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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191801217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19180121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19180121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-01
- Tag1918-01-21
- Monat1918-01
- Jahr1918
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1918
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Lrcchtanschrkstr kagevlatt Riesa. Arrnruf Nr. 20. Amtsblatt Postscheckkonto: Leipzig 213Stz> Girokasse Riesa Nr. 52. Montag, ZI. Januar 1^18 nueur^ 10.- 13.- 5.- 15 18 8 !)7II8VlIIs 237 Kleinhanbelsvreis: je Pfund Pfg> 9 10 9 7 Abgabe von Seifenpnlver betr. Nach der am 10. laufenden Monats erlassenen Bekanntmachnna zur Abänderung der AusführungSbestimmnngen zur Verordnung über den Verkehr mit Seife, Seifenpulver und anderen fetthaltigen Waschmitteln vom 24. Juni 1917 dürfen bis auf weiteres auf die für Seifenpulver lautenden Abschnitte der Seifenkarte nur ISi» xr Seifenpulver abgegeben werden. Dies wird den Verkaufsstellen hierdurch besonders bekanntgegeben. Großenhain, am 17. Januar 1918. 12b Hl. Königliche Amtshauvtmannschaft. Höchstpreise für Gemüse. Mit Genehmigung des Herr» Staatssekretärs des KriegSerniihrungSamteS wird die Verordnung des Ministeriums des Innern vom 28. Dezember 1917 (Nr. 302 der Sächs. Staatszeitung vom 31. Dezember 1917) z» l dahin abgeändert, daß der Erzeugerhöchstpreis beträgt für: > Weiße Kohlrüben 2.75 M. je Zentner, Gelbe - 3.25 - - - Weiße und gelbe Kohlrüben gemischt 3.— - - - Stoppelrüben (Kerbst-, Wasser« und Mairüben) 2.— - - - In den Preisen sind die Zuschläge sür das Einmieten enthalten. ES ist verboten, «eben diesen Preisen irgendwelche Beträge für das Einmietcn oder die damit zusammen hängenden Arbeiten zu berechnen. Die genannte Verordnung des Ministeriums des Innern wird zu II dahin abgeändert, daß im Gebiete der Kreiskanvtmannschaste» Bautzen, Chemnitz, Dresden und Leipzig sür die nachstehend genannten Gemüse die folgenden Höchstpreise gelten: Großhandelspreis: O'. je Ztr. M. 5. — 6. — 5.25 4.- Da- Riesaer Tageblatt erscheint jeden Lag abends V,7 Uhr nut Ausnahme der Sonn- und Festtage. BemgSprctS, gegen Vorauszahlung, durch unsere Träger frei Haus oder bei Abholung am Schalter der Kaiser!. Postanstalten vierteljährlich 8 Mark, monatlich 1 Mark. Anzeigen für die Nummer des Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags aufzugcbcn und im voraus zu bezahlen: eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die 43 mm breite Grundschrift-Zeile (7 Silben) 25 Pf., OrtSprerS 20 Pf.; zeitraubender und tabellarischer Satz cnt- h>rechend höher. Nachweisungs» und VermittclunySgebühr 20 Pf. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. ZahlungS- und Erfüllungsort: R;e;a. Vierzehntägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle Höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat oer Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung der Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: L an g er L Wi n te rl ich, N i e sa. Geschäftsstelle: Goethestratze 5L. Verantwortlich sür Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa: sür Anzeiacnteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. für öle Köm'gl. Amtshauptmannschaft Großenhain, das Köniql. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba, 17 Weiße Kohlrüben Gelbe Kohlrüben Weiße und gelbe Kohlrüben gemischt Stoppelrüben (Herbst-, Wasser- und Mairüben Möhren: Gelbe Speisemöhren Rote Speisemöhren und längl. Karotten Futtermöhren ll. . Der Erzeugerhöchstpreis sür Runkelrüben wird mit Genehmigung des Herrn Staats sekretärs des Kriegsernährungsamts auf 2,75 M. für den Zentner festgesetzt. Im übrigen wird auf die Bestimmung«^ der oben genannten Verordnung verwiesen. Diese Verordnung tritt am 21. Januar 1918 in Kraft, Dresden, am 18. Januar 1918. Ministerium des Innern. Desinfektion »er Klärgruben. Die Besitzer von Klärgrubenanlagen werden erneut darauf hingewiesen, daß sie ver pflichtet sind, die Desinfektion der Gruben in gewissenhafter Weise durchzuführen. Nack der Bekanntmachung vom 19. Juni 1916 ist es bis auf Weiteres gestattet, dazu auch Weiß- und Graukalk in aufgelöstem Zustande, in ausreichenden Mengen und bei öfterer Wiederholung zu verwenden. Wenn bei vorzunehmenden Revisionen Mängel festgestellt werden, sind Bestrafungen zu gewärtigen. — Der Rat der Stadt Riesa, am 21. Januar 1918. Einquartierung betreffend. Diejenigen Einwohner, welche die ihnen' als Einquartierung zugewiesenen Militär personen auch im Monat Februar 1918 im Quartier behalten wollen, werden aufgefordert, Meldungen darüber bis Sonnabend, den 26. Januar 1918 bei unserem Qnartieramt zu erstatten. Der Rat der Stadt Riesa, am 21. Januar 1918. Eltz. Anträge auf Jnlandslegitimationskarten der ausländischen Arbeiter sind bis späte stens 31. Januar 1918 im Gemeindeamts unter Vorlegung der vorjährigen Legitimations karte und Heimatßvaviere zu stellen. Für die nach dem 31. Januar beantragten Legrtnnatwnskarten wird eine erhöht« Gebühr angesetzt. - W eida, den 19. Januar 1918. Der Gememdevorftand. Hauptansschnst des Reichstages. Berlin, den 19. Januar 1918. Der HaupkauSschnß b«S Reichstages setzte Sonnabend die Erörterung von Zensur fragen fort. Abg. Trimborn (Ztr.): Ter Militärbehörde gebe ich zu, daß die Handhabung der Zensur unter den gegenwärtigen Ver hältnissen schwierig ist und zur vollen Zufriedenheit nicht geübt werden kann. Ich gebe ferner zu, das; .bei Behandlung mili tärischer Artikel eine gewisse Strenge walten muß. Aber der Gesamteindruck aus den jetzigen und srüheren Erörterungen hier ist außerordentlich ungünstig. Ich habe den Eindruck, daß auf dem Gebiete der Zensur uud des Bereinsrechts eins durchaus parteiische Praxis obwaltet. Bei einzelnen General kommandos findet sich geradezu ein Uebelwollcn gegen dis Rcichstagsmehrheit. Was besonders abstoßend wirkt, sind die ganz infamen Angriffe auf Einzelpersonen, insbesondere auf die Kollegen Erzberger und Scheidemann; der Zensor erlaubt sie, ebenso Angrisfe auf den srüheren Reichskanzler v. Beth- mann Hollweg. Welche Verwirrung damit angerichtet und welch üble Stimmung dadurch ausgelöst wird, scheint den Zensurstellen nicht zum Bewußtsein zu kommen. Daß der Kriegsminister keinen Juristen gesunden hat, der ihn; sagen konnte, daß di« Vaterlandspartei eine politische Partei ist, be dauere ich sehr; sie ist doch als Partei eingetragen. Was die Zensur beachten muß, ist, die Disziplin im Heere aufrechtzu erhalten, die öffentliche Ruhe und Sicherheit zu wahren, so daß die Kriegführung und die militärischen Operationen nicht ge stört werden. Im übrigen aber muß die Zensur auSgeschaltcV sein, die politische Freiheit gewahrt werden. Der Erlaß des Kriegsministers vom 18. November 1917 ist befriedigend, aber warum ist er im Wortlaut nicht veröffentlicht worden? Das hätte gut gewirkt. Vorkommnisse der letzten Zeit zeigen unA aber, daß der Erlaß von einzelnen Generalkommandos nicht be achtet wird. Ich vermisse den preußischen Schneid in der Durchführung der erlassenen Verfügungen. Ein Kriegsminister mit hölzernem Schwert setzt sich nicht durch. Wir müssen aberf verlangen, daß die Beschwerden über Handhabung der Zensur aus der Welt geschafft werden. Kriegsminister v. Stein erklärte, für persönliche Angriffs in der Presse keinen Sinn zu haben. Wem: derartige Artikel in der Presse erscheinen, so habe ich darauf keinen Einfluß. Dis Presse sollte die ihr auf diesem Gebiete gewährte Freiheit nicht mißbrauchen. Gegen unzulässige Verfügungen einzelner General kommandos kann daS Kriegsministerium erst Stellung nehmen, toxnn dorthin Beschwerden kommen. Daß Verfügungen einerseits von einzelnen Generalkommandos mißachtet würden, kann ich nicht zugeben; ich würde mir daS auch nicht gefallen lassen. Abg. Heine (Soz.) verwies auf seine dem Kriegsministerium eingereichte Beschwerdeschrist, betreffend Beeinträchtigung des Vereins- und BcrsammlungsrechtS durch das Stellvertretend« Generalkommando des 6. Armeekorps. Tas dort beliebte Ver fahren, öffentliche Versammlungen überhaupt zu verbieten und auch politische Vereinsversammlungrn von dec Genehmigung abhängig zu machen, ist unsinnig und unhaltbar. Ms Vorwand sür die Anordnung sind Streikbewegung aus Mangel an Lebens mitteln angeführt worden. Der Zensurerlaß vom 28. November ist mir auf Verlangen nicht bckanntgegeben worden, daS ist eine Mißachtung des Parlaments, mit dem die Regierung zusammen avbÄten soll. Redner brachte sodann Zensurmaßregeln gegen einzelne Personen und Bücher zur Sprache und ersuchte den Kriegsminister, niit seinen; so erfolgreichen Schwerte nicht auch das deutsche Geistesleben zu bekämpfen. Gefordert muß werden, daß diejenigen, die eine Verständigung der Völker erstreben, in der Oessentlichkeit zu Worte kommen und nicht durch die Zensur daran gehindert werden. Ter KriegSmtnister hat dafür wenig Verständnis; er denkt nur an einen Machtsteg. Die Verhängung »es Belagerungszustandes aus daS gesamte Gebiet des Deut schen Reiches ist ungesetzlich; Zulässigkeit muß beschränkt werden auf die vom Feinde bedrohten Gebiete. Gegen Zensurübergrisse toll eine bürgerliche Beschwerbeinstanz, ein ReichsauSscknm mit vem Vizekanzler als Vvrsttzenven uuo vtec Beisitzer» des Reichs gerichtshofes, geschaffen werden. Abg. Tr. Junck (nl.) wünschte Vorlage der vom KriegS- mlnisterium ergangenen Erlasse, insbesondere auch des Er lasses vom 28. November 1917. Kriegsminister v. Stein sagte Erfüllung z!u und gab eine Verfügung vom Januar 1918 betreffend die Behand lung pazifistischer Schriften bekannt. Er wandte sich weiter gegen die Auslegung seiner Worte an den Berichterstatter einer ausländischen Zeitung. Was Abg. Heine da herausliest, ist mir völlig unbegreiflich. Wenn daS hier geschieht, darf man sich nicht wundern, wenn auch der Zensor einmal etwas anderes in einer Rede oder Schrift findet, als wie der Urheber sie aus gefaßt wissen WM. lieber meine Befähigung und Berufung in das Amt, dem ich vorstehe, ist hier nicht zu entscheiden; damit zusammenhängende Fragen find für mich undiskutterbar. Ich tue meine Pflicht. Die Wissenschaft schätze ich mindestens ebenso hoch wie Abg. Heine. Auch wegen der Aensurbestimmungen und deren Ausführung brauchen wir uns nicht zu schämen. DaS Ausland geht hier viel schärfer vor. Abg. Haase (U. Cbz.) verlangt gleiches Recht für fein« Partei wie süv die andern;. Nicht nur die Vaterlandspartei, sondern auch die biegierungSsozialisten werden viel günstiger be handelt als wir. Ju meinen; Wahlkreise durfte wohl Scheide mann, nicht aber ich spreche». Redner trug sodann eine An zahl von Klagen vor über Durchführung der Zensur, namentlich auch gegen von den Unabhängigei: Sozialistei: herausgegebene» Schriften. DaS BelagcrungSzustandsge;etz muß aufgehoben oder doch mindestens das durchgesührt werden, was Abg. Heine vvrgeschlagen hat. Abg. Seyda (Pole): Auf dem Gebiete des Belagerungs zustandes und der Handhabung der Zensur mutz etwas Durch greifendes geschehen, um die darüber bestehend«: Klagen endlich auS der Welt zu schaffe;:. Eine polnische Zeitung ist seit drei Jahren ohne vorherige Warnung verboten worden wegen ihrer „staatsfeindlichen Tendenz". Die Versammlungstätigleit wird außerordentlich erschwert; die Generalkommandos verlange» dis Vorlage der vollständig auSgearbeiteten Reden; dadurch wird das politische Leben sehr erschwert. Abg. Erzberger (Z.) regte an, die Zensurfragen und die dazu gegebenen Anregungen und Anträge in einem Unter ausschuß von. zehn Mitglieder» weiterzubehandeln und dort einen entsprechenden Gesetzentwurf vorzubereiten. General v. Wrisberg: Ein Verbot des Verkehrs un serer Soldaten mit Reichstagsabgeordneten ist von der Heeres verwaltung nicht ergangen; auch nicht bei der Armeegrupps Mackensen. Ten vorgebrachten Einzelfällen wird nachgegangen. Abg. Frhr. v. Gamp (Dtschc. Fr.): Trotz mancher Miß griffe wird an die völlige Ausübung der Zensur nicht gedacht werden könne::. Den Beamten zu verbieten, der Vaterlands partei beizutreten, wie das vom preußischen Minister des Innern geschehen ist, ist Unrichtig. Man kann doch die Darer- landSparter nicht als politische Partei ansprcchen, nachdem sir sich auS Angehörigen aller Parteien zusammensetzt. Tie Vater- landSpartci erstrebt Herstellung des inneren Friedens, Stärkung des SicgeSwillenS und Sicherung der Grenzen im Westen. Ein Verein, der solche Zwecke verfolgt, kann doch nicht gegen öffentlich« Interessen verfloßen. Tie Verdienste des Großadmi rals v. Tirpitz können nicht bestritten werden. (Widerspruch.) Ich bedaure sehr, daß wir uns auf diesem Gebiete nicht verständi gen können. Wie stehen die gegenwärtige Reichsleitung und der Kriegsminister zur Unabhängigen Sozialdemokratie? Dieser Par tei darf mm: keine Einwirkung auf die Soldaten gestatten. Tie Organisation der Kriegsbeschädigten halte ich sür bedenk lich und die Disziplin schädigend. Einem gemeinsamen Antrag der Mag. Gothel», Ebert, Erzberger, Prinz Schönaich-Carolath entsprechend werden die Weiterberatung der Zensursrage, sowie die Frage der Papier belieferung der Zeitungen einem Unterausschuß überwiel-n. Ter Montag bleibt sitzungsfrei, damit die verschiedenen Unterausschüsse Zeit für ihre Beratungen erhaltzE. Nächste Sitzung Dienstag, den 22. Januar. Die Verhandlungen mit »er Ukraine. Grundsätzliche Giuiguug über den Hriedensvertraq. Brest-Litowsk, SO. Jan. Die bisherigen Ver handlungen, die zwischen den Delegationen der Mittel mächte einerseits und der ukrainische» Volksrepublik anderseits geführt worden find, haben das Ergebnis ge zeitigt, das; über die Grundlagen eines abzuschliestenden Friedensvertrages Einigung erzielt worden ist. Mit Feststellung der wesentliche» Grundzüge des Friedens vertrages sind die Verhandlungen an einem Pnnkte an gelangt, der es den Delegationen zur Pflicht macht, mit de» heimischen verantwortlichen Stellen in Fühlung zu treten. Alle Delegationen sind darüber einig, dast die hier- durch notwendig werdende Aussetzung der Verhand lungen so kurz als möglich bemessen sein soll. Sie haben sich daher rugcsagt, sofort nach Brest-Litowsk zurückzu kehren, nnd find entschlossen, sodann im Rahmen der ihnen erteilte» Ermächtigungen den Friedensvertrag ab- zuschliesten und zu unterzeichnen. -Hiermit ist es zum ersten Male in diesem die Welt erschütternden Kriege gelungen, die Grundlage» znr Herstellung des Friedensznftandes zu finden. * Eine weitere Meldunq auS Brest-Litowsk von: 20. Ja nuar besagt über die mit der Ukraine erzielte Einigung ferner: Der Kriegszustand soll als beendet erklärt und der Entschlust der Parteien bekräftigt werden, fortan in Friede und Freundschaft miteinander zn leben. Die an der Front einander gegenüberstebenden Truppen sollen mit dem Friedensschlust zurückgezogen werden. Alle Be teiligten sind darüber einig, dast der Friedensvertrag für die sofortige Aufnabue eines geregelten wirtschaftlichen uud rechtlichen Berkehrs Borsorgc zu treffen haben wird. Auch diplomatische und konsularische Bezichnnaen sollen alsbald ausgenommen werde». Graf Czeruin über den Stand der Friedensverhand lungen. Der Vertreter des Wiener K. K. Korresp.-Büros hatte am 13. d. Bi. eine Unterredung mit dem Grafen Czernin über den Stand der Fricdensverhandkunaen. Graf Czernin äußerte sich hierbei folgendermaßen: Die Ver handlungen mit den Vertretern der Negierungen von Petersburg und Kiew sind in vollem Gange. Deren Ver lauf ist allerdings langwierig und schwierig. Ich hoffe und bürge jedoch dafür, daß der Friede unsererseits nicht an Eroberungsabsichten scheitern wird. Ich nehme kein Wort von dem zurück, was ich als das Fricdensprogramm der Monarchie ausgestellt und vertreten habe. Wir wollen nichts von Rußland, weder Gebietsabtretungen, uochKriegS- entschädungen. Wir wollen nur ein freundnachbarliches, auf sicherer Grundlage beruhendes Verhältnis, das von Dauer ist und auf gegenseitigem Vertrauen beruht. Staatssekretär v. Kühlmann ist ans Brest-LitomSk nach Berlin zurückgekehrt und wird eine Besprechung mit den Parteiführern haben. — Der Haager Korrespondent des „Allg. HandelSbl.' führt als bemerkenswertes Beispiel gerechter Beurteilung eines feindlichen Staatsmannes einen mit Memor unterzeichneten Artikel der „Revue Hebdoina- dairc" an, indem Staatssekretär v. Kuhlmann mit der größten Objektivität als sehr bedeutender Staatsmann ge schildert wird. Der Haager Korrespondent des „Alla. HandelSbl." fügt hinzu: Ist es nicht bemerkenswert, daß i» einem so patriotischen französischen Organ, wie die „Revue Hebdomadaire", derartige Dinge van den Unter- händiern in Drest-LitowSk ge'agt werden? Muß man nicht
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