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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.02.1908
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19080226019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1908022601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1908022601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1908
- Monat1908-02
- Tag1908-02-26
- Monat1908-02
- Jahr1908
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.02.1908
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- UI - tige» vergessen. Sr berief den Adjutanten vom Nachtdienst. „Da, Weib." gebot der Grostwesir, „das ich heute in Gewahrsam nehmen liest, soll sofort heraufgesührt und meinen Dienerinnen übergeben werden." Sine Viertelstunde später lagen sich Margul und di« Kumra in den Armen. D * Hl An einem der nächsten Tage sastcn der Pascha, Margul und Min, die Kumra «iernn Agas, im Gespräche beisammen. Der Mscha liest sich über die Einzelheiten aus dem Leben Margnls genau berichten. Wiewohl Margul das Benehmen der beiden Schwestern'Behle und Pasy in milderem Lichte darzustellen suchte, schüttelte der Pascha dach während der Erzählung mehrmals bedenklich das Haupt. Margul kam natürlich in dein Berichte auch aus den Sohn des Seidenhändlers, den unglücklichen Ferid, zu sprechen, den man ihretwegen ..mitgenommen", und den zu retten sie die abenteuer> iiche Neste nach Konstantinopel angetreten halte. Ihren Vater habe sie — Allah sei Dank — gesunden, aber den Geliebten nicht. „Ach, mein guter Vater," sagte das Mädchen und blickte dem Pascha, der mit Entzücken die schone Gestalt seiner Tochter betrachtete, zärtlich in die Augen, „erfülle mir die eine Bitte! Last meinen Ferid aus dem Dienste nehmen! Mein Herz gehört ihm und keinem anderen!" — „Es sei Dir gewährt, mein Kind. Ich werde mich sofort mit der Militärbehörde ins Einvernehmen sehen." Ismail Pascha verliest das Gemach und begab sich ins Bureau. Bald daraus erschien dorl ein höherer Osnzier aus dem Seraskierat, dem Kriegsministerium. „Ich möchte den bei der Infanterie dienenden Ferid Lutam aus Tatar-Bttluy sprechen," sagte der Grostwesir. „Exzellenz, das ist vorläufig unmöglich," gab der Offizier zur Antwort. „Wcs- halb unmöglich?" forschte der Grostwesir „Es ist derselbe Soldat, der das Attentat aus Eure Exzellenz verübt hat," er. widerte der Offizier. „Es ist gut." sagte der Grostwesir. Und der Offizier verliest das Bureau des Premier Ministers. Ismail Paschas Stirn versinsterte sich „Sv also mustte es kommen!" sagte er. uch. „Die erjte Bitte meines Kindes soll ich nicht erfüllen dürfen!" Im Geiste überflog der Pascha die Ereignisse von dem Augenblicke an. wo er die irüher mnegehabte Würde des Erostwesirs anstrebte, bis zu den» Momente, wo er nach konstantinopel zurückberufen worden war. Wie er mit Nissim über das Geschenk an m-n Prinzen verhandelt hatte, wie er den jungen Mann „mitnehmen" liest, weil er aas Geschenk zu entführen drobte. Und dieses Geschenk war seine eigene Tochter! „Man warnt mich den „schwarzen Wesir"," so dachte der Pascha weiter. „Leider nicht mit Unrecht. Ich habe, allerdings im Interesse der Regierung, manches getan, was man a!s schwarze Tat bezeichnet. Weshalb bade ich den jungen Mann um sein Glück, und meine Margul um das ihrige gebracht?" Vorläufig sagte der Pascha seiner Tochter kein Wort über das Schicksal Ferids Unter allerlei Ausflüchten suchte er Jett zu gewinnen. Ein Ausweg aus dieser Wirr, ins mustte gefunden werden. Während Margul mit Sehnsucht die Nachricht von der Freilassung Ferids erwartete, hatte der Grostwesir mit Nisstm und mehreren hohen Ninnterialbeamten sowie Militärärzten längere Besprechungen. In der Stadt hatten sich indes ganze Legenden über das Attentat verbreitet. 'Ran raunte sich etwas von einer Verschwörung zu. der zunächst der Grostwesir und sann — andere zum Opfer hätten fallen sollen. Nisstm und seine Helfershelfer hinter brachten sämtliche Gerüchte dem Grostwesir. Und der Grostwesir war darüber höchst '»istmung. Seit dem ereignisreiche» Abend war etwa eine Woche verflossen. „Mein Ent- ichlust steht fest. Nisstm," sprach der Grostwesir zu dem Armenier. „Die notwendigen Anordnungen sind getroffen." Es war svät am Abend Der Grostwesir stieg zum kleinen Hof hinab. Nijstin hatte sich schon an der Treppe verabschiedet. Unten erwartete den Grostwesir ein General Beide Herren bestiegen den Wagen und sichren quer durch die Stadt bis in die Nähe des Meeres. Vor einem alten kasernenartigen Gebäude machte der Wagen Halt. Ismail Pascha und der General begaben sich in das Innere des Gebäudes. Nach kurzer Rück, spräche des Generals mit einem anderen Offizier kamen zwei Soldaten mit Laternen. Der Offizier flüsterte den Soldaten etwas zu und diese schritten einen langen Gang entlang. Der Grostwesir folgte ihnen. Ueber feuchte Steinfliesen ging es e.inem Keller zu. Vor einer kleinen Tür harrte ein Mann mit Laterne und Schlüsselbund Beim Erscheinen des Grostwesirs verneigte sich der Mann, schlost knarrend die Tür auf und schritt mit der Laterne voraus. Auf einem Steine stellte er das Licht nieder und verliest den unterirdischen Raum. Eine feuchte, modrige Luft umfing den Grostwesir. Er hüllte sich fester in seinen Mantel. Beim fahlen Schein des Lichtes gewahrte er einen jungen Mann, der ° ' .-V- Kettn, geschmiedet auf «ine, Stetnprttsch« laa ! r MaNn aus de, Pritsche das Haupt erhoben. hatte der münnli, Anblick vetm.Sintreten de, beiden Männer Tiefe Bläss« lagerte sich aus dem lenen. Das Gesicht des Gefangene« wge beim ässer geworden. „Und Du bist der „schwarze Wesir", bist ge kommen. mich vor meinem Tode iwch einmal zu quälen. Ich danke Dir, Pascha." — »rze Wesir", »reihet zu erheben. Die eisernen Ketten immer wieder auf den kalten Stein zurück. In seinen Augen flammte e „Einem hohen Herrn hast Du^die Seele meiner Seele luchte, sich, soweit es möglich war, kalt zogen ihn aber «ne wilde Glut Mrkaust," fuhr der junge Mann zischend fort, „und mich hast Du kür alle Zeiten unglü^t gemacht! O Margul. teuerstes Kind! O Vater, o Mutter!" Der ganze SchmerzWtnes Verlorenen sprach aus diesen Worten. Ismail Pascha fühlte sich bis in die Seele hinein erschüttert. „Ferid Lnkam," sprach er, einen Schritt an das Steinlager des Unglücklichen nähertretend. „Margul ist dank dem Allerbarmer nicht an den hohen Herrn ausgeliefert worbe». Sie ist frei — bei ihrem Vater!" „Sie frei? Margul ist frei und hat ihren Vater gesunden?" rief verjünge „ sund Mann. „O Ällab, Allah, was habe ich getan!" Der Unglückliche fiel aus die Pritsche schlug die Stirn wiederholt auf den Steinboden. zurück und Ismail Pascha trat nun ganz an den Gefangenen heran und ton auf ihn einzureden. Diese Unterredung nahm nahezu eine Anspruch. Als der Pascha wieder zu dem General trat, sagte er in lautem Tone: dauernswerte ist leider schwer zu retten." ann im Flüster albe Stu.idc in „Der Be Drei Tage später durcheilte eine Sensationsnachricht das Reich und das Aus land: Der Grostwesir Ismail Pascha hat um seine Demission gebeten. Die Märchen Haftesten Gerüchte knüpften sich an die Meldung von diesem Rücktritt. Ein hervor ragendes englisches Blatt brachte aus „zuverlässiger Quelle" folgende Depesche aus Konstantinopel: Was schon vor einigen Tagen vorauszusehen war. ist eingertosfen. Der Grostwesir Ismail Pascha hat ein Demissionsgesuck, eiligereicht, das vom Sultan angenommen wurde. Der plötzliche Rücktritt des Premiers steht mit einem Borsalle im Zusammen bange, den wir vor einigen Tagen meldeten Ein Soldat hat einen Schuh aus den Grostwesir abgeseuert. Wiewohl der Attentäter als geistesgestört bezeichnet und, wie es heiht, von dem Grostwesir selbst übernommen und einer Anstalt übergeben wurde, siebt es doch außer Zweifel, daß sich gegen das scharfe Regime des „schwarzen Wesirs", wie Ismail Pascha wegen gewisser Taten während seiner ersten Ministerzett genannt wird, eine heftige Reaktion erhoben hat. die in dem Schuh des „Geisteskranken" ihren tauten Ausdruck fand. Zum Nachfolger Ismail Paschas, der heute mit seiner Familie die Hauptstadt verliest, ist der soeben vom Auslande zurückgekehrte Prinz Hussein Ali bestimmt." Rur sehr intime Kreise wußten, was sie von dieser Darstellung zu halten hatten. Ismail Pascha kehrte tatsächlich aus seine Besitzungen in Taiar-Buluy zurück. Vier Wochen nach der Rückkehr Ismail Paschas fand in traditioneller Weise die Trauung Ferids mit Margul statt. Die Honoratioren der Stadt waren dazu ge laden worden. Kerim Aga und sein Harem, die Kumra Ellin, Vasa und das junge Ehepaar Iascho und Dinka waren bei der Hochzeit anwesend. Nissim fehlte. Er hatte sich mit dem Rücktritt seines Herrn von den öffentlichen Geschäften zurückgezogen und war in der Hauptstadt geblieben. Velc und Pasy waren natürlich „höchst erfreut" über das Glück Marquls. Spät «Mnds. nach dem großen Festmahle beim „schwarzen Wesir", war das neue Ehepaar a»M Es betrachtete die Gaben, die es aus dem kreise seiner Freunde erhalten Line goldene Hamailija. das Geschenk des Vaters, nahm das besondere Interesse Margnls in Anspruch. Die Außenseite trug eine aus funkelnden Brillanten zri^am mengesetzte Inschrift. Ferid las sie. Es war der Ausspruch des Tfaal, der einst in schwerer Stunde erklungen war und nun seine glückliche Lösung qefundcn hatte: „Margul!" „Der. der Dich lieben sollte, sandte Dich in die Ferne? ?Lmsü sscli L kie.. L« VIlütt : «»r xömz ^odana-Llr. 21. keriMöcKer MZ. Drwsro 8psrioI-Lrrou!rni>8s in ..Original - Loothear - Mit" Stiefeln kür Oamen nnck klarron entrproebsn voll nnä qrnr cken ^ntöiäsrunqou oines erstklassigen l'abrikats. lillülstiirl« E korm«»! Ligns Zsl-gfsbsilk unci A, L Trsusrvvaroa.lAsZarm. l» I NgLVMÄMkW IrM. VesorLUNA «Llvr »vk a<lL 6eercli§ungr«-ssew berüxl- änxelexenkesien liier wie su8vvLrts L0'.vie öesteilun» cker ckurcd äie Lomptoire: Lee 26 DI» li^tiQun^sn vorUmi nur o»vd tiürckllod «ivxorelsdtem 1.rit »ntxestsUt uvci »dx«it.iap«It. klledt »dx.it.mpelt« oiocl rurSolrruvels.u, kLutrnerstp. 37 Lernt«-VorlrüÄon« — Abteilungen für »nd «ertkliol»« Besucher — Olten, 1908 — 43. Schuljahr. Schulgeld - Tabellen und Stunden - Pläne für alle Ävte! lungen, versönl. Vorbefraauiigeu und schritt!. Lehrplan - Entwürfe für jeden einzelnen Fall als Ergebnis persönlicher Verhandlung kostenlos. I Kotiere rartt»tl«>unx---kel»«le tra<re»v«»N»rri»ke — IttelH» träte)? Iakres- und HalbiadrS-Kurie sin >t»»«Ie>«»-L,et»» Itnzxe, tl,tl,>uikp!»!,eliuli»»s« Ntizxv und solche ketlüler, die sich für eine kauttn. oder verwandte Bernfsarl oder für die Beamte»- laufsiabn erst vorbereitcn sollen. Tages- und Abend-Klassen II Itnixiet—ketiele. z liniiNel!,« in-ei»«, «e Xurk« für Erwachsene Klassen s. 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