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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.08.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280807013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928080701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928080701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-08
- Tag1928-08-07
- Monat1928-08
- Jahr1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.08.1928
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Itr. ZSS Seite 4 »«DeeS^nee Itachrichteit* Vieaetaa. 7. «ugvfi IS» Oertliches un- Sächsisches Die sächsischen Sparkassen im Mette« Rierteijabr i»2« lMitteilimg de» Stattsrischen LanseSa«»«»» Am 1. April 1928 sind in Arnsdorf und tn Rähnitz Helle rau iSlmtsh. Dresden) Sparkassen neu errichtet morden. Die Sparkasse zu Lieb schwitz lAmtsh. Werdau) ist infolge des GebietSauStauscbes an Thüringen weggefallen. Die Gesamtzahl der Sparkassen belief sich infolgedessen am Ende des Berichtszeitraumes auf 851. Bet diesen betrugen tm 2. Vierteljahr 1928: dl« Atnsen- d. Etnleaer» «uifchrtn guNiadri» t» Monat ilpoN Mat Iunrt dt» Etniablnnarn in Fallen AM Fällen «S»»« 17V 592 18LS77 dt» RüNuadlrma, ln Füllen AM «901 7« 21 77s 0,0 PI 270 IW in Füllen SS6S7 50 97« 50 621 II 101 01« 18 866 «78 18 748 789 !Ml »SIL 99« 2 >75 795 278 »LS Al SSL«« IA 87« 878 «59 385 67V 118 2. Bierveli. 507 898 71U8 2L6 16« AU 89 271 281 L 9,« 6LL — 1. Biertelj. SW 688 88 527 812 ILO 82L 85 VV8 LI« 1118 SOV S«8 SSV S«1 Wie die vorstehende Aufstellung erkennen läßt, hat eine Abnahme der Einzahlungen und ein Anwachsen der Ab- Hebungen stattgesnnden, was wohl als eine Folgeerscheinung der beginnenden Reise- und llrlanbSzeit zu betrachten ist. Der Einzahlungsüberschuß söhne Ztnsengntschrist) war im Be richtszeitraum mithin um 29 689 938 Reichsmark niedriger als im 1. Vierteljahr 1926. immerhin schlicht das 2. Vierteljahr mit einem erfreulichen EinzahlungSuberschub von 818L6 965 Reichsmark ab. DaS Gesamtguchaben der Einleger ist seit Ende 1927 um 93 6L1 979 Reichsmark oder um 32,97 Prozent augewachsen und beträgt am Schluffe des 2. Vierteljahres einschließlich der Zinsengutschrist 385 679 113 Reichsmark oder 19,61 Prozent mehr als am Schluffe des 1. Vierteljahres 1928. Vom kaufmännischen Stellenmarkt Sommerliche Geschäftsstille und Konjunkturumschipung traten im Juli in verschiedenen Industrie- und Handels zweigen stärker tn Erscheinung. Trotzdem blieb nach den Beobachtungen der kaufmännischen Stellenvermittlung des Deutschnationalen HandlungSgehilfen-Verbandes das An- gebot offener Stellen auf dem kaufmännischen Arbeitsmarkt, mit Ausnahme von Westdeutschland, weiter belebt. Die Zahl der Stellensuchendcn ist allerdings nicht geringer geworden. Für ältere Angestellte hat sich die Lage sogar durch stärkeren Neuzugang an Stellensuchenden bet sehr geringer Nachfrage noch verschlechtert. Die lebhafte Bermittlungstätigkett ist zum Teil auf den immer umfang, reicher werdenden Stellenwechsel ungekündtgter Bewerber, die sich in ihrer Ausbildung vervollkommnen und tn Ihrem Einkommen verbessern wollen, zurückzusühren. Die auf diese Weis« fretwerdenden Stellen bedeuten zwar neue, aber keine zusätzlichen UnterbringungSmöglichkeiten für Stellen» suchende. Die Gestaltung der Wirtschaftslage, neuerliche VetrtebS- zusammenlegungen und BetrtebSumstellungen, brachten tn verschiedenen Wirtschaftszweigen größere Kündigungen und Entlassungen. In Westdeutschland sind eS besonders Berg, b- , Eisen-, Stahl- und Maschinenindustrte. In Erfurt, PtrmasenS und Ebingen Schuhindustrie, und tn Kassel, Mannheim und Kaiserslautern Metallindustrie. In der Textilindustrie wird in Elberfeld-Barmen, München-Gladbach und tn zahlreichen württernbergischen Betrieben kurz, gearbeitet. Eine bedeutende Holzhandlung in Freiburg i. Br. kündigte allen Angestellten: in der Nährmittelindustrie er- folgten Kündigungen in Heilbronn. Den Konzernterungs bestrebungen im Waggonbau soll auch die gut beschäftigte Zwickauer Fahrzeugfabrik anheimfallen. Durch ihre Still- legung würde eine gröbere Anzahl, hauptsächlich älterer An- gestellter und Arbeiter, erwerbslos werden. Mangel an tüchtigen jungen Kräften besteht nach wie vor vielerorts. Besonders flotte Stenotnpisten sind gesucht in Hannover, Dresden, Frankfurt a. M. und Stuttgart. In Berlin fehlten Verkäufer für Textilwaren, Teppiche und Autozubehörtetl« «fw. Auch junge Buchhaltungskräste für moderne Buchhaltungssystem« waren verschiedentlich sehr knapp. — Ernennung. Geh. Mediztnalrat, Prof. Dr. Jlberg, Sonncnstein, ist zum Ehrenmitglied der 1. Abteilung deS Landesgesundheitsamtes ernannt worden. — Bom konsularischen Dienst. Der 1. LegattonSsekretär beim griechischen Auswärtigen Amt in Athen. Dtmitri Papalexts, ist zum griechischen Bizekonsul tn Dresden ernannt und in dieser Eigenschaft vorläufig anerkannt und zugelassen worden. — Die Dentsche Gesellschaft für Gewerbehygiene hält vom 10. bis 12. September ihre 5. Jahreshauptversammlung in Dresden ab. Die Verhandlungen der Tagung sind einer Besprechung der Themen „Die Frauenarbeit" und „Arbeit untzSport" aewtdnm. gm Rahmen de» erste» Tage» sprechen Ministerialrat Prof. Dr. Thiel«, Dresden, über „tzr«uenarb«tt und volkSgesundhett". Regierung»- gewerberat Dr. Elisabeth Krüger, Dresden, über „Frauen arbeit und Gewerbeaufsicht", Geh. Medtzinalrat Dr. Gell heim, Leipzig, und Prtvatdozent Dr. H. Küster. Leipzig, über „Frauenarbeit und Schwangerschaft". Fra» Juchae», Berlin. Uber „Die berufstätige Frau^, und Direktor Leiser, StemenSstadt. Uber „BetrtebSorgantfatortsche und technische Maßnahmen zur Hygiene der Frauenarbeit unter besonderer Berücksichtigung der Metallindustrie", lieber da» Thema „Arbeit und Sport" referieren Ministerialrat Dr. Mall- witz, Berlin, und Dr. Klinge, Eharlottenburg. Im An. schluß au die Jahreshauptversammlung studet dt« Aerzt. Sonntag, den 12. August nach öen Hinterbermsöorfer Schleusen über Wetstig—Srolpen—Neustadt—Setmttz—Saupsdorf— Hinterbermssorf. Rückweg durch da» Rirntyschkal über Schandau—Rönigstein—-Pirna. vor unserem Verlagshause, Marienstraße Z6 Frühstückspause: Stolpen 1 Stund«. Gelegenheit zur Schloßdrstchtigung. Mirragsrast: Himerhermsdorf 12—14 Uhr, anschließend Bootsfahrt durch dt« Obere Schleuse. Rückfahrt r ab Hinrerhermsdorf 17 Uhr. In RSnigstein: 1 Stunde Aufenthalt. Arrkunfl t« Dresveor rwa 20 ihr ISretS: SN S SO pro 4»erfon. Die Rosten für die Schloßbesichtigung k4s pfg.) und dt« Bootsfakrt sSc> pfg.) sind tn d«m Fahr- prets nicht mit enthalten. Fahrscheinausgabe: täglich von S—18 Uhr tn unserer Hauptgeschäftsstelle Martenstraße ZS. Verlag der Dresdner Nachrichten llche JahreStagung der Deutschen Gesellschaft für Ge- wcrbehygiene mit Verhandlungen über das Thema „Aerzt- liche Erfahrungen bet der Durchführung der Verordnung vom 13. Mai 1925 über Ausdehnung der Nnfallver. sicherung auf gewerbliche Berufskrankheiten", Referenten Ministerialrat Professor Dr. Koelsch, München, und Dr. Hergt, LudwigShafen, statt. Außerdem wirb von der Deutschen Gesellschaft für Gewerbehygiene für da» säch sische Industriegebiet ein gewerbehygientscher VortragSkurS über aktuelle Fragen der Gewerbehygiene und Unfallver hütung veranstaltet. Nähere Auskunft erteilt die Geschäfts- stelle der Deutschen Gesellschaft für Gewerbehygiene, Frank furt a. M.. Biktvria-Allee 9. — Die Einwohnerzahl Dresdens mit Albertstadt beträgt nach dem FortschreibungSergebnis vom 1. Juli 689 300. — Z«m Parkkostümseft der JahreSscha«. das am Sonn- abend, dem 11. August, ab 7 Uhr in der Herkuleöallee und tm Vergnügungspark lbet schlechtem Wetter tm Großen Saal des Ausstellungspalastes) stattftndet, sind bekanntlich je drei Preise für die schönsten Damen, und Herrenkostüme aus- gesetzt. Die Preise sind ab heute tm Eingang beS Kugrlhause» ausgestellt. Der erste Damenprets besteht au» einem Rind- leder-Handkoffer mit Retfsneeeffatr«. der »wett« Preis tn ' - der dritte Pret» tn einem silberne Arm- ein silbernes „.^aretten-Stut. Kostümzwang besteht nicht, es ist >>ur er. wünscht, daß möglichst viele Damen und Herren tn historische» oder Biederrneterkvstümsn erscheinen. eine« photographischen Apparat, der dritte V> Fön-Apparat: dt, drei Herrenprets« sind: «tne vanduhr, ein photographischer Apparat und Rshünge Zwei Strafprozess« beschäftigten das Dresdner Land, und Amtsgericht. Dep «tne betraf folgend« Angelegenheit: Am 2. Februar d. I., abends gegen 7 Uhr. erschien in Meißen tn der Wohnung eine» Former» Wolf ein tm An fang der dreißiger Fahre stehender Mann, der sich MUH lau nannte und den Wohnungsinhaber bat, einmal mit nach der Straße zu kommen, wo ihn «tn angeblicher Arbeitskollege Neumann erwarte. Ahnungslos folgt« Wolf. Unten an- gekommen, führte ihn der vermeintliche Mühlau nach der ein. sauren Ludwtg-Richter-Straße. Dort trat beiden der Ar. bettSkolleg« Neumann entgegen, den aber der tn der Mille -er fünfziger Jahre stehende Former trotz seiner Verkleidung als den 26 Jahre alten Bauarbeiter Walter Bruno Gei- Irrt erkannte. Wolf erklärte, dies sei nicht Neuman». und wollte sofort wieder umkehren. In dtesem Augenblick wurde er von Geliert anscheinend mittels eines harten Gegenstände« erheblich mißhandelt. Durch einen Schlag ins Gesicht crlilt der Ueberfallene, der bereits früher ein Ohrenleiden gehabt, eine ernste Mittelohreiterung, die tm weiteren Verlause -er Krankheit zum völligen Verlust des Gehörs aus der linke» Seite führt«. In der ersten Maihälste standen Getlert und sein Komplice, der 1895 zu Dresden-BrteSiittz geborene Bau. arbetter Karl Max Slawtk wegen dieses hinterlistigen Ueberfalleö vor dem Amtsgericht Meißen. Letzterer, der sich damals als Mühlau bezeichnet hatte, und Getlert, beide in Meißen wohnhaft und wiederholt vorbestraft, erhielten wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung ein jeder fünf Monate Gefängnis auferlegt. Gegen dieses Urteil Hallen sie Berufung eingelegt, die aber von der 3. Ferieustraskauumr verworfen wurde. Diese Berufungsverhandlung nahm aber einen unerwar. teten AuSgang. Bereits nach dem Ueberfall hatte der «n> geklagte Getlert geäußert, die Schläge habe Wolf für die Vauernschänke bekommen. In der jetzigen Verhandlung ergab sich, baß der Former Wolf einmal tn dem vorgenannten Lo. kal mit ber Wirtschafterin geschiedene Lange geb. Keller «inen Streit gehabt, bei dem Beleidigungen gefallen waren, die zur Folge hatten, baß der Schankwirt Mbrtch dem Former dar Lokal verbot. AuS Wut über gefallene beleidigend« Aeuße. rungen waren Slawik und Getlert von der geschiedenen Lange gedungen worden, den Former Wolf tüchtig zu verhauen. Wie die Angeklagten sagten, habe die Frau geäußert, «S käme ihr auf ein paar Scheine nicht an. Auf diese Versprechungen hin ührtcn sie den hinterlistigen Ueberfall auch aus. Nach der Tat endierte Frau Lange Bier und Wein, sie gab auch einen osten Zigaretten und 8 Mark. Die zwei Verurteilten, die als Schläger bekannt sind und auch erhebliche Vorstrafen er. litten haben, machten somit ein recht schlechtes Geschäft. In der Begründung deö neu ergangenen Urteils, bas auf Per« wersung der Berufung lautete, betonte der Vorsitzende u. a„ baß nunmehr auch noch gegen Frau Lange von der Staatsanwaltschaft wegen Beihilfe zur gefährlichen Körper. Verletzung etngeschritte« werde. » Der andere Termin vor dem AmtSgerlcht Dresden betraf gleichfalls eine recht rohe Tat. Der 1904 zu Dresden geborene Tischler Erich Artur Wauer, der bereits «tn« Anzahl Bor. strafen erlitten und ber zuletzt am 22. Februar 1927 einschließ lich einer zuvor erhaltenen neunmonatigen Gefängnisstrafe zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis verurteilt worden ist, weil er Diebstähle und Betrug im Rückfall begangen, mußt« sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Der Angeklagte, der sich als Boxer ausgebildet hat. hatte am 13. Januar nach vorangegangenem Wortwechsel tn einer Schankwirtschaft auf ber Albrechtstraßs einem Kraftwagen. führer Mättig etnen Ttefschlag tn dt« Magengrgend versetzt. Mättig brach sofort besinnungslos zusammen und mußte nach dem Tarolahau» übergeführt werben, wo er einige Tage verblieb. Nach ärztlichem AuSspruch hätte dieser Faust, schlag den Tob beS Kraftwagenführers herbeifiihren können. In Anbetracht der Vorstrafen beS Angeklagten und -er ge fährlichen Handlungsweise wurde er zu s e ch s W o ch e» Ge fängnis verurteilt. um! sbsnlk 8 Ulli in, R, « « « 1 « r »» SSI«»» >»»»» mutterlos tn wilder Verwirrung ausgewachsene Waise, kaum mündig geworden, nach seinem deutschen Erblande zog, um sich die Königskrone aufs Haupt zu setzen. Die alte Chronik erzählt, daß er über Konstanz durchs Rheintal nach dem Elsaß gekommen sei, da habe er, erstaunt und freudig über rascht über die Schönheit des Landes und den gewaltigen Reichtum an Wild, seiner viel älteren italienischen Gemahlin zum Verdruß, dies herrliche Land gepriesen, in dem er lieber bleiben möchte, als in dem fieberheißen Italien. Von den Ställen an. vor denen Jahrhunderte alte Roßharnische hängen, von den Gesindestuben bis hinaus zum Bankettsaal im Herren stock, nirgends ist ein Stück, das den einheitlichen Eindruck eines soeben noch lebendigen vornehmen und schlichten mittel alterlichen Burghaushaltes tm geringsten stören würde. Im Bankettsaal hoch oben, mit dem Blick wett über den GotteS- garten des Elsasses, über die Burg und hinüber bis zum Rhein und zum Schwarzwald hat der letzte Burgherr, Wil helm H., alle alten Fahnen und Wappen früherer Burgherren, die er auftreiben konnte, zu Schmuck und Lehre aufhüngen und anbrtngen lassen. Da finden sich auch aus ber früheren französischen Zeit die Lilien der Bourbonen und der Adler Napoleons. An der Decke aber schwebt ber deutsche Kaiser- adler mit der Krone. Zum letztenmal war Wilhelm II. hier im Frühjahr 1918 und hat damals in bas schmiedeeiserne Gitter vor dem Kamin die Worte einschneiden lassen: „Ich habe es nicht gewollt." Streiten wir nicht mit dem letzten Burgherrn der seit tausend Jahren deutschen Burg im Wasgcnwald über Sinn und Zweckmäßigkeit dieses Bekenntnisses, hören mir aber das Urteil aus dem Munde einer Französin, das mir zufällig ins Ohr siel und die gleichzeitig mit uns zusammen mit einer Freundin den Nundgang durch die Burg gemacht hatte. Sie sprachen miteinander über den Kaiser Wilhelm Il„ und ich hörte deutlich beim Verlassen der Burg den Satz der fran zösischen Besucherin: „dlai» il n's pa» I'air qus j'ai vmrlu qu il nit." Zu deutsch: „Aber er macht mir hier in seiner Burg nicht den lichtechten) Eindruck, den ich gern von ihm gebabt hätte." Und aus eliässischem Mund hörte ich öfters die Befriedigung darüber, daß die Burg wieder aufgebaut sei. denn jetzt würde ein solcher Bau nicht mehr zustande kommen, und wie ein einfacher Mann aus dem Elsässer Volk hinzu- fügte, man dürfe nicht bloß diesen aewaltigen Haufen Steine anschen und mit einem Vorurteil hineingehen, sondern man müsse die Augen in der Burg ausmachcn, dann könne man sehr viel darin lernen und mit nach Hause bringen. Fast ver steckt habe ich hoch oben aus der Turmtrcppe einen Stein ge funden, auf dem geschrieben steht: „Da, wo Hohenstaufen ge- herrscht und Habsburger, da hat ein drittes Kaisergcschlccht, die Hohenzollern, zum Zeichen der Herrlichkeit de» wieder- erstandenen Reiches diese Burg wiederhergestellt, damit ihre Mauern und Türme weithin über das Elsaß strahlen, ein würdiges Zeichen auch für den Erbauer Wilhelm U. und seine Liebe zu dem wiedererungenen Grenzland Elsaß." Ueber demselben Turm aber und über dem Kaiseradler zu oberst weht heute die Trikolore. Drüben, fern in der Sonne, leuchtet das silberne Band des RhetnstromeS. „Sie sollen ihn nicht haben den freien deutschen Rhein ..." Go sangen wir als Kinder in der Schule, heut« habensie ihn! kvl ... Kunst un» Wissenschaft s Dresdner Theaterspielpla« für heute. Opernhaus und Schauspielhaus geschloffen. Albert.Theater: „Das lebende Magazin" <8). Residenz-Theater: „Gräfin Mariza" l8). Die Komödie: »Theo macht alle»" l^8). 4 Sächsisch« LaadeSbiihne. Bon den „Blättern der Säch sischen L a n d e » b ü h n e" Ist soeben da» 1. Heft sür die Spielzeit 1S28/2N erschienen. TS wird das da» zehnte Spieljahr de» dankens werten, künstlerisch hochentwickelten Unternehmen» sein. Au» diesem Anlaß hat Dr. Karl Walls (Dresden) zu dem Heft einen rück- schauenden Aufsatz „Achn Jahre Sächsische LandeSbllhne" deigesteuert. der die Kulturarbeit, die Intendant Maxtmus N«n4 mit seiner Bühne leistete, würdigt. Tine Anzahl kleiner literarischer Studien über aufgesührte Stücke, ausklSrende Mitteilungen über bl« Orga nisation des Unternehmen» und hübsche Bilderbetlagen machen den weiten Inhalt de« Hefte« au». Dle neue Spielzeit beginnt am 1. September in Porkau mit „Dyckerpott» Erben". ? Sendest«!!« Kngelhan«. Bei dem anlitßlich der Anwesenhelt de» „Siebcnbttrgischcn Lehrerverein»" tn Dresden heut« DIen»«ag, mittags 12 Uhr, stattitnbenden Konzert mit Werken der steüen- blirglschen Komponisten Paul Richter und Rudolf Lasse! wirken mit: Irma Schröder von der Linde (Gesang), Sigrid Urbach «Klavier), Prof. Karl Pretzsch ^Begleitung). f- Die Erfurter Domspiele abgesagt. Wie das Erfurter Stadtvcrkehrsamt mitteilt, hat es die dem Intendanten Müller-Stein erteilte Genehmigung zur Aufführung von „Jedermann" aus den Stufe» de« Erfurter Domes zurück gezogen. Dadurch werden die Aufführungen der Spiele unterbleiben. Schon die Probcoiifsührungen hatten ergeben, daß dieses „Erpcrtment" zu einer Lösung nicht führte. Auch die Erfurter Presse hatte sich gegen diese Fretltchtaufsührun- gen ausgesprochen. So hat man rechtzeitig bet den zustän- digen Stellen die Kvnscgucnzcn verhütet. i 4- Die «iuterspielzeit 1928/29 de» Städtischen Theaters zu Plaue« wird am Sonnabend, 1. September, mit LessingS „Nathan der Weile" eröffnet. Als erste Oper folgt am 2. September Mozarts „Z a u b e r f l ö t e". Der Sptclplan sicht eine reich« Fülle von Neuheiten in Schauspiel. Oper und Operette vor. barnnter zwei Uraufführungen: Dtxon, „Prä- stbent LtncoIn", und Burggraf. „Sermon der alten Weiber". 1- Ungarische Woche in Nürnberg. In Nürnberg wird End« Januar 1929 eine „Ungarische Woche" stattsinden, in deren Mittelpunkt die Eröffnung einer repräsentativen Ausstellung „Ungarn- Kunst der Gegenwart" »chen wirb, deren Borberettung Galertcdirektor Prof. Dr. F. T. Schul, übernommen hat. Ungarische Dichter und Kom- pontsten werden an eigenen Abenden zu Wort kommen, eine ungarische Oper und ein ungarisches Schauspiel gelangen zur Darstellung. 7 Schwierige Theaterlage 1» Wie«. Die Aussichten der Wiener Theater für die nächste Spielzeit sind sehr ungünstig. Wien besitzt eine ganze Reihe von Bühnen, die schon seit ge. raumer Zeit, nicht nur die Ferien über, geschlossen sind lin deren Wiedereröffnung tm Herbst dieses Jahreö noch ganz ungewiß ist. Dazu gehören die Neue Wiener Bühne, das Apollotheater, das Nonacher-Etabltsscment. das Bouleimrd» Theater und die Bolksoper. Mas die VolkSoper anlangt, so dürft« dieses Theater wahrscheinlich weiter unter Führung einer Arbeitsgemeinschaft von Schauspielern bleiben, da sich bis fetzt noch kein Bewerber gesunde» hat. ber bereit ist. die VolkSoper auf eigenes Risiko zu führen. DaS Nonacher. Etablissement, da« bekanntlich aus seinen schweren Krisen nicht herauskommen kann, wollte ber amerikanische Theater- Manager Leo Singer übernehmen und als Nevnebühnc anö- gestalten, doch scheiterte auch dieses Vorhaben an der bestehen, den Verpflichtung beS Abschlusses von nur ganzjährigen Ver trägen. Das Apollotheater wollen die Erben Ben TteberS verkaufen, doch findet sich bet dem Kaufpreis von 1.8 Missionen Schilling schwer ein Käufer. Im Zusammenhang mit der schweren und schon fast seit Jahren anhaltenden Thcatcrkrise in Wien ist der Zug zur Umgestaltung von Theatern zu KtnoS fast allgemein. Alle wollen das gleiche Experiment machen« Die Häuser als Großkino zu führen, doch ist die er- forderliche Konzession vom Wiener Nathause als der kon. zcssionScrteilcnden Behörde aus dem Grunde nicht zu be. kommen, weil durch die Errichtung von GroßkinoS, die wesentlich größere Leistungen für gleiches Geld zu bieten In der Lage sind, die Existenz der heute zahlreich tn Wien be stehenden Mittel- und Kleinktnobctricbe schwer gefährdet würde.
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