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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.12.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001205015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900120501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900120501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-12
- Tag1900-12-05
- Monat1900-12
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.12.1900
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L>Ve»dnev Nachrrchten. Skr. 335. Seite 2. Mittwoch, 5. Dezember 1VUQ Die heutige Verbc wieder reich an Zwischenfällen. Handlung im gesagt. der Sternbera sei der auptveryaiidlung Zacht gezahlt). Herr Zelt 20 Jahre» ist als tüchtig in jeder Berlin. (Pttd.-Tel.) Prozeß Sternbera war Die Zeugin EbierS hatte ursprünglich Mann, mit dem sie zu thun gehabt. hatte sie erst das Gegentdeil behauptet und schließlich auf den ernsten Vorhalt des Staatsanwalts plötzlich unter Ttrränen erklärt, daß Sternbera der Mann doch sei. Heute widerrief sie dieses Ge- stäridniß und blieb trotz aller BorhaltedesVvisitzenden dabei, sie kenne Sternbera nicht und habe nichts mit ihm zu Ibun gehabt; sie habe die Beschuldigungen Sternberg's nur aus Veranlassung Stier» städter'S erhoben: in der Jischerschen Wohnung sei sie nie gewesen. Im Laufe der Verhandlung wurde der Vcrtheidiger Sternberg's, Jnstizrath Sello. wegen HincinrrdenS vom Präsidenten zurecbt- -iewiefeii. Der Vater der EhlerS, der als Zeuge anwesend war, riurde zu einer Ordnungsstrafe von !! Tagen Hast vrrurtheilt, well r beim Zuriicktrcten vom Zeugeutische den Stierstädtcr halblaut inen „Schwindler" nannte. Der Bruder des flüchtigen An- reklagten, Luppa. Kafsirer der Radeberger Brauerei, der in Ierdacht gekommen ist. der »ihsteriösc Kapitän Wilson zu sein, vurde mit einigen Zeuge» lvnsrvntirt. Die Ehlers wollte in ihm nit Bestimmtheit den Kapitän Wilson erkenne»; die Zeugin 7allieS erklärte dagegen. Wilion habe ganz anders ausgeichen, .benso die Hauhman». Der liijührige Zeuge Wohl, der am Sonn abend behauptet hatte, vom Zengeil Hofmayer zum Rechtsanwalt Dr. Werthauer geschickt worden zu sei», um dort 25 und 50 Mk. in der Sternberg-Sache in Empfang zu nehmen, stellte heute Alles in's Nichtswissen. Frl. Platho erklärte gleichfalls, niemals Geld von Werthauer oder Lnvpa empfangen zu haben; sie sei i» dieser 'Angelegenheit auch niemals in Leipzig gewesen. Köln. (Priv.-Tel.) Der „Kölnische Bolkssreund" erhält die definitive Information, daß Präsident Krüger am Donnerstag Vormittag 10 Uhr 6 Min. über Emmerich nach dem Haag sich be geben werde. — Die Polizeibehörde hat im „Interesse der öffent lichen Sicherheit" die von mehreren Gesangvereinen geplante Ovation für den Präsidenten Krüger untersagt. Köln. (Priv.-Tel.) Heute Nacht kam es zu Ausschreit ungen vor dem englischen Konsulat, verursacht durch einige Burenfreunde, die engtandseindliche Rufe ausstlcße» und das Schild am Konsulat herunterzureihe» suchten. Durch Hinzukommen be rittener Schutzleute wurden die Erccdente» a» der Ausführung ihres Vorhabens verhindert und mehrere von ihnen verhaftet. Karlsbad i. B (Priv.-Tel.) DaS Stadtvcrvrdnrten- kollegium wählte unter Vorsitz des Bürgermeisters Herrn Ludwig Schärfster den jetzigen Mitpächter Herrn Leonard Kohl für die beiden grobe» Etablissements KurhauS und Stadtpark zum weiteren alleinigen P achter für den jährlichen Pacht von 06000 Kronen (bisher wurden 32000 Kronen Kohl ist als tüchtiger Restaurateur bekannt, er in beide» Etablissements I» Stellung und Beziehung befunden worden. Paris Gegenüber der von einem hiesigen Morgenblatte verbreiteten Nachricht, der Kaiser vo» Rußland wolle nach seiner Genesung zur vollständigen Wiederherstellung seiner Ge sundheit eine Zeit im Süden Frankreichs zubringcn. bemerkt die „Agence Havns". dem Minister des Acukere» sei von einer solchen 'Absicht des Kaisers nichts bekannt. Rom. (Priv.-Tel ) Die kostspielige» Uferbanten des Tiber haben den gewaltigen Wasser «nassen nlcht überall Stand gehalten. Zwischen dem Ponle Garibaldi und dem Ponte Cestio bat die Ufer- mauer in einer Ausdehnung von 150 Meter» »achgcgeben, so dah ihr Einsturz droht. Haag. In der zweiten Kammer legte der Minister des Aeubere» den Bericht des Dr. Köster über die Einkerkerung der Mitglieder der niederländische» Ambulanz in Transvaal und die darauf bezüglichen Schriftstücke der ermlischen Regierung unter der Bedingung der Geheimhaltung vor. Der Minister stellte fest, dass der Bericht und die Schriftstücke in der Hnuptsiagc über- einstimmen, in den Einzelheiten aber von einander abweichen. Es sei unmöglich, schon jetzt zu bestimmen, welche Lesart die richtige sei. London. In Besprechung der Botschaft des Präsidenten Mac Kinlevan de» Konareii nennt der „Standard" dir Auf fassung des Präsidenten ziemlich optimistisch und nachsichtig und keineswegs mit de» veröffentlichten urkundlichen Beweisen im Ein klang stehend. Trotz der nachdrücklichen Versicherung Mae Kinley'ü babe die amerikanische Regierung wenig zur Stärkung der Ver bündeten gethnn, sondern unglücklicher Weile als Hcmmnib für die europäische Diplomatie gewirkt. — „Daily New'S" sage», die China betreffenden Auslassungen der Botschaft zeigten klar, das; der Prä sident die russische Politik, die Dinge für China leicht zu »rache», von Herzen begünstige. — Die „Mvrning Post" hebt hervor, Mac Kinley und seine Rathgeber liehe» sich gern Alles anreckne», was zur Bestrafung der Frevelthnte» gethan worden sek. seien aber sorgfältig bedacht, keinerlei Verpflichtungen ihrer zukünftigen Politik zu übernehme». Neiv-?)ork. (Priv.-Tel.) 2l80 philippinische In surgenten habe» auf Grund derAnnicstie-Proklamativn gestern den Treu Eid geleistet. Kapstadt. Da die antibritische Bewegung energisch fortgesetzt wird, hoffe» alle „loyalen" Bürger, dah wirk same Mahiegkln ergriffen werde», um dem Schrecke» eines eventuellen Bürgerkrieges in der Kapkvlonie vorzubeugen. Durba ». Lord Roberts bat einen A b I ch i ed s b e se h l a» seine Truppen erlassen, in welchem er diele» für ihre tapferen Leistungen dankt und ihrem Mnth und ihrer Ausdauer und Menschlichkeit das beste Zrngnih ausstellt. Die von ihnen ge leistete» Dienste stände» seiner Ansicht nach einzig in der beschichte da <!!). denn sie hätten säst ein ganzes Jahr lang ohne Unterbrechung Krieg gcsübrt und hätte» nicht, wie es i» anderen langen Feldrügen geschah, Winlerguartiere ausgesucht. Lord Roberts sagte schliehlich. er habe während des Krieges „Vieles gelernt". Die gewonnene» Erfahrungen würde er bei der ihm nunmehr obliegenden Ausgabe der Vervollkommnung des britischen HcereS verwerlhcn. Parts, lvrodukltnmarkr. Wetzen per Dcirmder 20.10, ver März,Juni 21 W. deb. Spiritus per DeU'r. ZI 50. per Mm«August 8S.00. dc-. RUbül per Dezember 7k»,7S, per 2irai.Augu,t i^.AO, behauptet. OertlichcS und Sächsisches. -Ihre Majestät die Königin beiuchie gestern mit den kleine» Prinzen Georg und 'Friedrich Christian den Zoolvaiichen Garten. Während des etwa anderthalbslündigen Aufenthalts der Hoden Herrschasten daselbst hatte Herr Direktor Schöps die Führung übernommen. — Ihre Majestät die Königin besuchte gestern mit Frau GM» Silva »sky daS Geschäft des Königs HosinwelierS Gustav Jälnie, Gcoryplatz 10, und bewirkte iiamhaste Einläufe. hat Dresden geiler» welcher iammeu Toleranz- eventuell ein Zurück- Fall, sowie den Zach bevorstehenden Berathnng de» Antrages de» CeutruinS. bei greifen auf de» Wcchlelbucger unt» ^ .... Sr. Könlgl. Höhest des Priester« Prinzen Max zu erwarten ist. zur konfesUonellen Frage ln Sachsen einiges Material überreicht. Dasselbe gipsest in folgenden Schlukvemerkungen: ^Unermüdlich wird von der klerikalen Presse das Königreich Sachsen als eine Brutstätte der Unduldsamkeit und der Bedrück ung der Katholiken hingestellt. Alle die Unwahrheiten. Verdreh ungen und Erfindungen zu widerlege», mit denen diese Behaupt ung alauvbaft gemacht werden soll, ist hier unmöglich. Hier seier zum Schluffe nur folgende Thatsache» einander grgenüberaestellt einmal die Fürsorge von Negierung und Landtag, wie für dir evangelische, so auch für die katholische Kirche, bis zu dem etat mäßigen Beitrag für den katholischen Badegottesdienst in Bad Elster: ferner die zum Theil langjährige gastliche Aufnahme katho lischer Gemeinden in nicht wenigen evangelischen Kirche», Schul« und Pfarrhäusern Sachsens, z. B. in Schwarzenberg, Schucederg, Markneukirchen, Zittau, Dresden, Löbtau, Glauchau. Gröba bei Riesa, in welch letzterem Orte der evangelische Ortspsarrer sogar den Priester Prinzen Max zur Predigt in seinem Konfirmanden- saale herbelrusen zu sollen geglaubt hat, — und er ist gekommen — sodair» die Thatlache. daß erst t» diesem Jahre die Befreiung von Gliedern der evarigelisch-lutberlschen Landeskirche von der dienstlichen Nöthigung zur Kniebeugung vor der Hostie in der katholischen Hostirche zu Dresden durchgesetzt worden ist; und daß viele iächsiiche evangelische Psarrstellen noch immer der Kollatur von Katholiken, darunter des Domkapitels zu Bautzen, unterliege», — ein kaum noch zu ertragender kirchlicher Zustand! — Diese Thatlachen zeigen, was an den klerikalen Ausstreuungen über dte angebliche Unterdrückung der Katholiken in Sachsen ist." — I» der Sitzung des König!. Sächs. AlterthumS- vereins, die vorgestern unter dem Vorsitz Sr. Körrig!. Hoheit des Prinzen Georg stattfarrd, hielt »ach Aiimeldung verschiedener neuer Mitglieder und Erledigung einer Arnahl geschäftlicher An- gelegrnheite» Herr Prof. Dr. Berlins den Hauptvortrag: „Einiges über dir Bauten und Kuirstschätze des Ministers Bruhl." reiche Abbildungen erläuterten den interessanten Vortrag. — Die Volkszählung vom 1. Dezember hat in Dresden 39534!) Einwohner ergeben, also seit 1895 eine Zunahme um 41064, die erheblich geringer ist. als erwariet wurde. Nach den Berechnungen deS Statistischen Amtes, welche sich bezüglich des Zuzugs am das im Zeiträume 1890 bis 1895 beobachtete Ver- mchrungsverhältniß grüiivelen, hätten inindesteirS 412000 Ein wohner gezählt werde,, müssen. Diese Zahl wird nicht erreicht werden, wenn sich auch da« endgiltige Ergebnis der Volkszählung, wie zu erwarten ist. um 2000 -3000 höher stellt als das vor läufige. Die hauptsächlichste Ursache der Verlangsamung der Zunahme im letzten Jahrfünft ist die fortschreitende Entvölkerung der innere» Sladtthelle. Bei der Volkszählung von 1895 zeigten nur die »niiere Alt- und Neustadt eine Abnahme: diesmal gesellte» sich ihnen sämmtliche dte Altstadt umgebenden inneren Vorstädte Hinz», also dte Pirnaische und Wilsdruffer, sowie die Seevorstadt. — Die Bevölkerunasjlfser von Plaue» bet Dresden beträgt nach der lrtzle» Volkszählung 5757 männliche, 6387 weibliche, zu sammen 12144 Einwohner in 2908 Haushaltungen. Im Jahre 1895 zählte Plauen lO >64 Bewohner. — B o l ks z ä h i u » gsera e b n isse: Freiberg 30209, Ncrchau 2077, Brandis 3762. Niederhäslich 3287, Nossen 4747. Leisnig 7!>65. — Im Gewerbeverein bot am Montag Herr Ingenieur Karl Brockmann einen Projektionsvortrag über das Thema: Fortschritte der Luftschifffahrt und der Flugtechnik. Wer», man erwarten durste, dah der Vortragende in erster Linie die neueren und neuesten Er- scheinlnigen aus diesem Gebiete in de» Kreis der aus führliche» Besprechungen ziehe» würde, sv sah man solche Er wartungen nur zum Theil erfüllt, da Redner sich bei der all bekannte» Vorgeschichte der Lustschifftechnik zu lange nnfhielt. um erlügende Zeit zu eingehender Verbreitung Lider de» gegenwärtige» Stand der Dinge übrig zu behalte». ES giebt noch immer Leute, die jedes BortraaSthema — es heiße, wie es wolle — mit „der, ältesten Völkern . wen» nicht gar mit Adam und Eva einlrite» zu müsscu glaube». Immerhin brachte Redner auch in seinem erste» Vorlragstircile manches Fesselnde i» Gestalt ciniacr bunt ans- geführter Lichtbilder, dir die Ballonkonstruftionen und die Ausstieg- Versuche von Luftschiffe«! aus früheren Zeiten zeigten — vor» Jesniterrpater Sana und seinem vhantastlicye» Projekt eines von 4 großen lusllecceu Kuvferkngeiu getragene» Lujtichiffes bis zu Dupuy de Lörnr und seinen inr l870er Kriege verwendeten Ballons Auch der bekannte» Flugvecsnche des »ril einer Art Vogelflügeln anSgerüsteten Berliners Lilicnthal, der freilich vor wenig Jahren bei einem derartigen Versuche um's Leben kam. wurde gedacht: ebenso tand die von Pccff. Langiey (Amerika) kc'nstruirte fledeimaus- arlige Flrrginaschine (mit Preßlnitbelrieb) Erwähmrng. dir mit Er folg zum Einvorlragen von senkrechten Lustdrähten Verwendung findet, wie solche zur Marcoui'iche» Telegraphie ohne Draht ^e- Rednrr noch die verschiedenen insv braucht wecdcn. 'Nachdem »lühnngen, tenkbare Luftschiffe hcrznstellen, insbesondere nicht in der Welse im Interesse des 8 wie die, Der Willi. Geh. Rath Krupp wieder verlasse» und ist nach Berlin gereist. — Herr Oberlehrer Sievcrs in Frankenberg wurde zum Professor crnarurt. — Irr der vorgestern Abend stattgcfundenen gemeinsamen Sitzung des Vorstandes und der berichlerslatlenden Ausschüsse des Stadtverordneten-Kollegiums zur Berathung des Falles Hartwig ist mau sich nach längerer, zum Theil hef tiger Debatte dahin schlüssig geworden, dem Plenum in der morgen Donnerstag ftattsindcnden Sitzung vorzuschlagen, von einer 'Aufforderung an den Rath, gegen Herrn Baumeister Hart wig einzuschreiten. abzuiehcn, da demselben die Un bescholtenheit io, Sinne der rcv. Städteordnung nicht abgesprochrn werden kann, andererseits aber auch der von den 23 Stadt verordneten gegen Herrn Hartwig abgegebenen Erklärung nicht beizutreten. An der Sitzung nahmen etwa 50 Herren rhell. Ein von Herrn Rechtsanwalt Tr Häckel eingcbrachter Antrag, das Kollegium solle beschließen, daß cs in dem gegen Herrn Hartwig ergangenen Urthrii nichts finden könne, was Herrn Hartwig zur Ausübung eines Ehrenamtes unfähig mache, wurde mit großer Majorität gegen 16 Stimmen angenommen; dagegen ein Antrag des Vorstehers Dr. Stöckel, dem Rath die Angelegen heit zur Entscheidung zu übergeben, mit 32 Stimmen gegen 18 abgelehal. Dir Er-.oLrrduog de» Kollegiums morgen Abend ist hiernach nicht Merfrlhast. Wenn Herr Hartwig am nächsten Freitag von der Bürgerschaft wredergrwählt wird, darf man auf die weitere Entwickelung der Angelegenheit gespannt sein. — Ter Vorstand des Sächsischen LandeSverrins d«S iSunrae- .ifche» Lundes hat dem Reichstag angesichts der unmittelbar e entwkckekt wie er «» verdiente «ch , Vaterlandes zu wünschen wäre. 4 endigung des Vortrags seitens der zahlreich erlchl glieder gestellten Frage» zeigten, daß für da» behandelt« ein lebhaftes Interesse vorhanden war. — Ein reges Interesse bringt man schon seit Jahren de» Prüfungsaufführungeuver Ehorklassen unserer städtischen Gymnasien entgegen. Bei dem vorgestrigen Produktionsabend d« Kreuz sch ule war die Aula wieder bIS auf den füllt. Zu den Beluchern zählte» auch Mitglieder l Körperschaften. Herr Geiaualrhrrr O- Eichler, der körper deS Wettiner Gymnasiums leitet, besitzt außer jetnem tüch tiger, musikalischen Kviriren das ganz besondere Geschick, die jugendlichen Sänger für ihre Aufgaoe zu begeistern, so daß sie mit Lust und Liebe ihrem Leiter folgen. Unter wichen günstigen Vor bedingungen kann der Erfolg nicht ausbleibe»: daS zeigte auch der Verlaus des gestrigen Abends, der mit dem Dankgebet von Kremser eröffnet wurde. Chorgeiänge, Duette und Soli wechselten und gelangten bei guter Tertwledergabe I» reiner Intonation zum Bortrag. Quartette für Männerstimmen fehlten diesmal aus dem Programm, doch vermißte ma» sie gern, da daS Stimmmatertal für solche noch nicht auSgerettt ist. Recht wacker hielten sich die Jnstrumentalisten, von denen insbesondere der Primaner Richter den 1. Satz einer Beethoven'ichen Sonate mit großer Fertigkeit spielte, und der Tertianer Lange eine Berceuse von Gounod und eine Mazurka von WIeniawskt mit vorgeschrittener technischer Fertigkeit aus der Violine vortrug. An aufmunterndem Beifall fehlte es den Vortragenden nicht. — Unter vollzähliger Tbeilnahme deS KtrchenvorstandeS und sehr reger Betheiligung der Gemeinde hat am Sonntage in der Annenktrche. der einzigen alten Kirche Dresdens, in welcher seit ihrer Gründung 1578 immer nur evangelisch-lutherischer Gottes dienst abgehalten worden ist. die gesetzlich vorgeschriebeire Kirchen visitation durch Herrn Superintendenten Oberkonsistortalrath I). DibeliuS stattgerunden. Der Patron der Kirche war vertreten durch Herrn Bürgermeister Hettchel. An den Hauptgottesdienst mit der gehaltvollen fesselnden Predigt des Herrn Pastor Scanltz und der geistvollen Arnprache des Herrn Superintendenten schloß sich die Hausväterversammlnug, in welcher der Herr Evhorus mannigfache Anregungen gab. u. A-: reichere AuSgestaltuiia des Taufgvttesdienstes au Sonntagen und, Anschaffung von Glocken er Klnderc inr de» Annensrredhos in Löbtau. Der vttesdlenst war überaus zahlreich besucht. Herr Archidiakonus Helle, wi Superintendent rr' der Herr Superintendent richteten an die Kinder herzliche Worte. Den Schluß bildete der Abendaottesdieust mit der gedankenreichen Predigt des Herrn Diakonus Schmiedel und einer gewaltigen Er« weckungsairsvrache des Herrn Evhorus. — Dem Präsidenten des BereirrS der Evangelische» Gustav Adols-Stistung, Herrn Superintendent Geh. Rath v. Pauk in Leipzig sind Vvr Kurzem aus Belgien von «irrem hochherzigen Förderer der Gustav Adolf-Sache 100 000 Mk. in Beträgen von einmal lOOOO Mk. und dreimal je 30000 Mk. zngeaangeu. — Am Donnerstag vereinigte sich die hiesige amerikanische Kolonie mit einer größeren Anzahl vo» Freunden anderer Nationalitäten behufs der Feier des „TdankSgivinas"-Tages zn einem Souper mit Ball in den Räumen des „Europäischen Hofes". Die Arrangements des Festes waren von dem „Avgla-smoncw 6lub", und zwar vo» dessen rührigem Sekretär Mr. Ryder ge troffen worden. Die Gäste, über 150 an der Zahl, wurden von dem Generalkonsul der Vereinigten Staate» von Nordamerika. Mc. Charles L. Cole. und dessen Familie im Palinengarten des Hotels empsange». während das Souper in dem festlich dekorirtcn «aale eingenommen wurde. Die Tafeln waren entzückend gedeckt nnd ganz reizend, dem Sinn des Tages entsprechend, geschmückt. Mr. Cole. der den Vorsitz führte, hieß nach einem kurzen, von dem ameritanllchen Geistliche» Rev. Caskey gesprochenen Gebet dce Gäste willkommen und brachte den ersten Toast aus den König von üen an«. Im weiteren Verlauf sprach Hofratb Dr. Jeirkins den Präsidenten der Vereinigten Staate». General Meluill auf die Königin vo» England. Mr. Jewme k. Jerome aus die Dame» und Dr. de Souza aus Generalkonsul Cole und Familie, welchen Toast dieser auf's Herzlichste sofort erwiderte, indem er sin die hier gefundene Gastfreundschaft dankte. Nach beendigtem Souper' hielt der Tanz die distingnirie Gesellschaft bis zu früher Morgenstunde in fröhlichster Stimmung beisammen, so daß das Fest als ei» äußerst gelungenes bezeichnet werden muß, für welches den Veranstalter» der Tank aller Gäste gebührt. — Das Reichs-Postamt richtet auch rn diesem Jahre an das Publik»,» das Ersuchen, mit den Weiknachtsversendungen bald zu beginnen, damit die Packermassen sich nicht in de» letzten Tagen vor dem Feste zu sehr zuscinrriiendrängen, wodurch die Pünlilichkeit in der Beförderung leidet. Bei dem außerordentlichen 'Anschwellen des Verkehrs ist es nicht thunlich. die gewöhnlichen Be- iördenrngsslisten einznhallen und namentlich auf weitere Ent fernungen eine Gewähr für rechtzeitige Zustellung vor dem Aeih- nachtsfest zu übernehme», wenn die Packete erst am 22 Dezember aber »och später eingeliefert werden. Die Vereinigung mehrerer Packete zu einer Begleitadresse ist für die Zeit vom 15 dis Verdienste deS HauptmaunS Parceval (Augsburg, und des Tr. Danicwsk» (Ehackow) in Wort und Bild geschildert hatte, kam er aus die neueste Ennngenschast aus diesem Gebiete, das lenkdare Ricsenlnslschiss >128 Meter lang!) des Grasen Zeppelin zu spreche» ratz des dieser» Luftschiffe widerfahrenen mannigfache» Miß- geichicks. dessen Ursache namentlich in kleinen Kanstrnktionstehlern van Nebcnappacatcn zu suchen ist, dür'en die Zevprlin'iche» Ver suche doch im Allgemeinen als eine Lösung des Problems vo» der Lenkbarkeit des Luftschiffes betrachtet werden, wenigstens soweit es sich um Fabrte» bei nicht allzu heftige» Lustströmungen (Gegen winden) handelt Als Angcnzeugc der erst unlängst (am 17. und 21. Oktober) bei Friedrichshasen am Badenser van Zeppelin unter- narnmcnen Luftschifffahrten, von denen seit Wochen ja alle Zeit schristen Iprechen, wußte Redner den zahlreich Versammelren eine ziemlich klare Vorstellung von der Konstruktion und der Bewegungs- art des bekanntlich ciganenlörnrigen. aus einem Aiuminiumgerivpe und einem Pcrgaiuaiduberzug bestehenden Fahrzeuges Zcvpelm's zu geben. Dank und Beifall folgten seinen Ausführungen. In dem am nächsten Montag statlsindenden letzten Vortragsabende im ulte» Iabre wird He« Direktor Ohnesorge über die „Verdeutschung der Frithiofsage" spreche». — I» der letzten Versammlung der „Allemannia", Verein chei». Eins. Freiwilliger, hier, sprach daS Mitglied Herr Kauf mann Emil llnbcicheid über „DaS militärische Brief taube» w e s e »". Er schilderte zunächst die historische Ver gangenheit der Brieftauben. Scho» im 'Alterthum und im Mittel- alter bediente ma» sich der Tauben zn Botendiensten. Im 12. Jahihuridcrt hatte man bereits in Bagdad eine wvhleingerichtete Briestaubeupost. Im Jahre 1815 benutzte das Haus Rothschild in London die Brieftauben, um über die Kriegsereianisie in Frank reich unterrichtet zu sein. Auch die „Kölimche Zeitung" erhielt regelmäßig durch Briestauben Nachrichten. Nach Er findung des Teic'gcavbc» kam d.e Brikstaubenpost in Verfall, nur in Frankreich und Belgien entwickelte sich ein Sport, der sich erst in den sechziger Jahren auf Deutschland ausdehnte. Erst als im Jahre 1870 in Paris während der Belagerung die Brieftauben »amcnNich von Seiten der Militär-Behörden benutzt wurden (es sind s. Zt. über 2>, Millionen Tepcicken durch Brieftauben be fördert worden!) richtete sich die Aufmerksamkeit der Militär- Behörden oller Staaten auf das Briestaubcnweien. — Die Mililär-Bebörden. die lelbst im Besitze von Brieftauben sind, trafen auch feste Vereinbarungen mit den Privattaubenzüchtern. Es wurde durch die Organisation von Vereinen und eines Ver bandes derselben unter dem Protektorate des Kallers eine dem Vaterlande dienend« Sache geschaffen. Der Vortragende schilderte näher die militärischen Aufgaben und Tbätiakeiten der Vereine unter Vorführung einer Anzahl ihm gehöriger Brieftauben, die in diesem Jahre von den Festungen Polen. Thom und Danzig nach hier geflogen waren und noch die betreuenden Festungsstempel trugen. — Von großem Interesse waren die ausgestellten Staats- Diplome und Stoarsmedaillen der Mitglieder de« hier bestehenden .Briertaubenzüchterverrins Saxonia" tVerrinSiokal Neunädter Casino), ebenso die vorgriubrten Svnstatir-Uhrrn. Deveschenhülien und deral. Gegenstände für den Spott. Eure nähere Beivreckrung fand auch di« Frag«: .Wie finden die Bneimnben ihren Weg zur Heimat!, 7" Ter Vortragende widerlegte verschiedene hierüber von ! Gelehrten und Ungelehrten ausgesprochene Ansichten aus Grund der Thatlache. daß es nur möglich sei. durch etapvenwelleS Ab- rickstrn und geeignete Zuchtwahl die den Brieftauben verliehenen Fähigkeiten: Heimatdeiiebe. OrientirungSveimögeil, Gedächkniß. Luge weiter zu bilden. Während t« Rheinland und Westfalen " von Seilen der Vereine ganze Eifendahnzü« zu Toudea-Trans- ^ Porte» beniißt «che», m im Oste» »es Reich» der Spott »och 25. Dezember im inneren deutschen Verkehr (Retchspostgebiet, Bayern und Württemberg) nicht gestattet — In tbcilweüer 'Abänderung der Bestimmungen im 8 120 der Verkehrsordnnng sür die Stadt Dresden vom l. Dezember 1897 ist Seitens der Polizeidirektio» bis auf Weiteres, wie bereits an- aedeutet wurde, der Verkehr mit Zweirädern auf sänrmt- liche» Straßen und Plätzen, welche innerhalb des durch Theater- vlatz. Sophienslraßc. Zwinnerstraße. Am See. DippoldiswaldaerPlatz. Wallenhausstraße. Gevrasplatz. Iobanriesstraß«. Piruaiicher Platz Landhausstlciße. Neumarrt. Aiigustusstraße, Scirloßviatz gebildeten Sliaßenzugesder innere» Altstadt gelegen sind, wwie auf der Augustus- brücke und dem geiperrien Tdeile der Pcagerstraße in der Zeit von II Uhr Abends vis 6 Uhr Früh versuchsweise nachgelassen, wober indessen vor unvorsichtigem, rücksichtsloiem Fahren unter Hinweis aui die Strafbestimmungen der Verkehrsocdnung nachdrücklich gewarnt wird. — Unter dem Hinweise auf die Mitiheilung, die am 7. Dezem ber im Westendichlößcheri zu Plauen bei Dresden stattflndende amtliche Jakreskonserenz der Lebrerschast des Schul ln spektion öd ezirkes Dresden 1l betreffend, dürfte den aus wärtigen Tlreiinedmer» die Miitheilung willkommen sein, daß nach den musikalischen und theatralische» Darbietungen der Lehrerkollegien Plauens ein familiäres Tanzkrärizcheu geplaat ist. — Ter Allgemeine Hnudweikerverci» zu Dresden veröffentlicht auch in dieiern Jahre im Inserate»!!,eile unseres Blastes die Bitte, bei W e i h na ch tS ei a k äu sen, soweit irgend thunlich, de« Handwerks zu gedenken — Unter den kleinen Täuflingen der St. Pauii-Kirche befand sich am Sonntag ein Kindchen, welches wenige Augenblicke nach erhaltener Taufe verichiev. — Wie im Jiiseralentheil ersichtlich, nimmt der „In valide »dank". Seeitraßc 5. 1. Etage, auch in diesem Jahre für Ablösung von den Neuiahrsgratulationen wieder sreiwillcgc Beiträge entgegen und veröffentlicht eine Gesammtgratnlation aller Spender am 1. Januar 19M in den „Dresdner Nachrichten". — Der viergleisige Ausbau der Linie Leipzig-Niesa- Dresden zwischen Eoswig und Dresden ist setzt so weit vor geschritten. daß mit deute der viergleisige Betrieb zwischen Radebeul und Kötzichenbroda eingerichtet werde» kann. Innerhalb brzeich- neter Strecke verkehren nunmehr die Vorortzüge auf dem in der Fahttrichtung gelegenen äußeren Giene, die Fernzüge dagegen in derielbrn Weile aui dem inneren Gleise. — Vorgestern waren die Geistlichen der Stadt Chemnitz Auf dieser reten .Wir haben seiner Zeit in einer Diöceian - Versammlung kemc Veranlassung gesunden, zu einer Protesterklärung gegen das Auf treten des römischen Priesters Prinz Mar aufzusordcrn, da nach vcherer Information der Genannte in Chemnitz sich jeder Provo kation enthalten hat. und wir auch nicht den Schein einer un gerechten. lieblosen, intoleranten Beuttheilung des Genannten aus uns laden wollten. Nachdem aber sichere Kunde von den bedauer lichen Vorgängen in Plauen auch hierher gelaugt und damit der wahre Charakter jener Predigtreiir offen an den Tag getreten ist, da halten wir es für unsere Pflicht, heute, wo dir Geistlichen der Stadt Chemnitz zum ersten Male wieder offiziell versammelt sind, dir Erklärung abzugeben, daß auch wir eS aus'S Tiefste beklagen müssen, wenn au» solchem Munde die an ihrem KöNigShause mit io unbegrenzter Treue hängenden evangelischen Sacht«« als .uotiäeli^bezeichnet werden, und daß die seit der Reformatio« zu Recht bestehend« evangelisch-lutherische Landeskirche indirekt eine „Sekte" genannt wird, und da» wir zur Weisheit unserer Regierung da« Vertrauen haben, sie werde Alle« thun. um künftig derartige Vorkommnisse unmöglich zu machen.
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