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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191805244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19180524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19180524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-05
- Tag1918-05-24
- Monat1918-05
- Jahr1918
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1918
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Riesaer G Tageblatt Areitag, 24. Mai 1S18, abends Butter betr. Auf die Zeit vom 27. Mai 1918 ab darf biS auf weiteres auf die jeweilig gültigen Wochenabschnitte der Speisekarten 62'/, Gramm Butter abgegeben werden. Die des Zuschusses bedürfenden Sammelstellen haben bei Anmeldung deS Butter bedarfs «Formular L 7) hierauf Rücksicht zu nehmen. Die Milchviehbesitzer dürfen auf de» Kopf der von ihnen zu beköstigenden Personen 100 Gramm verwenden, alle übrige Butter ist von ihnen an die zuständige örtliche Buttersammelstelle abzuliefern. Zuwiderhandlungen werden nach Punkt 2 der Bekanntmachung vom 1. November 1917 bestraft. Großenhain, am 23. Mai 1918. 630 «IV. Ter Kommunalverband. Freibank Riesa. Morgen «Sonnabend, den 23. Mai, von vormittags 8—10 Uhr ab gelangt auf der Freibank des städt. Schlacbthofes Rindfleisch zum Preise von M. 123 für das Pfund gegen Fleischmakken an die Inhaber aller noch außenstehenden weißen Freibankmarken zum Verkauf. Riesa, den 24. Mai 1918. Die Direktion deS städt. SchlachthofeS. Da» Riesaer Tageblatt erscheint irden Laa abend» '/,7 Uhr mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, durch unsere Träger frei Hau» oder bei Abholung ,un Schalter der Kaiser!. Postanstalten vierteljährlich 8 Mark, monatlich 1 Mark. Anzeige« für die Num-.ner de» Ausgabetages sind bis 10 Ubr vormittags aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die 43 mm breite Grundschrift-Zeile (7 Silben) 25 Pf., OriSpreiü 20 Pf.; zeitraubender und tabellarischer Satz eul» sprechend höher Nachweisung», und VermittelungSaebühr 20 Pf. Fest« Tarif«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klag, «iugezoge» werden muß oder der Auftraggeber in Kontur» gerat. ZahlungS» und Erfüllungsort: Riesa. Dierzehntägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe".' — Im Fall» höherer Gemalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen bet Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der VeförderungSeinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlagr L an q er L W i n t, r l I ch. R i e s a VeschäftSstelke: Verantwortlich litt Redaktion» Arthur Hähuel, Riesa; sür Anzeigenteil: Wilde ?n> Di ttri ch, Älie^a. rrrrd Anzeiger Mbeblatt und Arytigers. RrahttmschrM' RagchlE «es» L L. 1» 4 4 Postscheckklmtor «pzkg Fmiruf Nr. LL Ltrokafs« Mesa Nr. 5L für die Köniql. Amtshauptmannschaft Großenhain, da? KSm'ql. Amtsgericht *Vnd den Rat der Stadt Riesa, sowie den GemeinderatGröva. 118 ungefähr 500 Manu Besatzung. Der Kommandant eines U-Bootes soll erklärt haben, alle Fangschiffe würden ver senkt, da ihre Beute nach England geht. — Der deutsche Gesandte in Christiania hat zu einem Vertreter von „Mor- genbladet" geäußert, ihm sei bekannt, daß Norwegen unbe dingtes Ausfuhrverbot für Tran erlassen stabe. Er habe das auch seiner Regierung berichtet und finde es daher wenig wahrscheinlich, das; der deutsche ll Bootkommandant die ihm zugcschriebene Erklärung abgegeben haste. — In der StorthingS Zeitung sraate der Führer der rechten Par tei. Haggrouv Bnll, wie es sich mit den von den deutschen U Booten vorgcnommenen Bersentnngen norwegischer Fischerfastrzenge im Nördlichen Eismeer verhalte. Ter Minister des Acnßercn, Ihlen, antwortete, der deutsche Ge sandte stabe ilm darauf aufmerksam gemacht, daß dort noch immer Kriegszone sei. Davon, daß auch die Ncttune.Sboote beschossen würden, wisse der Gesandte nichts, noch könne er cs ablcuancn. Er versprach, möglicherweise die Einstellung dieser Beschießung zu erwirken. Ter Sozialist Trödder mar nicht ganz davon überzeugt, daß die Negierung ihre Pflicht getan stabe hinsichtlich der Warnung der Schiffe vor dem dortigen Sperrgebiet. Eastberg fragte, wie lange es noch so wcitergclien solle, daß Norwegen einen Teil seines Fischfanges nach Deutschland verkaufe, während Deutsch land norwegische Fischerfastrzenge versenke. — «Anmerkung des W.T.-B.: Bei den Versenkungen norwegischer Fiscbct- fahrzenge im Nördlichen Eismeer handelt cs sich um Ver senkungen innerhalb des Sperrgebietes. Vor dem Befahren dieses Gebietes ist ein für allemal gewarnt worden. Es kann keine Rede davon sein, daß deutsche N Boote Rettungs boote beschießen.) — „Berlinqske Tidcnde" vom 19. meldet ans Kirtenäs: Ein Pnssagierdampser. der auf der Linie Bardö—Munnanküfte verkehrte, ist nm 18. Mai auf der Reise nach Murman torpediert worden. Nähere Einzel heiten fehlen. — Die Verschwörung in Irland. Einem Amsterdamer Blatte zufolge schreibt die „Times", daß die Regierung die Veröffentlichung der Beweisstücke über dir deutsche Ver schwörung wahrscheinlich aufgeschobcn habe, weil sie seit der Verhaftung der Sinnfciner neue Tatsachen entdeckt habe. In Dublin sei nunmehr das Mitglied des Vollzugsausschusses der Sinnfciner Misses Clark vcrhastet worden, deren Mann und Bruder nach dem Aufstand in Dublin 191H hiügerich- tet worden sind. Bnndcsratöausschnsi für auswärtige Angelegen heiten. Die „Nordd. Allg. Ztg." meldet: Ter Ausschuß deS Bundesrates für auswärtige Angelegenheiten trat vorgestern im Hause des Reichskanzlers unter dem Vorsitze des bayrischen Ministerpräsidenten Dr. v. Dankst zu einer Sitzung zusammen. Der Reichskanzler Dr.. Graf v. Hert- ling machte Mitteilungen über die gelegentlich des Besuches Seiner Kaiser!, und Königl. Majestät des Kaisers Earl im Großen Hanptguartier gepflogenen Besprechungen. Der Staatssekretär Dr. v. Kühlmann gab einen Ueberblick über die gesamte politische Lage und erörterte insbesondere die Aufgaben, die im Osten bereits gelöst sind und noch der Lösung harren., Daran schloß sich eine Aussprache, in deren Verlauf -er Reichsleitung Dank unk Aner-keunuug für das bisher vollbrachte ausgesprochen wurdk. Zum javanisch-chinesische» Abkommen. Dem „Nieuwe Rotterdamschen Courant" zufolge berichtet eiu Exchange Telegramm aus Washington vom 23.: Ter Gesandte der Vereinigten Staaten in Peking berichtet, daß cs ihm nicht möglich war, den Text des chinesisch-japanischen Abkommens zu bekommen, doch teilt er mit, daß dasselbe nur im Falle einer Intervention in Sibirien oder falls energische mili tärische Maßnahmen in der Mandschurei nötig seien, in Kraft treten werde. Er weist darauf hin, daß Japan nicht beabsichtige, in Sibirien einzngreifen, aber «ich znm handeln vorbereitc, um bereit zu sein, wenn die Alliierten ihre Zu stimmung gäben. — Wie Neuterbureau erfährt, hat die bri tische Regierung jetzt von den Hanptpunkten des Vertrage? zwischen China und Japan über ein Zusammenwirken in; fernen Osten Kenntnis erhalten. Er wird von der britischen Regierung nut Zufriedenheit ausgenommen. Es ist, meint Reuter, klar, daß das Abkommen rein militärischer Natur ist mit dem Ziel eines wirksamen Zusammenwirkens der militärischen Kräfte der Allierten falls es notwendig werden würde, eine deutsche Bedrohung iin fernen Ostei; zu be kämpfen. Eine Rede Lord CecilS. Nach einer Reutermeldnng hielt Lord Robert Cecil bei einem Frühstück, das der Lordmajor von London zur Erinnerung an den Eintritt Italiens in den Krieg gast, eins Rede. Er sagte n. a.: Italien sei in den Krieg gegangen, weil es an die gerechte Sache der Verbündeten glaubte und weil es die Früchte eines leichten Sieges zn ernten wünschte. Er sagte ferner, nut Ausnahme Rußlands seien alle Verbündeten und insonderheit Italien mit erneuter Kraft aus dem Kampfe hervorgegangeu. Das große Ringen werde süe die Ita liener selbst von gewaltigem Werte sein. In Deutschland sei die Friedensresolution des Reichstages ebenso ein Fetzen Papier geworden wie die demokratische Reform Preußens. Die deutschen Professoren kämen wieder aus ihrem Schlupfwinkel hervor und predigten wieder die Lehre von Blut und Eisen. Man verlange Belgien, die Erz bezirke Frankreichs, italienische Häfen und vor allem eine Vernietung von Ketten, die die österreichischen Nationali täten fesselten. Unter diesem Umstande müsse man die nationalen Anstrengungen fortsetzen und vergrößern. Die Jnseraten-Provaganda in Amerika. George Creel, dec Leiter 4eS ^BüroS für öffentliche Aufklärung" in Washington kündigt an, daß die amerikanische Regierung bisher über 30 Millionen Dollar für Inserate in der amerikanischen Presse ausgegeben habe, die den Zweck hatten, die KriegSleistunaen des amerikanischen Volkes zu erhöhen. Diese Jnseraten-Propaganda soll noch verstärkt werden. Die Verhandlungen über die Differenzen zwischen Devtschland nnd Holland, die noch gelöst werden müssen, ehe die Besprechungen über das neue Wirtschaftsabkommen mit Deutschland beginnen können, sind, dem Amsterdamer „Handelsbkad" zufolge nahezu beendet. Nur ein einziger Punkt bedarf noch der Erledigung, aber auch hierüber dürste es bald zu einer Berständigung kommen. Zahlreiche Versenkungen im russischen Eismeer. Aus Christiania meldet „Nationaltidcnde": Hier eingelausenett Meldungen zufolge find im Eismeer in den letzten Tagen fünf norwegische Fangschiffe versenkt worden. Ein deutsches U-Boot hat airch den Liniendampfer zwischen Norwegen und Rußland beschossen, wobei zehn Menschen getötet wur den. Die norwegische Regierung hat zwei Schiffe entsandt, um die Besatzungen der versenkten Schiffe zu retten. Vo« der Murmanküste hat man beobachtet, daß mehrere Schisst unbekannter Nationalität torpediert oder in Grund ge schossen worden sind. In gän, Finnmarken herrscht Be ängstigung, da von dort eine Menge Fahrzeuge zum Eis meerfang ausgerüstet worden sind, im ganzen etwa 40 mit Oertliches und Sächsisches. Niesg. den 24. Mai 1918. —* Znni Geburtstage des Königs. Aw morgigen Sonnabend gilt es sür das Sachsenbolk, seines Landesvaters Gebnnsiag in denischer Treue zu begehen, -cn vierten Königsgeburtstag in eNiger und schwerer Kriegs?,eit. Unser König vollende: morgen sein 33. Le- bensjal.r. Kar das erste Jahrzehnt seiner Negierung ohne bedeutsame iveltgeschichtlich" Ereignisse, eine Epoche ruhigen aber steten Fortschrittes aus bewährten Bahnen, so daß .Hande«, Industrie nnd Landwiriscyast, Kunst und Wissenschaft unter seinen! Zepter zu do der Blüte sich ent wickelten, die jede» Besucher unseres Landes mit höchster Lichtung erfüllten, so har bas zweite Jahrzehnt fast gleich zeitig mit dem großen Kriege begonnen, der je dir Weit erschütterte. Gerade in dieser Zeit erwies sich, welch feste?, inniges Band Fürst und Bolt in Sackssrn verbindet, ja fester und inniger bat die gemeinsame Kriegsnot nns mit unserem Königslnnise verknüpft. Mit steter Sorge Verfolg! der König den .stampf seiner Sachsen an den verschiedenen Fronten; war es ilpn auch nicht vergönnt, mit seinen Trup pen in den Krieg zn ziehen, so ist doch sein Herz allezeit bei ihnen nn» eS drängle ihn immer und immer wieder, die Truppen an der Front zu besuchen, um ihnen Grüß: anS der Heimat zn bringen, sich von ihrem Ergeben zu ülkerzeugcn, sie zn ihrem heldenmütigen Borgehen zu be glückwünschen und ihnen ehrenvolle Auszeichnungen zu überreichen. Biele. Male reiste er an die Westfront und wiederholt nach dem Osten, dabei begab er «ich bis in die Gefechtslinie und bis in die vordersten Schützengräben. Tief ergriffen weilte er an den Stätten, wo sächsische Trup-- ven Hervorragendes geleistet haben. Uebcratl, wo sich der König seinen Soldaten zeigte, wurde er begeistert emp fangen- Mancher Feldbrüss in die Heimat erzählt davon, wie sehr der KönigSbesuch die Tapferen erfreut nnd be glückt. Was unfern Landesvater besonders unserem Her zen nabe bringt, das ist die Art, wie er sein Hobes Herr- schcramt auffaßl, und wie er seine Pflichten erfüllt. Ar seiner schlichten Menschlichkeit, in seinem guten Streben, allen Vorgängen des öffentlichen Lebens seine Teilnahme züzuwcnden, verdient er das Vertrauen des ganzen Bol les. Wir achten ihn als den tüchtigen, auf das Wohl deS Staates bedachten Herrscher, wir schätzen ihn als den vor bildlich fürsorglichen Vater feiner Kinder, wir verehren ibn als den wackeren Mann, der cö mit der ihm gestellten schweren Lebensaufgabe jeder^it ernst nimmt. So nimmt das ganze sächsische Volt, im Felde und in der Heimat, am GOArtscage seines Königs innigen Anteil. Bon Herzen kMmt der Wunsch, daß König Friedrich August dem säch sischen Daterlanbe noch recht viele Jahre in Gesundheit und .Kraft erteilten bleiben möge. > —* Pers o u alverände ruugen in der Armee S.'M. der Könm hat u. a. nachstehende Personalverändc- rungen in der Armee verfügt: Krug v. Nidda, General der Knv. nnd komm. General des 1» Armeekorps,«I» suite der Kriegsirachrichteu. Bethune in Flamme«. Depeschen von der englischen Front an die Pariser Blätter besagen, Vctbune stehe in folge der Beschießung durch deutsche Brandgrgnatcn in Flammen. In der Nacht zum 22. wurde durch Bombenabwurf das große feindliche Munitionslager 8 Kilometer nord westlich Abbeville unter ungeheuren Exolosiouen in die Luft gesprengt. In Le Bonrget wurden 10 lange Schuppen in Brand gesetzt. Weit hörbare Explosionen dauerten lange Zeit an. — Hazcbrouck, Morbecgue, JsbergucS, Lilles Schacht 6 von Noenx und das Stahlwerk Grennn wurdet erneut mit schwerem Feuer belegt. Im Maschinenbaus von Grenay verursachten unsere Treffer zahlreiche starke Explosionen. — Tic rücksichtslose Fortsetzung der Be schießung von Laon durch die Franzosen hat am 22. die unschuldige Zivilbevölkerung schwer betroffen. Mehrere Einwohner wurden getötet oder verwundet. Auch feind lichem Bombenabwurf auf Laon fielen mehtere Einwohner zum Opfer. Oestrrreichifch-uugarischer Gcncralftabsbericht. Amt lich wird aus Wien vom 23. Mai verlautbart: An der italienischen Front führte die auf beiden Seiten betriebene Erkunduiigstätigtcit auch gestern nn mehreren Stellen zu Gefechten. Der Chef des Gencralstabs. Der Luftangriff auf London. Reuter meldet amtlich: Nach den bisherigen Feststellungen über den Luftangriff am Sonntag beträgt die Zahl der Opfer iu allen Bezirken 44 Tote und 179 Verwundete. Fliegerangriff auf Köln. Am 18. Mai hat rin Flie gerangriff auf Köln stattaefiinden. Ans diesem Anlaß hat der Reichstagsabgeordnete Kuckhoff folgende Anfrage an den Reichskanzler gerichtet: „Am 18. Mai hat ein feindlicher Fliegerangriff auf die Stadt Köln ausserordentlich zahl reiche Opfer an Toten und Verwundeten gefor crt. Aus den näheren Umständen gebt hervor, daß cS dem Feinde weniger darauf ankam, militärischen Schaden anzuricktcn, als vielmehr die schutzlose Bevölkerung grausam zu töten. Eine rechtzeitige Warnung der Bevölkerung hat vollständig gefehlt. Ist der Herr Reichskanzler bereit, eine Feststellung darüber zu veranlassen, weshalb und ob eine solche War nung nicht rechtzeitig hat erfolgen können nnd ob es nicht möglich ist, einen wirksameren Schutz der den feindlichen Fliegerangriffen am meisten ausgesetzten Orten herbeizu führen? Ist der Herr Reichskanzler weiter bereit, An regungen zu veranlassen oder Bestrebungen zu unterstützen, die dem sinnlosen Mord von Frauen nnd Kindern durch Abmachungen internationaler Art endlich ein Ende machen ? " — Eine Reichstagsaufrage, wie feindliche Flieger angriffe auf offene Städte außerhalb der KricqSzone ver hindert werden könnten, ist auf Grund eingehender Prüfung seitens der sämtlichen beteiligten Stellen vom Reichskanzler dahin beantwortet worden: „Durchaus sichere Mittel zur Verhinderung von Luftangriffen gibt eS nicht; in erster Linie steht eine gute Flugabwehr, sodann die Drohung von Äergeltungsslügen gegen die feindlichen Hauptstädte. Nach beiden Richtungen ist die Heeresverwaltung tätig. Nach Zeitungsnachrichten haben sich in der französischen Kammer und ganz besonders im Gcmeinderat der Stadt Paris ernste und eindringliche Stimmen sür eine Verständigung der kriegführenden Parteien über die Einstellung von Flicgcr- angnffen gegen Städte außerhalb des Operationsgebiets erhoben. Zu bestimmten Anträgen von feindlicher Seite hat dies bisher nicht geführt. Sollte dies geschehen, fo würden zunächst die militärischen Stellen mit der Prüfung des Antrages befaßt werden." Die Eiuberufuugen in Amerika. Wilson hat einen Gesetzentwurf genehmigt, durch den bestimmt wird, daß alle jungen Männer, die nach dem 15. Juni 1917 21 Jahre alt geworden find, sich für den Heeresdienst einschreiben lassen müssen. Die MarinekommissiolllleS amerikanischen Senates hat Len vom Repräsentantenhaus bewilligten Ausgabeetat des Marineamtes um 202840000 Dollar auf 1587 Millionen Dollar erhöht. Monarchie oder Republik? Dienstag hat eine Ver sammlung finnischer Journalisten aus dem ganzen Lande sich mit großer Mehrheit für die republikanische Staatsform für Finnland ausgesprochen. Mit der Ernennung Svtn- bufvuds zum Staatsleiter ist man im allgemeinen zufrieden. Die Ausübung der höchsten Gewalt durch ihn soll nur 2 bis 3 Wochen dauern, bis die Frage der Regierungsform gelöst ist. Ein friedenSfreuudlicher Antrag „riickgezogen. Reuter meldet aus London: Die Versammlung des Berg- arbetterrates von Northhumberland endete am 22. Mai. Ein von der pazifistischen Abteilung eingebrachter Vorschlag, in dem die Regierung aufgefordert wurde, die Initiative für Unterhandlungen zu ergreifen, wurde zurückgezogen, da die Antragsteller den gegenwärtigen Zeitpunkt für unge eignet hielten. ,
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