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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191807249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19180724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19180724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-07
- Tag1918-07-24
- Monat1918-07
- Jahr1918
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1918
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mene Grrl-tmm von Häusern auf dem städtischen Areal an der Standtfeftstraße, »vorn die Vorarbeiten bereits im Gange seien. Die Wohnungen dieser Häuser würden auch als Beamtenwohnungen zu verwenden sein. Herr Stadt». Hugo äußert sich zustimmend zu den getroffenen Maß» »ahmen und den beabsichtigten Bauvorhaben. AuSrrichen werde das Geplante nicht, um die in großem Maßstab« vor handene WohMngLnot zu beseitigen. Er verweist ferner auf di« Nnzuträglichtelten, die sich durch die Abmietung von Wohnungen durch größere Unternehmungen ergebe» haben und fpncht sich dafür an», daß die größeren Unter nehmen dafür sorgen sollten, Häuser für ihre Arbeiter und Angestellten selbst zu bauen und möchte sie in dieser Absicht durch die Behörden unterstützt wißen. Herr Bürgermeister Dr. Scheider betont, daß der Rat auc» in dieser Hinsicht sich Mühe gegeben habe. Drei große Unternehmen seien der Frage nähergetreten, selbst Häuser zu errichten. Die Baugenehmigungen seien auch erteilt worden, aber die Pro jekte seien »um Teil an den zu hohen Baukosten, zum Teil an der Materialfrage gescheitert. Ganz eingestellt seien die Erwägungen aber noch nicht. Der Rat habe die Firmen «ach Möglichkeit in ihr««» Borhaben unterstützt. Wegen der Abmietung von Wohnungen durch größere Unternehmungen seien die erforderlichen Schritte »um Schutze der Mieter ge tan worden. Da« Kollegium stimmte hierauf dem so bald als möglich vorzunchmenden Ausbau de» ehemaligen Tech- nikumSgebändeS zu Kleinwohnungen zu. 8. AnrWa-hl de« BezirkLvorsteher« für den 5. Bezirk beschloß da« Kollegium, dem Rat die bisherigen Herren wieder in Vorschlag zu bringen. V. Ankauf desSchützen Hause«. Herr Stadtv.- Borst. Rombera teilte mit. daß entsprechend einem in nichtöffentlicher Sitzung gefaßten Beschlüsse das hiesige Schützenbaus einschließlich Inventar und eines dazuge hörigen Flurstückes für 75000 Mk. von dec Stadt ange kauft morden ist. Dec Wert des Inventars wird ans 7000 Mk. geschätzt. 40000 Mk. bleiben als Hypothek zu 4'/,'/» bis Oktober 1924 unkündbar stehe». LV. MilchlieferungSzwang. Zu dem in voriger Sitzung angenommenen Antrag Richter, betreffend Einfüh- rung de« MilchlieferungSzwangeS für die Landwirte im Kommunal-Verband Großenhain, lag von der Kgl. Amts- hauptmannschaft Großenhain der Bescheid vor, daß wegen erweiterter Versorgung der Stadt Riesa mit Milch beim Stadtrat »nd den umliegenden Gemeinden Erhebungen schweben. Nach deren Abschluß würden weitere Mittet- lungen erfolgen. 11. Butterversorgung. Auf die in voriger Sitzung gestellte schriftliche Anfrage Hugo, betreffend die Ausgabe fast ungenießbarer Butter, erwiderte Herr Bürger meister vr Scheider, daß in allen Fällen, die zur Bean standung Anlaß gegeben, der Kommnnalverband benach richtigt worden sek. Die Msache sei in dem langen Trans port aus der Radeburger Gegend z» suchen. Die Butter komm« in dem schlechte,. Zustande schon hier an. Vielleicht fei sie auch schon bet der Bearbeitung nicht sorgfältig be handelt worden. In dem Falle, auf den sich die Anträge bezieht, sei die Butter «maetauscht morden. Unsere Milch- und Bntterversorgung wurde günstiger sein, wenn wir mehr Frischmilch zugcwiesen bekämen. Die Molkerei er, halte jetzt 2500 vis 2600 Liter gegen 10000 Liter im Frieden. Es werde nun erwogen, daß un« die Butter nicht mehr aus dem entfernteren Radeburger Bezirk zugewiesen wird, sondern daß eine Verschiebung eintritt und erreicht wird, daß die Butter nicht so lange auf dem Transport zu dringen muß. Redner betonte, daß alles versucht werden würde, um eine bessere Versorgung zu erzielen, daß aber Lei dem beständige» Rückgang der Milcherzeugung sich nicht immer alle Wünsch« befriedige» laßen würden. Herr Stadtv. Hugo wies darauf hin, daß doch verlangt wer den könne, daß wenigstens das verabreichte geringe Quan- tunr Butter in genießbarem Zustande sei. Umgetauscht sei die Butter damals worden, aber das Publikum habe hierbei Ausdrücke anhöreu müssen, die unterbleibe» möch te». Schluß der Sitzung V,7 Uhr. * * * -*Mörike-Abend. Wir machen auf die Ein ladung des Gustav-Adolf-VereinS im Anzeigenteil vorl. Nummer zu einem Morike-Abend aufmerksam, zu dem auch Gäste willkommen sind. -KM. Aus Anla^deS Drandunglück« in Plauen i. V. hat S. M. der König an den dortigen Oberbürgermeister folgendes Telegramm gerichtet: »Aus Anlaß des tiefbedauerlichen Brandunglücks in der Kartu- schieranstalt der Allgemeinen ElektrizitätSgrsellschaft spreche ich der Stadtgemeinde Plauen mein aufrichtigstes Mitge- fühl aus. Der der Explosion zum Opfer gefallenen Ange- hörigen der Belegschaft, die ihr Leben im Dienste des Vaterlandes dahingegeben oder sich schwere Verletzungen zugezoge» haben, wird das Vaterland nicht weniger dank bar gedenken als unserer Kämpfer «K der Front. Ich be auftrage Sie, den schwerbetrossenen Familien mein innige« Beileid zu übermitteln." — Außerdem wird der Flügel adjutant Oberst Baron O'Bvrn im Auftrage des Königs an der Beerdigung der Verunglückten teilnehmen. Für die Familien der Verunglückten hat S. M. der König eine Bei hilfe von bOOO M. gewährt. —* Sitzung der Handelskammer Dresden. Die Handelskammer Dresden hielt am 16. Juli eine Ge- sarntntzung ab. Im Anschluß an den Vortrag des Geschäfts berichts des Sekretariats wurde beschlossen, beim Ministerium dahin vorstellig zu werden, daß an der fachlichen Gliederung der Arbeitskammern iestgehalten wird. Die Rechnung der Kammerkaffe, der BeamtenunterstützungSkaffe und der Handelsschulkaffe auf das Jahr 1917 wurde genehmigt und dem Nechnung-führer Entlastung erteilt. Die Kammer nahm mit Dank eine Stiftung des Herrn Fabrikbesitzer« Gregor ChigirtnSky im Betrage von 5000 M. an und er klärte sich grundsätzlich damit einverstanden, daß bei der Handelskammer Dresden eine Stiftung zur Unterstützung von durch den Krieg in Not geratenen Kleingewerbe und Handeltreibenden errichtet wird. Die Kammer schlug ferner auf Ersuchen des Justizministeriums 30 Handelsrichter und 15 stellv. Handelsrichter vor und beriet de« weiteren über die Frage einer etwaigen Aenderung der sächsischen Ausführungsverordnung zu der Verordnung de« Bundes- ratS über die Genehmigung von ErsatzlebeuSmitteln. Es wurde hierzu beschlossen, gemeinsam mit den übrigen sächsi- schen Handelskammern die Zuziehung von Sachverständigen ans Handel und Industrie bei den Entscheidungen über die Zulassung von Ersatzmitteln sowie eine Ermäßigung der hohen Prüfungsgebühren zu befürworten. — Einschränkung überflüssigen Papier verbrauchs. Das Ministerium de« Innern hat zur Ab hilfe gegen den »och immer bestehenden empfindlichen Papiermaugel u. a. angeordnet, daß die Herausgabe von Verwaltung«- und Geschäftsberichten, insbesondere von sogen. Sammelberichten über 25- oder bOjiihriae Tätigkeit von Städten, Kreisen, Sparkaffen, Aktiengesellschaften und sonstigen Verbänden, di« auch jetzt noch häufig in Tausen- den von Druckstücken und auf besonders gutem Papier ge druckt werden, zu unterbleiben hat. — Beurlaubung votn-Solbaten nach meh reren Orte». Man schreibt uns: Die Soldaten wün schen vielfach, daß sie Urlaub nicht für einen, sondern mindestens für zwei Orte erhalten, da sie den Wunsch hegen, bei Heimatsurlanb nicht bloß die Frau, sondern auch die Eltern auf Milliärfahrscheln mit möglichster Be schleunigung aufsuchen z» können, wenn sie an verschie denen Orten leben. Sinn wird aber der Urlaub in der Kegel nur für einen HeimatSort erteilt. Uns die Ein gabe de» Reichstagsabgeordneten Felix Marqnart gab nun' der Ebes des Felde!sendahnwesenS aus dem Großen Haupt« auartier folgende Anttvort: „Die frühere Abwicklung de» UrlauberverkebrS ergab eine stoßweise Ueberfüllung der heimatlichen Züge des öffentlichen Berlehrs/tuSbesondece der D-Zug«, wodurch die Abwicklung de« öffentliche» und des Güterverkehrs nachteiliger Weise beeinflußt wurde und sich Schädigungen des Wirtschaftsleben« einstellten. Deshalb mußte der Urlauberverkehr ab ersten Juni 1918 durch die Einführung der Urlaubertransportzüge neu ge- regelt werden, wobei naturgemäß große Schwierigkeiten zu überwinden waren. Die jetzige Handhabung des Ur- lanberverkehrs beginnt sich gut einzuspielen: an ihrer Ver besserung lvird gearbeitet. .M-rzu gehört als eine der für den Verkehr schwicrigsten^ßunkte die tauch von hier aus für durchaus erstrebenswert gehaltene) Beurlaubung nach mehreren Heimatsorten." , —* Kleingärtners Arbeiten in der näch ¬ sten Zeit. Gießen bei trockenem Wetter und öfteres Hacken ist fortzufetzcn. Unkraut, Krankheiten und Schäd linge find vor Ueberhandnehmen zu bekämpfen. Abge leerte Beete sind ordentlich umMgraben, mit flach un- teraebrachtem Kompost oder Jauche (nickt frischem Stall mist), i,t nachzudüngen: Erbfenstroh kann seines Dünger- Wirtes wegen gleich mit untergegraben werden. Für Gemüse, die Jauchedünaung nicht vertragen oder dort, wo die Koylfliege (Kohlmade) auftritt, ist eine Kopfdüngung mit Kunstdünger vorzuziehen, bestehend aus vier Teilen schtvefelsaurem Ammoniak, drei Teilen Snverphosphat und drei Teilen 40«/»iaem Kalisalz, wo diese Düngemittel neck zur Verfügung stehen. Abgeränmte Beete werden bepflanzt mrt Kohlrüben, Frühkohlrabi, Winterkohl und Kopfsalat; solche in bestem Düngungszusiande auch mit Lauch, Selle rie und Rosenkohl. Bei starkem Sonnenbrand kann man kleine Mengen Pflanzen durch übergestürzte Blumentöpfe schützen. Zur Aussaat kommen, höchstens noch Anfang des Monats, frühe Sorten von Erbsen, und Bohnen, wo noch Saatgut vorhanden ist. Gegen Ende beZ Monats kommen wieder Spinat, Feldsalat, frühe Karotten. Svclle- rüben, auch Kerbel, Winterrettiche und Radies, letztere wo möglich an schattigen Stellen, an die Reihe. Tomaten sind anzubinden, und die blütenlosen Triebe zu entfernen, bei trockenem Wetter auch kräftig zu wässern. Der Gur ken und Kürbissen werden Raulen ohne Fruchtansatz ent fernt, die mit zahlreichem Ansatz versehenen Ranken cni- spitzt und dir Ranken an den Blattansätzen hier und da mit Erde bedeckt, damit sie Wurzeln schlagen und zur Er nährung der Pflanzen beitragen. Gucken, Mrtzisse und Tomaten erweisen sich auch für öftere Dunggüfie sehr dank bar. Rhabarber wird kräftig gedüngt, sobald die Ernte der Stengel beendet ist. An di« Ernie der Frühkartoffeln wird diesmal im Juli kaum zu denken s in. Man hüte sich, sie vorzeitig auZzunehmcn, oft kann der Ertrag nahe zu verdoppelt werden, wenn man die Ernte 14 Tage auf schiebt. Ein untrügliches Zeichen, daß die Ernte beginnen kann, ist das Absterbcn des Krautes, bei andauernd feuch ten! Wetter Wohl auch das Nirderlegen desselben. Wenn die Frühkartoffeln nicht mehlig sind, so kann man ein Nachreifen erreichen, indem man sie in trockenem Sande eingelegt, einige Tage der Sonne aus setzt. Kreinitz. Am Sonnabend abend 9 Uhr ertrank beim sogen. Kreinitzer Busch, wo sie ein Bad in der Elbe nehmen wollte, die 21 jährige Hedwig Schulze von hier. Der Leich nam ist noch nicht gefunden. Lonnewitz. Der Windmüblenbesitzer Sch. ist wegen unbefugte» Verschrotens von Vorräten an Getreide zu 100 Mark Geldstrafe verurteilt worden. Meißen. Die Weinberge von Meißen und Umgebung zeigen dieses Jahr einen besonders starken Behang, so daß eine ausgezeichnete Weinernte zu erwarten ist. Dresden. Se. Exzellenz General der Infanterie Edler von der Alanitz ist in Genehmigung seines Abschieds gesuches unter Belassung » la suite des SchützenregimentZ Nr. 108 und unter Verleihung des Großkreuzes des Ver- dienstordens mit Schwerter» zur Disposition gestellt wor den. Zittau. Bei einer polizeilichen Prüfung der in Zittau au« der Umgebung eingefübrten Butter wurden 381 Stück- chen mit einem Mindergewicht von je 5 bis 25 Gramm festgestellt. Die Beteiligten sehen ihrer Bestrafung entgegen. Das ist, rechnet man das Mindergewicht im Durchschnitt zu 15 Gramm, bei 381 Stückchen Butter ein Gesamtminder gewicht von über 5700 Gramm oder reichlich 11 Pfund. Hohenstein-Ernstthal. Aufsehen erregt hier die Verhaftung der drei Brüder Zehl ans dem Ortstcil Hütten grund. Diese waren in der Nacht zum Sonnabend im Grundstück des Herrn Asch eiugebrocben, batten dort zwei Ziegen, eine Gans und einige Hühner gestohlen und abge schlachtet. Ferner haben sie im Garten des Stadtrats Ebersbach viele Zwiebeln und Kohlrabi gestohlen. Ein von der Polizei angesetzter Polizeihund führte auf die Spur der Einbrecher. Der älteste der Brüder Zehl ist Sergeant und im Besitz des Eisernen Kreuzes 1. und 2. Klaffe. Auch der »veitälteste Bruder ist Inhaber des Eis. Kr. 2. Kl. und der Friedrich-August-Medaille. Freiberg. Eine außerordentliche Hauptversamm- luna der sozialdemokratischen Parteiorganisation für den 9. sächsischen Reichstagswahlkreis (Freiberg) hat beschlossen, zu den Unabhängigen überzngehen. Reichenbach. Die städtische Schweinemastanstalt ist außer Betrieb gesetzt worden. Der hiesige Geflügelzüchter verein wird in dieser Anlage «ine Brutanstalt zur Förde rung der Geflügelzucht und eine Setdenkaninchenzuchtanftalt zur Gewinnung von Textilrohstoffen errichten. Leipzig. Tie Handelskammer Leipzig hat ihrer ersten Eingabe an das Reichswirtschaftsamt, in der sie sich gegen die geplante Regelung der UebergangSwirtschaft für das Lextilgebiet anSwrach, jetzt eine weitere Eingabe folge» lassen, in der sie für den Fall, daß es doch zue Errichtung einer Reichsstell« für Textilwirtschaft kommen sollte, bean tragt, den Sitz derselben nach Sachsen, und zwar nach Leip zig zu verlegen. Sie erklärt, daß eine Notwendigkeit, sämt liche Reichsstellen in Berlin zu errichten, nicht vorliege, die Zusammenfassung aller Wirtschaftsinstanzcn in Berlin viel mehr schon heut« erhebliche Nachteile im Gefolge habe. Dagegen fei Leipzig aiL Ort für eine derartige Textilwirt- fchaftsstelle im besonderen Maße berufen. Es sei die größte Stadt Sachsens, in der Handel und Textilindustrie in be sonderem Maß« vertreten seien. 46 Prozent aller textil industriellen Hauptbetriebe Deutschlands entfielen im Jahre 1907 auf Sachse», und zwar zählte Sachsen damals 62 327 Betriebe. In einzelnen Zweigen der Textilindustrie sei die ser Prozentsatz noch ein weit höherer, so seien z. B. 63 Proz. aller Strickereien und Wirkereien, 56 Prozent aller Sticke rei- und Spitzenfabriken, 54 Proz. aller Tertil-Veredelungs- Anstalten und 80 Proz. aller Posamentenfabriken in Sach sen zu Hause. Tagesgeschichte. DentkcheS Reich. .... VundrsratSsitzung. In der am 23. Juli unter dem Vorsitz des Stellvertreters des Reichskanzlers Wirkl. Geh. Rat« von Payer abgebaltenen Plenarsitzung des Bundes rates wurde der Entwurf von Aussührungsbeftimmungen zum Umsatzsteucrgesetz angenommen. Rohstoffbedarf des Handwerks in der Ncbcrgaugs- »eit. Wegen der Ermittelung des voraussichtliche» Roh stoffbedarf« de« Handwerk« in der UebergangSzeit haben vor einiger Zeit im Reichswirtschaftsamt« vorbereitende Besprechungen mit de» beteiligten amtlichen Stellen statt- fgmmg »och einiger weiterer erhöhter Gebührensätze. Die Erhöhung hat einen Nachtrag zur Schlachtaebühren-Oriv »nag notwendig gemacht, der die neuen Gebührensätze ent hält und bestimmt, daß diese sofort in Kraft treten. Herr Stadtv. Hnao hofft, daß e« sich nur um «in« Krtrgvmaß- »ahme bandel«. Man werde sich mit ihr abfinden müsse», den« der Echlachthok komuir mit seinen Mitteln nicht mehr nn«. Herr Stadtv. Bergmann spricht in gleichem Sinne und verweist darauf, daß die Schlachthof-Nechnuna aus da« Jahr 1917 mit einem Fehlbetrag von 21000 Mk. abge- Aloffen hab«. Da« Kollegium stimmte der Gebührrner- bvhuna und dem Nachtrag zu. ^Blnschlußglels nach dem Schlackthof. Ge legentlich einer Genehmigung, die das Ministerium des Innern der Fleischerinnuna und dem bissigen Viehhandel«- verein wegen Benutzung de« Gleisanschlusses der Firma Einhorn L Co. erteilt hat, ist den: Rat die Verpflichtung auferleat worden, mit Rücksicht darauf, daß der Bahnan- schloß für den Schlachthof erforderlich ist, den Anschluß bi« längsten« binnen drei Jahren berbeizuftthren. Da auch der hiesige Konsnm-Berein einen Gleisanschluß beabsichtigt, so sollen vom hiesigen Glsenbahnbauamt beide Anschlüsse gemeinsam bearbeitet werden. Der Rat hat beschlossen, Herrn Ingenieur Bauer den Auftrag für die Bearbeitung eine« Projekt«« für den Gleisanschluß zu erteilen. Die Koste» hierfür stellen sich auf 200 Mk. Das Kollegium stimmte der Vorlage einstimmig »i:. 4. Am Schornstein des Schlachthofes machen sich einige Ausbesserungsarbeiten notwendig. Der Schorn stein muß gerade gerichtet und zum Teil die Fugen ausge« bessert werden. Die Arbeiten sollen der Firma Grube in Dresden übertragen werden. Das Kollegium stimmte zu. ll. Beihilfe an den Frauenverein. Der Arauenverein bittet in einer Eingabe um die Gewährung «ner Tonderspende, die es ihm ermögliche, noch tatkräftiger al« bisher seine Tätigkeit in der Gemeinde m Szuüben. Die Not der Zeit stelle an ihn immer größere Anforde rungen. Daß Kollegium beschloß, die Beschlußfassung über diese« Punkt auszusetzen und den Verein um nähere An- Wabe« Über seine Vermögenslage zu ersuchen. 8. Erstellung von Wohnungen- Der Bau- auSlchutz hat beschlossen, die der Stadt gehörige» Grund stücke Großenhainer Straße 15 und 17 leer zu stellen und -nm Abbruch zu bringen, da die Hauser so baufällig sind, daß Gefahr für die WohnungSlnhaber besteht. Die dadurch wohnungslos werdenden Familien sollen in den von der Stadt gekauften Gebäuden der GLHliser Ziegelei unter- aebrackt werden, und zwar in dem sogenannten Heimdorf- schen Hanse und in dem großen Wohngebäude der Ziegelei. Die erforderlichen Arbeiten sollen schnellstens anSgemhrt und hierzu ein BercchnniigSgeld von 3000 Mk. bereit gestellt werden. Zur Beseitigung der dringendsten Woh nungsnot soll außerdem der noch vorhandene Zieael- IrocknnngSschuppen für Wohnungen ausgebaut und das Stadtbauamt mit der Ausarbeitung einer Planung hierzu beauftragt werden. Der NitterautsnuSschnß und ebenso der Rat sind diesen Beschlüssen des BauauSschnffeS beige- treten. Herr Stadtv. K e ß e r weist darauf hi», daß tat sächlich die weitere Vcwvhubarleit der früher Haase'schen und Grille'schcn Häuser an der Großenhainer Straße aus geschlossen ist. Was die Erstellung von Ersatzwohnungen betreffe, so seien in den Häusern der Göüliser Ziegelei wirk lich brauchbare Wohnungen zu beschaffen. ES koste zwar einige Tausend Mark, aber cS sei etwas für die Dauer. Räume seien reichlich vorhanden. Durch Umbau de« Ziegelschuppens würde» vielleicht noch außerdem 12 Woh nungen geschaffen. Die Kosten hierfür seien jedenfalls nicht unbedeutend und auf 20- bis 30 000 Mk. zu veran schlagen. Dies dürfe uns aber nicht abhalten, die Woh nungen zu schaffen. Herr Bürgermeister Dr. Scheider bemerkte, wenn für die Erstellung der Wohnungen in den Häusern der Ziegelei 3000 Mk. benötigt würden, so sei dieser Plan doch auch vom finanziellen Gesichtspunkte aus unbedenklich. Für die Gebäude habe die Stadt seinerzeit 10000 Mk. bezahlt, sodaß sie nun nach Aufwendung der 3000 Mk. mit 13 000 Mk. zu Buche stehen würden. In dem Heimdorsschen Hause würden 3. in dem großen Ge bäude 7 Wohnungen, insgesamt 10 Wohnungen eingerichtet werden können, sodaß eine Verzinsung des Kapitals sich er- geben werde. Die Familien fänden in den Häusern ein« ungleich bessere und gesündere Unterkunst. Der Ziegel- trockenschuppen eigne sich für Notwohnungen ebenfalls sehr gut. Es sei ein tadelloses Dach vorhanden und auch gutes Holz in dem Schuppen. Es werde sich nur um Erdgeschoß« Wohnungen bandeln können. Herr Stadtv. Hugo lenkte di« Aufmerksamkeit aus die Verbreiterung der Großenhainer Straße, die sich vielleicht gelegentlich des Abbruchs der beiden Häuser mit ermöglichen lasse. Herr Bürgermeister Dr. Scheider bemerkte, daß sich diese Sache vielleicht mit regel« lasse. Das Kollegium stimmte hierauf der Vorlage einstimmig zu. 7. Ausbau des ehemaligen Technikums- aebäudes zu Kleinwohnungen. Nach dem vom Stadtbauamt ausgestellten Kostenanschläge sind im Haupt gebäude 8 und im Hinterhaus 4 Wohnungen einzurichten. Die Kosten für den Ausbau werden auf msgesamt 30200 Mk. veranschlagt. Der Bauausschntz empfiehlt den städtische» Kollegien, unmittelbar nach Beendigung des Krieges und nach Freiwerden des Technikumsgebäudes von Einquartie- rung die Räume umzubauen »nd jetzt schon alles Nötige vorzunehmen, damit nach dem Kriege sofort mit den Ar beiten begonnen werden kann. Für die Kosten soll ein Be- «chnunaSgeld von 85000 Mk. bereitgestellt werden. Der Rat ist dem Beschlüsse des Vauausschuffes beiaetreten. Herr Stadtv. Richter bittet, die Umbaute» möglichst bald in die Wege zu leiten. Herr Stadtv. Bergmann meint, der Beschluß solle dabin gefaßt werden, daß nicht erst nach dem Kriege, sonder» sobald das Technikum von Einquartierung tzei ist, mit dem Umbau begonnen werden soll. Herr Stadtv.» Vorst. Romberg ist der Ansicht, daß es dann besser sei, wenn gesagt werde, der Ausbau solle möglichst bald zur Ausführung kommen. Herr Bürgermeister Dr. Scheider bemerkt, auch der Rat würde es gern sehen, wenn man den Ban sofort auSführen könnte. Aber man habe erwogen, daß dann wieder 150 Mann Einquartierung in der Ein wohnerschaft unterzubriugen seien. Jedenfalls werde der Rat nichts dagegen einzuwendcn haben, wenn über den Zeitpunkt der Ausführung eine andere Formulierung ge troffen werde. Herr Stadtv. Ketzer fragt, ob schon sta tistisch festgestellt worden fei, wieviel und was für Woh nungen jetzt und nach dem Kriege benötigt würden. Es werde immer nur von Kleinwohnungen gesprochen, aber es sei auch Not an mittleren Wohnungen. Herr Bürgermeister Dr. Sch «1 der erwiderte, daß bet der seinerzeit aufgenom menen Statistik nur eine mittlere Wohnung frei gewesen sei. GS sei auch zu ermitteln versucht worden, wieviel Woh nungen nach dem Kriege, durch Wegzug von Leuten, die nur während de« Kriege» hier aufhältlich waren, wieder frei würden , und wieviel Wohnungen nach dem Kriege begehrt »ürden von Personen, die jetzt noch keine selbständige Woh nung haben, aber solche nach dem Kriege begründen wollen. Auf die letzte Frage hätten fick überraschend wenig gemeldet — etwa 30 bis 35 — und es sei anzunehmen, daß diese Statistik nicht stimme. Sicherlich hatten nicht alle in Frage kommenden Personen Gelegenheit gehabt, ihre Wünsche zu äußern. Außer Kleinwohnungen werde nach dem Kriege natürlich auch ein größerer Bedarf an mittleren Wohnungen sein. Man sei sich auch bewußt, daß die heute getroffenen Maßnahmen bet weitem noch nscht ausreichten, um die Wob- »»naSnot »u beseitigen. E« werde bterM weiterer Arbeit bedtmrn. Redner -Hmie- m»D auf He i» «nrstcht genom
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