01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.05.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300519017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930051901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930051901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-05
- Tag1930-05-19
- Monat1930-05
- Jahr1930
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.05.1930
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„Graf Zeppelin" nach Südamerika gestartet R«atm ««»mittag in Seoili« Dienstag Wetterst«» ««» Pernamdiik« Frledrichshafen, IS. Mal. Da» Luftschiff „Graf Zeppelin" ist Sonntag nachmittag 5.18 Uhr unter der Führung von Dr. Lckener zu seinem Südamerikaflug gestartet. Die erste Strecke dieses Fluges führt durch das Rhünetal über Marseille nach Sevilla. Auster der 42 köpfigen Besatzung befinden sich 22 Passagiere an Bord. Das Luftschiff wird voraussichtlich am Montag zwischen 4 und 5 Uhr nachmittags in Sevilla lavdeu uud Dienstag vormittag gegen 8 Uhr nach Peruambuko weitersliegen. Peruambuko in Erwartung Peruambukv, 18. Mai. Die Aufstellung deö Ankermastes für den Zeppelin ist beendet worden. Man hat den Gasgene rator mehrmals erprobt, so daß die Gasversorgung des Luft schiffes glatt durchgeführt werden kann. Auch der Landungs platz ist so hergerichtet worden, daß bet dem zu erwartenden gewaltigen Menschenandrang keine Zwischenfälle entstehen können. Alle diese Arbeiten sind bei strömendem Regen, der schon seit einigen Tagen herrscht, durchgeführt worden. Die Mannschaften, die das Luftschiff bet der Landung halten sollen, sind eingeübt. In Pernambuko und in Rio de Janeiro sieht man dem Zeppelinbesuch mit größter Erwartung entgegen. Die Blätter beschäftigen sich eingehend mit dem Luftschiff und dem bevorstehenden Flug. Die Klugbauer bis Peruambuko ist auf 4V bis 18 Stunden berechnet, bis Rio de Janeiro auf «eitere 24 Stunden. In jedem Falle ist beabsichtigt, am 8. oder 9. Juni in Friedrichshasen wieder einzutresseu, so daß die »anze Fahrt LS Tage beanspruchen dürste. In Friedrichshofen herrschte reges Leben. Viele Fremde waren erngetrossen, um dem Start des Luftschiffes zur Süd- amcrikasahrt beizuwvhnerr. 11 Uhr 39 wurde das Schiff zum erstenmal abgewogen. Für die Küche wurde frisches Fleisch «d Geflügel an Bord genommen. Dr. Eckener prüfte vor mittags nochmals alles im Luftschiff. Die Passagiere hatten sich mittags im Kurgartenhotel versammelt, wo Kapitän von Schiller und Dr. Badt Ansprachen hielten, die durch Rundfunk übertragen wurde». 18 Uhr 10 bestiegen die Fahrgäste das Schiff. 1« Uhr 5,0 erschien Dr. Ecken er in der Halle, worauf das Schiff zum letztenmal ausgewogen wurde. 17 Uhr 13 erteilte Kapitän Lehmann das Kommando: »Luftschiff marsch!* Langsam bringen die Mannschaften das Luftschiff durch das Westtor aus der Halle. Die Abfahrt zum Südamerikaslug er» folgt« bei völliger Windstille und sehr günstigen Wctterans- sichtc». — Tausende jubeln dem Luftschiff zu, das bald in westlicher Richtung den Blicken entschwindet. Kurz nach 4 Uhr wurden die letzten Pvstsäcke, die das Luftschiff mitnahm, herangeführt: im ganzen 000 Kilogramm Post. Unter den 22 Passagieren, die die erste Etappe mit- sahrcn, befinden sich u. a. der Leibarzt des spanischen Königs, Dr. McgiaS, und zwei spanische Offiziere, Ministerialdirek tor Dr. Badt (Berlins, Lady Drnmond H a y, K. v. W i e- gand und Dr. Gustav Kau der. Bon Bord des Luftschiffes wird Kapitän von Schiller oder in dessen Vertretung Ministerialdirektor Dr. Badt Montag um 7 Uhr 15 über Barcelona und von Sevilla aus und ebenso kurz vor der Landung Rundfunkansprachen halte». Das Luftschiff ist mit 2,3 Millionen RM., die Besatzungs- mannschast mit 1,5 Million RM. versichert. Von Bord des Luftschiffes werden Standortmeldnngen nach Friedrtchshafen gegeben werden. Das Wetter auf -em Fluvwev Hamburg, 18. Mat. Ueber die Wetterlage in den von „Graf Zeppelin" aus seiner Südamerikasahrt zu durchfliegen den Gebieten teilt das Seeflugreferat der Deutschen See warte mit: Der Wetterlage über Westeuropa und dem öst lichen Atlantischen Ozean gibt ein Tiefdruckgebiet nördlich von Schottland das Gepräge. Auf der Rückseite des Tiefdruckgebietes strömen Kaltluftmassen südostwärts, die in zwei Böenfronten gestasfelt vorrücken. Die eine Büenfront reicht bis zu den französischen Mittelgebirgslandschaften und dem westlichen Alpenvorland. Sie bringt dort stärkere Be wölkung und strichweise auch Gewitterschauer. Die Kaltlust massen bauen einen Hochdruckkeil aus, der von dem Azoren huch bis nach der südlichen Biskaya reicht, und unter dessen Einfluß das Wetter der Iberischen Halbinsel steht. Bet heile rem Wetter ist über Portugal und über dem Südwesten Spaniens die Luftströmung vorwiegend nördlich, währen- an der spanischen Ostküste wechselnd Land- und Secbrise herrscht. Der Zustrom kühlerer Luft von Norden her bringt im Raume zwischen Südivestspante» und den Kanarischen Inseln auf dem Luftschiffkurse bei wechselnde,, Winden abermalige Bewöl kungszunahme und aus offener See auch wieder Regenschauer. Nördlich der Kanarischen Inseln bis etwa 10 Grad Nordbreite herrscht dagegen bei nördlichen bis nordöstlichen Luftströmun gen Schönwetterbcwölkung. StanKorSmel-miven Friedrichshofen, 18. Mai. Das Luftschiff „Gras Zeppelin", das bald nach 6 Uhr Maldshut am Oberrhein passiert hatte, erschien »m 19,50 Uhr bei ziemlich starkem Westwind und etwas Regen in etwa 350 Meter über der Stadt Basel, von wo eS Richtung auf die Burgundische Pforte nahm. Nach einen, »m 2l,30 Uhr aufgenommcnen Bordfunk spruch des „Graf Zeppelin" befand sich das Luftschiff in ruhiger und angenehmer Fahrt gegen starken Gegenwind dicht vor Resaneon, bei schönem Sonnenuntergang. Die erste Abteilung der Passagiere nahm indessen das Abendbrot — Ragout mit Spätzle — ein. 23,15 Uhr Lyon. Die Eröffnung der Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden Vkoto-Nokr iMiulsierprästdent Schiert (rechts) und Flnauz- mtulsier Dr. Kedrich Pkolo-Sokr Präsident Stadtrat Dr. L^rüger eröffnet die Ausstellung mit einem WeiHespruch Konflikt um -ie LL letzten Raten vrabtbsricbt rmsvr«, Paris« Lorrssponckenisn Paris, 18. Mai. Die ReparationSkommisston hat von 11 Uhr bis 12)4 Uhr eine erste Sitzung und gestern nachmittag um 4 Uhr eine zweite Sitzung abgehalten. In der ersten Sitzung ist eine vollständige Einigung darüber, ob entsprechend dem Schlußprotokoll der 2. Haager Konserenz die Vorbedingungen für die Inkraftsetzung des Doungplanes erfüllt seien, noch nicht erzielt worden. Zwei von den drei Vorbedingungen, die das Schlußprotokoll der Haager Konserenz aussührt, nämlich di« Ratifizierung des Boungplanes durch Deutschland und durch vier der haupt sächlichsten Glänbigermächte hat die ReparationSkommisston als erfüllt anerkannt, ebenso wie die Tatsache der Konstituie rung der Tributbank. Dagegen lag in der VormtttagS- sitzung das Schulöenzertifikat der deutschen Regie rung noch nicht vor. Entgegen den gcnaneu Haager Abmachungen und den Bestimmungen des Aoungplanes hat der Verwaltungsrat der Tributbank an Deutschland das Verlange« gestellt, daß es auch für die 22 letzten Jahre des Aonngplanes, also für die Zeit von listiii bis 1987 die Verpflichtung znr Zahlung des be dingungslosen Teils der Tribute im Gesamtbetrags von K1L Millionen Mark jährlich anerkenne. Deutschland hat diese Anerkennung mit dem Hinweis ans den Zjoungpla«, der die Dauer der bedingungslosen zahlbaren Tribute aus 87 Jahre festgesetzt hat, bisher abgelehnt nnd sich nur bereit erklärt, daS Schuldcnzcrtisikat entsprechend seiner im Aoungpla« begrün dete« Auffassung auszustcllen. Am Schluß der VvrmittagSsitzung der Rcparattonskom- mifsivu, an der die Vertreter Englands, Italiens, Belgiens und Frankreichs unter de», Vorsitz des Präsidenten der Repa- raiionskommission, Ehapsal, tcilnahmcn, wurde dann, wie offiziös mitgeteilt wurde, eine Kompromißlösung in Aussicht genommen, nämlich die strittige Frage dem durch die Haager Abkommen vorgesehene» Schiedsgericht zu unterbreiten. Ueber die Nachmittagssitzung der Reparattons- kommission ist dann nur von der Ministerpräsidenten-schaft mitgeteilt worden: „Die Neparationskommission hat seftgestellt, daß die Vor bedingungen für die Jnkrastsctznng des Boungplanes er füllt sind und insbesondere auch, daß Deutschland bas Schuldcnzertisikat überreicht hat. Infolge davon hat der Ministerpräsident Tardicu angeordnct, daß mit der Räumung dcs Rheinlandeö dnrch die französischen Besatzungs- truppcu begonnen werde." Natürlich ist nichts darüber bekannt gegeben worden, ln welcher Frist die Räumung vollzogen werden soll. Darüber hatte heute vormittag eine weitere Besprechung bei Tardieu stattgesunden, an der außer dem Kricgsmiiiister, dem Gene- ralstabSches, dem General Guillaumat und dem General sekretär im Außenministerium Berthelot diesmal auch Brtand tetlnahmen. Eine vollständige Einigung über den für di« Räumung notwendigen Zeitraum scheint in dieser Sitzung nicht erzielt worden zu sein; man hört nur, daß zwei Auf- Nor -er Diskontsenkuno -er Reichsbank Der Zentralausschuß der Retchsbank ist für Montag vor mittag zu einer Sitzung etnbcrusen worden, in der die lange erwartete Entscheidung über eine erneute Diskont- ermäßigung, wahrscheinlich von 5 aus 4)4 Proz., erfolgen dürfte. Diskontherabsetzung in Italien Rom, 18. Mai. Die Bank von Italien hat den Diskontsatz mit Wirkung vom Montag, dem 19. Mai ab, von 6 Prozent auf 5)4 Prozent herabgesetzt. sassnngen sich gegenübcrstanden, die eine, die allem Anschein nach von Briand vertreten wurde, daß eine Frist von vier zig Tagen genüge, die andere, die zweifellos vom KrtegS- mintster Maginot vertrete» wurde, daß dafür eine Frist von sechzig Tagen nötig sei. Welche der beiden Auffassungen sich schließlich durchgcsctzt hat, darüber kann kaum ein Zweifel bestehen, nämlich die Auffassung des Krtegsmtntstcrs. Di« Räumung dürste also kaum vor Mitte Juli beendet sein. Die Nolle der Neparationskommission ist Deutschland gegenüber mit de» beiden heutigen Sitzungen ausgespielt. Die früheren deutschen Zertifikate über die Obligattonen S und L, die der ursprüngliche Tributplan vom Jahre 1931 verlangt hatte, sind vorher verbräun« worden»
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