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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.12.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191712190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19171219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19171219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1917
- Monat1917-12
- Tag1917-12-19
- Monat1917-12
- Jahr1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.12.1917
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger MchM Ml-Ttychtkj. Telegramm-Adress»; 61*Fernsprechstrll, ,ra-»I«t vr» s» Nr. so. für die König!. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. . ir°"ZDL Mittwoch, 1V. Dezemder IN 17. anenss^ ist Favra. Kartoffelliefernng. Die Kartoffelerzeuger im Bezirke der Stadt Riesa weisen wir hiermit auf die Be kanntmachung des KommunalvcrbandeS Großenhain vom 11. Dezember 1917 — Riesaer Tageblatt Nr. 291 vom 1ö. Dezember 1917 — ausdrücklich hin mit der Aufforderung, die geforderte Anzeige über die abgegebenen Kartoffelmengen bis zum 21. Dezember 1917 zu erstatten. Der Rat der Stadt Riesa, am 19. Dezember 1917. Nach 8 1 der Ausführungsverordnung zu dem Gesetze, die allgemeine Einführung einer Hundesteuer betr., vom 18. August 1868, ist von den Vertretungen der Gemeinden bez. Armenverbänden im Monat Januar jeden Jahres eine genaue Aufzeichnung sämt licher steuerpflichtigen Hunde vorzunehmen; hierfür ist der 10. Januar als Normaltag festgesetzt worden. Sämtliche Herren Gemeindevorstände werden veranlaßt, diese Aufzeichnung vorzu nehmen und sodann in der Zeit vom 11. bis spätestens 27. desselben Monats unter Üeberreichung der aufgenommenen Verzeichnisse und Erlegung der gesetzlichen Gebühren die Hundesteuermarken für das nächste Jahr hier in Empfang zu nehmen. Hierbei wird bemerkt, daß bis zu demjenigen Tage im Januar, bis zu welchem die Ausgabe der Steuermarken für das Jahr 1918 in der Gemeinde bez. dem Armenver bandsbezirke erfolgt, die Hunde noch mit der für das vorhergehende Jahr gültig gewesenen Steuermarke versehen sein müssen, darnach ist aber darauf zn sehen, daß die Hunde die neue Steuermarke immer tragen. Großenhain, am 17. Dezember 1917. 3678 » L.Die Königliche AmtShauvtmannschaft. Gaseinschrilttkling detr. In den letzten Wochen sind die Kohleneingänge weit hinter dem Bedarfs zurückae- blieben. Nach Mitteilung des Reichskommissars für die Kohlenverteilung ist es unmög lich , infolge der augenblicklichen schweren Transportkrisis dem Gaswerk größere Mengen Kohle, wie sie in den Monaten Dezember und Januar erwünscht wären, zuzuführen. Die Abnehmer von Gas werden deshalb dringend ersncht, den Gasverbrauch auf das allernotwendigfte Mast zu beschränken. Die Druckverminderung, welche bisher nur in den Nachmittagsstunden von 1 -4 Uhr erfolgt, wird künftig auch in den Bonnittagsftunden von 8—11 Uhr eintretcn müssen. 8 Z, da» Erscheinen an ^bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht ^ü^mommen.^ Preis ^r^dte 43 vM breite L»» -Z L-r Da« Riesaer Lag,blatt erscheint jede« Laa avrnd« '/,7 Uhr mit Ausnahme der Tonn- und Fesnaae. Vrzu««»reta, gegen «orau«zahlung, durq unser, LrSger fret Hau« oder bet Abholung am Schalte» voller Korruption ausgemergelten alten Systems den Todes streich versetzt und damit Raum für die neue Ordnung ge schaffen, die jetzt die Hand zu billigem Ausgleiche herüber streckt und die Hindernisse aus dem Boden reißt, welche die Kampfreihen trennten. - » . Reise des Kanzlers ins Hauptauartier. Reichskanzler Graf Hertling und Staatssekretär Dr. von Kühlmann haben sich ins Große Hauptguartier begeben. In Begleitung des Reichskanzlers befanden sich Unter staatssekretär von Radowitz und der Adjutant des Reichs kanzlers, Rittmeister Graf Hertling. Graf Czernin bei den Friedensverhand- lungen. Aus Wien wird gemeldet: Als Bevollmächtig ter Oesterreich-Ungarns bei den in Brest-Litowsk zu füh renden Friedensverhandlungen wird der Minister des Aeußeren persönlich fungieren. Graf Czernin wird Mitt woch nach Brest-Litowsk abreisen. Der Reichstag und die Friedensverhand lungen. Der „Berl. Lokal-Anzerger" schreibt: In par lamentarischen Kreisen erwartet man, daß die Fraktions führer des Reichstages, bevor sie sich Donnerstag zum Reichskanzler begeben, mit ihren Parteigenossen Fühlung genommen haben. Daß es sich bei dieser Begegnung in erster Reihe um eine Aussprache über die Friedensverhand lungen mit Rußland handelt, wird als ebenso selbstver ständlich angenommen, wie, daß Staatssekretärvon Kühlmann dieser Konferenz beiwohnen uüd erst nach her sich nach dem Osten begeben wird. Soweit man die Anschauungen der Parteiführer kennt, wird Herrn von Mhlmann von parlamentarischer Seite aus die Gewiß heit mitgegeben werden, daß die Mehrheitsparteien, ab gesehen von militärisch notwendigen Grenzregulierungen, sich auf .den Boden „deS demokratischen Frie dens" stellen werben, d. h. daß sie der Bevölkerung der von uns eroberten und besetzt gehaltenen Gebiete des rus sischen Reichs überlassen sehen möchten, über ihr künftiges staatliches Schick,«! durch Volksabstimmung selbst zu entscheiden. Es ist auch kein Geheimnis, daß die Mehr heitsparteien den Grundsatz des Selbstbestimmungsrechts auch auf Polen angewcndet wissen möchten, selbst aus die Gefahr hin, daß die Mehrheit der Polen sich für den erneuten Anschluß an Rußland entscheiden sollte. Da wir keine politische Machterweiterung im Osten anstreben, eS vielmehr fast ausschließlich auf gute wirtschaftliche und handelspolitische Beziehungen mit dem neuen Rußland ab sehen, so würden wir, meint man in Reichstagskreisen, keine Nachteile dadurch erleiden, wenn Polen politisch dem östlichen Nachbar wieder angegliedert würde, während eS als selbständiges Reich oder ein mit Oesterreich-Ungarn verbündeter Staat jedenfalls als ein slawischer Widersacher deS Deutschtums zu fürchten bliebe." Zu der Konferenz der Führer der Reichs tagsparteien am Donnerstag nachmittag beim Reichs kanzler hat auch der Führer der U.-Sozialisten, Reichs tagsabgeordneter Hugo Haase, eine Einladung erhalten. Don dem Ergebnis dieser Konferenz wird eS abhängen, ob der HauptauSschuß des Reichstages, wie es von seinem Vorsitzenden beabsichtigt war, noch in dieser Woche zu sammentreten wird. Es wird auch die Frage 'besprochen werden, wann das Plenum deS Reichstages «inbernfen wer den soll. Petersburg und der Waffe «still st and. Aus Petersburg wird gemeldet: Jedermann glaubt hier, daß der Frieden und sehr wahrscheinlich ein allgemeiner Frie den auS den Verhandlungen hervorgehen werbe. An ver schiedene« Fronten, besonders in der Gegend von Minsk, hat bereits ein Handelsverkehr begonnen. Die Deutschen kaufen dort Metallware» gegen'LebenSmittel ein. — „Praw- da" widerspricht auf das entschiedenste dem in der ganzen bürgerlichen und sozialpatriotischen Presse verbreiteten Ge rede über deutsche Wasfenstillstandsbedingungen, die bei den Besprechungen in Brest-Litowsk gefordert worden wä ren, daß nämlich die Deutschen verlangt hätten: 1. Räu mung von Petersburg» 2. Räumungvon Finnland, 3. Ent waffnung Rußlands, 4. deutsches Monopol für Getreide ausfuhren. Alle diese Mitteilungen sind unverschämte Lü gen. Weder diese Bedingungen noch ähnliche sind in amt licher oder privater Form gefordert worden. Ein für allemal muß auch betont werden, daß nichts Derartiger in einem Bericht von unserer Abordnung in Brest ge standen hat. Eine serbische Anfrage über den Waffen stillstand. „Morningpost" meldet: Die serbische Re gierung richtete eine Kollektivnote an die Ententemächte rn der Frage der Waffenstillstandsverhandlungen im Osten und auf dem Balkan. Die Lage an den Fronte«. Bon einem militärischen Mitarbeiter wird uns ge schrieben: Die letzten Tage haben nirgendwo wesentliche Bee« änderungen oder nennenswerte Kämpfe gebracht. Man hat den Eindruck einer gewissen, vielleicht nicht lange dauernden Ermüdung, die je nach dem schweren und blutigen Ringen von neun Monaten nur allzu erklärlich ist. Dazu kommt, daß unsere Gegner sich mit einer neuen Lage abzufinden haben, die durch den Waffenstillstand mit Rußland und die italienische Katastrophe entstanden ist. Die großen Worte, die ihre Politiker machen, sind für ihre Völker bestimmt, sie sollen ihren Willen und ihre Zuver sicht in d u Enderfola aufpeitschen. In den Kabinetten der Feldherren, der Generalstäbe, der Kriegsverwaltungen sieht sich die Sache ganz anders an. Daß alle ihre Durch- bruchSversuche, ihre stolzen Hoffnungen, noch vor Weihnach ten den Frieden erzwingen zu können, gründlich gescheitert sind, darüber haben ihre Männer vom Fach natürlich keinen Zweifel. Aber über die Mittel, einen Umschwung zu ihren Gunsten herbeizuführen, sind sie sicher sehr im unklaren. Es kann garnicht anders sein; denn alles ist da völlig ins Ungewisse gestellt. Ueber unsere Ergebnisse im U Boot kriege streiten sich Lloyd George und Lord Beresford — und. der Fachmann sieht schwärzer als der Politiker. Die Beschaffung des gewaltigen Schiffsraumes, den die Ameri kaner versprachen, schwindet in immer wettere Ferne; schon daran kann die Ueberfahrt der SOOOOO Mann, die letztere für das Frühjahr in Aussicht gestellt, völlig scheitern. Und wann könnte sie günstigstenfalls beendet sein? Wirkt eS demgegenüber nicht lächerlich, wenn die Amerikaner neuer dings sogar mit zwei Millionen prunken und — und viel leicht gar — uns schrecken wollen. Wie also soll man den Ausfall von zwei bis drei Millionen Ruffen ersetzen? Kann man durch Jntriguen, durch den Sturz der Bolsche- wiki den Frieden zwischen Deutschland und Rußland viel leicht noch hindern? Auf solches Glücksspiel seine mili tärischen Pläne zu bauen, scheint doch ein verzweifeltes Abenteuer zu sein; kein Feldherr wird sich dazu hergeben. Um minderer Irrtümer und Fehlschläge wegen ist schon manch einer während dieses Krieges rühmlos ver schwunden. Inzwischen hat Graf Czernin dem deutschen Heere die Unterstützung österreichisch-ungarischer Truppen für den Westen öffentlich versprochen; das ist bedenkenerregend für die andern. Welche Pläne aber füllten sie vor allen Dingen fassen, ehe sie wissen, wie die deutsche Heeresleitung die neugeschaffene Lage benutzen wird. In solchen Zweifeln die erschöpften Heere Englands Der Waffenstillstand. Die Nachricht von dem Abschlüsse des Waffenstillstandes von Brest-Litowsk wird natürlich allerorten in Deutschland mit lebhafter Genugtuung ausgenommen. Freilich batte die ihm vorausgegangene zehntägige Waffenruhe uns schon einigermaßen an die Wiederkehr eines friedlicheren Zustan des an der Ostfront gewöhnt. Aber die bange Frage schwebte doch immer noch auf den Lippen: werden die zehn Lage eine bloße Kamfpause bleiben, nach deren Ablauf das Werk der Waffen von neuem beginnt, oder sind sie als der Auftakt eines förmlichen Friedensschluffes, einer ernsthaften Versöhnung der Völker anzusehen? Der Text des Vertrages, wie er jetzt vorliegt, und von uns gestern veröffentlicht worden ist, enthält mancherlei Bestimmungen, die von dem beiderseitigen guten Willen Zeugnis geben, so schnell und gründlich wie möglich die Wunden, die der Krieg geschlagen hat, zn heilen. Vor allem sollen die Zivilgefangenen und die dienstuntauglichen Soldaten schleunigst der Heimat zurückgegeben werden. Konnte ein schöneres Weihnachtsfest so manchen Häusern bereitet werden, in denen teure Angehörige nun schon drei mal an dem häuslich-trautesten Abende des Jahres gefehlt hatten? Welche Fülle von Weihcstimmung ergießt sich mit dieser Abmachung über die Gemüter hüben wie drüben. Aber ohnehin verleiht es dem Vertrage vom 15. De zember einen besonderen Wert, daß er die Wiederanknüp- fung geistiger Beziehungen so stark in den Vordergrund rückt. Konnten wohl in einem Vertrag älterer Zeit Bestim mungen Eingang finden, die unmittelbar nach Einstellung »er Feindseligkeit den Austausch von Büchern und Zeitungen, sowie den freien' Verkehr durch offene Briefe gewährleisten? Die sogar das sogenannte „Fraternisieren" oder „sich ver brüdern" der Fronttruppen ausdrücklich für erlaubt er klärten? Gewiß weist eine solche Verkündigung auf eine höhere Stufe des Menschentums als der wilde Haß, der noch aus so manchen Kundgebungen unserer anderen Feinde spricht, der am liebsten dem geistigen Verkehr der Gegner von heute noch jahrelang über die Niederleguna der Waffen hinaus unterbinden möchte, wie eS den Austausch materieller Güter nach den Richtlinien der Pariser Beschlüsse von 1916 zu verhindern trachtet. Mit der Ostfront soll schon jetzt, gleich nachdem eben der Grund eines provisorischen Ver hältnisses gelegt ist, ein Tauschhandel wieder in Tätigkeit gesetzt werden. Es stimmt das übrigens zu der Haltung, die Rußland von jeher gegen die Vereinbarungen einge nommen batte. Auch seine damals noch monarchische Re- gierung hatte sich standhaft einer Bindung geweigert, die Rußlands eianen Interessen die empfindlichsten Wunden geschlagen haben würde. Bon den eigentlich militärischen Abmachungen ist die wichtigste, übrigens gewissermaßen einen eisernen Bestand- teil aller Waffenstillstandsverträge darstellende, das Verbot, Truppenverschrebüngen vorzunehmen, die nicht schon bei Beginn des Waffenstillstandes eingeleitet waren. Sie ist eine Voraussetzung der gegenseitigen Sicherheitsverbürgung. Auf dem asiatischen Kriegsschauplätze findet sie ihre Ergän zung durch die vereinbarte Räumung Persiens von russischen wie von türkischen Truppen. Alles in Allem können wir mit Befriedigung auf die . «ste Verständigung zweier durch einen Krieg von vierzig Monaten einander fremd gewordenen Nationen blicken. Wir dürfen ihke Wohltaten wie eine Frucht genießen, die eigene treue Arbeit zur Reife befördert hat. Denn es ist das Verdienst unserer Braven und ihrer tapferen siegreichen Kämpfe, denen wir sie danken. Die Schläge, die unser« Waffen gegen die gewaltigen Heeresmassen der Russen ge führt haben, sie hatten den mürben Körper des von schwach Sollte durch diese Maßnahme die erforderliche Einschränkung nicht erreicht werde» so find wir ev. gezwungen, die Gaslieferung vorübergehend ganz einzustellen. Der Rat d^r Stadt Riesa, am 19, Dezember 1917. F. StahlschlieMcher. Scheck-Verkehr. Am '31. Dezember 1917 oder 2. Januar 1918 fällige Zinsfcheine lösen wir von heute an spesenfrei ein oder nehmen sie als Spargelder in Zahlung. Smiikm Mn dir »s WM sofort oder i« kürzester Frist,M. Lut Me 8ilMk iiirwns» «« W« kostenlos 11t M Lila HM» KW. Girognthaven verzinsen vir je M tzmli« ttkW. Sparkasse der Stadt Riesa. Hansstzardiichsen. Geschenkmatchen. Die Geschäftszimmer im Gemeindeamt bleiben am 24. Dezember dieses Jahres von mittags 1 Uhr ab für allen Verkehr geschlossen. Die Steuerkaffe und die Hanptkaffe bleibt an diesem Tage auch vormittags geschloffen. Der Gemeindevorstand zu Gröba, Elbe.
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