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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191808261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19180826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19180826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-08
- Tag1918-08-26
- Monat1918-08
- Jahr1918
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1918
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äes, bon hon NS, gar erden nma mer- !«. Dem ttern au» mtsttAen eine Ent- pflücken. Vs wird unreifem Zustande ab- - ^^ 'm Lril darauf zurück In. das da» Obst zeitia gepflückt worden tL wenn e» allzureu in. nickt mebr »um Versand Heere-arupven Kronprinz Rupprecht und von Boeh«. Borfeldkämpfe bei Vailleul und nördlich der Searpe. Westlich von Eroffelle blieben feindlich« Angriff, «nferem Feuer liegen. Vtzefeldwebel Göbel schon seinem Mafchinengewehrzuge 4 Panzerwagen, Unter- ofstzivr Henne mit leichten Minenwerfern S Panzer wagen zusammen. Beiderseits von Bapaume fetzt« der Feind zwischen St. Leger und Marttnvuich seine Angriffe fort. Hoher Einsatz an Infanterie und Panzerwagen sollte hier den Durchbruch durch unsere Krönt erzwingen. Wo der Feind im Feuer und durch Weaenftost abgewieseu war. trugen frische Kräfte den Angriff immer wieder erneut vor. Tein« Angriffe sind im «rosten gescheitert. Im einzelnen war der Verlauf der Schlacht etwa folgender: Der Feind drang in unsere westlich von Morv — west lich von Bapaume — Marttnvuich verlaufende Linie et«. Nördlich von Bavaume brachten örtlich« Verettfchafte« und Reserven den Feind am Oftrand« von Morv, Sav- reutl und westlich von Bapaume zum Stehe«. Weitere Angriffe brachen vor dieser Linie zusammen. Südwest lich von Bavaume sttest der Feind zwischen Dbilloy u«d Marttnvuich auf Gueudeeourt-Flers vor. Preußische Reserveregimenter und Marineinfanterie warf ibn in kraftvollem Wegenangriff in di« Linie Dbilloy—Martin- puich zurück; beide Orte wurden wtedergenommen. Zahlreich« Panzerwagen lagen ,erschaffen vor und hinter unseren Linien. Wegen unsere von der Ancrefront abgesetzte Linie Bazentin le-Pettt—Ebarnov-Guzanne arbeitete ffch der Feind tm Laus« des Nachmittags heran r stürker« Angriffe, die am Abend zwischen Charnoy «nd der Somme «r- soigte», wurden abgewiesen. Südlich der Somme setzte sich der Feind bet mehrfachen Angriffe« in Cappy und Fontaine fest. Beiderseits der Römerstraste schlugen wir sein« Angriffe zurück. Zwischen Somme und Oise kein« besondere Wefrchtstättgkett. Südlich der Ailett« griff preustische Garde de« Feind westlich von Creey au-Mont an, gewann di« Höbe südöst lich Pont-St.-Mard und schlug tm Verein mit deutschen Jägern sehr start« Angriffe Weister und schwarzer Fran- rosen ab. Etwa 4V0 Gefangen« wurden etngebracht. Auch nördlich der AtSue brachen am Abend starke feind lich« Angriff« »usammru. Heereggruvve Deutscher Kronprinz. L«ilg,fechte an der BeSle. Der er«, Peueratanarttermeifter: Lud««d»rss. Belgien geht sehr viel weiter al« , alle früher«« ÄeuHe rungen. Die Porte, wir beabsichtigen nicht. Belgien in irgend einer Form zu behalten usw., smd sehr viel be- kiedtgender a» irgend ein; frühere -en-erung. Der ReichLkanßler hatte eine Erklärung sehr allgemeinen «ha- rakterS abgegeben, die er hinterher zu ändern gezwungen wurde. Wenn alw Sols» Erklärung nur eine Paraphrase der früheren Bemerkungen de« Kanzlers ist so bedeutet sie tatsächlich sehr wenig. Denn aber Golt» Erklärung unabhängig von der, de» Reichskanzler» zu betrachten ist, so scheint Ne eher einen Fortschritt zu bedeuten. In sei nen Aeutzerungen bezeichne!« er den Brester Frte- den al» ^ne zeitweilige Maßregel zu dem Zwecke, unab hängige Staaten auf der Grundlage der Nationalität zu schaffen. Zum ersten Male hören wir von dem Brester Frieden aw von etwas vorläufigem. Ferner liegt kein Grund vor, es als Teil der deutschen Politik anzusehen, wirklich unabhängige Staaten zu errichten. Im Gegen teil, als eine deutsche Abordnung au» Estland und an derwärts zum Kaiser kam, um die Annektion zu erbitten, erhielt sie die Antwort, daß das G^uch wohlwollend er wogen werden würde. Die Politik Deutschland» ist nicht, diese Staaten geradezu zu annektieren, aber sie völlig in seine Bahn und unter seine Kontrolle zu bringen. Mn hat schwache Staaten gegründet, die nicht anders als un ter deutscher Kontrolle besteh«» können. Da» ist eines der gescheit sein wollenden Dinge, welche die deutschen Staatsmänner so gern haben. Die Geschicklichkeit Dolfs bei der Verteidigung des Brest-Litow»k«r Vertrage» ist durchaus unaufrichtig. Sols ist sehr empört über den Gedanken, daß die deutsche Herrschaft in den Kolonien un menschlich sei. In kurzer Zeit wird ein Schwarzbuch über die deutsche Herrschaft in den Kolonien erscheinen. Einige Ermittelungen sind furchtbare Zeugnisse der Brutalität. Mr wissen wenigstens, daß eine wichtige Partei in Deutsch land für ein deutsches afrikanische» Reich etntrat, um große Hilfsquellen für die militärischen Zwecke de« deut schen Reiches zu erschließen, ganz abgesehen von der Tat sache, daß der Besitz von Häfen die größte Gefahr für das britische Reich und für Deutschland sehr wichtig sein würde. Balfour und andere sagten mir, e» fei unmöglich, für Deutschland die Aufsicht über feine Kolonien wieder zu erhalten. Der Premierminister sagte ferner, über die deutschen Kolonien würde auf der Friedenskonferenz ent schieden werden. Gewiß kann ein grobes Weltvröblem nicht durch England allein entschieden werden, sondern es muß gemeinsam mit den Alliierten «ine Regelung ge funden werden. Wir alle erinnern uns der Lobpreisungen des Krieges und seines erzieherischen Wertes und des glei chen teuflischen Geredes Mr all« erinnern uns, daß kur» nach dem Beginn der deutschen Offensiv« in ganz Deutschland der alte Nus nach Weltherrschaft wieder laut wurde. In der deutschen Presse sind darüber Beweise in Fülle zu finden. Alle» dieses plötzlich« Gerede und das Verlangen nach Frieden zeigt, wenn es aufrichtig gemeint ist, daß Solf entweder plötzlich bekehrt worden ist oder beinah« unter seinen Landsleuten allein steht. Ich bin aber überzeugt, daß der Friede nicht ohne Sieg und ohne daß Deutschland seine Niederlage anerkennt, erreicht wer den kann. Di« Feiedrnsbedingnngen Senator LobgeS. Au» Washington wird gemeldet: Senator Lodae sprach im Ge- natSau»schusfe für auswärtige Angelegenheiten »um Heeres- aesetz und warnte vor der hinterhältigen deutschen Friedens- stimmungrmacbe. Der Friede muß diktiert, er darf nicht mit Deutschland verhandelt werden, damit iS nie wieder imstande ist, den Weltfrieden zn stören. In» einzelnen müsse»» Deutschland folgende FriedenSbedinaungen aufge- zwungen werden: Vollständige Wiederherstellung Belgiens, bedingungslose HeranSgabe Elsaß-Lotbringen« und der italienische,» Gebiete Oesterreichs, Sicherheit Griechenland», Unabhängigkeit Serbien», Bolen» «nd der Slawen, Freiheit Rußlands von deutscher Herrschaft einschließlich der Rück gabe russischen Gebiete», das Rußland durch den Vertrag von Brest LitowSk rntsrcmdet wurde; ferner muß Kon stantinopel zu einen» Freihafen gemacht werden, Palästina darf nie wieder unter türkische Herrschaft zurückkehren. Die wichtigste von allen FriedrnSbedtngnngen ist, daß die großen slawischen Volksteile in Oesterreich, nämlich die Jugoslawen und die Tschechoslowake»» unabhängige StaaFn werde»» müssen. Diese in» Verein mit Polen werden dem Vormarsch Deutschland» nach dem Osten im Wege stehen. Wa» da deutsche Volk betrifft, so denkt natürlich niemand daran, es zu vernichten. Wir sind nickt im Kriege, um den Versuch zu machen, Deutschlands NegierungSform »u ordnen, da» müssen die Deutschen selbst tun. Die Bedingungen der Polen. Wie die Wiener „Neue Freie Presse" von einer Persönlichkeit ans Kongrehpolen erfährt, hätten die Polen sowohl in Berlin wie auch in Wien folgende Bedingungen bekannt gegeben: Integrität von Kongrehpolen, Integrität von Galizien, direkte Grenze »wischen Pole», »»nd Rußland. Zugang »uni Meere. In diesen Kreisen wird jedoch wiederholt, daß alle vernünfti gen Polen wissen, daß die Tatsache, daß Polen dnrch die Siege und Blutopfcr der Mittelmächte befreit wurde, auch den» freien Willen der Polen gewiss« Grenzen vorschreibt Prinz Jan«», Rad,»will änherte sich »u einem Ver treter der Polnischen Presseagentur über seine Reff« in deutsch« Hauvtauartier und nach Wie», folgendermaßen: Die im Zusammenhang mit jenem Besuch im deutschen Hauptquartier ausgetauchten Meldungen waren ungenau. Der Besuch ist keineswegs unverhofft »ustandrgekomrnrn. Dom polnischen Staatsdepartement wurden bereit» vor einem Monat Schritte unternommen, um diese Zusammen kunst berbeizufübrrn. Diese Schritte erfolgten mit Wissen de« Staatsrates des Königreiches Polen. Ick fuhr in» Hauvtauartier mit keinem fertigen Plan der Lösung der polnischen Frage. Mein Zweck war. mich über die Pläne Deutschlands zu informieren, und den höchsten Faktoren den gegenwärtigen Zustand oeS Königreiches Bolen» zu schildern. Ich wollte mich informieren, welche Pläne die Mittelmächte gegenüber Polen hegen und »war im Zusam- menhange mit der Note, welch« die polinsche Regierung Ende April in Wien »nd Berlin «ingereicht habe. Unter solchen Bedingungen konnte selbstverständlich aar keine Rede davon sein, daß während meines Aufenthalte« tm Hauptquartier irgendwelche Entscheidung betreffend den polnischen Thron oder eine Verpflichtung betreffend di« Grenzen Polens getroffen werden könnten. Die» erhellt schon au« dem Umstande, daß in Fragen, be» denen drei Parteien interessiert sind, »mei Parte»»» nicht entscheiden können. Dir Nachrichten, al» ob die sogenannt«.austrovol- nlsche Lösung vcrworfei» wurde, entsprechen nicht den Tat sachen. Diele Lösung bleibt auch weiter al» eine der poli tischen Möglichkeiten bestehen, deren Verwirklichung ebenso wie die Verwirklichung auch anderer ähnlicher Möglichkeiten von einer Reihe voi» Momenten abhängt, welche einzeln und zusammen geprüft werden müssen, bevor man sich der praktischen Peiwirkltchnng derselben nähern könnte. Dl ' praktische Entscheidung wird sich hoffentlich vielleicht sch ,n den nächsten Monaten erreichen lagen, vielleicht sch auf einer Konferenz »wischen Vertretern Oesterreich-Ungan.^. Deutschlands und Polens. Irgendwelche endgültige Ent scheidung seitens der polnischen Ministerien oder der pol nischen Regierung mit Außerachtlassung der Vertreter der polnische»» Nation ist ausgeschlossen. Mein« Erklärung, daß ich m»t dem Besuch im deutsche»» Hauptquartier zufrieden hin, wurde in einzelnen Presseorganen unrichtig gedeutet. Ick muß trotzdem noch einmal wiederholen, daß ich mit dem Besuch sowohl im deutschen Hauptquartier «t« au» in Wien vollkommen zufrieden bin. denn ich hab« den Zweck Di« „DimeOE zu« spanischen NR«. Di« -Dime»" schreiben in ihrer Behandlung der jünasten spanischen Rot« an Deutschland, daß keine ehrgeizige Hoffnung eine» neu- . tralen Lande» t-rickter wäre, al« der Wunsch, di« groß« Rolle dG Friedensvermittlers ,u spielen. Di« Ueberkiernn« des Atlandisch«« vseaus. linier der Leitung des amerikanischen Lustfchiffwesen» haben in den Vereinigten Staaten Vorsitz»« zur Ueberfllegung de» Mlandlschen Ozeans begonnen. Verläuaern», des japantsch-amertkanifche« Schied»- aerichtsvertagS. Staatssekretär Lansing und der sapani- sche Botschafter Jshii haben die Verlängerung de» japanisch amerikanischen Schiedsgerichtsvertrages um 5 Jahre unter- zeichnet. OertlicheS »in» Sächsisches. Riesa, de» SS. August 1V18. —"Tagesordnung zur Sitzung des Stadtverord. neten KolleaiumS am Dienstag, den 27. August IV18, nach- mittag» b Uhr. 1. Anderweite Behandlung.de» Gesuche» de» Frauenverein« um Bewilligung einer außerordentlichen Beihilfe. 2. Ratsbeschluß bete, dle Nachbewillignng von M. 1750.— Einkommensteuer für die Stadtqemetnde. 8. Ratsbeschluß betr. di« Verpachtung der Schützend««»- Gastwirtschaft an die Ebelente Zucksckwerdt. 4. RatSbeschluß betr. Bewilligung von M. 8260.— im Obstb «Umpflanzungen an der Leutewitzer und Poppitzer Landstraße. 5. RatSbe- schluß betr. die Begründung einer Veamtenstell« für die Gtruerkaffe nach Kl. 3 Gruppe 4 I. de» Besoldung-plane». 6. RatSbescklütz betr. die Versicherung der HilfSschutzleute und des Ratsbilf-boten gegen Unfall. 7. Ratsbeschluh betr. Erlaß eine» Ort-gesetze-, die Anaeftellten-Äersicherung betr. — Nichtöffentliche Sitzung. —* Auszeichnung. Der Restaurateur Hugo Schulze, Sergeant beim Kriegsgefangenenlager Tr.-Pl. Königsbrück, wurde mit der Friedrich Angust-Medaille in Silber mit Svanae ausgezeichnet. —"Verleihung. Ge. Mai. der König haben Aller- gnädigst geruht, dem Herrn Feldw.-Leutnant Trust, Zoll- assistcnt beim Kgl. Zollamt Riesa, da» KriegSverdienstkreuz zu verleiben. —* Blitzschlaa. Bei dem Gewitter am Sonnabend nachmittag traf ein Blitz eine große Pappel von etwa einen» Meter Durchmesser auf dem Wtesenarundstück des Herr»» Mühlenbesitzers Röhrborn am sogen. Bruck. Der Blitz fuhr in den Wipfel des Baume» und kam etwa 4 Meter über der Erde au« dem Stamm wieder heraus. DI« Pappel ist durch den Blitz buchstäblich in tausend Stücke zerschlagen und zersplittert worden. Die unzähligen Holzstucke wurden Hunderte von Metern weit wegaeschleudcrt. Dem Besitzer ist die „Mühe" des Einsam mein» de» Holzes er spart worden; denn wie er am Sonntag vormittag wahr nehmen mußte, hatten die» bereit» fremde Leute gründlich besorgt. Dadurch ist der dem Besitzer durch den Blitzschlag entstandene Schade»» noch erheblich vergrößert- Auf de»» umstehenden Bäumen kann man nock Holzteile hängen sehen. —"Kellereinbrüche. In der Nacht zum Sonntag sind in verschiedenen Hausgrundstücke»» der hiesigen Fried - rich-August-Dtrahe mehrere Kellereinbrüche verübt worden, wobei der Täter eine größere Anzahl eingelegte Eier, sowie Fleischkonserve»» »»nd Obst erlangt bat. Ter Täter ist nach Beseitigung der äußeren Verschlußfenster in die Keller eingestiegen. Aus dem einen Keller ist eine braune Markt tasche mitgenommen worden, die an einer Seite mit Bind faden zusammengenäbt war. In dieser Tasche wird der Dieb die gestohlenen Warrn transportiert haben. Als Täter kommt eine unbekannte Zivilperson in Frage, etwa 25 bi» 30 Jahre alt. 1,70 Meter groß und von kräftiger Statur. Bekleidet war der Verdächtige mit einem dunklen Jackett- anzua und einer Sckildmvtze. Er ist nachts gegen '/,1 Ubr unweit de- Tatortes mit der Tasche gesehen worden. Äon den Gefäßen, in denen sich die Eier befanden, wurde eine» leer im Nachbargrundstück, da» andere, noch 14 Eier ent haltend, in einem nach der BtSmarckttraße führenden Gäßchen vorgefunden. Ebenso wurden dort einige leere Dosen vor gefunden, die kondensierte Milch enthalten batten. Dein Täter ist der Einbruch dadurch erleichtert worden, daß die Außenfenster zu den Kellern von innen nickt verschlossen gewesen sind, der Dieb hat sie also nur wegzunebmen brauchen. Es fei daher empfohlen, darauf»»» achten, daß die Kellerfenster gut verschlossen sind. Ueberbanpt ist es er staunlich, zu sehen, wie weit »ft die Sorglosigkeit des Publi kum» vor Einbrüchen und Diebstählen heutzutage trotz der herrschenden Unsicherheit noch geht. Soll es doch vor einiger Zeit voraekommen sein, daß ein Ladeninbaber mit seiner Familie einen Spaziergang unternommen hat, wäh rend zur selbe»» Zeit in seinem Geschäft die Leute gestanden haben, »nn etnzukaufen. Der Besitzer hatte also das Ge schäft verlassen, ohne es abzuschließen. Was er versäumt batte, nah»» schließlich der Sicherheit wegen die Polizei vor. —* Zuckervertetluna an Binnenschiffer. Die Zuckereinfuhr aus der Ukraine bat es, wie in den „Mitteilungen au» dem KrieaSernährungsamt" Nr. 39 be kannt gegeben wurde, ermöglicht, sür die Bevölkerung ein« weitere Menge von Einmackezucker »ur Verfügung zu stellen, E» versteht fick von selbst, daß hieran auch die Binnen schiffahrt treibend« Bevölkerung beteiligt wird, und zwar ytzch den gleichen Grundsätzen, nach welchen sie den vorher verteilte»» Einmackezucker erhalten hat tRundschreiben der RerchSzuckerttelle vom SS. Juni 1918 — U 1918/S/bS — Al« spätester Termin, an den, die Binnenschiffer die neu zur Verteilung kOnmenden Mengen (SOO Gramm auf den Kopf) erhalten können, ist der 81. Oktober 1918 festgesetzt. —MI. Kolo nialkrieger-Spende. Wie bereits mitgeteilt, finden demnächst zum Besten der Kolonialkrieger, Svende zwei Opfertaae statt. Hoffentlich bewährt sich, wie schon so ost, die alt« Opferfreudigkeit, so daß wir nicht hinter ' andere»» deutschen Bundesstaaten zurückitehen. Gilt diese Sammlung doch einer Heldenschar, welche bisher allzuwenig genannt wurde, obwohl sie nahezu Uebermenschiiches ge- leistet bat. In unseren Kolonien haben deutsche Männer di« deutsche Ehre bis zuletzt verteidigt; auf verlorene»» Poste»» habe»» sie ausaeharrt, bis die gewaltige Ueberzahl der Feinde jeden weiteren Widerstand unmöglich machte. Noch aber sind Lettwo-Vorbeck und seine Truppen unbesiegt. In» fernen Afrika kämpfe»» sie unter Schwierigkeiten, di« wir un» kaum vorstellen können. Fast ganz auf sich selbst angewiesen, haben sie ein tropische» Land von der doppelten Groß« Deutschlands verteidigt; weder dle Entbehrungen der Wildnis, noch die Krankheiten des Klimas haben sie mutlos gemacht. Zusammen mit ihren treuen Eingeborenen haben sie nicht nur glänzende Siege gewonnen, sonder»» auch kn hartnäckigen, Buschkrieg »nn jeden Zoll Boden gerungen u»»d heute uock kämpfe;» sie als Sieger auf portugiesischer Erde. Selbst die Feinde senken ihr Schwert achtungsvoll vor so viel Heldentum, und der Name des deutschen Füh rer» gehört zu den gefeiertste», des aamen Krieges. Sollte», wir solchen Männern unsere Dankbarkeit weigern, die wir den Helden im , Flugzeug, im Lustschiff und im Unterseeboot so gern und reichlich gespendet haben? Fürwahr, es ist an der Zeit, die Fürsorge auch unseren Kümpsern in den Ko- lonie» zuzuwenden, Armut und Not unter ihren Angehö rigen oder Hinterbliebenen zu lindern, und so zu einem kleinen Teil der, Dank abzutragen, den wir ihnen alle schulden. »1* Kein unr«i f«« Obst pflücken. Es wird darüber geklagt, daß Obst in völlig unreifem Zustand« gb- genommen » Putsche «eucralftabSteriAte. (Amtlich.) Groste» Hanptauartier, »ff. Angst LKL8. - «etzlickee KrteaslchanolOtz. HeereRtNtppeu Kronprinz Rupprecht nnd Boeh». Erfolgreiche vorfrldkämpf, südwestlich von Boern. Beiderseits von Vailleul und nördlich de» La Vaffee Kanals schlugen wir feindliche Tetlanariffe vor unseren Linien ab. Zwischen Arrns nutz derSomm« fetzte der Engländer tztn« Angriff« fort. Stark« do» Panzerwagen geführte Jnfantrri« sttest am früh,» Morgen »wischen Henville «nd St. Leger vor. Sie -rach nnter schwere« Verluste« vor ««seren Linie« ,nsammen: in Gt. Leger stehend« Poste« wichen befebl-armäst auf die Kawpfljnte« östlich d«s Ort«- an-. An» vor Morv scheitert«« Angriff« de- Feind«-. Stark« feindlich« Kraft« stürmt«« mehrfach gegen nns«r« nach de« Kämpfen de- SS. 8. westlich Be- haantes—Bapaume-Warlenconrt verlausende Front an. Schwerpunkt der Angriffe nnter Einsatz zahlreicher Panzerwagen war gegen Bavaume selber gerichtet. Di« Angriff« brach«« ,nsammen. Leutnant Engelhardt fchost hier in de« letzten Laar» 8 Panzerwagen »nsammen. Gegen unser« von der Auer« aogefetzte« Linie« drLngte der Feind scharf «ach «nd brach am Nachmittage an- Eonreelette «nd Po,irre- heran- zum Angriff gegen Marttnvuich «nd Valentin vor. Preustische Truppen fitesten im Gegenangriff in die Flanke de» Feinde- und warfen ihn über PoziereS hinan» zurück. Bo« östlich Albert bi» »«r Somme facht« der Feind in mehrfach«« starken Angriffe« uusere Ltaie« zu durchkoste«. Im f«ch-facheu Aufturm gegen die Mitte der Kampffront führte der Feind wieder zahlreiche Panzerwagen heran. Preusten. Hessen und Württemberger schlug«»» den Feind »«rück. Sie Kieste« ihm bi» La Botfelle und über die Chaussee Albert—Braye binauS nach und sügte» ihm schwerste Verluste Die hier «ach Abschlust der Kämpfe auf der Wesamtfront wett in de« Feind hinein vorfvrtngenden Linien wurden während der Nacht zurückverlegt. Von der Somme di» zur Oise blieb die Gefecht», tätigkett auf Arttlleriefeuer und kleinere Infanterie« kämvse nördlich von Rotze und westlich der Oise be schränkt. An der Ailette kante die «amvftätigkett ab. Zwischen Ailett« und Atsne folgten gegen Ereey-an- Mont «nd beiderseits von Chavigny heftigem Fener mehrfach Karte im besonderen bet und südlich von Cba- vtgny in dichten Wellen vorgrtragene Angriffe. Sie wurden unter schwersten Verlusten für die Franzosen abgewtesen; Kavallerie-Schützen Regtmenter taten sich hierbei besonders hervor. Unsere Bombengeschwader warfen in der Nacht zum Sb. 8. auf Hafenanlage». Bahnhöfe, militärische Anlagen und Truppenlager des Feindes 75000 kg Bomben ab. * * * (Amtlich.) GrosteS Hauvtauartier, SS. August 1V18. Westlicher Kriegsschauplatz, Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und von Boeh«. Borseldkämpfe bei Vailleul und nördlich der Searpe. Westlich von Eroffelle blieben feindliche Angriffe in «nferem Feuer tteaen. Vtzefeldwebel Göbel fchost mit meine» Besuche« voll erreicht. Ich erwähne noch, daß ich zusammen mit dem Graf«, Przedzieckt von dem Herrscher- paar auf d,e huldvollst« Weis, empfang«»» wurde und ihr großes Wohlwollen für di« polnisch-nationalen Bestrebungen feststellen konnte. Die inner, Politik der Ukraine. Nach einer Meldung der Zeitung „GolüS Kiew" hat der ukrainische Minister de» Inner», auf dem Kongreß der GouvernementS-Starostrn folgende Grundlinien der ukrainischen inneren Politik auf gestellt; Pflege der ukrainischen nationalen Bewegung, Kampf gegen den verbrecherischen bolschewistischen Interna tionalismus, Förderung aller Organffat onen, wie Arbeiter organisationen, sofern sie nickt ein Deckmantel für revoln- tionäre internationale Propaganda sind, voll« Freiheit allen Parteien auch den sozialistischen, sofern sie revolutto, nistisch sind, Förderung der Selbstverwaltungen, die durch ein neues Wahlgesetz aus einem Kampfplatz politischer Pc: tetvrogramm« zu ein« Dflrgstätte lokalen Lebens, werd... sollen, Sora« sür di« Dorf-und die arme Stadtbevötter! durch ein Agrargesetz, das di« Möglichkeit gibt, den bä» lichen Landbesitz zu vergrößern. Die UnabbSngtgkettsbeKrebnnge« in Sübafrikl ^Allgen», Handelsblatt" zufolge wird englischen Blittt Bloemfontein armeldeOaß der Kongreß der unioi Parteileitung brr vier Provinzen von Südafrika ei» . schlirßung annabm, in der unter Berufung auf die Kriegs, zirlerkliirunaen von Lloyd George und Milon über da» Delbstbrstimmungsrecht der Volker verlangt wird, daß dies« Grundsätze auch »auf Südafrika anaewanot werde», sollen und da- dem Lande vollständige Freiheit und Unabhängig keit mit Einschluß des ff öte», selbst seine Rrgierungsform »u bestimmen, gegeben werden soll. Der Kongreß beschloß, die Vertretungen der uniqMtschen Partei zu ersuchen, die nötigen Schritte zu tun, um durch konstitutionelle Mittel die AnwenduM der in den Krieaszirlerklärungen von Lloyd Geora-und Wilson enthaltenen Grundsätzs von Recht und Freiheit »u verlangen.
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