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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.03.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060318013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906031801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906031801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-03
- Tag1906-03-18
- Monat1906-03
- Jahr1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.03.1906
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Vermischtes. — Dir „Tisch. TageSzt« Charakteristik Eugen N erlanbe«, einen kleinen Beitrag speisten neun Hauptleute täglich im sogenannt in Düsseldorf. Zu ihnen hingezogen fühlte si Jahre alte Generalarzt a. D- Dr. Richter, dl spiegel sein HauS batte und als Witwer ' " wo er in einer ihm zusagenden Tisch« wird geschrieben: Zur ichters möchte auch ich mir einzusenden. Am Jahre 1873 logenannten Rat der Alte» sich der damals 80 der am Schwanen- njt nicht recht wußte, ellschaft speisen sollt«. . . ... , He: Do wurde denn dieser alte, würdige Herr zum Präsidenten unseres Tisches gewählt. Eines Tages sagte Dr. Richter zu uns: ..Meine Herren, Sie haben als Militärs eS immer ver mieden, m»s mir sehr erklärlichen Rücksichten, mich in b«»ug auf Jetzt aber kommt mein uns. daß in jenen Tagen kein >e fallen dürfe. N- ' . . -»rt über Politik an unserem ach einigen Tagen erschien Eugen Richter. Und die beiden Menzels, der echte und der falsche, vertiefte» sich Arm in Arm in ein lebhafleS Knnstgespräch. Vchließllch. am Halleschen Tore angelangt, spielte Halm, der des Meisters Liebe sür einen gnte» Tropfe» kannte. Trumpf ans: „Weckte, Exzellenz- len, di« neinrbacknr Freindschaft müssen wa besiegen! Ick lade Dir zu 'ne Pulle in? Aber Menzel, der nun an dem Scherz genug batte, winkte ab: „Ree. lab man, oller Pfefferkiichciijiiiige! n anders Mal! Ick habe kccn Held bei mir. lind den» . . . Tu krähst mir ooch zn ville!" Svrach's i»id eilte nilt den kurzen Veiiichen schnurstracks auf eine Droschke zweiter Güte zn. Vor wenigen Tagen haben die beiden alte» Künstler sich wieder gefunden — dort, von wo noch keiner zii»i',ckaekel,rt ist. ^Fortsetzung stehe nächste Seite.) Tisch« fallen dürfe . „ ..... ..... und ich kann wohl sagen, daß wir alle damals entzückt von seiner Liebenswürdigkeit waren und bei seiner höchst Humor- vollen Art der^Nnterhaltung nicht aus dem Lachen, heraus- kamen, im Heere daß ein Offizier den Besch führen könne, wenn er selbst vom Unrecht des Besehlserteilers überzeugt sei. Ich erwiderte, daß wohl jeder preußische Offizier in solchem Falle den Mut haben würde, auch einem hochgestellten Vorgesetzten darüber Aufklärung zu geben und daß der höhere ! Vorgesetzte seinem Untergebenen nur danken würde, wenn er dadurch oon einer irrigen Auffassung abgebracht würde: sollte jedoch trotzdem der BesehlserteiM von seinem Unrecht nicht überzeugt werden, dann müsse unbedingt ohne Weigerung der Befehl zur Ausführung gebracht werden. ES müsse sogar gegebenenfalls geschossen werden, da selbst eine an und für sich beklagenswerte Folge nicht so verhängnisvoll werden könne, als wenn ein Offizier überhaupt durch Ungehorsam die feste Dis ziplin im Heere etwa lockere. Ich setzte dann, zu dem mir gegen- übersitzenden Eugen gewendet, hinzu: „Selbst wenn niein oller- anädigster Kaiser und Herr mir beföhle: „Hängen Sie Eugen Richter, wahrhaftig, so mühte ich es tun!" — Schlagfertig wie immer antwortete Eugen: „Und wie ich Herrn von L. hier in Ihrer verehrten Gesellschaft die Ehre gehabt habe kennen zu lernen, würde ihm dies aewih nicht schwer fallen." ** Zum Grubenunglück in Courriäres wird noch gemeldet: Der Minister des Inneren, Clömenceau. begibt sich heute nach den Kohlengruben im Departement PaS de Calais. — Direktor Meyer von der „Hibernia" reiste mit dem Revierstciger Box nach Eourriörcs. Die Bergung der Leichen wird drei Wochen beanspruchen. Gcacn die Leichcnpest wurde die deutsch« Kolonne mit Gummihandschuhen ausgerüstet — Die Totenfeier von Eourriärcs schildert ein Bericht erstatter mit folgenden ergreifenden Einzclzügen: „Zwölshundert Tote in einem Umkreis von etwa 10 Kilometer Durchmesser! Verblassen daneben nicht sogar die Schrecken des Krieges, dessen Opfer sich aus Bevölkerungen von Millionen verteilen? Dennoch graben sich unter den furchtbaren Eindrücken, die »ns auf Schritt und Tritt begegnen, einige mit besonderer Schärfe Gedächtnis und werden gleichsam zum Sinnbild des ganzen Un glücks. So die Szene bei der Beisetzung der 19 unerkannten Opfer in Maricourt. Die bei Sturm und Schneegestöber in offener Halle abgehaltene Feier, der Minister Dubief mit zghl- reichen offiziellen Persönlichkeiten beiwohnte, galt auch den 500 Opfern, die ungeborgen direkt unter unseren Füßen in 300 Meter Tiefe ruhten, ohne dah eine Möglichkeit bestand, vom nebenliegenden Schachteingange zu ihnen hinabzudringen. Ms das ,,Kyrie eleison" der Priester, begleitet von dem dünnen Klange eines Harmoniums, erscholl, tönte ein durchdringendes Schluchzen und Weinen hinein und griff auch dem Verhärtetsten zu drei ausgestellten rohen Särge, denen ein gräßlicher Geruch entströmte, küßte sie und schrie unanshörlich: L mi! tlb est le min!" („Der gehört mir! Das ist die meine"), bis Mitleidige si« sanft entfernten. Trocken, fast kalt tönten nach der Ansprache des Bischofs, der Papst Pi»S' Beileidstelegramm verlos, die offiziellen Reden, die ein flammender Anklagcrus des Deputierten Sclle wider die Grubengcscllschaft schloß. Dann aing's unter fallenden Flocken hinaus zum kleinen Friedhof, wo die großen Gräber der Toten harrten. — Den Särgen, die von Mitgliedern der freiwilligen Rcttungsgcsellschast von Arras und oon Minenarbeitern getragen wurden, folgten Kränze, dann die lautschlnchzenden Angehörigen der Toten. Die Grubenleute trugen ihre Berufstracht, den runden Lederhut mit dem Gruben licht und die geschulterte Spitzart. Als die Särge in die Tiefe gesenkt wurden, machte sich die innere Bewegung bei vielen in wilden Ausrufen gegen die vermeintlichen Urheber des Un glücks, die Ingenieur« der Gruben, Lust. — In Billy-Montigny und Sollaumines, wo ebenfalls BeisetzunaSfeierlichkeiten statt fanden, daS gleiche Schauspiel. Noch schärfer vielleicht kam dort die angehäuste Erregung gegen die Griibcu-Gesellschaft z>im Ausdruck. Chefingenieur Bar, der an de» Gräbern zur Versammlung sprechen wollte, wurde durch die Rufe: „Mörder!" „Zum Schafott!" am Reden verhindert." ** Interessante Versuche mit einem neuen Verkehrs mittel, sogen. Frei bahnz ügen, werde» seit kurzem in See gefeld bei Spandau unternommen. Eine Lokomotive nilt vier einachsigen Anhäiiaewagen, wovon je zwei fest ziisa»ime»aeknppelt sind, besördcit aus kiiiistmäßig ausgebaiiter Landstraße «Chaussee) Laste» bts zu <00 Zentner» bei einer Höchstgeschwindigkeit von >2 Kilonieter» in der Stunde. Diesen Fahrvcrsuchcn bringt auch die Heeresverwaltung lebhaftes Interesse entgegen ; sic hat wieder holt Offiziere der VerkehiStruppe» da;» entsendet, und jetzt ist in dem Dorfe ans einige Wochen rin Konunando von der Versnchs- abteiluiig dieser Truppen eiiigiinrtiert, nm daö ncne Beförderungs mittel eingehend kennen zu lernen. — Der echte unv der falsche Menzel. Eine köst liche Menzel-Geschichte, die wenig bekannt sein dürfte, hat der Altmeister einst an Intimer Tafelrunde selbst erzählt. Vielleicht war es eine leise Vorahnung seines baldigen Todes, daß er vor etwa drei Jahren den großen Kirchhof an der Dergmaiinstraße in Berlin, auf dem er heute de» letzte» Schlaf schläft, besuchte und einsam durch die Gräberreihen wanderte. Wie erstaunte nun Menzel, als ihm plötzlich in leibhaftiger Gestalt sei» getreues Ebenbild gcgeniibc» trat. Die Körpergröße, der Silberschmuck des Haares, die charak teristische Barttracht — a»eS stimmte; selbst die goldene Brille fehlte nicht. Menzel hatte schnell begriffen, daß es sich nur »in eine» an diesem Orte allerdings nicht sonderlich angebrachten Scherz aus Ki»istle>kreisen handeln konnte, ging aber gutgelaunt aus die Sache ei». In der Tat war der imllielte Doppelgänger ein auch schon über 60 Jahre alter Künstler namens Hab», neben bei ein drolliger Kauz, der einen gewisse» Ruf als ChristuS-Maler genoß, bäiifig auf den Kirchhöfen Studien machte und hier den großen Meister ichon öfter gesehen hatte. Unterstützt durch seine ebenfalls auffallend kleine Statur war er in Menzels MaSke geschlüpft, ,,'n Tag, oller Freund! Lebste demr immer noch? Dachte, Du wärst schon längst um die Ecke jejangen I Wie lehl's denn Deine Alte z» Hanse?" — Menzel, der bekanntlich «»ver heiratet war, reckte sich etwas höher und nannte seinen Namen. „Da muß ick mir jelrrt haben", mimte Hahn, sich auch vorstellend, seine Rolle weiter. „Menzel? Menzel? . .Kenne ick nich . . lzabe wirklich nich det Vajniejen!" Und dann lenkte er, als i» des Meisters Antlitz drohende Fasten anfstlegen, freudestrahlend ein: «Ach. nu wrcßick . . . Adolf v. Menzel? D» bist die stoße kleene Exzellenz? Wie mir det aber freit . . . nee, die Ehre LrslouLuIwdLvkvr IN 8ipdou VvllvvdrLv (kilsvor ^) (llunestnor äry 8alont«rksldlsr Vnuklvs Lxport-Visr Usteru Lcliedsrl t Unedler rmlieeluill, kniet kecdsrl, L,ont»vn»1> a»»o Blo. 7, Tel. 135. I»Iaiivu, Olmmnitrsr 8tr., ll'vl. 768. HLvIelisstvao»« L, ll'sl. 7547. „Ich welk, ich soll, ich in»«d, Ich kam», ich darf, ich mag tRückert.) Blascwitzer Str Lti, Telephon 2601. empfiehlt seine 18 mal prcisaekröillen diätetischen üedr- e. Seeiieeeilllet, von ersten Autoritäten bestens empfohlen. nur „Kathreiners Malzkaffec" zum Frühstück trinken und nichts anderes. Denn nach dem AuSspruche der größten Autoritäten, nach dem Urteile der Aerzte und nach der Er fahrung. die ich an mir selber gemacht habe, ist Kathreiners Malzkaffee daS beste und an genehmste tägliche Getränk, jedenfalls aber der vollkom menste aller Malzkaffces, Gc- treidekafsees rc., die er sämtlich durch seinen würzigen, kaffee- ähnlich. Wohlgeschmack über- trifft." — So spricht Einer, der über das tägliche Getränk mitsichinsNeine gekommen ist «onlvssv» mir ILuvIiS 8 rEback, »Iaiu1ol-5«sngsn. ONAI- VOM - olo., knskvotlvn xontessee» mir IP IRiieLiv 8 306 und mocsts'8 OESuncistestLbroi Diese Brote enthalten die gesamten Nährstoffe dcS Getreides in ganz besonderer Reinheit. Königin enrvls-rv/ivdsvlt, prinrossin l.ulss vskss. Verkaufsstellen in aNen Stadtteilen, durch Bismarrkbild kenntlich. 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U 'übertroffon für csto Urrutpfli-gg unck für clis Toilstts. 2» Iialien >» allen Ipatlmlceii. Oio-rviieir u. einsclil.'igieon Os- sebäkten. Uau>>1-Uvp!>t: D. I.oni» viitliinnnn, 8cl>IvLS- str-isao 18, l'v lgor Ltr.iaso 34, Hautener 8tra«?o 31. I^ton I*aninanu Loselleebast file kosmstisclie lt>glsn» Itlvv' hvlllpall/, m d N. bsiprlg ß rlicunlntisckie tKlicdcrscl,merzen: beste Einreibung ist daö spezifisch gegen die.stranlsteitöiirsachc, nicht blost baut- rrizcnd tvirkcnde Fn APl'tbcken Flaschen »u Mk. I/4V «. S,—. - 17 »Dresdner Nachrichten" Etil? 17 Sonntag, 18. März IVO« M> Nr. 7S
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