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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.09.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270914010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927091401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927091401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-09
- Tag1927-09-14
- Monat1927-09
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.09.1927
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Xr. 4Z2 Seite« - ".'«».Kvj-stk:»?? — M» ». M» L M ^tirrxmee ^tluyntyieLi Mittwoch. 14. Sepkember 1S27 Was bringen die Kinos? Kürstenhos-Sichtspiel« „Mata Hart, dt« rote Tänzerin." «II» politischen Gründen ist der Lebensweg dieser geheimnisumwitterten Basader«. Tänzerin und Kurtisane «als angebliche deutsche Spionin 1917 in Bincenne» erschossen) nach Oesterreich und Rußland in die Vorkriegs zeit verlegt worden. Mit List wird die in Wien von einem Erzherzog vergötterte Frau nach Petersburg entführt, wo sie Mätresse eines Grobfürster- wird. Wilde Orgien zu nächt- licher Stunde in fürstliche»' Palaste toben vorüber. Bor Ekel stiehl sie und begegnet ihrem LiebeSschicksal, einem jungen Bauer. Er wird ihr weggertssen. Sie will ihn retten, indem sie FestiiiigSpiäne an Rußland verrät. Daß diese fingierte waren, wird entdeckt, und Kugeln löschen ein aben teuerliches Leben auS. Magda Sonja, besonders Fritz Kortner, geben mehr als übliches Ftlmsptel. —* Das Schwurgericht Dresden tritt am 26. September zur vierten diesjährigen Tagung zusammen, die nur von kurzer Dauer sein wird. Zur Verhandlung kommen dreimal Verlegung der EideSpslicht und je einmal Kindestötung, ver suchter Totschlag und eine vorsätzlicirc Brandstiftung. — Robert BöhmeS jr. Modenschau. Alltäglich ist diese Woche nachmittags von -i bis 0 Uhr Modenschau. Die da kommen, gehen sehr vergnügt wieder davon. Denn AdoIs Wagner, der Ansager des Regina, weih den Damen über daS, was sie hier zu sehen bekommen, so nette Dinge zu sagen und sich in so vorteilhaft geschneiderten Anzügen des Hauses zu zeigen, daß die Damen morgen gewiß ihre Männer mitbringen werden — natürlich nur, um ihnen diese Anzüge zu zeigen. Es gibt aber auch sonst sehr viel zu sehen, was die Damen vergnügt zu stimmen geeignet ist, das sind vor allem die wirklich trag baren und kaufbaren Sacken für den »Tag der Dame" <den GesellschaslSabend natürlich eingerechnet). Mit reizvollen P n j a m a s und Morgenröcken sing'S an, alles gut, sein und incktS auSgesallen „mondän"... also tragbar. Bor mitt a g S k I e i d e r s ü r d i e S t r a ß e, auch für Kinder und Frauen, dazu aufsallend hübsche und nette Hüte. Alles nicht nur tragbar, sondern auch kansbar . . . das heißt: zu oft er staunlich geringen Preisen. Einen besonders guten Eindruck machte e>n Kleid, vornehm mit sandfarbenem Oberteil, dunkel blauem Unterteil, Lackleinciigürtel und ärmelloser dunkel blauer Jacke. Unter den Strickkleidern waren besonder? muntere und kleidsame Sachen. Dresdner, Wiener und Ber liner Modelle, entzückend vor allem ein taubcnblaues mit hellerem Hüslslrelsenmuster und passendem Hütchen. Die pelzbesetzten Mäntel zeichneten sich durch anliegenden Schnitt und schlickte Vornehmheit auS, darunter ein sehr hübsch fallender schwarzer Mantel mit langem Fuchskragenstreifen und Fiicksansschlägen. Auch hier fielen glückliche Hüte auf. Nach einem Pauocheii tanzte die jugendliche Johanna Günther einen gefälligen Walzer. Ein Brautzug, die Brautjungfern meist in reizenden Stilkleidern, folgte. Er führte zugleich eine Auswahl der schönsten Schuhe des Hause? vor. Im Abendkleid herrschten natürlich auch hier das Stilkleid in entzückender Anmut vor. Ein Georgettekleid mit guipüreartigen Stützen wieö besonders stilvolle Machart in der Verbindung eines lehr strengen Oberteils und eines ungemein weich fließenden Unterteiles aus. Sehr gesiel ein hclltabak- farbiges Ehinakrepp-Klcid mit Applikationen an den Schößen des RockteileS. Auch die gezeigten Schals und Pelze lein überaus preiswerter Fehkanius entsprachen dem Geschmack der Zuschauerinnen. —* Kolossales Lachen im Central-Theater-Tnnnel. In dem von einem gern harmlos fröhlichen Publikum fleißig besuchten Eentral-Thegter-Tuunel hat sich ein in Dresden schon auS anderen Stätten bekannter Lachzauberer aufgctan: E m i l R e t m e r s. ES geht eine unglaubliche komische Kraft von diesem Darsteller auS. Man müßte meinen, das sei in besonders hohem Maße bei seinen Solovorträgen der Fall, aber am allermeisten reißt dieser glänzende Komiker hin, wenn er in einem der kleinen hier aufgesührten Stücke gar nichts zu sagen hat, sondern nur auf irgendeine Aeußerung seiner Gegenspieler durch einen so unglaublich vielsagenden GesichtSanSdrnck reagiert, daß die Zuschauer sich vor Lachen biegen und ihnen die blanken Lacktränen über die Backen fließen. ES kommt vor, daß an einer Stelle, wo sonst alles still ist, plötzlich einer, dem ein einzelner Zug in der Dar stellung des Künstlers aufsällt, so gellend auflacht, daß das Publikum mitlachl, ohne zu wissen, was los ist. Eine solche Gabe der Komik iss selten: erfreulich ist. daß sie nirgends zur läppischen Possenrcißerei auSartet und immer anständig bleibt. Tie Umrahmung des Auftretens dieses Sorgenbrechers iss sehr gut. Ein fleißiges und gut geschultes Orchester Bane sLeiter Herrn. George) gibt die wohltuende Stimmungs- grnndlage. Albert Laube sagt lustig an und erzählt von einem beängstigenden Höllentraum und anderen lustigen Sachen. Maria R o t t m a n n - H i l d e b r a n d singt rührend alte Lieder und bietet mit Hans Hildebrand nette Biedermeier-Zwiegesänge: man hört mit Vergnügen wieder einmal die liebe „Haselnuß" auS der GebnrtSzeit des deutschen Ueberbrettls. Schließlich gewinnt stürmischen Beifall Thea Reimers mit einem lustigen Singsang „Warum denn bloß lieben im Mai!" und einem schönen Sprechvortrag: „Vergiß nicht, daß du ein Deutscher biss!" —* Dahlienschan im Faunpalast DreSde«-N. Alle Blumen freunde sind bei der vom Schrebergartenvcrein Erholungsheim in Dresden-N. veranstalteten Dahlienschau voll und ganz aus ihre Rechnung gekommen. Erregte schon die herrliche AuS- schmückung des Saales das Entzücken der zahlreichen Besucher, so bot die Schau selbst eine ungeahnte Fülle dieser edlen Blumen in allen nur denkbaren Farbentönungen. Die Schau legte ein Zeugnis von der hohen Entwicklungsstufe ab, in der sich die Kleingartcnbeivegung heute befindet. Sehenswert waren auch die Jugendvorsührungcn. Neben Freiübungen der Knaben gefielen ganz besonders einige rhvthmische Tanzspicle der Mädchen, die durch ihre Ausstattung wie auch durch Aus- druck und Bewegungen aus alle Besucher starken Eindruck machten und den Bestrebungen der Schreberjugendpslege sicher neue Freunde zugesührt haben. — Abgetriebener Fesselballon. Beim großen Flugtage in Berlin am 11. d. M. wurde der neueste eigenartige Fessel ballon iTnpe Ehlorodoni-Tubensorm) infolge Bruches de? Stahlhalteseiles gegen 2 Uhr nachmittags . in südöstlicher Richtung abgetrieben. Der Ballon hat eine Länge von 16 Metern, einen Durchmesser von 4 Metern und einen Raum inhalt von 16tz Kubikmetern. Er trägt die Aufschrist „Ehloro- dont" in den bekannten blaii-weiß-grünen Farben. Ob und wo der Ballon bereits gelandet ist, ist zur Stunde noch nicht bekannt. — „Großband" — Einkaussgenoffenschaft für Textil- «nb Knrzwaren, e. G. m. b. H-, Dresden. Am 4. Oktober, 8 Uhr, findet im Restaurant Kneift, Große Brüdergasse, eine außer- ordentliche Generalversammlung statt, wozu außer den Mit gliedern Interessenten als Gäste eingeladen werden. Herr O. Heidrich, Bad Schandau, spricht über bas Wesen der Ge nossenschaft: Herr O Köhler berichtet über das Erreichte und über geplante Erweiterungen. — Jahresscha». Den zweiten Teil des heutigen Abendkonzertes tm Haiiptrcstanrant wird der Belgrader Musikprosessor Milan Btatvvitsch mit eigenen Kompositionen persönlich dirigieren. — Kraftpvftverkehr. Der Fahrplan der Kraftpostlinle Grotz- schönau-Svitzcunnersdors — Niederoderwitz ist vom lS. September an geändert. Der neue Fahrplan hängt bei den Postanstalten auS. — Erntedankfest I» der Franenkirch«. Such zum dieSsährtgen Srntedankseft, das nächsten Sonntag tn den Dresdner Kirchen gefeiert wird, soll tn der Frauenkirche der große Gabentisch mit Frachten vor dem Altarlettner für die Armen der Gemeinde nicht lebten. Zn- gedachte Gaben sind In den letzten Tagen der Woche in der Kirchen- kanzlet. Neumark« 8. l-, oder am Sonnabend direkt in der Kirche. Eingang Türe F und Z. abzugebcn. In den alten malerischen Gütz- Ihen der Frauenkirchgemetnd« gibt e» viel Armut und stille Not. Den «atieSdlrnst hält Pfarrer Gchut« » cht. der Irrtwilltg, Kirchen chor stützt nnter Lettuna van Erich chchneider den 100. Esal« „Jauchzet de» Herrn aste Welt" van «rndetSsohn-Bartholdtz. in vter- und achtftimnNgrni »atz. — Di« Fronen,rnp»« »«» Eaanaeltsche» vnnd«» zu DrrSd«, die »n»«tm«I t« Mona« ihre Mtiglteder »nr Belebung und Ver kiesung «vongeltschen Bewußtsein» sammelt, tritt nach der Sommer pause hente Mittwoch 4 Uhr det Liebt«. Schteßga,,« », »um ersten Mal» wt«der zusammen und beiß« evangelisch« Frauen tn Ihrem Kreise brrzitch willkommen. Psarrer Schuknechi wird dir Vortrag», reihe erdfsnen, indem er über „da» Papsttum" lprrchen wird. — Piä»M«rtz«sa»,»»r««» „Dresdner vtedergraß". In setnem am lö. November d. I. tm VeretnShau» stattfindenden Konzert wir» »er Verein lLrttung: Arn» Starcks „Fmvliun Invn ins" tVeethoven». „Rttornell" lSchumanns, „Die gezeichneten Väumr" lkämpss, ..Nacht lted". „In den Alpen" (Henari, „JSgerlteb" iSielterl, „Jeanette" »Ur aufführung, Starck), „Meister und Geselle" sZelterj zum Vortrag dringen. — «pathrkrnkanzessta» ,« »er,«»«,. Da» Ministerium de» Innern Hai beschlagen, in Ebemnitz in der äußeren Fohannllstraße zwischen dem Johanni»platz und der vracken- straße ein« neue Apotheke errichten zu lagen und die Berechtigung zum Betriebe derselben einem hierzu geeigneten Bewerber für seine Person zu erteilen. Bewerbungen sind bi» zum l. November d. I. bet der KreiShauptmannschast Ehemniy etnzureichen. — In der Klemichsche» HandelSschnle. Moriystr. 8, beginnen neue Kurse am ist. Oktober tn allen Abteilungen für Kansleut«, Gewerbetreibende. Beamte: für Frauen und erwachsene Mädchen zur Vorbereitung für de» Kontor, und Kanzleldtenft von ein- und zwetsährtger Tauer, auch i» KIahen in» höherer Vorbildung: für Lehrlinge und Fortbildungsschulpslichtiae beiderlei Geschlecht» zur Vorbereitung und zum gleichzeitigen Besuch der Schule während der Lehrzeit tn zwei- und dreijährigen Kursen, deren Besuch von dem der allgemeinen Berufsschule befreit. — Schulpflichtige und Minder, jährig« haben die Schnlzeugnige vorzulegen. Attlnalimen fitr das zu Ostern IM.« beginnende 83. Schuljahr werden ab jetzt entgegen genommen. DereinsveranslaNunge« — Bereinig»», «he«. Srneianer, e. «. Heute 8 Uhr Löwen brau, Morttzstrage. — Fraoeuvere!» Trachau. Heute MonatSversammlung Im Gol denen Lamm. — Sektion Wettl« de» D. ». O«. Alpennerein». Heut« Zu sammenkunlt ikeinr aelchältl. Mitteilungen! im Gewerbchau». Sonn tag Wanderung lt. Programm, «bs. Hbhs. 7.02 Uhr. Sk. ArnSdors Radeberg auslteigen. — Verein Fußartillerie. Heute 8 Uhr außerordentliche Haupt Versammlung tm JolxinneShof, großer Saal. — Militär-Berein „Jäger and Schütten". Donnrr»tag. 8 Uhr. Frauengrupp« im Zwlngerlchlößchen. Freitag außerordentliche Vor» standssitzung im .tzwtcl Palmaarten. Pirnaische Straße. — Philasaphische Geselllchast. Donnerstag 8 Uhr tm Stadt» Eafg Vortrag: Das „Wunder" von KonnerSreuth und ähnliche Er scheinungen de» Mittelalters. — German-Snglisch Locie«,. Freitag 8 Uhr Jtallentlchc» Dörf. chcn: Englilcher Vorlrag von M. E. Ehrtstenlen «Amerika): „Vouth and the Modern World." — Deutscher Elperanta-Nund. Zwelgnerei« Dresden. In der am Freitag )48 Uhr im Kasino des Bankhauses Gebr. Arnhold. Viktvriastraße 16, stattsindenden Monatsversammlung wird nach Erledigung der Tagesordnung Dr.-Jng. Friedman« in Esperanto über Retseeindrückc in Südtirol und den Dolomiten sprechen. Kleine ksrck'lick,e Nachrichten. — Dreikönigskirch«. Ps. Tischer wird Mittwoch, abends 8 Uhr. im Gcmcindefaal. Königstr. 21. eine zusammenlaßende Darstellung der sogenannten „Letzten Tinge" bieten. Er erörtert dabei die Fragen der leiblichen Auferstehung, der Wiederverkörperung, der Seelenwanderung. der Bckehrunnsmöglichkeji nach dem Tode, dcS AnIichriltS. der Wiederkunft Ehristi, des EhiliaSmus. der Endlosig keit der Höllenstrascn. der Wicderbringung aller Tinge u. a. Der Zutritt steht jedermann frei. — Anserftehnngskirch«. Heute 8 Uhr lm Sirchgemelndehau» Reckcstraße 6 Bibelstundc. Pf. Reuter spricht über „JeliiS und die Frauen." — Am Sonntag finde! die Feier de» Erntedankfestes statt. Die Genieindeglicder werden hcrzltchst gebeten. Blumen, Früchte und Gaben an Lebensmitteln darzubringcn. die an Arme und Alte in der Gemeinde zur Verteilung gelangen. TI« Abgabe wird bis Sonnabend mittag erbeten. — Friedensgemeinde DreSden-Löbta». Donnerstag 8 Uhr tm Gemcindcsaal. Werncrstr. 30. Erdg.. Bibelstunde. Pf. Kreischmar spricht über religiöse Zeitsragen: „Wie verträgt sich daS Leid mit der Väterliche Gottes?" — Evangelischer wendischer Gottesdienst. Am nächsten Sonntag. 144 Uhr, wird in der Kreuzkirche sür die evangelischen Wenden Predigtgottesdienst und Abcndmablsfcler in ihrer Muttersprache ge halten. Die Predigt hat der Letter der Dresdner wendischen Gottes dienste. Oberpsarrer Damaschke, Grohposlwitz. übernommen. — Meißen. (M o t o r r a d u n g l ü ck.) Am Sonntag abend fußr auf der Großenhainer Straße der Kaufmann Richard Müller vvn hier mit seiner Ehefrau auf dem Sozius sitz des Motorrades in die Pferde des Omnibusses der Pvlizeischule hinein: beide Ehegatten wurden aus die Straße geschleudert. Der Mann erlitt einen schwere» Schädelbruch, die Frau trug einen Bruch der Kinnlade und andere Verletzungen davon. — Ottendors-Okrilla (Jubiläum.) Tie im Verlag der Vuchdruckerci Hermann Rüble, Ottendors-Okrilla. er- scheinende „Ottcndorser Zeitung" kann am 14. September aus ein Löjähriges Bestehen zurückblicken. — Crimmitschau. lPslaumenkuchen und Selters- wasser.s In Nenkirchen trank ein 18sähriger Knabe nach dem Genuß von Pslaumenkuchcn gleich Scltcrswasser. Er erkrankte und verstarb tm Krankenhause. — Zwickau. lA u s dem S t a d t p a r l a m e n t.) In der letzten Stadtverordnetensitzung sollte die Wahl eines neuen Stadtrats vorgenommen werden. Bekanntlich hat die bürgerliche Seite des Hauses eine Mehrheit von einer Stimme. Infolge MandatSniedcrlegung eines bürgerlichen Abgeordneten sollte ihr Nachfolger eingewiesc» werden, waS jedoch die Linke dcS Hauses verhinderte, wodurch Stimmen gleichhcit entstanden wäre. Da somit die Wahl auf. eine Glückssache hinausgelaufen wäre, verließ die Rechte ge- schlossen daS Haus, so daß die Sitzung abgebrochen werden mußte. — tSchwerer A u t o u u f a l l.) Montag abend in der 7. Stunde verunglückte ein in Schwarzenberg zu Besuch weilender Berliner Apotheker auf der Staatsstraße Hundshübel—Schneeberg mit seinem Wagen schwer. Er stürzte eine etwa 10 Meter hohe Straßcnböschnng hinab, wo er mit schweren inneren Verletzungen »nd Brüchen liegenblieb. Der Wagen wurde vollständig zer trümmert. — «amcnz. llVOjährtgeS Geschäftsjubt- läum.) Am 12. September vollendete sich ein Zeitraum von IM Jahren, daß die Firma Friedrich Anguss Naumann, Kaufhaus sür Modewaren und Damenkonfektion, vom ver- storbenen Inhaber Stadtrat Näumann gegründet wurde. Im weiteren kräftigen Emporblühcn hat es der gegen wärtige Inhaber, Mar Näumann. zu einem der ersten Geschäftshäuser der Stadt und Umgegend gemacht. Zwei prächtig dekorierte Schaufenster der Jubelfirma zeigen die Damenmoden von 1827 und 1927. — Kamen». (Todesfall.) Nach kurzer Krankheit verstarb Montag früh im Alter von 60 Jahren Hierselbst -er Rechtsanwalt nnd Notar Dr für. Mar Stetnborn. Neben- dein Stadtvcrorbneten-Mandat bekleidete er eine Reihe wichtiger Ehrenämter. Der angebliche Bibelforscher. Leirugsprozetz Dreßler Ein gemeingefährlicher Betrüger, der keine Gegend Sachsens verschont hat und nach dem lange Zelt vergeblich ge fahndet worden ist. hatte sich setzt vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden zu verantworten. Es handelte sich um den bereits erheblich vorbestraften Schuhmacher Bruno Hugo Dreßler. geboren am b. September 1897 zu Dresden- Stetzsch. Er wurde letztmalig nach Verbüßung einer drei- sährlgen Gefängnisstrafe am 12. Avril 1928 au» der Straf anstalt Bautzen entlassen: hat sich aber die empfindlichen Verurteilungen nicht zur Warnung dienen lassen, verübte im Gegenteil zahlreiche neue und durchweg ganz nledcrträch- tige Betrügereien. Am 22. Juni d. I. konnte Dreßler ge- legentllch einer Gasthauskontrolle in Nossen festgenommen «erde«. Gr trat vornehmlich «l» Mttalted religiöser v«>> « auf unh schchbtgte deren Anhänger. einig»«« findig ausfindig zu machen wu8t«, durch Betrug. Unterschlagung , durch . . ober Dtrbstabl. Zur Aburteilung sind wett über vterzt« einzelne Punkte der umfangretchen Untersuchungsfach, herausgezoaen worden. Massenhaft, Vetrügereien beging Dreßler als angeblicher Angehörtarr der Bereinigung ernster Bibelforscher. de» Vau- de» für Tchrofophte. als Diakon »der Wandrrvredlger. als Mitglied der Gemeinde für Glaube und Wahrheit, der Inneren Mtssson. der Herrnhuter Brüderaemeine.dl» Masseur oeS Chemnitzer Krankenhauses oder al» Pfleger de» Kranken, Hause» tn DreSden-Frtedrlchstadt und der Heil- und Psleg- anstatt ln Dresden. Dieser gemeingefährlich« Schwindler suchte zumeist arme Leut, «ud Frane« aus und erklärte ihnen, sie könnten lehr billig Möbel aller Art. Kleidungsstücke, Schuhwerk. Wäsche. Stoff«, Barchent, oder wenn er einmal zu besseren Leuten geraten war, ein Klavier oder Harmonium zu außerordentlich günstigen Bedingungen geliefert bekommen. So erlangte Dreßler tn Dresden. Zwickau, Leipzig. Chemnitz, Ntederllchtenau. Zittau, Mobschatz. Nieder- wartha, Grüna bei Chemnitz, Zschopau. Crimmitschau, Treuen, Leubnitz bei Werdau. Bautzen. Zschteren, Wurzen. Döbeln u. a. Orten oft recht beträchtliche Anzahlungen, auf die er e» ja abgesehen, um bann vvn der Bildsläche zu verschwinden. Mitte Slprll suchte der Angeklagte tu Plauen t. D. eine« Schornsteinbauer aus. stellte sich als Diakon der eruften Bibelforscher vor und erklärte, er könne dessen Sohne eine Schumacherlehr, stelle verschossen, forderte 60 Mark Anzahlung, bekam aber nur drei Mark auögehändigt. Zu gleicher Zelt schwindelte er tn Sachienburg einem Kantor vor, er sei tn der Lage, sür seinen Sohn tm Gemetnschaftshaus der Bibelforscher tn DreS« den eine Wohnung zu vermitteln, und bot sich auch an. billige» Stofs zu verschaffen. Auch hier erlangte der Betrüger ein« Anzahlung. Als angeblicher Bibelforscher prellte Dreßler Anfang September vorigen Jahres eine Frau in Dittersbach bet Stolpen um 40 Mark Darlebn, und tm Junt dieses Jahre in Leipzig eine KraflwagenführcrSchefrau ebenfalls um etu Darlehn. Ende Mal tauchte Dreßler in Leichen bet Npsse» auf, bezeichnete sich als Pfleger des WettlnstifteS tn CoSwig und erschwindelte sich 40 Mark unter dem Borgebrn. er solle für einen tm Sritt untergebrachten Erkrankten verschiedene Sachen besorgen. Ein gleicher Versuch an einer Landwirts- frau tn Reinsberg mißglückte. AlS angeblicher Pfleger «ine» Dresdner Krankenhauses erlangte Dreßler ln Zwickau von einem dortigen Bäckermeister für einen Erkrankten ein Paket Lebensmittel und -Bargeld, was von ihm unterschlagen wurde. Im Frühjahr prellte Dreßler ein Dresdner Baugeschäsi um 40 Mark Lohn. Dort mar er angeblich tm Auftrag« der Mutter eines Bauarbeiters Haupt tn Scharfenberg hingegan- gen. Gelegentlich eines Besuches in Freiberg lieh er sich eine Klubweste und verschwand dann damit. Kurz vor seiner Festnahme erschien Dreßler ln Döbeln bet einem Agenten, bestellte dort die ihm angeblich übertragenen Grübe einet Gefangenenwachtmcisters und sagte, sein Schwiegersohn könne billig Möbel erlangen, benötige aber dazu eine größere An zahlung, die er jedoch nicht auSgchändigt bekam. Im März d. I. hatte Dreßler I» Allerhammer bet eine« Werkmeister ein Nachtguartier gefunden »nd stahl diesem dann aus Dankbarkeit eine goldene Uhr mit Kette, Wert 120 Mark, und einen Geldbetrag. Uhr und Kette will er für 12 Mark meiterveräutzen haben. Im gleichen Monat war der An- geklagte als angeblicher Bibelforscher von einer Arbeiters- ehefrau in Neustadt (Sachsens über Nackt dabchalten worden. Hier entwendete er eine goldene Uhr und andere Dinge. Per- schtedentltch bezeichnete er sich als Pfleger Emil Mar Krebs und stellte unter diesem Namen Quittungen usw. aus. An- fang des Jahres hatte der Angeklagte eine Nähmaschine im Werte von 882 Mark erworben und dazu einen Wechsel über IM Mark In Zahlung gegeben, den ihm ein befreundeter Kauf mann aus Gefälligkeit akzeptierte, und der so den Anschein eines guten KundcnpapiereS erweckte. Dieser Wechsel ging am Fälligkeitstage zum Protest, andere Barzahlungen hatte Dreßler aus die Nähmaschine nicht geleistet. Insoweit ist auch liegen den betreffenden Kaufmann wegen Beihilfe zu einem Betrug eine Anklage mit erhaben worden. Auch die früheren Straftaten Dreßkers waren Schwindeleien ähnlicher Art. Nach Verbüßung einer drei- sährigen Gefängnisstrafe will der Angeklagte die Absicht aebegt baden, nie wieder derartige Straftaten zu begeben. Nichts sei unversucht geblieben, in etn geordnetes Leben zurückzukehren. Zerwürfnisse mit seiner Wtrttn hätten ik» aber wieder auf die Bahn deS Verbrechens getrtebrn. WaS die letzt unter Anklage stehenden Straftaten an- langt, so war Dreßler Iw allgemeinen geständig In ver schiedenen Fällen bestritt er iedoch die ihm zur Last gelegte« L-ietrugScibsschten. Eine Frau Schäfer aus DitterSbach bei DürrröhrSdors vermochte nicht mit Sicherheit zu bekunden, das, der Angeklagte tener angebliche Bibelforscher gewesen ist, der sie vor Jahresfrist um ein Darlehen betrog-« hat. Als erwiesen galt, daß Dreßler ab 7. März dieses JabreS massenhaft Betrügereien wie früher begangen hat. Gerichts, medizinalrat Dr. Oppe bekundete als Sachverständiger, daß eine gewisse geistige Minderwertigkeit-, möglicherweise vorliege, keinesfalls habe aber Dreßler unter geistigen Störungen gebandelt, die nach 8 61 StGB einen Straf. anSschsießungSgrund bilden. Dreßler sei für die be gangenen -Handlungen voll verantwortlich zu machen. Vou mütterlicher Seite wohl etwas verzogen, sei er ein Psycho path und demnach etwas milder zu beurteilen. Das Urteil. Dem Ergebnis der umfangreichen Beweiserhebung ent sprechend wurde der Angeklagte wegen fortgesetzten voll- endeten und versuchten Betruges tm Rücksalle in Tateinheit mit Urkundenfälschung. Unterschlagung „nd Diebstahls zu insgesamt zwei Jahren vier Monaten Gefäng- niS verurteilt, auch geht er a»k die Dauer von drei Jahren der bürgerlichen Ehrenrechte verlustig. In einigen Betrugs- fällen erfolgte Freisprechung. Au» der tSejckmttswsll. : Die altbekannte Lnhn» - Gratis - PreiSnerteHnng ist, wie vor dem Kriege, wieder etngeführ». Die Annehmlichkeit tm Einkauf ,»« Leisen bestand darin, daß nach rtsrtnem Lannneln et» Preis tu er halten war. Es wird empfohlen, das in der vorliegenden Nummer enthaltene Inserat auSzuschiiclden und auszuöewabren. voulmlk 8Ü85NLk-z,6ecl ^0lr ETWOtttzlUdtS tttziv klLssdltteibt M?»« Oliv 5c«vvk«rr vkkSDkU, 14 Llmklieclie WMMMIMMMMMMMllllMMM -Imat/snstra/re S iellslOkllikti »«ttllllliMIMIMIIMNMIIIMMM Skr. SS
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