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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191808261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19180826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19180826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-08
- Tag1918-08-26
- Monat1918-08
- Jahr1918
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1918
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s stellt worden. unk am aestriaen Tao« 90000 erhöht. von AtiSstellevn sind 1800 mehr al» auf der bisher stärke da» «bsenbrn von L«ven»«tttem, bi ausaekauft waren, durch Beschlagnahme verl, Täter der Beftrafuna »»führen. Bet «in' mußt« dte zuständige Behörde erftmc der lverordnnng de« Königlich Sächsi Innern, dte Anfenthalt«befttmmunal mw. betreffend, vom LV. Juli 1918 Ausweisung wegen verbotswidrigen Ankauf« Mitteln Gebrauch machen. >- , —* Erzeugcrhöchstpreise für Gemüse. Die Reichsstelle für Gemüse und Obst hat durch Veröffentlichung im Reichsanzeiger Nr. 193 nunmehr die Preise für die 1» den HerbstlieferungSverttägen ausgeführten Gemü'earten festgesetzt, die einheitlich für da» ganz« Reichsgebiet mit Wirkung vom 26. August 1S18 gelten. Die Preise halten sich für BertragSware auf der gleichen Höhe, wie in den Normaloerträgen vorgesehen ist. Für Ware, di« nicht aus Grund von LreserungLverträoen geliefert wird, ist ein et wa» niedrigerer Höchstpreis festgesetzt. Bei Zwiebeln gel ten dte mit Bekanntmachung vom 7. August 1918 festge- , setzten Preise fort. * Gröba. Oeffentlich« Sitzung de« Gemeinderat«« ! findet am Dienstag, den 27. August ISIS, nachmittag» 8 vchr im Sitzungssaal« in der Zentralschule statt. Be- ratungSgegenstande: 1. Mitteilungen. L. Vergebung der Bauarbeiten für den Umbau des Brennereigeväude« im Rittergut Merzdorf. 8. Bestellung von Frühbeetfenstern für die Gärtnerei im Rittergut. 4. Beschlußfassung über zu treffende Maßnahmen zur Einschränkung des Wasser verbrauches au« der Wasserleitung, b. Mitteilung über die . Weiterverpachtnug von Feld- und Wiestugeundstücken in Gröba und Weida. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. Großenhain. Der 11 jährige Knabe Han» Jogwitz, i einziger Sohn des Fabrikarbeiter» I., wollte mit noch an deren Jungen in der Röder baden und ist ertrunken. Wahr scheinlich ist er dabet an eine tief« Stelle geraten. Bon an- I derer Seite wird Herzschlag als Todesursache angenommen. > Dresden. Ihre K. u. K. Majestäten Kaiser Karl 1 und Kaiserin Zita werden voraussichtlich am Dienstag in Dresden eintreffen, um Sr. Majestät dem König «men Gegenbesuch abzustatten. Di« Ankunft wird gegen Mittag erfolgen. Stach einem Empfange im König!. Residenzfchloff werden die allerhöchsten Herrschaften sich voraussichtlich nach Moritzburg begeben, wo die Mittagstafel stattfindrn soll, und am Abend Dresden wieder verlassen. — Ein große» Schadenfeuer, da» durch Blitzschlag entstanden war, wütete vom Sonnabend nachmittag bis »um Sonntag früh an der Bodenbacher Strohe in Vorstadt Seidnitz. Es stand dte groho, von der Dünger-Export-Gesellschast erpachtete Sckeune des SÄumanuschen Vorwerks, in der sich bedeu tende Vorräte von Heu, Düngemitteln, Stroh usw. befan den, in Flammen. Vernichtet wurden 1200 Zentner Heu und erhebliche Mengen Düngemittel, sowie'zwei neue Wa gen, während die Eetreldevorräte vom Feuer verschont blieben. Cino durch den Blitzschlag betäubt gewordene Ar beitsfrau, sowie ein bewußtloser Arbeitsbursche konnten ge rettet werden. Bautzen. Am Sonnabend nachmittag gingen schwere Unwetter über die Lausitz nieder. Bei völliger Verdunkelung fielen Schloßen bi» Hühncreigröße und furchtbare Gewitter richteten unberechenbaren Schaden an. Glauchau. Gin schwere» Hagelwetter ging Freitag über einzelne Ortschaften der Amtübauptmannschast nieder. Nachdem den ganzen Tag über eine drückende Hitze ge herrscht hatte, entlud sich gegen 5 Uhr ein schwere« Ge witter über Waldenburg und Umgebung, da» von einem gegen 10 Minuten währenden Hagelscklag begleitet war. Die Hagelstücke, dte teiweise einen Durchmesser von 5 Zenti- Meter erreichte», richtete» schwere» Schaden an Obst und Gemüse an. I» den Orte» Nemse, Schwabe» Waldenburg, hier besonders in der Altstadt, sind zahlreiche Fenster scheiben eingeschlage», in Altstadt-Waldenburg viele Dächer schwer beschädigt worden. Die aut dem Felde befindlichen Pferde scheuten, doch sind glücklicherweise keine Unfall« entstanden. Verschiedene Personen wurden dnrch den Hagel glücklicherweise nur leicht verletzt. Da die Ernt« noch nicht vollständig unter Dach gebracht war, ist auch an Lieser Schaden entstanden. Ein Landwirt bezifferte den Schaden, den er an Weizen erlitt, auf 60 Prozent. Der Hagel lag stellenweise zentimelerhoch und es wurden noch nach Stunden grobe Stücke gesunden. Der entstanden« Schaden ist beträchtlich. Lauter. Hier schüttete eine Fabrikarbeiterin einer anderen im Wortwechsel ein Waschbecken kochendes Wasser über den Kopf. Di« Angegriffen« erlitt schwere Berbren- nungen. Planen. Eine Panik entstand in der neuen Betriebs stelle der Allg. Elektrizitätsgesellschast an der Anneustratze, «R durch AvAv«« efiee Tür im Erdgeschoß M,»fallen and »iu SruerlÜIchavparat dadurch herabgeriffen worden war, der fich entleert batte. Zwei Arbeiterinnen sprangen in der ou« einem Fenster de« Ldergelchoffe« in .. . — ...u fich «inen Knöchelbruch, dte achtzng de« Rückgrates zu. Wurden. Am der Lisenvaknfanrt von Wurzen nach sa starb am Donnetttag infolge eines Schlaganfalle» Gutsbesitzer Ma» Eck misst au« Unterrcnßen. Auf Bahn- ... Dresden, wo da« Ableben de« Passagier« erst entdeckt wurde, konnten durch di« Vorgefundenen Legitimation»»«, ermittelt l dte die«. Das Er- beteiligten Besucher bst ler , ungenügend «reift«« Obst, da diese« fich nur»um , Erregung darüber au« einem f eignet, obn« Rücksicht ans di» Sorte nur als Wirt- > den Hof hinab. Die eine »oa bst zu bezahle». Der Erzeuger schädigt fich also andere Brestauchtzng de« Ruckg wenn er ungenügend gereifte« Obst abnimmt. Mit Wurzen, «kima der Höchstpreise, insbesondere auch mit einer Riesa starb am >n« niedriger Spatobstvreise ist nicht zu rechnen, la- der Gutsbesitzer I ach insofern kein Grund M einem vor»ettigen Sb- Hof Dresden, « des Obste« besteht. ««»»,><»»»>»»»»»»» »Da« Hamstern« «ei er» in.Bad Elfter, viere Namen und Wohnort de« Verstorbenen bald ermittelt ollzugSabteiluna de« Sachfisch«« Krieg«wucheramte« werden. > - «den hat »nr Vekämvkmra de« vamsterunwesen« in V Leipzig. Am gestrigen Sonntag hat bie die«. Bad Elfter für die laufend« Saison »inen besonderen Ueber- jährige Herbstmesse ihren Anfang genommen. Das Er- wachunavdienft eingerichtet, d«ff«n Tätigkeit fick zum Segen gevni» ist hinsichtlich d-r am Geschäft beteiligten Besucher der Allgemeinbeit durchaus ersprießlich gestaltet. Di« ein weder im Frieden noch im Krieg« dagen»eseneS. Born UeberwachungSftell« konnte, bisher in zahlreichen Fallen Messeamt sind bi» »um Sonnabend abend 87000 Fabrt- da« Absenden von Lebensmitteln, die im dortigen Bezirk beschcinigunaen au-gestellt worden, und am gestrigen Tag« aufgekauft waren, dnrch Beschlagnahm, verhindern und bl« , hat sich die Zahl auf 90000 erhöht, von Ausstellern find Täter der Beftrafuna »uführen. Bet einigen Kurgästen 5S00 gemeldet oder 1800 mehr al» auf der bisl>er stärk- «ußt« dte MftSndige Vebörde ! sten KriegSmess« und 1900 mess? al» auf der stärk- dörPerordnnng de« Königlich Srtchfischen Ministerium« d«« , sten Friedsnßmesse. Dieser Zuwachs bürgt dafür, daß die Innern, die «ufentbnlttbestimmunaen für Sommerfrischler I Leistungsfähigkeit der deutschen Industrie trotz des mehr usto. betreffend, vom 10. Jult19l8 zuftehenden Rechte der . «l» vierjährigen Bölkerringens eine hohe Stus« behaupte». Ausweis»«« wegen verbotswidrigen Ankauf« von Lebens- , z>-r Geschäftsverkehr setzte am frülren Sonniag lebbakt ' «m, zumal dem früher beobachteten Vorverkauf durch ent sprechende Vorkehrungen des Messeamtes ein Riegel vor geschoben ist. Besonderem Interesse begegnen die neu eingegliederte technische und die Vaumesse. Erster« weist SöO, letztere 350 Aussteller auf. Der Verkehr auf den Straßen bietet ein buntbewegte» Bild. Gross ist die Zahl der vom verbündeten wie neutralen Ausland«, sowie aus den besetzte« Gebieten gekommenen Fremden. So iver- den allein au« Oesterreich-Ungarn bi« jetzt 1000 au» Po len 500, aus Holland SOO und au» der Scssw-iz 250 Kauf- leute gemeldet. Für dte verschiedenen Nationen sind in den Hot ls Stcmbguartiere eing« ich»«t di« unter Leitung der ehrenamtlichen Vertreter des Messeamtes im Aus lands stehen, wo K"»!ttlatvb?amte. Dolmetscher usw., an wesend sind. — Die Zabl der am Geschäft beteiligten ange meldeten Besucher der Le'pz'rie- Mnst'rmesse ist auf rund 100 000 gestiegen. — Die offizielle Veranstalttküg der Leip ziger Mustermesse begann geste-.m mittag mit dem Emp fang von Hauptschriftl-itern und Schriftleitern deutscher Tageszeitungen im Messeamt An dte Begrüssung der Ver treter der Presse schloss sich ein Vortrag über die Entwick lung der Messe im Kriege an. Der Redner, Arthur Nor den, Berlin, gab einen Ueberblick über dte Geschichte und da- Wehn der Messe und Zeigte dann, dass man erst im Kriege bei uns so recht die Bedeutung der Leipziger Messe erkannt habe. Am Schlüsse seiner Ausführungen nneS der Redner darauf Lin, dass die Einladung an die Schrift leiter grösserer Zeitungen den Zweck verfolge, den füh renden Männern der deutschen Zeitungen einen Einblick in da» gewaltige Räderwerk der Messe zu vermitteln, über die now so viel Unklarheiten beständen und an der die Wissenschaft bisher fast achtlos vorüber gegangen ist. rageSzeMichte. Deutsche» Reich Di« Verhandlungen in Salzburg. " Au» Berlin wird gemeldet: In den nächsten Tagen werden tue wirtschaftlichen Verhandlungen zwischen dem Deutschen Reichs und Oesterreich-Ungarn, die bisher einen befrie digenden Verlauf genommen haben, von einer erweiter ten Kommission fortgesetzt werden, zu der «in« Reibe von Fackweferrnt«, sowie Vertreter von Bayern und Sachsen in Salzburg eintreffen. Bisher wurden die prinziviellen Fragen dr» künftigen Verhältnisses erörtert und die Ergeb nisse in Grundsätze zulammengefaßt, über die die Regie rungen dann Beschlüsse fassen werden. Jetzt werden im Sinne dieser Grund! ätze Wnzelfragen. für di« bereit» um fassend« Vorarbeiten fertig gestellt sind, insbesondere die Fragen des Zolltarifs, behandelt werden. Der Reichsanzeiger veröffentlicht eine Bekannt machung über Höchstpreise für Schlachts-Hase und den Han del mit Schafen. Verlobung be» bayrischen Kronprinzen. Di« Korrespondenz Hoffmann meldet amtlich au» Mün chen: Seine Majestät der König haben bei der heutigen Familientafel die aus Anlass ANerhSchstseines NamensesteS stattfand, die Verlobung Seiner Königs. Hoheit d«S Kron prinzen Rupprecht mit Ihrer Großherzoglichen Hoheit Prinzessin Antonia von Luxemburg bekanntgegeben. Neueste Nachrichten und Telegramme vom 26. August 1918. Weld««-e« de* Berliner MorgeublStter. )s Berlin. In Uebereinstimmung mit der „Nord deutschen Allgemeinen Zeitung" sagt die „Kreuzzeitung": ES ist in der Tat für uns unmöglich, jemals sich an den Verhandlungstisch zu setzen, solange unser Hauptfeind die Rückgabe unserer Kolonien verweigert und die Niederlage Deutschland» zur Bedingung macht. Daß Ceeil den Balfourschen Aentzernngen di« Aus^eoung gibt, der englische Minister de« Asuße en habe nicht von einer Annexion der deutschen Kolonien gesprochen, sondern nur von der Unmöglichkeit der Rückgabe an Deutschland, ist nicht» al» Wortklauberei. Will etwa Lecil di« Welt glau ben machen, England werd« grossmütig andere Nationen mit dem cm Deutschland begangenen Raub beglücken? Ter Schleichendes Gift. Roman von ReinholdOrtman» 87. Fortsetzung. Wohl war sie einsam. Wohl mochte all da» Häß liche und Dunkle und Trübe wahr und wirklich sein, in das ihr Dasein sich verloren hatte, aber tausendmal wah rer und wirklicher war es doch, daß der Mann sie liebte, von dem ihre Leelc ganz erfüllt war — und wenn allo Not verging, das blieb doch bestehen — nnd wenn man ihr das Schlimmst« tat, die Liebe konnte ihr doch keiner nehmcn Dies war wohl ei« Tag, ban Fra« Marianne allein haben mußte für sich — Sie hatte sich nicht getäuscht. Die erste Post brachte ihr am nächsten Morgen Helmuts Brief. Es war ein Brief, wie ihn «in Oberleutnant schreibt. Nicht sehr lang. GS stand auch nicht viel von Gefühlen darin, und «S war alles etwa» reichlich knapp und kur» gefasst. Und bei alledem war e» doch ein Schreiben, an dem Frau Marianne Freude haben konnte — sie kannte ja ihren Bruder, und sie wußte, was die schlichte Herzlichkeit der Worte, mit denen er von ihrem Verhält nis zueinander sprach, bedeuten sollte. Und aus Stellen, die von seiner Zukunft, handelten, holte sie sich die BestL- meinte, Helmut sei ein ganzer Mann " ms — Zu- iguna dessen, wa» sie längst n mußt« für sic! Sie hatte sich i am nächsten Mi. «in Brief, wie ihn «in Oberleutnant schreibt ing. GS stand auch nicht viel von Gefühle.. . .. ?S war alles etwas reichlich, kiurpp und kur. gefasst. Und bei alledem war e» doch ein Schreiben, an dem Frau Marianne Freude haben konnte — sie kannte ja ihren Bruder, und sie wußte, was die schlichte Herzlichkeit der Worte, mit denen er van s". . ms zueinander sprach, bedeuten sollte. Und aus Stellen, i von seiner Zukunft handelten, holte sie sich die Best tiguna dafür, daß Joachim von Prettrn nicht zuviel < sagt lfatte, als er meinte, s__ geworden. Was er von seinem Zerwürfnis mrt ihrem Man, schrieb, war bei aller »artfühlenden und taktvollen Z rückhaltung doch eine Bestätigung dessen, wa» sie länk vermutet hatte. Mr Mann hätte ibn in ,mer Form über die wahr, Bedeutung seh« diäbsrto« Zuschüsse aufgeklärt, dt« e« ihm leider unmöglich machte, in feinem Haus« »u verkehren, schrieb er. Bon der Urjache ihre» Streite», von dem ZritungsarMel, kein Wort. Kein Wort darüber daß er durch die Schuld ihres Maunes gezwungen war, die Uniform auszuziehen. Kein Borwurf und keine Anklage. Und sehr viel warme und dankbare Worte über Joachim von Prettin — Ms Frau Marianne diesen Pries gelesen batte, meinte sie sich klar geworden zu sein über das. was sic Edith zu sagen hatte. Natürlich mußte verhindert werden, datz «S jetzt noch mehr Skandal gab. Und eS war ja auch nicht nötig, datz man in diesem Augenblick neue Unruhe und neu« Kämpfe heraufbeschwor. Aber sie sollte es Hel mut sa«», baß sie ihn so innig liebte wie zuvor — datz Ne au-yarren und geduldig auf ihn warten wolle. Und baß von einer Auf-Dung ihrer Verlobung nicht die Rede ^roch ehe sie sich ««gekleidet hatte, im Morgenrock ging sie hinüber, mit ihr zu .sprechen. Zweimal pocht« sie an die Tür ihres Zimmers — drinnen aber bllzb alle» still. Verwundert schüttelte llc den Kopf — es war nicht eigentlich dte Gewohnheit ihrer Schwägerin, so lange zu schlafen. Stoch einmal wiederholte sie ihr Klopsen stärker und rief gleichzeitig mit gedämpf ter Stimme ihren Namen. AlS noch immer keine Ant wort kam. drückte sie in jäh erlöschender Furcht auf die Klinke. Die Tür war unverschlossen — und mit heftig schlagendem Herzen trat sie ein — — Ihr erster Blick fiel auf da» Bett, dessen Kissen glatt und unberührt waren. Sicherlich hatte in dieser Nacht niemand darin geschlafen. Und dann sah sie, dass vom Schreibtisch die Photographien und die kleinen Gegen ständ» — Edith» persönliche» Eigentum — verschwunden Gtpstkvnnkt englischen Gant» ist es, wenn Ceetl davon spricht, wir wollen unsere Kolonien zu HilfSauellen für militärisch? Zwecke benutzen. Fristet di« Entente nicht ihr militärische» Leben in grossem Masse von de» militärischen HtlfSiuZwn Afrikas ufiv? Die Forderung der Erklärung unserer Niederlage ist ndch weniger diskutabel als die Weigerung, die Kolonien »nrückzngeben. — Auch die „Deutiche Tagest ituug" stimmt mit den Worten der Nord deutschen Allgcmrinen Zeitung überein, dass das Deutsche Reich sich sein weltpolitisches Recht aus Freilfett und Aus stieg nie und n'mmer werde verkürzen lassen. — In der „Rundschau" heisst eS: Das Mahnlvort des Prinzen Max „Schliesst die Reihen" müsste al» ei'eene Notwendigkeit erstes Gebot aller Deutschen sein wie im August 1914 angesichts des nngebrochenen Vernichtungswillens des Feindes. Wie dem Lokalanzeiger aus Genf berichtet wird, glau ben die M'litärtritiker aus mehrfachen. Unterredungen Fachs mit Pershing zu schliessen, da», an einein von den Anceri- kanern besetzter Abschnitt ein g r ü ss e r e » U nt e r ne hmen bevorsteht. Betin Empfang der Pressevertreter sagte Foch: Was ich vvrhabe, können Sie vielleicht erraten, es wäre aber zwecklos, durch Vermutungen die vorzeitige Aufmerk samkeit des Gegners zu ertvccken. Berat rrud -jrri geno«me«. )( Wien, 25. August, abend». Amtlich wird verlaut bart: Die Truppen deck G-neraiobrrsteu Pflanzer-Baltin -ade» Berat und Fjeri genommen. Der Chef des Genalstab«. Versenkt. )( Berlin. kAmtlich.k Im östlichen- und mittlerer, Mlttklnieee versenkten Misere Nbaote etwa 17 000 Brutto registertonnen Schiffsraum, darunter drei grössere beladen« Tankdampfer. Ter Ches des Admiralstabs der Marine. „ ... und wenn Ihr die Hälfte deö deutsche« Volke- erschlage« mühtet." XBern. Der australische Premierminister Hugh«» sagte in einer Ansprache an die australischen Truppen tu Salisburyplain am 19. 8. Es gibt Leute Leute, die von Frieden reden, als ob man nur ein Wort »rr sagen braucht, nm ihn zu erhalten. Aber ihr könnt ebensogut einen Beck,er in ein trockn?« Flußbett tauchen und erwarten Wasser zu schöpfen, al« ihr Frieden, im Dschungel von wilde» Tieren erwarten könnt. Ihr könnt ebenso an einen menschcnmordenden Verrückten herantretcn, um ihn von der Brüderlichkeit der Menschen zu reden, als ihr dem Deutschen von Frieden sprechen könnt, bis ihr ihn äeschla- gen und belehrt habt, daß ihr sein Meister seid. Es gibt nur einen Weg zmn Frieden, der darin besteht, die Welt uom Feinde des Friedens zu befreien. Piese Peiröenle, die in diesem von Deutschland entfesselten Krieg ausbrach, ist eine große Gefahr für uns in Australien, 12000 Meilen entfernt. Wir müssen unseren Kindern ein besseres Austra lien hinterlassen, als wir finden. Der deutsche Militaris mus bedroht Australien. Er steht als ständige Drohung zwischen uns und den Idealen, dir wir ansrechtzuerhalten geschworen haben. Kein Friede ist »täglich, bis ihr Deutsch land das Schwert aus der Hand geschlagen nnd ihm ver ständlich gemacht habt, daß das Kriegfiihren sich nicht be zahlt macht. Ihr habt der Welr gezeigt , dass die anftrall- fchen Soldaten die großen Vorkämpfer des Friedens sind, und ihr werdet den Weltfrieden herbeiführcn, und wenn ihr darum die Hülste des deutschen Volkes erschlagen müßtet. Die AltSeiuanderseHung mit Spanien. »Bern. TempS erfährt aus Madrid: Der Minister für öffentliche Arbeiten Canibo erklärte einigen Journalist«!, er glaube nicht an Verwicklungen in den Beziehungen zwischen Deutschland und Spanien, aber Spanten habe die Interessen seiner Handelsmarine verteidigen müssen. Der Ministerpräsident, der Minister des Aeußeren und de» Innern werden in Zukunft einen Sonderrat für dir Brüfimo der Fragen der äußeren Politik bilden. Vermischtes. Eisenbahnunglück in Oesterreich. Rr» Wiener Blättern zufolge ist in der Stacht zum Sonntag <mf der Nordwestvahnsirecke zwischen Retz uno Zcllerndorf em Personenzug infolge einer durch Wolkenbruch hervorgerufe nen Glcisunterbrechung entgleist, lrwbei dis Lokomotive v«d der Dienstwagen umstürzten, und fünf Waggons vollständig verbrannte«. Etwa 30 Personen wurden versetzt, darun ter einige schwer. Einen Griff in die Großorqantfation de» Schleichhandels hat die Wiesbadener Polizei getan. Sie verhaftete dort fünf Großschleichhändler, darnnter ein Vorstandsmitglied des Arbeiterkonsumvereins. Die Leübe haben mehrere hundert Doppelzentner weiße« Mehl zu 600 Mk. für den Doppelzentner, mehrere tausend Kilo gram», Schokolade, viele Waggons Oel und Fett sowie enorme Mengen Zigaretten zum Kauf anaeboten. Dte Waren lagern an verschiedenen Stellen im Rheinland. Ein Ostseekurhaus vom Feuer zerstört. Das Kurhaus in Lohme bei Saßnitz ist am gestrigen Sonn tag früh um 4 Uhr vollständig ntedergcbrannt. Von der Einrichtung wurde nichts gerettet; die Gäste konnten alle in Sicherheit gebracht werde». Wie man annimmt, ist da» Feuer in der Küche entstanden. Ein Dampssägewerk niedergebrannt. Durch Großfeucr wurde das Ortleppsche Dampssägewerk in Stutzhaus bei Gotha vernichtet. Es wurden sämtliche Ge bäude und die meisten Vorräte eingeäschert, nur ein Posten Langholz wurde von dem Feuer verschont, Der Schaden ist sehr groß. waren, und daß dort, so auffällig, datz man ihn sofort bemerken mußte, ein Bries nieäergelcgt war. Und bei alledem erschrak Frau Marianne seltsamer weise nicht. Blitzartig Ivar ihr die Erkenntnis dessen geworden, was sich hier zugetragen hatte; und als sic letzt die Schritte des Mädchens draußen auf dem Flur hörte, war sie geistesgegenwärtig genug, die Tür hin ter sich zu schliessen, ehe sie rasch an den Sch eib lisch trat. „Für Marianne!" stand mehrmals unterstrichen auf den, Umschlag, und in fließender Hast, mit zitternden Händen ritz sie denselben auf. Sech? Briefseitcn waren eS, von Ediths großen siche ren Schriftzügen bedeckt. „Meine einzig geliebte Marianne! Verzeih mir den Schinerz, den ich Dir mit dieser heimlichen Entfernung antun muss! — Es ist eine Flucht, aber nicht von Dir, auch nicht vor Hermann — eine Flucht vor all dem Grauen und dem Elend, das mich hier be drängt. Ich l>abc mich vor dein Abschied gefürchtet. Und habe gefürchtet, daß Ihr den Versuch machen würdet, mich zu halten. Und ich konnte, ich konnte nicht bleiben. Du, Liebste, wirst mir gewiss nicht zürnen. Du bist so gut und Lu hast ja immer Liebe uno Verständnis ge habt für mein Tun. Aber wie Hermann es aufnchmen wird, Weitz ich nicht. Ich hasse, datz er nicht der erste sein wird, der eS sieht. Ich hasse, daß er eS durch Dich erst erfahren wird — denn ich bitte Dich van ganzem Herzen, cs ihm recht sreunalich und so zu sagen, datz auch er mir nicht zürnt. Fortsetzung folgt.
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