01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 21.12.1921
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1921-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1921
- Monat1921-12
- Tag1921-12-21
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Vorabend-Dlakk SS. Jahrgang, 897. Mittwoch. LI. Dezember 1SL1. «nlHlimschrM: «echrtcht«» Dr»,«». A«n>Iprech-r-Sammelnummrr SS S41, Nvr v» Nachtg-sprSch»: 20011. Bezugs-Gebühr L.TL" ... .. 4>I« «Inlpaltla» 17 uuu br»u« sieU» 1.M W. Aul Anzeigen-Preise. , w°u.°. An. u.- rüg» geg.Dor,.u»de»ichI. S»Ml»>1w«, und ««»wlqackvUckell»- >L«i«nlrr»d« sv/ck». Druck u. Vertag von vlq»lck ck Mrlchrrdl w T r»»d«» PvMchrck-Aimls 100S Nackdnick nur m» d-uNI»»r aneftknm,,,-',»- c <0i-->,dn»r Nackr.^ »uliftNg. — Unverlangte Schriftstück» werken nicht autblwahrt. SS Die Aeorganisalion Europas. Lloyd Georges Vorschläge. >8tftn«r Drafttberich»P»e »Dr'^kn ch r I s, t» n" Paris, 20. Dez. Ami?» HtzrprgcS Borschlüge am ersten Ikonfexenztage rcsüusien der>.)Hkllt Parisien" folgender- «atzen: 1. Reparationen: England würde die Initiative zu einer endgültigen Revision dieses Problems unter- schreiben. Vs bleibt dann mir die deutsche Schuld bezüglich der zerstörten Gebiete bestellen. Die zerstörten Gebiet« des englischen Weltreiches seien tn Wirklichkeit sein Handel. Um diesen wiederherzustellen. uiilsstc England endgültig aus seinen Anteil an den deutschen Reparationen verzichten. Dieser Verzicht statte die Wirkung. Frankreich sür den Ver- ztcht. den man non ihm fordert, in finanzieller Hinsicht die Priorität zu gewähren, cie ihm der Versailler Vertrag ver sagte. Ausserdem erklärte man englische,seitd, das; diese Priorität im Abkommen von Wiesbaden verzeichnet sei. 2. L t n s ch r ä n k n n g der Rüstnngen zu Lande. Garantien der französischen Sicherheit: Um die Einschrän kung der Rüstungen zu Lande möglich zu machen und daö Problem der französischen Sicherheit zu lösen, wünscht Llond George, das; ein genau umschriebener Verzicht, der auch Zwangsmassnahmen vorsehe, nicht nur England und Frankreich, sondern auch DeuOchlanö und vielleicht auch Italien vereinigt. Um die militärische Rentraütät des Rheiulaudes ausrichtznerl,alten, die durch den Ver sailler Vertrag norgcsckriebcv sei, nürden sich di« untere zeichneten Mächte verpflichten, sofort d'e Wasfen gegen jede Macht zu ergreife», die direkt oder indirekt diese Neutralität verletzte. Es liegt im Geiste der Vorschläge Llond Georges, datz diese Garantie mit der baldigen Räumung des Rstein. landes »on den Besatzvngstrnppen nei tnü'isl sei. 3. W r e d e r b e r st c 11 n n g des Friedens t ni »asten Orient: Das englitche Projekt bereitet eine Vermittlung vor, die auch de» christlichen Minderheiten in .siletnasien und namentlich in Smntiia Schutz gemalirt. Letzterem würde mall ein ähnliches Regime geben, wie daö der Stadt Danzig. Die Autzenmtnister Englands, Frant reichs ulld Italiens würden eingeladen werden, zu Beginn dcS nächsten Monats darüber zu beraten. t. W i e d e r a n s n a h m e der Beziehungen zu S o w s e t i u ss l a n d: Da die Soivictregst-rung die Bor- kriegsschnkd amerlenne und sich bereit erkläre, ihre Ver- pslichtnug eiuer zivilsierteu Negierung anzncrkenucn, glaubt dle englische Negierung. datz kein : ulas, bestehe, die An erkennung der Sowjetre. gierung weiterhin abzulehne». Diese Anerkennung soll der Ausgangs- vunkt ri-wr gemeinsamen Aktion werden, die die Wiederher stellung Russlands bezwe kt. Uebcr die .Haltnug Briands berichtet das Blatt, das; sich »eine Ausführungen in dem Geiste bewegten, dast er sich mit einer Reorganisation Europas einverstanden erkläre, das; aber die feste Grundlage dazu tn einer eng lisch-iran zotigsten Allianz gelegt werden müsste. Auch Briand wünscht eine Lösung der groben Probleme, die, Europa gegenwärtig bcichästigen, erklä t sich aber mtl den no» Lloyd George vorgcichlagenen Einzelheiten nicht o ö l l t g e i n v c r st a n d c n. Er erklärt, er könne die Ver sicherung abgeben, das; Frankreich nicht weniger liberal und weniger entschlossen als England sei, aber nur unter der Bedingung, das; man etappenweise vorgehe. Die erste Etappe müsse der Abschluss einer neuen und endgültigen Allianz zwischen Frankreich und England sein. Amerikas Gol- im Dienste Europas. lS'gner Drabibcrimi der „Dresbn. Nachricht» «-.t Neunork. 20. Dez. Im Tezemherbertchk der Rational- Eitn-Bank wird a:if die Geiah- hingenst«!«», die die riesigen «Aoldnorrärr tn Amerika für die Vereinigten Staaten mit sich bringen. Das Gold wird als totes Kapital bezeich net. wovon niemand Vorteil haste. Die. beste und einwand freiest« Möglichkeit, dieses Gold nutzbringend anzulegen, stietct die W t e d e ra c s n n d ir n g Euro pa s. Wenn Amerika seinen Gosdübe.rflutz als Kredit an Eurova leiste, dann mürbe «s den europäischen Staaten ermöglicht, sich schneller mtederansznrichlen und Amerika würde ans seinem Golde, baS eS jetzt nicht verwerten kann. Vorteile ziehen. Den Banken ist eine solche M-sibode der Kreditgewährung nicht möglich. Die Kredite müssten von Staaten komme» und wieder an die Staaten gegeben werden, damit das Publiknm allgemein an diesen Werten interessiert werde. AeU» Derzichl Amerikas auf -te alliterier» Schulden. siStgner Drnhtbertcht der -Treddn. Nachrichten") Gens, 2» Dez. Der „Herald" meldet au? Rennork. der Sc n a t S a u s s ch n s, hat vvr seiner Vertagung bis IN. Januar einstimmig eine Resolution Parker »iigcnnm- wen. tn der der Präsident ersucht m;rs. eins Verzicht - lei st ung auf die .siriegÄi'chiilden der europäischen Mächte an die Union, ioivohl auch der Vorichii'ie aus einem Teil derselben, nicht anSzus pi c hen, Tie Resolution ist mit der finanziell schlechten Lage -A:r amerikanischen Wirt schalt und dr.S amerikanischen Eroarst's beq,nabet. Die FinanzkonfroUe unvermer-lrch. EU tan er Drahtber'. »t der „D r c S d n. Nachrichten"., Rotterdam, 2Ü. Dez. Die ,?imcs' schreibt Loun- srüh: Die englische Neglernng ,ft für ein Sierliavdeln Deutschland über die Abänderung der Ncvaratious, zahlurm. Die Ltnndnug kaun unr gewährt werde», wcun eutlchlaud sich der Soutrolle durch interalliierte »stanzen uuterwirft. De« NeichSkauzler ist jedoch ein Irrtum unterlaufen, weuu er ein» Zahlungsstundung schon r die Januar, und Febrnarrate» erwartet. D»S wider, mt ieder Zusage, die Rathruau in London gegeben hat. London, lll. Dez. Dem „Manchester Guardian" zuso-ge wird trgeudeina Art eine- teilweise« oder vollständigen Moratoriums für Deutschland alS unnermeidlich an tag mit gesehen. Allst, in der Frage des Wiesbadener Abkommen., wird es für wahrscheinlich gehalten, das; Llond George be reit sei. saweit England i» Betracht kämme, die bisherigen Einnäiide fallen zu lasse», mein, Frankreich dafür Llond Georges Politik deS Einskhlnües Teutschiands und Ruh- landd zur allgemeinen enrupätschcn Wiederherstellung zu- stimme. iW. T. V.i Einforderung -es -eulfchen MMlürelals -urch die Enlenie? lEig » er D r >> >) t I> c r i ch » t , r „T r e S d ». sftachrtchte u".) Berlin. Ist. Dez. Die Ucberwachnugskommijsiou der Entente hat vou der Reichs»egierung dcu Militäretat siir das kommende Etatslahr vor seiner parlamentarischen Eiltdrlngung eiugesordert. Verringerung der inleralliierleu Mililürkoulroll- Kommissionen. -Draht n> elbuuaunIrerScrllncrLchrtstlcttaiig-l Berlin, 2N. Dez. Von unterrichteter Seite wird be richtet» datz di« interalliierten Militär-Sou- irallkoMmissioncn aml. Jaunar aus ei« Drittel ihres Bestandes verringert werde» sollen. Die Uuter- kammissionen in Dresden. München. Hamburg, jliinigo- berg nnd rsöln sollen anqchlich a » s g e l ü st werden. Die Ueberwachung des Bereiches dieser Unterkommissioncu werde in Zukunft »an der Zentrale Berlin aus »«mittelbar erfolgen. Eine Reise Fachs in das befehle Gebtel. (Draht mclbnugunlrerBtrltikciSchrtttleitung-I Maiuz, 2». Dez. Marschall Foch wird, wie von seiten des französischen Oberkommandos bekannt gegeben wird, in der R uRhrswoche in Begleitung des srnnzösischen Kriegs- Ministers Barthou die französischen BeiaNungstruppen in ibren Garnisonen besuchen. Er wird sowohl Trier. Koblenz, Mainz, die Pfalz und Bonn, als Düsseldorf und Duisburg besuchen. Keinerlei en-MIlge Beschlüsse in London. London, 2t). Dez- In gut unterrichteten Kreisen wird daraus hingewlescii, datz die Unterredung zwischen den beiden Ministerpräsidenten zir keinerlei endgültigen Be- i ch l:: s s e n fübrcn könne. Der grösste Wert liege leünch im Austausche den: britischen und französischen Ansichten. Das gesamte Gebiet der alliierten Politik werde erörrerr, irin den Beden vvrzubcrctten und die Grundlaaen für eine Er- vrlerung in einer Vollsitzung des Oberste» Rates unter TeUnabm« Italiens und Belgiens zu icnaiic'i. Es ist mög- >ich, datz auch der griechtsch-türktiche Streit berührt iverde. Es sei jedoch wabristieinilch. datz die vollkommene Erörterung dieser Frage der geplanten Liliamulenkunit der Autzen- mtnister Grotzbrital,niens» Frankreichs und Italiens Vor behalten bleibe. Da es dem italienischen Minister des Aeutzereu della Torrekta unuröglich sei, Noui vo> der zweiten Januarwoche zu verlassen, müsse die Zusammeninnst bis zu dicsem Zeitpunkte verschoben werden. iW. T. 21.) Frankreich unk -te neue Reis« Raihenaus. ÜL i a c n e A n s o r oi a t t v n der „Dresdner Nach r."t Paris, 2t). Dezember. Dem „Matln" nsird über den Aufenthalt Rathenaua in London berichtet, datz dieser aus verschiedenen Gründen dort e-ngetrofsen sei, deren erster der sei. die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Russland wieder airfznnehmcn. In England habe der Gadanke Ratstenaus Fortschritte gemacht, die Handels- bezichungen wieder an.zuknüpfe«. Rathenan habe besser als Ltinnes keine Ansichten über diesen Punkt dargelegt. Der „Matin" glaubt nicht, dass von französischer Seite gegen die Fortietznng dieses Gedankenaustausches über diele Frage irgendwelche Einwendungen erhoben werden. Wenn die französisch-englischen Beziehungen zu einer vrinztpiellen Einigung führen tollten, wäre es wahrscheinlich, dass Dr. Rsttssenau und Unterstaatssekretär Fischer, der ihn begleitet, in Zniammenkünsten mit rein informatorischem Eharaktcr angchört werden könnten. Eine vorläufige Erwiderung -er Aeichsregierung. (Eigner Drohtberickf der „TreSdn. N a ck> r l ch i e n".) Berlin. 2i). Dez. Am Montag hat das Reichska bi ttet t die Antwort aus die Note der Reparattonsiommifsion beraten. Eine vor lausige Ermtderung an die Neparationskommissiolt hat bereits Montag Berlin ver lassen. Ter K r c d l t a n S s st, il ss tritt am Mittwoch wieder zusammen in der Erwartung, dass wettere Rückfragen der Reparationdkommission aus Paris erfolgen werden. Belgien verweigert eine Stundung der Zahlungen. tTrabtmeldllngiinsre.BcrltncrLchkittletliing.! Rotterdam, 2t). Dez. Der „Loir" erfährt: Das neoe l-ellgtschc Kabinett hat seine Mitglieder in der Neparations- komMlssivn angcnsieien, eine Stundung der deutschen Zahlungen sür die Januar- und Februar-Nate zu ver weigern. wetten für und gegen Annahme de» devkschen Aaylnngsersuchen». -Dra-tmekdnng unirer Berliner L<brtstl»tta»U-I Rotterdam, 20. Dez. Der „Courant" meldet aus London: Bei LloybS wirb seit Freitag früh gemettetfür und gegen die Annahme deS deutschen ZahlungSersnchenS durch die Entente. Die Wette« standen Sonnabend abend etnS kür »nd zwei gegen die Annahme. Wiederaufbau und Eisenbahn. Bon Dr. Bvvenschcn. An demselben Tage, an dem die abermals erhöhten Eilenbahntarisr in Deutschland tn Araft traten und an dem die deutschen Zeitungen das mittlerweile bereits bestätigt; Gerücht verbreiteten, datz die Rcistisctseubahnverwaltung sich mit dem Gedanken trage, am 1. Februar (822 eine neuer liche. voraussichtlich sogar 7sprozeiuige Erhöhung diesei Lariie vorzunehmen. brachte der Draht aus Dänemark du Nachricht, datz dort im Interesse des Verkehrs nnd zu Ruhen von Handel und Industrie in allernächster Zeit ein; sehr erhebliche Herabsetzung sowohl der Per svnem wie der Gütertarife erfolgen solle. Der deutsche Reichsbürger wird diese Mitteilung mit einem Gefühl des Neides gelesen haben darüber, datz ein Land mte das neu trale Dänemark, das durch den skrieg nnd den Versailler Fricdcnsvertrag ein glanzendes Geschäft gemacht hat, zu VcrlciirsiiWgnahuicn greift, die viel angebrachter wäre« tn eineiy» durcff die gleichen Ereignisse tn seiner wirtschaftlichen unk finanziellen Leiitnngssähigkctt aufs stärkste bedrohten Staate, wie das heutige Teuriche Reich. Dänemark freilich hatte es leichter, zur Einsicht über das für seine Volkswirt schaft Nützlichere nnd Zweckmässiger«: zu kommen, als wir in Deutschland. Unser nördlicher Rachbar kennt natürlich kein streng dnrchgesührtcs Staatsbalinsystem, da cS dort neben den Llaatsbahncn auch grosse Privatbahnen gibt, so datz jedermann lehrreiche Vergleiche zwischen beiden auzu- stellcn in der Lage ist. Und ein solcher Vergleich ergab für das Jahr 1820. datz die dänischen Staatsbahnen einen Fehl betrag von 81 Millionen r-tronen answiesen, während die Prinatbahncn in derselben Zeit einen Ueberschntz in gleiche, Höhe schmunzelnd eiuzustreichen vermochten. In Dänemark macht man die gleichen Erfahrungen, wie tu allen parlamentarisch regierten Ländern. Demokratie und Obligleitsstaat, der sich ans der Autorität und Disziplin gründet, sind iinii einmal innere Widersprüche, für die cS leinen befriedigenden Ausgleich gibt. Ans diesem Grunde lassen sich auch so grosse Betriebe, wie es unsere Staats bahnen sind, nicht mit den Mitteln und nach Rezepten dsts ObrigkeitSstaateS verwalten nnd letten. Dieser Versuch, Un- mögliches möglich zu machen, hat in TeiUschland dazu ge führt, dass die zwei Jahre Reichsbahn, die wir hinter uns haben, uns ungefähr das gesamte Kapital ge kostet haben, das vom Reiche für den Erwerb der früheren StaaiSbahncn angelegt worden ist. Es scheint iedoch, dass wir an dem auf diese Weise ge zahlten Lehrgelde noch nicht genug haben, und datz de, deutsche Steuerzahler erst noch weiter und viel gründlicher als bisher zur Ader gelassen werden soll, ehe das bisher beliebte Lnstcm von dem allgemeinen Unwillen aller an ihrem Geldbeutel sür seine Sünden Bestraften hinweggefegl werden wird. Man braucht nicht ReichsverkchrSmtnister zu sein, nm sür die Heilung der Gebresten unserer Eüenbahn- uerwaltung als einziges Mittel immer wieder nichts anderes vorzuschlagen, als eine Erhöhung der Tarife. Das könnte schliesslich auch der letzte Schreiber seiner Verwaltung tun. uird wir hätten in diesem Falle noch den grossen Vorteil, einen erheblichen Teil des riesiaen Apvarates zu sparen, der sich Herne Reichsverkehräministc. rinin nennt. Auch damit kann dem deutschen Steuerzahler nicht gedient sein, dass, wie es tatsächlich geschehe» ist. der schon vorgelegt« Etat für 1822 schleunigst zurückgezogen wird, lediallch zu dem Zwecke, ihn noch in letzter Stunde etwas kaufmännisch heranSznvutzen, aus datz den bösen slrtttkern au den Fehlern der Siscnbahnvcrwaltung der lost Mund gestopft werde. Mit solchen Mätzchen lässt sich der deutsche Steuerzahler, der schvn ieot ungeheure Lasten am seinen Schultern trägt und der daher mit Recht verlangen kann, datz endlich einmal mit dem Wiederauf bau unserer in Grund nnd Boden regierten Wirtschast begonnen iverde, von einer an veralteten Gepflogenheiten Netzenden SioatSbnreankratie nicht mehr atzspeiseu. Heute gilt es. ganze Arbeit, und zwar so schnell alS möglich, zu tun, um wenigstens zu retten, was noch zu retten ist Dem, der deutsche Stenersiaaisbürger ist es überdrüssig, seine schwer oeung erarbeiteten Steuern lediglich zu dem Zwecke aufznbr-ngcn. um das grotzc Loch bei den Betriebs Verwaltungen des Reiches zu stopfen. Der Wiederauibau unseres Wirtschaftslebens kann nur dann mit einiger Aussicht ans Erfolg in Angriff genommen werden, wenn ihm der Wiederaufbau unseres Verkehrs weieiis vorangegangen ist. Denn ohne Güteraustausch ist beute wcniaer denn se rin« gesteigerte Gütererzeuguna mög Urb. d'e allein imstande ist. das deutsche Volk aus seinen heutigen wirtschaftlichen und finanziellen Röten zu bc freien. Die nicht länger aufichicbbarc Reform unserer Ber kchrSeinr'chlnngen ist ober nicht öurchznführen. io lange das Eisenbahnwesen einem Ministerium untersteht, daö nick: nur die oberste BerwolknngSbehördc der Eisenbahn ist sondern auch deren politisches NufsicbtSorgan daS seinerseits wiederum tn einem parlamentarisch regierter Staate von aussen kommenden politischen Einflüssen unter hegt, die niemals fördernd, wie die Erfahrung in anderen demokratischen Ländern lehrt, sondern immer nur käh in e n d ans das sachtechnische Wollen deS leitenden Ministers einwirken. Aus diese» Erfahrungen heraus ha, man gerade in io dcmotratiichen Staaten, wie Italien une die Schweiz es sinh, de» Eist'nbahnvcrinaltungen eine mög lichst weitgehende Selbständigkeit gewählt, di« ihnen einige; matzen Schutz und Sicherheit bieten vvr politischen und anderen unverantwortlichen Einfliisscn jeglicher Art. Tie Vorbedingung für den Wiederaufbau des Ver kehröwesens wird daher in erster Linie sein müssen dir Beseitigung der bisherigen Verkoppelung des Etscnb ahnhauS haltS mit dem Reichs kauShalt. DaS ist nicht nur notwendig im Jüteresse der Eisenbahnen und des Verkehrs, sondern auch in dem der allgemeinen ReichSvcrwaltung, die in ein« heillose Unord- nung geraten mutz, wenn sie abhängig bleibt von den durch die Jonsunktur bedingten tchwankcndeu Einnahmen de; grossen Äeichsbetricbe. Wir müssen daher unter allen Uw ständen auS der bisherigen EtatSmirtschoft beraub und in ein« EriolgSwirtichaft hinein, die Sei« anderes Ziel po.
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