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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191804241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19180424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19180424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-04
- Tag1918-04-24
- Monat1918-04
- Jahr1918
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1918
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27469 44948 66829 81668 45207 76179 79968 92815 56021 79278 94380 49740 80571 In einem Pakete ge- nnen mit elsk- mit allerschärf- 1737 4599 10756 15527 18958 18391 19936 22596 23001 25458 26247 26993 42589 42013 58655- 58744 75542 76827 98162 I0I887 9224 9364 53477 58887 82608 84933 91325 91397 98678 103388 108529. Sächsische Landeslotterie. Verzeichnis der höheren Gewinne vom SS. April 1S18. «Ohne Gewähr.) Gewinne zu IWO Mark. 29158 30056 35761 39531 40978 40966 41277 45309 45888 50684 51748 52636 52393 68261 68024 68931'70911 70853 81570 82195 83013 86534 90900 108896 I0942I. Gewinne zu 2000 Mark. 13806 14361 22297 26245 29559 31555 .... .58470 60503 64093 64264 70953 72887 Gewinne zu 3000 Mark. 4735 11474 16132 26619 80159 40753 40247 42553 51947 51191 52336 62373 76978 78702 80291 84834 88916 106368. 5000 Mark auf Nr. 40787, 37467 und 25630. 15000 Mark auf Nr. 10044. Sport. Militärsport. Jetzt, wo an der Westfront die furcht barsten Schlachten zu Gunsten der Mittelmächte geschlagen werden, wo sich unsere braven Soldaten todesmutig dem Feinde entgegenwerfen und unaufhaltsam vordringend die Hoffnungen der hartnäckigen Geyner auf den Sieg zu Schanden machen, soll man auch einmal der Leibesübungen gedenken, die eine grobe Anzahl der wackeren Kämpfer zu abgehärteten und wehrfähigen' Männern herangebildet Haven. Neben den vielen Turn- nnd Sport-Vereinen, ist es nicht zuletzt die Militärverwaltung selbst, die sich die Gesund ung des Körpers und des Geistes angelegen sein läßt. Auch bei der NachrichtenErsatz-Abteiluug 1v in Zeithain wird der Rasensport gepflegt und gefördert. Hier begann die planmäßige Ausübung des Sportes Anfang Dezember 1917 und wird seitdem unter fachmännischer Leitung eifrig be trieben. Reges Leben und fleißiges Heben kann an ver schiedenen Wochentagen, sowie Sonntags auf dem von der Abteilung angelegten Sportplatz beobachtet werden. Ins besondere ist es der Fußballsport, der sich seitens der An gehörigen der Abteilung besonderer Beachtung erfreut. Neben den zahlreichen Uebunysspielen innerhalb der einzel nen Dienststellen, wurden eme große Anzahl Wettspiele mit Mannschaften fremder Truppenteile ausgetragen, bei denen die Mannschaft der Nachr.-Ers.-Abtlg. einen recht günstigen Eindruck hinterließ und des öfteren recht gute Ergebniffe erzielte. Auch die leichtathletischen Hebungen haben sehr zahlreiche Anhänger gefunden, unter denen sich mancher Soldat befindet, der vor dem Eintreffen zum Heeresdienst wenig oder gar keine LeibeSübung gepflegt hat, und dem nun die sportliche Betätigung, die ihm die militärische Ausbildungaanz wesentlich erleichtert, zum Be dürfnis geworden ist. Wünschen wir, daß der Sport beim Militär einen immer größeren Umfang annimmt zum Segen der deutschen Jugend und zum Wohle unseres geliebten Vaterlandes. Rl. Hauptmann T. hat ein Kriegstagebuch von sieb« Seiten, aus dem Herodot ein ganze- Buch machen könnte. Hauptmann T. erzählt dazu, daß man sich zehn Fe dern zum Nachstenographieren wünscht. Mit Ausdrücken, die wie nächtliche Leuchtkugeln die verzweifeltsten Lagen erhellen. Mit einem Humor, al- spräche er im Jahre 19ov zu seinen Enkelkindern am Kamin. Em Leutnant meldet sich in der Tür: zum Bataillon L versetzt. „Woher kommen Die?" Bon der OsfizierS- reserve der Armee. „Do waxen Die?" „Beim Infan terieregiment Z" „Verwundet?" Zweimal Herr Haupt wann. „Melden Sie sich beim Kompagnieführer der -.. ,t«n . Kompagnie, HauS-Nr. 61 — Ordonnanz!" — Herr Haupt mann? „Führen Die den Hervn Leutnant ins Haus Nr. ' 61" — Ein kleiner unbedeutender Vorfall, gewiß. Irgend ein unbekannter Offizier meldet sich, um in eine der Lücken, die der Lod in das Bataillon gerissen hat, einzu treten. Der Hauptmann weiß nichts von ihm, will auch nichts wissen. Uebermorgen, wenn Ludendorfs die Fort setzung des Vormarsches befiehlt, übermorgen auf dem Schlachtfeld wird er ihn prüfen. Auf Herz und Nieren. . Der Artilleriekommandeur wohnt bei der Kirche. Der Herr Major steht am offenen Fenster und hält seine Zi garre unter die Lupe, bis eS Frau Sonne beliebt, die Kastanienblätter mit ihren Strahlen in Brand zu setzen. Der Herr Major freut sich über das vergnügte Lächeln der vorübergehenden Musketiere, die das- Experiment be gutachten. Es läßt sich nicht verschweigen, daß eine Zi garre in G... eine Seltenheit ist, sogar im Besitz eines Königlichen Majors und Artilleriekommandeurs. Trotz dem ist mir in zwei Häusern als dem Gast ein Glimm stenge l gereicht worden. Bei den Feldartilleristen treffe ich liebe alte Kamera den. Es gibt Goulasch mit Kartoffeln, fürstliches Mahl eines höheren Stabes in der Ruhezeit. Wonnesamer alter Burgunder aus den Kellern der eroberten Stadt Mont- didier (im Granatfeuer billiggingekaust) würzt das Diner. Heutzutage zermartern sich kluge und aufrichtige Men schen den Kopf über die Frage, worin der Sinn dieses Krieges bestehe. Die Fragestellung ist grundfalsch. Jeder dieser ehrlichen Philosophen möge nach dem Dörfchen G-.. in der Picardie sich begeben uns sich dort erfrischende Be lehrung holen. In G - - frag-.n die Soldaten: Wann geht's weiter? In G-... fragen die Offiziere: Wie lange braucht Luden dorff noch, um die Eisenbahnen durch das zerstörte Ge biet zu strecken und die Munition nachzuschieben? In G.... fragt keiner: Warum kriegen wir nicht die volle Brotration und keinen Brief von der lieben Frau seit 12 Tagen? In G-.. grübelt nicht ein Soldat iiber den Sinn oder Unsinn des Krieges. Das überlassen sie dem lieben Gott: in dem Dörfchen G.... trifft man nur Männer, die fragen: Wann geht's vorwärts, damit wir Engländern und Franzosen aufs Haupt schlagen und dem Krieg ein Ende bereiten?! d« eurs»ätsch.n Krftafübrendenttn. Man hält die» für gleichbedeutend mit einer Kriegserklärung an die Mittel mächte. Hntertzriitknn« der tzentschen Blätter 1» Amerika. Reuter meldet aus London: „Daily Mail", berichtet au» N.upork »am 21. Avril, daß 1>aS Hearst-Vlatt .Deutsche« Journal" sein Erscheinen eingestellt habe. ES mache sichln der letzten Zeit im ganzen Lande eine gesteigerte Feindselig- kett gegen Zeitungen in deutscher Sprache bemerkbar. An einigen Stellen verbot« die Behörden den Verkauf deutscher Zeitungen. Man glaube, daß auch die StaatSzrituna ihr Erscheinen einftellen werde, und daß demnächst überhaupt keine deutschen Blätter berou-kommen dürfen. Die Wiederherstellung der russisch« Armee. Wie das Wiener „Fremdenblatt" au« zuverlässiger Quell« erfährt, hat die bolschewistische Regierung eine durchaus militärische Wchtung «ingeschlaaen. Trotzky fordert, jeder Bürger.müsse Soldat lein, um oeim ersten Rufe mit der Waffe in der Hand zum Schutze des Vaterlandes einrücken zu können. Selbst Lenin halte die Wiederherstellung der russisch« Ar- mee für eine gebieterische Notwendigkeit. All« Militär schulen würden wieder geöffnet, um die nötigen Offizier« für die Armee auS-ubilden. Holländisches Dementi. Der .Nleuwe Rotterdamsche Lourant" spricht der Meldung der .Köln. Ztg.", daß die Entente beabsichtige, den in den niederländischen Kolonien liegenden Schiffsraum weazunrhm«, jede Bedeutung ab. Aunrhmeuve Macht der russisch« Sowjetregierung. Nach dem „Nieuwe Rotterd. Courr." berichtet der Mos kauer Korrespondent der .Daily News" vom Freitag: Die zunehmende Macht der Sowjetregierung ist aus dem Miß lingen der letzten Versuche, Streitkräfte gegen die Sowjet truppen ins Feld zu schicken, ersichtlich. Die sowjetfeind lichen Truppe», die lebte Woche bet NowotscherkaSk im Dongebiet erschienen sind, wurden zersprengt und die Sow jets beherrschen die Lage vollkommen. Bon Kornilow auf gestellte Banden haben, obwohl sie gut bewaffnet, diszip liniert und ausgerüstet waren, eine schwere Niederlage er litten. Selbst Semenow war trotz der Hilfe, die er aus dem Auslande erhielt, bei seinen, letzten Angriff viel schwa cher, als bei den früheren. — Es sind Anzeichen dafür vor handen, daß der Zwischenfall der Landung der Japaner in Wladiwostok, der mehr als irgend etwas dazu angetan war, die freundschaftlichen Beziehungen »wischen den Alliier^ ten und Rußland zu trüben, bald erledigt sein wird. Der japanische Konsul iu Moskau sprach am Donnerstag im Volkskommissariat für auswärtige Angelegenheiten vor und klagte darüber, daß die russische Presse die Bevölkerung un nötig beunruhige. Der Beamte des Volkskommissariats, mit dem der Konsul die Unterredung führte, antwortete, daß die Besorgnis der Ruffen vollkommen begreiflich sei, da die Landung ohne vorherige» Verständigung der russi sch« Regierung vorgenommen worden sei, nnd daß das beste Mittel, die Angelegenheit aus der Welt zu schaffen, die Zurückziehung der japanischen Truppen wäre. Der amerikanische Kriegsminifter erwartet, wie er erklärte, ein« Stoß der Deutschen im Westen, der noch stärker al» die vorbergegangenen geführt werden soll. Nichthofens Beisetzung. Der Reuterberichterstatter an der Front telegraphiert: Die Beisetzung des Freiherrn von Richthofen war sehr eindrucksvoll. Der gefallene Flieger wurde ans einem hübschen kleinen Friedhof, nicht weit von der Stelle, an der er niedergebracht worden war, beerdigt. Eine Abteilung der königlichen Luftstreitkrüfte erwies ihm die letzte Ehre. Der Berichterstatter fügt hinzu: Wenn es auch nicht unsere Aufgabe ist, der übrigen Welt Kultur aufzuzwingen, so werden wir doch nicht aufhören, uns unseren Feinden gegenüber ritterlich zu erweisen. Eine neue Friedenskundgebung des Papstes? Wie die „Münchener Neuesten Nachrichten" berichten, ist an einem Zeitpunkt, der die Ergebniffe der neuen Kämpfe im Westen klarer erkennen läßt, eine neuerliche FriedenS- Atndgebung des Papstes zu erwarten. Tagesgeschlchte. Deutsches Reich. Der sächsische Kronprinz im Reichstag. Der gest rigen Reichstagstitzung wohnte der Kronprinz von Sachfen in der Diplomatenloge in Begleitung seines Adjutanten bei. Der sächsische Gesandte von Nostiz war gleichfalls in feiner Begleitung und gab ihm während der Rede des Ab geordneten Keil mehrfach Aufschlüffe. — Wie die Äoff. Ztg. hört, ist S. K. H. der Kronprinz von Sachse» lediglich zu einem Gaskursus in Berlin eingetroffen. Die litauische Thronfolgefrage, mit der die Anwesenheit des Kronprinzen in Berlin in Zusammenhang gebracht wurde, ruht vor läufig uud es ist auch nicht zu erwarten, daß man ihr deutscherseits nahetreten werde, solange nicht die gesamten Verhältnisse im Osten mehr geklärt sind. Der Aeltestenausschuß deS preußischen Abgeord- «etenhauses hat am Dienstag gleich nach der ersten Sitzung des Hauses nach den Osterferien beschlossen, dem Wunsche seines Perfaffunasansschussts zu entsprechen und am nächsten Dienstag, dem 30. April mit der zweWen Lesung der VerfaffungSvorlaaen zu beginnen. Zuerst soll da« Wahlgesetz zum Abgeordnetenhause beraten werden. Die. Parteiführer waren einig darin, daß keine langen Reden mehr erforderlich wären. Dementsprechend hielt man es im Aeltestenausschutz für möglich, daß die Ent scheidung über den grundlegenden 8 3 der Wahlrechts vorlage noch an, 30. April fallen könnte. Dieser 8 8 sieht in der Regierungsvorlage das gleiche Wahlrecht vor und ist im VerfaffnngSauSschnß bekanntlich vollständig um- aeändert worden. Die Abstimmung wird eine namentliche sein. Von ihrem Ausgang hängt das Schicksal der Vor lagen überhaupt ab. Es heißt, daß die Regierung fest ent schlossen sei, das Abgeordnetenhaus aufzulösen und Neu- wählen auszuschreiben, wenn das gleiche Wahlrecht ab- gelehnt werben sollte. Die Auflösung würde aber jeden falls erst erfolgen, wenn das Haus den Rest des Etats für 1S18 erledigt hat. Falls keine Auflösung erfolgt, bat der Aeltestenausschutz beschlossen, die Zeit von, 25. Mai bis zum 4. Juni für die Pfingstferiei» ,n Aussicht zu nehmen. Im Reichstag hat der Aeltestenausschutz ebenfalls die Ge- fchäftslage beraten und dabei beschlossen, die zwölf Steuer gesetze drei Ausschüssen zu überweisen, einem Steuersonder- ausschuß, einem Ausschuß für Branntweinmonopol und dem HauvtauSschuß. Nationaler Ausschuß für Fraueuarbett. Im Kriegs amte in Berlin fand am 23. April die dritte Tagung des Nationalen Ausschusses für Frauenarbeit im Kriege statt, der unter der Schirmherrschaft der Kaiserin steht. Zur Verhandlung standen die Fabrikpfleae, die Wohnungsfrage und di« Beschäftigung weiblicher Arbeitskräfte im besetzten Gebiete und in der Etappe. Siue BreSlauer Herbstmesse. Der große Ausschuß der Breslauer Meßgesellschaft, der jetzt gegen 300 Gesellschaften angehör«, beschloß einstimmig, in Breslau ein« Herbst messe zu veranstalte». Ferner wurde die Einrichtung einer ständigen Mustermesse in Aussicht genommen und beschlossen, «inen Verein zur Förderung der Breslauer Messe zu gxüvden. Anbau und Ernteflächenerhebung. Man schreibt uns aus Berlin: Die Anbau- und Ernteflächen- ekhebung ist in diesem Jahre bereits auf die Zett vom 6. Mai bis 1. Juni gelegt, lvährend sie im Vorjahre vom 15. bis 25. Juni erfolgte. Der frühere Termin empfahl M mit Rücksicht darauf, daß es für die Vorbereitung veS MrtschsftSplanes zweckmäßig ist, Vie ErhebungSergebnisse .,...4---."..^. > .... . ..... . . , Die notierten Waren wollen sie bitte abholen lasen. F. W. Thomas L Schn, Hauptftr. «v. ——- sobald tute möglich zu «halt«. Auch liegt diese Zett für manche Betriebe günstiger al» der Juni 'Die Erhebung umfaßt auch diesmal wieder den seemäßigen Anbau aller Kulturgewächse, während die Gartenflächen nicht einbezoaen sind. Eine wesentliche Aenderung gegenüber dem Vor jahre liegt aber in der Zugrundelegung der Grundstücks kataster. Die frühere Form der Erhebung war nicht ge nau genug, so daß im Laufe de» Krieges statistisch eine Verminderung der Anbaufläche eingetreten war, die nicht allein im Anbaurückgana begründet sein konnte. Eine Folge dieser Neuerung ist es auch, daß von jetzt ab die Belegenhettsgemeinde, nicht die WirtschaftSaemeinde, di« Liften ausfertigt. Theoretisch müßte auf diese Weise ein genauer Nachweis der Flächennutzung zu erbringen sein, um so mehr, als In den meisten Bundesstaat« die Ka taster soweit auf dem Laufenden sind und ohne Schwierig keiten zugrunde gelegt werden können. Manche Bundes staaten besitzen allerdings ein GrmrdstückSkataster wie Preu ßen nicht, doch bestehen auch hier meistens Aatastereinrich- tungen, welche einen hinlänglich genauen Ueberblick ermög lichen. Trotzdem werden sich möglicherweise Schwierigkei ten einstell«, zumal die Gemeindevorsteher mit Arbeiten schon so überhäuft sind, daß die genaue Vergleichung mit dem Kataster sich nur mit Mühe durchführen läßt. Den Gemeüchebehörden ist daher die Pflicht auferlegt, rechen- und schreibgewandte Persönlichkeiten zur Bewältigung dieser Arbeit zuzuziehen. Bei starker Grundbesitzzersplitterung, tvie sie namentlich im Süden vorherrscht, wird allerdings die Zugrundelegung des Katasters unter Umständen auf unüberwindliche Schwierigkeiten stoßen. In solchen Fäl len können daher Ausnahmen zugelassen werden. — Die Erhebung über die Anbauflächen selbst hält sich im wesent lichen im Rahmen der früheren Erhc'.nng. Llusnahmen bilden das Gemenge, das schärfer tppiert wird, um eine noch bessere Bewirtschaftung des Getreides und der Fut termittel zu ermöglichen; neu ist die Einführung des Kör nermais, dessen Anbau erheblich zugenommen hat; Lin sen und Wicken sind vereinigt, ebenso Buchweizen und Hirse. Neu sind weiter die Lupinen; Delfrüchte lverden nur in zwei Untergruppen rubriziert, auch die Gespinnstpflanzen wurden in einer Spalte zusammengefaßt. Gan» verzichtet ist auf Stoppel- und Wasserrüben, da zur Zeit der Erhebung genaue Angaben noch nicht vorliegen können. Für die Frühkartoffeln ist wiederum eine besondere Erhebung vorge sehen. Matt kd'arf wohl die Hoffnung aussprechen, daß die Flächencrhebung in diesem Jahr ein genaueres Bild des Anbaues als im Vorjahre bieten wird, da schließlich auf ihr unser ganzer Wirtschaftsplan beruht, der ins Schwanken kommen muß, wenn die Unterlagen unzuver lässig sind. Schweiz. Sund einer Anzahl Höllenmaschine«. Ji Pumpwerkkanal in Zurich wurde eine Anzahl P sunden, deren Inhalt sich als Höllenmaschinen : Irischer Zündung herausstellte. Sie waren i sten Sprengstoffen gefüllt, die, nach der Aussage von Sach verständigen, genügt hätten, das ganze Jndustriequartier^n die Lust zu sprengen. Oesterreich-Ungar«. Wieder ei« Demonstrationsstreik in Budapest. Die Budapester organisierte Arbeiterschaft veranstaltete vor gestern Nachmittag einen dreistündigen Demonstrationsstreik zu Gunsten des allgemeinen Wahlrechts. In sämtlichen Betrieben ruhte die Arbeit. Die elektrischen Straßenbahnen stellten den Verkehr ein. Die Cafeehäuser und Gastwirt schaften, sowie die meisten Geschäftsläden waren geschloffen. Im Stadtwäldchen fand eine Ärbeiterversammlung statt, ungefähr 100000 Arbeiter zogen in» Stadtwäldchen. Die Parteiführer hielten Reden. Die Versammlung nahm eine Entschließung an, in der das allgemeine Wahlrecht gesor- dert wird. Um 5 Uhr nachmittags war die Versammlung beendet. Die Teilnehmer zerstreuten sich. SS kam nirgends zu Ruhestörungen. Dänemark. Nach den Neuwahlen hat der Folgething folgende Zu sammensetzung: 71 Anhänger deS jetzigen Ministeriums, (32 Radikale und 39 Sozialdemokraten), 68 Gegner des Ministeriums, darunter 22 Konservative und 45 Anhänger der Linken. Das Ergebnis von den Färöer-Inseln ist noch unbekannt. — Die dänische Verfassung ist im Jahre 1915 „demokratisiert" worden; die Frauen erhielten das aktive und passive Wahlrecht, die Altersgrenze wurde herabgesetzt. Auf dieser außerordentlich verbreiterten Grundlage haben die Neuwahlen jetzt stattgefunden. Radikalisiert haben sie die Volksvertretung keineswegs, wie das obige Ergebnis zeigt. England. Die neue« Steuervorschläge fanden im Unterbaust keinen Widerspruch, mit Ausnahme der Einkommensteuer, die man nicht hoch genug fand. Auch die Zeitungen sprechen sich zustimmend zu den neuen Vorlagen aus. In »en Riiheqnartieren. (KM.) Aus dem Felde wird uns geschrieben: III. Eine kleine Szene, die Bände spricht, daß ich. sie nicht vergesst. Bor dem Chateau der Division. Gegen über in einem kleinen Hof sind die Rippenstücke einer frisch erbeuteten Kuh abgehängt. Des Weges kommen zwei alte Franzosen. Der eine weißhaarig und mit soviel« Runzeln und Fältchen, als das Gesicht eines alten Bauern mannes aufnehmen kann, spricht mich an. Sie kommen von der Stadt Montdidier. Zunächst ging alles gut. Dann kam das englische Bombardement. Die Tochter liegt mit einer Schrapnellkugcl im Arm im Keller. Sie sind ge flüchtet, weil sie nichts zu beißen hatten. Geflüchtet, ins Land hinaus, irgendwo hinaus. Seit vierzig Stunden nichts zu beißen. Kein Gepäck. Was die beiden Alten agf dem Leibe tragen, ist ihr einziger Besitz. Ererbter Hof oder Altenteil, verlassen und verloren. Heimatlose Flüchtlinge, betteln sie bei uns Deutschen um einen Tel ler Suppe. Gehen Sie dort zum Verbandplatz, wo die rote Kreuzflagge ist. „Ach, Monsieur, der Arzt hat uns zur Division gewiesen. Er hat selbst bloß das Nötigste für die Verwundeten." Die Küche des Divisionsstabes hat noch Nudelsuppe ülrig. Ob sie uns trotzdem hassen? Sicher. Die Mensch«, der« rasende Verblendung in NeSle deutsche Soldatenaräber schän dete, die Kreuze umstürzten (ich hab's am gleichen Morgen mit eignen Augen gesehen), und fromme Inschriften zer- lratzten, kennt keine Einsicht. Ter Schlächtermeister in NeSle, der als einziger mit seiner schwindsüchtigen Frau in der wüsten Stadt zurückgeblieben ist, schiebt die Schuld auf die Engländer, ich kann'S nicht glauben. Soldaten haben Achtung vor Soldatengräber, «-ie sind ehrfürchtig, weil sie stündlich über ihr eigenes Grab springen. . Es ist traurig für uns moderne Menschen, solchem verblendeten Haß ohnmächtig gegenüberzustehen. Beim Bataillonsstab«. Hauptmann T., alter Afri kaner, alter Feldsoldat, Eroberer von 46 englischen Ge schützen bei Maissemy (sechsundvierzig!), sitzt in meiner Stube, worin ein deutscher Kleinbauer sein« Sonntags mahlzeit nicht einnehmen würde und trinkt Malzlassee. Ich sehe, der Kaffee ist knapp, aber meine Weigerung würde den Herrn Hauptmann beleidigen, jo schlürft ich au» meinem Trinkbecher, ohne Zucker natürlich.
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