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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.07.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191807154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19180715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19180715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-07
- Tag1918-07-15
- Monat1918-07
- Jahr1918
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.07.1918
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LstzMM Fmonck Nr. »v. Amtsblatt V»sts<he«o»tor Sttp^g NWU, Dirokaff, Mrs, Nr.«. für die Königs AmtShauptmannschaft Großenhain, das KSnigl. Amtsgericht und den Rat -er Stadt Mesa, sowie den GemelnderaMMa. 162. Montag, IS. Juli 1S18, avenvs. ' 71. Jirhrg. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ta» abend»'/,7 Uhr mit «»»nähme der So»»- und Festtage. Vei««»-ret», gegen Vorauszahlung, durch unsere Träger frei Hau» oder bei Abholung am Schalter der Kaiser!. Postanstalten vurteljahrlich S Mart, monatlich 1 Mark. Attjeige» für di« Nummer or» Ausgabetage» sind bi» »0 Uhr vornnttag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; «ine Gewähr filr da» Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis tzür die 43 mm breite Grundschrlfi-ZeU« (7 Silben) 25 Pf., Ortsprees 20 Pf.; zeitraubender und labcllarischcr Satz ent brechend höher. Nachweisung»- und VermittelunaSaebühr 2V Pf. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag versällt, durch Klage eingezogen werde» mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerat. ZahlnngS- und Erfüllungsort: Riesa. Bierzeyntägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle Höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der BeförderunaSeinrtchtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: 8 a n g er L Wi n t« rlich, R i e s a. bteschistSstelle: Gpethestrohe äst. Verantwortlich fiir Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa: für Anzeigenteil: »ltzilbe ln, Dittri ch, Riesa. 220. 208. 196. 184. 172. Bestellungen ans Ziege« ans »er Schweiz. Die Preußische Ziegenvermittlungs- und Beratungsstelle in Berlin wird auch in diesem Jahre Ziegen aus der Schweiz einführen, und zwar von Mitte August bis Mitte Oktober. Diese Zeit ist für die Ausfuhr die beste, weil dann die Ziegen, Böcke und Lämmer abgehärtet von den Alpen kommen und Transport wie spätere Eingewöhnung gut ver tragen. Die Ziegen werden durch eine Einkaufs-Kommission der Ziegenvermittlunasstelle in der Schweiz abgenommen. Sie hat das Recht, die von den Schweizer Zuchtvervänden für die Ausfuhr bereitgestellten Tiere scharf auSzuwählen und die Anlieferung besten Zucht materials zu verlangen. Die VermittlungS- und Beratungsstelle stellt unverbindlich und ohne Rechtsanspruch wieder in Aussicht, d/»ß sie bei Verlusten auf „dem Transport oder kurz nack Ankunft eine von ihr zu bestimmende Entschädigung — möglichst 100°/, — ge währt, soweit sie hierzu in der Lage ist. Die Ziegenvermittlunasstelle hat wahrend der vorjährigen Herbstansfuhr alle Verluste unterwegs und nach Ankunft vergütet. Es ist dies eine große Sicherheit für die Besteller. „ Die Preise werden sich frei Station des Bestellers voraussichtlich stellen: 1. Saanen- und Appenzeller Rasseziegen 220.— Mk. 2. Toggenburger Raffeziegen 3. Gemsfarbige Gebirgsziegen, ungehörnt 4. „ „ gehörnt Walliser Schwarzhalsziege, Milchziegcn, ungehörnt 5. Milchzicgen, gehörnt 6. Böcke zu den Zieacnpreisen 7. Starke Lämmer, etwa die Hälfte obiger Preise. Bestellungen sind bis zum 18. Juli 1V18 bei der Königlichen Amtshanptmaunschaft einzureichcn. Großenhain, am 12. Juli 1918. 563 Königliche Amtshauptmannichaft. Die für die Gemeinde Gröba ausgestellte Heberolle der Landwirtschaftlichen Berufs- genoffenschast für das Königreich Sachsen auf das Jabr 1917 liegt vom 16. Juli bis 29. Juli 1918 im Gemeindeamt — Zimmer Nr. 4 — zur Einsichtnahme der Beteiligten ans. Gröba, Elbe, am 15. Juli 1918. Der Gemrindevorttand. Gemeinde-Sparkasse GrKa. Tägliche Verzinsung str WM mit 3 Prozent. Mmsm. PMmrlk« mchk!U. Vermietung von Panzerschronk-SchlieszfScher». NechtWk MMm; m MtWkm MMchn). Gemeinveverbands - Girokaffe. SHtM GMtMtisW mch Bk» Ale» A»MM. AM»« ter 8»>»»e« «is kmlula dis »« lV Freivank Riesa. Morgen Dienstag, den 16. Juli 1918, von vormittags 8—» Uhr gelangt auf der Freibank des städtischen Schlachthofes Rindfleisch zum Preise von 1 Mark für das Pfund gegen Fleischmarken zum Verkauf. Fleisch erhalten nur diejenigen Personen, die ihre Nahrungsmittelkarten im „Stern" entnehmen und zwar von 321—420. Die VrotauS- weiskarte, die auf der Freibank abgestempelt wird, ist mitzubriugeu. Riesa, 15. Juli 1918. Die Direktion des städtischen Schl-rchthoses. Deutscher Reichstag. 191. Sitzung, Sonnabend, de» 13. Juli', 10 Uhr. Bar der Tagesordnung legt der sächsische Oberst Schulz Verwahrung ein gegen Persönliche Angriffe des Abg. Haase (U. Soz.) ans einen Leipziger Zensur,osfizicr in der Aitzung vom 4. Juli. , > Di» dritte Lesung de» Brunntweinmonopolgesetze«. Ein .Antrag verschiedener bürgerlicher Parteien will statt der tagä zuvor bewilligten vier Millionen nur eine Million aus ixn Monopoleinnahmeu zur Bekämpfung! der Trunksucht bestimmen. > > ' ' § Abg. Mumm <Dtsch. Fr.) bekämpft diesen Antrag. Die Reichs kaffe werde durch diese notioendige Ausgabe nicht belastet. Abg. Davidsohn (Soz.) spricht für Aufrechterhaltung des geskigen Beschlusses. ' ' Abg. Kiel (Fortschr. Bp.): Ich fürchte, aus diesen vier Millionen könnte ein neuer Reptilienfonds werden (Zustimmung). Abg. Graf Pvsadvwsky (Tisch. Fr.): Infolge des Monopols wird das Reich den AlkohvliSmu^ viel wirksamer bekämpfen können, als mit Äen vier Millionen. - stibg. Wurm (il. Soz.): Aus dem Schnaps sollte daA Reich überhaupt keine Annahmen ziehen. > Die Abstimmung ergibt, daß es bei den vier. Millionen! bleibt. In der Gesamtabstimmung wird das Gesetz gegen alle sozialdemokratischen Stimmen an genommen. ! . ! '' Rcichsschatzsekretär Graf Roedern: DaS jetzt abge- schVossene Steuergesetzgcbnngswerk ist finanziell bedeutsamer als irgendeine Finanzgesetzgebung seit Beginn der deutschen Parlamentsgeschichte. Fiir eine Reihe von Stenern ist ab schließende Arbeit getan worden. Manche Sonderwiinsche sind zurückgestellt worden, um dem Volk die Gewißheit zu geben, daß es Sicherheit für die ausgelaufenen Anleihen hat. Steuermachcn ist kein dankbares Geschäft, dazu gehört Zivilcourage. Mer der Reichstag hat sich den Dank des deut schen Volkes verdient. In den Ausschüssen war die Arbeit durchaus positiv gerichtet. Mögen künftige Steuerberatungen von demselben Geist der ArbertSsreudigkit, Sachlichkeit und des guten Willens, sich gegenseitig zu verstehen, getragen sein. (Beifall.) , j". . ' - Verabschiedung de« Etat«. Der Haushalt der Mgemeinen Finanzverwaltung wird, erledigt. In der Gesamtabstimmnng tvird der Etat gegen die Stimmen der .beiden sozialdemokratischen -Fraktionen in dritter Lesung angenommen. Ms Polen enthalten sich der .Abstimmung, Kluf Antrag Groeber (Z.) wird ein besondere« Aus schuß des. Reichstages für Sozialpolitik eingesetzt. " Die «««« Krtegskredtte. v Mg. Fischbeck (Fortschr. Vp) berichtet Über die Aus- schußverhandLnngcn. Im Mittelpunkt der Aussprache stand der Wechsel im StaatSsekretariat des Auswärtigen Amts. Der Aus schuß hat schließlich die Kredits nut alten gegen 2 Stimmten ' angenommen. Ich kitte Sie, denk Beschluß beizutretcn, um »u bekunden, daß wir Argen über dem Äernichiunaswilld-r de« Feinde ibtS zur Grkämpfnng eines. ghrenvhl(en Friedens «lshckrren werden. (Lebhafter Beifall.) > Abg. Ebert (Soz ): DaS deutsche 8olk ist von ehrlichem Friedenswillen erfüllt, und auchoie Regierung hat von neuem ihre Friedensbereitschaft erflätt. Die Kreise, die durch Auf stellung phantastischer SwberungSziel« den Kriegstreibern der Entente Vorschub leisten, sind nicht das deutsche Volk. (Leb hafte Zustimmung links unk» im Zentrum.) DaS würde offenbar werden, wenn die Völker der Entente ihre Regierungen bewegen ststmten, sich tzu> FriedenSvmchanMlngev bercitz-uerklnrcii. Abe« «e gegnerischen Staatsmänner haben sich auch in ihren letzten Kundgebungen zu Kriegszislen bekannt, die die politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit aufS schwerste beeinträchtigen wür den. Sje betören ihrs Böltzr imnie, wieder mit der Täuschung, »atz die Widerstandskraft HsutschlkndS erlahmen würde. Das muh den Krieg auf Jahre hinaus unabsehbar verlängern. Alle beteiligten Böllor würde» der Verelendung verfallen. Aus ent ehrende oder Hera-drücken-e Bedingungen wird das deutsche Mlk niemals eingehen. Wir wünschen einen ehrenvollen Frieden sic alle. Da di, Goaner meS.einen solchen Frieden verweigern. Weitere Ausführungen des Reichskanzlers über d,c belgische Frage. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt unter der Ueberschrift: „Der Reichskanzler über die belgische Frage." Nachdem die Ausführung, die der Reichs kanzler vorgestern über die belgische Frage gemacht hat, ver öffentlicht worden ist, ist aus dem Reichstag angeregt wor den, auch die den gleichen Gegenstand behandelnden Dar legungen des Kanzlers aus seiner Rede vom 11. dieses Monats des Zusammenhanges wegen bekannt zn geben. Diesem Wunsche entsprechend ergänz» wir unfern Bericht über jene Rede durch die Wiedergabe des ihr entnommene,» Abschnittes: „Was den Westen betrifft, meine Herren, so steht nach wie vor die belgische Frage un Vordergrund. Daß wir nicht daran denken, Belgien dauernd in Besitz zu nehmen, das ist von Anfang des Krieges an tue Absicht gewesen. Der Krieg ist für uns, wie ich auch am 29. No vember gesagt habe, vou Anfang an ein Verteidigungskrieg gewesen und kein Eroberungskrieg. Dpb nur nach Belgien einmarschiert sind, war eine durch die Kriegsverhaltmsse uns aufgezwnngene Notwendigkeit, ebenso war cs durch de» Krieg aufgezwungene Notwendigkeit, Belgien zu okkupieren. Daß wir in Belgien die Zivilverwaltung emgefuhrt haben, entspricht durchaus der Haager Landkriegsvrdnung. Dem entsprechend haben wir dort also auf allen Gebieten die werden wir such diesmal die Mittel bewilligen, die zur weiteren Verteidigung der Lebensinteressen unseres Volkes und zur Er- reichung des Friedens gefordert ioerden. (Stürmischer Beifall, Zischen bei den II. Soz., wiederholter lebhafter Beifall.) Abg. Geyer (II. Soz.): Wer Kriegskredite bewilligt, unter- stützt damit die Politik der Negierung und stützt den Kapitalismus und Militarismus. Wir lehnen daher die jtzredite ab. (Psui- Tainit schließt die Aussprache. Die Kriessknedite werde» in zweiter »ud dritter Lesung gegen die Stimmen der L. Sozialdemokraten u«d bet Stimmenthaltung der Pele« angenommen. Ein Nachtragsetat über eine Ergänzung der Besol dungsordnung wirb angenommen, ebenso ein weiterer Nachtragsetat über Lleiuwohnungsbauten für Be amte, nachdem der Staatssekretär des Reichswirtschaftsamts v. Stein empfohlen.hat.' .. Damit ist die Tagesordnung erledigt Schlutzansprache. ' Präsident Fehrenbach: Ter Reichstag kann mit Genug tuung auf die geleistete Arbeit zurückblicken. Das Volk be trachtet die Friedensschlüsse im Osten nnt großer Genugtuung und Dankbarkeit. Wir hoffen, daß die Negierung die Wege nach dem Osten dauernd offen erhält und freundschaftliä« Bande an knüpft, um enge wirtschaftliche Beziehungen anzu bahnen. Dem geschiedenen Staatssekretär des Auswärtigen gebührt der Tank des deutschen Volkes sür den Mschluß dieser Friedensverträge. Ich habe den Wunsch, daß die strenge Sach lichkeit des Reiä^tags bei der Verabschiedung der Mtliardcn- stcuergesetze draußen cm Molk anerkannt' werden möge, und daß unS diesmal die traurigen Erfahrungen seit der Finauzrefvrm von IMS bis 1911 erspart bleiben mögen. Tas Volk wird auch Verständuis für die 'Notwendigkeit dieser Steucrbelastungcn haben. D-aS Ende der Opfer und Entsagungen können wir dem Volke nicht bringen. Unsere Schuld ist es nicht. Aber wir werden mit Treue und Ausdauer »»eiter dnrchyalten könne». Wir sind zu einen, ehrenvollen Frieden bereit, sobald die Feind« ihren Vernicht,riigsivillcn aufgeven. Wir vertrauen auf Gottes Schutz und auf unsere tapferen, unvergleichlichen Heere. (Leb hafter Beifall.) > Der Präsident schlägt Vertagung bis zum 5. Nv- vember vor. Abg. Haase (ll. Soz.): Die Politik ist jetzt in ein Halb dunkel gehüllt. Es entspricht nicht der Würde des Parlaments, sich selbst auSzuschalteu. Der Vertagungöantrag wird augenvm m e u, den Präsi dent wird ermächtigt, im ErforderniSfall die Sitzung auch früher einzuberusen. i. — - Arsigsnachrichte». ungen des Reichskanzlers über die deutsche Verwaltung eingefüürt, und ich glaube, daß es nicht zum Nachteil der belgischen Bevölkerung gewcscu ist. Bel gien ist in unserer Hand das Faustpfand fiir die künftige» Verhandlungen. Ein Faustpfand bedeutet die Sicherung gegen gewisse Gefahren, die man dadurch fcrnhält, daß man dieses Faustpfand in der Hand hat. Dieses Faustpfand gibt man also nur heraus, wenn diese Gefahren beseitigt sind. Das Faustpfand Belgien bedenket also nnr für uns: Wir muffen uns in den Friedensbedingungen dagegen sichern, daß, wie ich schon früher nusgedrückt habe, Belgien nicht wieder das Vormarschgcbiet für unsere Feinde wird, nicht nur im militärischen Sinne, meine Herren, sondern auch im wirtschaftlichen Sinne. Wir muffen uns dagegen' sichern, dasi wir nicht nach dem Kriege wirtschaftlich ab geschnürt werden. Belgien ist durch seine Verhältnisse, durch seine Lage, durch seine Entwickelung auch durchaus auf Deutschland angewiesen. Wenn wir in ein enges Ver hältnis mit Belgien ans wirtschaftlichem Gebiete treten, so ist das ganz und gar auch im Interesse von Belgien selbst. Wenn es gelingt, in wirtschaftlich enge Beziehungen mit Belgien zu gelangen, wenn cs gelingt, daß wir uns mit Belgien auch über die politischen Fragen verständigen, die lebenswichtige Interessen Deutschlands berühren, so haben wir die bestimmte Aussicht, daß wir dann die beste Siche rung gegen die künftigen Gefahren haben werden, die uns von Belgien ans bezw. über Belgien von England und Frankreich anSgehen können- Anch hiermit ist der Staats sekretär von Küblmann einverstanden gewesen. Zur Lage in Rnsiland, Die Petersburger Telegraphen- Agentur meldet: Das Kommissariat für die 'Auswärtigen Angelegenheiten hat an den Vertreter Groß-Britanniens in Moskau eine Note gerichtet, in der die nnvcrzügliche Znriickzichuna der englischen Abteilung verlangt wird, die in Murmansk gelandet ist. Gleichzeitig erneuert das Kommissariat seinen Einspruch gegen den Aufenthalt eng lischer Kriegsschiffe in Marman. — Moskauer Pressemel dungen zufolge sollen englisch-amerikanische Truppen den ganzen Nordtcil der Murmanbahn einschließlich Kem besetzt baben und versuchen, bis zur Station Saroki vorzurückcn. Ferner verlautet, daß infolge Unterbrechung der Bahn Wologda—Tngulma und TrnppcnmangelS die Sowietbe- hördcn Ufa verlassen und sich nach Birsk begeben haben. — Die Presse meldet, daß nach einem Telegramm aus Petrosawodsk die Befehlshaber der Entcntetruppen an der Murmanbahnküstc, der englische Admiral Kemp, der Fran zose de Lagovcraut und der Koinmandcnr der amerikanische»! Streitkräfte gemeinsam mit den GebictSsowjetS Proklama tionen erlassen haben, in denen die Besetzung des Gebietes durch Entcntetrnppen mit der Notwendigkeit dcs Schutzes des Ententeeigcntums gegen Deutsche und Finnen, mit der Bitte der Einwohner um Hilfe gegen finnische Angriffe und mit der Absicht, die EiSinecrqcbiete den» zur Zeit ohnmäch tigen Rußland zn erhalten, motiviert wird. In der Pro klamation »vird die Murmanküste als Gebiet der Sowjets, die unter dem Schutz der Entente stehe, und jede Aktion gegen diese als feindlichen Akt gegen die Entente erklärt. Der Ausstand der Sozialrevolutionäre iu Petersburg ist beendet. Einzelne Gebäude haben schwere Beschädigungen durch Artillcnefeucr erlitten. Die Lage in JaroSlaiv ist ernst. Zwischen Tscheljabinsk und Omsk beherrschen die Tschechen die Lage, nnr Reisebescheinigungen tschechischer Behörden sind gültig. — „Daily Mail" erfährt aus Charbin vom 12. Juli, daß der russische General Hovat zum Pro- vinzialvorstand von Sibirien ernannt worden ist mit dem Programm, die Verträge der Entente wieder in Geltung zu bringen, eine disziplinierte Armee dort zu errichten und die Eigentumsoerhültniffe wieder herzustellen. Hovat hat seine Regierung vorübergehend nach Grodekovo verlegt. Ec verhandelt mit den Tschecho-Slowaken in Nikolsk. Seine Proklamation ist sehr drastisch und spricht sich zu gunsten einer Wiederherstellung aller früheren Verträge mit den Alliierten und den Neutralen und der 'Abschaffung der Nationalisierung und Sozialisierung dec kaufmännischen und industrielle» Organisationen, sowie für den Wiederauf bau des Handels aus. — Die Truppen dcS Sowjets haben.
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