen Zweigen de» ««»halte», äußerst tüchtig. Alle« wa» zur Gründung eines schönen . etme» erforderlich tst, wäre vorhanden. Beamter ober Lehrer aus de« Land« wtrd bevorzugt. — Nicht« Elfrted« <80 Ps.), 88, stnger augsehend» dlonder Bublkops, stellt sich al« schlanke» Mädel von angenehme« Aeußeren und liebem, verträglichem Wesen vor. Sie besitzt alle HanSfrauentngenten, schneidert sich alle» selbst, musiziert gern, liebt die Natur, tst auch sonst lebenslustig und sucht geistig Ooherstehenden Nesfen mtt Herzensbildung und aufrichtigem llharakter bt» »S, tu gesicherter Stellung. Witwer und auswärts angenehm. — Nicht« Schmarzkopssöo Ps.), 81. nicht Bubikopf, von gutem Auffehen «nb Charakter, Haustochter au» mittlerer Bramtensaqrille, wirtschaftlich, schneidert, mtt Wäscheausstattung und einige« Selbflersparten, wünscht ausrtchttgen, soliden Mann bts öö t» sicherer Stellung. Auch Wttwer mtt Kind, Beamter nicht aus geschlossen. — Nichte» Mta und Margasl Mk.), Mttte 40, chlank, dunkelblond» hängltche, solide Charaktere, suchen treu« tebenSkameraden. Mta tst ktndrrlos« Wttw« mit schönem Heim, Ma^a alleinstehende», derusgtättge» Fräulein mtt schön eingerichteter Wohnung. Beide find >« Beamtenftand aufgewachsen, daher Beamte bevorzugt. »ni.0t»«»,woirris n'.
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