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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.11.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191711141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19171114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19171114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1917
- Monat1917-11
- Tag1917-11-14
- Monat1917-11
- Jahr1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.11.1917
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und Anzeiger MebIM a«r Artiger) Mittwoch, 14. November 1817. «»««»«. 7V. Avbk«. rü-Sra»m«Mvr K . vm»sprechstelle .La,e»r«tt-, Riesa. Nr. 20. jür dke Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stabt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. s«s. ,on 8 bis 12 Uhr vormittags m Das Königliche Zollamt Riesa. über »Mein-. — L. machen. Der Krieg wurde duri länaert und wird durch die Einheit abgekürzt werden, gehöre nicht zu denjenigen, die an Rußland, verzw aber selbst wenn r. bleibt mein Glaube Sache der Alliierten unerschütterlich. n ,In ^7 worden an. Noch ,Ie. aber die -ont nehmen rbrtter- und Sol- Meldung aus Kopen- , lm« Blatte« „Sozial, pltze seiner Truppen in fitze der Stadt, auSgr- weniger schnellen Art rmd Weise ab. mit der wir durch Hameln die notwendige Einheit aller Fronten zur Tatsache " durch den PartikulariSmuS ver- Einyeit abgekürzt werden. Ich vi« u«» »»«vluiiö veiseln, man an Rußland verzweifeln mühte, >e an.einen endgültigen Triumph oer «i« VpieselbUd. Annähernd um dieselbe Zeit, als die leitenden Minister England« und Frankreichs in höchst bemerkenswerten Tisch reden zu Paris sich über die hartnäckig ausbleibenden durch greifenden Kriegserfolge der Entente und die Möglichkeit endlicher Abstellung dieses Mangels vernehmen ließen, batten auf einer kleinen Station der Karstbochfläche die Herrscher Deutschlands, Oesterreich-Nnaarns und Bulgariens eine Zusammenkunft, in der an der Hand von Karten und Plänen die Kriegslage einer mehrstündigen Besprechung mit den militärischen Beratungen unterzogen wurde. Der Zufall fügte also. daß hier sinnfällig in Erscheinung trat, was die Gegenpartei sich sehnsüchtig wünscht, uni/rvaS trotz aller bisherige»» Einigungsreden und Sammelkonferenzen nicht zustande gebracht worden ist: wirkliche Eintracht in der Leitung des Krieges. Sicherlich ist dies einer der wesentlichen Faktoren, denen der Vierbund seine glanzen den militärischen Erfolge verdankt, und daß die Einmütig keit nicht so sehr im Rede» als ini Handel»» lag, ist ein er freuliches und auch weiterhin verkeißunasvollcs Unter scheidungsmerkmal gegenüber den» Vierveroand. Trotzdem ergab sich aus dem Verlauf jener Drei-Monarchen-Zü- sammenkunft und aus der Bankettrede Lloyd Georges eine gewisse innere Gleichheit: die Anerkennung der, hervor- ragenden Leistungen der deutschen Truppen. Dort zollte sie auf Grund seiner Beobachtungen an der Front Kaiser Karl von Oesterreich; hier verstand sich zu ihr in grimmiger Selbftironie Lloyd George. Die Rede Lloyd Georges ist die beste Quittung über die Bedeutung der Monarchenbe gegnung auf dem Karst. Unklvre Lage i« RußlauS. Die Meldungen, die heute früh aus Rußland Vorlagen, wußten von einein Sieg der Bolschewik! wie auch KerenSk» zp berichten. Es ließ sich, da die Meldungen gleichzeitig «»ngingen, nicht erkennen, welche den Tatsachen am nächste»» kam. Eine Meldung des Reuterschen Bureaus au« London besagt: Die Admiralität tetlt auf (Sruud eines draht losen russischen Presseberichtes mit: Nach einem heftigen Gefecht, das vorgestern in der Gegend von Zarskoje Lelo ftattfand, hat die Revolutiousarmre. die unter? dem Befehl KerenSkis uud Kornilows stehenden Streitkräfte der Gegenrevolntiou vollkommen geschlagen. Eine Wiener Meldung lautet: Aus dem KriegSpreffe- quartier wird von» 18. November mittags gemeldet: Nach alle»» einlaufenden Nachrichten wäre es verfrüht, den Sieg Kerenskis über die Trnpven des Arbeiter- und Soldaten rates als vollendete Tatsache anzusehen. Es hat im Ge genteil den Anschein, als neigte sich der Erfolg in den blutige»» Kämpfen bei Petersburg auf die Seite der Bol- schewikis. Ein Aufruf Trotzkis an die Armeen spricht vo» dem Schlag, der in der Nacht auf den 18. Novembers der Nähe der Hauptstadt , gegen Kerenski geführt rr.-r. fei- Diese Nacht gehöre der. Geschichte a» dauere der Kampf an, noch bestünde»» Hindernisse Sache sei der Opfer wert. An der russischen Fro die Sympathiekundgebungen für den Arbeiter- .... ... datenrat an Umfang zu. . Gan» anders lautet- folgende Ss Hagen: Nach Melduna de- Stockholm ! nehmen ir uns in >en, wenn lau» vor gemacht ^esenhaf- Provtant weggenommen hätten? >«r - Da« Riesaer Laaettktt erscheint je»«« Le« avends'/,? Uhr mir AuSnahm« der Tonn- und Festlag«. BezugSPreis, aeaen «oraulzahlung, durq unser« LrSger srit Hau« »der bri Abholung am Schalter QK Ler statsrrl. Postanstaltri» vierteljährlich 2,55 Mark, monatlich SS Pf. Anzeigen filx di« Nummer Le« Slu-aadetage« sind bi» 10 Uhr vormittag« aufzuaeben und im voraus zu bezahlen; «in« Gewahr fiir « » da« Erscheinen an bestimniten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die 43 nun breit« Grundschrift-Hrile (7 Silben'» 24 Pf., Ort-prei» IS Pf.; zeitraubender und tabellarischer Satz «ntz^ L« sprrchrnd höher. NachioeisunaS- und BcrmittelungSgebühr 20 Pf. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in § Kontur« gerat. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Wöchentliche Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Storungen de« ST Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BeförderungSeinrichtungen — hat der Bezieher kein«» Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezug«pre,ser. Sdt Rotationsdruck und Beilaa: Langer» WinterliM. Riesa. «eschilySNeSe: «aetdestrahe Sb. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrrch, R»esa. sainen Wohle nützbar machen. Eine einzige Front, ein einziges Heer, ei»» einziges Volk, das sei das Programm, das der künftige Sieg fordere. Wenn nach 40 Kriegs monaten nach allen Prüfungen, welche die Ereignisse den Alliierte»» auferlegt hätten, diese zu einer solchen Heiligkeit der internationalen Einigkeit nicht iin Stande wären, dann seien sie trotz der gemeinsam erlittenen Opfer des Sieges noch nicht wert. Dann hätte ihre Seele noch nicht vermocht, sich zur Höhe ihrer Aufgabe zu erhöhen. Aber diese Einigkeit des Handelns, dieses Verschmelze»» der An strengungen, nach welchen seit langer Zeit die Völker hin strebten, wie sollten sie aus 4«m Reich der Träume in das Gebiet der Tat binübergefüyrt werden? Die Feinde der Alliierten hatten sich entschlossen, diese Aufgabe durch An wendung brutaler Manneszucht zu lösen. Bei ihnen gibt es, fuhr Painlevo fort, ein Herrenvolk, dessen Sklaven die anderen sind. Wir sind freie Völker, die eS nicht ertragen, einen» andere»» Volke unterworfen z« sein. In Kriegs- zeiten ist eine solche Unabhängigkeit Kraft und Schwäche zugleich Kraft, »veil sie begleitet ist von einer Widerstands fähigkeit, die die unterdrückten Nationen nicht kennen, Schwäche, weil sie die gleiche Ordnung der militärische»» Unternehmungen erschwert. Diese Unabhängigkeit und die Einheit der Leitung mit einander in Einklang zu bringen, daß wird die Aufgabe des interalliierte,» Kriegsausschusses oder des obersten Kriegsrates sein, den die großen alliierte»» Völker soeben geschaffen haben. Painlevö setzte dann »veiter auseinander, daß ein Organismus, so nützlich er auch sein mag, nur Wert gewinne dnrch den Willen, der ihn beseele, und daß dieser Wille bei den Alliierte»» und allen den jenigen Vorhänden sein müsse, welche kämpfe»» und sich mühen für den Ka»npf. Es werde sich darum bandeln, zu wissen, wer zuerst fallen wird. Das seien nicht die Alliierten, wem» sie sich nicht selbst zur Ohnmacht verur teilen. Die Alliierten, sagte Painleos, haben für sich vier Fünftel der zivilisierten Welt, ungeheure materielle Hilfs quellen und unerschöpfliche Quelle»» der Freiheit. Zu den Heeren des Rrchtesgesellen sich die Legion«» Amerikas mit ihren gewaltigen Mitteln. Es handelt sich nicht darum, unsere Feinde zu zählen. Sondern es handelt sich darum, zu einer Kraftanstrengung entschlossen zu sein, die uner läßlich ist, um zu siegen und gewiß zu sein, daß wir es können. Diejenigen, welche unter den gegenwärtigen Um ständen an Frieden denken, verraten die heiligsten Interesse»» des Vaterlandes und der Menschheit. Ein der artiger unter triumphierender Drohung des preußischen Militarismus angenommener Frieden wäre «in Frieden der Demütigung und des Elends. Die Parole ist Kampf und nur Kampf bis zu dem Tage, wo sich auf duw Schlacht felde das Recht triumphierend erheben wird. Die Rede Lloyd Georges. Lloyd George hielt bei einem Essen in Varis eure Rede, in der er die Schaffung eines Rates der Alliierten, deren Armee»» auf der Westfront kämpfen, begrüßt. Nachdem er an die große»» Stege, Vie von den Alliierten zu Wasser und zu Lande errungen wurden, erinnert hatte,'führte er die Mißerfolge, die die Alliierten in Sibirien, Rumänien und Rußland ebenso wie in Italic»» erlitten haben, darauf zu rück , daß die Alliierten vier Kriege anstatt eines einzigen geführt haben. Lloyd George fuhr dann sott: Es würde zu nichts führen, die ganze Tragweite des Unglücks in Ita lien nicht zu erkennen. Wenn wir einen Kilometer 1»» die feindliche Linie vordringen,, wenn wir ein Dorf und einige Hundert Gefangene machen, ergeben wt Bewunderungsrufen. Aber was würden wir sage» wir 50 Kilometer über die feindlichen Linien -iw gedrungen wären, wenn wir 200000 Gefangene gen» und dem Feinde 2500 feiner besten Geschütz» mit riesens ttm Schirhbedarf und Proviant weggenommen hätten Da« Maß. in dem wir verhindern können, daß au« diese -UMlÜck etnr Kqtgkkopbe wird, hängt von der mehr öd' Eine spätere Ausgabe der Reichssseischkarten uud der Fleischkontrollmarken au RatSstelle kann uur gegen Bezahlung einer Gebühr von 8« Pfg. erfolgen. , Der Rat der Stadt Riesa, de»» 14, November 1817. Gßm. , Grießkarlkvauszabe. Die Ausgabe der Grietzkarteu für ») Kinder unter 2 Jahre» . d) Schwangere vom Anfang des 8. Schwangerschaftsmonats an, o) stillende Mütter bezw. Wöchnerinnen erfolgt nach Vorlegung entsprechender Bescheinigungen der Hebamme vez. des Arztes und der Ausweise über das Alter der Kinder Freitag de« 1«. November 1017, nachmittags von 2—1 Uh» in der Polizeiwache. Die bisher gültigen Ausweiskarte»» sind bei der Entnahme der neuen GrießvorzugS- karten unbedingt mitzubringen. Bei späterer Abholung in unserer LebenSmittelkartenrentrale sind 50 Pfg Gebühren sür besondere Abfertigung zu entrichten. Der Rat der Stadt Riesa, de» 14. November 1817. E. Die Geschäftszeit bei dem unterzeichneten Zollamte und dem Zollamte am Hafen ist von Montag, den 18. ds. Mts. ab bis auf weiteres von 8 bis 12 Uhr vormittags und 1 bis 4 Uhr nachmittags festgesetzt worden. Das Königliche Zollamt Riesa. Ausgabe van Sohlcuznsatzkarteu in GrSba. Die Ausgabe von Kohlenzusatzkartei» an die Inhaber vo»» Wohnungen mit höhere« Mietwett erfolgt nach Maßgabe der Bekanntmachung des Kommunalverbands Donnerstag , den 15. November 1917, vormittags 8—1 Uhr an die Einwohner des Ortsteils südlich des Hafens, Freitag, den 16. November 1917, vormittags 8—1 Uhr an die Einwohner de- OrtsteilS nördlich des Hafens im Gemeindeamt, Zimmer Nr. 6. Die Ausgabe von Untermieterkarte»» erfolgt später je naL Bedarf. Gröba, Elbe, am 13. November 1917. Der Gemeindevorstaud, Nach 8 2 Abs. 1 der Verordnung über den Verkehr mit Zucker voM 17. Oktober 1817 (RGBl. S. 914) ist das Verfüttern vo« Zuckerrüben Verbote«. Der Verfütterung aleichzustelleu und somit untersagt ist auch das übermässige Köpfen der Rübe»», d. h. das Köpfen unterhalb der Blattnarbe. Die Befugnis, in Einzelsällen Ausnahmen von dem VerfütterungSverbote zu be willige» wird den Kommuualverbäude« übertragen. Wetzen der Voraussetzungen, »luter denen von dieser Befugnis Gebrauch gemacht werden darf, ergebt besondere Anweisung. Diese Verordnung tritt an die Stelle der Bekanntmachung, das Verfüttern vo» Zuckerrüben betreffend, vom 14. Oktober 1916 (Sächsische Staatszeitung Nr. 242). Dresden, den 12. November 1917. 651lisio Ministerium des Inner«. _ ,5468 Unter de»» Pferden des Gutsbesitzers Gustav Gutmann in Lichtensee Ist die Räude bezirkStieriirztlich festgestellt worden. Großenhain, am 12. November 1917. . 2946 s L. — Die Königliche Amtshauptmannschaft. Bekaantmachnng. Ankauf von Kesselanzügeu. Stillieaende Betriebe aller Art werde» hierdurch aufgefordert, alle lagernde»» Be stände sowohl an getragenen als auch noch gar nicht benutzter Keffelanzüge und dergleichen unverzüglich bei der Königlichen Amtshauptmannschaft — Bekleidungsstelle — zwecks An kaufs anzumelden. Grotzenkain. an» 6. November 1917. 1074 s L. Königliche Amtshauptmannschaft Bekleidungsstelle —. Mph >»r UkiMrlki M Nr NkMninIlncki. Freitag, den IS. November 1017, vormittags 8—12 Uhr, indet in de» bekannten Ausgabestelle»» die Ausgabe der Reichsfleischkarten und der Fleisch kontrollmatten auf die Zeit vom 26. November—23. Dezember 1917 statt. Die Kontrollmarken I- und -V sind bis spätestens Dienstag, den 20. November 1917, abends, beim Fleischer zwecks Eiutrygung in die Kundenlifte akzugebeN. Die Lage. Während in Rußland allen» Anschein »»ach der Kampf um die Macht noch unentschieden hm- und herwogt, ohne daß sich aus den widerspruchsvollen Nachrichte»» ein znoer- lässigeS Bild von den» jeweilige»» Stande der Dinge ge winne»» ließe, bildet der Friedensvorschlag der Leninsche»» Regierung den Gegenstand erregter Erörterungen in allen Berbandslägern. In Paris wie in London und Ron» herrscht fast nur eine Stimme darüber, daß in ibm nichts zu sehe» sei, als eine neue „deutsche Friedensintrigue*. Lenin und Trotzky werden zu Landesverrätern gestempelt, die im deutschen Solde Rußland und den ganzen Verband der preußisch-deutschen Militärautokratie auszuliefern suchen. Der Pariser „TempS" vergibt dermaßen seine gute Erzie hung, daß er von einer „Maximaltstenbande" und deren „Räuberhöhle" spricht und jede Zumutung, den Friedens vorschlag überhaupt ernst zu nehme», weit von sich weist. Andere Pariser Blätter ergehe»» sich in ähnlichen Kraft ausdrücken. Kein Unbefangener wird sich durch eine solche Apachen- spräche der Pariser Presse über den Abgrund der Verzweif lung täuschen, in den das eigentliche französische Volk durch die jüngsten Enttäuschungen stürzen mußte. Vielleicht fühlte sich Lloyd George, der von Italic»» nach Paris zu- rückgekehrt ist, durch bei» verbrecherischen Leichtsinn, mit dem sich die Pariser Gesellschaft mit der Trostlosigkeit der Lage des Verbandes abzufinden sucht, angewidert, als er bei dem Essen, das ihm zu Ehre» von» Präsidenten der französischen Kammer gegeben wurde, eine Rede hielt, die den Eindruck einer Bußpredigt macht. Er verschleiert nichts, erinnert an die „serbische Tragödie", die „rumänische Katastrophe", den „Zusammenbruch der Militärmacht Rutz- lands, spottet darüber, daß man sich in „Bewunderungs rufen ergebe, wen»» Engländer und Franzosen einen Kilo meter an die feindlichen Linien vordringen, ein Dorf neh- men und einige hundert Gefangene machen, und er ruft an» Schluß auS: „Was würden wir sagen, wenn »vir 50 Kilo- meter über die feindlichen Linien hinaus vorgedruugen wären, wenn wir 200000 Gefangene gemacht, »md dem Feiyde 2800 seiner besten Geschütze mit riesenhaften Menge,» mrn Schießbedarf und Proviant weagenommen hätten?" S-r- ist zwar noch nicht die ganze Wahrheit, da die Zahl oer bei der Offensive gegen Italien gemachten Gefangenen fch»n eine Vtettelmillion weit übersteigt und wir mehr als zx-eimal 50 Kilometer wett vorgedruugen sind, aber mit Rücksicht auf die BerschleierunaStaktik der französischen r-^tsse wird daprit dem französischen Gemüt reichlich viel »»gemutet. Alles, was Lloyd George wie bei anderer Ge legenheit Painlevö, den BerbandSvölkern zum Trost zu sagen haben, ist, daß sich alles, alles zum Besten wenden werde, wenn erst die Einheitsfront hergestellt sei. Das wird die Weise sein, die »nan auch demnächst ans der großen Konferenz der Alliierten in Paris singen will, an der, nun auch Amerika teilnehmen wird, das mit seiner bezüglichen Entschließung monatelang auf sich warten ließ. Freilich Agt die amerikanische Botschaft im Haag, die die kurooätsche Welt von diesem Entschlüsse ihrer Regierung zuerst si» Kenntnis setzte, »hrer Mitteilung hinzu, daßauä» die HilfSmlttel Amerikas „nicht unbegrenzt" seien. Wen»» die Amerikaner schon vor Beginn der Konferenz so großen Wert daraussegen. die Verbündeten vor übertriebenen Er wartungen in Hinsicht auf die amerikanische Hilfe zu war- -^öffntt da« für den VerständiaungSversuch über die Einheitsfront gewiß keine guten Aussichten. Dine Rede Oainlevös.
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